Suche löschen...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 23.03.1912
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-03-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19120323024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1912032302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1912032302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-03
- Tag1912-03-23
- Monat1912-03
- Jahr1912
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Ubemr-smgade zugesteM, während e» die Post Abonnenten am Morgen in einer Gesamtausgabe erhalten. Sonnatcii», 28. Mrz IE. Anzeigen-Taris. Annahme »an Anklin- digungen bis nachm. !! Uhr. Sonntags »nr Marienftrabe S8 von II dis >/-l Uhr. Die einspaltig« Oirundzeite Aamilten Aachrichien aus Dresden 2I> Pf.; die zwciipaitige Zeile aufIertjeile7üPt.die zweispaltige Nektame- zetie t.SO M. — In Nummern nach Sonn- und Feiertagen die einspaltige Grundzeit- :!L Pi, gamiiien. Nachrichlen aus Dres. den die «drnndzeiie M Ps. — Auswärtige Austräge nnr gegen Vorausbezahlung. - Jedes Beiegdiati tostet >0 Pf. Iüv erttgo Leser. Der König wird heute abend von Wien abreisen unst morgen früh wieder in Dresden eintrefse». In der heutigen Sitzung der Zweiten Kammer gab I-inanziniliister v. Seudewitz nochmals eine präzise Erklärung über die Stellung der sächsischen Negierung zur R e i ch s e r b s cha f t s st c n e r als Deckungsiniltel der Wehr Vorlagen ab. I n l e S Eainbo » . der französische Botschafter in Berlin, ist in Dresden cingetrofsen. Der Kaiser hat zur .Förderung des deutschen Flugsports einen Ehrenpreis für denjenigen Flieger bestimmt, der während der I-lngwvche j» Johannis thal Ende Mai l»l2 die grüßten Erfolge erzielt. In Klein-Zschocher bei Leipzig stürzte heute ein Baugerüst ein und begrub zehn Arbeiter, von denen zwei lebensgefährlich verlc tz t wurden. In den B c t r i c b s io c r k st a t t e n der Sächsischen StaatSeiscnbahn in L e i p z i g - E n g e l s d o r f wurden beim Einsturz eines Neubaues acht Personen ver schüttet, von denen eine getötet und drei schwer verletzt wurden. Das englische Unterhaus nahm gestern mit !U8 gegen 22.1 Stisinmcn die M i n d e st l o h n b i l l in zweiter Lesung an. In Trvhv'bncz sind zwei Reservoirs mit ungefähr läO Waggons Benzin und ein Reservoir mit etwa :itiu Waggons Rohöl i» Brand geraten. Der Schaden wird ans eine Million Kro n c u geschätzt. Neuerte VEmeMirgen vom 22. März. Zur Zusummeukttuft des Kaisers mit dem König von Italien. Berlin. «Piiv.-Tel.I lieber die bevorstehende Be gegnung des K a i s c r s mit dem K ö n i g v o n Italic n i» Benedig ersähet der „Lok.-Anz.": König Biktor Enianncl trifft am 21. d. M. vorm, ans llivm in Benedig ein und wird »om Kaiser ans dein Bahnhoie cmpsangen ivcrsten. Hieran schlicht sich ein frühstück im Palazzo Reale, das der König zu Ehren des Kaisers geben wird. Abends gib! der Kaiser zu Ehren des Königs ans der „Hoheuzvllcrn" ein Tiner, worauf dann die Rückreise des Königs nach Rom erfolgt. Am 2<i. vormittags trifft dann der Kaiser i» Vrioni ein, wo er vom Erzherzog Iranz Ferdinand und feiner Gemahlin, der Herzogin von Hohenberg, empfangen wird. Danach findet ein frühstück beim Erzherzog statt. 'Bei dieser Gelegenheit wird ein demonstrativer Empfang seitens der österreichisch-ungarischen Flotte von statten gehen. Nachmittags erfolgt dann die Abreise des Kaisers nach Kvrsu. Zur Iördcrnng des deutsche» ,Flugsports. Berlin. 'Nach einem an den Staatssekretär des Innern gerichteten Erlau hat der K a i s e r den 'Vorständen des Dcnkschen Lnslsahrerverbandes. des Kaiserlichen Aittoinobi!- klubs, des Kaiserlichen Aeroklubs, des Berliner Vereins für Luftschifsahrt und des Vereins Deutscher Iliigtechniker einen Ehrenpreis zur Förderung des deut schen I'lngspvrts bewilligt und für denjenigen Iliegcr bestimmt, der nach dem Ermessen des Preisgerichtes wahrend der Flugwvche in Johannisthal z» Ende des Monats Mai 1012 die größten Erfolge erzielt haben wird. ttolonialsrageu in der Kommissiou. Berlin. tPriv.-Tcl.j Die B n d g e t t o m m i s s i v n deS Reichstages setzte heute die Beratung des Etats t ü r K a m e r n n fort. Im Hinblick ans den schlechten Ge sundheitszustand der Kameruner Eingeborenen wurde größere Erschwerung der V r a n n t w c i n e i n s n h r durch Zvllcrhöhnng gefordert. Der Staatssekretär erklärte, daß es sich hierbei „m eine internationale Irage handle. Ans der von Deutschland und England angeregten Brüsseler Konferenz sei Deutschland mit anderen Al ächte» für eine Erhöhung des Vranntiveinzolles ans IHN Marl pro Liter und für Schaffung einer Zone eingctretcn, in die über haupt kein Branntwein cingesührt werden dürfe. Diese Bestrebungen seien aber am Widerspruche' Frankreichs ge scheitert. Frankreich habe auch die Wassenkonventivn ge kündigt. Das Kolvnialamt sei entschlossen, den Konsum von Branntwein mit allen Mitteln einznschrünkcn. Die Kommission beschloß eine Resolution, worin die Verwal tung aufgcsoröcrt wird, den Konsum von Spirituosen in den Schutzgebieten durch Erhöhung der Zölle und Be schränknng der Lizenzen einznschränken. Mil Rücksicht ans den mangelnden Erfolg der Lchntzgebietsanleihc wurde angeregt, dem Schutzgebiete eventuell Darlehen ans ü e r R cichstassc zu gewähren,' dem wurde insoweit zu- gestimmt, als die Rcichskasse nur vorübergehend in An spruch genommen werden soll, damit für die Ausnahme einer Lchutzgebietsanleihe eine günstige Konjunktur be nutzt werden könne. Ans Anfrage über die Mißständc in der Paninmollkiiltnr in Togo wurde regierungsseitig init- gcteilt, daß die mangelhafte Ernte aus Samenmischnngen znrückznführcn sei. Es werde aber Vorsorge getroffen, um bessere Verhältnisse zu schaffen. Dr. Eook in Berlik. Berlin. sPriv.-Tel.s Tr. Eook trifft morgen hier ein um hier und in mehr als sechzig anderen deutschen Städten in deutscher Sprache Vorträge über seine Nordpol fahrt zu halten. Er behauptet nach ivie vor, den 'Nordpol entdeckt oder doch in seiner unmittelbaren Nähe geweilt zu haben. Er wird auch mit der Berliner Geographischen Gesellschaft Iühlung suchen, um ihr seine angeblichen Beweise vvrzu- legcn. Die Tchietzaffäre i» Metz vor Gericht. Metz. Heute vormittag begann vor der Strafkammer die auf zwei Tage bemessene Verhandlung wegen Tötung des H o b o i st e n s e r g e a n t c n Mansch, der in der Nacht zum li. Dezember v. I. durch ein Mitglied der in zwischen ansgelvsten Ieiinessc Lorraine ans der Straße er scbossen wurde. Der Täler, der 10 jährige Schreiber Ludwig Martin, gestand nach anfänglichem Leugnen, den Schuß abgegeben zn haben, jedoch ohne die Absicht, zu treffen. Er habe lediglich einen Schreckschuß abgegeben. Was dem Prozeße eine über de» Rahmen des lokalen Interesses hlnansgehende Note verleiht, ist der Umstand, daß es sich um ein 'Mitglied der Ieunessc Lorraine, der Nachfolgerin des bekannten Vereins Lorraine Sportive, handelt uni» daß in der Angelegenheit auch die beiden Brüder Alexis und Paul Iamin verwickelt sind, die anläßlich der Lorraine Lpvrtive-Affäre jm Anfang vorigen Jahres von sich reden machten. Die Anklage lantci gegen Martin, die beiden Iamin, den Geschäftsführer Genu und den Elektriker Lick, der sich in Begleitung des Mansch befand, auf Beteiligung an einer Schlägerei, in tue sic nicht ohne ihr Verschulden hineingczogcn wurden und durch die der Tod des Maai'ch verursacht wurde: ferner gegen Martin auf Tragen einer geheimen Waffe und fahrlässige Tötung eines ävdcnfchen: gegen die beiden Iamin, sowie gegen Genu auf gemein schaftliche vorsätzliche körperliche Mißhandlung des mit ihnen angeklagten Lick. D>e Berczarbeiterbewegung. Hannover. Gestern erschien ans der Bcrgwcrksinspek- tion in Barsinghauscn im 'Anstrage der Ausständigen eine Abordnung und versuchte, eine Einigung mit der Bcrg- wcrksvcrwaltnng herbciznsühren. Die Verhandlungen sind ergebnislos verlausen. Die Bergwerksinspeklion ist der Ansicht, daß sie das äußerste Entgegenkommen in der Lohn frage gezeigt habe. Heute erhallen die noch Streikenden ihre Abkchrpapicre. Die Bergiverksinspcktion sieht damit die 'Bewegung als beendet an. Es iß heule wieder eine Zunahme der Arbeitswilligen zn verzeichnen. Das Grnbcilnnglück in Qklahama. Maccurtin iQklahaiiiai. Von den klti cingeschlosse- ncn Bergleuten sind bisher 26 gerettet nnü 81 als Leichen geborgen worden. Persien und die englisch-russische Rote. Teheran. Tic gestern überreichte Note der persi schen Regierung aus die englisch-russische Note vvm 28. Iebniai erklärt die Annahme des Vorschusses von 1 Millionen Mark und der von den Mächten fest gesetzten Bedingungen über Verzinsung. Garantie, Kon trolle und Verwendung des Geldes. Die Note erklärt weiter: Die persische Regierung werde ihre Politik mit den Prinzipien des Abkommens von IW7 i» Einklang bringen und nehme Kenntnis von de» Versicherungen, die in der Einleitung des Abkriimnens ausgesprochen sind. Nachdem der Ex sch ah und dessen Bruder Persien verlassen haben, sollen die Mnjahids aufgelöst und die irregulären Trup pcn ansgcbildet und in die reguläre Armee ausgenommen 6-chva. Ein Drama in drei Akten von Victor H a r ö u n g. iNraussttstrung im König!. SchnuspiclhanscZ Im Königs. Lchauspickhanse wurde dem bisher wenig bekannten Victor H ci r d n n g mit seinem Werk „Gvdiva", einem Drama in drei Akte» das Wort ge geben, mit der Berechtigung, die einem Dichter unter allen Umständen zugcslaiiden werden muß. Ein Teil des Publi kums war anderer Ansicht und lehnte das Werk ad — leichter ist es natürlich,,einem an ber Lbcrflüchc liegenden UnterhaUnilgsstnck zuziljauchze». Von Viktor Hardnug, dem in Essen geborene», seit langen Jahren i» der Schweiz lebenden Dichter, liegen außer dem Drama „Godiva" ein Band seiner Gedichte vor, deren Sprachschöiiheit, Empsinöiiligs- und Gedankentiefe kürzlich an dieser Stelle gewürdigt worden ist. 'Man weiß »un, daß Hardnug den Iugcndivonneransch des Schaffens hinter sich hat. und man fühlt ohne weiteres, daß er zu den schwer blütigen dunklen Naturen gehör!. Solchen Naturen, ans beiien sich jede künstlerische Emanation mit Qual und Schmerz befreit, ist die Kunst nicht Spiel, sondern Tragik. Ernst, bitteres Erlebe». Das Publikum kan» aus seiner Beschaffenheit heraus solchen Begabungen nie und nie ge recht werden: es ist an die gefällige Kunst der mit leichter Hand Gebenden gewöhnt und kann, die Gabe der scheinbar Karge» nicht schätzen. Das Publikum fühlt sich meist ver- geivalligt, wenn es aus den gewohnte» glatten, gut ge ebneten Bahnen heransgerisscn wird. Das Drama „Gvdiva" lehnt sich an die bekannte Jabel an, »ach der Gvdiva, Gräfin von Ehester, nackt durch Markt und Gassen von Evventri, rill, um ans Mitleid für die hungernde Bevölkerung durch diese hervische Tat ihre» harten Gemahl zum Nachlaß der drückenden Steuern zn be wegen. Der ungewöhnliche Vorgang schwingt durch die Jahrhunderte. Die Nachfahren gefielen sich in Zusätzen: kein Mann vvn Evventry durfte der Gräfin bei ihrem Ritt znschaneu -'ein Schneider, der dem Verbot trotzte, er blindete. Tcnnnsvii hat die merkwürdige, »nr ans den rohen Landskncchtssittcu des süßen Mittelalters heraus verständliche Legende dichterisch mit Herausarbeitung des charitativcn Eharaktcrs behandelt. Außerdem gab die rührende Gestalt der Gräfin Malern von meist kitschiger Veranlagung Gelegenheit, schaumgeborene, schmelzende Akte, übersonnt von zuckrigem Lächeln des Mundes zn »taten. Nun kommt ei» Dichter unserer Tage und fragt: »Wer ist die Iran ihrer innersten Beschaffenheit nach, die jeglicher Hülle bar durch die Stadt reiten konnte, wer ist der Mann, der cs zulicß?" Legenden haben das Eigene, daß sie sich, dem Primitiven der Weltanschauung und dem Knlturiiivean entsprechend, mit psnchologischc» Untersuchungen nicht viel anfl,alten, sic begnüge» sich mit dem Tatsächlichen — glanb's oder glanb's nicht, ganz egal. Victor Hardung konnte cs niemals einsallen, eine Ausstattniigskomödie zn schreiben, ein Mirakel mit allem Drum und Tran und Getön in alle vier Himmelsrichlnngcn. Ihn reizten nnr die Menschen, und bei ihrer dichterischen Gestaltung kam er zn merkwürdigen Ergebnissen und fesselnden Gruppierung. Da ist der Graf Lcofric vvn Ehester, ein Monn im grauen Haar, starrer Verfechter des Legitimitätsprinzivs und der Prärogative des Adels, selbst im schuldigen Adligen achtet er das Blut. Das Volk ist ihm Plebs, der zn gehorchen und zu sronsten. Die Gestalt ist ans mittel alteriicher Anschauung heraus gut gesehen. Godiva. die Junge »nd Schöne, hat er ans nicht rinwandsreien Ia- milieiizusammciihüiigen heraus zum Weibe genommen. Er liebt sic mit der schmerzlichen Leidenschaft des alternden Mannes. Als Gegenpol zum Grase», dem Vertreter der aristo kratischen Weltanschauung im Sinne der Zeit, ist Mcrwig der Schwertfegcr gestellt. Er ist ein Bastard, Kind des Volkes und des Adels. Der Gras hat um seinetwillen mit Herkommen und Sittt- gebrochen und de» gesellschaft lich Mißachtete» der Znnst der Schwcrtseger ansgezwiingen. In Merwig ringt und gärt die Mischung des 'Blutes. Ei- Hat die Kraft des Volkes und die Ehrsucht des Adels. Er rebelliert mit allen Ja fern gegen das herrschende strenge Prinzip, und ist doch der geborene Herrscher. Zwischen beide» Godiva, Milchschwester des Merwig tdiesem Zusammenhänge wird eine allzu grvstc Vedenlnng beigelegtj und Gattin des Grafen. Godiva, ein 'Wesen vvn innerlich zarter Struktur, ist einem Manne eigen, den sie nicht liebt, dem es auch nicht möglich ist, ihre Liebe zn erwecken. Sic lebt und lebt nicht. Zweimal wird sie im eigenen Schlüsse beschimpft, zuerst vvn dem rasenden Merwia ans ferner Erinnerung an beleidigte und ver ratene Liebe, dann durch den Zorn der wüsten hungernden Weiber. In beide» Jollen wird ihr keine volle Gcnng- tilnug »nd tief insgeheim fühlt sie die Wahrheit der schmälenden Anklagen, lind diese Anklage», die ihr tief stcs, geheimstes Iranentni» treffen, zeigen ihr ihr Ver hältnis zn ihrem Gatten in einem nenen Lichte. Ihre Jugend, ihr Blut empört sich argen den Zwang, den mau ihr angetan. Ans dem Mitleid und dem Drang nach etwas Ungewöhnlichem, nach einer großen Tat, entschließt sic sich zn dem Ritt durch die Stadt, um die Hungernde» von der harten Hand des Grasen und der unerträglichen Steuer zu lösen. Der Graf hält diesen Entschluß für Empörnna ihrer Sinne, aber er läßt sic reiten. Damit hat er sic verloren. Keiner hat dem Ritt der nackten Iran zugeschaut, doch gesehen haben sic alle. Eine Wolke von Glut und Bcrlangen und verbnhltem Sinn hat stiele Tat durch Stadt und Land ge tragen. Sie ist nicht ausznlöschcn, nicht durch alle Schätze der reichen Truhen, nicht durch Grabcsmacht. Gedenk- man der Lad» Gvdiva. so wird man sic sehen in ihrer leuch lenden Herrlichkeit, langsam reitend über Markt lind stnrch Gassen von Eovcnlni. Und in das Blut des Grasen bringt die phantastisch malende Vorstellung das Heine Ve gehren des Gatten»echts. Da tötet ihn Godiva ans innerer Nolivendigteit heraus, ohne Ieigheit, ohne Rene. Mcrwig der Schmied hat die Stinide genützt — mit der Schar Ve drückte»', Unzufriedener hat er des alten Regimentes Kelten zerbrochen und dringt nn» in das Schloß ein, nm dnrcl» Tüt n»,i des Herrn Godiva zn gewinnen. Die beiden durch Natur für einander Bestimmten treten einander qegennber, Vcr gangenes wird wach, die Gegenwart blüht, die Zutuns» winkt. Die Toten sind tot, der Lehendige lebt. Iür Godiva schei"i das Wunderbare, über alles Vearcisen 'Wunderbare wirklich gekommen zn sein —, da verrät ihr Merwig, daß er sie reite» sah durch die «hassen vvn «zovcittrn, er allein vvn allem 'Volk. - Das Lustschloß von Gluck vcrsintl nach diesem Bekenntnis — tür Gvdiva bleibt nnr noch das Letzte, der Tod durch eigene Hand. Mit der Erienntnis der Eitelkeit aller Dinge der Welt scheidet sie: Ich mag nicht rechnen Alle Rechnung hat Ein elend Ende, wo Gefühl zur Zahl Schmählich verkeim wird. Guten Handel braucht Die teure Well. Denn Essen, Trintcii, Schlafen Und Lieb' zur Nacht, das alles will bezahlt sein. Und Irenndschast glüht und Iranenlächelu leuchtet Ans gold'ncm Grunde. Rechne arme Seele Und wein' nicht, ivcnn's nicht stimmt. Und träum' Nicht deinen wirren Märchen nach, 's ist Zeit Es abzntnn und Weisheit Z» vvllcnden. Die wilde Weisheit dieser wunden Welt: Ich lebte, grub mein Grab.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite