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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 30.06.1912
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-06-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19120630023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1912063002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1912063002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-06
- Tag1912-06-30
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Aur Sie Krauenwelt. Ich tz«»« utcht» «uz »zieh»,! Bitte. kennen Sie eine-rau, die etwas anzuztebeu bat? Gibt es eine Dame, die schon einmal behauptet hätte: »Ich habe viel anzuztehen!"? Stein, diese Dame at-t eS nicht, und wenn die meisten Damen mit sich zu Rate geben und sich auf Herz und Stieren sragen, ob sic etwas anzuztehen haben. dann müssen sie mit aller Bestimmtheit zu. geben, daß sie nichts besitzen. Darum kann man doch eine ganze Menge Kleider haben, kann sogar vielleicht zu viel Garderobe haben. Es kommt darauf auch gar nicht an, und wenn die Damen meinen, daß sie nichts anzuztrhen haben, so wollen sie damit auch nicht a»S- drücken, dab sie kein Kleid besitzen, son dern nur, das, sic kein passendes Kleid habe». Die Tatsache, dab man nichts anzuztehen hat. ist weit unan genehmer. als die Herren sich vorstellen können, wenn sic über diesen Ausspruch lächeln. Und doch liegt die Schuld an den -rauen, so meinen die Männer, und sic haben durchaus recht damit. Wenn die -rau den Ueberschlag macht über ihre Garderobe, wenn sie die Aus wahl trifft unter den Dlngen. die sic nötig hat und die sic demzufolge kaust, dann mus, sic sich ganz genau überlegen, zu welchem Zweite und zu welcher Ge legenheit ein Kleid angesertigt resp. auf- gebessert werden soll. Wenn eine Dame zur Schneiderin geht, dann weih sic un gefähr vorher, was für ein Kleid sic sich machen lassen mutz, weil es ihr fehlt. Dir Modistin braucht ihr aber nur ein anderes, sehr schönes und elegantes Ge wand zu zeigen, das allerdings für einen ganz anderen Zweck geschossen ist, und die Dame wird in ihrem Entschluß so gleich schwankend werden. Wenn sie das Haus der Modistin verläht, hat sic etivas ganz anderes bestellt, als sic vorher wollte. Zwar nimmt sie sich vor, dieses oder jenes Kleid zu dem Zwecke umzubestim men, cs eignet sich dann aber nicht, und trotzdem erst ein neues Kleid abgclicscrt worden ist. muß der Hausherr wieder einmal die Klage vernehmen: „Ich habe nichts anzuziehen!" Mit einem einzigen Schlage könnte dieses Jahrhunderte alte Nebel beseitigt werden. Die Kleidung der -rau spielt eine grobe Rolle: das ist ohne Zweifel. Dir -rau, die gefällt und gefallen will, muh sich gut zu kleiden verstehen. Um immer etivas anzuziehen zu haben, müßten die Damen darüber orientiert sein, was sie mitzumachen be absichtigen, welches die richti"- Kleidung für die entsprechende Gelegenheit ist, und sich alsdann eine Ausstellung der Sachen machen, die man besitzt und dir man sich anznrchafscn gedenkt. Nach und nach wird iman seine Toilette veruallttändtge» uuö die Damen werden nicht mehr t« die I Verlegenheit kommen, »u sagen, daß sie nichts anzuztehen haben. Eigentlich sollten es die Damen auch nicht sagen, sie stellen sich ja damit selbst da» Zeilgnt» aus. dab sie nicht verstanden haben, zu w i rtschasten und sich einzurichtem Denn jede -rau macht sich im Jahr« doch ein Kleid oder läßt sich eins aus- arbriten. Also mutz man schon im Lause der Zeit dazu kommen, etwas anzu ziehen zu haben. Uebrtgcnö ist es auch von Vorteil, sich nach dem Muster der Oesterreichertn nur sehr wenig machen zu kaffen, dieses wenige aber vom ersten Schneider und vorzüglich verarbeitet. Denn ein gut gearbeitetes Kleid braucht nicht einmal hochmodern zu sein, und dennoch kann es den Anforderungen der Eleganz und d«S Gutangezogenseins ge- nügen. Auch darf man rin gut ge arbeitetes Kleid bei jeder Gelegenheit anlegen. Man Mt damit weder auf. noch stößt man an. Unangenehm sind nur die billigen -ähnchcn. die mehr vor- siellen sollen, als sic sind, und die den Kenner doch nicht täuschen. Das Klciderbubget der Könige Kein Herrscher Europas hat ein so großes Klctdcrbudgct. wie der Zar von Rußland. Allein sein Zivilschneider verdient am Zaren jährlich 40 OM Mark, und der Mtlitärschnetdcr, der auch die Staatsgewänder herstellt, rund «ist Ml, Mark. Allerdings trägt der Zar, wir ein Pariser Vlatt berichtet, einen Anzug niemals mehr als höchstens dreimal, und für jede» Anzug bezahlt er wenigstens 240 Mark. Ein Zylinder kostet den Zaren über IW Mark, ein Paar Hand schuhe rund 40 Mark, und jährlich kaust der Zar einen neuen Zobelpelz, der 9—lOOOO Mark kostet. König Georg V. dagegen begnügt sich mit einem Garde robe-Etat von rund 80 000 Mark. König Alphons von Spanien treibt -mit seide nen Nachthemden Aufwand: er bezahlt jedes Hemd mit IW Francs und ver braucht im Jahre mehrere Dutzend. Der Deutsche Kaiser soll nach den Angaben des Blattes für seine Unisormgarderobe jährlich rund 811000 Mark ausgcben. da für opfert er aber für seine Zivil- garderobc nur sehr bescheidene Summen. Er trägt einen Anzug auch rund dreißig- mal und bezahlt nie mehr als 150 Mark dafür. Sein einziger Klctderluxus find höchstens die Krawatten. Das be scheidenste Gardcrobebudget hat der König von Norwegen, der in der Tat für seine Kleidung nicht mehr auSgibt, als ein wohlhabender Bürger, der sich sorgfältig und gewissenhaft anzieht. MllnklfllsM Milt mMemt Hl «glich Mo Sonntag, den »0. Juni. 1V1S Varrnreifter Evert. Roman von H. Stephan 1. Kapitel. Die schmalen, spitzgtebcltgen Häuser des „neuen Marktes", die mi> ihrem altersgrauen Gemäuer einen so merkwürdigen Gegensatz bildete» zu dem Namen des Platzes, aus dem sie standen, hatten über Nacht eine dicke, weiße Haube ou> gesetzt: alle Eklen und Kanten erschienen sonst abgerundet, jedes Gesims, jeder kleinste Vorsprung war weiß bordiert, sogar der heilige Enpriainis vor dem Rat haus trug ein Schncekrönchen und in der ausgestreckten Hand eine» großen Schnccboll. so daß es fast aussoh, als wolle er die Marktweiber, die sich »nt ihren Körben dicht neben seinem Postament niedergelassen hatten, für diese Respekt losigkeit mit einem wohlgeztelten Wurf von seiner Höhe herab bestrasen Aus einer der engen Querstraßen, die sich zahlreich nvm „neuen Markt" abzivergtcn. kam gemächlichen Schrittes ein schlanker, sunger Man». Er schritt guei über den Platz, blieb dann an der Cyprtanussäulc stehen und betrachtete mit beinahe sinsle rem GesichtSauSdruck den vor ihm liegenden Gebäudetoiiipler „Eine Schande, wahrhaftig - eine Sttyde und Schande, das Ding so z» verhunzen," sagte er halblaut vor sich hin. „Der Mittelbau mit de» .'»innen und dem massiven Turm wäre an sich gar nicht so übel, und die angekleti«, Fäulen Halle mit den Arkaden darüber möchte auch noch hingchen, aber nun dicht daneln« das neue Stadthaus — dieser kanariengelbe Kasten im ödesten Kasei ncnsttl solche Scheußlichkeit konnte eben nur die Phantasie unseres Herrn Stadtvaurotc - zu Wege bringen! Und von diesem - diesem — Verbrecher muß man täglich Vorlesungen mit anhörcn über „Anpassung der -asiadc an vorhandene Bau Itchkciten , «enius loch usw. — — - " Die weithin schallenden Schläge der Turmuhr, die über den Platz tonlen, unterbrachen sein Selbstgespräch. „Potzkuckuck/schon drciviertel — da habe ich mich ja wiedermal gründlich verspätet! — Na also — denn rein ins Vergnügen." Er turnte mit ziemlicher Geschicklichkeit über ein paar Eicrkistcn und Kiepen mit schön bcfrorenem Grünkohl, sprang hastig die ausgetretenen Stcinstuscn, die zum Rathairfe führten, empor, und schritt den breiten Mittelweg entlang, in dev wieder verschiedene schmälere Gänge mündeten „znin Standesamt", „zur Spar fasse", „zur Steuerkassc", wie seitlich angebrachte Schilder besagten. Ziemlich am Ende des Korridors befand sich eine Tür mit der Ausschritt: Städtisches Hochbauamt. Der junge Mann drückte sacht die Klinke nieder und sah vorsichtig in das kahle Zimmer hinein, dessen ganze „Innendekoration" aus einem Schrank und drei großen Zeichentischen bestand. An einem stand ein hagerer, brünetter Man» mit schon etwas gelichtetem Haupthaar und einem kleinen schwarzen Svitzbarl Er drehte sich halb nach dem Eintretenden um. „Mahlzeit. Evert." „Noch immer viel zu früh für die alte Tretmühle," brummte Heinrich Evert und hängie Hut und Mantel an den Riegel. „Tu hast Du nicht so ganz unrecht, aber Dein Glück ist s doch, daß der Alte noch nicht hier war — ohne eine umfangreiche Nase wär's sicher nicht ab gegangen — grün ist er Dir so wie so nicht." Heinrich trat an seinen Tisch und nahm Reißzeug und Dreiecke vor. „Da» bemerke ich allerdings schon seit geraumer Zeit, wenn mir die Grunde dafür auch reichlich unklar sind." „Gründe? Gleich mehrere? Na hör' mal, Du bist aber unbescheiden: der eine, dab Du Dich unterfängst, selbständige Ideen zu hoben, genügt doch schon vollkommen. UebrigenS — ^ilvntium!" Schwere, schlürfende Schritte wurden aus dem -lur hörbar, jetzt ging die Tür geräuschvoll aus und ein wohlbeleibter Herr trat ein, glatzköpfig, mit dicke». Versand nsck allen Stadtteilen. kkäckmtrer tlmttsrmilcti öutrvemslkun- I>ierö«li«!wiv kei-yski-ssse 88 Zsidsn-Kesls iüi' Kleids^ Slusen, SesalS, :: ksslbssländs fsk-lixsr- SIussn und Kupons jslrl bedeutend rul-ücksesslrl. Leidenbads l^SNitT s-rsLSk Sir. 14. SlIjtltMtl, «braucht (Bretschneider), wegen Pckmnangrl »u verkaufen. Be- chtigun- naLnittag» »wischen < and < UhrWasserstrage 6» 1. Vreimhalz» Gebinde liefere regelmäßig ladungsweis«. Offert, mit Angabe der Eebund- groß« erb. L-p.d.Vl. 4- kis kl« 4» IsttmM». WUiiM Imtr-«k1il. »Ssraueutee". Paket 75 L Urinale, Dorsallbindeu u. Vrnnen- TrDKIsel. I Mae dvvvene HVaret k.lWMo» Ma« achte auf Mnua. 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