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Dresdner Nachrichten : 16.08.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-08-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188108160
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810816
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810816
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1881
- Monat1881-08
- Tag1881-08-16
- Monat1881-08
- Jahr1881
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- Dresdner Nachrichten : 16.08.1881
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Vroxlov 1881. '.r »ltMpl. kvr dleRüii^attelnaeseiidleel»«- ««lerchte macht sich »ie tttetaelt«» nicht verbindlich. »«mneen sür un» nehmen an: Di» «nn»nee»-V»reaur v.»««Ie». 4»>« « v»,l«»r — «u.ai» «»»»! - »au.« »«.»» !- 2»»«li»«nda»t! — Mülle» in «irii»; - «»b. «ie» in Ptaadeburg: — I. Barck « »». in Hab«! — Steiner in Hamburg Tageökatt für U-kitiK, Auterhaltmig, Geschäftsverkehr. Lör/enbericht, Fremdeuliste. rs. raiui!»»». AnIrkLtl MRtßßU U Stensiadt nnr an Wochen»! «los„rp>fie«r.bdt1»i»ch — Di« eiusvaltti« Veittiett »Me. Linielandt NO M«. Line Garantie sür da» »Lchit> tii,ige «rlcheine» der Inlera» wird nicht ,ei«b«n. «uiwiirlioe llnnoneen« Lullrüie von undekannic» Betonen inieriren mir »nr -egen Ortinnmarnn»«« Zahlung durch vriciniarken «der Poncinjahinng. Acht Silbe» kosten n> Vin- Inserate sür die Vtontagt. Nnuriner oder nach einem grdlag« die Petit«e>i« « W. Hsrlmsnn L 8ssm VLp! 8 8 vriv- AInntrivtur 8elil<»88-8tr»«8v 17, vis-L-vis dam Lünigtivhan Schloss. L'rvlse. Lir«ke»e»rtt8« LmII »Irsvktvta « U.1'6U8l0N88tt»11UN8.H Drei»» dlllltt-t. Oronrlvv. 2 ükruvostr. 2 UcSIonann eaalan«, Nvltuntvrrlokt tür Oamen, Serren und Kinder?.u jockor '1'agosroit. Lirossu ^uswerlti vlvxerntvr I'tvrrls srirn Lusrottvn. Iteitlialm, Oarckorohon und Stallungen eomtortadel und nodol oiugorielitvt. Vorkaut von hocheleganten lieitptercken mit Oarantio. 25 LnsLboZöü Uüä 25 Louverts, «ugliaokos I'oriukrt. mit Klonogramwen l2 dolivdigo Uuctistadon, versedlungoo), vvi>,aelct in einem eleganten Karton, l LlaiK. — Vover Sortiment besteht aus 312 verschiedenen ölonogramMn. 0 8olil>ieu»tras!>e IZrU'AOU 8ÜIlNO, Soi'hivnstrarso « tiokdau» an <Ier ti» p h l»»Ir lrelr e- Washington. Präsident Garficld hat schlecht gcschlasen, er hatte häufige Neigung zum Erbrechen. Später wurde er etwas ruhiger. Die Magcn- bcschwerdcn dauern fort. «r. SZ8. Witterung vom 15. August, marometer nach OSIar Bösoib, Walistrahe Ui <Abds.7II.)I i 7L1 Mül., seit gestern l MM. geiiicgen. T1ier,non,etrogr. n. Ren«»,.: Tcn,s>. 14 ° W.. nicdr.Temv. ««W.. HSchsi-Tcmv. »?>/," W. Wcst-Mtnd. Rcdcitl. At'd». wollig. Aussichten für den 16. August: Veränderlich, kühl, Neigung zu Niederschlägen. Dienstag, 16. August. tverantwortltcher Rcbactcnr sür PüljtjjchkA Nr. Emil Bicreh in Dresden Mit vier Italienern zusammen wurde in Rom auch ein Deut scher zum Bischof geweiht: der vielgenannte Straßburger Erzpriester vr. Komm ward von einem Kardinal mit der Mitra eines Bischofs von Trier geschmückt. Hellauf jubeln die rheinischen Katholiken, daß damit über der altehrwürdigen Kathedrale zu Trier ein Hoff- nungsstcrn aufgegangen sei, der einen wahren, dauernden Frieden verheiße. Umgekehrt ballen die preußischen Liberalen zornig die Faust und man hört die Aeußcrung, nach der Ernennung Korvins könne kein deutscher Mann mehr an der Canossasäule auf dem Harze vorübergehen, ohne vor Schon» zu crröthcn. Hat Bismarck wirklich die Waffen vor dem Papste gestreckt? Befindet sich das deutsche Reich auf dem Wege nach Canossa? Oder stünde cs gar schon im Vorhofe jenes traurig-berühmten Bcrgschlosscs? Wäre etwas Achn- liches nur annähernd zu befürchten, so müßte inan auch voin pro testantischen Standpunkte aus ein solches Ercigniß als eine der vcr- hängnißvollsten Wendungen der Geschichte des neuen deutschen Reichs beklagen. Pflicht eines jeden Patrioten wäre cs, eine Po litik aufs Aeußerste zu bekämpfen, welche die unveräußerlichen Hoheits- rechte der Staatsgewalt dein Belieben italienischer Priester auS- liefcrtc. Lieber Fortdauer des verwüstenden Kirchcnkonflikts, als un rühmliches Wafsenstrccken, dem eine Prcisgcbung der Gewissens freiheit mit der unabänderlichen Consegiicnz eines Naturgesetzes folgen müßte. In Wahrheit liegen die Dinge aber ganz anders. Preußen hat einen Bischof mehr. Dessen Amtsthätigkeit ist vor der Hand noch durch die Maigcsctze gebunden. Einen Tlicil desselben, welcher staatliche Eingriffe in die seclsorgcrische Thätigkcit der ka tholischen Kirche darstellt, wird der Staat aufgeben müssen, denn dicsm, den unberechtigtsten Thcil, kann und wird die katholische Kirche niemals anerkennen. Eincni änderet» Thcile derselben wird sie sich aber in Preußen ebenso zu fügen haben, wie sie cs ander wärts thut. Rom wird die Anzeigcpslicht sür die katholischen Geist lichen Preußens nicht blos im Prinzip anzncrkciincn haben, wie dies bereits der Papst in einem Breve an Melchers im Fcbr. 1879 aussprach ; es wird sich auch zu bestimmten Modalitäten dieser mai- gesetzlichen Pflicht verpflichtet haben. Glaubt man denn wirklich, daß Bismarck so leichtfertig handeln könne, ohne sachliche Gegcn- concessioncn den Katholiken Preußens einen neuen Bischof zu ge währen ? Noch iin letzten Reichstage hat er die Stellung des Staats haarscharf dahin präcisirt: „Wir wollen den Frieden niit der Kirche, »vir »vollen die Mög lichkeit, die Gesetze, welche den Schutz dcü Staates gegen Hebel griffe der Kirche bewirken, milde anmendcn oder ganz ruhen lassen zu können. Wir »vollen die Waffen auf dem Fechtbodcn niedcr- lcgen, aber wcggebcn wollen »vir sic nickst. Wir glauben, daß wir jetzt Frieden erhalten werden, aber die Zeit kann schnell wieder da sein, wo wir die Waffen brauchen." Erst, wenn Bismarck die Maigcsctzgebung in ihren Grundzügen preisgäbe, wäre der Canofsalärm berechtigt. Die preußische Rcgie- rungSpresie erklärt aber cinmüthig dies als eine platte Unmöglich keit. Einstweilen ist die Besetzung eines erledigten Bischofssitzes durch einen, wie auch seine Gegner zngcbcn, würdigen, achtbaren und gelehrten Priester, den Bismarck dem Papste vorschlug und den dieser zum Bischof weihen ließ, kein Anlaß zur Klage. Viel eher kann man sagen, ist die preußische Staatsgcivaltder gewinnende Theil und der Papst giebt nach, wenn er seinem jüngsten Bischof gestattet, was er dessen College» bisher verbot: in Preußen die Priester dem Obcrpräsidcntcn anzuzcigcn. Dies müßte jedoch un bedingt geschehen. - Was die „Prov.-Corrcsp." geschrieben, um der Wiederkehr der skandalösen Judenkrawalle in Pommern vorziibcugcn, ist durchaus nicht nach dem Geschmacke der Talmudprcssc. Diese Mahnungen kämen viel zu spät und seien sichtlich mit Widerwillen gegebcn- Wir meinen auch, eine kräftigere Vcrurtheilung jener Pöbelexccffc wäre angezeigt gewesen. Denn die Zerstörung jüdischen EigciitlmmS und die Mißhandlung einzelner Juden ist eine unter allen Un,stän den scharf zu rügende Brutalität. Es tritt Hinz«, daß damit die Judenfrage keineswegs gelöst, vielmehr nur getrübt wird. vr. Stöcker in Berlin behauptet geradezu, die Judcnkrawalle in Hinterpommcrn und Westpreußen würden absichtlich von den Juden selbst ins Leben gerufen und organisirt, um auch daraus Profit zu machen. Allen Schaden nämlich, den einzelne Juden an ihrem Eigcnthum erleiden, muß ihnen nach dem preußischen Tnmultgesetze die Gemeinde ver güten; das Judcnthiun als solches erhält den Anlaß, über wirkliche Verfolgungen zu schreien. In Wirklichkeit haben alle Judcntumulte denn auch mit Schlägereien begonnen, welche durch Juden provocirt waren. Natürlich läßt sich eine durch die Wucherer auf's Aeußerste auSgesaugte, ungebildete Bcvölkening das nicht gefallen und über schreitet dann in ihrer Erbitterung über das ihnen Jahrzehnte lang zugesügte himmelschreiende Unrecht die gesetzliche Grenze. Hüte sich das deutsche Volk vor solchen Exccssen! Sie bessern die Nothlage keineswegs! Es kommt, ganz abgesehen von der Rohheit und Un gerechtigkeit, die Schuldige und Schuldlose gleichmäßig trifft, Nichts heraus. Nicht äußerlich, nur durch innerliches Ucberwinden des Judenthums kann das deutsche Volk wieder Herr in seinem Hause werden. Es ist ganz in der Ordnung, wenn die Staatsbehörden den Hetzereien HenriciS Einhalt thun. Mit diesen» Brandrcdncr kann Niemand gemeinschaftliche Sache machen, der Recht und Ge rechtigkeit als Leitsterne sich erkoren! Wenn man aber liest, mit welchem Raddau die Judenpreffe die einfache Warnung der „Prov.- Corresp.' vor Fortsetzung der pommerschcn Krawalle aufnimmt, wie sie Jeden, der gegen die Judenherrschaft schrieb oder sprach, als „infamen Menschen, frechen verlogenen Heuchler, als feigen Ver führer" zu brandmarken beflissen ist, den man sofort entweder inS, Zucht« oder in» Irrenhaus sperren müsse, dann muß man sagen:! Gnade Gott unscrcin deutschen Volke, wenn diese Sorte je »vieder obenaufkäme! Ihre Rache würde entsetzlich sein und gegen das, »vas jetzt in Pommern geschah, würde die Behandlung der deutschen Christen Kinderspiel sein. Nahe dem Kapitol ist der tarpejische Felsen und sauer genug ist das Brot des Demagogen — das empfindet jetzt Gambetta. Während er vor einem sorglich durchgcsicbtcn' Publikum seine Can- didatenredc hielt, heulte und tobte vor den Tbürcn des Vcrsamm- lungssaalcS die große Masse der Arbeiter von Bcllcville, deren bis heriger Abgeordneter er war. Seine Wühler brachten ibm, dein „Verräthcr an der Volkssachc" eine solenne Katzenmusik. Vermuth- lich erlebt er nächsten Sonntag in dieser demokratischen Vorstadt von Paris einen glänzenden Durchfall,; wird er dennoch dort gewählt, so ist er nicht mehr der Führer der Arbcitcrbataillonc. Die „Barri- kadcnbaucr" von Paris lassen sich nicht mehr durch die hinterlistigen Reden ihres einstigen Abgottes ködern. Daran tbun sie ganz recht Sucht er doch ihre Stimmen nicht, um wirkliche Verbesserungen für das Volk durchzusctzcn-, er steigt nur von Stufe zu Stufe in die tiefsten Volksschichten, «in sich von ihnen dann zu der höchsten Staatsgewalt cmportragcn zu lassen. Es lohnt nicht der Mühe, das allerncueste Programm Gambctta's zu kritisiren; cs sind Worte, bei denen man sich Nichts zu denken braucht, weil sich der Sprecher auch Nichts bei ihnen gedacht hat. Höchstens kann man die Geschicklichkeit anerkennen, mit der er nach allen Seiten Stimmen wirbt. Den Demokraten verspricht er die Revision der Verfassung, den Rothen die Beseitigung der Unab hängigkeit des Richterstandcs, den Freidenkern die Unterdrückung der Kirche, den Bauern den Frieden, allen Franzosen aber — und das ist sür unS Deutsche die Hauptsache — die Wiedergewinnung von Elsaß-Lothringen. Gambetta ist so gütig, dafür den friedlichen Weg zu empfehlen. Die betr. alberne Stelle lautet so: „Es ist nickt bloS das Schwert, mit welchem man Fragen der Gerechtigkeit löst; cs giebt wohl auch noch etwas Anderes, der Geist des Rechtes und der Gerechtigkeit, und wer sagt, daß nicht eines TageS gegenseitige Einwilligung dazu vorhanden sein wird? Ich wümche, daß die Regierung und die Republik meiner Wahl, die demokratische Republik, aufmerksam, klug, wachsam und stets dem Geiste der Verschwörung, des Ueberfalls, der allgemeinen Um- wälznng, des Brandes fern >ei. Ich hoffe, daß »vir eines TageS durch die Stätke und Majestät des Rechtes unsere getrennten Brüder Wiedersehen werden." Mehrseitiger Beifall folgte dieser abgeschmackten Phrase. Wie denkt sich denn dieser Gambetta die Sache? Freiwillig soll Deutsch land die Festungen Metz und Straßburg, die Berge des Elsaß, die Thälcr der Mosel, die Ebenen, »vo die Gebeine unserer Hciden- söhne zu Zclmtausenden rubcn, den Franzosen abtrcten? Und noch dazu im Namen der Gerechtigkeit? War es nickst die Sühne eines Jahrhunderte hindurch schreienden Unrechts, als Deutschland seine ihm in Stunden der Schwäche geraubten Provinzen sich wieder holte? Rust man die Gerechtigkeit an, so hätten wir eine ganz andere Rechnung aufzumachcn und manches Land uns einzuvcr- lcibcn, das einst zu Deutschland gehörte. Gambetta weiß sehr genau, daß Frankreich den Frieden verlangt; die Massen der Fran zosen »vollen Nichts vom Krieg hören! Deshalb faselt dieser niacht- lnsteriic Mensch von dem Unsinn einer friedlichen Wicdcrcrobernng und scheut sich nicht, damit cm lächerliches, aber gefährliches Schiag- wort in die Massen zu werfen. Werden ihm die Franzosen eine unterthünige Kammer zur Verfügung stellen? Germania kann, ihr gutes Schwert in der Scheide, die Antivort ruhig nbwnrtcn. Neueste Teleftramme ver „TreSvner Nackr." vom 15. Aug Berlin. Fürst Bismarck cmpsing gestern die ainvescndcn Minister. Er wird tick, während seines hiesigen Aufenthaltes darauf beschränke»», auf die Wahlen und die ParlamciitSnrbcit der nächsten Sessionen bezügliche Dispositionen zu treffen. Berlin. Die „Norddeutsche" sagt, der Schluß der letzten Gambcttarcde enthalte Worte, womit Gambetta die Hoffnung aus- spricbt, den Tag zu sehen, an welchem die getrennten Brüder »vieder »nit Frankreich vereinigt werden, eine neue, nicht mißzuverstchende Hinweisung auf Elsaß-Lothringen in der Absicht, den bestehenden Zustand als ei» Provisorium zu bezeichnen. Gambetta stelle seine Rcvindikation im Namen des Rechts, der Wahrheit und Ge rechtigkeit, als ob Frankreich von den Ländern, welche cs im Laufe der frübcren Zeiten den Nachbarn entriß, gerade ans Elsaß mehr Recht hätte als beispielsweise auf das linke Rheiniiser und Belgiens. Die „Norddeutsche" legt Namens der Wahrheit und des Rechtes der Geschichte gegen diese Auf fassungen der Gambetta'schen Rede Verwahrung eu» und bedauert, daß Gambetta in seiner hervorragenden cinslußrcichen Stellung kein Jahr voiübergehen lasse, ohne in öffentlichen Reden die Gefühle der Franzosen gegen Dcutschland und den «totu», c,uo von Neuem aufzustadicln und zu zeigen, daß er von den Franzosen als Derjenige betrachtet sein »vill, der sich die Bcnvirklichung der frailzösische» Revai,chcidcen zur Lebcnsaufgabc gestellt. Die „Norddeutsche" wiederholt sür jetzt nur die Gambetta gelegentlich der Ehcrbourgcr Rede bereits vorgcbaltcne historische Wahrheit, daß nach der immanenten Gerechtigkeit und der Geschichte Deutschland »vieder in den rechtmäßigen Belitz jener Länder gelangt ist, welche ihm »n der Ausnutzung seiner früheren Ohnmaclst Ludwig XIV. und Napo leon l. raubten. Der Artikel schließt: Wir wünlchen allsrichtig die sreundnachbartichen Bestellungen zu Frankreich zu pflegen uno zu befestigen und werden dcsbalb jedem Versuch, sic als provisorisch darzusteltcii, vstidstmäßig cntgegcntrctci». Berliner Börse. In österreichischen Bahnen bedeutende Umsätze zu auswcirtS springenden Courscn. Für Franzosen sprach namentlich die Erwartung größerer GctrcidctranSportc, der Bau mchrcrer lokaler Nebenbahnen u. A. m. Von Besorgnissen für den Geldmarkt schien kein Rede mehr zu sein. Ans de» übrigen Gebieten ging cs allerdings and, nicht annähernd so aniinirt zu, als aus dem der östcrr. Bahnen. Franzosen 635—7'/,—6'/» 6-, Mk., Lombarden 253'-—8—5'/», 5'/- Nit., Nordwcst 405—7'/r—6'/», 3' - Proc. besser. Galizier und Elbethal ruhiger als die oben genannten, Deutsche Bahnen wenig verändert. Banken fest, mäßig belebt. Crcditactien 644'/-—2'/-, '/» Mk. schlechter. Darmstävtcr Bank und Deutsche Bank '/- Procent höher» Diskonto '/- Procent niedriger. Von Kassadevisen waren höher Dresdner alte un» "/«, neue um "/s, Lcipz. Credit um "/«, Lerpz. Diskonto um °/«. Bergwerke fest, aber vernachlässigt. Industrien mehrfach besser, so Körner. Frister, Zimmermann rc. Sachs. Kammgarn 1'/«, Wiede "/« Proc. niedriger. Fonds sehr ruhig. Russische Noten besser, Oesterr. Prioritäten ziemlich belebt» auch zum Theil höher. Lokales und Sächsisches. — Se. Exc. Staatsministcr von Gerber ist am Sonntag von seiner Urlaubsreife wieder zurückgekehrt. — Der Ortsrichtcr Gabriel Kießling in Erlbach hat daS allgemeine Ehrenzeichen erhalten. — And, an» vorgestrigen Sonntage entwickelte sich auf den Bahnhöfen ein recht lebhafter Verkehr, obgleich das Wetter sich wieder einmal von der ungünstigsten Seite zeigte. Im Zoolo« gischen Garten hörte man vor ocn Riesenschlangen, Nashornvögeln und dem behaglich in seine», Sumpfe liegenden Nashorn vorherr schend den gcinütblichen Dialekt der Lausitzer, deren an die 1000 zwei „billige" Extraziige nach Drcsdci» gebracht hatten. Ein Ber liner Extrazug über Röderau brachte ca. 380 Passagiere, von denen ein großer Theil nach Schandau wcitcrdampfte. Der Handwerker« verein reiste in einem 15 Wagen starken Extrazugc nach Freibcrg. Der gewöhnliche Somitagüvcrkehr beanspruchte außerdem ans der böhnmchcn Linie 14 und aus der Chemnitzer Linie 8 Extrazüge und von und nach Meißen »varen je 2 Extrafahrten nöthig. — Wie »vir hören finden von jetzt ab bis nach dem Manöver ke ine P arad c mu s i k cn mehr statt, so auch Sonntags nickst. Die Schildwcichcn werden alle Tage Nachmittags 5 Uhr ao- gelöst. Auch einen russischen Kapellmeister konnte inan vor einigen Tagen in dem Conccrte von Ehrlich sehen. Er hält sich gegen wärtig noch hier auf und trägt eine unseren Postbeamten sehr ähn liche Unisorm. Als Abzeichen trügt er Achselstücke von breiten durchflochtcncn Galaschnürcn und einen Degen. — Der Verein deutscher Münzfo r scher wird seinen dies jährigen Vcreiiwtag von» 7. bis 10. September hier abhallen. Mitt woch den 7. September ist Vorbesprechung im Saale des Kncist'schcn Restaurants «dessen Besitzer ist selbst ein bedeutender Münstamnilcr). Donnerstag Vormittag Hauptvcrsc»iimluiig in» Sitzungssaale, Be grüßung der Versammlung und Lcrthcilung der Festlchrist, Aus gabe der geprägten Medaille auf Joseph Ritter v. Madcr, Wahl des Bureaus; Nachmittags gcmcinsamer Ausflug »nit Damen nach Pillnitz und Abends Gartenfest in» Göthc-Gartcn zu Blascwitz. Freitag Vormittag Besuch der Königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft; Nachmittags Fortsetzung der Verhandlungen und Hauptversammlung, Vcrciiismebaillc Darzu,teilenden und des Bcrsauimlungsortcs für den dritten Vercinstng; Nachmittags Festmahl. Die noch länger in Dresden verweilenden auswärtigen Vercuismitglicdcr werden zu einem gemeinsamen Ausflug nach Meißen, zur Besichtigung der rc- staurirtei» Albrcchtsburg, cingcladc». — Bei der ärztlichen llniersuchuiig der Ferienkolonie» kindcr haben sich erfreulicher Weise and, diesmal höchst günstige Resultate ergeben; die Kinder sahen durchgehends gckrüstigt, munter, fast blühend aus. Die Gewichtszunahme der Mädchen betrug iin Durchschnitt 3'w Pfund, also noch höher, als im vorigen Jahre; die Gewichtszunahme der Knaben ist »»atiirlich etwas geringer, etiva 2F Pfund, weil bei den Knaben die größeren Marsche in Betracht kommen. — Der beginnende Hcrbst. Wir haben die Höhe dcS Sommers überschritten, ein großer Theil der Fluren trägt nur Stoppeln, da der größte Theil des Getreides schon cingecrntct ist. Die meisten Blumen sind verschwunden, die viel ärmere Herbstflora entfaltet sich jetzt; das Laub der Bäume wird immer dunkler, um bald die Jarbcntöne des Herbstes anzunehmcn. Tie Fülle dcS Laubes war in diesem Jahre geringer als sonst, besonders infolge der Nachtfröste und der folgenden Dürre. Dies war noch aus fallender ii» südlichen Gegenden; infolge der Hitze und Dürre ver gilben schon viele Blätter und sie werden von den häufigen Stür men abgerissen und verweist. Das Rahen des Herbstes bezeugt mlch die Vogelivclt; ihr Brutgcschäst ist vollendet, die Jungen sind flügge, für die Zugvögel naht die Wanderzcit heran. D»e einzelnen Familien vereinigen sich zu immer größeren Zügen und beginnen gemeinsame Flüge zur Hebung sür die bevorstehende Reise. — Ein Jagdbcsitzcr ans der Leipziger Gegend stellt auf Grund seiner Beobachtungen eine vielversprechende Fcldjagd die bekanntlich schon mit 1. September beginnt — in Aussicht. ' »sei» sein laben. ! , , schleckst! anderer Jagdprophct verkündete dagegen dieser Tage, daß wenig Rebbülmer und andere -Hühner da sein würden. Bei solchen Gegen sätzen »vird das Wild und Geflügel liebende Publikum nicht recht klar sehen und einfach daS Weitere abwartcn müssen. — Der bekannte und bisbcr allgemein geachtete Kämmerer Noack in Tharandt, der Verwalter der dortigen Stadtkaffe, hat ans dieser eine größere Summe unterschlagen und sich nach kürzlich voracnommener amtshanptniannschaftlicher Revision dieser Kasse freiwillig der Kgl. Staatsanwaltschaft zu Freibcrg mit dem vollkommenen Schuldbekenntniß gestellt. Die Noack'sche Cantion soll etwa die Hälfte des Kasscndefekts decken. Die von Noack mit vcrivaltete Sparkasse soll keinen Verlust erleiden. — Selbst der Wind hat Anfälle von künstlerischem Geschmack. In ciiicin solchen hat er am Sonnabend eine Spiegelscheibe beim Kaufmann Zetzsche in der Frohngassc zeltrttinmcrt, aber wie t Als ob sic ein Spiniicngcwcbc wäre, so ist sic in Hunderte von Splittern gctheilt und so sonderbar eS klingt, daß eine zersprungene Fensterscheibe ein Interesse babcn sotlie, liier ist cs der Fall; die in der Eingangvthüre befindliche, etiva "/4 M. breite und I'/4 M. bohe Scheibe gewährt einen wunderlichen und sicher seltenen An blick namentlich am Abend, wenn das Gaslicht sich in den Sprün gen bricht. Hr. Zetzsche,v»rd sic des Curiosums »vcgcn wohl noch einen Tag so im Rahmen lassen, »vic sie ist. — Unsere „culiche Mitthcilung über Telophonankagen ist dahin zu korrigiren, daß dic Hnupttclophonanlagen in der Fabrik Zusricdcnhelt mit ^ermann Schmidt sind. — Der Besuch der Festung Kö »igstcin ist seit Sonnabend wesentlich erleichtert, indem seit diesen» Tage eine neue, an der clb- wärtS gelegenen Berglehne angelegte und »vcit »näßigcr ansteigende Straße als die bisherige steile Bergstraße dem Verkehr übergeben ist. — Zu der vorigen Sonntag in Niedcrgorbitz bei Dresden vom dortigen Militärverein abgehaltcncn Falmcnweihe hatten sich 30 auswänige Vereine mit 14 Fahnen und »nchrercn Musikchörrn in Roßthal, wo der Festzua stellte, eingefunden. Die Häuser und Straßen der Ortschaften Löbtau, Naußlitz, Wölfnitz rc. waren mit ahlreichen Ehrenpforten und Fahnen geschmückt. Der stattlick
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