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Dresdner Nachrichten : 24.06.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-06-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188106240
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810624
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810624
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1881
- Monat1881-06
- Tag1881-06-24
- Monat1881-06
- Jahr1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.06.1881
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«. I»i> MM sr-N ck^MVrt«. Tagevlalt für Politik, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Sörsenbericht, FremLeiilistc. !» ,« Rl»kier>iis« »r.l — D» Raum »ktUt-il- I»iu, > »Pia?' LIn,kl»M die 3«U, »> Pia«- «ne Sara»», Nir da» »ichk> täI« ,e lrrichnn'U der 8»l«»«U wird,ui,t,c,ebe». «u»wilr»t,e »unonern« Auftritt« »an au» undelL»»tl»>>>r»>«»un» Verionen iujcnleu w>l imr aeir« »>rt,lu,»erando>,1«>i>»»»»ur<t >3rtefmalkr>, ,drr t-oiieiiitalilu»». Uch, -»de, laue, >L Pid». 2»- teear« Ille die Maul»»« - Hummer G« «ch einem dt« »ell« US Pi^. Hf»88vMfävrunx8LuIaKvn für 8ta»t»daatvu mit pnakvvisliet» bsstcm Lrtolgo »„«ozvanckc-tZ >kür ktstoorv Lttüttk, »Mägvmvmckvn, vinrvln» Oütcr. Oa»st-a ldüuror. kadrtflvu DwMorv ick l untor Oarantio) soiksttklltig' ardvitsnlt« Vkussvnuotorv rum I'ürävru von VVassvr aut juck« boliodiso llüko uuä Lnttormmk. — l^otttunxstilkigkoit 1000 bis ^ l,itor pro '1'ae. kUirltil 41»»., 1> r »»ckou. UkilkWW. !X§1. Kiiellü. llcckist'., i»Lrr:8»L»l krasorstrasso 7. lil»e,e lotirlii »»>! ,rllm>t» Vu»v»KI ^ tviiu-r i.«äer- uuä Sronre-Kalanterls- hh, 0; hvaaren.vulvre-l'oll-liarnlturen,Albums, h sn filetier, 8ol>muek-u. kunstgegvnstänlts. S - « Lpsolalltät: -Vuloitigun,; vou praokt- ^ i >>! -ildum» ». Klappen init tolnou caili-L ^ lkiapli. Diplome uacli stc» iitzivollsioil ß I >r /oivku. /n .luliililon sosiu IVasgicu^ ! 8 u. >>ainoi,8i!üj,'t! aut bstni«, IlUckci v,c. ih > hh 23 LriskboZm UQä 23 Louvsrts, on^lisokss l orrnat. mit Klonogrammsn <2 beliobiku Iluclistadon. voir>cklnngvn>, vorpuclit i» viueiu olc-gaiitv» Oarton, > Llailc. — t'nsor 8orti»ic-i>t bcstodt au» 112 vvl'scliivckonvii ülouei^rainmen. « 8oi»I>il!»!>tra!-sv Z. LtU'^VU LopIiienstraL^o « dielel, »>>n un iler 8u p I> I <>n I> l r«>> r. tu-budgets ab. der Vorgänge m Paris. Die Kammer lehnte de» Antrag Iv. der äußersten Linken auf Streichung des Eul- Die öffentliche Ateinuim in Algier ist infolge Oran lehr erregt. — Die Journale verlangen eine Untersuchung wegen den» Entkoinmenlaffen der Bauamenas. Marfeill e. 0>il> Italiener sind seil Sonnabend abgereift. Der italienische Wohlthätigteitoverein erhielt außerdem 224 besuche um Geivührmig der stteiscrostcn für den Sonntag. K oustantinop e l. Tic Eollcetivnote der Botschafter dringt aus die Unterzeichnung der direkten prätotürkischen Konvention. «r 17S. wftterun, vom A. Juni: «aromcier nach Oskar «ösold, -Sailftrabe ib. iftbmdsou.i 7»; Still., i«„ arstrr, » Mttl. «estioq«». Tbermoineirogr. n. Nraum.: ->U ° W., „icdr. rem,. I»"W.. döchtieTemv. «7 '' W. «uo-Lu Wind, ^ottcnio^ Aussichten für den 24. Juni: Allmällge Besserung. i Freitag» 24. Juni. Abonnement. Die geehrten auswärtigen Leser der „Dresdner Nachrichten" bitten wir das Abonnement für das dritte Quartal 1881 baldigst erneuern zu wollen, damit wir die Nummern ohne Unterbrechung weiter liefern können. Sämmtliche Postanstalten des deutschen Reichs und Aus landes nehmen Bestellungen auf unser Blatt an In Dresden abonnirt man (inel. Bringerlohn) vierteljährlich mit 2 Mark 50 Pfg., bei den kaiserlichen Postanstalten in Sachsen mit 2 Mark 75 Pfg. l-xpkdttion der Dresdner Nachrichten, Maricnstr. 13. LcraMworUlcher Rcdactcur Illr Politisches »«. Emil Bicrcu i„ Trcsdea Außer dem zum Kultusminister beförderten Unterstaatssckrctär v. Goßler hat auch Graf Wilhelm Bismarck sein Reichstagsmaudat niedergelegt. Aus gleichem Grunde. Der Abgeordnete für Langen salza avancirte zum ständigen Hilfsarbeiter in der Reichskanzlei. Man wartete mit der Bekanntgabe dieser Beförderung bis zum Schluß des Reichstags, um diesem die Gesellschaft des jungen, dem Reichskanzler „persönlich nahestehenden" Mannes bis zum Kehraus zu erhalten. Nun steht aber nichts mehr im Wege, um „die tüch tige und geschulte Kraft" — niit diesen Worten war im Budget die Schaffung dieser Extrastclle motivirt worden — als Hilfsarbeiter einem Vortragenden Rathe zur Seite zu stellen. Der Bruder des Grafen Wilhelm, Graf Herbert Bismarck, aber erhält nach seiner Verheirathung mit der geschiedenen Fürstin Carolath einen Posten als deutscher Reichsgesandtcr irgendwo jenseits des Meeres, jedenfalls weit weg von Berlin und seiner spibzungigcn vornehmen Gesellschaft. Hingegen bleibt der Scknviegcrsokn des Fürste» Bismarck, Graf Rantzau, zunächst noch im auswärtigen Amte des Reichs zu Berlin beschäftigt. Die auswärtige Politik des Reichs erhält durch Vater, Söhne und Schwiegersohn somit ein ausgesprochenes Varzincsisches Exterieur. Geschichtliche Erinnerungen und sonstige Glossen zu dieser Aemtcrhäufung in einer und derselben Familie wird jede Zeitung, die nicht mit lateinischen Lettern gedruckt wird, gut thun im Tintciifaffe stecken zu kaffen. Am Ende schlitzte wahrscheinlich auch die Antiquaschrift nicht vor einem lithographirtcn Liebesbriefe allerneuesten Datums aus Berlin oder Kissingcn. Spaßhaft aber ist cs zu beobachten, wie die Berliner Schablone in Ungarn durch- gepauft wird. Der verflossene österreichische Reichskanzler, Graf Andrass», ließ sich von Schmeichlern gern den „österreichischen Bis marck" nennen. Als Staatsmann glich freilich Andrass» dem Bis marck wie ein ausgestopftcr Adler einem lebendigen. Aber äußer lich hatte er ihm weidlich abgeguckt, wie sich Jener räusperte und spuckte. Dieselbe Seelenruhe gegenüber dem Toben der Opposition im Parlamente, dieselbe Vorliebe für „geflügelte Worte". Als Bismarck jenen mikroskopischen Landkartcnpunkt, den bisher Nie mand, außer den Gutsnachbarn und Steuerbehörden, kannte: Varzin, in aller Leute Mund brachte, zog auch Andrass» sich auf sein ungarisches Gut Tercbcs zurück und machte cs zu einer euro päischen Berühmtheit, indem er von dort mehrere diplomatische Roten kritzelte. Jetzt giebt Andrass» seinem Sohne Theodor eben falls den väterlichen Segen mit auf die parlamentarische Laufbahn, indem er ihn als ungarischen Reichsrathskandidaten austrctcn läßt. Wie kann sich der junge Graf seinen Wählern besser empfehlen, als indem er es genau so macht, wie der Zwcitgeborene des deutschen Reichskanzlers, und ihnen auseinandersctzt, daß sein Wnhlprogramm kein anderes sein könne» als der Name seines Vaters? Voraus sichtlich werden auch die ungarischen Wähler ihn für die Verdienste seines VaterS auf den Schild heben; gewiß vollendet dann die höhere Leitung, welche die Geschicke der Sterblichen so wunderbar gestaltet, auch die Parallele insoweit, daß in Graf Theodor An- draff» eine ebenso „tüchtige, geschulte Kraft" der österreichischen Monarchie erblüht, wie dem deutschen Reiche in dem Licblingssohne seines Kanzlers. Mitte September giebt'S Reichstagswahlen. Alle Parteien rüsten sich. Rüsten sie sich bloS? Nein, wir schiffen bereits auf dem vollen Strome der Wahlbewegung. Mit welchen Erwartungen sich die Nation dem Wahlgcschäste unterzieht, wird an dieser Stelle noch des Ocfteren bis dahin zu erörtern sein. Heute fei zunächst darauf hingewiescn, daß Fürst Bismarck einem berechtigten Wunsche nachzukommen sich entschlossen hat, nämlich den Reichstag vor dem preußischen Landtage zu bcnifen. Noch in, Laufe dieses JahrcS, Ende Oktober, wird der neugcwählte Reichstag zusammcntrcten; er kann dann bequem das Reichsbudget erledigen, besten Ziffern für die Aufstellung der Haushalte aller Einzelstaatcn maßgebend sind. Die Einzellandtage sind damit von dem Ilebelstande befreit, Aus gabe- und Einnahmeziffcrn in ihren» Haushalt aufzunehmen, die später das Reich durch die Ansprüche seines Budgets regelmäßig bisher über den Haufen warf. Die einzelstaatliche» Finanzministcr könnm künftig mit bestimmten Größen von annähernderer Richtig keit als zeither rechnen, die Volksvertreter die Steuern zutreffender admeffen. Die Fantasicbudgets hören auf. Einstweilen freilich kommt diese Wohltliat, in dem Rcichsbudgct einen feste» Boden für die Aufstellung der einzelnen Landes - Budgets unter die Füße zu bekommen, noch nicht dem sächsischen Landtag zu Gute. Denn dieser wird bereits zur Feier des SOjährigei, Jubiläums der sächsischen Verfasiungsurkunde versammelt sein. Wählen wir hierzu solche Abgeordnete, deren Parteizugehörigkeit Bürgschaft leistet, daß Sachsen sich auch in der zivciten Hälfte des Jahrhunderts eine lebensfähige Verfassung konscrvirt! Auf diesen onservativen Zug grünwcißer Farbe vriife man die Landtogs- candidaten! Von der Wahl Nationalliberaler sollte überhaupt nicht die Rede sein dürfen; denn wenn auch jetzt ein so wohlthucndcr, bundesfrcundlicher Wind aus Berlin weht, daß die Nationallibcralcn schon aus Vorsicht sich gar nicht getrauen, sich mit einem zebra- gestreiften Programm den sächsischen Wählern vorzustellcn, so sind Männer, die nicht aus Grundsatz und Ileberzcugung, sondern aus zeitgemäßen Klughcitsrücksichtcn den bundesstaatlichen Ebarakter dcS Reiches wahren wollen, nicht an, Platze im sächsischen Ständesaal. Dem Fortschrittsring aber hängt die Zugchör zur semitisirtcn Berliner FortschrittSpaAei als unabschüttclbareS Bleigewicht an. Eine Partei, die in Berlin am Einhcitsstaate arbeitet und die Geschäfte des internationalen Schachers, des Freihandels, der Börsenfürstcn besorgt, kann in Dresden nicht im Ernste die Pferde ganz wo anders anschirren. Den guten gegentheiligcn Willen auch vorausgesetzt — die Dinge sind auch hier stärker als die Menschen, das Schwergewicht der Thatsachcn schnellt den entgegengesetzten Willen in die Höhe. Tic Fortschrittspartei flößt heutzutage, wie sich die Verhältnisse im Reiche entwickelt haben, kein Vertrauen mehr ein. Wie die Fortschrittsmuttcr in Berlin singt, so muß die Fortschrittssiliale in Dresden nachzwitschcrn und das Volk ist dieser Laute überdrüssig. Darum Abgeordnete gutsächsischer Gesinnung, die für die zeitgemäßen Bedürfnisse des Volkes, für die Entwickelung der Hilfsquellen des Landes offenes Auge und Verständniß haben! Marseille ist ruhig. Es bietet freilich noch den Anblick einer Stadt im Belagerungszustände. Aber die Ruhe wnrde äußerlich wenigstens nicht weiter gestört. Tie Italiener werden die Wuth über ihre schmachvolle Mißhandlung durch den französischen Mob hinunterwürgcn. Ter Italiener kocht Rache, er ist zäh und uner bittlich ; Jahre lang zehrt er von einer Beleidigung, den Augenblick, sie zu vergelten, im verschlossenen Busen kaltblütig erwartend. Seinem Gedächtniß wird der Plan, ihn von Frankreichs Boden zu vertreiben, nicht sobald entschwinden. Die Ungeheuerlichkeit eines solchen Unternehmens leuchtet ohne Weiteres ein. Die 50,000 Marseillaise,' italienischer Nationalität bilden den 6. Theil der Stadtbcvölkerung. Ganz Südfrankreich, namentlich die Hafenstädte, zeigen starke Bruchtheilc italienischer Abstammung; auch Paris enthält eine starke italienische Kolonie und auch hier ist es zu Mißhandlungen einzelner Landsleute Garibaldi's gekommen. Dies Alles hat in Italien selbst einen Sturm der Entrüstung losbrcchen lassen; die Kundgebungen gegen Frankreich, deren Schauplatz die großen Städte Italiens bildeten, sind nur das natürliche Echo der schmachvollen Vergewaltigung der Italiener auf dem Boden Frank reichs. Diese Ereignisse werden in den Beziehungen beider Natio nen noch lange nachzittern. Die Regierungen suchen die Bcr- bitterung dadurch zu besänftige», daß Frankreich den Italienern die Golctta-Tunis-Eisenbahn abkauft und seine neue Station am Rothen Meere, die Obokba», an Italien abtritt. Als kluge Geschäftsleute greifen die Italiener gewiß rasch zu, sich die Abrech nung wegen Marseille aufs Kerbholz notircnd. Die Pariser selbst genießen jetzt die Anwesenheit des tunesischen Prcniicrministers Mustapha. Es wird da in den wechselseitigen Begrüßungsreden eine Komödie ansgcführt, die Bauchgrimmen erregen könnte. Der Be» schmückt den Präsidenten der Republik mit dem tunesischen Ahidordcn — sticht dieses bis «lato unbekannte Goldblech nicht dem bekannten sächsischen Sammler seltener Orden als Jagdbeute in die Augen? — und der Abgesandte des Be» scicrt in einer Ansprache an Grcv» die „enge Freundschaft", die Tunis mit Frankreich verbinde. Grcv» wieder phantasirt davon, daß Frankreich der Idee einer Eroberung völlig fern gewesen sei. Der arme Be» ist. im Gegensätze zu Sarastro's Worte,» zur Liebe ge zwungen und begreift die „wohlwollenden Absichten" der Franzosen. Wehe ihm, wenn er sie nicht begriffe! Zu allem Unglück ist ihm auch nun noch sein Palastintendant mit einer Million Francs durchgegangcn und hat im englischen Konsulate Schutz gesucht. Der Ehrenmann hat mehrere Jahre lang keine Rechnungen abgelegt. Wenn inan den, Be» nun auch noch die Gelder für den Harem schmälert, was bleibt ihm »och? Neueste Telegramme ver „TrrSvner Nach, ." vom 23 Juni. Berlin. Die „N. A. Z." bringt einen Artikel über die Er nennung des Herrn v. Goßler, in den, die Behauptung, es hätten Bedenken gegen denselben bestanden, bestritten wird. Es würde im Gegcnthcil vielleicht schwer gewesen sein, Se. Majestät zur Ernennung eines nndercn Ministers zu bestimmen. Vorher heißt eS, daß der Reichskanzler Bismarck nach de», Scheitern der Maigesetz-Novelle die Kulturkampssrage lediglich dem Ressort des preußischen Kultusministers überlasse» habe. Auch wenn er gesund wäre, würde er schwerlich Lust baden, neue Vcr- söhnungsversuche zu machen, bei denen er sich der Eoalition des Ecntrums und der Liberalen gegenüber befinden würde. — Nach richten aus Algerien stelle» die Möglichkeit eines dcmnächstigen größeren Revolte-Ausbruchs in Aussicht. A g r a in. In, Laufe der Nacht wurden vier ziemlich heftige Erdstöße verspürt, die von unterirdische», Getöse begleitet waren. Paris. Eine offiziöse Note der „Agencc Havas" sagt: Indem der Be» von Trinis Roustan zu», offiziellen Vermittler »nt den ausländischen Konsuln ernannte, wollte er Roustan einfach die Kontrole erleichtern, welche dieser gemäß des Vertrags vom 12. Mai über die internationalen Akte der tunesischen Regierung auszuüben bat. Da eine solche Maßregel nicht die Wirkung haben konnte, die Natur der persönlichen Beziehungen des Bc»ü zu den fremden Agenten zu verändern, so hindert diese Nichts, wie früher, Au dienzen bei de», Be» nachzusuchcn und demselben Besuche zu machen, so oft Audienz gewährt wird. Berliner Börse. Die Tendenz blieb fest, aber eS kehlte dock, i», Allgemeinen der Verkebr. der nur in einzelnen bevor zugten Papieren eine«, wirklich lebhaften Charakter annabm. Die gestrigen Course behaupteten sich meist nur, doch sind auch bei einzelnen Bahnen bedeutende Gewinne zu reglstriren. Dir answärtiacn Meldungen waren nickst besonders anregend und die bedeutenden Hausse-Engagcmcntö. womit sich die Spekulation beladen hat, machen eine gröbere Reserve vor Ultimo erklärlich. Schlußentich edenkcst. Eredltactit» liLü-V-4-'/r, 'ä- Mark schlechter. Ungarische 022, I Mark niedriger. Franzosen 04.1-2, 2 M. schlechter, Lombarden 22U :-—2' r, l'»M. besser. Von Eisenbahnen hatten östcrr. Nordwcsl bei 12 M. höherem Course ungemein große Nmiätze, ebensoBerlln-Anbaltcr. 2Pioz. böbcr. Ocitcrreichischc Prioritäten still. Banken lest aber ruhig. Didkvntogcscllschait Proz. bcffer. Fonts wenig belebt und wenig verändert, nur für JGI. u. Rumän bestand etwas Interesse. Bergwerke weichend. Einzelne Industrie» höher. Das hiesige Bankinststut Jos. Goldschmitt u Co. dcahsichtlgt morgen die Asticn der ncne» Sackst. Bankgeielli'chatt zum Course von 106 hier clnzn'nhrcn. Die Elniührung vollzieht sich in aller Stille» weder ist ei» Prospekt vei öfscntlickst worden, noch ist den Zelt,»igen Material zur Brurthciiung dcS Untcrncvmcnö zugegangcn. „Wenn das Unlernebmc» die Oeffentlickstcit zn scheuen hat", sagt die „Norod. Ztg.". „io bleibt eö lebvait zu bedauern, b k es gegen derartige heimliche Einführungen neuer Papiere kcln Mittel giebt, sie zu verhindern". Lokales und Sächsisches. — Der Secondelentnant der Landwehr-Infanterie M üller erhielt den Großhcrrllch türkischen OSmanie-Lrde» 4V. Klaffe. — In der vorgestrigen Stadtverordnetensitzung unter Vorsitz des Herrn Hofrath Ackermann machte man jich u. Ä. zunächst darüber schlüssig, daß im Monat August keine Sitzungen stattfinden sollen. Da die Fonds für das Bürgerhospital nun»,ehr eine Höhe von ca. 000,OM Mark erreicht haben, so hält die Mehr heit des Kollegiums dafür, daß es endlich an der Zeit sei, ein den Ansprüchen der Jetztzeit entsprechendes Bürgcrhospital zu erbauen. Herr St.-V. Ur. Rothe ist nicht dafür, er halt die Summe für noch nicht ausreichend ; er wisse genau, daß sich die betr. alten Herren bei ihrer jetzigen Versorgung ganz wohl befänden und daß, wenn man ihnen jetzt einen schönen Palast gebe, dann nicht so viel von den Fonds übrig bleiben könne, um ihnen die Verpflegung in der bis jetzt gewohnten guten Weise sortaewährcn zu können — inan müsse erst noch mehr Geld haben. Diese Ansichten wurden vom St.-V. Schönecker energisch und durch Zablcn widerlegt. Es werden 1000 Marl zur Wasscrhauptrohrlcgung in der Leubnitzcrstraße, 4211 Mark als von der VI. Bürgerschule zn entrichtende Adsaccnzbeiträge zu den Bcschlcußungs- und Pflastcrungskostcn der Scidnitzcrstraße, 150 Mark jährlich zur fortlaufenden Unterstützung der Kantors- Wittwc Zocher, sowie für Regulirung, Trottoirlicrstellung und Pflasterung des Planenschen Platzes 22,877 Mart bewilligt. Letztere Summe ist allerdings erschreckend hoch, denn der Platz ist gar nicht groß! Ob es nicht mit einfacher Trottoirlcaung ringsherum genug wäre, zumal die einmündendcn Straßen (Berg-, Elicmnitzcr- und Ainmonstraße» ja doch bios chauff'irt bleiben? Der Platz soll aber noch tbenrer für die Stadt werden, da ein Antrag des Herrn St.-V. 1>r. Wäntig Annahme fand, nach welchem ringsum Bäume angc- pflanzt werden sollen. Gewiß wirken Bäume überall schön und namentlich auf oder an Plätzen, aber bei diese», Platze ist eine üppige grüne Umrahmung schon da, denn die Bäume der Ammon straße und die doppelreihigen der Berg- wie der Chemnitzcrstraße ragen bis herein in den Platz. Zu den, Regulativ, die Bebauung der Grundstücke an der Marschallstraßc, dem Sachscnplatzc und den beiden Parallclstraßen zur Sachsenallce betr., wird ein Nachtrag genehmigt, auch wird das bereits früher schon angenommene „Orts statut der König!. Haupt- und Residenzstadt Dresden vom 31. Mai 1881" nunmehr mitvollzoacn. Bezüglich des Umbaues des von der Stadt erworbenen cbemals von Fletcher'ichcn Scminargcbäudcs ist der Rath wiederum mit den Stadtverordneten in eine sich scharf znspitzende Differenz gerathcn. Der Rath forderte zu Umbau und Einrichtung des Gebäudes zu Leihhaus-, Sparkassen- und Wohl- fahrtspolizeizwccken 58,000 Mark; die Stadtverordneten bewilligten am 25. Mai c. nur ein Berechmingsgcld von 45,OM Mark. Da daS Stabtbanamt darauf erklärt bat. daß die projcktirten Umände rungen mit dieser Summe unmöglich auogcfüin't werden könnten, so bleibt der Rath bei seiner Forderung und hat „wegen Dring lichkeit des Umbaues", unerwartet der andcrwciten Entschließung der Stadtverordneten, den Beginn bereits ungeordnet. Es wird da also — wie es scheint - schließlich nickst viel Anderes übrig bleiben, ais später dock, zu bewilligen. Vor der .Hand bleibt das Kollegin», bei seinem srübercn Beschlüsse, erklärt aber, daß cs die geforderte Summe lediglich zn dem Zwecke beschränkt habe, damit ihm noch vor Erschöpfung dcs vostulirtcn Gcsainmtauswandco Ge legenheit geboten sei, vom Stande der Ausführung Kenntniß zu erhalten, denn vom Ralhc selbst sei anerkannt worden, daß in jüngerer Zeit häufiger sich größere Differenzen zwischen den Kosten anschlägen und den effektiven Aussührungskostci, herausgestellt habe». Leider baut inan eben in Dresden, wie schon mehrfach auch im Stadtverordnetcn-Kollcgimn ausdrücklich monirt ward, oft sehr thcuer. — De», Ankauf des Mantenffcl'schen Brauhauses haben die Stadtverordneten bekanntlich seiner Zeit zugcstimmt, „», durch ent sprechende Einrichtung desselben Rau», für Wohnungen für einen Tbeil der Beamten des Stadtkrankenhauscö zu gewinnen und so in letzterem dringcnd nöthig werdenden Rau», für Kranke zu gewinne,,, aber sie sind nun nicht wenig erstaunt, vom Rath zu hören, daß der betr. Umbau — beiläufig gesagt nur zweier Etagen — die hor- rente Summe von 61,OM Mark kosten soll. In Erwägung dessen, daß, wollte man auch so viel Geld in daS alte, wurmstichige Ge bäude verwende», doch immer nur Flickwerk entstehen würde und in gar nickst langer Zeit trotz inomentanen Aufputzes das hinfällige, von Altcrslnst im Innern haltlos gewordene Bauwerk doch wegzu- rciscn sein würde, „inimt man einen Antrag dcs Herrn St.-V. 1>r. Blochwitz an, dahin gehend, der Stadtrath möge das alte Brauhaus völlig nicdcrrcißen »nd ein einfaches neues Gebäude auf seine», Grunde errichten. Bei der Gelegenheit betont Herr Bürgermeister I)r. Rüger, der die Ratbsvorlage vertheidigt, daß auch der einfachste Neubau niindestcnö dreimal so viel Answand erfordern niliffc, und warnt dringend vor größeren Ausgabe», da die städtische» Fmaiizei, nahezu erschöpft seien; von der letzten Anleihe wären nur noch l '/r Milk. Mart da, über deren Verwendung man schon langst gemein schaftlich verfügt habe; der Rescrvcsond ici im sortwahrenden Ruck- gehen begriffen und bestünde man ans einem Neubau, iclic er, weil noch vieles bereits Beschlossene ausgcfübrt werben muffe, keinen anderen Ausweg als — die Stadt wieder mit einer neuen Anleihe zu belaste». Diese unerquickliche Milllicilung — aus de», Munde des Bürgermeisters jedenfalls glaubhaft genug! - r,ef vcrschredene Hört! Hört! wach, die in der Bürgerschaft tau,cndsachnachkl,ngen werden. Sie dürste geeignet sein, von allen kostsprclrgeren Pro jekten, falls sic nicht absolut notlnvcndlg sind, vor der Hand ab- zustchen. Tausende von Einwohnern hoffen auf eine endliche Er mäßigung der Komniimnbgabeii, die ja nur möglich ist, wenn sich der Stadtsäckel etwas erbost hat, und — schließlich muß für die nächste Generation doch auch Einiges zu bauen übrig bleiben. — Zur Feier des bcutigen I o l, ann e o feste s sind vom Stadtratl, alle die hier in Dresden in Privathäuscrn uiiteracbrachtek Waisenkinder ciiiacladcn worden, im neuen Stadtwaiscichause mit
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