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Dresdner Nachrichten : 05.07.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-07-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188107052
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810705
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810705
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1881
- Monat1881-07
- Tag1881-07-05
- Monat1881-07
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- Dresdner Nachrichten : 05.07.1881
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Vrs-Sov 1881. MSLL'n!'-..'Dn^.r r«»rt 7LPK« Uumm IV VI«. «,»,»»370VÜ fttte die »lt-kqe!« etnnetandter«». Hu,cr»I. st» U-Retaett« nt», servlndttch. Annen«» fttH» »estmcn an. Die «niumc-n-Vureanr v.V»«Ie». «„« » »«,1«»! - «"»*>» st, Mrtch: - «-». Magdeburg: — 2. Bavck ^ vo. In Halle: — Oleine» tu Hamburg Tageblatt für Uolitik, Anterhaltung, Gkschästsoerkchr. Lör/cnbericht, Fremdeulifie. LS. ^adneaur. Nnierete «erden Nartenstreste t> »„ Nachm. , UI,, »„»'nammen. Sonnt«,i dir MM«,» »rüste. 2» oieuNadt nur a» Wochentagen: ar. «toste,,aste Nr. L d,»S>achm.»UI,r. — Die etnjp«»t,e P-Nl»-Ü- kost«, ,5 Me. Singet«»», Ä> Pige. Eine Garantie für da» Nächst- tägige Erscheine» der Inserate wird nicht gegeben. An voärtige Annoncen»Aufträge von uudclanuicn Drisonen inieriren wir »ur gegen tplänumee«»»»« Uta«»»»«durch »iriesmailc» oder Poncinjuiftung. Acht Silbe» tosten tu Psg Inserate sür die cheontogi» Nununer oder »ach einen, stcsttage die Petitjcite 20 Ps. »Xxl. 8üvd». Uolliot'. " »ULlSVLF I'rLSvrvLrLvss 7. , I s Algen«! »adrig L,,a »,II,»te Xu.naili so tviuor UvSer- uml Kronrs-Laiantorle-(( V»»r«i>,allivrs-poli-6st'niturvti,Albums, j !ü fitot>«r,8otimuol,-u. ffunstgegonntän il«. « ! Z 8peoialltiit: -Vntoi tiz;u»g von praokt- jst A Ditzum» u. sttsppen mit toinvu callt-!« ib «rnph. Diplom« naol, ckou tttzftvnlläton st D Xoictiu. zu.lubilü«'» socvi«! Wappens ^ u.öiluuLN8/.ügo aut Ltui8, Diwlnft vlo. sti' j!j in U»eu u.momn 1'»rtvrro uuä orüio U-intittplpsss'stminp Paris. Tie Pforte fteUl jede feinviichc ImIMkolubl ulllUiv. Abficht gegenüber Frankreichs entschiedeit »l Abrede. Die Truppensendung »ach Tunis (?) bezwecke nur die Ausrechterl,altung der Ruhe. Tuni s. Am Sonntag Abend wurde in Manouba ein fran- zösifcher Artillcriel,anptmann durch einen Flintenschuß ermordet, wäbrend er mit noch anderen Offizieren vor einem (Lass fast. (Line «„«eNpIvr » kosvn-kusstvllung lgrü88to Deut8eülaucl8) »«!»«-8tr»««rr Hir. SV gvvünel, von trüb 6 bi» ^bonckn 8 Otrr. I-mlrev 50 ps.. Koovtags 20 t's. Patrouille wurde abgcsandt, die den Mörder aussuchcn foltie^ wo bei ein Araber gelobtet und mehrere verhaftet wurden. Ter Scheit von Manuba stellte mehrere Notablen als Geißeln. Rr. 186. Witterung vom «. J»N: Barometer nach Ottlar BSsold. Mallste. ,5 «Abd». S Ntn). 7S7 Mist., seit gestern unberündert. Tderuiomenogr. n. !»eaum.: Temp. 2 o W., ntcdr. Temp lö " W. biichfteTemp. -L"W. Wes, Wind, wolkenlos. Aussichten für den 5. Juli: Zunächst wenig Acndernng. Dienstag, 5. Juli. verantwort»»«, Stedacteur Ille Politisches Eniit Biere» in leedden Einen so trübseligen 4. Juli, den glorreichen Gedenktag ihrer tlnabhängigkeitsertlärung, wie Heuer, haben die Vereinigten Staaten von Nordamerika kaum noch erlebt. Vielleicht hauchte ihr Präsident bereits seinen letzten Atliemzug aus, wiewohl die KrankhcitübuUctiiv« die das Kabel herüberblitzt, auch eine günstigere Wendung hoffen lassen. Als der Herrscher der größten, in starrstem Absolutismus regierten europäischen Monarchie, Zar Alexander, unter Mörder Händen gefallen war, ahnte Niemand, daß sich die Mordwaffe des nächsten Attentäters den erwählten Lenker der größten und frcihcit lichsten Republik der Erde aussuchcn würde. So hat das Attentats lieber, welches die Monarchien des alten Wcltthcilcs schüttelt, die Reise über den Ozean in die junge Republik des neuen Eontincnts angctrcten. Ter republikanische Präsident, General Garsicld, hat erst am 4. Juni dieses Jahres sein Amt angctrcten. Sein Mörder, Jules Guiteau, von französischer Abstammung, wiewohl in Nord amerika geboren, haßte ihn nicht blos aus persönlichen Gründen. Er war, wie so viele Berufspolitiker der großen Republik, bei der großen Beutcverthcilung, die, behufs Belohnung der Präsidenten niachcr, dort jeder Präsidentenwahl folgt, leer ausgcgangcn. Den» Garfield ist ein Ehrenmann und von den lautersten Absichten beseelt. In der kurzen Zeit seiner Amtsführung gab er Proben von Unabhängigkeit, Charakterstärke und ehrcnlwster Gesinnung. Er tbat Mancherlei, um seine, die republikanische Partei, welche seit 20 Jahren die Union als Beute behandelt, einigermaßen ans Stehlen zu hindern und forderte damit ihren tödtlichen Haß heraus. Ob er gerade dein Mörder Guiteau für seine Leistungen im Wahlfcldzuge einen Posten im diplomatischen Dienste versprochen und ihn nach der Wahl abschlägig beschicken hat, ist noch nicht klar gesteift. Recht gut möglich aber, daß die persönliche üble Erfahrung, die Guiteau machte, die Wutb, mit welcher überhaupt die republikanische Partei die ehrliche Verwaltung Garsicld's betrachtete, ihm die Feuer waffe in die Hand drückte. Die leitenden Blätter und Politiker Nordamerikas stellen den Mörder als einen grundsatzlosen, bis zum Wahnsinn ehrgeizigen Abcnteucrer, scinVcrbrcchcn als aus persönlicher Rache entsprungen dar. Das ist eine parteiische Darstellung und nur in beschränktem Sinne richtig. Vielmehr ist Guiteau das naturge mäße Produkt der herrschenden Partcigrundsätze, der ganzen Politik und der Sitten der großen Republik überhaupt. Der Schuß aus Guiteau's Schußwaffe beleuchtet blitzartig die korrupten Zustände ihrer Verwaltung, die an Fäulniß den russischen Nichts nachgcbcn, sie vielmehr vielfach und höchst charakteristisch übertrcffcn. Man pflegte früher den geringen Gehalt, den der Präsident der Republik von Nordamerika bezieht, in tendenziösen Vergleich zu stellen mit den hohen Civillisten der europäischen Fürste». Die 50,000 Dollars, welche der Bewohner des Weißen Hauses zu Washington erhält, müssen sich freilich gegen die Millionen der gekrönten Häupter Europas verkriechet». Nur verschwieg man absicht lich bei diesem Vergleiche die Unsummen, welche — eine regel mäßige Staatseinrichtnng — unter stillschweigender Duldung des Präsidenten aus der Staatskasse gestohlen werden, um die Prnsi- dcntenmachcr zu bezahlen. Gegenwärtig bleiben etwa 500 Millio nen Dollars Staatseinkünfte im Jahre an den Fingern derjenigen Berufspolitiker kleben, deren Agitation der jeweilige Präsident seine Wahl zu verdanken hat. Diese indirekte Civilliste des Präsidenten macht die Verwaltung der Republik zu der tlicuersten der Erde- Wäre sie nur die theuerste, so könnte sie ein Reich mit solchen kolossalen -Hilfsquellen, wie die Union, recht wohl ertragen. Aber die Corruption dieser LandeSeinrichtnng hat zugleich das ganze politische Leben der Vereinigten Staaten so vergiftet und so ange- sressen, daß diese über kurz oder lang vor einer jener furchtbaren Katastrophen sich gestellt sehen werden, die noch immer, so lange cs eine Geschichte auf Erden giebt, die unausweichliche Folge solcher Sittenverderbniß waren. Niemand aber hat den Acmtcrschachec, das Vertheilen der einträglichsten Staatsstellen an die geschicktesten und einflußreichsten Macher in der Partei, das waidmannsgercchte Auswirten der Staatseinkünfte und Staatsmachtmittel als einer Jagdbeute, in ein solches System gebracht, wie Ulysses Grant. Von seinem Winke hing das ganze Heer der Acmtcrjäger ab. Seine Schamlosigkeit und Sclbstbereichcrung hierbei erweckte aber endlich Abneigung und tiefen Ekel aller ehrlichen Leute. Grant wurde, trotz verzweifelter Anstrengungen, nicht znm dritten Male als Präsident gewählt; auch nicht Conkling, der nach Grant einflußreichste Mann der Republik. Viclnrehr erwählten die Republikaner in Cincinnati den General Garfield, einen lauteren Charakter, zu dem die besseren Elemente der Partei das Zutrauen hegten, er würde die Corruption in der Verwaltung bekämpfen und die Acniter nicht länger bloS nach den Parteiverdienstcn der Bewerber vergeben, son dern vor Allem bei den Beamten nach ihrer Berufstüchtigkeit und Gewissenhaftigkeit fragen. Darin hatte sie sich auch keineswegs getäuscht. Garfield tl,eilte die Posten in seinem Ministerium nicht an jene verworfenen Subjekte auS, die sie als landesüblichen und gerechten Lohn für ihre Agitationen zu seiner Präsidentenwahl for derten, sondern berief ehrenhafte und fähige Beamte. Conkling und sein Ring schäumten vor Zorn auf. Sie suchten die weiteren Ernennungen zu durchkreuzen. Conkling und seit» College Platt von Newyork legten — ein in Amerika unerhörtes Ercigniß — ihre Aemtcr als Senatoren nieder, aber trotzdem vergab Garfield das Amt des Hafendircctors in Newyork, eine der gesuchtesten und ein flußreichsten Stellen der Union, nicht an den Anhänger Grants und ConklingS, sondern an den Ehrenmann Robertson. Der Prä sident ließ mehrere der horrendesten Spitzbübereien der Republikaner schonungslos ausdcckcn. So bildete bisher eine Anzahl der höchsten Staatsbeamten der Republik den sog. WhiSkey-Ning, d. h. sie ließen sich von etlichen der größten Branntweinbrennereien bestechen, da mit diese an der Whiükcystcucr Millionen unterschlagen konnte». Es wurde ferner ermittelt, daß der zweite Postbeamte der Rcpubiil Brady, jährlich 5 Millionen Dollars dadurch veruntreute, daß c- den Eisenbahnen im Westen sür Beförderung der Post um so vstl zu viel Staatszuschuß gewährte, der in seine und in die Tasche, etlicher republikanischer Dircctorcn flössen. Einen Thcil dieser ge stohlcncn Summen mußte Brady freilich wieder zu republikanische,- Wablzweckcn verausgaben. Dieser heillosen Wirthschaft suchte nun Garfield Halt zu ge bieten. Sein Lohn war der Flintenschuß Guitcaus. Allenthalben erhebt sich nun der Ruf nach Männern „mit reinen Händen". Leichter gesagt, als gcthan! Schon ist der Viccpräsivcnt, Mr. Arthur, in Washington cingctroffcn, eine höchst corrupte Pcrsonnage. deren Wahl von den Anhängern Grants seiner Zeit in Cineinnnl dnrchgcsctzt wurde, um einen Stellvertreter und Ersatzmann bereit zu haben für den Fall, daß Garfield mit allznscharfcm Besen in den Augiasstall republikanischer Mißwirthschast fahren und sic! unmöglich machen sollte. Das ist nun geschehen und der Eifer- mit welchem die Republikaner den Mörder Guiteau als einen Narren auf eigene Hand hinstellcn, ist keineswegs unverdächtig. Guiteau handelte ganz im Sinne jener gewaltthätigcn Staatsräuber wie Grant und Konkling, als er den ehrenhaften Präsidenten Garfield von hinten niederschoß. Die Anstrengungen, welche die Republikaner machen werden, den Mörder zu retten, verdienen die höchste Aufmerksamkeit. Mit der Beseitigung einiger besonders an gefaulter hoher Beamten säubert man jenen Augiasstall der großen Republik keineswegs das Bcutesyslcm entspricht nun einmal dcr Durchschnittsnatur des amerikanischen Volkes, seine Mutter iß« wie auch das Beispiel des jetzigen Frankreichs lehrt, die republi kanische Staatssorm. Wir gingen ähnlichen Zuständen entgegen kämen in Deutschland die Republikaner obenan. Ter Agitator bei einer Wahl verlangt in der Republik seinen Lolm und als Beut, dient ihm der Staat. Ter Eifer unserer fortschrittlichen und sozial demokratische«! Parteiführer bei den Wahlen entspringt der gleichen Wurzel der Begehrlichkeit. Wollen die Vereinigten Staaten jenen Giftstoff ausstoßen, so bedarf cS einer Reform an Haupt und Glie dern. Diese ist aber bei der vierjährigen Aintsdancr eines Präsi deuten nnmöglicb. Eine längere Präsidentschastsdaucr, vielleicht die Lcbenslänglichkeit des Prüsidentenamtes behufs Turcbsührung dieser Reform steht wohl als Loosungswort zu erwarten. Gesichert ist aber die Durchführung nur in einer Staatssorm, welche nicht Alles auf die wechselnden Chancen einer angeblich „freien" Walil, sondern auf den unerschütterlichen Boden dauernder obrigkeitlicher Einrichtungen stellt. Das ist aber die Republik nicht. Vielleicht denke» aber nach dem jüngsten Mordanfall auf ihren Präsidenten die Amerikaner künftig anders über den Schutz politischer Mörder als seither. So lange Mordbnben nur die Könige Europas be drohten, mochten Jene nichts von ihrer Auslieferung wissen. Nach der blutigen Tbat des 2. Juli werden sie ibren Staat nicht länger znm Asyle von Attentätern auf europäische Staatsoberhäupter machen wollen. Das Washingtoner Ereigniß hat alle Vorkommnisse in Europa in den Hintergrund gedrängt. In .Kürze seien sie hier rekapitulirl Die Schandtbaten des feigen ezechischen Pöbels gegen die wchr- und schutzlosen Deutschen in Prag haben zwar ein Wenig nach gelassen. Tie Biergläser, mit denen Libussa's holde Kinder das „vcrnewcrte" StaatSrccht der Wenzelskrone aus die Schädel deut scher Studenten schreiben wollten, die Pflastersteine, ins deutsche Kasino und Theater geschleudert, die Brutalitäten, mit denen ent menschle Buben harmlose deutsche Wanderer ansielen, aus die Köpfe hilflos ans der Erde Liegender mit Steinen schlugen, Verwnndeten- tranSporte stürmten und ähnliche Heldenthaten mehr, können bei der zweideutigen Haltung der Behörden jeden Augenblick wieder anfleben. Vergesse» wollen wir Deutschen diese Schändlichfeiten nicht. Verlaßt Euch darauf, Ihr Czcchen! Kein Nepomuk wird dereinst die Strafe von Eurem Haupte abwenden! — Die Fran zosen stehen vor einem Konflikt mit der Pforte wegen feindseliger Haltung des Paschas von Tripolis. Sie denken auch diese Provinz ä la Tunis zu besetzen. Die muselmännische Welt in ganz Nord afrika geräth in Gährung: .Frankreich, das soeben einen Thcil seiner Truppen aus Tunis zurückgezogen hat, rüstet sich, sic in vergrößer tem Maßstabc dahin zu werfen. — Aus Deutschland ist beute das Wichtigste, daß der preußische Finanzminister Bitter für das Tabaks monopol als die einträglichste Finanzquellc Stimmung zu machen sucht und daß der neue Kultusminister v. Goßler sich von EmS, wo er mit dem Kaiser gearbeitet, nach Kissingen zum Fürsten Bismarck begeben hat. Man glaubt, daß hier die letzten Maßregeln beschlossen werden sollen, um den Streit zwischen Staat und Kirche dauernd zu beendigen. Renette Telegramme ver..Dresdner Ra»r." vom 4. Juli. Berlin. Die neue Session dcS Buntesratbö beginnt Im September. Im selben Monat, unv zwar am 20., solle» auch ! die ReichötagSwablcn tiattfinben. Paris. Auü Sfnr wird gemeldet, die dorthin crpedirtcn ! Truppen konnten noch nicht ausgeschifft werden: man war ohne ! Nachricht auö Gabcü und über das Schicksal des dortigen französi- > schcn Konsuls. Vor Sfax liegen 5 Kriegsschiffe. Das Bombardc- ! ment beginnt heute. Berliner Börse. Trotz der Nachricht des Attentats aus den Präsidenten Garfield zeigte die heutige Börse doch eine entschieden feste Haltung; cs herrschte ziemlicher Verkehr und die Course stellten sich theilwcise höher. Einen guten Einfluß übten namentlich die ausgezeichneten russischen Erntenachrichten. Schluß fest, namentlich zeigte sich sür sogenannte leichte Bahnen umsaffende Nach frage. Kreditactien notircn 623-624'/-. 2 Mark besser, Franzosen 02-633-631'/!!, 3'/e Mark schlechter. Euenbahncn waren bevor- ugt und stellten sich deren Course meist besser: besonders gielt dies >on deutschen Bahnen. Von öftere, fanden Galizier und Dux-Bo> -enbachcr gute Beachtung, während die übrigen still blieben. Deutsche öriorikätcn fest und belebt, österreichische stiller. Banken hatten stc Haltung, aber nur beschränkten Verkehr. Sächsische Bank vurvcn t'/« Proecnt höher gehandelt. Fonds fest, Russen belebt md höher. Bergwerke sehr fest: Laura und Dortmunder e t' n Proecnt höher. Industrien theilS besser. Abstriche erfuhren sächsische Stickmaschincn um 2, Zimmermann um 1"/< Procent. Lokales und Sächsisches. Ihre Maiestätcn der K ön! g und die -Königin, sowie Ihre -K. Hoheiten die Frau Herzogin Elisabeth von Genua und ftrinzcß Matbilde nnternabmen am Sonnabend in Begleitung 'ichrerer.Kavaiicre und Hoidamen einen größeren AuSflug durcv csie sogenannte untere sächsische Schweiz. Die hoben Herrschaften -uhren am zeitigen Vormittag zunächst von Pillnitz nach Pirna, "on hier mittelst Ertrazugs nach Schandau, sodann per Wagen vnrch den jetzt so reizenden .Kirnitzschgrund über den großen Masscnall nach dem idyllisch gelegenen Zeughaus. -Hier würbe ein Dejeuner eingenommen und nun ecioigte eine mehrstündige Promenade durch den ZahnSarunb bis nach Postelwitz hinab, wo die hoben -Herrschaften von de» Herren Dampischifflahns- ftrcktor Röhrig und Oberst Plötz, Mitglied des VcrwaltungS- ratho, ehrfurchtsvoll begrüßt batzmit der bekannten Wettiner HauS» ilaage und sächsischen Fahnen dekorirte Dampsschiff „Meißen" bestiege», um von 4 bis « Uhr nach Pillnitz zurückzukrhren. Aut dem dczeichncten Schiff kand -Hoftaicl statt. zu welcher auch die Herren Oberst Plötz und Direktor Röhrig gezogen wurden. — Der k. preuß. Gesandte am hiesigen Hose Graf v. Dönhoff hat einen kurzen Urlaub angctreten. Während seiner Abwesenheit von hier snngirft als interimistischer Geschäftsträger der Legations- Sckretür Graf v. Waldenburg. — Prolenor Lutw. Grüner, Direktor der K. -Kupferstich« iammlung erhielt tab Ritterkreuz I. .Klaffe dcS Verdienstordens. Zu Ebreninttgiicdcrn der hiesigen .K. Akademie der bildenden Künste wurden die Bildhauer Albert Wotii und der Maler Heinrich Gärtner — Bride in Berl n - ernannt. - Gestern Mittag 1 Ubr ward dem letzt ganz wunderbaren R usch pl er'sch c» Rosengarten - -Hohesiraße - die Edre eines BcsnchS S. -K. -H. dcS Prinzen Georg zu Theil. Se. Hobelt verweilte über eine Stunde unter den Rosen und sprach sich sehr enrcut und anerkennend über dieselben auö. — In Berlin coursirte gestern Vormittag das Gerücht von Sem Tode der Kaiserin. Demselben wurde durch Extrablätter widersprochen, welche das am Sonntag ausgcgebene Bulletin über kaS Befinden der hohen Kranken rcproducirten. — Obwohl inan auch an dem vorgestrigen Sonntage in An» betracht der großen Wärme nab scilbcriger Enabrungen dem Wetter nicht recht trauen mochte, so entwickelte sich doch aus den Babiibölen ein äußerst lebhafter Verkehr, der an die Leistungsfähigkeit der Beamte» und Betriebsmittel ganz erheb« ilcbc Aniordcrn»gcn stellte. Ans der Bodenbacher Linie, die mehr denn je bet Auöstügcn bevorzugt wird, waren 14 Ertra- zilge nöthig, während nach und von Tharandt «» Extrazüge ver» kehrten. Der Verkehr der Leipziger Linie elforderte 12 Ertra- zügc, von denen 2 Berliner Züge nach und von dem böhmischen Bahnhoic verkehrten, sotaß in diesem Bahnhoie im Ganzen »eben 04 regulären Zügen 22Ertrazüge mit zusammen l 122 Personen wagen auö- und cinllcicn. An» der schlesischen Linie wurden mit den regelmäßigen Züge» ca. w.oo» Personen befördert. — Die große Festlichkeit, die gestern in Leipzig zur Feier der Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten von Nord amerika staltfinden sollte, ist natürlich mit Rücksicht auf das Attentat ausgefallen. Es waren umfassende Vorbereitungen getroffen. Der amerikanische Gesandte in Berlin Mr. Winke hätte sein Erscheinen zugeiagt, ebenso die hervorragendsten Vertreter der Leipziger Uni versität. An Steile des Jubelfestes trat ein Trauer-Meeting. Auf der amerilanischen Gesandlichnft in Berlin lausen fortgesetzt tete- graphische Anfragen von in Tentschiand lebenden Amerikanern über das Befinden Garstetv's ein. — Bisher war »wer Land in Bezug ans seinen Pierdehesiand last abhängig vom Auslände. Der letzte Landtag lehnte ebenfalls die Errichtung eines Gestüts in .Kalkreuth ad. Daiür tbat sich eine Anzahl Lantwlrthe und Pterdezüchter im Erzge birge zusammen, um aus eiaencn Mitteln ein Gestüt zur He bung der sächsiichcn Pferdezucht ins Leben zu rmen. Eö genügt ja nicht, durch Errichtung von Beschälstaiionc» inr Veredelung der Raffen z» sorgen; edlere Rasten wollen auch entsprechet erzogen werken. Der „Verein kür Fohlenznctft im sächsischen Erz- nächst Laub deren Ertrag die Station auch ibren Wiifterbcdaift an Futter deckt. Die große Weidcfläche ist ln 0 -Koppeln geihctlt, welche nach einander denntzt werden, so kaft also Immer «rische Weide vor handen Ist. Der gegenwärtige Bestand ist 21 Fohlen: dieselben werden alö große Familie erzogen, und wem noch Freude am Natnricbe» geblieben, dem muß bas Herz lachen beim Anblick dieses munteren Treibens, dieses gegenseitigen Einverständnisses der Tbicrc untereinander, ihres gegenseitigen haimloi'e» Reckens nnd Spicicnö. Neu znkoinmcnde Fohlen müssen sich erst all mählich an daö Ganze gewöhnen nnd cö vergeben K bis >4 Tage, che sich der Neuling an daö stumme Fragen und Erkundige» der Einheiinischcn gewöhnt hat; nach und na-v erst nirt er in die größere Gesellschaft etngctührt. Zn den Zierden rer Station gehören zwei Dresdner Fohlen, deren Besitzer - Herr -König« lieber Kammersänger Bulß und Herr Stallmeister Web ner — alö Liebhaber elfter Pferde bekannt sink. Die Fohlenzuchlstation ist von Zwönltz auo in einer Stunde zu erreichen. Die Staatörcgicrung hat demEomltö eine Lotterie zur Bcrlooftivg edler Stuten und Fohlen erlaubt: daö LooS kostet 3 Mark; Gencraldcbütenr ist Herr Würtcrt in Dresden. Wenn sich die sächsischen Landwirthe lebhaft bcibciligen. so ist die Fohlcnstatlon lest begründet und bedarf keiner Unterstützung mehr. Damit ist auch der Weg für andere Lantestheile gezeigt. — Das Ziclschießen der Gendarmerie in den drei voigt- ländischen Amtshaiiptmannschaften Planen, Auerbach und Oelsnitz fand diesmal in Oelsnitz statt. Als bester Schütze erwies sich der dortige Gendarm Leonbardt. Außer den drei Amtsbauptleuten wohnte dem Schießen auch Herr Gendarmerie-Oberinspektor Masor v. Heygendorf bei. — Als »euer Gemeinde-Vorstand für Pieschen ward der zcithcrige dortige Gemeinde - VerwattungS - Expedient, Herr Franz Gustav Lemckc auS Altchcmnitz, gestern in der kgl. Amtshanptmann« schüft Dresden-Neustadt feierlich in Nstickt acnommen. ctzvgc» wcroeii. a, ri „ü-cretn mr ,zoo>en!i>cvr «m lachflicven f gebllge" rickftcte daher zwischen Eltcrlcin und Zwönltz zuns ein geeignetes Grundstück sür seine Zwecke ein. 33 »Acker L sind ti'ciis Weideplätze iür die Fohlen. tbeilS Felder, durch di
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