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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 28.01.1909
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1909-01-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19090128027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1909012802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1909012802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1909
- Monat1909-01
- Tag1909-01-28
- Monat1909-01
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L r 2 E» 2 s r. s Lonüvit „Daili, «Graphic'' schreit,»: Da» eng lische Bott ist ovu Sem Wunsche beseel» sich mit seinen deuu- >chen Betteru in unfrichiigem Glückwunsch zu vrrcinigeil. Im privaten und össentlichen Leben ist der Kaiser ein Bar- l»tü iür sein Volk. Die Engländer gedenken Innte mii besonderer Freude ikr Tatsache. das« er stets ei» ,»ver lässiger freund Englands gewesen ist. — „D a i l y (5 üro - uiele": Die bereits lange Regierung Kaiser Wil iielms ivar eine solche ununterbrochenen Friedens, Möge dieser Lag noch vst und in dieser Beziehung gleich glück. UM wiedertehre». und möge der allgemeine Frieden lk>. gleitet sein von dem Anwachsen des guten Willens zwischen Deutschland und England. Die Möglichkeit, daß der Besuch König Eduards in Berlin Hierzu etwa» beitragen kann, nt Grund für nii'ere lebhafte Anteilnahme, die auch durib einen anderen Grund hervvrgerusen wird: die i» England weit verbreitete Achtung vor dem Charakter, den Fähig- leiten und Talenten des Kaiser». Berlin. (Prio-Tel) Die 13. Deutsche Geweih- Ausstellung wurde heute mittag 12 Uhr zum Geburtstag des .Kaisers e r ö s j n e i. Bon den deutschen Bundessürsten war König Friedrich August von Lachsen der Erste, der die Ausstellung oesuchte. Diese bietet ein übersichtliches Bild des im Lause eines Jahres in deutsche» Forsten zum 'Abschuß ge langten WUdreichluins und ist diesmal noch um zahlreiche Kollek- liouen von Fagdtroghaen, die deutsche Schütze» im Auslände, namentlich in unseren Kolonien, erlegten, bereichert. Bon den beide» Hauptpreiseu wurde der erste Kaiserbecher dem Fürsten van Thur» und Taris für einen 22-Ender zugesprochen. Meisina Heute irüh 8 Uhr erfolgte wiederum eine »arte. » Sekunden anhaltende E r d e r! ch ii t t e r u n g, welcher ein unterirdisches Rollen vvransgegangen war. P a r i s. Mehrere Blätter berichten, dast der Zustand des lieg us M e ii e l i k von Abessinien hossnungs- tvs >ei. Die .koii>gui Daini habe seil einigen Lagen die Leicung Ser Regiernugsgcschäsle übernommen. Für den lall des Todes Menelits besürchlei man, namentlich sür Addis Abeba, den Ausbruch ernster Unruhen, die für die dort befindlichen Europäer gefährlich werden könnten. Sofia. An hiesiger amtlicher Stelle ist aus Konstan- linovel die Meldung eingegangen. dast der Grobwesir er- i lärr habe, die Türkei beabsichtige keinerlei Besetzung strategischer GrenzpuiMe. Man werde gegen die bulgarische Mobilisierung keine Gegenmaßrogeln er greifen. Oertliches uns LüMsllics. Dresden. 27 Januar Diesen Winter iverden bei Ihrer Ezzelleuz der F r a » G r a s i n H v l, e n t h a l und Ber g - n weitere Dieiiötags-Empsänge nicht mehr stattfinden. * Deni demnach» in den Ruhestand tretenden Reichs gerichisral Unger in der vrenbische kconenorden -. ki.. dem Reichsgerichtsral Könige das kouimandeurtreuz ki. des badischen Ordens vom Zähringer Löwen verliehen worden. Kaisers blebartstag i„ Dresden. In den zeitigen Morgenstunden stiegen an den Fahnenmasten die Flaggen tit den Reichs- und Lanües'arbeii empor. Ein klarer, teu rer Bsinlerlag zog über die Stadl heraus. Die -iknipt- simtzen Ser inneren Stadt zeigten Bis bunte tue»rage eines nationalen Festtags. Mächtige Flaggen nmlllen an den Fassaden Ser grobeil Geschästst>äu>er herab. Und ans den Dächern aller öisentlichen Gebäude »ad Geiaiidlnltasten. aber auch vieler Prirunhänser, flatterten Fahnen im leichten Morgenwind. Das freundliche Bild vervollständigte» Sie Fähnchen der T trabe »iah »wagen, der Omnibusse und mancher Geschästswagen. Am frühen Bornnltag schon be lebte Sie seitlich gekleidete Ingens Sa» Straßen bil,d, die in Hellen Schare» zum kaiieraknis nach den Schulen pilgeric. ,l» der Mittagsstunde nalim ddr Berkehr in der Rahe des Schlosses gewaltig zu. Biele Tausende strebte» nach dem L Hentern laue, ivo nach alter Gepflogenheit die Parole- Ausgabe ein glänzendes Bild militärischen Lebens ent rollen sollte. Bereits um 12 Uhr säumte eine Sichle Men- ickenmenge den von Leib-'ürenadiereii alülespei rten weilen Platz. Aliiomobile. grobe kremier und Drv'chten sührten ,n der nächsten Biertelstunde Hunderte vvn aktiven und Reserveoffizieren in glitzernder Galauniform herbei. Die Offizierskorps der Dresdner Garnison waren vollzählig erschienen, ferner die Generale. Laiiilätsvssiziere und höhe ren Militärbeamten. Austerdem lullten das .kadetlenkvrp», sowie Unteroffizier-Abordnungen aller Regimenter in einem nach Sem Schlösse zu offenen Biereek Aufstellung ge nommen. Leider Hane sich einige Stunden vor^ Beginn Ser Parole-Ausgabe ein dichter Nebel über die Stadl ge senkt, Ser die Sonne nwr als kleinen glutroten F-euerdall sehen lieb. Dies beeinträchtigte natürlich den Glanz des militärischen Schauspiels: doch war das Wetter ungleich freundlicher als ein Jahr vorher, wo ein böiger Wind satten Sprühregen über die Stadt peitschte. Pünktlich ll.hr 80 Min. erschien der kommandierende General. Ge neral der Kavallerie v. Broizem, ans dein Platz und ichritt. nachdem ihm der Stadtkommandant. Generalleut nant v. Lendliy. Meldung erstattet hatte, mit einer Suite no» hohen Offiziere» grünend die Front ab. Beim Offi zierskorps des Leib-Greneidier-Regiments waren kurz vor- üer Sie drei Söhne Sr. Maiostät des Königs, krön- v r i it z G e o r g und die P r i » z e n Friedrich Ehri - >t i a n und E r n st H ciirrich elilgetreten. Es ivar heute das erbe Mal, dab alle drei Prin zen in Uniform an einer össentlichen Feier teilnah men. Besonder» Prinz Ernst Heinrich stand als sünastor Leutnant im Mittelpunkte des allgemeinen Interesse-. No» der Mitte des Vierecks au» hielt der kommandierende G«. neral v. Broizem eine kurze Ansprache, an deren Lchl»b er et» dreimalige» Hurra aus den Kaiser au», brachte. In da» schallende Hurra der Offiziere stimmte dir schaulustige Menge ei», während dir Nationalhymne, gespielt vvn den Musikkorp» der Letd^jtrenadier« und -er Gardereiter, in machtvollen Atkorden über den Platz brauste, llud jetzt schickten auch die Kanonen de» <8. Fetd- arttüerie-Rcgtments von den Wiesen »nterhalb de» Finanz. Ministerium» ihren Donnergrust herüber, tülmal dran- deten die Kanvnenschläge durch den Nebel über den schwer mit Eis gehenden Strom, dröhnende» Echo weckend, an die Mauern des Ständehauseo. Inzwischen gaben die Adjutanten die alte Parole des 27. Januar»: »Es lebe der Kaiser!" an ihre Truppenteile. In lebhafter Unterhal tung standen die KünigSsöhue mii de» Ossizieren der ver schiedensten Wasseugattnugen eine halbe Stunde lang noch beisammen, während die Musikkapelle abwechselnd ihre Märsche und Ouvertüren erklingen liehen. In der 2. Stunde, bald nachdem sich die Prinzen tn» Schloß zurück begebe» hatten, von dessen Fenster» au» die drei kleinen Prinzessin»».'» mit viel Interesse den Vorgängen gefolgt waren, löste sich das inmier wieder fesselnde Bild der Kaiser-Parole auf. . . . Die medizinische Fakultät der Universität Leipzig sandte dem bekannten Phunologen Professor Dr. Krv tr ecke r in Bern anläßlich seines 70. Geburtstage», den der Gelehrte heute feiert, ein Glückwunschschretbem Professor Dr. kronecker Imt im Jahre 1871 seine akademische Laus, bahn als Privatdozent a» d- r medizinischen Fakultät der Universität Leipzig begönne!'. -* Begräbnis des Herr« tztencralkoasuls Hesse. Heute mittag wurde ans dem TrinitatlSsriedhofe der frühere bäue rische Generglkonsitl. Herr Kailsmann Ludwig Hesse, Inhaber der Firm, Christian Lchubart u. Hesse, zur letz ten Ruhe bestattet. Zu der E inseg im ngsseier, die der Be erdigung im Trauerbause vorauSging, hatte sich eine zahlreiche Tranergeisellschaft ei »gesunden. um ''ein Ver storbene!, die letzten Ehren zu erweisen. Unter den Er schienenen. auch viele Dame» befanden sich darunter, denen ein Enkel de» Verstorbenen. Herr Majvr Tridon vvm Fustartillerie-Regiment Nr. 12 in Metz, die Honneurs erwies, bemertte man insbesondere Herrn bayerischen Ge sandte» Geli. Logativiiörai Gras v. Montgelas und Herrn Bürgermeitstcr Dr. May an der Spitze einer Deputation der Stadt, ferner l-atlen der Verein der Bayern und der Verein für Erdkunde Vertreter entsandt. Inmitten eines Bluwenhnines, von liebevollen Händen bereitet, stand der Sarg, bedeckt mit kostbaren Blnmenspenden. Zu Häupten brannte" in silbernen Leuchtern Kerzen, die ehren Hellen Schein auf eine schiv-rrze mit silbernen Emblemen durch- tvirkre Dekoration > "grien. Zn Füßen des Sarges lagen ans kisse» die Orden, als äußere sichtbare Zeichen belohnter Lebensarbeit. In der Gedächtnisrede, di« Herr O b erhol- Prediger II. D r. A ck e r m« n n hielt un^ der er den Spruch zugrunde legt«: „Ich will dich sättigen mit langem Leben und will dir zeigen mein Heim", entwickelte der Geistliche ei» lebendiges Bild von dem Wirken und Schaffen des Ver storbenen, der sein ganzes Leben seinem Wahlspruch: Ich will den Schild meiner Firma blank halten, getreu ge blieben ist bis zum Tode. Rach Beendigung der Eiiiseg- nnngsfeier wurde der Sarg in den vierspännigen Leichen- umgeil gehoben und lau gm in trat der Kondukt seinen Weg nach dem Friedhof a». Borangetragen wurde eine Riesen palme, ein letztes Liebeszeichen der Firma für ihren dahin ge,chtedenen Chef, und ein ivuiidervoller Lvrbeerkranz des bayerischen Gesausten. Unter -e» Hunderten von Kränzen, die Seil Heimgegangenen auf seinem letzten Gang begleite ten, sielen besonders die Spenden der Stadt Dresden, der Aktien,geselUctmit Lauchhammcr und der beiden vertretenen Vereine aus. Beim Eintreffen des Zuges auf dem Fried hof erhöben die Glocken ihre eherne Stimme und unter ihrem Geläut trüge» die Mannschaften der Beerdig»ngs- gesellichafr „Pietät" den Sarg zu seiner letzte» Ruhestatt. Hier sprach Herr Oberhosprediger IX Dr. Ackermann noch ein Gebet und segnete die Leiche ein, dann sandten die Ange hörigen und Freunde ihrem teuren Entschlafenen einen letzten Blumengruß in das Grab nach. Iva, ,,ia nuiinn! - * In klvtzsche-königSivalö ist gestern nach langem Leiden Herr Geh. Fvrstrat O b c r f o r st m e i st« r a. D. Heinrich Hermann G erlach gestorben. Er ist unserer Zeit nicht nur als langjähriger Oberförster und Reviervevwalter des GobirgsvereinS .Htindshübel. sondern besonders seit den IMOer Jahren als Obersorstmeister des ForstbczirkS Schandau mit dem Range als Obersinanzrat bekannt. Er wurde vielfach durch königliche Guadenboweise bei s^agd- besuchen i m Schandau er Bezirk ausgezeichnet, war seit I8Ü3 Ritter ersten Klasse des Verdienstordens und wurde letzt hin zum Geheimen Forstrat ernannt. Längere Körper- leiden nötigten den hochgeschätzten Forstmann anher Ackti. vität zu treten und einen Ruhesitz in Klotzsche-MnigSwakd ISchillerstraße 16) auszusuchen. —* Der Allgemeine Hau»besitzer»Bereiu za Dresde« harte sür gestern abend 8 Uhr zu einer Besichtigung der neu eingerichteten Geschäftsräume im eigenen Haulc Marien st raste 86. 1. Etage. Einladung ergehen lassen. Etwa vierzig Herren fanden sich zur angegebenen Zeit in den schönen Räumen des neuen Heims ein, die sich über das ganze erste Stockwerk des Hauses erstrecken. Im Gegensatz zu den bisherigen Bureauräumcn in der Lchenclstrastc zeichnet sich die neue Geschäftsstelle durch einen helleren, würdigen Aufgang, zahlreiche »nd größere Räume »nd eine glückliche Anlage der Zimmer aus. Sehr freundlich präsentiert« sich das viersenstrige, »ach der Straße z„ gelegene Bureau der Geschäftsstelle, das zudem aus Anlaß des Umzuges neues praktische» Mobiliar erhalte» hatte. Ein einsenstrtgrs Borstandszimarer u»U» ein großes «itzungszimmer vervollständige» die Straßenfront der Etage. Die Hinteren Räume »infassen ein Schrankzimmer, die Aassenstube, rin Sprechzimmer und die Garderobe, lleder den Bvrsaal «klangt man zurück tu da» geräumige Vestibül. Die freundliche» Gemächer erstrahlten im Hellen Schein von Gashängegiühlicht: schöne Blume,lstöcke-Etnzugs- grüße, schmückten die Möbel. Da zudem die zentrale Lage an der belebten Marienstraß« dem früheren Luartier i» der Schesfelstraße tn nicht» nachftrht und da die Räume infolge der freieren Lag« viel Heller geworden sind, so kann man dem Verein zu feinem Entschluß, sich hier et» eigenes Heim zu schaffen, nur gratulieren. Das geschah denn auch aestern abend von seiten der geladene» Herren. Nachdem Herr Stadtverordneter Schumann, das rührige Bor standSmttglied de» Verein», die Gäste <n liebenswürdige, Weise mit den.neuen Räumlichkeiten bekannt gemache hatte, sprach der Vorsitzende, Herr Ltadtrat Schümicheu. einige Worte der Begrüßung, in denen er der Hosfuung Ausdruck verlieh, daß der Einzug dem Verein zum Segen gereichen möge. Sie würden bestrebt sein, den Verband zu fördern und immer inniger zu gestalte». Danach iud er die Anwesenden, darunter die Stadträte Leute,»«»». Heinze und Müller, die Stadtverordneien Scholz. Rieden führ, Förster, Kr um bei», Etremann, Schubert, Neuschild und kuntzsch und die Mitglieder der Verwaltung des Ver ein» zu einem .EtnzugSskhmauS" in dem oberen Saale der benachbarte» „Drei Raben" ein. Den ersten Drtnkspruch brachte derselbe Redner au». Unsere Vater hätten einen Umzug stet» durch ein Essen gefeiert. Heute würden dir Restaurationen der Stadt zur Bewältigung de» Andranges gar nicht mehr imstande sein. Nur die offiziellen Ver treter de» Grundbesitzes der Stadt Dresden sähen sie heute als ihre Gäste: hätte man bei der Einladung die Grenze» weiter gezogen, so wäre wohl kein Saal grvst genug gr wesen, um alle Mitglieder anszunehmen. In einem Rück blick aus die Geschichte des Vereins hob Staütrat Lchüin, chen die Verdienste von Männer» wie Nvritzsch, -Hartwig und Bober hervor, deren sie stet» in Dankbarkeit ge denken müßten. Es bereite ihm große Freude, a» feiner Seite die Stadtrüie Leuteman» und -Heinze zu sehen, die am längsten den Interessen des Vereins gedient hätten. Getreu den alten Grundsätzen des Vereins wollten sie auch in Zukunft handeln: das gute Einvernchme» zwischen Mietern und Besitzern erhalten. Denn die Mieter seien sa doch ihre .Kunden, mit denen sie sich natürlich gut stehen wollten. Es liege ihnen fern, aufrührerisch gegen die Mieter tätig zu sein. Im Gegenteil, sie wollte» die besten 'Beziehungen zwischen beiden pflege». Ein gleichmäßiger Preis der Mieten solle erstrebt iverden. Mit Freuden sei der Gedanke der MietSverlusdversicherung zu begrüßen, die setzt greifbarere Gestalt angenommen habe und de» Zweck verfolge, ansgleickiende Wirkungen an de» Mietsschwairkuu gen zu erzielen. Die Häuserspekulanten seien ihre Geg ncr. Deren Treiben finde im -Hausbesitzerveren, keine Förderung, daiür um so mehr die Interessen des soliden und seßhaften .Hansbe»Verstandes. Vaterlandslvse Ge selle» rüttelten an der bestehende» Ordnung: gegen sic müsse man aus der Hut sei». Dank gebühre Sr. Majestät dem König und seinen Ratgebern, die durch Verleihung von mehr Stimmen an die Grundstücksbesitzer deren Be deutuiig anerkannt hätten. In Zn tunst sollten die Vereins Geschäftsstelle, der Aohnungstiachweis, der Wohnungsaii zeiger und das Organ des Vereins weiter aiiSgobaut »nd die Abteilung für Hypotheken Vermittlung erweitert werden. Mit de», Wunsche, daß sich auch die übrigen Hausbesitzer ihiie» aiischliebeit möchten, und einem -Hvch aus den Verein schloß die mit viel Veisall ausgenommen,: Rede. Danach brachte Staütvervröiieter Rechtsanwalt .Kvhtuiann, der Syndikus de» Vereins, ein dreimaliges -Hurra aus de.l .Kaiser aus, dessen Regierung »US viel Legen gebracht habe und der ei» rechter Frieüenskaiser sei. Stadtrat -Heinze ließ den Vorstand und die Verwaltung leben, Sjadirat Leuten,«»» weihte sei» Glas den Senioren- Ban meistcr Förster rühmte die Verdienste des Vorstands Mitgliedes Schumann: dieser gab seiner Freude über die Verwirklichung seines LioblingsgedatikeiiS. der Grün düng eines eigenen Heims, Ausdruck und widmete sein Glas -Herrn Stadtrat Schümichen. Ltadthauptkuchhalter Stadtverordneter -Krumb ein erzählte in launigen Ver 'eil von den Mühe» eines -Hausbesitzers und schloß mit einem Hvch aus die Vertreter der Dresdner Presse. Stadl verordneter Ne uschi ld trank aus den Vorstand des Ver eins und Herr Anton endlich brachte einen Trinkspruch aus Stadtrat und Stadtverordnete aus. Gegen Mitternacht ging man nach froh verlebten Stunden angeregtester Unter haltung auseinander. —* Der Ausschutz der Ansftcllong gegen SlkohollSmus «nd Kurpfuscherei hielt kürzlich seine Schlußsitzung ab. Der Vorsitzende, -Herr Stadtverordneter Tr. Hops, konnte mit Genugtuung seststellen, daß die Ausstellung nicht nur das weiteste Interesse der Bevölkerung gesunden und den Besuch vuu fast 86 0N0 Personen auszuweisen gehabt hatte, sondern daß sic auch ohne Fehlbetrag abschließen konnte. Dies war »ur möglich durch die Opferwilligkcit der verschiedenen beteiligten gemeinnützigen Bereinc- welche sich den Kamps gegen den Alkohol vder für dic Volksgesundheit ans ihre Fahnen geschrieben haben. Mit einein Danke au alle Mitglieder des Arbeitsausschusses, Damen wie -Herren, schloß der Vorsitzende die Sitzimg- Herr Grunert von den Guttrmolern dankte Herrn Stadtvrr ordneten Dr. Hops für dje Ausführung der Planung sowie die Verwirklichung und dic Leitung der AuSstellnng- Pnlle faß Richard Strauß, bei seinem Erscheinen durch langaithalieiiöen Veisall begrüßt. Mil wohltuender Ruhe und breiterer Tbemenbehandlung leitete er sein Werk, Sie Ha»ptallfmerk>amkeil der in ihren Leistlingen rückhalt ins bewundernswerten Künstler schar im Orchester zu wen Send. Sie sich bereitwilligst den Intentionen des nicht ge wohnte» Führers fügte. Im Mittelpunkte der Bühnen- geivalkigen stand Ainv Acktö als Salome, eine in ihren blendenden Vorzügen rühmlichst bewährte DarstellungS- tunstlerin, die in ihrer Eigenart geradezu ein Ideal ver- tbrvert. Mir verschwenderischer Fülle gibt sie alles in so selbstverständlicher Natürlichkeit, daß man den Eindruck der Wirtlichkeit gewinnt. Durchweg Nerv und Raste. Das Temperament ist ein so überschüssiges, daß die Beherrschung des stimmlichen Materials bisweilen Einbuße erleidet, weuigstens schien es gegen Ende hin. als ob die enorme neroö'e Spannung Anzeichen von Organermüöurig aus- lösten. Ten Herodes sang Ivha u u e s S e m b a ch. Mit ernchtlichem Fleiße hatte er sich in Sie Ausgabe hinein- gearbeitet, und es gelang ihm auch, die gestellten Ansprüche recht befriedigend zu erfüllen bis aus wenig wesentliche tlnsicherüeilen. Das prachtvolle Material tain zu ivir- knngs'chonec Geltung. Die Charakterisierung hielt sich btusichtlich 'eibstäiidiger Durchdringung auf mittlerer Höhe. In lünstlerncher Abrundung, mit dem Gepräge der Voll kommenheit gestaltete Karl Perrvn feinen Jvchanaan, eine Figur mit scharf gemeißelte» Zügen. Der .Künstler war fv ausgezeichnet dispvniert. daß man in der Zisterne einen anderen Stimmgewaltigen zu hören meinte. Hervdias ntib Narraboth waren durch Riza Eiben schütz und Fritz Soot vertreten. DaS kreischende Iudeiiquintett, ein Pendarrt zu den fünf Mägden in „Elektra", stellten die Herren Rüdiger, Wolf, Grosch, Erl und Rains. DaS glänzend besetzte Haus ließ es an enthusiastischem Beifall nicht fehlen. Mit Begeisterung zeichnete man die AcktS aus. Gegenstand stürmischer Huldigungen war Richard Strauß, der wohl ein dutzcndmal vor die R«mve gerufen wurde. L ?. Prehstimriien über „Elektra". Die kürzeren und längeren kritischen Auslastungen über die Lensation der mustkalischen Welt haben ein Gemeinsames: die freudige, oft begeisterte Anerkennung der Leistungsfähigkeit der Dresdner Hosoper. Die Meinungen über das Werk divergieren in manche» Punkten, aber Vorsicht in der Mehrzahl der Urteil? ist deutlich erkennbar. j Hermann Bahr formuliert seine Eindrücke in der „Neuen Freien Presse" mit folgende» Worten: Der Salome" an Farbenpracht, Leuchtkraft und blühender Füll« gleich, läßt sie sie durch ihre ruhige Geschlossenheit, ein höchst merkwürdiges musikalisches Raumgefühl und den mühelosen Reichtum an fließenden Einfällen noch weit hinter sich und erreicht mit dem Eintritt des Orest eine nun unaufhaltsame tragische Spannung. Eine leise Neigung, sich zuweilen von den Reizen des allzu Sangbaren verlocken zu lassen, besonders an der Chrysothemre merkbar, wird immer sogleich wieder von den instrumentalen Wundern gelöscht, und die Löwenkraft der entschlossenen Steige rung ist unwiderstehlich Prachtvoll die gelassen waltende Macht, mit der Schuchs große Meisterhand di« Dänwnen des Orchesters bändigt, prachtvoll, wie va» der untersten Hölle ausgoworfen, die blutrot wüste Klytemnästra der Schumonn-Heinck: pracht voll Perrons von Geheimnissen umwitterter Orest. Frau Krull und Fräulein Siems wehrten sich gut in den Hagelschlägen des Orchesters. An die dreißigmal erschien Strauß in Stürmen einer heulenden Begeisterung, als würde ein Marathonläufer begrüßt. I In einem anderen Wiener Blatt, dem „N. W. Ta ge bl.", linden wir folgende Auslassung. Di« „Elektra" ist «in echt Straußsches Wert. Diejenigen, di« vermutet hatten, der Kom ponist werde griechisch kommen, waren aus dem Holzwege. Das neue Werk von Strauß ist in jeder Richtung von demselben Geiste erfüllt wie die „Salome. deren Zwillinasschwester die ElektrM ist. In formaler Hinsicht leistete der Komponist au' diesmal das Unglaublichste. Die „Elektra" ist ein Triump des schärfsten Kunst ver st and«». Gleich der erste Monolog der Elektra entrollt da, ganz« Tönematerial, aus dem sich strahlend ein As-Dur-Satz heraushebt, der zuerst sehr ge- .wöhnlich anklingt,-sich dann aber zu einer schönen Melodie, zu s der Melodie der Oper, ausweitet. Gegen den Schluß setzte Strauß klugerweise ein wohlklingendes Duett und bleibt nun schon bei der Stange. Die Oper endigt mit einem ins äußerste Fortissimo gesteigerten reinen Dreiklang. Der von der Berliner „Post" entsandte Kritiker findet, daß Strauß Hosmannsthal nicht congenial sei: Trotzdem kann man selbst unter der Wucht des Ausdrucks seiner Musik nicht im ersten Augenblicke non der Ueberzeugung loskommen, daß seine Kraft nicht an die des Dichters heranreicht. Es wird für eine erste Besprechung dieses kolossal angelegten Werkes sehr schwer ! werde», nachzuweisen, wie er im Grunde über seine „Salome" i nicht hinweggekommcn ist, obgleich er mit den raffiniertesten j Mitteln arbeitete, ohne etwas Neues sagen zu können, ja wie >er. wie das schon bei der „Salome" beobachtet wurde, in der Darstellung der Unterliefen im Seelenleben scheitern mußte. Es ist hier der große fundamentale Irrtum in der Straußschen Musik jedenfalls nicht immer die Ueberzeugungstrast zu)prechen können: wer gleich den großen Auftritt der Elektra verfolgt, wird hier sehen und empfinde», daß Strauß eigentlich rein äußerlich arbeitet, daß er den Seelenregungen zwar nachgeht, aber doch an der Oberfläche blelbt und durch die Wucht seiner Musil zu überzeugen hofft. Auch in einzelnen Höhepunkten wird man durch die Gewalt, mit der sie Strauß herausarbeitet, nicht zu dem Glauben an die Heiligkeit seiner Musik überführt werden. Anderseits hat di« Musik wieder osychische Momente, die von erschütternder Wirkung sind. So besonder» — und das dürste der Höhepunkt de» Werke» sein — die Darstellung der Reaktion, die bei Elektra eintritt, als sie den totaeglaubten ! Bruder vor sich steht. Zum Schluß hin klingen mehr lyrisch« Töne durch, und zwar auch ln der absonderlichsten Form, denn *ier feiert Elektra nun den kolossalen Sieg, den ein, Menschen-
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