Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.11.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-11-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188011079
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- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18801107
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18801107
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Paginierfehler: nach S. 6570 folgt S. [6573] ff.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-11
- Tag1880-11-07
- Monat1880-11
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.11.1880
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Erscheint tägUch früh «p/, Uhr. Sedarst«, ,»d TrPiXti», Joyaumsgasse SS. Koerchstiiodt» »er Lrdattl,, Vormittag- 10—12 Uhr. Nachmittags 4—5 Uhr. U»r dir «La,ab« «wg«sailb>rr Ma»o- srrt»tr mach« sich dir Sirdacltaa mchl dirrdiadlich. »«nähme der für dir nächst- tnlamdk Nummer bestimmt« Amerate an Wochenlagcu dis 8 Uhi Nachmittags, an sonn- und Festtagen früh dis V,V Uhr. I» de» FUtaie» für Zos .X»»ahmr: Otto Klemm. Universitätsstr 22, Laut« Lüsche. Satharinenstr. Id.p. nur bis Uhr. NWM JagMM Anzeiger. diM für Politik, Lvcalgcschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Auflage 16.256. Xdoaanaratoprri« viertelt. 4 V.Mk^ mcl. Bnngrrlohu 5 ins. durch di« Post bezogen 6 Mt. Jede einzelne Nummer 25 Pf. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilagen ohne Pvstbesörderung 3» Mt. mit Postdesörderung 48 Mt. Inserate 5gefp Petitzeil« 20 Pf. Größere Schriften laut unserem PreiSverzeichniß. —Tabellarischer Satz nach höherem Tarst. veclamea nntrr dem Uedactloa^trlch die Spaltzeile 40 Pf. Inserate sind stets an d. «epedtti-, zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pravuu»lvr»u«t« oder durch Postvorschuß. JA?. Sonntag den 7. November 1880. 74. Oeffmtliche Sitzung der Stadtverordneten «Mwach. »« L«. «ovemder ». o. «den»- G,. Uhr 1« «a«Ie »er l. Bürgerschule. Lage-ordnung: I. Gutachten de» Bau-, Oekonomie- und de,. Finanz-Au-schusseS über s. den verkauf eine- an der Bismarckstraße und Schreberstraße gelegenen Platze»; d. Abänderung de- Arealaustausches der Stadt mit der Thomasschule an der Schreker-, Plagwitzer- und Hcllerstraße rc. U. Gutachten de-Oekonomie- bez. Finanz-AuSschufleS über die Reform des SlraßenreimgungSwesen»; »>. die Verbreiterung de- Schönefelder Epritzenwege- vor dem Tauchaer lhore und die antheilige Uebernahme der Unterhaltungskosten UI. Bericht über Cassenreviston im Krankenhause. »V. Gutachten deS Finanz-AuSschusseS über ». die Verrechnung der Kosten für die Hundefteuermarken; d. Unterstützung^ der Herberge zur Heimaih. V. Gutachten des Schul-AuSichusseS über ». Umwandelung der an der höheren Mädchenschule bestehenden Lebrerstellen für neuere Sprachen in ständige Oberlehrerstellen; d. die Rechnungen der Thoma-schule und der Privalcasse der Alumnen auf die Jahre 1877 und 1678. Bekanntmachung. Am S. Tebeth, d. i. Sonntag, dm 5 Deeember d. I., al- dem Tode-tag der Fra» Lara Arilakel, soll die Hälfte der Zinsen der Schatze- ««» Sara Kriiakel-Stiftung an eine würdige, nicht durch eigene Schuld bedürftig gewordene, in Leipzig wohnhafte, ältere Person, mit Vorzug einer solchen, weibliche» Geschlecht-, ohne Unterschied der Konfession, de- Berus» u. s. w. vergeben »erden. Wir fordern geeignete Personen hierdurch auf, ihre Gesuche »iS zu« SV. h. M. bei un- einzureichen. Leidig, am 3. November 1880. Der >ath her Stadt Letpztg. vr. Georgi. Harrwitz Bekanntmachung. Herr Friedrich Wilhelm Schrodt beabsichtigt, unter Zurückziehung seine- früheren Projektes, in seinem an der Sidonienftraße unter Nr. 13 gelegenen Grundstücke Nr. S44 s des Flurbuch» und Fol. 3650 de- Grund- und Hypothekenbuchs für die Stadt Leipzig, in einem an da- Seitengebäude anstoßenden Anbau eine KletnoiehschlLchteret zu errichten. Wir bringen dieses Unternehmen hiermit zur öffentlich« Kenntniß mit der Aufforderung, etwaige Ein wendungen dagegen, welche nicht auf privatrechtlichen Titeln beruhen, bei deren Verlust binnen 14 Tagen bei unS anzubringen. Einwendungen, welche auf besonder« privatrechtlichen Titeln beruhen, sind, ohne daß von der Er ledigung derselben die Genehmigung der Anlage abhängig gemacht werden wird, zur richterlich« Ent scheidung zu verweisen. Leipzig, am 3. November 1880. Ler »ath der Stadt Leipzi« vr. Georgi. Uhlmann. Im Monat Octvbn IM find vom Sladtrath anMllt worden: als Lomroleur bei der Stadt-Steuer-Einnahme: Alfred OSkar Helmert; als Caesengehülfe bei der Stadt- caise: Gustav Adolf Heinrich Krause. Bekanntmachung. Dir bringen hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, daß wir die Fischerobermeißer Herrn Carl Dilhelm Müler und Herrn Krietzrtch «tlhelm Köhler angewiesen haben, die Flüsse, Fluthrinnen und Teiche diesigen Stadtbezirks, soweit dieselben al» EiShghne» benutzt werden, während der Dauer gegenwärtigen Winter» sorgfältig zu überwachen. ES ist daher den Anordnung« derselben, sowohl seiten- der Inhaber der ESbahnen, als auch seilen der die Li-bahnm Besuchenden unbedingt Folge zu leist«. Insbesondere ist das Betreten de» Eise- und da- Schlittschuhlaufen, bevor Solches auf der fraglich« Ei-badn von den Obengenannt« für unbedenklich erklärt worden, verboten. -S Hab« auch die Inhaber der Eisbahnen auf bezügliche Anordnung und namentlich bei eingetretenem Tbacrortter den Zutritt zu ihr« Bahnen ferner nicht zu gestatten und etwaige eisfreie oder nicht genügend sicher« Stellen in gehöriger Weise abzusperren. Zuwiderhandlungen gegen diese Vorschriften werden mit Geldstrafe bi- zu ech-zig Mark oder mit Hast Li- zu vierzehn Lagen geahndet werden. Leipzig, am S. November 1880. »er «ath de, Stadt Leipzig vr. Georgi Harrwitz. Bekanntmachung, die Aufnahme schulpflichtiger Kiuder tu die Dereiuigte Fretschule betr. Diejenigen Eltern, welche für Oste« 1881 um Aufnahme ihrer Kinder in die Freischule bei unS nach zusuchen gesonnen sind, Hab« ihre Gesuche »»« letzt au dt» spätestens Heu SV. h. M. auf dem Rath- Hause in der Schulexpedttion, 2. Etage. Zimmer Nr. 8, Nachmittag» von 2 bi» 6 Uhr persönlich anzu- bring« und die ihnen vorzulegenden Fragen vollständig und der Wahrheit gemäß »u beantworten, auch gleichzeitig die Zeugnisse über dal Alter de- anzumeldenden Kinde- und den Impfschein vorzulegen. In die unterste Claffe der Schule können nur Kinder Aufnahme finden, welche zu Oke« 1881 da- sechste Lebensjahr vollendet und da- siebente noch nicht überschritt« haben. Kinder, welche schon eimge Jahre Schulunterricht genossen haben, könn«, soweit noch Raum vorhanden, in die ober« Classen der Schule ausgenommen werden. Leipzig, am 6. November 1880. Der LchulanSschuß per Stadt Leipzig. vr. Panitz Lehnert. Der Papst und ItaLtru. Leo der Dreiphnte ist i» di« Knßstapfen Pio Rono'S getreten und aller Welt ist nachgerade offenbar geworden, daß ei» Zelot den anderen im Vatikan abgelöst hat. Die Geduld und die diplo matische Sanftmulh, welche der heilige Vater in den beiden ersten Jahren seine- Poutistcale» sorg sam und mit Vorbedacht zur Scda» trug, scheinen nunmehr erschöpft zu sein. Die Malke ist ge fallen und uuverhüllt zeigt der vatikanische Glau- ben-eifrrer sein Antlitz der Christenheit. Leo'- vielget ühmte Gewandtheit ist zu Schanden gewor den an den Ereignissen in Frankreich, in Deutsch land. in Belgien und in der Schweiz; Mißerfolg Über Mißerfolg haben sich an seine Fersen geheftet und seine Macht lahm gelegt. Darüber mißmuthia geworden, hat der unfehlbare Papst da- Bevürfu'tz gefühlt, seinem Aerger »nd Zorn Luft zu machen; merkwürdiger Weise hat er aber sein Müthchen nicht an Denen gekühlt, die ihm in der jüngsten Zert so viel Kümmrrniß bereitet, sondern an Italien, dem einzigen Staate, in dessen Beziehun gen zum heiligen Stuhle seit dem Tode Pius' IX. ein milderer Ton Sitte geworden war. Diese Milde war so weit gegangen, daß seine Heiligkeit vor nicht allzu langer Zeit das italienische Königs paar im „Thronsaale" des VaticanS empfangen und auf da- Freundlichste begrüßt hatte. , Wa- den Papst gerade jetzt veranlaßt haben wag, unherausgefordert seinen Bannfluch gegen Italien zu schleudern, ist unerfindlich. Niemand ist dem Popstthum versöhnlicher und höflicher ent gegen gekommen als die jetzigen Machthaber, welche ehedem al- Deputirte den Tag nicht ab-> warten konnten, an dem sie, wie sie versicherten, al- Minister sofort die Falk'sche Politik in Italien eingebürgert haben würden. Wer erinnert sich nicht, schreibt ein römischer Correspondent der .Weserzeitung", der heftigen Angriffe CriSpi's, Laporta'S, Mancini'», Cairoli'», Villa'» u. s. w. auf die Kirchevpolitik der Rechten, welche den Staat streng von der Kirche trennte, sich um die Herausforderungen der Curie nicht kümmerte, den Papst vollständig ignorirte, dafür aber die Schulen frei hielt von dem Einflüsse de- KleruS; die Semiuarien, soweit sie sich mit der E,zieh«ng nicht für den geistlichen Stand bestimmter Jüng- liage beschäftigten, unter da- Staatsgesetz und die Staatsexamina stellte, die theologischen Facultiiten an sämmtlichen Universität« abschaffte, die Klöster und Orden »ufhob und der« Güter einzog und selbst nicht vor der Verhaftung von Erzbischöfen und Eardiuälen jurückschreckte, wenn sie gegen dm Staat conspirirteo, wie seiner Zeit bei dem Car dinal de Augeli-, Erzbischof von Ancona, der sieb« Jahre in der Verbannung in Turin zu bringen mußte? Indessen alle diese Maßregel» warm dm Män nern der italienischen Linken nicht radical genug. Als sie im Jahre 1878 au- Ruder gelangt«, war «an im Baticau besorgt, daß nunmehr ewe Epoche der Verfolgung hereiuvrechen würde. Und in der That nahm man daz» ein« Anlauf, al-Maociut fein Gesetz gegen den Klerus einbrachte. Dasselbe Augenblicke au desL der Link«. Die rifch« Civilehe »o ordentlich zahm die Priester, welche wortlichLemacht ward leute selbst als Hanpt wies. Aber selbst italienischen Regierun eS jetzt noch uudeba schlummert; kurz, Ausrottung des Pap der jetzigen minister Gruppen der Link« Rede. Indessen trotz alhr üb aus de» Bänk« über die obligato- war schon außer- stimmungen gegen itschuldige verant- währevd man die Braut- uldige dm Gerichten Uber- ses zahme Gesetz liegt der so wenig an, Herzen, daß rt im Archive d«S Senats in Culturkampse, von der humS, welche aus der Fahne en und nicht ministeriell« and«, war nicht mehr die Nachgiebigkeit fällt Leo XIII. mit Zorn« esbrüchen über Italien nun - her, welche dm leidenscha liehen Ausführungen gleich«, welche PiuS IX. in > n letzten Jahren seine- Pon« tisicateS so häufig de erstaunten Welt zum Besten gab. daß sich schlie lich Niemand mehr darum kümmerte. Nach all« Voraussetzungen der beiden letzten Jahre ließ sch etwa- Sehnliche- von Leo XIII. nicht erwarten. Und doch geschah es. Am 24. Oktober brach er bekanntlich die Gelesmheit dazu vom Zaune, um in eine neue unerwartete Periode seine- Pontifikate- einzutreten. Währckd er die noch lebmden 700 päpstlich« Cxbeamt-l der verschieden« Ministerien unter PiuS IX. uni sich versammelte, hielt er eine so maßlose Anrede an dieselben, daß diese Ge treu« de- Papste-, tvelche, weil sie der italienischen Regierung dm Eid verweigert« und keine Dienste bei ihr nahm«, ihien voll« Gehalt vom Vatikan ohne die Geringste Gegenleistung bezieh«, wie au- dm Wolken gsallm sein soll«. Die Italiener sirv in religiösen Ding« etwa» indifferent, man Mrd sich daher im Königreiche um diese unerwartet Kundgebung Leo's XIII. herz lich wenig Mm me«. Im Innern de- Landes wird dieselbe keine Erregung Hervorrufen. Der Eindruck ter Neuhßt, dm die heftige Sprache Leo'- XIII. heute loch bat und der italienisch« Presse Stoff zu ebefso heftigen, vielfach aber auch spöttischen Artikeln und Antworten giebt, wird sehr mild verschwind«. Der Papst, welcher d« Staat mit der Kirch- versöhn« wollte, aber jede- Nachgebm dabei veizzaß, hat dm Rubikon über schritt«. Zurück kam er nicht «ehr. In all« semen künftigen Enrfklik« und Handlung« wird er denselben Ton wu in dieser unglücklich« An- spräche anschlagm müssen. H»te wird man in Italien die maßlose Herausforderung Leo'- XIII. gegen Italien noch uit Interesse und Neugierde lei«; bei der drill« und viert« Wiederholung wird man einfach die Achseln zuck« und darüber lächeln. Die päpstlich« Red« werden künftig in Italien höchst wahrscheinlich aanz unbeachtet bleib«, »eil Pin» IX. die Italiener schon hin länglich «tt derselben Melodie gelaugweilt hat «dersWird natürlich diese Schweukmg Leo'-XIII. außerhalb Italien» beurtbetlt werden müssen. Der Angriff ans diese- Land ist sicherlich nur ein Vor wand. eine Maske. Der Papst giebt dadurch die Epoche d« Milde für abgeihan hält urd zu der Politik seine- Vorgänger- zurückgrefft. Nun, da» ist sei»« Sache. Seine Red« vom 24. Oktober mag al« energisch bezeichnet »erden, klug war sie nicht, denn die Aktien de- Vatikans stehen in Europa zu schlecht, als daß e- helfen könnte, die andern Mächte Italien mit Erfolg auf dm Hals zu Hitzen. Alle Hoffnung«, welche aus ein« zeitgemäßen Wandel in den Anschaaung« de- Vatikans mit der Thronbesteigung Lko's XIII. von mancher Seite gesetzt wurd«, sind unwieder bringlich dahin. Mit der Rede vom 24. Oktober ist Leo XIII. in die Fußstapsrn Pius' IX. getreten und, wie wir glaub«, jede Brücke einer Verstän digung anch zwischen Rom und Berlin abge brochen. Der Papst will den Krieg, und selbst der deutsche Reichskanzler wird nicht im Stande sein, den Frieden mit der Curie zu erzwing«. Politische Uebersicht. Leipzig, 6. November. Der „Reichsanzeiger" verkündigt die Ernennung de- Regierungspräsidenten Steinmana aus ArnSberg zum Oberpräsidenten von Schle-Wig- Holstein. Die Commission de- preußischen Abgeordneten hauses für die neuen Verwaltungsgesetze bat sich soeben im preußischen Landtage con- stitunt und zu ihrem Vorsitzenden Her« von Bennigsen, zum Stellvertreter de- Vorsitzend« Herrn von Rauchhaupt ernannt. Die national- liberal« Mitglieder der Commission sind die Ab geordneten von Bennigsen, Hobrecht, Gneist und Born. Außerdem hat die nationalliberale Frak tion, dem Wunsche der Secession,sten entsprechend, den zu letzter« gehvrmdm Abgeordneten Kteschke sür die Commission designirt, und Derselbe ist ebenfall- gewählt Word«. Die Commission wird ihre Arbeit« mit der Specialbcrathnng de- Zu- stüudigkeitsgesetzeS beginnen. Im Allgemeinen lassen sich die Verhältnisse in der uationalliberaleu Fraktion dergestalt an, daß an ein Ln-tretm weiterer Mitglieder an dern Verbände der Fraktion schwerlich zu denk« ist. Gerade diejenigen Elemente unter den Nation»lliberalen, die man stet- al- zum „link« Flügel" derselben gehörig betrachtete, »erurtbeile» am meist« die Secession. Gerade sie erttLiren sich am bestimmtest« geg« eine Taktik, die e- für politisch klug hält, dem großen liberal« verbände in mtsog«, sich also de- Einflüsse- innerhalb der selben zu begeben und behus» „Einigung aller Liberal«" eme kleine Gruppe zu bilden. Sie find vielmehr der Meinung, mau müsse io der Fraktion bleib«, so lange daselbst nicht da- Grlteudmachen und feste Eintreten sür die liberal« Princlpt» etwa durch Beschlüsse einer Mehrheit, welche die Abstimmung« der einzeln« Mitglieder der Frae- tion bind«, zur Unmöglichkeit gemacht werde. Die Hoffnung« der Gecesfionist« auf eine wettere Füllung ihrer Reih« durch die ihnen a« nächst« stehend« Mitglieds der Nationalliberalen werden übersetz« kann, keine-weg- in Erfüllung geh«. Die „Kölnische Zeitung" beleuchtet die Stellung der uationalliberaleu Partei im preußisch« Abgeordnetenhaus« unter Bezugnahme auf einen auch von un- erwähnt« Artikel der „Provinzial- Correspondenz" über die Parteitage. Da- rheinische Blatt schreibt daun: „Wir unsere-theil- find nach wie vor, wie wir da- ebeuso vom Her« v. Ben nigsen glaub«, der Meinung, daß wir dem Kanzler die Hand entgegenflrrcken müssen, damit er mrt Ehr« auf seinem erhabenen Post« ver bleiben könne. Un» ist die leitende Stellung de» Kürst« BiSmarck, de- geistig« Gründer- de- uational« Reiche-, werthvoller al- manche fach liche Meinung, die eben nur wenig bleibende und durchschlagende Bedeutung hat. Noch aber möchten wir hoff«, daß eS diese- Gegensatzes ungeachtet un- beschieden sein werde, die beiden (Äruppen der natronalliberalm Partei während der gegen- wärtigen Session einmüthig zusamm«zuhaltm und dann endlich den ganzen Spalt sich wieder ver wachs« zu sehen." Wir fürchten, daß diese Hoff nung der „Kölnischen Zeitung" sich nicht erfüll« wird. denn, wie bekannt, Hab« die Secessio- nisten ihre Thätigkeit im Abgeordnetenhaus« da mit begonnen, daß sie bei der Wahl deS zweiten Bickprasidmt« im erst« Wahlgange für d« Candidatm der Fortschritt-Partei, Hänel, stimmt«. Die scharfe Anwendung der diskretionär« Ge walt. welche nach dem neulich« Buude-raths- beschloß der §. 28 de- SocialistengesetzeS dem Hamburger Senate gegeben hat. mußt« selbstverständlich eine Menge von Familien, di« auf ein« Schlag wmigsten» zeitweilig ibres Er Nährers beraubt wurden, in bitteres Elend stürz« Die Leiter der socialistisch« Bewegung in Leipzig haben Da» vorauSaesehm und rechtzeitig zu Geld sammlungm aufgefordert, um der drückendsten Noth des Augenblick» mit Erfolg steuern zu könn«. Wenn sie mit ihr« Aufforderung« sich nicht auf den engen Kreis ihrer Parteigenossen beschränkt«, so ist Das um so eher begreiflich, al» schon in früheren Reich-tag-sesfion« bei Gelegenheit der Berliner Ausweisung«, wie der Abg. Fritzsch- ßelegmtlich vor der Orffeutlichkeit bezeugt hat, rhnen reiche Beträge von Seit« man cher Abgeordneten anderer Partei« geworden war«. Handelt es sich doch hier anch um ein Werk der Humanität, welchem politische und Claffen-Uuterschiede fremd bleib« sollt«. Früher, noch bis zum vorigen Winter, wurd« derartige Sammlung« polizeilich verfolgt, in der letzt« Session hat aber der Reichstag bei der Verlänge rung de- Socialistmgesetzes dem tz. 16 eine Aus legung gegeben, welche jede« polizeiliche Ein- sch«eit« zu verhindern geeignet ist. An dem Beispiel der nordamerikauischev Parteiverhältuisfe, welche durch die Prä sidentenwahl unserem Interesse wieder einmal näher gerückt werd«, zeigt sich auf- Neue die Unrich tigkeit de- in jüngster Zeit so eifrig verfocht«« Satze-, daß ohne wirthschastliche Freiheit po litische Freiheit nicht denkbar sei. Die gesammte -r 't
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