Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.08.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-08-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187908058
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18790805
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18790805
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1879
- Monat1879-08
- Tag1879-08-05
- Monat1879-08
- Jahr1879
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.08.1879
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
> Hui, Wink« der vnttw aen tzert»^ u. enberichc m, ehr ^ i Don«ü^ vnbundniti -Si.if7L nd hat »v, de» ReUnii si» ,ei spiM«, en bwL» t kom«e^ Borl«,ta- »urücklultnd gen 1Ut>» 180-l-« 4 irse. t. rüb! r>7/i^ , loco tM> ru,fisch« gal r.» do. Mgc. loco bieslgn hiesiger ner cher 188 hg 140-141 i, fige 140 »g 188-180^ — 18.80 4 äfler 186 dil 144 4» dh bek. dc. ^ 188 dg roße 18« »g bez., d« Qualität ge ig >« PS, trockne! nominell. .r IS bei ohne 4.80 4» vr., e Faß höher. I Weigenmehi 8, do. Nr. i . HI 14 4 im ver>! , Gack, lex» loco 10 bit ericht. r. 88.80 rauerei «8. 10. pr.«Act.18. lk.-Br. 83 agerk. 63 ierbr. 18 N erei 10«. litzer-Actie» au er ei LR rerei 113 eb. «» SL» 187. ff. 183 m. Dampi- i«. rs. 9080 91 ierf. 1L« !ap. 1«o äbr. 106 .80 gierf. 18860 rrf. 103 104 -Maschinni- cerm.) SL.80 Maschinens Stter)«60 olzern »L spmn. 13« du-rie83L6 flctien. .«». 101. fen: „Dur' m,««eftn' renoeue" iß »atlantische» Weser", a» ute Morgen rosse«: in »sfinia" o.« merikanisch« rg-südameri- rafillen nach »»ertkantch« Rotterdam. p»i« Erscheint täglich früh«'/. Uhr. UMgM »6 Elpebtttai JohaaaiSgasir SS. »er ltedakN,,: d^Wttag« 10—13 Uhr, «^taittagS 4—8 Uhr. ^ kwarl-ndler Man», ^chl ßch tae Nkdaclton nicht ^ ^ drrvindlich. l »«chon örr für die nächst- Summer deftimmlrn Mretr au Wochentagen dis > lldr SoLnitttaas. an Lonn- ! «-Magen früh bis '/,9 Uhr. ! H, «eiMale» für Zas. Ttumchme : La« Stemm. Universttätöstr. 22, Lösche,Katharinenstr. 18,p. «r dis '/^ Uhr. Anzeiger. Organ für Politik, Lvcalgtschichte, Handel?- n»d TeschLstSvcrkehr. ^-217. Dienstag den 5. August 1879. »ufl«ge 16,00». 1id»»»o»e»t,»rr<« viertelt. 4»/,Mk., incl. Briuarrtohn 6 Mt. durch di, Post de-ogen 8 Mt. Jede einzeln« Stummer 26 Ps. «elogexem-lar tu Ps. Gebühren sür Extrabeilagen ohne PostbesVrderung SS Mk. mit Postbesbrderung 48 Mk. LostraU barsp. Pctitzeile 2V Ps Größer« S chriften laut unserem Pre>Sv«rzr>chiub — TadeLansch« Satz nach höbe«« Tarif. «tltamr» ni»er de« Xedakttouehttch die Spaltzeile 4« Pf. Inserate find stet« au d. Leoe-tNo» zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praeuawonaulo oder durch Postvorschuß. 73. Jahrgang. Bekanntmachung. Pi« Emfaffung der Fußwege der Zeitzer Straß« »wischen der südlichen Grenze der Grünen Linde und der südlichen Flucht der verlängerten Albertstraße mit Granitschwellen soll an »inen Unternehmer in Uccord ! verdungen werden. Pi« Bedingungen für diese Arbeiten liegen in unserem Ingenieur-Bureau, RathhauS, 8. Stage, Zimmer j AL 1» auS und können daselbst eingesehen resp. entnommen werden. Bezüglich« Offerten find versiegelt und mit der Aufschrift ,.«ra«itfch»eleu sür die Leister Straße" versehen rbendaselbst und zwar dt» ,»« st«. A«««ft dieses Jahres, «achmttta«- S Uhr. leiWrrichen. Leipzig, den 88. Juli 1879. Der »ath der Stadt Seidai«. vr. Trän dl in. Wangemann. Bekanntmachung. Die von unS zur Submission ausgeschriebene Pflasterung der Kleinen und eines ThrileS der Großen »schergafle ist vergeben und werden die unberücksichtigt gebliebenen Herren Bewerber hiervon in Kennt- Leipzig, am 8». Juli 1879. Der »ath her Statzt Leitttt,. vr. Tröndlin. Wangrmann. Bekanntmachung. Wegen auszuführender Schleußenbauten wird die Lorkingstraße auf der Strecke von der Pfaffendorser IKttaße biS zur Humboldtstraße für den durchgehenden Fährverkehr bis auf Weitere- gesperrt. Leipzig, am 1. August 1879. Der »ath der Stadt Letpzta. vr. Tröndl in. Messerschmidt. Bekanntmachung. M Lezithun-en zwischen Frankreich «nd DeutschlapL. In den Kreisen der deutschen Regierung lund insbesondere in der Umgebung de- Fürsten iBi-marck hat die rücksichtsvolle Art und Weise, welche Idie republikanische Regierung Frankreich- svamenllich gegenüber Deutschland beobachtet, einen außer ordentlich günstigen Eindruck gemacht, der am so größer ist, al» die Organe der Bonapar« tisten »nd Legitimisten, sowie der sranzösischen klerikalen die Enthüllung-feier de- Denkmals sür hier- in Nancy in geradezu unpatriotischer leise dazu benutzt habe«, um durch Heraus« ischwörung der Erinnerungen an M«tz und btraßburg gegen Deutschland zu Hetzen. In alichstem Gegensätze zu dieser chauvinifli« i Haltung der reactionären französischen Presse ht da- taktvolle Fernbleiben de- Präsidenten der ablik von den nationalen Feierlichkeiten, ein schlutz, den man in Deutschland wohl zu wür dige» werß, da er lediglich durch den Wunsch eiu- gegrbrn ist, die Möglichkeit von Zwischenfällen zu er hüten, die durch da- Erscheinen von preußischen Meinen in Nancy leicht hervorgerufen werden könnt«. Man wird auch nicht fehlgehen, venu man die dauernde Anfrechterhaltung der freundschaftlichen Beziehungen, die seit der Wahl Grevy'- zum Präsidenten der Revublik »wischen Frankreich »nd dem deutschen Reiche be stehen, wesentlich dem Einfluß de« gegenwärtigen citn- der auswärtigen Angelegenherten Frank eich-, de- Ministerpräsidenten Waddington, zu- hchrribt. Derselbe hat sich bei seinem vorjährigen stismthalt in Berlin die Werthschätzuug «nd An« rkermnng de- Fürsten BiSmarck in hohem Grade rworbru. Waddington ist kein genialer Mann und kein lnhäuger der energischen Initiative, aber der rutsche «eich-kanzler weiß recht gut, daß er eine ehrliche und friedliche Politik ohne Hinterhalt be folgt, die allerdings darauf bedacht ist, Frankreich- lasehen innerhalb der europäischen Staatenfamilie oirder zu heben, ohne indeß nach irgend einer Seite einen aggressiven Charakter hervorzukehren. Fürst "stchmank, der längst zu der Ueberzeugung gelangt daß von der gegenwärtigen konservativen «blik eine Pflege der Revanchegelüfle, die hstwl in der radikalen Presse noch einige Nahrung indet, durchaus nicht zu befürchten ist, hat seiner« 1t Allel gethan, um da- verbleiben Waddiog- Iton't a»s seinem Posten, soweit e- an ihm liegt, Iz» «nterflützen. Ja diesem Sinne hat auch der > deutsch« Botschafter in Pari», Fürst Hohenlohe, l die gemessensten Instructionen. Dem zwischen der deutschen und französischen Regierung bestehenden freundschaftliche« verhältniß ist e- vorzugs weise zu danktn, daß die Au-siihr»ng de- Berliuer Frieden- nicht auf größere Hinder« »iss« grftaßni und nunmehr nahezu vollständig ge sichert ist. Auch dem Einvernehmen beider Staats männer, die sich aus dem Berliner Congreß kennen »ad gegenseitig schien gelernt haben, werden e- die Juden Rumänien- zu verdanken haben, wenn I trotz aller Intrigier» der Bojarevpartei ihre der« isaffung-mäßigk politische und sociale Gleichstellung ^euau so strict an-geführt wird, wie e- der Berliner "«Vertrag verlangt. P-lMscht «rbrrsicht. 4. August. Obgleich da- definitiv« Resultat der AkeichS- »l in Erfurt uicht den anfänglich durch späiuch einqelausenen Nachrichten au- de« ' eckten Wahlkreise erregt« Erwartungen entspricht, so hat doch selbst die mit nur sehr ge ringer Majorität herbeigesührte Wiederwahl de- landwirthschaftlichen Minister- vr. LuciuS im Lager der Liberalen sowie der Conservativen große Sen sation hervorgerufen. Bei den Conservativen herrscht eine schlecht verhehlte Bestürzung darüber, daß derselbe Mann, der noch am 30. Juli 1878 von 13,987 abstimmenden Wählern 11,219 Stim men erhalten hat, die-mal nur mit 237 Stimmen über die absolute Majorität gewählt worden ist. Die freiconservative „Post" hilft sich freilich durch den auf- Gcrathewohl erhobenen, unter den obwalten den Verhältnissen geradezu absurden Vorwurf »gehässiger Agitation" gegen den Minister. Von Agitation war bei dieser Wahl so wenig die Rede, daß die Nationalliberalen nicht einmal zur Aufstellung eine- eigenen Candidaten sich ermann ten und erst in letzter Stunde einige FortschrittS- männer in Erfurt daran dachten, den früheren Reich-tagSabgeordneten Albert Traeger, der bei der vorigen Wahl 287 Stimmen erhalten hatte, al» Candidaten aufzustrllen, nicht in der Hoffnung, ihn gewählt zu sehen, sondern lediglich, um da- Princip zu retten. Albert Traeger selbst, dessen hinreißende populäre Beredtsamkrit ein sehr be deutender Factor für die Agitation gewesen wäre, war nicht einmal veranlaßt worden, im Wahl kreise zu erscheinen »nd dort zu den Wählern zu sprechen. Wenn er gleichwohl die-mal 2000 Stimmen mehr erhielt, al- im vorigen Jahre, während sogar die Zahl der socialdemo kratischen Stimmen abgenommen hat, so ist Die- lediglich dem Umschwünge zuzuschreiben, der sich feit einem Jahre unter dem Einflüsse der BiS- marck'schen Politik bei der Masse der Wähler voll zogen hat. Die liberalen Parteien sollten aber au- den Vorgängen bei dieser Reicb-tagSwahl die Lehre ziehen, daß sie endlich allen FractionS- zwist einstellen, welcher auf die Maste der Wähler nur abstoßend wirken kann, daß sie sich endlich zu energischen Organisationen auf einer gemeinsamen Grundlage aufraffen und dann mit größter Energie in die Wahlbewegung eintrrten müssen, um bei den bevorstehenden Wahlen den schon jetzt trium- phirenden Agrariern «nd Conservativen den Sieg zu entreißen. In einzelnen Bezirken Berlin» denkt man b«. reit- an die bevorstehenden Wahlen zum Ab geordnetenhause. Zu einer eigentlichen Wahl agitation aber wird e- erst im Anfang September kommen. Die Conservativen machen zwar schon jetzt die größten Anstrengungen, um die Berliner Landtag-Wahlbezirke zu erobern, und wollen sogar zu diesem Zwecke ein neues Blatt unter dem Titel „Die Ordnung" gründen, aber selbst im ersten Wahlbezirk, welcher da- GeheimrathS-viertel um faßt »nd wo ihnen in der unverbesserlichen Gruppe fanatischer Trritschkianer unter der Führung ehe maliger Demokraten, Paul Börnerund Paul Klö; pel, willkommene Bundesgenossen sich anschließen wer den, dürsten sie noch ein kläglichere- Fia-ko erleben al- bei den Reich-tag-wahlen de- vorigen Jahre-. Urberhaupt dürste sich in dem Personal bestand der Berliner Abgeordneten kaum eine Ver änderung ergebe», da die Pietät für die bisherigen Abgeordneten, deren correcte fortschrittliche Hal tung nicht bezweifelt werden kann, bei den Ber- Uver Wahlmänuern «eist stärker ist, al- der Wunsch, Männer mit größeren Fähigkeiten an deren Stelle treten zu lassen. Dieser Pietät wer den die Herren Knvrke und Eberty auch die-mal ihre Wiederwahl zu danken haben. Nur im I Wahlbezirk wird wahrscheinlich Herr Parifiu» durch Herrn Klotz ersetzt werben, der sür den Wahlkreis Charlottarburg-Teltow nicht mehr ccm- didtrv» wird. Der «« 1. «»„ft »tese» Jahres fiißtge -wette Ler«t« »er StaatS-Gruudfteuer ist in Gemäß« heit de- Gesetze- vom 9. September 1843 in Verbindung mit der durch da- Gesetz vom S. Juli 1878 g,. troffrnen Aenderung nach Zwei Pfennigen tzo» te»er Steneretnhett »u entrichten und werden die Eteuerpflichtiaen hierdurch aufgefordert, ihre Steuer-eitrige ne» ft »er ftS»t1sche« «runvftener, welche ebensaS- »en I.Sagnst, als 1. Lerwtn »tese» Jahres, »ach Sias »o« Daasea» »e» i« «atafter etageitellter» Graa»wert»es füllt, wir», von aenanntem Tage ab di- spätesten- 14 Tage nach demselben an die Etadt-Steuer-Einnahme allbier — Brühl 81, Blauer Harnisch, 8. Stock — zu bezahlen, da nach Ablauf dieser Frist die gesetzlichen Maßregeln gegen die Säumigen eintreten müssen. Hierbei wird insbesondere darauf aufmerksam gemacht, daß nach 8.40 de» Regulativ» für die Gemeinde« anlagrn der Stadt Leipzig »te Lahlung »er st-»tische» Gru«»fteuer »nrch »1e »eelamatton nicht ans- -edobrn wir», vielmehr solche mit Vorbehalt »er spiterev Erstattung de» zu viel Sezahlten zu dem bestimmten Termin zu erfolgen hat. Leipzig, den 88. Juli 1879. Der «ath »er St>»t Leipzig. vr. Tröndlin Taube. Bekanntmachung. Die Lieferung de- Bedarf- an Kartoffeln und Mohnüben von Mitte August 1878 bi- Mitte Jur,; 1880 bei dem Garnisonlazaretb Leipzig soll an den Mindestfordernden vergeben werden. Unternehmer wollen ihre Offerten, versiegelt und mit der Aufschrift „Kartoffeln« resp. Mohrrübenliefe« rung betreffend" versehen, bis 9. August ». e. Vormittag- 10 Uhr anher abgeben. LontractSbedinaungen find vorher einzusehen und zu unterzeichnen. Leipzig, am 4. August 1879. Söutgltche» «arnison-vazareth. Die „Köln. Ztg." widmet Herrn von Ben« nigsen einen längeren sehr sympathischen Artikel, dem wir folgende Zeilen entnehmen. „Herr von Bennigsen ist ein Mann von den fein sten und liebenswürdigsten Formen und dadurch schon geeignet, eine hervorragende Rolle, sei «S al- politischer Parteiführer oder al- Staatsmann, zu spielen. Verletzende-. Abstoßende-, Schroffe» ist seinem Wesen durchaus fremd; er wird, wenn er auch entschieden abweisen muß, nie in der Form fehlen: eine Ader trefflichen feinen SarkaSmuS, der selbst den Getroffene» nicht niederdrückl, giebt seinem Auftreten Würze. Ein klangvolles, äußerst verständ liche- Organ macht ihn »um Präsidenten gceignet wie wenige. Sr ist im ganzen Hause vernehmbar. Ihm steht ein« ungemein rasche AuffaffunaSuabe zu G bot«, welche auch in den verwickeltsten Lagen nicht wankt. Sie ist verbunden mit einer selte nen Fähigkeit, sich zu beherrschen, niemal- «in Wort zu sagen, daS nicht sachlich wirkte oder da» verletzte. Wer erinnert sich nicht, wie er bei ver schiedenen Anlässen den Abgeordneten Windtborst in einer Weise bekämpfte, die denselben wegen seine» Vorgehens vernichtete, ohne daß auch nur «n persön liche» Wort gefallen wäre, da- nicht durch die Sache geboten war? Er ist ein mm» hervorragender Redner, beherrscht die Sprache vollkommen; se,n Stil ist un tadelhaft, seine Sprache edel: wir hatten ihn für den besten deutschen Parlamentsredner, vor Allem auch für den maßvollsten, der nirgend daS Oratorische überwuchern läßt und nur dann von den rhe torischen Mitteln in Stimme und Wort Gebrauch macht, wenn die Sache eS fordert. Er ist ein feiner Jurist, verfügt über «ine ausgezeichnete national ökonomische Bildung, «ine reiche praktische und poli tische Erfahrung, hat ununterbrochen gezeigt, daß er die zwei großen Eigenschaften besitzt, eurer Sache, die er vertritt, sich ganz und mit vollstem Verftändniß hinzugeben, und über Fragen, die ihm fern liegen, nicht zu reden, und befindet sich in emer materiell gänzlich unabhängigen Stellung. Rudolph v. Ben nigsen ist ein durch und durch staatSir.ännischer Kopf, der tüchtigste Staatsmann ber nationalliberalen Partei, nur von einer unendlich kleinen Zahl activer oder »nactiver Staatsmänner erreicht, geschweige denn übertrvffen. DaS und sein politlichcr Blick machten ihn geeignet, bisher hervorragend zu wirken, und sichern >bm Gleiche» für die Zukunft." Wlr können diesen AuSsprüchen nur beistimmen. Die feierliche Enthüllung de- Stand« bilde- Thier»' hat am Sonntag in Nancy unter sehr großer Theilnahme der Bevölkerung stattgefundeo. Fünf Mitglieder de- französischen Ministerium» und viele parlamentarische Notadill« täten wohnten der Feierlichkeit bei. JuleS Simon keunzeichnete in feiner Gedenkrede den Ruhm Thier»' al- Geschichtschreiber- »nd Staats mannes. Thier- sei stet- ein unwandelbarer ver« theidiger der Freiheit gewesen. Wenn e» sich um seine Ueberzeugung handelte, so habe er eS verstanden, aus seine Popularität zu verzichten und seiner eigenen Partei die Spitze zu bieteu. Diese edle uud kluge Festigkeit seiner Ueberreugung habe ihn zu eiuem großen Manne gemacht. Er habe den Krieg zu verhindern gesucht, während de- Kriege- habe er sich bei Europa sür Frankreich verwandt. Al- er zur Macht gelaugt sei, Hab« er drei große Kämpfe zu bestehen gehabt, gegen die Commune, gegen den Feind «nd geyen die Nationalversammlung. Thier- Hab« Frankreich die größten Dienste geleistet; auL in seiner Zurückgezogenheit sei er Frankreich» Führer «nd Frankreich- Hoffnung gewesen. Er habe den Sieg der Republik vorau-gesagt; er habe Recht behalten vermöge de» allgemeinen Stimmrecht» und vermöge der Haltung de- Parlamente». Frankreich sei gerettet; e» vesitze für immer da- allgemrine Stimmrecht, «iue republikaoisckw Re- giernng »nd die Freiheit, zu denken, zu lehren und zu schreiben. Die Revnblik habe den Kampf, in dem sie ihre Feiud« besiegen mußte, htuter sich, um in eine Periode der Macht einrutreten, wo sie diese Feinde bcrnhigen »nd an sicy ziehen müßte. Die Revolution de» Jahre- 1870 finde ihre definitive Form, diese sei die konservative »nd liberale Republik, wie sie Thier- gewollt «nd ge schaffen habe. Rach Jules Simon hielt der Minister de- Innern, Lepöre, eine Rede, worin er erklärte, daß die Regierung anwesend sei, um eine glänzende Huldigung Demjenigen darzubringen, welcher den ruhmreichen Titel erne- Befreier- de- Lande- ver diene. In einem Rückblicke auf die Thätigkeit Thier-' wie- der Minister darauf hin, wie Thier» eS ver standen babe, das Land so rasch zu befreien, trotz der Schwierigkeiten, welche un überste iglich erschienen. DaS Land befand sich damal- in einem Bürgerkriege, die Staat-ßnanzen waren erschöpft, Requisitionen be lasteten die Bürger. Die Festungen waren ent weder genommen oder geschleift, die Armee ge fangen »nd die Nationalversammlung gespalten. Thier- gab Allen den Muth wieder, er entdeckte HülfSquellen und schuf schließlich eine Regierung de- Lande» durch da- Land, die er in einer parlamen- tarisch-constitutionellen Monarchie gesunden zu haben glaubte, ähnlich der englischen, trotz der Verschiedenheit der politischen und der socialen Gebräuche beider Länder. Thier- hatte acht Regierungen stürzen sehen; er kam dahin, die Republik anzuerkennen, welche die Revolution krönte «nd welche für Frankreich fortan die einzig mögliche Reqierung-form war. Der Redner erinnert an Da-, wa» Thier- durch seinen Rath »nd seine Klugheit gethan habe, um die Republik zu befestigen. Die Regierung habe beschlossen, den hoben Ideen Thier-' m der conservativen Republik treu zu bleiben, indem sie da- Volk auskläre, den Unterricht und die Arbeit in jeder Weise unterstütze und mit den chimärischen Utopien abbreche. Die Regierung wolle alle Frei- heiteu achten, alle legitimen Interessen beschützen, sie wolle eine Schützer« der Rechte de- Staate- und der socialen Errungenschaften der französischen Revolution sein, sowie eine Schützer,» der natio nalen Traditionen und dcS gerechten Einflüsse», den Frankreich in Europa und m der Welt besitze. Ueber die kürzlich stattqehabte Unterredung zwi schen dem italienischen Conseil-präsiventen Cairoli und Garibaldi theilt „Fanfulla" noch mit, daß der Erstgenannt« von Garibaldi verlangte »nd auch zugesagt erhielt, daß er seinen Einfluß dahin verwenden wolle, alle jene Versuche von Agitationen hintanzuhalten, welche den internatio nalen Beziehungen schädlich sein könnten. I« klebrigen — fügt da» Blatt noch hinzu — habe Herr Cairoli den Nachbarstaaten bereit- früher im Wege der respectiven Botschaften bezügliche be ruhigende Versicherungen gegeben. — Die „Capitale" veröffentlicht da- nachstehende Schrei ben Garibaldi'» „an seine lieben Lriestiner und Jstrianer Verbannten": „Brüder, die Heilige Sache, die euch außerhalb eurer Hütten festhält, gehört zu den unwiderruflichen, welche da- Geschick m dem Leb« de, Menschheit mit dem Stempel der Vernichtung der Tyrannen und de» Triumphe- der Völker gezeichnet hat. So wird e- dem öster reichisch« Ungethüm ergeh«, zur Auferstehung unserer unerlvsten Brüder. Euer sür da- Leb« G Garibaldi." Datirt ist diese» Briefchen au» Llbauo vom 29. Juli. In Vnglaud macht jetzt eia von Gladstone i« „Nmteevth Century" veröffentlichter Aufsatz große» Aussehen. Gladstone bekämpft in demsel ben die Politik Beacon-field'S in der heftigste. Weis«. Er behauptet, die ganze Welt sei mit Ekel erfüllt, wenn sie sehe, daß für England di« eigen« Interest« dm Maßstcrb Dr Recht und
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite