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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 17.01.1912
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-01-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19120117018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1912011701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1912011701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-01
- Tag1912-01-17
- Monat1912-01
- Jahr1912
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 17.01.1912
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A«Uei,e«-r»rtf. Annahme oo» Anktin- dtnun,«» dt» nachm. » Uhr, Sonniag» nu/ Morienstrahe Sa II bt» >/-t Uhr. Di- «inlpattiae «brundMilr <co. 8 Silben» »0 P> . Kamllien.Stachrichie» au, »re»d«n Sb P. die zwettpalttge Zeile ausTertseUa7Üi0s.dle nnxulpallige «ellan,-. zetle 1,5« M. In Nummern nach Sonn. und ffeterragen >->« -injpalltge Grunds de li" Pt. Familten- Nachrubten au« Dree.. de» dt« tdrundzeü« !>0 Pi. — An»wLrllge Nuttrage nur gegen Poraui-deiahlung Jede, Beleg! l°Pf. Hauptgeschäftsstelle: Marieiistrake SK/4«. lIr.MckMSMiiM Krummtiulrel im!<ie8enZedi^e. k'tizisilcsllsot, - ckistötiscbs gstisncklunz. !M>k» binMIilel. - «itmmli«» u. Iü-v srlrgo Lefov, Mutmaßliche Witterung: Keine Witterungs änderung. Einer -Meldung aus Rom zufolge wird König Victor Emanuel mit .Kaiser Wilhelm II. im April im Venedig zusammentresse». Staatssekretär v. K i ü e r l e n - W ä ch t e r wird den Nest seines Urlaubs in Oberita lien verbringen und dort mit dem italienischen Minister des Aus wärtigen znsammentressea. Der Vorstand der n a t t o n a l l i b e r a l e u Par tei, der am Dienstag in Berlin zusammentrat, beschloß eine offizielle Wahlparole nicht anszu geben. In Deutschland sind für das kommende Jahr 15 große F l u g w c t t b e w e r b c geplant, darunter ein Flug Berlin —Wien und ein Klug „Rund um Berlin". Im M e n d e lg e b i r g e werden vier Kaiser jäger der Bozener (Garnison vermißt, die dorthin eine Partie unternahmen. In Florenz ist der bekannte englische Politiker Henry Labvuchere gestorben. In A-m e r t k a herrscht starke Kälte, die bereits seit 10 Tagen an dauert und nur von heftigen Schnee gestöbern unterbrochen wird. In Peking wird i» den nächste,, Tage» ein Dekret veröffentlicht werden, das die Erri ch tnngcinerrep»- b l i k a n i s ch e n R e g i e r n n g in China verkündigen wird. Jeder nationale Wähler erfülle am nächsten Sonnabend) dem Tage der Stichwahl, seine heiligste vaterländische Pflicht! Deutsch-fühlende Männer geben ihre Stimmen: im ä». Wahlkreis Ln-«ia«n): Hcrril Zivil»?«, im 2. Wahlkreis (l-öi,,»,,): Herrn Pastor HVoUnitt»!»», im 8. Wahlkreis Herrn Stadw-Borsteher im 8. Wahlkreis <1 > «id« n«-ll Herrn IVi'. im LI. Wahlkreis <«»-*« >»atD-V> tnin»a): Herrn Z-n <»!«>««. im LE. Wahlkreis <1 ^ipieia-KlnU<>: Herrn ^lun«lL, im 14. Wahlkreis tN«rnn-ir«, uiu-e»: Hcrnl General v«Zn Livl»vrt. im 28. Wahlkreis <l*Iau«n «. V.'*: Hcirn Kaufmann ' Die Stichwahl im 28. Kreise findet am nächsten Montag statt. straf siebten»»»!. Auf den Begeisternngsraiifch für den Lenker der Aus wärtigen Politik Ocsterrctch-Ungarnö ist die Ernüchterung gefolgt. Gras Achrenthal sängt an, der bestgehaßte Mann Wiens zu werden. Wien ist stets der Tummelplatz hoch politischer Intrigen gewesen, allerlei unverantwortliche Politiker Habe» dort immer ihre geheimen Absichten ver«' folgt, meistens ohne Erfolg, manchmal mit Ersolg. denn es laufen am Ballplatz in Wien zu viel Kaden zusammen und die einflußreichen KreUe sind zu zahlreich. Daß diese Intrigen sich seit Bestehen des Denlschen Reiches meist gegen Deutschland richteten, war eigentlich felbstversiüiid- lich, denn Deutschland genießt nun einmal den eigenartigen Vorzug, im Mittelpunkte des Weltinterejses zu stehe». Lolauge das amtliche Oesterreich diesen Intrigen fernsland, konnten wir mit ruhiger Gelassenheit dieser Manlwiirfs- arbeit Zusehen, und die öffentliche Meinung Deutschlands hat sich wenig um das Treiben in Wien gekümmert. In letzter Zeit sind nun Ereignisse in Wien eingerrcten, die mit genügender Deutlichkeit schwere Gegensätze inner halb der uns befreundeten Monarchie verraten. Soweit es sich dabei nm interne Angelegenheiten Oesterreich- Ungarns handelt, haben wir keine Veranlassung, uns irgendwie mi! iinbcriisener Kritik einznmi'chen. Tie Gegensätze, die schon seii einiger Zeit bekann' sind, be rühren aber auch das Verhältnis Deutschlands zur Donau monarchie nn-d zwingen uns, mit größter Aufmerksamkeit die weitere Entwicklung in Wien zu verfolgen. Bekannt wurden die Gegensätze in Oesterreich, als -er Konflikt zwischen Aehrenihal und -cm Kriegsminister aus brach. Das Kriegsministerium wollte eine erhebliche Ver-1 Härtung der Befestigungen an -er italienische» Grenze, Aehrenihal narr ans Gründen der hohen Politik dagegen. Zunächst siegle Achrenthal, der Kriegsminister mußte gehen, erhielt aber durch den Erzherzog-Thronfolger eine der artig warme Anerkennung seiner -bisherigen Tätigkeit, daß alle Welt erkennen mußlc, -aß zwischen dem Thron folger und dem Grafen Aehrenihal ein unüberbrückbarer Gegensatz besteht. ES ist damals an dieser Stelle anssühr- lich dargclegt worden, daß es einfach die Tatsachen aus den Kopf stellen heißt, wenn man der Partei des Thronfolgers den Vorwurf macht, sie sei eine Kriegspartei. Ocsterreicl»- Ungarn hat sicher keine Angrifssgelnste gegen Italien, den» was sollte es selbst bei einem siegreichen Krieg gewinnen? Dagegen denkt man in Italien an nichts anderes als an die „Erlösung" -Lüdtirvls und Triests. Oesterreich tut also nur seine Pflicht, wenn es sich ivappnct gegen einen eventuellen Uebersail. Jetzt hat nun der österreichische Freiherr von Fuchs, einst Präsident des Abgeordnetenhauses, in der Ausschnb- sitznng des Katholischen Bauernbundes offen erklärt, der König von Italien werde sofort nach Beendigung des TrtpvlisfeldzugeS über Oesterreich hersallcn. Wenn er das nicht täie. so könnte er im Auslände seine Pension verzehren. Klug war diese Aeußcrung des klerikalen Freiherrn sicherlich nicht, üc war auch sicher unangebracht, denn vorläufig ist der König von Italien noch immer der Bundesgenosse des Kaisers von Oesterreich. Doch das alles ist eine innere Angelegenheit Oesterreichs, die nnsere Bundesgenossen unter sich abmachen müssen. Dagegen ver dient unser Interesse, was Herr von Fuchs über Oester reichs Verhältnis zu Deutschland mitlclltc. Er erklärte, zuverlässige Informationen über Unstim migkeiten zwischen Berlin » nd Wien zu haben. .Herr von Fuchs ist sicherlich gut informiert, denn er hat ausgezeichnete Beziehungen. Damit würden die Gerüchte bestätigt, die seil Jahr »nd Tag vvn einer Spannung des dcntsch-östcrrcichischcn Drahtes zu melden wußten, und die trotz aller Dementis nicht verstummen wollten. Zu gleich kommt jetzt die Meldung, daß GrafAehrenthalS Rücktritt bevorstehe, angeblich, um das russisch-öster reichische Verhältnis zu verbessern. Es wird angebracht sein, eine Bestätigung dieser Nachricht abznwartrn. So viel aber läßt sich heute schon konstatieren, daß der Rück tritt Aehrenthals von Deutschland nichr betrauert zu werden braucht. VS5 g'she sich!nett. Die Franzosen haben jetzt ein Nenommicrkabinett, in dem es vvn bekannten Namen nur so glitzert und glänzt. Da finden mir außer dem Ministerpräsidenten Pot li eg rs. der zugleich das Ministerium des Aenßcrcn übpr nvmmcn hat, Aristide Briand alS Instizminister. Klotz als Fi»aiizml»ister, Millerand als KricgS- minister, Delcassö für Marine, Leon Bourgeois alS NvbeitSministcr. Fernand David für -Handel, Lebrnn fü> Kolonien, Iran Dupiiy sür Bauten und andere mehr. Das sind alles bekannte Männer, die wohl sämtlich schon min destens einmal Minister gewesen sind. Die Pariser Presse * ist. wenigstens augenblicklich, denn auch sehr entzückt von dem Arrangcmcntkünstlcr Poincarö und hat in ihrer blumenreichen Sprache sein Ministerium das „große Kabinett" gctanfu Ohne Dcleasss scheint heute kein Ministerium in Frankreich mehr möglich zu «ein. Der ehemalige Außen minister ist gewissermaßen die Verkörperung des Deut schenhasses, und diesem ltmstand verdankt er seine große Popularität. Ihm allein verzeiht man auch jene spanisch, iranzösischen Gcheimverlräge, die jetzt Frankreich um einen Teil seiner Liegesbeiue in Marokko bringen. Jeder andere Staatsmann wäre deswegen Heine politisch kait gestellt.- Delcasss allein sonnt sich nach wie vor in der Gunst des Volkes, so daß der alte dekorative -Herr auf dem Präsiden- tenstuhle in Frankreich Herrn Teleastü schon mit der Bil dung des Kabinetts betraute. Daß es nicht w weit gekom men ist, lag wohl an der Einsicht der übrigen Minister- tandidalen und an dem -Haß ClLnieneeans. des alten Ministerstiirzers, gegen Telcafi-. Bei der Bildung des neuer, Kabinetts hat sicher die R ü ck s i ch t n a h m e aus die auswärtige Politik eine große Nolle gespielt. Ein Kabinett Delcasss hätte sich von vornherein aus eine deutschfeindliche Politik festgelegt. Das wollte man jetzt vermeiden. Nicht, als ob Pvincar« ein Freund Deutschlands wäre, jedes sraiizvsijche Ministerium ist deutschfeindlich. Aber man will jetzt in Paris die Akten schließen über das jüngste Kapitel des deutsch-französischen Gegensatzes, über Maroltv, und darum mußte ei» mehr objektives Kabinett die Leitung der Geschäfte übernehmen. Darum behielt der neue Ministerpräsident auch das Mi nisterium des Auswärtigen sür sich, und Herr Delcaisö blieb Marineminister. Tenn ganz verzichten kann man auf diesen Mann Heine noch »ich!, und da sich in Frank- lcich zur rechten Zeit stets eine Phrase cinzustellen pflegt, so tonnte auch -Herr Deleais-' mit der Miene des großen Patrioten pathetisch erklären, noch hätte er seine Ausgabe als Leiter des Marineininisterinms nicht erfüllt, und da das angefaugene Wert der Reorganisation der Flotte nicht unterbrochen werden dürste, müsste er noch auf seinem Posten bleiben. Woraus zu ersehen ist, was Herr Deleassä sür ein uneigennütziger, patriotischer Mann ist. In Frankreich aber klatscht mau Beifall, Herr Delcassö kennt seine Leute. Wie lange das „große Kabinett" leben wird, ist sehr zweifelhaft. Clämcnecau siyt nach wie vor aus der Lauer und wartet nur auf die Stunde, die ih-m Gelegen heit zu neuen Angriffen gibt. Jedenfalls aber wird das Marokkv-Abtommcn unter Poinearö endgültig pcn'ckt werden, denn eigens zu diesem Zweck ist das neue Kabinett entstanden. In den nächsten Tagen wird es Gelegenheit haben, seinen Standpunkt in der inneren wie in der äußeren Politik dam Parlamente darznlcgcn, und inan wird mit ziemlicher Sicherheit aus einen großen Ersolg des großen Kabinetts rechnen können. Das alles ist aber kein Beweis sür eine lange Lebensdauer des Kabinett«.. Die „großen" Männer des Ministeriums ziehen znm Teil an recht verschiedenen Strängen, zum Teil sind sie auch sicherlich nicht am rechten Platz. So ist es doch unzweifelhaft merkwürdig, daß der ehemalige Sozialdemokrat Miüerand ausgerechnet Krtegs- minister geworden ist. Millerand hatte nach dem Rücktrttt Le Selvcs' das Ministcrinm des AuSnstirtigen mit der Be gründung abgelchnt. er habe zu wenig Erfahrung auf diesem Gebiete. Es ist nicht anznnehmcn, daß der ehe malige Sozialdemokrat »nd Antimilitarisr auf dem Ge biete des Heerwesens größere Erfahrung besitzt. Ebenso ist Leon Bourgeois als ArbeitSininisrer sicher nicht amr Platze. Bourgeois aber ist ehrgeizig, er lwl nicht ü-bcl Lust. Falliercs' Nachfolger aus dem Präsidentenstuhel zu werden. Das ist ein sehr angenehmer und sehr bequemer Posten. —e. Neueste vrMMUrmgen oom 16. Lanuac. Zu den Stichwahlen. Berlin. tPriv.-Tcl.) Ans den Kreisen des Hansa» blindes wird, wie die „Voss. Ztg." erfährt, lebhafter Widcr'ptnch gegen die Unterstützung der Kandida turen der bisherigen Abgeordneten v. Lieber« in Borna and Grase in Bantzen erhoben. Dieser Widerspruch werde begründet mii der Hnlliing dieser beiden Abgeord neten. die sich i», Kampfe gegen den HansabunL besonder- hervorgetan haben. «Ikti von Ilsn I»oim-I gfsHiIitNSlgön UolsI» »u v»kt» lor mit »«Mil.
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