Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 24.06.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-06-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188106240
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810624
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810624
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1881
- Monat1881-06
- Tag1881-06-24
- Monat1881-06
- Jahr1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.06.1881
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
L. »V» » - »« d«t taternrrtrn Kind«» gemeinsam da» Fest zu beacht». »«lche» ,bnm verschiedene Genüffr und Spiele bringt. Da Schmuck da »vtb« aus dm Friedhöfen begann bereit» gestern sehr reichlich ; »«Der au, den ünedbölen begann berert» gestem lcyr reupru, ; da Nachfrage nach Klumenbindereien soll schon sehr stark gewesen sei». ^ Präsident de» hia in Dresden domicilirlen Interna- Zonalen Verein» zur Bekämpfung da Bivisection. Ernst von Weber, batte gestem die Freude, ein Schreiben au» Baden-Baden »u erhalten, worin Zbre Großberzogticke Hobest die Frau Prinzessin Marie von Baden (Herzogin von Hamilton) bei' Wunich ausspricht, dem Damen-Eomite de» genannten Lcreins deizutretrn. Diese» Eomitä besteht augenblicklich aus I Marquise, 3 Ladie» (Hofdamen da Königin von England». 4 Gräfinnen, 5 Baroninnen und 8 bür gerlichen Damen, die in Deutschland, Oesterreich, Rußland. Eng land, Dänemark, Holland, Italien und Griechenland zerstreut wobnen. Es geboren dem Verein jetzt 6 Fürsten und Prinzen und 7 Fürstinnen und Herzoginnen an. — Eine aufregende Scene spielte sich in vorvergangener Nacht ' »12 Ubr im Berqrestaurant Conebaude ab. Herrn Große wurde von einem Hausmädchen mitgetbeilt. daß an dem einen Fenster der zu ebener Erde befindlichen Vorratskammer sich ein verdäch tiges Geräuich kören laste. Der mutige Restaurateur bewaffnete sich sofort mit seinem Fagdgewekr und feuerte, als er draußen der verdächtigen Gestalten untrere bemerkte, Zunächst einen Schreckschuß ab, nachdem er für den Notfall der Verteidigung 'eines Heerdes ausreichend scharfe Patronen und sonstige gute .Hauswaffen zurecht gelegt batte.. Die Strolche standen jedoch im Fntereste stirer eigenen Sicherheit von jedem weiteren Angriffe ab und suchten schleunigst das Weite. — Das einmalige Eoncert der Kapelle des kgl. preußischen l. Dragoner- Regiments unter Leitung des Herrn Musikdirektor E. Voigt aus Berlin batte am Mittwoch über 2>>) Menschen aus die Saloppe geführt, die sich ebenso an der Lage dieses wun derbar begünstigten Aussichtspunktes, wie an den musikalischen Leistungen uw'erer Berliner Bundesbrüder erfreuten. Tie Dra goner-Kapelle spielte frisch, erakt und stellenweise mit großer Bra vour. Saro's großes militärisches Potpourri „Deutsche Erinnerung an 1870 71" 'and nicht blos wegen seines patriotischen Anhalts, sondern auch wegen des musterbasten Vortrags stürmischen Beifall. Das Eoncert-Programm selbst war sehr glücklich zusammengestellt. - Nach Eröffnung der Pferdebahn bis zum Waldschlößchen wird oer kaum 10 Minuten lange angenehme schattige Weg bis zur Saloppe gewiß von Damenden von Naturfreunden betreten werden. — Am Mittwoch Nachmittag sind von edlen Wobltbätern allen jenen Knaben und Mädchen, welche die Kindergottcsdienste Alt- und Neustadls besuchen, auf dem Waldschlößchen und in Lüdicke's Wintergarten Sommerfeste bereitet worden. Auf dem Wald- schlökchen allein sind durch die Güte des Fräulein v. Wststebcn den beglückten Kindern zum Kaffee gegen 2"" Zwiebäcke, etwa 1500 Pfennigscmmcln und 500 Hörnchen verabreicht worden. — Gestern erhielt der Zoologische Garten neuen Zu wachs durch die Ankunft eines import. Hamadrnas oder Mantel pavian, jenes ebenso interessanten, wie in seiner -Heimalb gefürch teten Affen, deren Heerden die Küstengcdirge Afrikas, vorzüglich Abessinien und Süv-Nubien bewohnen. Die vollständig ausge wachsenen alten Männchen erlangen eine bedeutende Größe und Stärke, ja ihr Gebiß überlrifft das eines Leoparden, mit dem sie zum Schutze ihrer Zungen auch jederzeit den Kampf ausnehmcn. Von Geburten ist die eines Damhirsches noch zu erwähnen. — Seit derzeit einigen Tagen eingctretenen großen Hitze ver sehen die Kgl. Sicherbeits- und städtischen Wobilabrts - Beamten ihren Dienst nickt un .Helm, sondern in Mütze. — Die L uf lb a l l o n f a h rt e n am Seile «IZalbüN captivi nächsten Sonntag vom Feldschlößchen aus werden nur das Vorspiel zu der größeren Reste bilden, welche Abends gegen 7 Ilbr der seiner Trakrscilfeffel entledigte Ballon antrcten 'oll. Zmmerbin wird auch das Aufsleigen im Ballon, den man „am Bändel" bat, sehens wertste Programmnummern abgeben. — Die Linie Lincke' sches B ad - W a ld s ck l ö ß ck c n der neuen Pfcrdeciienbastn wird - wahrscheinlich beute dem öffentlichen Verkehr übergeben werden, da man im Lause des gestrigen Tages emsigsr beschäftigt war. die Geleite fabrfcrtig zu macken. — Wierrr en Geschäfts-Jubiläum und zwar taS eines unserer bekanntesten Mitbürger. Heute vor 25 Zähren be gann Herr Eduard Geucke seine selbstständige kaufmännische Laufbahn unter den bescheidensten Verhältnissen; aber mit Vcr- kraucn aus die eigene Kraft und rastlos lhätia baden ihn seine vielfachen Unternehmungen aui eine geachtete Stellung erhoben. Manches ist seinem Slrcbcn gelungen, Manches wohl vielleicht auch nicht immerhin kann Hr. Geucke au- den bcnligen Tag als auf einen glücklichen Merkstein seines Lebensweges bücken. - Wachwih-Höhe. DaS Eoneerr der Kapelle deS Schüxenregimcnks iMusikdir. Werner, beginnt heute ausnahms weise schon um 4 Uhr, da die Kapelle Abends noch ein Ecncrrl Wagner- und Strauö-Abcnd im Wiener Garte» dci pracht voller Illumination spielt. - Das gestern Mittag gegen 1 Uhr über Dresden nieder gegangene kurze Gewitter war roch leider lehr folgenschwer. In der Nähe der Steinkähne, die aus der Eide beiin Ausgang der Prießnix liegen, ward der 15jährige Lohn des Herrn Bäcker meister Ernst Winkler. Pric'nlxstrgße, vom Blitz erick'lagen. Der kcdtlichc Strahl ist zunächst an einem Blast hcrabgesal ren. Sin der Stntsbrücke, in den Wcißeritzcinlggcii, vis-a-vis dem Gartenrestaurant von Iuhrig, bat ein Blitz eine der größte» Pappeln bis hinunter auf die Erde gespalten. Große Seelen ruhe zeigte dabei ein Mann, der etwa 5 Schritt von der Pgpxcl unter einem kleinen Baume stand — er drehte sich io gleichgiltig herum, als sei Nichts geschehen, ging hin, hob sich ein Stück abgeschlagenen Astes zum Andenken aus und entfernte sich ruhig. — P o I i z e i b e r i ck t. In den Weißeritzpromenadcn in Friedrichstadt ncl ain Mikkwcg) Mittag ein junger Mann in Folge Sonnenstichs plötzlich um und mußte von seinen'An gehörigen in seine -Aöohnung gebracht weiten. — In derSeevcrstatt hat sich gesiern ein junges blühendes Mädchen aus Llebesgram mittelst Sckwein'urtcrGrün vergiftet. — Im Leipziger Iohanncrhospitgl begeht heute der allbe kannte alte Seilränzer Wild. Kolter seinen 00. Geburtstag. Die gestern erwähnte to d te B ri e ita u v e der Pöß- necker Gesellschaft gekörte zu einer Schaar von 00 Stück, die am 14. Juni, Vormittags IO Ubr, in Pilsen aufgclasien wurden und von denen 30 Stück am Nachmittag desselben Tags. G4 Ubr, in Pößneck eintraien. Die andere Halite dar sich bei rem trüben Wetter verflogen, doch kamen noch 15 Stück am nächsten Tage in Pößneck an. Unter den vermißten Tauben ist eine, die im vorigen Jahre den Preis beim Wcttflug von München nach Pößneck gewann, indem sic den Weg in nur 3 Stunden zuracklcgtc. — M a tj e S-H er i n g e und neue Kartoffeln ißt wob! Jedermann gern, wenn Beides in guter Qualität zu habe» ist. Die Liebhaber dieser Sommecireise könncitts nun aber immer nicht erwarten bis die rechte Zeit da ist. wo die Matieö-Hcringe wirklich zart, wttch und iettig, die Kartoffeln wirklich reis unv genußunichädlich sind. Wie eS mit den neuen Kartoffeln jetzt schon steht, lassen wir dahingestellt, obgleich Kühncl'S Flsck- vandlung lWebergasse, gute ircmtländiichc Kartoffel» vor- räthlg hält, von Matjes-Heringen ist aber jetzt ta'clbst eine große Sendung zarter Seebewohner irisch eingetroffen, die den ieinsten Ansprüchen obenbezelchneicr Qualität entspricht, und deren zartcö Fleisch, wie man sagt, aui der Zunge zerfließt. -- Nächsten Sonntag Nachmittag «bei günstiger Witterung) beabsichtigt der Militär- V erein »n BIascwitz eine Nach feier seiner vor 14 Tagen so gründlich vcrregnclen Fahnenweihe durch einen Festzug zu veranstalten, wozu die Dresdner Militär- Vereine, sowie die der umliegende» Qrtichasten ihre Bciheilignng abermals zugesiigt haben. Der Fcstzng, an welchem sich voraus sichtlich eine Anzahl Militär-Vereine mit Fahnen beihciligc» werten, stellt sich Nachmittags 4 Uhr aus der Naumaiinslraße. Vorher versammeln sich die Vereine im Schilierganen und Restauration zur Dainp'schiffwarlehalle. — Tcv l i tz. 22. Juni. Gestern Nachmittag ließ die hier zur Badekur wellende Gräfin Schutt» - Zeuthen aus Dänemark aut ihre Kosten die fünfzig Mann zählende Musikkapelle res NegimenIS Herzog von Würtemdcrg im Schloßgartcn durch einige Stunde» coneertiren »no vereitele hiermit dem Kurpubtt- kum, welches sich in außerordcnkttch großer Menge versammelt hatte, einen l ohen musikalischen Genuß. Am 3. k. Ni. wirk tcr Dreecner Manncrgcmngvcrein mit dem Prager deutschen Sängerverein „Tanwltz" unter Mitwirkung der hiesigen Lieder tafel und des Teplitzer MäiinergciaiigvercinS, sowie der Musik kapelle beS NegimcnlS Herzog von Eumberland Im Schloßgarten ein Mo«strr>Eo»ca1 veranstalten. best« » etnertr«, im Jab« t», Fond »0^ 18WV«. r Errichtung eine» Denkmal« kür den bi« , stordeoeo Dichter 2- G Seume gewidmet werke« soll. — Die veew. Stabtrichter Papsdort ia Naunhof litt seit Monaten an der «assersucht. Zur Erleichterung ihre» Zustan de» batte sie am 18. d. einen Aderlaß au sich selbst vorgeno«« men — verblutete sich aber kadci. — Döbeln. Zu den Tagen vom 16. bis 18. Juli d. I. soll In diesiger Stabt der o. sächsische Feuerwebrtag abgebaitcn werden. Dieie Bereinstage veriolgen die Hebung und Förderung der wichtige» Sache des Feuerwrdr- und Feuer löschwesen» und sind bi»der Immer von der Medrzbl der Vater» ländischen Feuerwehlen keiuchr worden. Die Festausschüsse ent wickeln eine eiirige Tbäligkett. um die »äste, deren Anmeltuugen sich von Tag zu Tag steigern, würdig zu empfangen, und sind eine blnlängliche Anzahl Freiguartirrc zugesagt. Mit dem Feuer webnage Ist eine Ausstellung von Lösch- unv Feurrwchrgcräth- schalten projektirt. — RieIa. Nacktem der stätttscke Vereiu zu Qsckatz in dem Sekretär des ReicksvereinS. Herrn Jerusalem, dt» Mann ge sunden zu haben glaubt, welcker uniern Wahlkreis am besten >m Landtage vertreten würde, haben wir es. da der Wablauirui iür Herrn Bürgermeister HSrtwig erfolgt ist und in gewissen Kreisen auch die Kandidatur dcS Herrn Mtnckwitz Bestall nutet, glücklich zu 3 Wahlkantidalen gedrückt. Nebenbei verlautet noch. daß auch die Sozialdemokraten, um einem dringenden Bedüriniß ab- zubesten. mit geeigneten Vorschlägen uns in letzter Stunde be glücke» wolle». — Io terNackt zum 22.d.M. wurde imStall- gebäudc dcS Ritterguts Gröbst Angebrochen. die Diebe jedoch, ehe sie ein getödtercS Schwein in Sickertest bringen konnten, vertrieben. Ein anderes Lckwein in tödtlick verletzt worden. — Die Arbeiter deS Gutsbesitzers Ernst Krätzichmar In Wcngedöbla bei Großendain sind am 16. d. M. in der Gc- meindegrube ans ein Braunkohlcnlagcr gestoben, dessen Mächtig keit noch nicht ermittelt Ist. — Auch in Hainicken wird ein 400jährigeS Innungs- Jubiläum begangen und zwar am 10. nächste» MonatS daS der Tuchmacker. Es soll — der GeschäslSzcit angemesien - ln ein- iachcr Weile begangen werden. - Wädrcnd am 21. t. in E > n s I c r c l bei einem sedr starken Gewitter der >3jäbrige Mar Löffler einem eben durch einen Blitzschlag scheu gewordenen Picrdc nächste', trai Ihn rin zweiter Blitz und streckte ihn todr zu Boren. - Am 20. d. wurde der «io Zaire alte Waldarbeiter Blcch- schmidt beim Hoizsälicn aui Bergncr RittergntSstur von einem umiaiienbcn Baum erschlagen. - lieber daS gestern crwäbnte. in einem Gehölz bei Gaulis ausge'undcne cnstcelte Liebespaar erfahrt man noch, daß die FraucnSperion die 25 Favre aste Ebestau eines Restaurateurs in Leipzig, in der Härlelilraßc wohnend, war. die ibrc» Mann und ein Bährlzes Kind verlassen dar. und daß der junge, auch erst 25iährige Mann, mit dem sie gemeinsam in den Tcb ging, ein in der Windmühienstraße wohnender Schlcsiermeistcr ist — In Berggießhübel wird heule das Iohannisiest von den Bergleuten in rer Hüttenunstorm mir großem Auszug be gangen. Nackmiktaaö wird Eoncert im Iohann-Gccrgcnbad und Abend? Ball in beiden Gasthöien adgchalten. — Am 2l. d. schlug der Blitz m da» Eidam icke Häusler- gruntstück inTdlerbaum bclEoldix. wodurch dasselbe iilcber- brannte, dabei wurde die verehr!. Eidam betäubt und ein Kind am Kops verletzt. I» Eun er short zündete der Blitz die zum Müller'schcn Erbgericht gehörige Sckcunc, welche in kurzer Zeit »iedcrbranntc. Ebenso schlug der Btt» in Dittmanns dorf in die Scheune dcS Gutsbesitzers und Gern.-Vorst. Rüger, die mit dem anstoßenden neuen, massiven Wohnhausc n-ederbranntc. — Am 22. d. ertrank beim Baden in der Wvhra zwischen Borna und Witznitz ein Soldat der 2. Eskadron des Karabinier- reglmentS, der Solln des HoUhändlcc Voigt in Markneukirchcn. — Am 21. d. früh in der 7. Stunde bat sich in Hainichen ber dortige Rittergutsbesitzer und bisherige Landtagsabgeordncte Schmidt erschossen. Er war zu diesem Behrste in ein nabe bei dem Dorfe gelegenes Holz gegangen und bat fick mehrere Kugeln in Kopf und Brusi geschossen. Der „P. Aiu." sagt, die Vcranlanung zu dieser Tbal seien eerrüitele Vcrmögensverbällnine gewesen. Hr. Sckmidl war ein allgemein geachteter Mann und bat sich als Land- tagsabgeordneter u. A. bezüglich der Ei'enbabnanschlüffe jener Ge gend nach Leipzig manches Verdienst erworben — Aus der Volksküche in Döbeln haben Diebe in der Nackt zum 2l. d. durck Einsieigen die zum Besten des Vereins ausgestellte Sammelbüchsc^abgebrochcn und gestohlen. — Dem Stellmacher Fricdr. Ang. Sckimrffermann in Qber- neumark wurde dieser Tage, während er kaum IM Schritte von seinem Harste arbeitete, aus diesem, in welchem nur sein 4jähriges Töcktercken sich befand, eine Brieftasche mit 1200 Mark in ^.Hun dertmarkscheinen gestohlen. Der noch uncntdecktc Dieb batte sogar die Haristbür von Annen verriegelt, denn Scbimpfermann konnte anfänglich nickt in's Hans. Das Geld war dem Bedauernswerlben nur anvcrlrartt. — Trotz des durch heftige Regengüsse erhöhten Waffcrstandcs der Mulde bei Wurzen versuchte am 21. d. M. der im 16. Le bensjahre stehende Gutsbesitzerssobn Gottfried B. aus Grubnitz, aller Warnungen seiner Eltern ungeachtet, mit Wagen und Ge schirr die auf daS östliche User führende Fuhrt, die bei gewöhnlichem Wasserstand unbedenklich benutzt wird, zu paisiren. Allein das Ge schirr kam von der eigentlichen Fuhrt ab, der Wagen wurde von der Strömung des Firmes ergriffen, stürzte »m unv der auf dem selben stehende Gclcbwr'übrer fand 'einen Tod in der Flukb. Das Sattelvierd zog den Wagen noch bis ans rechte Ufer und wurde gerettet, das .Handpferd kam im Wasser um. — Zu Glauckau ist bei 325'r- Meter Schackttieie im Ada schachte des SteinkohlenhauvereinS Hobndorf abermals ein 2''- Ni. starkes Pech- und R uükohlenslö tz aistgcsiinden worden, so daß nunmehr 10'-- M. Koble in 5 abbauwürdigen Flötzcn nachgcwiesen sind. Der Verein wird vorläufig die Teistarbeiten cinstellcn. — Schwurgericht. .Hauptverbandlung gegen den Han delsmann Ludwig Adolph Schone aus Großröbrsdorf wegen in betrügerischer Absicht begangener Inbrandsetzung einer gegen Feuers- ge'abr versichenen Sacke. Ter 47 Zaine alte unv nach unbestrafte Angeklagte betreibt schon wir einer langen Reibe ron Zainen in Großröhrsdcrf den Handel mit Posamenlierivaaren und besuchte auch in gewitzen Zeiträumen bausircnd die Residenz, woselbst sich das .Hauptalffatzgebict seiner Waarcn in den Kasernen befindet. Ilm die Transportwesen zwischen liier und 'einem Wohnorte zu er sparen. stellte Schöne, dessen sinanziclic Verhältnisse ganz beschei dener Natur waren, im August vorige» Zaines eine mit Waarcn gefüllte Maritime in einer Kammer bei dem Restaurateur Jährig, große Frolmganc ein und versickerte dieselbe bei der schlesischen Feuerversichcrungsgesclischast mit dem ausfällig hoben Betrage von 600 bis 8M Mk. Befremdend erscheint der Umstand, daß der An geklagte den Auibemabrungsort der Kiste i'o weit entfernt von dem Absatzgebiete seiner Waarcn draußen von Kascrnopolis verlegte und seine Behauptung, er habe neuerdings ein geeignetes Quartier für die Kiste in nächster Nabe der Kasernen in Aussicht genommen, fand durch kein einziges Moment irgendwelche Unterstützung. Anw I I. April d. Z. Nachmittags in der sechste» Stunde überzeugte man j sich nun, daß cs im Znncrn der Kiste brennen bez. schwelen müsse, j denn cS drang aus den Fugen Ranch heraus, und sofort transpor- ^ tirten der Zeuge Nötlüing und der Restaurateur Jährig die mit einem Vorlegeschloß versehene und wobiverschlossene Kiste nach dem Hose hinaus, woselbst die gewaltsame Qefsming der-! selben stnttsand. Der Augenschein leinte denn auch, daß ein Stück von der Waarc in Brand geratben war und das Vor- ^ handcistein eines angebrnnntcn Streichhölzchens und eines Stück chens Schwamm in der Kiste mußte, unterstützt durch eine Reihe I anderer Umstände, den Verdacht erwecken, daß eine vorsätzliche Zn- i brandsetznng vorliege und niemand Anderes als Schöne, selbst der Tbüter sein könne. Ter Angeklagte stellte entschieden in Abrede, das ibm beigemesienc Verbrechen verübt zu haben. Er behauptet: zunächst, daß sich am 23. Februar der Werlbiubalt der Kiste auf! 670 Ä. beziffert habe und ibm an diesem Tage der Schlüssel ab-! banden gekommen sei. Am 15. Mürz, nach seiner Rückkehr, habe er! sich zunächst einen neuen Schlüssel machen lasten und nach Durch sicht der Kiste sei er dann zu der Ueberzeugung gekommen, daß mau j ibm inzwischen eine Partie Waarcn im Wertste von 32 Mark ge stohlen habe. Am 28. März, bei Gelegenheit des Dresdner j Jahrmarktes, sei er wieder nach Dresden gekommen, habe sich; am nächsten Tage mit gefüllter Reisetasche entfernt und sei das, nächste Mal am 11. Avril Nachmittags erschienen, wo er lick in Ermangelung de» Eschlüiiel» ' ' ' Ld dasSchloß.i K-r Siste.lchiglich noch m LXonun Entfernung würden dann die so. aebmungen betreff» de» Brande» gemacht und die eine dritte Person di« Hand im spiele hatte, is! Sache al« ausgeschlossen zu erachten. Schöne beh Wahrheit zuwider, er bade sich nur einmal m—, — — worin sich seine Kiste besand, begeben, während er thatsächlich zwei Mal an Lrt und Stelle gewesen ist; bestleitet auch mit dem Be merken. der Schlüssel lwdr bereit» an der Kommettkür gesteckt, die Tbatsache. daß er selben von seinem gewöhnlichen Ort weggenommen batte. Das Verlmiten des Angeklagten an dem erwähnte« Nach- mittag ist nach den Angaben Jährig'» überdies ein auftällia ängst liches gemeien und hierzu kommt, daß sich die Behauptung Schön?», er sei im Februar bestohlen worden, al» »ine reine Jabel heraus- steitt. Tenn weder Jährig und dessen Umgebung hatten bisher von dem angeblichen Diebstähle ein Sterbenswörtchen gehört, noch war von S- eine Anzeige erstattet worden, obwohl derselbe da» Gegm- theil versichert und in dieser Beziehung glauben machen will, er bade einem Gendarmen, der öfters bei Jährig verkehre, auf dessen Namen sich aber der Angeklagte nicht besinnen kann, Mittheilunq von dem — zweifellos fingirten — Diebcsstrcich gemacht. Der Umstand, daß durch den Brand nichts weiter als rm Gummigurt verloren ging und der Werth der noch in der Kiste vorhandmen Waaren 200 M. nicht überstieg, spricht übrigen« auch noch über der Koben Versicherungssumme zu Ungunften des Q Auf Grund der Beweisaufnahme plaidirkr die Staat» für die Bejahung der Scknldfrage, die Derthcidigung für die. billigung mildernder Umstände. Die Geschworenen fällten in! - AmlSgerickt. Der bekannte Hellkiinsllcr und Ba»d- wunn-Vcrltlgcr Rickarv Mohrmann au» Neffen stellte gegen tcn 1)r. weck. Frictrick Wilhelm Kolosser in Laubegast wegen Beleidigung Skraiantrag. und zivar aui Grund eine» von K. verfaßten und in der Zeitschrift .Shlip»" veröffentlichten Aus satzes mit der Ueberickrift: „Der Marktschreier Mobrmaan al» Atteftkäiicker". i» welchem die Behauptung enthalten war. M. triede nickt nur Hcilwuckcr. sondern bade auch Atteste gefälscht. Lckcn vor einiger Zeit war vor dem Scköffen- acrickt Verhandlung anberaumk. dieselbe wurde jedock aus Antrag des Beklagten, welcker den Beweis der Wahr heit ankreien zu wollen erklärte, damals vertagt. Als Hauptzcuge ffgurirte der diesige Bau-Unternehmer Eamillo Müller, von welchem Mohrmaiin In einer Reihe Zeitungen ein Attestat über t!c trcnttckc Wirkung des M'icken Bandwurm- Mittels veröffentlicht batte und worin u. A. gesagt war. wer die Mohrmann'icke Heilmethode nickt ganz genau kenne, solle kein Urtbcil darüdcr 'ällcn, nur Neid und bodenlose Gemeinheit ver möchten dagegen zu eisern rc. Müller gab zu, daß er vor zwei Jahren taö erwähnte Bantwurmmiitcl mit außerordentlichem Er'olg gebraucht dabc. deltritt iebock, baß taö Attestat von ihm seldit ausgestellt, bez. vor der Veröffentlichung von iom gelesen wordc» sei, indem er nur zugad, Mollrmann tle Erlaubniß zur Anfertigung eines Ältestes im Allgemeine» ertheilt zu haben. Die Form des Ältestes selbst könne er ickon ui» deswillen nickt billigen, weil u.A. sein Standcoprätlkat - Bauunternevmer - mit „Baumeister" verwechselt sei. Andererseits konslattrte der Herr Versitzende, daß da» von mebrcren auswärtigen Staatsanwalt schaften gegen Mobnnann elngelcitete Verfahren wegen Fäl- sckuna von Zeugnissen, aui deren Ergebnis, fick Kolosser nament lich gestützt batte, eingestellt worden sei. Der Vertreter te» Klägers beantragte eine ganz energische Bestrafung, da der Be klagte de» Beweis der Wabrhisit iür die ehrverletzenden AuSdrückc. Hcilwuckerer. Atteftsälicker und Marktschreier ickuldlg geblieben icl :c. Wesentlich anderer Ansicht war der Vertreter von 0r. Kolosser, Herr Rechtsanwalt Schreck. Redner wie» daraus hin, es sei notori ck, Vaß Mobnnann sich nickt ketten di» zu 15 M. ilir sein ganz gcringwerlbiges Bandwurmmitlel habe zahlen lassen und die Grünte, mit reuen dies M. unter Bezugnahme aus die riesigen Speien inetwire. seien nickt stichhaltig. Denn ctz könne bann ebensogut wie Mobrinann jeder Kammann, Bleckwaarenbäntler und Ratlewängcr für seine Mausciallen :c soviel wie möglich verlangen, „weil er aus der Bukowina sei", sowie im Hotel wohne, Wein trinke und Beefsteaks mit Hinder nissen verzehre. Der AuStruck „Markttckrcicrei" sei überhaupt gar nickt straibar und verwies Redner in dieser Beziehung üdrigcno aus die riesigen Summen, welche Mehrmclnn iür In serate verausgabe, sowie aui tle zahlreichen Schriften und Atteste M's. von d.-rcn Durehleien man ickon ganz allein den Band wurm kriegen könne re. Mohrmann erklärte zum Sckftrß neck, er habe in eine»' Jahre an das Annoiicenburcau von Moste ^2,000 M. verausgabt und konilatirlc ferner, er sei durck de» aroßen Zittau: tcs Publikums ein sehr rcicker Mann geworden. Das Schöffengericht erkannte, von der Annadme anc-gehenk. iw. Kolosscr habe sich allerdings sagen müssen, daß ickon aus rer Form des Aussatzes die beleidigende Absicht bcrvorgrhe, aui 50 Mack Geldstrafe. — vand a - r> cd t, dcn Si. Juni. Zlraikammer III. S Mir Houv'vcrliaiidlunz sikaen die TicnsU'crieu Siuiukio Emilie Kaklcri au»Protzen wogen iadriaiftger vrand iiilluna lü gczcn Ne Munlcic-Edoiiau Laiolinc Planer geb Ianon-ola aus Tabor irrocu'.tzubrNei. II ocgen bc» Handarbeiter Hrimann Rcindoldtzcliman» antiverin)- dor>. 12 gegen Nn TieNikncHt Euranuel 2ulod Lehnen au- ZiunwaU wegen vcr> lackier Poiuadmc uueückiiger Hanblungen. Meteorologische Brodachtunften der deulichen Seewarle in Hamburg am br. Juni um b Ubr Morgen», idrt. Kopenhagen sioettolm . . Haparanda . ?l. Pereesburz LiioSIau . . Hamburg , Memel . . > PanS . . . München. Lciptzg . ; tzerUn , , , Kien . . . Preblau . . , I > Nack II c b c r 767 so Sil». Icickl Heuer 410 2 75-) 8 mohig woilcnlo» ^ ck-'O ? 7c4 s.s 8 Ikickl woilciNo» 4» 3 >vrnv ieNcr p.ug bedeck! Rir r 76Ö ^ 's 8 leiicr.tzug woilcnlor -HW -> 30 lülwach bald bedccki ' -HK - SO Ickw.ick daid bedeck! i ^ 22 « 759 8 leiicr Zu» Rcoc» i 4-Id 764 80 leiicr Zug . wolkcnlor 4-22 L 760 881V Icickl > Keller > i 4- " L 760 8 5 880 Iciier?>ug halb bedeckt ff-rs ? 7-3) ? rrxo leiier Lug wolkenlos 763 880 lelihi wolkenlos -f-2« s ick! 5 Kcwiiicr und Regen. er Klllerung. Tas Tkvrcision?acbict bat tzck San Irland and uordcsiir v.iz vcrickodcn. io da« beule in ganz Giobdriiannien tziiche iüdweftliche Wiiidc derrichen. I- tzeiilraleuropa dauert iebr warme?, vorwiegend heitere? Weiler mit ickwackc» iiidiicken Kinde» iorl. indctzen baden tzck an der dcutiehcn Rordiceliiiic aui ipalcn Abend -adlicickc Kewilier Mil ziemlich ergiebigem Regen entladen, ein- reine Gewincr in» ickwackem Regen am Nackmiliage auch im iniikleren Deutzchlaiid. Seine erkirecki lick ein Rcacinireiscn von itzordeaur ildcr Holland dii Slaageroek. — TLasserstand der Gide und Moldau am LZ. Juni. Budwcis -s- 15. Prag -s- 60. Partlibitz -j- 12. Mrlnik -j- 30, Leitmcrltz -i- 17, Dresden - El. — Wasserwärm« der Gide am 23. Juni: 18'/, Grad K. rakeSgeschtlbtt. Deutsches Reich. Graf Herbert Bismarck bat nun mehr die Genehmigung seiner Eltern erhalten, die geschiedene Fürstin 6 arolath hcirathen zu dürfen. Es wäre in diesem Falle nicht misgeickloffen, daß er für einige Jahre einen diplomati schen Posten jenseits des Qccans, vielleicht in Washington, über tragen erhielte. In dem Prozeß gegen die Direktion der Deutschen Handels- Gesellschaft in Frankfurt a. M. ist dasUrtlicilpublizirtworden, dasselbe lautet gegen den Direktor unter Ausschluß mildernder Um stünde auf 3 Monate Gefängnis,. Ter Strafantrag lautete aus I8M M. Geldbuße. Pieper hatte den Vcriiiögciishcstnnd der Ge sellschaft salich dargeslellt, ein Vergeben, das nach Ansicht des Ge richts an Betrug streift i daher wurde aus das höchste Strafmaß erkannt. Tic Publikation des Innungs-Gesetzes ist binnen Kur zem zu erwarte». Tic Ausführung des Gesetzes bleibt dem bei Ncichsgeietzen üblichen Gebrauche entsprechend, den Landes - Regie rungen überlassen. Ter Sozialdemokrat Pnlkrabeck, seiner Zeit Redakteur der „Berliner Freien Presse" in Berlin ruid zu mcliriäbrigcr Gesang- nißsirafc vcrurtbcilt, die er zu Plötzemee abbüßte, ist aus der Straf haft entwichen und soll mit den Sozialisten Fritzsctie und Viereck auf der Reise nach Amerika sein. Ter Kapitän Wagner von dem Blaiikencscr Schooncr „Margaretha" Halle sich das schwere Verbrechen zu Schulden kommen Kissen, das ibm aiivcrlrailte Schiss in Duna niizubchrcn und zum Sinken zu bringen. Nachdem er zu 3 Zainen Zuchthaus vermtheilt worden, hat ihm das Sccamt von Hanihurg die Besugniß zum Betriebe dcS SchiffergeiverbcS entzogen.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder