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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.05.1912
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-05-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19120512012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1912051201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1912051201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-05
- Tag1912-05-12
- Monat1912-05
- Jahr1912
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.05.1912
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s«. Jtthrg,«-. Li 18V. «U,ntr»«,^«0M. «et etnnw»,«, Lu- tteltnn, durch »I« Post rt« den Dre»d«n u. U«l »m I»I» »»eher p>- ,,stellte» «bend-Au»- ,»den erhalte« dt« aua- «irltaen «»«ieder ml« »er Morzen-elusaad« aijennmen >uaeliellt. «achdrucknur mit »eut- »cher Quellen«»,^» (,Dr«»d. «achr.-> ,u- Mg. — Unmrlmistt, Manulkrtple «erde» »tcht »ulde»«hrt. M.tdhneVeltellgeldj. den Lesern »an Sonntag, 12. Mai 1V12. 18LS Druck und Verlag von Liepsch Lc Reichardt in Dresden. Telegramm-Ädresse: Nachricht»» Tre»»e«. Fernsprecher: 11 » 3V9« » S««I. ^/S-a56//S/S/- 8sic>sniiaus v»'lSv!»»lilsi' /illmartrt S. A«r»iv»n-rarif. Annahme »an Anklln. diaungen dt» nachm, s Uhr, Sonntag» nur Marlenstrohe lttt von 11 dt» >/,, Uhr, Die einspaltig» Grundzeit« na, » SItben» :!» Ps,, ihamtlienütachrichle» au» rre»d«>, 2ö Ps: di« ,weispalltge Zette aufTeitjette rvPs,,dte zweispaltige Reklame- »ile I,K0 BI, -- In Nummern nach Sonn- und Ihelertagen die einspaltige Giundzeite Sd Ps, Iamilien. Nachrichten aus Dn». den die wrundzette SU Ps, — Auswärtige Austräge nur gegen Vorausbezahlung. Jedes Betegtita,, lasier 10 Ps- HauptgeschSstüstelle: Marienftraße S8/4«. Iieklnul«»»«»!.««!, stsclren, »tnpten, nähen hlauptnlxtarlag,! ÜMs1sSss>l,ttil«. stegaeatuean »llae Sp»t«m« »iluiK vor- und rüclrvärts. :: Aiisnenstrssse 14. t« Aaelistat«. ^acherlin «»vov in Iks»fekon, »vo Wrakato «»»oHLnqasr. Qaisi'is ^./^k'nvlcl Lcliloss-Slkssss 34. I->ocIIsr Ws- 2wintsclisr. !««!««immniniMei M>r!NUWW.'.M!l!°!.' Mutmaßliche Witterung: Westwinde, warm, Ge- witterneigung. Nachdem Bürgermeister D r. Not ft am 8. Mai seinen Verzicht auf den Obcrbttrgermeisterposten in Zittau ausgesprochen hat, hat sich der Minister des Innern nun mehr zur Beantwortung der fortschrittlichen Interpellation bereit erklärt. -! Humperdincks Märchenoper „K ü n i g s kÜ n d e r" fand gestern bet ihrer ersten Dresdner Ausführung im König!. Opernhause sehr freundlichen Erfolg. Der Kaiser trtsst am W. August in Dresden ein. Im Reichstage wurde die Beratung dcSMilitür- etats fortgesetzt. Der Berliner Magistrat genehmigte das Nücktritts- gcsuch des Oberbürgermeisters Kirschner und verlieh ihm das Ehrenbürgerrccht. Der bekannte Fvrschungsreisende Eugen Wolf ist in München gestorben. Der zweite Z it verlas sigkeitöflug am Ober rhein hat gestern begonnen. Ein großer Teil der bekannten Fabrik für Flug zeug m o t o r e Gnome in Paris ist n i c d c r g c b r a n n t. Tkr Schaden ist sehr bedeutend. Kaiserwetter. Wer fcmals die großen Paraden der Reichshauptstadt rnitangesehen hat. weiß, was dieses Wort bedeutet. Es ist wie eine alte Tradition, daß am Tage der Kaiserparade die Sonne lacht, und nur selten ist das Wetter diesem Tage nicht hold gewesen. Kaiserwetter! Ueber dem Tempel hofer Felde liegt glitzernder, strahlender Sonnenschein. Tausende und aber Tausende von Gewehren blitzen, zahl lose Fähnlein unserer Reiterei flattern nnd glänzen im Sonnenschein, und die Geschützrohre strahlen in schim mernder Wehr, ein unvergeßlich schöner Anblick. Mit klingendem Spiel zieht Regiment auf Regiment an dem obersten Kriegsherrn vorüber, ein Rcitergcschwader löst das andere ab, und in die Klänge der Kriegsmärsche mischt sich der Jnhel der nach Hnndcrttauscnden zählenden Volks menge. Seit Jahrhunderten ist dieses Volk mit dem Heere verwachsen, nnd selten ist die Familie, die nicht irgendeinen Angehörigen im Heere hat. Und so stehen sie geduldig und warte» Stunde auf Stunde, der Arbeiter wie der Kaufmann, die Jugend wie das Alter, bis dann der Kaiser an der Spitze seiner Söhne in langsamem Schritt durch die Straßen wieder z»m Schlosse reitet, umbraust von dem Jubel des Volkes. Das ist Kaiserwetter. Abermals scheint die Sonne Deutschlands über Kaiser Wilhelm. Die Wochen der Ruhe und Erholung ans der Insel der Korfioten sind vorüber, in Karlsruhe er warten ihn wieder die Sorge» seines Amtes. Aber er kommt zu glücklicher Stunde. Der Kanzler des Reiches, der seinen kaiserlichen Herrn in Badens Hauptstadt er wartet. kommt als rin guter Bote. Er kann ihm Mit teilen, daß der deutsche Reichstag, mit Ausnahme der Sozialdemokraten und Polen, einmütig die Heeres- vorlage angenommen hat. Das ist eine Freuden botschaft, die in allen Teilen des Reiches große Befriedigung erwecken wird: auch in Karlsruhe ist Kaiscrwetter. Der Reichskanzler hat dem Kricgsministcr nach der Abstimmung beglückwünschend die Hand geschüttelt. Den Glückwunsch hat Her« von Hceringen verdient. Die An griffe der Linken und des Zentrums wegen seiner Haltung in der Duellsrage haben seine Stellung nicht zu erschüttern vermocht, die bürgerlichen Parteien des Reichstages waren sich der Verantwortung bewußt, die ans ihnen ruhte. Mit gespannter Aufmerksamkeit hat das Ausland die letzten Vorgänge in Deutschland verfolgt. Die sozialistischen Wahlersolge im Januar dieses Jahres wurden in Eng land nnd Frankreich mit Hellem Jubel begrüßt, denn, so solgcrtr man, ein solcher Reichstag wird nichts tim, »m die Wehrkraft dcS Reiches zu stärken. Die jetzige Ab stimmung hat die Hoffnungen unserer lieben Freunde zer stört. in seltener Einmütigkeit haben die bürgerlichen Par teien die Hecresvorlagc angenommen. Das war eine erfreuliche Tat. zu der wir dem Reichstage von Herzen gratulieren. Mit leichtem Herzen wird der Kanzler dem Kaiser in Karlsruhe entgegcntrctcn. Einen großen Erfolg hat er er rungen, einen wirklichen Erfolg, den ersten im neuen Reichstage. Als der Reichskanzler zu Ostern nach Korfu reiste, war die Luft krisenschwer. Wermuths Rücktritt, der bayrische Jesuitenerlaß nnd seine Begleiterscheinungen boten reichlich Zündstoff, und die politischen Auguren orakelten bereits von einem bevorstehenden Kanzlerwechsel. Die Korfnreise, so hieß es dann später, soll den Kanzler durchaus nicht befriedigt haben, der Kaiser habe ihn seine Ungnade fühlen lassen. Gerüchte über Gerüchte, was davon auf Tatsachen beruhte, läßt sich nicht entscheiden. Rur so- viel steht fest, daß nämlich Herr von Bethmann-Hollweg heute noch Kanzler ist — und daß die Annahme der Wehr vorlage wohl geeignet ist, seine Stellung zu stärken. Auch über dem Kanzler strahlt heute die Sonne des Erfolges. Die Zusammenkunft in Karlsruhe ist ein politisches Ereignis ersten Ranges. Außer dem Kanzler werden auch der Staatssekretär von Kiderlen-Wüchtcr und Frei herr Marschall v. Bieberstein dort eintrcsfcn, um mit dem Monarchen Rücksprache zu nehmen. Es stehen zweifellos wichtige Entscheidungen bevor. Marschall von Bieberstein gilt als der Nachfolger des bisherigen deutschen Botschafters in London, dcS Grafen Wolfs-Metternich, der soeben zurttckgetreten ist. ES müssen schon Gründe von der grüßten Wichtigkeit sein, die den Kaiser veranlassen, gerade im jetzigen Augenblick den erprobten Diplomaten vom Goldenen Horn nach London zu versetzen. Die englische Press» hat dem noch gar nicht ernanntest Botschafter Vorschußlorbeeren in Hülle und Fülle ge spendet. Das könnte stutzig machen, denn Ucbcrschwcng- lichkeit ist sonst nicht englische Art. Irgendein Ziel scheint den Engländern vorznschwebcn. Wieder einmal kommen Sircnenklänge über den Kanal, die Verständigung mit Deutschland wird abermals als eine dringende Notwendig keit hingcstellt. Freiherr von Marschall soll vom Kaiser zu diesem Zweck zum Botschafter auscrschcn sein. Verschiedene Blätter wissen bereits anzugeben, ums für ein Preis für die Verständigung gezahlt werden soll. Koloniale Ab machungen sollen bevorstchcn, Afrika soll in englische und deutsche Interessensphären cingctctlt werden, und außer dem soll England bereit sein, Sansibar uns zu überlassen, falls mir den Persischen Golf, den Ausgangspunkt der Bagdadbahn, den Engländern als Domäne überlassen wollen. Ein echt englisches Geschäft. Sansibar hat mehr und mehr an Bedeutung für England verloren, da das Hinterland deutsch ist: der Persische Golf hat dagegen eine große Zukunst, nicht zum wenigsten durch die mit deutschem Gcldc erbaute Bagdadbahn. Was an allen diesen Gerüchten Wahres ist, läßt sich heute noch nicht fcststcllen. Als sicher aber kann man an- nehmcn, daß die deutsch-englischen Verhandlungen in ein neues Stadium getreten sind. Herr von Marschall gilt als unser bestes Pferd im Stall, hoffen wir, daß er in London seine Aufgabe ebenso erfüllt wie in Stambul. Kein Posten dürste geeigneter sein. Einblick in die Jntcr- esscnkämpfc der Großmächte zu gewinnen als der am Golde nen Horn. Freiherr von Marschall hat dort lange Jahre hindurch den Einfluß de« Weltmächte zu bekämpfen gehabt, er kennt also die Wege der englischen Diplomatie zur Ge nüge. Wenn er jetzt nach London geht, um dort die englisch deutsche» Verhandlungen wieder in Fluß zu bringen, so kann man zu ihm das Vertrauen haben, daß er eine Uebcrvortcilung Deutschlands verhindern wird. Gelänge cS ihm, tatsächlich eine Verständigung aus der Basis völliger Gleichberechtigung zustande zu bringen, so hätte sich der Botschafter ein unsterbliches Verdienst er worben. Sehr schwierig wird die Wahl seines Nachfolgers in Stambul werden. Als Kandidaten für diesen Posten hat man den jetzigen Gesandten in Athen, Freiherr«« von W angenhcim, genannt, ein bisher ziemlich unbeschriebe nes Blatt. Nach einer anderen Meldung soll Herr von Kidcrlcn-Wächtcr nicht übel Lust haben, Marschalls Nacl)- folger bei der Pforte zu werden. Diese Meldung klingt ziemlich unwahrscheinlich. Immerhin sind Ucbcrraschun- gcn nicht ausgeschlossen, die nächsten Tage werden ja Auf schluß geben. Nehmen wir die Frcudenbotschast, die der Kanzler dem Kaiser nach Karlsruhe übcrbringen konnte, als ein gutes Zeichen. Sic zeigt dem Kaiser, daß das deutsche Volk alle zeit hinter ihm steht, wenn cs gilt, des Reiches Wehr zu stärken. Sic gibt unserer auswärtigen Politik von neuem festen Halt, denn sie befestigt unser Ansehen im Rate der Völker. Sie ist der schönste Gruß, den das deutsche Volk seinem Kaiser bei seiner Heimkehr entbieten konnte. Hoffen wir, daß auch über den Karlsruher Kaisertagen mit ihren wichtigen Besprechungen die Sonne des Erfolges strahlen möge: rechtes glückhaftes Kaiserwetter. —a. Drahtmeldungen vom 11. Mai. Deutscher Reichstag. Berlin. (Priv.-Tcl.) Tie Beratung des Militärctats wird fortgesetzt. — Abg. Dr. Müller-Meiningen (Vp.j: Die gestrigen Verhandlungen der Wchrvorlagen mußten einen großen Eindruck ans das Ausland machen. Nachdem die technischen Einzelheiten geklärt waren, mußten wir die Vorlage ohne Erörterung annehmen. (Widerspruch bei den Sozialdemokraten.) Die Kriegervercine sollen nicht politisch sein, aber sie sind einseitig und arbeiten viel fach gegen die Liberalen. Im Falle Kraatz scheint der Kricgsministcr die Predigt, die er für einen politischen Vortrag erklärte, gar nicht gelesen zu haben. Es ist eine tolle Geschichte, daß der jüngste Leutnant der Zensor jedes Geistlichen sein soll. Das zeigt die Omnipotenz der Kom- mandogcwalt in geradezu lächerlicher Form. Der ganze Kirchcnzwang ist ei» Unfug, eine Farce. Auch in der Armee muß die Gewissensfreiheit bestehen, religiöse und gesellschaftliche Vorrechte müsse» verschwinden. Die Rangliste beweist aber das Gegenteil. Im Gardekorps nimmt die Bevorzugung der Adligen wieder zu. Es ge nügt nicht, daß ein bürgerlicher Hauptman» oder Major zur Garde kommt, da muß man bei den Fähnrichen an sangen. In dem Straßburger Fall ist der Kriegsminister sehr geheimnisvoll gewesen. Es ist doch egal, ob einer mit Heringen oder mit Eiern handelt. (Heiterkeit.) Der Kriegsministcr ist mit dieser Eiertante böse hercingesallcn. (Heiterkeit.) Redner fordert eine Reform der Ehren ge r i ch t s o r d n u n g. Bei der bisher bestehenden sei die Möglichkeit eines schweren Konfliktes mit dem Parlament gegeben. Im Interesse der Gesundheit und der Wehrkraft unserer Armee bitte er um Annahme der Resolution der Volkspartci, die eine weitere körperliche Ausbil dung dcrIugcnd fordert. — Abg. Dr. Trendel (Z.) tritt für schärfere Maßnahmen gegen die Spionage ein. — Abg. Held (natl.) weist die Kritik zurück, die verschiedene Kriegervercine über die Haltung von nativnalliberalen Abgeordnete» bei der Präsidentenwahl im Reichstage ge übt haben. Der Kricgüminister sollte den Kriegcrvereincn einmal den Standpunkt klar machen. Redner fordert Porto- crleichtcrungen für die Soldaten und einmal im Jahre freie Fahrt in die Heimat. Ein erfreuliches Zeugnis für die Stärke des nationalen Bewußtseins sei es, daß gestern die Wchrvorlagen einmütig gegen die Sozialdemokraten, die Polen nnd die Welfen angenommen wurden. — Abg. von Kr ü cher ikons.): Wenn die Kriegervercine jemand bei sich nicht dulden wollen, dann brauchen sie das nicht. (Sehr richtig! rechts, Widerspruch links.) Sie sind Herren im Hause. Wenn sic gegen die Herren vorgegangcn sind, die bei der Präsidentenwahl für Bebel gestimmt haben, so finde ich nichts Unrichtiges dabei. (Sehr richtig! rechts, Un ruhe links.! Die Kriegervercine haben sich an »gezeichnet be nommen. Ich hoffe, daß alle Vereine im Reiche so be handeln werden. (Lebhafter Beifall rechts, Lachen links.) — Abg. Schöpf! in (Soz.) wendet sich dagegen, daß Gastwirtschaften, in denen sozialdemokratische Versamm lungen stattgefunden haben, für die Soldaten verboten werden. Er spricht dann über Svldatenmißhandlnngcn nnd fordert Aufklärung über den Unfall der sächsischen Ulanen bei Pirna. Kriegominister v. Heeringcu: Gegen die Kriegervercine kann ich nicht Vor gehen, sie gehören nicht zu meinem Ressort. Wenn die Bezirkskommandos, soweit sic mit Kriegervereinen zu tun haben, zu vvcit, geben, so wird Remednr cintrcten. Politik darf nicht in die Armee getragen werden. Bezüglich der dienstlichen Führung zum Gottesdienst stehe ich auf einem anderen Standpunkte als Dr. Müller und halte daran fest. Die Beförderung in der Armee er folgt nur nach der Tüchtigkeit. Ich stehe da durchaus auf dem Boden der Verfassung, und bitte, die Resolution abzu- lehncn, denn sie bedeutet ja, daß bisher anders verfahren worden wäre. Das wäre die schärfste Kritik an der Armee. Es ist ganz gleichgültig, ob der Offizier adlig oder bürger lich ist. (Lachen links.) Eine Bevorzugung des Garde korps gibt es nicht. (Lachen links.» Die Aspiranten wer den aus allen Gesellschaftskreisen genommen, ohne Rück sicht auf die Religion nnd Partei (Widerspruch links), aber doch nur ans solchen Klassen, die den Verhältnissen des Offizierskorps entsprechen: und darüber müssen wir uns ein Urteil Vorbehalten. Die Grenzgarnisonen schassen schwierige Verhältnisse, aber ein öfterer Wechsel der Offi ziere findet nicht statt. Freien U r l a u b ö r e i s c n steht der Minister sehr wohlwollend gegenüber, aber das sei auch eine teure Finanzfrage. Wen» wir den Mann nur einmal im Jahre reisen lassen wollen, so kostet das drei Millionen Mark. An der Rechtsbestündigkeit der Ehren gerichte kann nicht gerüttelt werden. Es wird nicht nach Willkür, sondern ans Grund langjähriger, befestigter Tradi tionen entschieden. Der Spruch des Ehrengerichts muß vom Kaiser bestätigt werden: er verschärft nicht, sondern mildert nur. Das Turnen ist gewiß eine wichtige mili tärische Sache, aber doch nicht das ganz Ausschließliche, und die Leute, die sich in der Truppe besonders anszcichnrn, brauchen wir gerade und können sie nicht nach Hause schicken. Ich kann also da eine Erleichterung hinsichtlich der Dienstzeit nicht in Aussicht stellen. Vielleicht in der A»S- lwahl der Garnisonen. Es ist nicht richtig, daß die
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