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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 15.10.1908
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1908-10-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19081015025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1908101502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1908101502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1908
- Monat1908-10
- Tag1908-10-15
- Monat1908-10
- Jahr1908
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«- L V ^ ^ T-! ««» r» ^ r. L 7 2> ^ ° «s» 2 «s -r r» Z mittag h Mir vertag». Samte die ,Traktionen inzwischen Utög- uchil ,a,»eU Slellung zur Erklärung Ser Regierung nehmen können. «Tür die ganze Umwicklung der Wahlrechrsir.^,« ist die vorstehende Ercklavung der Regierung von üuröhgreisendster Bedeutung. Sie in in solgeuden Punkten zusaminenzu- saßen: Wenn auch öle Regierung zunächst formell a» ihrer 'ruderen 3iorlg,ie svilvatt. sleUl ne doch ihre Bereittvilltgteu in Austsichi. für deii «Tall der Ablehnung sener ersten Bor- läge einem Gesetze zuzustuninen. weiches sich aus den Grund «edanden der henugen Erklärung anskaut. Dies würde be deuren. da« die Regierniig die von ihrfrührrgefor- Serie teilweise Wahl der Abgeordneten durch die k o m m u na l ve r bä n ü e fallen läßt. Bon ihrer früheren Boriag« bliebe bestehen die Einführung oon Berhättnisivahlen. jedenfalls rechne, sie aber auch hierbei damit, daß dieie nur in einem beschrankten Umfange -r folgt, Die jetzige Regierungsvorlage, welche priirztpiell das Bluialioahlsysiein akzeptiert, unterscheidet sich von de» Be limmungen des Kompromisses der Mehblieilsparteieu :-aulenrlich ui folgenden Punkten: Wahrend das komvro- ,»in 4 .Kategorien von Wählern Vorsicht, werden »ach dem jetzigen Borschlag der Regierung nur 2 große Gruppen oon Walflern gebildet. ,>f solche mit e , uer G rund st i m m e und 10 solche mit einer Gruildnimme und 8 Busatz- ii !!» in e n. Diese 8 Buüitzstilnnieil soll jeder erhalten, der auch nur eine der anigeneUieu Bedingungen erfüllt, sei es, .v ß er in rund veno l,al. das Einjahlig «Treiwilltge» Beugnis oeßtzt. das Wahlrecht zur Gewervck-ammer hgt oder sich ,m Vienne der Kirche, des Staates oder der Gemeinde befindet und hiervei Bn Mindestgehalt von 1800 Mt. bezieht. Ein wesentlicher pitnzlvleller Unkerichied zwilchen dein komvrv- inisi der Mehri>eiksi>arleien ni«d der jetzigen Erklärung der R'gierung liegt darin, daß bei Ser Anwendung des Plural, nineins eine viel geringere Differenzierung der Wähler. al»er ans der anderen Leite eine b eüeute n ö n e> i> e r e A n i va n n n n g des Plnrattnnems vorttegi. Neueste Tralitmeldumien vom 14. Oktbr. schweres Grubenunglück, k o ü i g s h n t t e, Auf der lli> Meier Loliie des «ornben Lchactnes der konigsgrnbe brach heute vormittag Teuer ans, Ei» Teil der Belegichasi in teilweise un- l>:ileide> uiiage getouimen. Bisher sind 6 Tote, darunter Lie ger. '.»läge gefordert ivorden, liegen lOO Pi a u n b e > t ii d e» s i ch n o ch tu dc r G r n b e und müssen gtzge- daminl werden, Die gelten teilwetie als nerloren. da sie ii-h innerhaib des «TeuerbezirtS beniiden, ,i«r ttinivnlzttnq auf dem Balkan. Die Haitun,, der Mächte B erli n, iPrin Tei l Reichskanzler ,T ü r ß B ü l o >v wird in de» nächsten Tagen die in Berlin beglaubigte» Bolsöiaiter zn Unterredungen empfangen. Köln, «Piuo, Tel,! Ter ,,koln, Big," zniolge teilte der Seitliche Gesandte in Lviia der bntgarischen Oiegierunz n-it. das,, solange 'Bulgarien nicht seiner Ber- ouichning gegen die Türkei nnü die Orientbalni ivegeu inige'eolicher Beschlagnalnue der Bahn nachznkouinien sich ."ereil erkläre, die «Trage der Anerkennung der Uiiah. tiangigkeit Bulggricns nichi zn erörtern sei. Die Internat,oualc Konferenz, Köln, lPrin Tel,» Die „Köln, Big" erfghrt zur ekonseren,»'rage ans nngariichen mgßgebenüen Kreisen, das, man mit diewr «Truge bis jetzt an Oeüerre > ch amtli ch noch n , chi »i e r a n g e t r e t c n lei. als auch offiziell noch keine Lielliing zur Konferenz genommen wurde. Trotz ruhigerer lu'i'enden Berichien aus Belgrad wird die dortige E nnvickttmg ansmerk'oln verfolgt, da die Möglich, »e-t von Punchoeriuchen nicht geichwunden ist. Die Haltung der maßgebend«'» Per-soneii wird als zweideutig bezeichnet. Die Stimmung in der Türkei, jaii a. Bei der Ankunft eines o ß e r r e t ch i s ch c n B o »« d a m p l e r s neranlauten voült'che Agitatoren heilte Bootsleute n"d Auslaüer. das Schilf zn b o n k o t t > c r e n. Tawoiloote landeten die Reuenden und die Post, Später iiis die Menge das onerreichuche Postgebäudc an und zer- -'7tc die Postwagen und Briefkasten, Triest, »Priv.-Tel.» Ein hiesiges großes Handels- ,,aus erchielt ans Lakontki Sie Aunllteru n g einer großen R a s t i n a d en ct c r be st e l l u n g. Zerdische Wünsche W i e u, >Prin Tel ! Ria» nimmt hier a». daß Lertnen als tritt chndiguna »ür die Annerio» Bosniens einen W eg , a ui A dr > ai, s ch e n dB eer verlangt. Um an die küne ,u gelangen, miin'cht es. daß der Kongreß die Türkei ver- -itlane, den nördlichen Teil des Land'ct>aks ?,'ovibazar au Serbien avzntreten. ebenso daß Denerreich.Ungarn vera» !rüt werde, einen streifen im Luden der Herzegowina ab- jurreten. Lerbien rechnet in erster Linie ani ble Unter» Nützung Rußtaiibs, K»»serc»z znr Revision d-r Berner Urtzederrechtv» Uebereinrnnst. Berlin. Gtaatbiekretär v. Tchve» erössiietc heule vormittag 11 Uhr im Bunüebratsützuiigsiaale des Reichs- tage» die zweite internationale konserenz zur Revision der Berner Urheberrechts» U e be r e i ii k u n s t. Nachdem er die Delegierten im Name» der Regierung herzlich bewillkommnet l»atte. führte er weiter au«: Nichts scheine gerechtfertigter, als der Ge danke. da» Werk, welches der 'chöpferiicven Kraft des Dich ters oder Künstlers zu verdanken !ei, mit dem geheiligte» Etiarakier des persönlichen Eigentums zu bekleiden. Wenn ei» solcher gegenieitiger Lchutz in den verschiedene» Ländern gewährleistet würde, so würde das einen großen Lchrttt vorwärts ans dem Wege universeller Kultur und inter nationalen UebereiitkommeilS bedeuten und eine neue Bruche in die die Böller noch heule trennende» Schranken legen. Der Ltaatssetretar gab der .Hosfiiniig Ausdruck, daß auch die Nicht-Berbaiidsslaateu durch den Bericht ihrer Bertreter zum Anschlüße würden bewogen werde». Es sei wünschenswert, daß alle Länder in bezug aus den Lchutz der Werke der Literatur und Kunit eine ans einheitlicher Grundigge beruhende Gesetzgebung einsührten. Der spanische Boisckasier Bernab- dankte als Dvnen der Kon serenz der Reglern»,, tür die den Delegierten gewährte Gansrenndichast und delinie den Wunsch des Ltaatssekrc. lars. daß sich die Nicht Berbgndsna»le„ der Konvention gnichlteßei, mochten, insbesondere „ns die Ltaaten des laiei. Nischen Amerikas aus. Als Pr ii s i d e n t e n schlug er schließlich den Ltaatsmininer » D. o, Lind, vor. Diesem Anirage wurde entsprochen. Münster v. Ltndt dankte und brachte als B i z e o r a s i d e n t e n de» französischen Bot- »chaiter tz a in b o n in Borschlag, der auch gewählt wurde und die Wahl »in Dankesworicn annahui. Hierauf er klärte Ser Präsident die Arbeiten der Konferenz für er öffnet und verlas zunächst ein Begrüßungsschreiben des Reichskanzlers, der aufrichtig bedauerte, der Konferenz nicht persönlich beiwohnen zu können, und dle .Hoffnung aus- ivrach. daß es der Konferenz gelingen werde, den von den Regierungen erstrebten Bielen näher zn kommen. Er ver folge ihre Arbeiten mit beionderem jnleresse und hoffe, die kvnsere>iznu>glieder »och oer'önlich begrüßen zu können. Der sranzonictie Bvl>,Hauer danlic dem Reichskanzler liir seine Worte und beantragte, an den siailer ein Hnldi gni'gstelegranim abzusenden Dieser Antrag wurde unter gllieiligem Betsalle zum Beschluß erhoben und „lsdann ei» Entwurf der Geschäftsordnung norgelegt. Die Livnng wilrde hieraus „ns Donnerstag vormittag lü lli>r vertagt. Die Beratungen sind nicht öffentlich. Berlin, Da über den Ber'Ueib mehrerer Ballons der Gordoii Beunett Wettfahrt noch Unsicherheit herrscht, wird das Kommando der Mariileitalivn der 'Nordsee die N a ch i o r i ch n n g e n ii a ch B a l I » n s heute in ver stärkt cm Maße sorlsetzen lind bat >l großen Torpedo- booten den Befehl erteilt, die Nordsee abznsnche». V o » So n. P r v s, v, tS a n s L i r a ß h n r g. der zum Besuch ans de» Teilln-juseln sich hefand. nuirde gestern von de» Wogen s n s M e e r g e s v ü l i und erkrank. Eine befreundete Tame, die Uin begleitete, bemerkte Sen Unfall nicht, Leine Leiche ist heule früh eine Meile von der Unsallitelle entfernt oon einem Arbeiter ansgesnnden worden, T ä b r i s, ä'ach der Besitznahnie des Liadtvieriels Daio,nicht deniolicrken die Revolutionäre und der Pöbe! die Häuser von süns reiche» Nlitgliederu des Monarchisten- klubs. darunter des Verwalters der Landgüter des LchaliS. Die ganze L > a d t Ut iinnmchr i n d en H a n d e n de r R e vol » li v ii are. die nelie Besenianngen anlegen. lnn das Eindringen der Trnpven >n die Liadt zu verhindern Lerlliclrcs unv LiikllsisllieS. Dresden. 14 Oktober —* Le, kontgl, Hoheit Prinz j o h a n n e o r g besuchte gestern die Galerie Ernst Arnold und besichtigte zum wiederholten Riale die gegenwärtige Ausstellung. -* Die voll dem Borsianö deü konservativen Ver eins zu Dresden ,n iciner Litzung vom 7, d, M, gefaßte R e f o l ii t i o ir lautet: ..Der Vorstand des konservativen Vereins zu Dresden halt die ui der auf Grundlage deS Wahlrechtskompromisses von Herrn Geh. RegiernngSrat Hetnk ansgearbeileten WahlkreiSciiueilung i>ir T reSden vorgciehcne Zahl von sieben Wahlkreisen für ungenügend, da bei Bumenung dieser Wahlkreise zn wenig Rücksicht ans die W ä h I e r z a h l und die L t c u e r l c t n n n g der Ltaüt Dresden genommen worden in. Die Bürgerschaft Dresdens würde eine solche Benachteiligung großstädtischer jiitcrenen nicht verstehen und darin die Bertennung der Wichtigkeit, die eine Großstadt wie Dresden für das LiaalSganzc hat, erblicke». Der Vorstand deS konservativen Vereins zu Dresden nnte r it ü tz t des halb aufs lebhafteste die Petition des Rates za Dresden vom 2ll. Leptember um Vermehrung der Dresdner Wahlkreise ans lü," - Lechs Küustlerabcndc veranstaltet in diesem Winter das Erne Lneenui und Töchtervensionat der Damen «Trau- lein Angelika Pohler und jran verw, Olga Loniis geb. Pohler in der Aula des Lncenms. Lchnorrsiraße 61, Die Abende werden oor geladenem Publikum abgehalten. Ber- 'chiedene Dresdner Tonkünstler. kotizerliängerinileu nnü Rezualvruinen haben ihre gütige Mitwirkung bereitwilligst -uHLßrgt. LaL Programm wird an jedem Abend speziell ausgegebe». Der erüe derartige Lünülerabend iindei heuie. Mittwoch, üaii. Der Beginn ist auf 8 Uhr festgesetzt * Polizetberlcht. K. Oktober. Stbmere innere Berletzungen zog sich am Sonnabend ans der Reichen bltchüraße eine vorübergehend hier aufhältliche Fabrik besitzerin dadurch zn. daß sie beim Abspringen von einem in langsamer jahrt befindlichen Omnibus zu Boden siel. - Am lü. Leptember sind bei euiern hiesigen Händler kurz hintereinander zwei unbekannte Männer, der eine 18 bis S6 Bahre alt. gut gekleidet, der andere 33 bis 24 jahrc alt. a»scheinend Schauspieler oder Künstler, erschienen, um Gegenftände zu verkaufen. Der erstere hat sechs -Ltück fast neue Dischmefser mit ichwarzen Holzgriffen. aus den Klingen die ,V>rma: „R. Münnich, Dresden", und sechs -Ltück fast neue Tiichgabeln mit der Auiichriit: »Llahl" und schivarzen -Holzgrisseii, der ander« einen zerbrochenen gol- denen Dainenring uitt rotem Lteine zum Kaufe angeboren. Beide Unbekannte haben, nach Legitlmalionspapieren be fragt, die Gegenstände zurückgelasten und sind bis jetzt nicht wieder erschienen. Die rechtmäßigen Eigentümer werden ersucht, sich bet der Kriminalabtetluna zu melden. — jn der diesigen städtischen Hauptmarkthalle ist in der Beit vom 23. bis 36. September I. eine Tonne Butter, gezeichnet >l. j. O. 186, gestohlen worden. Da nicht ausgeschlossen ist, daß sic vertäust oder zum Kaule angeboten worden ist, erbittet die Kri»itna1abt«tlung sach dienliche Wahrnehmungen. * Die Feuerwehr wurde gestern abend »ach Bür g e r st r >, ß e lll gerusen, wo in einer «Tleischerci an der elektrischen Bulertiing zu einem Motor eine Sicherung dnrchgebranni war Hierdurch wurde ein« so gewaltig,: Hitze erzeugt, daß ein aus starkem Eisenblech gcsertigtei Deckel dnrchbrannte. Weiterer Schade» ist nicht entstanden Amtsgericht. Ter in Nieüergvrbitz wolinhasie Ai better Otto Heuirtch -H a a »c haue Stellung als Kutsche, gefunden und war non seinem Dienstherr» mit dem Ge schirr ansgeichlckt worden Bei dieser Gelegenheit kassierte er den Betrag von 37>'> Mk. ein, den er in liederlicher Ge iellschait verpraßte, ohne sich um die Verden, seiner ,>üli rniig anvertraiuen Pferde nnd den Wagen zu kümmern. Der Angeklagte iß erheblich vorbestraft, er bezeichnet sich selbst als ein „Lnbjeki", besitzt aber keine Willenskraft, um an ihn »eranlretende» 'Verlockungen zu widerstehe». Er meint, „an ihm würden die Sünden seiner Väter heim aeinchi". Das Urteil lautet ans 6 Wollten Gefängnis. -- Der 22 Bahre alle frühere Barbier, jetzige Arbeiter Emil Eurt Paule ans Sletzüh stahl am 22. August das vor dem Ga st Hose zn Briesnitz stehende Bweirad eines Ar beisers. Er eintet l Monat Gefängnis. — Der Arbeiter «Tnedricli «Tranz k aisc r. IM!i geboren, war kürzlich ivegeu Widerstands nsiv, zn 4 Monaten Gefängnis und 8 Wochen Hall nernrteilt worden: ,etzt muß er sich wieder ivegeu Begmienbeieid.gung nnd Verübung groben Unfugs verantworten, so daß er nunmehr 7 Monate Gefängnis nnd 6 Woche» Hast zu verbüßen hat, Der Dicnstknecht Bens Peter k i a m. 187!« in Dänemark geboren, jetzt in LomSdorf wohnhaft, trat am 4, juli mit einem früheren Dieiingeiionen zusammen, aus den er immer ärgerlich mar, weil dieser Um bei dem früheren Dienslherrn angeblich angeichwärzt hatte. Es kam zur Schlägerei, in der Klam seinen Gegner mit dem Taschenmesser bedrohte, «Tür den Vorgang wurde er durch Liraiversügung mit I Woche Hast belegt. Der von ihm gegen diese Beringung erhobene Ein- ivriich fällt für Um sehr nngniisiig anS: denn das Gericht erkennt ans l Wochen Hast und sofortige «Teilnahme des Angeklagten, — Die Gärinerselicfran Martha Marie D i e d r i ch beauftragte am 15. jnli ihren 18jährigen LUesiolm mit dein Auswaichen des Geschirrs, was der knalle' Nicht zu ihrer Busriedenheit ansführtc Lic schlug ihn öcshalh mit einem Quirl über de» Kops und mit einem lange» Rohrnvck, ohne daraus zn achten, wohin sie traf. Der Knabe trug mehrfache Striemen davon und zeigte infolge der erlittenen Mißhandlung in der Schule ein verändertes Wesen. Das Hot dem Lehrer Veranlassung, den Knaben zur Wohlsahrtspottzei zu schicken, die ihn vom Schularzt ititternicheii ließ. Dabei zeigte es sich, daß der Rücken über und über mit Lirtemen bedeckt wnr. Die Mutter Halle ihr Büchligitligsrechi überschritten, weshalb sie unter An tiage gestellt wurde, jn der Verhandlung macht der Knabe nach erfolgter Belehrung über daö 'Recht der Zeugriisver Weigerung von dieser Gebrauch und sagt nicht anS, Die Angeklagte bittet unter Tränen um milde Beurteilung der Till. Sie müsse jetzt für die jgmitte, zn der fünf Kinder zählen, allem sorgen, da ihr Manu sich gegenwärtig im Krankenhansc befinde, Die Angeklagte kommt mit 30 Ml, Geldnrase davon. Aus den amtlichen Bckaunitnackmnae« Aus der vom Tabrikbeßtzer König!. '«Triedeusrlch- ter a. D, johanncs Paul Liebe begründeten jo Hann es Paul LiebeS Kaiser W i l h e l m - S t i i t n ng ist ein Binseiltesl im Betrage von nngcsähr 169 Mk. als ein Stipendium für einen an einer wissenschaftlichen oder tech nischen Hvchschnie oder Kunstakademie skudiereirdeu Lohn eines hiesigen Bürgers, in erster Linie aber für einen hier oder auswärts wohnenden 'Verwandten deS Stifters, zu vergeben. Diejenige» Steuerpflichtigen, weiche den zweiten, am 80. »origen Monats fällig gewesenen Termin der staats- Eink o m m e ii - und Erg ä n z u n g s ste u e r, sowie der B ü r g e r- und Einwohner st euer auf das jahr 1908 noch nicht entrichtet habe», haben diese Termine bis späte ßens am 2l. Oktober im Stadtsteneramte A zn bezahlen. Nach Ablauf dieser «Trist beginnt das geordnete Ein zichimgsversahreu. Nummer des Reperioirs bekannte erne Ballettmusik zu, „Roiamnnde" von «Tr. Schubert, die immer wieder fesselt durch die entzückende Verarbeitung reizvoller Weilen in saröenfrcndigem Gewände, Das ilntcriichmen tVorsitz: Herr Kommerzienrat «Töriterl mit der Ausgabe, in Eliie- konzerlen dem Publikum hier nur selten oder nie gehörte Größen der Gesangs nnd jinlrumentalknnst vormnihrcn, 'cheink in seiner Lebensfähigkeit gesichert, bi. I'. 4°* Die Literarische Gesellschaft begann vorgestern die Reibe ihrer winterlichen Veranstaltungen mit einem Vortrag oes Geh, Rats D r, M u t h e lins «Berlin! über: „Die mo derne Architektur," Der Saal des knnnlerbanies bat hierbei auch seine Probe als Bortragsiaal gn> beßaiidcii. Der Red ner. der mit ruhiger, all saß müder Stimme und ohne jeden As'ekt sprach, war überall, selb» >n der letzte» Ecke der Emporen, in leder Lilbe verständlich. Wen,, nur die im >ah,len Oberlicht weißglänzenöe» Wände nicht so unheim lich kahl wären! Große Bilder wurden die Buliörer sich heimischer siililen lassen und dem Raume das unangenehm Hvrsaalmäßige nehmen. Der Vortrag an und für ssch war eine Meißerarbeit, weis er das nnnastende Thema völlig erschöpfte und durch die reiche Menge origineller Gesichts punkte und The'en ungemein fesselte. Es fällt schwer, sol chen Ausführungen in kurzem Referat gerecht z» werden, ES dürste sich mehr lohne», nur des Redners Ansichten über die letzten Wandlungen im Archftektoni'chen wicöer- »geben. Nachdem Dr. Mutheßns die Geschichte der Archi tekkur von der Kunst der Römer an über die Renaiisanec zum sse>'U,ftrw ftixkarieiuii, zur jngenienr-Architekinr und ric j«gd der Stile skizziert hatte, kam er aus die Revolu tion seit 1895. des TheinaS Kern, zu sprechen. Noch dem Ileberfluste an Lttlarten. die auch das knnßgewerbe von ge» 79er jahien bis Mitte der 90er gezeitigt habe, iei man »ns den lirgrnndiatz der architektonischen Gestaltung über- Haupt, aus die Proportionalität tn «Torm und «Tarbe. zu- gekommen. So habe stch die kunstgewerbliche Arbeit henke zur Raumkunst entwickelt, die di« Seele der Architektur iei. In der Haudbauknnst fände man -is reinen archftekto. nischen Gesichtspunkte bestätigt. Zwar sei das Praktische an und tür sich nicht schön. Aber es bringe eben n e u e jdeale mit sich, die mit der Zeit als Schönheit empfunden würden, jn der WohiiuiigSresorm sei England, der Trä ger der sanitären Wissenschaft im 19, jahrhunderl, voran- gegangen. Spater seien zumal die Deutschen cbcnlalls in diesen, Linnc bestrebt gewesen, so daß man im Hansban hier eine 'Vereinigung der kunstgewerblichen und architek tonischen jdeale finde: io z, B. in Warenhäusern, die eine Lvezialilät der deutschen Großstädte darstellen, in Aus- siellungsliänserii »sw. Plan sei zn der Erkenntnis ge kommen, daß sich ein neuer Stil nicht lniinlich schassen lasse: neue «Tormeii zu bilden sei auch gar nicht die Ausgabe der Architekten, Ties inün'e die Ausgabe einer ganzen Gene ration iei», »nd zwar einer jeden Genergtivn. Der jugendßil habe eben darum keine kraft gehabt, weil er sich der jndttndnalität nur eiinclncr «Tührer in unpassender Weise angeichloisen habe. Burzeit sei ein allmählicher llebcrgang vom j n ö i v ! d n e I l e n zum T n p i s ch e n unverkennbar, TaS sei unsere Hoffnung! Es könne gar nicht unsere Ausgabe sein, einen neuen Stil z» ent wickeln, 'Nur wem, wir uns als Kinder unserer Beit ftihllen. würden wir den neuen echten Stil auch finden, „Es ist der Geist, der sich de» körver schafft", schloß der Redner seine» eimillndigcn Vortrag, dem von dem zahl reichen distinguierten Auditorium reicher Beifall gezollt wurde, -- Die schöne Stunde war freilich durch das dumvie Rollen der Kugeln ans den unter dem Saal befindlichen Kegelbahnen für feinere Nerven emvftnülich gestört wor den. Das Problem der .ükaumknnst" der Garderoben ist freilich auch im KünitlerhanS um keinem Schritt der Lösung näher gebracht morden. Dies trat nach einem ausgezeich nete» Bortrog über „neue Architektur" um io sinnfälliger zutage. 4* lltöntgl. Sächsisches D«»kmal-Arckiiv. Aus Anregung der köntgl. Kommission zur Erhaltung der Kunstdenkmäker ist durch Verordnung des Königs- Ministeriums des jnnern vom 16. September 1998 tn Dresden ein Königs. Säch» > i > ch e s D e n k inal - Archi v begründet worden, das in der Technischen Hochschule, und zwar in den gleiche» Raumen wie die dort bestehende Lammttmg für Baukunst, „»tergebrachi iß. Bum 'Vorstand des Königs. Denkmal Archivs wurde Herr Pros. Dr. Robert Bruck ernannt. — Der Bio e-t des Dcntmal Archivs ist die Sammlung aller ältere» und „eueren ans die Ban- und kunstdcnlmäler im Königreich Lachien bezüglichen Beichnungen und Abbildu» gen aller Arl, sowie der altemnüßjgcn Verhandlungen, Gut achten und Abhandlungen. Späterhin soll eine in,entgelt liche Benutzung der Bestände im Leie- und Arbeitssaal ein- gerichlei werde», worüber Bestimmungen noch bekannt ge macht werde» sollen. Das Denimal-Archiv besitzt bereits einen reichen Bestand, mit dessen Katalogisierung und Ord nung begonnen worden ist. Die Beichnungen und Ab bildungen biete,, ein wertvolles Material für die Kenntnis von ursprünglichen Bnständen eines Kuiistdeiikmals vder der voraenommenen 'Veränderungen und bilde» dadurch bedeniungSoolle Unterlagen inr den 'Vergleich. Die alte» Pläne reichen bis in das 16. jalirhundert zurück, beson ders rcichlniliig ist die für „ns in Lachsen reichste Kultur- zeii vertreten, das 18. jahrhunderl. Der Hanptivert des De»tmal-Archi>is besieht demnach i» diese,, Unterlagen, die über Bestand, Bcranderu»« vder 'Verfall eines Kiinstdenk- mals Aufklärung gebe», denn eine den hentigen Grund sätzen der Denkmalpslege entsprechende Erhaltung oder jnsialidsetzttlig eines kunstdeitkmgls ist nur dann möglich, wen» «et» ursprünglicher Bnstand auf das genaueste be kannt ist. — «Tür alle, denen unser alter sächsischer Kunst- besttz am Herze» liegt, die Mitarbeiten an der Erhaltung der ktiitstdenkmäler. jener ehrwürdigen Beuge» von Arbeit und Kiinstnnit unserer 'Vorderen, wird daher das Königlich Sächsische Denkmal-Archiv eine imentbehrltche Grundlage zum Studium sein und eine «Tülle von Auregung und Be lehrung bieten.
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