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Dresdner Nachrichten : 28.09.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-09-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188109284
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810928
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810928
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1881
- Monat1881-09
- Tag1881-09-28
- Monat1881-09
- Jahr1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.09.1881
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viosäou 1881. »rlckeint ,«,!>» IE7U»r «I, ter »tvedttton: Manknsiraße iz. kldonneincitttprei» vt-rteljjhrlick, 2 Mart bv PI»e.. dura, dir Pol« 2 Mort <d Psge Mumm lo Big«. «Iitl-i« 37000 ttrempl. tztir dirMIiilgadr rlngeiondirr M,. nvlirtpte iiiat' I>ch die Redaction nicht »crdiudlich. «nnoncen tllr u»« iiciimc» »in Dir i1mw»cr»>Purcauz v.tj>««Ie»- strin » 0»«>«ri - «u»»ls «olt«! - Land« » «»mp.; - Anvalidrndank: — w. »all«« tu «Sritp: — m«d. »»«» tn Mogdrdurg: — I. «arck » <l«. "r: - «tri»« tu Halle; I»«» in Hamdivz. 2«. öa^rxanß. Ünferote weiden M»rir»i>r«t« » »j» Nachm. » UV« a»ae»»w>»«u, Lonnto,» di» vt,It»»«1»Udr. gu Siruitod, nur an Wochentag««, ar. «loftrrgaile Nr. d dt« Nach«. »Uhr. — Die «nipaltig« P-iUietle »oiirt >S PIge. Lm-rlandl ja Pige. Sine «Sarantie iür da» »achit- tägige Brich,in«, der 2»ier»t« wird nicht gegeden. Auswärtige Annoncen»Auitrage von unbekanuien Pcrionc» inienren wir nur gegen ipränu«»r«n»a> AtchlttNg durch Aricimarke» oder Poi>e>n»ai,>un,. Acht Silben koite« >» Psg- 2»ierate für dt: «onlaga> Nummer oder nach einem ijcillag« § Wvi>,N30llt8-KU8V6I-lLauf ^ ru bolcunitt billigsten l'rvisou g N LU»rTii»u»ii L 8 8, knlilnnfzsll'iuztztf 17, 8e8«nill»vi' m lirxl. H Mssenstein L Vogler, Vresövn-s (Lrutn un<1 LItvtzt« -IniloiiLOki-üxpeclltlon) m L Il8«Ir»»11vr-8tr»88v SV. I. P fsLromptv llvtöickorullg von -Vuroiguu au allo Aoituugou clor st LWvlt 2U taritmin-sigou l'roiseu olmv blohoulcoston. Vor-Xi -Vusobiügv, Kataloge, Ottoitou-Anuahinc, etc. gratis. (lj ! Kauptstr. Ü'ötLäül! ä» Kauptstr. Il jj I» rv»i1vi»-Hfvri8t»«It, g ! Ktad1l886MEUt tür UllnukavturivllLron. N ILosennirlntvl, Ltück von 10 A. bis 40 Zl. K Emfassouckv Mimvabl! « ^ llorvort-iigoncko Neuheiten cker Kaisern! ! l Witterung vom 27. Scptbr. Barm»ctcr»achOSk°r Böwld. Wallsirasie Iü,?lddZ.7N.) ! > e»», — Vtk. ? """ L'WL.? "'W.."Ak.'« ""d"- I Aussichten sür den 28. September: Wenig Acnderung. I MjlltllÜUl, 28. StPlvV. A b o » n e m e n t. Tie geehrte» auswärtigen Leser der „Dresdner Nach, richten" bitte» wir das Abonnement sür das vierte Quartal 188» baldigst erneuern zu wolle«, damit wir die Nummern ohne Unterbrechung weiter liefern können. Die Postanstalte» des Deutschen NeichS undAuSlau- deS nehmen Bestellungen aus unser Blatt an. Abonnement in Dresden bei unserer Expedition tlnol. Bringerlohns 2 Mark »<» Ps. vierteljährlich, bei den Kaiserliche» Postanstalten im Deutschen Neichsgebiet 2 Mark 7» Ps., in der Oesterreich Ungarische» Mo. narchie S Gulden »1 Kreuzer. Expedition der „Dresdner Nachrichten", Marienstrahe I». — — . Verantwortlicher Redakteur sllr PoOlifchkö vr. Emil V icrey in Dresden Mit der alten abgelebten Wirtschaftspolitik des LiveralismliS lind der Fortschrittspartei gebt es nicht mehr. Diese Erkenntnis; durchdringt immer klarer die Blassen der deutschen Wäbler. So sehr erfüllt dieser Gedanke die Nation, daß man sich gar nicht damit anf- zulialten braucht, die Programme der Anhänger der bisherigen Ver- armungspolitik zu zergliedern. Bald sind cS nämlich die bloS Li beralen, bald die Sezessioiial-Liberalen, bald die Hannoversch-Libe ralen, bald die Schwärmer sür eine fantastisch große liberale Partei, welche in Programmen ihre Weisheit auSkramcn, um den Wählern vorzuflunkern, daß man die großen Errungenschaften der lebten Fahre vor „Rückschritten" hcwahrcn solle. Diese „Errungenschaften" liegen aber dem Volke so schwer im Magen, daß Befreiung von ihnen als eine wirkliche Frcihcitsthat und ein verheißungsvoller Fortschritt er scheint. Die alten liberalen und fortschrittlichen Fdcen und Bestre bungen melden eben überall ihren Konkurs an, sie waren unfähig, daS Volksleben gesund und stark z» erhalten. Alle Welt fühlt in stinktiv: wir waren damit auf einen falschen Weg gekommen, wir arbeiteten mit verkehrten Mitteln, der Geist, der unser öffentliches Leben erfüllte, war ein Geist des Verderbens. Fene vielgepriesene wirthschastlichc Freiheit hat Tausende von Handwerkern, Bauern und Geschäftsleuten zu Grunde gerichtet, die Arbeiter mit Unzufrieden heit erfüllt, den Ertrag der nationalen Arbeit selbst zum Spielball des BörsenspiclS und des Wuchers cntwüroigt. Nur daS Groß kapital und die Sozialdcmolratic befanden sich unter Vieler Wirth- schast wohl. Scheinbar bekämpfen, in Wahrheit befördern und unter stützen sich Großkapital und Sozialdemokratie. Beiden ist ein wohl habender Mittelstand in Stadt und Land verhaßt; ihn zu zerreiben, den bemittelten Bürger und Bauer, den Arbeiter mit geordnetem, auskömmlichem Verdienste zum Proletarier zu machen, ist ihr ge meinsames Ziel. Das Großkapital bemächtigt sich hierbei des Be- sibthnms der Mittelklassen, die Sozialdemokratie gewinnt dabei die Personen, die Stimmen und die Leidenschaften der Arbeiter. Darum arbeiten Beide zunächst gemeinsam, die letzten Neste sozialer Orga nisationen zu zerstören und auf dein abgemähten. Felde des sozialen Lebens den Wettkampf auszusechtcn. Fn diesem Wettkampfe zwischen Kapitalismus und Arbeit mußtc die letztere unterliegen, denn der Liberalismus ließ den Arbeiter schutzlos und stellte ihn ganz ans die eigenen und zumeist schwachen Füße. Es wäre viel nötlngcr gewesen und dahin geht ja die ganze soziale Reform, Arbeit und Kapital zu versöhnen, zu diesem Belmse die Arbeit gesetzlich in Schutz zu nehmen und zu stärken, weil das Kapital an sich schon eine viel gün stigere Position hat als die Arbeit, namentlich seil Einführung der ArbeitStheilung und der Danipsmaschincn. Die Aufgaben der deutschen Nation liegen eben nickst, wie die Sozialdemokratie will, im Zerstören, sondern im Ausbaucn. Wir wollen wieder soziale Einigkeit pflanzen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Wir rufen nicht mit dem Fortschritten»»»!! Schulze- Delitzsch und den Sozialdemokraten unscrn Arbeitern zu: zwischen Euch und den Fabrikanten und Handwerksmeistern eristirt kein an deres Band mehr als der Lohnkontrakt, Eure Arbeit ist Waare, sie ist lediglich dem Naturgesetz von Angebot und Nachfrage unter worfen. Dieser öde und verödende Standpunkt kennt keine Maßregeln zum Schutze der wirthschastlich Schwächeren und das sind die Arbeiter. Das deutsche Volk, welches die Großtbat der Refor mation durchsülirtc, hat durch sie so viele sittliche Kräfte und Hobe edle Fdeale erhalten, daß ihr auch die Fähigkeit zur sozialen Reform innewohnt. Gewerbliche Geschicklichkeit und Leistungssäliigkeit wird wieder bei nns cinkcbrcn, wenn die Gewerbe nickst ferner der Spiel ball des gewinnsüchtigen Kapitalismus, die Arbeit selbst nur Waare ist. Der internationale Schachergeist bat Deutschland seit IN Fahren 8 Milliarden mehr sür Wnaren an das Ausland zahlen lassen, als das Ausland an uns. Blau denkt, wenn von der sozialen Frage die Rede ist, gewöhnlich nur an den Niedergang unseres Hand werks, Ackerbaues und ihrer Arbeiteraber mindestens ebenso be denklich erscheinen uns die traurigen Zustände in unserer Literatur, in unseren gebildeten Kreisen, unter den Beamten, Geistlichen, Offi zieren und Lehrern. Wie furchtbar schwer wird cs doch in diesen Kreisen zahllosen Familien, ihren Söhnen eine entsprechende Bil dung zu Theil werden zu lassen, von dem traurigen Loose so vieler Töchter dieser Stände gar nicht zu reden. Fst der Kampf ums Da sein in den Arbciterkreiscn ein bitterer, so sehen wir in diesen Kreisen bereits eine durch diesen Kampf hervorgcruscne Nervosität, zumal dieselbe schon von früher Fugend aus durch die unsinnige Bildungs- Hetze in den Schulen hervorgeruscn wird, welche sür die Zukunft unseres Volkes von den allcrbcdcnklichsten Folgen sein muß. Der Bogen tcs Kampfes ums Dasein ist in allen diesen Kreisen bereits so straff gespannt, daß die Gefahr des Zerreißens eine sehr große ist. Fn dieser Nothlagc besinnt das Volk sich auf sich selbst, aus die Wurzeln seiner Kraft und auf die Geistesmächte, mit denen cs sein nationales, sittliches und wirthschastlicheS Leben heilen kann. Was thut aber die Sozialdemokratie? Sic verhöhnt das Volk und die Arbeiter, weil diese das Fudcnjoch abschütteln wollen. Sie empfiehlt die Wahl von Vertheidigcrn der Fudcnwirthschast. Denn ist cs nicht ein dreistes Spiel mit Worten, wenn z. B. in dem Wahlslugblatt sür Liebknecht auf der vorocren Seite gegen das Großkapital gepoltert, auf der Hintcrseite aber für die Fortdauer der Fudenberrschast gewühlt wird ? Wer sind denn die zielbcwuß testen, klarsten, konsequentesten, mächtigsten und unbarmherzigsten Vertreter des Großkapitalisnius, wenn nickst die Fuden? Liebknecht, von der Snnagogc empfohlen, das ist eine der charakteristischen Er scheinungcn der liberalen Aera, von der wir Deutschen uns befreien wollen und eü auch werden. Darin ruht ja die Bedeutung der diesjährigen Reichstagswahlen; cs sind nicht bloße Partcikämpfc -, wir stehen inmitten eines Umschwungs unseres Volkslebens, der uns das Doppcljoch der verjudctcn Sozialdemokratie und des jüdi schen Kapitalismus vom Halse reißt. Präsident Arthur verbleibt in Washington und begleitete die Leiche seines edlen Vorgängers nicht nach Elcvclnnd. Die Hoffnung, daß er im Geiste Gnrficld's sein Amt verwalten würde, war voreilig. Seine erste amtliche Kundgebung war zwar mit derartigen Verheißungen vollgepfropft, wie ein Nordpolsahrcr mit Proviant, aber es waren Nichts als glatte, schöne Worte, bestimmt, eine günstige Meinung für ihn zu erwecken. Wollte er ernstlich brechen mit dem Acmtcrschachersvstem, so mußte er das Garsield'schc Kabinet bcibebaltcn, welches zur Verwirklichung solider Verwaltungsrcformen bereits sehr respektable Vorarbeiten in Angriff genommen hat. Diese im besten Zuge befindlichen Vorbereitungen zerstört Arthur durch Berufung von neuen Ministern mit einem Schlage. Denn es war eins tendenziöse Darstellung des Kabeltelegrammes, daß Präsident Arthur die angcbotcnc Entlassung der jetzigen Minister nicht angenommen habe. Vielmehr hat er sie nur ersucht, „bis aus Weiteres die Geschäfte weiter zu führen", d. h. er muß erst unter den Schmeißfliegen Auswahl treffen, die ihn umschwärmcn. Man nimmt an, daß er noch vor Ende dieses Fabres die gegenwärtigen Minister durch neue Männer ersetzt haben wird. Bereits hat er dem ausgezeichneten und ehrenhaften Jinnnzminister (Schatzsckrelür» Windom den Laufpaß gegeben und einen der bcrückstigsten Staiwartmünncr, den Exscnntor Eonkiing, zu seinem Nachfolger gemacht. Dieser Eonkling ist in den letzten Wochen auch in Europa bekannter geworden als der zäheste Feind des Präsidenten Garfield, er wurde von diesen aus dem Senate verdrängt, seine Herrschaft schien für immer gebrochen, jetzt zieht er als Finanzniinister nach Washington. DaS heißt den Bock zum Gärtner setzen, einen Fcsuiten zum Meister vom Stuhl einer Freimaurerloge, einen Fuden zum Bischof niachcn. Präsident Arihur ist allerdings Eonkling persönlich großen Dank schuldig, denn dieser war cs, der ihn unter Präsident Hanes zum Hafenmeister von New-Uork gemacht batte. Fetzt wirst ihm dieser ans Dankbarkeit die amerikanischen Finanzen in den Sckiooß. Das Snsteni des traditionellen llnterschlcifes von Staatsgeldern konnte keinen größeren Triumph feiern. Ob die amerikanische Negierung aus dem Guitenu'ichcn Attentate Anlaß nehmen wird, sich den von Nußland angeregten internationalen Maßregeln gegen die Dmiamitbrüderlchast anzuschlicßen, dürste sehr ziveiselbatt sein. Hingegen bat sich in England ein großer Umschwung der öffentlichen Meinung über das Austrecht sür die geschworenen Feinde der staatlichen Ordnung vollzogen. England hat eben in Frland Gelegenheit, selbst zu erfahren, was eine Entfaltung des sozialen und kommunistischen Banners bedeutet, wie unter demselben die persönliche Freiheit gänzlich aufgehoben, das Leben aller Andersdenkenden mißachtet, der mühsam erworbene Besitz zerstört wird, wie alle Autorität, Recht und Gesetz aushören und einer grauenvollen Gewaltherrschaft den Platz räumen. Tie große Zurückhaltung, welche man bei der großen Achtung Englands vor der persönlichen Freiheit des Fndividuums jedem Projekte gegenüber von internationalen Schutzmaßregcln gegen Verschwörer bewahrte, ist leicht erklärlich und man kann ermessen, wie groß die Gewalt der Thatsachen sein mußte, welche die englische Regierung endlich zu jener Frontvcränderung bewogen hat, die mit dem Most'scheu Prozesse ihren Anfang nahm. Ocsterreichischc Bahnen stark gedrückt. Nordwcst wurden 2, Elbe thal 6 Mk. schlechter, dagegen schloffen Lombarden 4, Franzosen l Btt. bester. Für Banken erhielt sich gute Meinung ; Ereditacticn blieben 2 Mk., Disconto 2, Deutsche I, Dresdner neue und alte je ' Lcipz. Eredit M, Lcipz. Disconto I'/«, Ebemn. Bankv. 3 Proc. 'esscr. Fonds wenig verändert und ohne Leben, mit Ausnahme von Rüsten, die zu höherem Eourse lebhaft waren. Sehr erregt mar der Verkehr in spekulativen Bergwerken, die infolge höherer Glasgownotiz etwas anzogcn. Fndustrien wenig verändert. Oeftcrr. Prioritäten tbcilwcis besser. Lokales unv Sächsisches. — Die Ausstellung des Herrn Oberbürgermeister l)r. Stübcl mm Reichstagskandidäten sür Altstadt-Dresden erfolgt nächsten Donnerstag im Tivolisaalc. Hierzu laden (Näheres s. Fnserat) sehr zahlreiche geachtete Bürger und Handwerker ein. — Der Professor l)r. Wie o e m a n n aus Leipzig, jetzt in Paris als Mitglied des Eongrcstes für Elcetricität, ist vom Reichs kanzler zum Mitglied der Furn, welche die Medaillen an die Aus steller der Pariser Elcetricität vcrthcilcn soll, ernannt worden. Es tommen in Paris M goldene, 250 silberne und 500 bronccnc Me daillen zur Vertbcilung. — Bei den hiesigen Kaiserlichen Postanstalten, mit Ausnahme derjenigen auf der Wachsblcichgasic, Lindenaustraßc und in der Albertstadt, sowie bei dem Königlichen Telcgraphcnamt aus der Waiscnhausstraßc werden Einschreibcbriefsendungcn gegen eine be- iondere Gebühr von 20 Pf. für jede Sendung außerhalb -er ge wöhnlichen Postdienststunden im Dienstziinnicr angenommen, wenn sic Einlieferung mindestens eine halbe Stunde vor dem Abgang der nächsten Beförderungsgclegenheit erfolgt und ein Beamter in Dienstgeschästen anwesend ist. Fn welchen! Dienst zimmer die An nahme stattfindct, ist bei jeder Verkckrüanstalt durch Aushang be kannt gemacht. Die besondere Gebühr von 20 Ps. kann man baar oder »n Freimarken entrichten. Durch diese Einrichtung soll die Möglichkeit geboten werden, eilige und wichtige Briese auch außcr- Reneste Telegramme oer..TreSkinerNntiir." rom 27. Scptbr. Berlin. Tie Nachricht der „WienerAllgemeinen" über eine Kaiscrentrevue in Graniea entbehrt jeder Begründung. Petersburg. Das offiziöse Fournal bezweifelt bestimmt den Ausdruck „unerwartete Mäßigung'' in Hanmerlc'ü Depesche an den österreichischen Kaiser. Das russische Kabinet batte nicht nöthig, die Entrcvuc abzuwarte», um sich eine Meinung über die politischen Anschauungen des illustren Kanzlers zu bilden. Die Gelegenheit war geboten in der beständigen Eorrespondenz beider Regierungen-, die persönliche Begegnung habe die Gewißheit bestätigen können, welche durch ihre Prcicision die Erwartungen übertraf. Pari s. Die ultraradikalen Blätter bringen „Enthüllungen" über die Vorgeschichte der tunesischen Expedition, wonach dieselbe von Gnnibctta und Eonsorten mit Roustan vereinbart worden ist, uni einen großen, auch vollständig gelungenen finanziellen Eoup auszuführcn. Es handelt sich um die in einer officiöscn Note angckündigtc „DcSinteressirung der sremden Inhaber von tunesischen Obligationen, um Frankreich allein die sinanciellc Kontrolc zuzuwendcn, die cs bis jetzt mit England und Italien zu theilen hätte". Rochcsort sagt: „Die sranzöfischen ObligationSbesitzcr werden sich aus dein einen oder dem anderen Wege die Vorthcile zu verschaffen wissen, welche den fremde» Besitzern gewährt werden, und schließlich wäre cs Frankreich, welchem die ganze tunesische Schuld ausgebürdct ist. ... So würde dem so hoch belasteten französische» Steuerzahler außer den Kosten der militärischen Occupatio» die Zinsen von 250 Millionen aufgelegt und Alles dies, um die Verbindlichkeiten des Sidi-Mustavha-Pascha, der sein Land während 30 Fahren bestohlen hat, cinzulösen und angebliche Gläubiger zu entschädigen, die zum größten Tbcil seine Eompliccn waren . Berliner Börse. Tie Haltung war ziemlich schwankend, doch blieb die Grundtendenz fest. Die gestrigen Avancen riesen naturgemäß Rcalisationölust hervor, die ab und zu einen Anflug von Mattigkeit erzeugte. Deutsche Bahnen still, fest, mehrfach höher. zu ersuchen, mit unserem Nachbarstaate Rußland wegen Abschluß eines den beiderseitigen Verkehr erleichternden Handels- und Zoll vertrages sobald als thunlichst in Verhandlung zu trete». Der Ausschuß erwählte sofort eine Kommission, um aus dem reichlxil- tigcn und wcitschichtigen Material die Grundlinien zusanimcnzu« stellen, welche bei dem Entwürfe eines deutsch-russischen Handets- nnd Zollvcrtragcs als Unterlage benutzt werden können. — Die V erfälschu n a von Getreide oder das Fcilhaltc» von wisscntlicb verfälschtem Getreide ist gleichwie die Verfälschung von direkten Nahrungsmitteln, nach einem Urthcil des Reichsgericht«, lll. Strafsenats, vom 2. Fuli d. F., aus 88 10 und 12 des Nah- rungsinittelgesetzcs zu bestrafen. — Auf Grund des Sozialistengesetzes wurde der in der Schwei» herausgegebcne 1882er Fahrgang des illustrirtcn Volks-Kalenders ,.D er Republikanc r" verboten. — Unter Vorsitz des Prof. H. Krieg hielt vorgestern die Kgl Prüfungskommission sür Lehramtskandidaten der Gabelsbcrgcr'schcn Stenographie eine Prüfung ab, welcher sich die Kandidaten Lehrer Hcmpel in Plauen i. V. und Bergstudent Bergmann aus Freibcrg erfolgreich unterzogen. AIS Examinatoren sungirlen Prof. l)r. Zcibig sür Geschichte und Literatur der Stenographie, Prof. I>r. Rätter sür praktische Leistung und Theorie des Gabclsbcrgcr- schen Silsteins und vr. pkil. Weiß für die innere Entwickelungs- geschichtc der Gabelsberger'schen Kurzschrift. — Ter Verein sür Advocatur-, Gerichts- und Verwal tungs-Stenographie hält nächsten Sonntag unter Leitung des Herrn Obernppellationsrath Lamm seine diesjährige .Hauptver sammlung ab und findet dabei im Lehrzinimcr des Kgl. stenogra phischen FnstitutS, Vormittags II Uhr, ein Preisschreiben statt, an welchem st'ffmntlichc Mitglieder sich bcthciligen können-, die drei besten Arbeiten werden mit wertbvollen stcnogr. Schriften belohnt. — Aus der Fndustrie-Ausstcllung in Halle hat die Trechslcr- sirma von „Fsleib und B e b c I" die silberne Mednilc für ihre Tlmren- und Fenstergriffe erhalten. Der Bericht fügt aber charakte ristisch genug hinzu, daß diese,Firma weniger sür den bürgerlichen Haushalt als für „Paläste und Salons" arbeite. Da Herr Bebel einmal im Reichstage die Parole ausgegcben hat „Krieg den Pa lästen !" so ist eS recht nett von ihm, daß er sic vorher noch mitge- schmackvollen Tlmrklinken und Fenstergriffen ausstassircn Hilst. Nur hübsch lonseqncnt! — Generalversammlung des allgcm. sächs. Lclirervereins am 25., 26., 27. September zu Pirna. Eingelcitet wurde diese von mehr als 800 Lehrern aus allen Tbeilen Sachsens besuchte Ver sammlung am Sonntag Nachmittag in würdigster Weise durch eine von Herrn E. Bieber veranstaltete Ausführung von Handn's „Schöpfung" in der erleuchteten Sladtlircbc. Den Glanzpunkt dieses Eoneertes bildete die musikalische Leistung unserer hoch- vereinten Frau Otto Alvslebcn, während auch die übrigen Gesangs- kräftc und deren Dirigent alle Anerkennung verdienten. Die am selben Abend stattsindcndcTeicgirtenversammlung hatte über innere Vereinoangelegenlieiten, sowie über die Tagesordnung der am Montag und Dienstag nbzuhaltcnden Hauptversammlungen Beschluß cu fasten, während die bereits anwesenden Nichldelcgirlcn G«gcn- hcit hatten, sich kolleginlisch cu begrüßen und gesellig zu unterhalten. Mächtig ergreifend erbrauste am anderen Morgen iin großen Saale „Zum schwarzen Adler" der von soviel Hundert kräftigen Männer stimmen ausgesülirtc Gesang -. „Wach' ans mein Herz und singe re." welchem die herzlichen und schönen Willtoinmcngrüßc der Herren: Bürgermeister Picnitz, E.Künzel Pirna und Direktor Kolhe-Tresden (erster Vorsitzender des nllg. s. Lchrcrvcrcins) sich anschlostcn. Von den geladenen Elnengästen waren erschienen die Herren: Super intendent llr. Bwchmann (Pirna), Geh. Schulratst Kockcl, Schul rath Berthclt, Schulrnth l)r. Hcmpel, K. Bczirksschulinspcktorcn: Dr. Halm, Lehmann, Lolste, Wild u. A. ni. Den ersten Vortrag hielt Herr Lehrer Jahn-Dresden ühcr: „Der Entwurf eines Gesang buchs für die evangelisch - lutherische Landeskirche des Königreichs Sachsen und die Stellung der Schule zu demselben". In ge wohnter klarer und praktischer Weise behandelte der Vortragende das zeitgemäße Thema und hatte auch — wie die nachfolgende Debatte ergab — in den von ihm ausgestellten 4 Thesen die Mei nung der großen Versammlung getroffen, welche diese Thesen ein stimmig annahm. Dieselben, welche unter freudiger Begrüßung der durch das neue Landesgcsangbuch zu bewirkenden wünschcnswerthen Einheit mancherlei Wünsche Anbetreff der cndailtige» Redaktion und Einführung derselben aussprechen, werden nebst einem Abdruck deS vollständigen Jabn'schcn Vortrages der zuständigen Behörde zur geneigten Erwägung unterbreitet werden. Fn einem zweiten, gleich falls recht gediegenen Vorträge des Herrn Halm-Falkenstcin wurde die verwandte Frage beantwortet: „Welche Forderungen bat di« Schule hauptsächlich in gesanglicher Hinsicht an das neue Landet»
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