"Texte zur Music" in Sankt Petersburg : neue Quellen zur Leipziger Musikgeschichte sowie zur Kompositions- und Aufführungstätigkeit Johann Sebastian Bachs
75 ..Texte zur Music“ in Sankt Petersburg Später wurde hingegen das Jahr 1726 favorisiert: ..EZ: wahrscheinlich zum 16.6.1726: WA: 1732/35. um 1743/47". 84 ..EZ 1726/1727 (—> Quelle St Thom: WZ. Schreiber). EA wahrscheinlich vor 1727. möglicherweise zum Reformationsfest (31. Oktober) 1726 (—> Quelle St Thom: Schrift formen von JHB)“. 85 Die Originalstimmen der Kantate BWV 129 gehören zum Bestand der Leip ziger Thomana und werden heute im Bach-Archiv aufbewahrt. Der größte Teil der Stimmen wurde von Johann Heinrich Bach in Zusammenarbeit mit Meiß ner angefertigt (Soprano, Alto, Tenore. Basso, Hautbois 2, Violino 1-2, Viola, wobei J. H. Bach jeweils begann und Meißner die Arbeit ab einem gewissen Punkt fortsetzte; die Stimmen Tromba 1-3, Tamburi und Hautbois 1 stammen überwiegend von der Hand J. H. Bachs, an den übrigen Stimmen sind auch andere unbekannte Schreiber beteiligt). Hans-Joachim Schulze, der Johann Heinrich Bach als einen der drei wich tigsten Leipziger Hauptkopisten Bachs identifizierte, bemerkte: „Die Entwicklung der Schriftformen Johann Heinrich Bachs und die Daten seines Leipziger Aufenthaltes lassen eine Datierung der Kantate 129 .Gelobet sei der Herr' in das Jahr 1727 nicht mehr zu: diese muß 1726 aufgeführt worden sein und war viel leicht, wie von Dürr vorgeschlagen, zunächst für das Reformationsfest bestimmt“. 86 Das entscheidende Merkmal der Handschrift J. H. Bachs, das die Datierung der Stimmen zu BWV 129 auf das Jahr 1726 nahelegte, ist die Form des C- Schlüssels; nach Schulzes Beobachtung wechselt sie „um die Jahreswende 1725/26 ein erstes, ein Jahr später ein zweites Mal". 87 Die implizierte Abwesenheit J. H. Bachs von Leipzig in den Sommermonaten 1727 88 läßt sich nicht mit der Tatsache vereinbaren, daß er sich an der An fertigung des Aufführungsmaterials zu Kantate BWV 193 beteiligte, deren Aufführung zur Ratswahl am 25. August 1727 angenommen wird. 89 Seine Handschrift begegnet uns auch in den Ergänzungen zu den Stimmen für Oboe. Fagott, Violine 1 und Continuo zur Wiederaufführung der Kantate BWV 69a, die vermutlich am 12. Sonntag nach Trinitatis (31. August) 1727 stattfand. 90 zu Trinitatis in A nur auf dem nicht autographen und möglicherweise erst nach Bachs Tod hinzugefügten Umschlag vermerkt ist". 81 BWV 23 . S. 133. 85 BC A93 (Bd. 1/1, S. 369f.). 86 Schulze Bach-Überlieferung. S. 114. Siehe auch Schulze K. S. 286. 87 Schulze Bach-Überlieferung. S. 114. 88 Bei DürrChr2. S. 148. heißt es: „Nachweisbar ... bis 9. 2. 1727". 89 Schulze Bach-Überlieferung. S. 114: Fröde (wie Fußnote 43). S. 183-185. 90 Siehe Dürr Chr 2, S. 96; BC 1/2, S. 536; Kalendarium '2008, S. 51.