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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 01.03.1912
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-03-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19120301020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1912030102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1912030102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-03
- Tag1912-03-01
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In einer Berliner Bersammlung von mehr als 4099 Maßschneidern wurde beschlossen, am 1. März in allen Maßgeschäften Großberlins die Arbeit nie- -erzulegen. In der Sp i n n e r e i Wcrtach in Augsburg brach ein großes Schadenfeuer auS, dem das ganze Gebäude zum Opfer fiel. 80U Arbeiter sind brotlos. Neuerte vradtmelüungen vom 2g. Februar. AuS dem Reichstag. Berlin. lPriv.-TelI Im Reichstag haben die Sozialdemokraten zehn Anträge in Resolutionen zum Etat umgewandelt, die Konservativen eine». Diese Anträge liegen nunmehr zur Beratung und Abstimmung mit vor. Die anderen Parteien gedenken im Laufe der zweiten Lesung daS gleiche zu tun. Der Hanptantrag der Sozialdemokraten fordert den allgemeinen Achtstundentag mit an gemessene» Uebergangsbestimmungen, der Antrag der Kon servativen ein A r b e i t s w c l l i g c n s ch u tz g e s e tz. Die Beratung -es Etats des Innern wurde fortgesetzt. Gteuerfragen im preußischen Landtage. Berlin. sPrtv.-Lel.j Das Abgeordnetenhaus begann die Beratung des Etats der direkten Steuern. Dazu beantragten Konservative und Zen trum, daß im Etat ausdrücklich bestimmst werden soll, daß die a» Stelle der Landrüte und Bürgermeister an die Spitze der Berankagungsbchörden tretenden besonderen Beamten nur vorgesehen sind für die Kreise, in denen der Umfang oder die Schwierigkeit des Veranlagungsbezirtes die Wahrnehmung des Veranlagungsgeschäftes durch einen besonderen Beamte» erfordert. Finairzmitnistcr Dr. Lcntze erklärte sich gegen den Antrag als einen Eingriff in die Exekutive der Regierung. Auch die Abgeordneten Fried- berg lntl.) nnd Gyßling sVp.) wandten sich dagegen. Aus der Budgetkommission des Preußischen Landtags. Berlin. sPriv.-Tel.) In der Budgetkommission des Abgeordnetenhauses entspann sich bei der Be ratung des Etats der B a u v c r iv a l t u n g eine längere Debatte über die Höbe der Tarife, die die Regierung aus dem Großschiffalirtswegc Berlin—Stettin einzuführen be absichtige. Ter Minister teilte mit, daß er darüber morgen mit Vertretern Stettins und seiner Kaufmannschaft verhan deln wolle und daß demnächst auch Im Gcsamtivasserstraßen- betral über die Tarife auf dem Grvßschissahrtsivegc beraten werden soll. Zur Sprache kam, das, ein n e u e r f n n d e n e S Motorboot iWasscreisenbahiij anscheinend erhebliche Vorteile für den Schleppschissahrtsbetricb verspräche. Die Negierung verfolge und erprobe diese Erfindung nnd will sie bei Erfolg benutzen. Hinsichtlich der Mosel und Saar-Kanalisierung teilte der Minister mit, daß die Regierung sie ab lehne» müsse, da sie sür die Cisen- bahnvermaltung 42 bis 44 Millionen Mark Ausfall im Ge folge haben würde. Die Regierung sei aber den beteiligten Industrien durch Tarifcrmäßigungen cnigegengekvmnic». Zur Mordassärc Trentler. Berlin. lPriv.-Tel.j Bei seiner Vernehmung hatte der Schlosser Trenklcr angegeben, daß er das S,hlng- etscn, mit dem er die Familie Schulze in oer Alten Iakobstratze ermordet hatte, an einer eisfreien L-elle in den Landwehrkanal geworfen habe, cve«>,v das Schlüssel bund Schutzes. Die Kriminalpolizei hat nun einen Taucher angenommen, der heute mit cuim Unter,uainng an der bezcichncten Stelle begann. Anschläge auf Straßenbahnwagen. Köln. Gestern wurde wiederum ein Anschlag aus einen Straßenbahnwagen verübt. Unter einem hal tenden Wagen der elektrischen Straßenbahn entstand plötz lich eine Explosion. Der Wagen wurde i» eine dichte Rauchwolke gehüllt. Es entstand eine große Erregung unter den Fahrgästen, Personen wurden jedoch nicht ver letzt. Der Polizeipräsident hat eine Belohnung von 500 Mk. auf die Ergreifung des Urhebers dieser Attentate ausgesetzt. Panik im Theater. - Paris. Bei der gestrigen Vorstellung im Gaitö- Theater kam es infolge Feuerlärms zu einer wilden Panik. In dem entstehenden Gedränge wurde eine An zahl Personen verletzt. i Die Unruhen aus Java. Haag. Gestern fand eine Konferenz zwischen dem Minister des Aeußcren nnd dem chinesischen Ge sandten im Haag über die chinesischen U n ruhen ans Java statt. - Die niederländische Regierung sprach die Hoffnung aus. daß die chinesische Regierung, wenn sie über den wahren Charakter der Unruhen auf Java ausgetlärt sei, die Maßnahmen der Regierung von Nicderlündisch- Indien verstehen werde. Der Minister des Aeußeren hat eine Depesche aus China erhalten, in der die Freilassung der Gefangenen verlangt wird. Aber diese Forderung könne hier nicht erhoben werden, da sie der Regierung von Riederländisch-Indieu unterbreitet werden müßte. Die Kohlenkrisis. London. Die Arbeitgeber und Arbcit- neh m e r in der Kohlcnindustric sind wieder z» besonderen Konferenzen zusammen gekommen. Allgemein herrscht ans beiden Seiten eine pessi m i st i , che A n s ch a n „na, obgleich die Bemühungen der Regierung um eine baldige Verständigung eifrig fortgesetzt werden. London. Tie Transportarbeiter haben er klärt, daß sic die Sache der Bergarbeiter insofern zu ihrer eigenen machen würden, als sic die Kohlen als Konterbande ansche» würden. Berlin. iPriv.-Tel.j In der vergangene» Rächt gab cs in der Lothringer Straße im Rordosieu Berlins einen R e v o l v e r k a m p f zwischen einem Schutzmann nnd mehreren Rvwdies. Von letzteren wurde der 2Ij,ihrige Telephonist Teisch durch eine Kugel in den Oberschenkel getroffen und schwer verletzt. Luxemburg. iPriv.-Tel.» Zn der B e i s e tz n n g d e s Großherzogs kommen der König der Belgier, ein Sohn des Deutschen Kaisers als Vertreter des Kaisers, ein Erzherzog und ein damischer Prinz nach Luxemburg, ferner Vertreter der Höfe von Lachs e n, Dänemark, -Holland, England, Frankreich und Rußland. Warschau. In einem Hotel in W i l u a sencne Fräulein Helene O st y k - N a r b u t t, eine Großgutsbesiverin aus Russisch-Litauen, gegen den Grasen Tnsztiewitz aus Wilna einige Revvlverschiisse aö nnd verletzte ihn schwer durch einen Lunge »schuß. Die Gaiiin des Grasen, die zugegen war, wurde durch einen Sireisschnß verletzt. vertlicim unä Zackmcbe;. Dresden, 29. Februar. —* Au der Mittagstafel bei Sr. Maschas dem K ö » i g nahmen heute Ihre Königlichen Hoheiten Prinz und Frau Prinzessin Johann Georg und Prinzessin M a t h i l d c, sowie die Damen und Herren vom Dienste teil. —* Pfarrer v. Scydliß-Gersteubcrg vermag am 9. März b. I. auf eine fttnfilndzwanzigjährige Tätigkeit als Seel sorger in der Matthäus-Kirchgemeinde zu Friedrichstadt zurüclzublicken. Vom damaligen Ltadtsnperintendente'.l Tr. Dibelius wurde er am 6. März 1887 in das neuerrich tele zweite Diakonat an der Matthäus-Kirche enigemie.se». Das durch Tod des Archidiakonns Wauer sreigewordene Amt übernahm er am 2. Mürz 1902. Seil dem l. Oktober 1909 wirkt v. Seydlitz-Gersienberg nach der Emeritierung, seines Vorgängers Peicr als Pfarrer der Matthäus-Kirch gemeinde in segensreicher Weise. Ein großes Verdienst hat er sich n. a. durch Einführung der .Kindergottesdiensic in F-ricdrichsladt und Förderung des dortigen Jung lingsvereins erworben. Die Gruppe Friedrichsladt des Evangelischen Arbeitervereins ist von. ihm gegründet und durch seine treffliche Leitung zu großer Blüte gediehen. —* Am 25. d. M. verschied auf seinem Ruhesitze Mil sord, Wimbledon. Surren in England, wohin er sich seit seiner Pensionierung im Jahre >897 zurückgezogen hatte. Mr. 0) eorge Sir a ch e n im Alter von 84 Jahren. Der Verstorbene, welcher lange Jahre, von 1874 bis 1897, diplo matischer Vertreter Großbritanniens am Königlich Säch sischen Hofe war und sich Hierselbst großer Beliebtheit er freute. dürste alteren Dresdnern noch in lebhafter Er innerung sein. Leider war er in den letzten Lebensjahren nahezu erblindet. —* Aus dem Landtage. Die leidige Streitfrage der Reformierung der Erste» Kammer erschien hcittc wieder einmal in Form einer Interpellation Hell ner auf der Tagesordnung der Z weite» K a m m e r. In seiner Begründung konstruierte der Antragsteller Abg. Hettner eine Pflicht der Staatsregiernng, ans sich heraus durch ein Dekret die schwierige «Frage der Reform zu lösen. Staatsminisler Graf Vitzthum gab dieses teilweise zu, wies aber aus die .Konstellation i» der Zweiten Kammer hin, die ivobl schwe.nm eine Majorität sür irgendeinen Regiernngseittiviirs zeitigen würde. Einer Kammer ans bernssgeaossenichaftlicher Grundlage tonnte der Minister nicht zustimmen, nnd hielt die königlichen Berufungen der KnmmcrmftgUedcr ans Lebenszeit sin ssunrt unO ÄfttenrciM. - F* Mitteilung aus dem Bureau der Köuigl. Hoftheater. Im Opern Hause lyerden Sonntag, den 4. März, die Oper» „Sizilianischc Bauernehre" und „Ba jazzo" gegeben. Die Partie des TuriLdu und des Canio singt Herr Kammersänger Herold vom Konigl. Theater in Kopenhagen als Gast. F* Köuigl. Schauspielhaus. Fräulein Boldi Müller ist für das Fach der mwnteren Liebhaberinnen engagiert worden.. Als Naive wird weiter Fräulein Jenny Schaffer von Frankfurt a. M. dem Ensemble angegltedert werden. s* Fra» Charlotte Bast'-, die seit siebennndzwanzig Jahren dem Verbände des Königl. Schauspielhauses an- gchört, wird mit Abbaus der Spielzeit die Bühne ver lassen nnd sich ins Privatleben ziirückziehen. Beim 27, jährigen Jubiläum der Künstlerin sind ihre Tätigkeit und ihre Verdienste um das Königl. Schauspielhaus in umfassender Weise gewürdigt worden. Charlotte Bast« glänzte durch Schönheit. Anmut und gewinnendes Wesen in naiven Rollen und war später als Salondame, im Mittelpunkt einer leichtfUcßenden Handlung stehend, sehr charmant. Bei der Veränderung des Lpielplancs, der modernen, Strömungen der Zeit nicht verschlossen bleiben konnte, mußte die geschlissene Salonkunst Frau BastöS naturgemäß in den Hintergrund treten. Da sie ferner tm klassischen Repertoire »ttt Ausnahme einiger weniger Rollen nicht beschäftigt ist. so sah man sie wett seltener als früher ans den Brettern des Königl. Schauspielhauses. Ein Utbergang würde gerade ihr, deren Domäne Jugend, Schönheit, graziöse Plauderkunst war. besonders schrver fallen. In Salonrollen, die, wie jüngst die Franctnc tm „Heiligen Hain", ihrer Eigenart entsprechen, wird sie immer mit Sympathie begrüßt werden. Wie wir hören, soll Frau Bast« als Ehrenmitglied des Königl. Schau spielhauses von der Stätte ihrer mit vorbildlicher Pflicht treue verwalteten, oft lorbeer- und roscngekrünten Tätig keit scheiden. Es soll auch ein Modus gefunden werden, ihre künstlerische Kraft ferner dem Königlichen Institut nntzbar zu machen, indem ßc zeitweilig für einige ihrem Wesen entsprechende Ausgaben besonders verpflichtet wird. Eine definitive Entscheidung über diese Fragen ist noch nicht getroffen. — Den in auswärtige» Blattern er schienenen Nachrichten über die Begleitumstände des Ab. gangs Frau Bastes ist kein Gewicht bcizulcgeu. F* Mark Hambourg» der Anfang der Dreißiger stehende, in Rußland geborene, in Oesterreich lbei Leschetitzkyj aus gebildete, in England lebende Klavierspieler, führte sich gestern im Palmengarte» als Weltreisender in Sachen Kunst nicht besonders vorteilhaft ein. Er hatte, so scheint es, Deutschland mit England oder Amerika verwechselt, weil er eine volle Viertelstunde auf seine Ankunft warten ließ: eine hübsche Sitte übrigens, die man allgemein »achahmen sollte, wett man sich da doch mit seinen Nachbarn und Be kannten einmal ordentlich anssprcchen kann, ohne furchten zu, müssen, daß die Musik einen fortwährend unterbricht. Herr Hambourg wußte jedoch, was die Glocke geschlagen hatte, und ohne auch nur noch zehn Sekunden der Viertel stunde znzugcben, stürzte er ins Küiistlerzimmer, von da auf das Podium und a» den Flügel, um Bach-Liszis Prä ludium und Fuge in A-Moll in einer kraftvollen Weise vor- zutragcn, die seiner in der Tat slaniienswert vollendete» Technik hohe Ehre machte, nur leider dem Kunstwerke als solchem so gut wie alles schuldig blieb. Auch Beethovens früher C-Dur-Sonate erging es nicht besser: die Passagen funkelten und glitzerten hin nnd wieder wie Diamanten, raffelten oft auch wie Eiscnketten: „ausgezeichnet", „wun derbar" murmelten die Anbeter der virtuosen Fertigkeit, aber die eine» Künstler voller Seelenkrast erwarteten, bltcktey enttäuscht drein. Joachim Rafss Gigue und Varia tionen in einer solchen paukenden Manier vortrogen zu hören, war schließlich auch kein besonderer Ohrenschmaus. D)e Zuhörer freilich fanden alles in guter Ordnung. 0.1-7. F* Gesellschaft für Literatur und Suust. Der am Mitt woch wiederum im oberen Saale des Königlichen Belvedere abgehgltene Vortragsabend gestaltete sich in vieler Be ziehung -u einem höchst interessanten nnd anregenden. Eine notwendig gewordene Programmänderung brachte Herrn Dr. Arthur Zetzschc an das Rednerpult. Als Thema hatte sich das geschätzte Mitglied der Gesellschaft „Die deutsche , Baukunst des frühen Mittelalters" gewählt. Durch eine Reihe vortrefflich aiisgeführter Lichtbilder fand das ge sprochene Wort i» angemessener Weise dabei eine Ergänzung. Der Vortrag zeugte von inniger Verlraittlieit und vollkom mener Beherrschung des Stoffes, den völlig zu erschöpfen bei der Kürze der zu Gebote stehenden Zeit unmöglich war. I» gewandter Form mies der Redner eingangs zunächst auf die bestimmte Eigenart der Bantnnst der verschiedenen Völker, z. B. Aegnpter, Babiilonicr, Griechen und Römer, hin. Unter Bezugnahme auf die Bedürfnisse des Mittel alters erläuterte er hieraus den Unterschied zwischen Basiliken und Zentralbau bei der Errichtung von Gotteshäuser». Im Bilde wurden die Grundrisse vorgeführt, deren Krenz- form nicht beabsichtigt, soudern zufällig entstanden sei. Der Wunsch der Geistlichkeit »ach Lepaeicriing habe die der Altarnische vorgelagerte Vierung geschaffen. Cs fanden ferner Erwähnung der burgarlige Eharakler der Kirchen, die besonderen Kennzeichen der romanischen Bauweise, der Turmreichtnm, die Aehnlichkeit der Länleiiansschmiickungen mit der Verzierung von Initialen »sw. In gleicher Welse behanöclle dann der Redner nach einer Panse den sogen. Uebergaiigssttl nnd die aus Nordfeankreich stammende gotische Bauweise. Die letztere ist bei uns zu hoher Blüte gelangt. Ein außerordentlich reiches Anschauungsmaterial, das die stolzeste» Bandenkinälcr unseres engeren nnd wette reit Vaterlandes, sowie Italiens, «Frankreichs nnd der Niederlande vvrsiihrte, hielt das Interesse der Zuhörer wach. Außergewöhnlich lebhafte Veisallsäußernilgen loi»,- tcn die Bemühungen des Vortragenden. — Bei der Eröff nung des Abends gab der Vorsitzende, Herr Dr. Otto O?rtel, geschäftliche Mitteilungen bekannt und wies hier bei auch aus de» am 14. März stattfindcnden 3. ,K a m m er- musik-Abend der Gesellschaft hi». 1* „Auerbachs Hos" bleibt erhalten. Aus Leipzig wird gemeldet: Der weltberühmte „Auerbachs Hof" und die gesamten Goethe - Reliquien in Auerbachs Keller sind vom Kommerzienrat Mädler, dem Chef der bekannten Kofser- sabrik, käuflich erworben worden. Das historische Lokal sollte beim Abbruch des Hauses vollständig verschwinden. Der jetzige Besitzer wird es durch eine künstlerische Architek tur in seiner jetzigen Form zu erhalten suchen.
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