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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 26.07.1912
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-07-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19120726021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1912072602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1912072602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-07
- Tag1912-07-26
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Freit,,, 2«. Aalt 1-12. Telegramm-Adresi«: Nachrichten Dresden. E»6gr?ünSeL 18SS Druck und Verlag von Liepsch L Retchardt in Dresden. Hauptgeschäftsstelle: Marienstrafte 28/ffO. Fernsprecher: LI . 2«s« . r«01. Anzetsen-Tarts. Annahme »an AnNtn- dtaungen bi« nachm » Uhr. Sonnt»,» nur Maricnftrade »8 von 1t dt» >,.t Uhr. Die »tnipaltiae tbrundorttr äa. » Silben» »0 Pf.. Familien Nachrichten »u» Dre»den Sb Pt., die »weilpailige Zeile ausTeiljeiie 70Pf..bie rwetlpalii,« Nckiame- zette IM M. — In Nummern nach S»»n- unb Feiertagen di« einlpaittg« Drundzeite SI> Pf, gamiilen- Nachrlchten au» Dre«> den die ibrundzeile S0 Pf. — Nu»o»i!riige Nufirllge nur gegen Vorausbezahlung. — Jede» Belegblatt kostet 10 Vi. V«^»»G«»Lhr -tertNititN. Nie Dm», »en »ei ts^ich ^e« «alt»«»Zntraaun, <»n «an», nnb vs»nta»e» n»r »tnmay IM bnrch e»»»«nt»» g«m- ächen erhalten»!» »u»- HVttze» «ezieher mit dm Di«»««»»»»« » ruaetleUt. Innrmitdeut. vnellenangab» »M. 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In der «T t ta n i c"-U n t c r s» ch u n g kommt es weder zu einer Strafverfolgung noch zu Zivilprozesscn gegen die Whttc-Star-Line. Die Türket steht vor einer nc » en M i n i st c r k r i s e, La Muchtar Pascha zurückgctreten ist. Bet einer Grubenkatastrophc in Pennsylvanten scheinen 40 Bergleute umgckommen zu sein, bis jetzt wur den 14 Leichen geborgen. Infolge wolkenbrucharttgcr Regengüsse in mehreren Staaten der Union sind viele Personen ertrunken, auch wurde großer Sachschaden angcrtchtct. Neueste Drahtmeldungeu vom 25. Juli. Kongreß der englische» Gesellschaft für dfsentliche Gesundheitspflege in Deutschland. Berlin. sPriv.-Tel.j Dieser Kongreß ist heute hier im Herrenhause durch den bisherigen Präsidenten deS Royal Institute of Public Health, Rektor der Lrverpooler Schule für tropische Medizin Sir William Lever, eröffnet worden. Er führte etwa aus: Was uns nach Berlin ge führt hat. ist in erster Linie die Arbeit für die Wissenschaft. Bei Erfüllung unserer Ausgaben kennen wir keine Natio nalität. Aber wir glauben, daß die großen Nationen, die vor allem dazu in der Lage sind. Deutschland, Frankreich, Amerika und England, die Verpflichtung haben, in gemein samer wissenschaftlicher Arbeit dem Wohle der gesamten Menschheit zu dienen. Das wird am besten dazu führen, daß ein freundschaftliches Gefühl der Nationen für ein- »nder immer mehr Platz greift. In unserer wissenschaft lichen Arbeit wollen mir ungestört den Frieden fordern. Wir hoffen und wünschen von ganzem Herzen, das, dieser Friede niemals gestört werde: denn wir sind aus Grund unserer Abstammung und unserer Verwandtschaft mit den »wci grüßten Völkern, Frankreich und Deutschland, schon durch unsere Blutsbande dazu ausersehen, in Frieden mit -en befreundeten Nationen zu leben. Darauf führte Lever den neuen Präsidenten, den englischen Minister der öffentlichen Arbeiten Earl Vcauchamps. in sein Amt ein und bängte ihm die Präsidcntenkcttc um den Hals. Dann wurde der Vorsteher des Instituts, Professor William Smith, ermächtigt. HnldigungStelegrammc des Kongresses an Len Deutschen Kaiser und den König von England ab- zusenben. Hierauf nahm der Präsident, Minister Beau» champS, das Wort, um ausführlich die Geschichte des eng- ltschen Instituts zu entwickeln. Er schloß mit dem Wunsche, daß der Kongreß der leidenden Menschheit nützlich sein möge. Sodann wurden der Generalstabsarzt der deutschen Armee Professor Dr. v. Schserning und der Wirkt. Geh. Obermcdizinalrat Professor Dr. Kirchner vom Ministerium SrS Innern zu Ehrenmitgliedern der Gesellschaft ernannt. Namens des Ortskomitecs begrüßte Ministerialdirektor Dr. Kirchner den Kongreß, namens der Stadt Berlin tat dies Bürgermeister Dr. Neicke. Schwedischer Ionrnaliftenbesuch in Deutschland. Berlin. In Erwiderung des Besuches, den vor zwei Jahren eine Anzahl deutscher Journalisten auf Einladung der schwedischen Presse in Schweden abgestattet hatte, wer den Anfang September Vertreter der Presse Schwedens in Deutschland eintresfcn und nach einem mehrtägigen Aufenthalt in Bcrltkt den Einladungen von Vertretern der Presse in Dresden und Leipzig, Bremen, Hamburg und Lübeck Folge leisten. Zwischen dem Aufenthalt in Leipzig und Bremen wird aus Grund einer besonderen Einladung ein Besuch der Kruppschen Werke in Essen stattfindcn. Reue Ministerkrifis in der Türkei. Konstantinopcl. sPriv.-Tel.j Muchtar Pascha wurde von der Militärltga zum Rücktritt gezwungen. Dadurch, daß auch Fertd Pascha die Uebcrnahme des Portefeuilles des Innern ablehnte, ist das Kabinett bereits wieder er schüttert. Die Militärliga fordert unnachsichtlich die Auf lösung der Kammer und die Ernennung Kiamil Paschas zum Großwesir. Anderseits droht die Komitcepartet mit einem Appell an Europa, in dem sie gegen die Wiederkehr der Reaktion Stellung nehmen will und vor einem Staatsstreich warnt. Neue Hiobsposteu ans Albanien. Köln. sPriv.-Tel.j Einer Meldung der «Köln. Ztg." zufolge ist die Lage tn Prischttna sehr ernst. Tie Aufständische» haben sich der Stadt bemächtigt und drohe», ihren Marsch nach Uesküb fortzusetzen. Die Telegraphcn- leitungcß sind durchschnitten. In Prischttna und Umgebung liegen 25 000 Arnauten, weitere ItlVVO werden heute er wartet. Der Gendarmcrtekommandant gab 4 00 Sträf lingen des Gefängnisses, die Freiheit, bewaffnete sie und schloß sich mit ihnen den Aufständischen an. Saloniki. In Pristtna sind die Gefangenen aus ihrem Gefängnis ausgebrochcn. Bei ihrer Ver folgung wurden 15 Personen, darunter mehrere Gen darmen. getötet, einige Personen verwundet. Der Mutcssarif von Pristina hat sein Amt nicdcrgelcgt. da er eS für unmöglich hält, die Rcbcllenführer aus Pristina zu entfernen, wie die Regierung es verlangt. In Saloniki wurde der griechische Arzt Andonakis, Mitglied des jung- türkischen Komitees, aus noch nicht ermittelter Ursache von einem Unbekannten auf der Straße erschossen. Der Täter wurde verhaftet. Unwettcrnachrichten. Wien. sPriv.-Tel.j Die lieber schwemmungcn in O e st e r r e i ch i s ch-S ch l c s i c n nehmen einen großen Umfang an Wie aus Fricdek berichtet wird, hat die Hoch- masfcrkatastrophc drei Menschenleben gefordert. Der Eisen bahnverkehr kann nur mit Mühe aufrecht erhalten werden. Pittsburg. Wolkcnbruchartige Regengüsse haben gestern tn Wcst-Pennsnlvanicn, in Ost-Ohio und in West-Virginien »ngehcureu Schaden anqcrichtct. Von allen Seiten wird die Zerstörung zahlreicher Häuser, Mühlen und Tclcgraphenlcitungcn. sowie Unterbrechungen von Eisen bahnverbindungen und Vernichtung der Ernte gemeldet. Biele Personen sind ertrunken, die Straßen sind mit Häusertrümmcrn überschüttet und zahlreiche Familien obdachlos. Lima. Ein Erdbeben von 40 Sekunden Dauer hat die Stadt Piura säst gänzlich zerstört. Mehrere Personen sind getütet oder verletzt worden. Verlegenheiten der französischen Marine. Paris. Marincministcr Delcassü hat angeordnet, daß die Schießübungen, die das Mittelmeer- geschwader am Schluß des Manövers vom 80. Juli bis 3. August unternehmen sollte, zu unterbleiben haben. Ter Grund dieser Verfügung soll darin zu suchen sein, daß infolge der Gutachten über die Katastrovbe des Panzer kreuzers „Jules Michclet" Bedenken bezüglich der Pulvcrvorrüte der K riegsschisfe aufgetaucht seien. Die Grubenkatastrophc in Pcnnsyloanicn. London. sPriv.-Tel.j Von den 40 Bergarbeitern, die in den Kohlcnmincn von Union Town in Pcnnsyl- vanien von hcreinbrechendem Gcbirgswasscr überrascht wurden, sind nach den letzten Nachrichten 14 Leichen ge borgen morden. Man befürchtet, daß es keinem ein zigen Bergmann gelungen ist. zu entkam me n. Alle An strengungen, in die Grube zu gelangen, sind vergeblich, da das Wasser auf seinem Wege alles sortriß. was sich seinem Laufe cntgcgcnstclllc. Als die Fluten den Grnbeneingang erreichten, bildete sich ein Strudel, durch den alle möglichen Gegenstände, Trümmer, Baumstämme usw., in die Grube hineingczogen wurden und deren Eingang dadurch voll ständig versperrt wurde. Zur neuesten Rewyorkcr Bluttat. Newyork. sPriv.-Tel.j Vor dein Polizeigert cht fand heute das Verhör im Mordprozcß Rosenthal statt. Vorgesührt wurde als Hauptzeuge der Barbier Reislcr. Er war Zeuge der Mordtat vor dem Hytel Metropole und hatte im Vorverhör unter Zeugcneid die Mörder Rosenthals identifiziert. Trotzdem der Eintritt nur gegen persönliche Einlaßkarten gestattet war, waren der Gcrichtssaal und der Zuschauerraum von Dutzenden bekannter Mitglieder von Spielbanken angesüllt. RciSler wurde aschfahl, als er der finsteren Mienen dieser Leute ansichtig wurde. Die Randenführer machten dem Rcisler ganz offen drohende Zeichen, sie bissen sich in die Daumen, was in diesen Kreisen das Todesurteil bedeutet. Rcisler widerrief mit zitternden Knien seine früher gemachten eidlichen Aussagen und wurde daraufhin wegen Meineids verhaftet. Doch wurde nicht der geringste Versuch gemacht, eines der Bandenmitglieder sestzunehmen. Man glaubt, daß die Untersuchung in diesem Prozeß ergebnislos verlausen werde. Zur Lage in China. Peking. Meldung des Reuterschen Bureaus.j Bei der N a t i v n a l v e r s a m m lung sind 5 Telegramme von bedeutenden A r m e e k o m m a n d a n t e n eingcgangcn, die in die Versammlung dringen, die Liste der neuen Minister sofort anzunehmcn. Mehrere Tele gramme drohen mit militärischen Maßregeln, falls die Ver sammlung sich nicht fügen sollte. Zum Befinden des Mikado. Tokio. lNeutcrmeldung.j Der Zustand deS Kaisers wird im Palais für sehr ernst angesehen. Gestern abend 11 Uhr 80 Min. wurde folgendes Bulletin über das Befinden deS Kaisers ausgegcben: Temperatur 28,2 Grad, Puls 105, sehr unregelmäßig, Atmung 37, sehr wenig ruhig. Der Kaiser ist heute erschöpfter, die Kräfte sind gesunken, das Allgemeinbefinden ist unbefriedigend. Was hören wir beim Nürnberger Süngerseft? Wir werben um Abdruck des folgenden Artikels gebeten: Die Bevanstaltungen des 8. Deutschen Sängcr- bundesfestes in Nürnberg gliedern sich tn: einen Begrüßungsabend. eine Gedenkfeier, zwei „Hauptaufsüh- rnngen" skünntc diese Bezeichnung nicht das übliche, un- deutsche „Konzert" auf Vortragsordnungcn der Manner gesangvereine vcrdrängcn?!j und drei „Kommerse". lGibt cs für „Kommers" kein deutsches Wort? vielleicht „Vier- liedcrtafel"?j Eine Hochflut von Gesängen ergießt sich über die Feftteilnehmcr, welche selbst den anspruchsvollsten Sänger und Sangcssrcund der Menge nach vollauf befrie dige» dürfte. Es kommen nicht weniger als 7 0 M ä n n e r- chöre und ein gemischter Ehor zu Gehör! Während nun seitens des bas Fest besuchenden Publikums das Hauptinter esse den gemeinsam von allen Sängern tnach der notwendigen Teilung der zirka 38 000 Sänger tn 2 Abteilungen von ie 19 000!j zur Ausführung kommenden Massenchörcn zuteil wird, versolgt der Sänger selbst mit ganz besonderem Interesse die Darbietungen der Einzel-Bünde und -Ver eine. um zu hören, was selbige singen und wie sic's machen. Ist nun auch der Wert eines Chorwerkes „in sich selbst" begründet, so ist zu seiner vollen Wirksamkeit außer einer guten Ausführung doch das Zusammentreffen ver schiedener günstiger Momente notwendig, z. B. Akustik, Zeitpunkt und Rahmen des Vortrages »sw. Die Länger, welche ja tn den seltensten Fällen die Partitur eines Chores kennen, sind nur zu leicht qcncigt, aus dem momentanen gröberen oder geringeren Erfolge eines Vortrages sich ein falsches Bild von dem betreffenden Werke oder dem vor tragenden Vereine rcsp. Bunde zu bilden. Besonders dann, wenn es sich um einen neuen, im eigene» Verein noch nicht geübten Chor handelt. Es ist nun selbstverständlich, daß tzft allgemein«» deutsch«« Säng«rsest mit seiner enormen Anzahl von Einzelbündcn, bei deren sprachlichen Verschiedenheiten trotz aller Einhcitsbcstrebungcn mannig faltige Ausführungen bezüglich Tonfärbung, Konsonantcn- bildung, vom Landestcmperamcnt bedingter Temponahme und mehr oder weniger scharfer Rhythmik zu hören sein werden. Es werden sich also für den aufmerksamen Hörer vielerlei interessante Vergleiche anstelle» lasten. Die Hauptsache bleibt natürlich stets, daß sich Inhalt und Dar stellung möglichst vollkommen decken! Außer den sechs ge meinsamen Chören der drei Kommerse sind, als Masscnchöre der beiden Hauptanffübrungen. 17 Chorwerke ldavvn 8 mit Orchcsterbcgleitungj als allen Sängern, die nach Nürn berg ziehen, bekannt anznnelnnen. Man sollte cs wenig stens annchmen können. Daß dies aber nicht der Fall lein kann, dies ist im Hinblick auf die bei der Ricsenzabl von angcmeldcten Sängern unvermeidlichen Anzahl von ^Schlachtenbummlern" sowie hinsichtlich einiger „Orchester- Chöre" auf einen Mißgriff in der Wahl derselben als für kleinere Vereine viel zu schwer und unverwendbar, von vornherein entschuldbar. Außer diesen gemeinsamen Chören kommen nun 50 Chöre seitens 51 Einzelbündcn. ferner der beiden AuslandSvcretue: Revalcr Liedertafel und Brook- lnner Sängerbund sowie des Wiener Männcrgcsang- vercins, deS Köntgsberger SängcrvereinS und des Kölner Licderkranzes zur Ausführung. Ten Gipfelpunkt des Interesses werden zweifellos die beiden Vorträge deS Wiener Männergesangvereins unter Leitung von Victor Kchldorfcr und Ehrenchormeistcr Eduard Kremser bedeuten! Namentlich auf A. Bruckners prächtigen Chor „Um Mitternacht" sei ganz besonders aufmerksam gemacht. — Zum Schlüsse möchte ich noch einem Gedanken Ausdruck geben, welcher mich bei der Durchsicht deS Programms der 51 Einzelbttnde lebhaft beschäftigte: Wäre es nicht viel, viel schöner, wenn anstatt der vielen Einzrlbündc mit tm günstigsten Falle nicht über eine anständige DnrchschuittS- böhc hinaus kommenden Leistungen lwobci in den selten sten Fällen ein wirklich interessanter und unbekannter, wertvoller Chor zur allgemeinen Kenntnis gebracht wird'.j einige -er beim Äatserpreissinqr» preisgekrönten Vereine. an der Spitze der ruhmreiche Kölner Männergcsangvcrcin, aufgefordert würden, am Podium zu erscheinen und vor der gesamten deutschen Sängerschaft Proben ihres überragen den Könnens abznlegcn zu allgemeinem Nutz und Frommen. Ich meine, es müßte Ehrensache der ersten und leistungs fähigsten Vereine sein, mit ihrem Können aneifcrnd und vmbildgcbend bei diesen einzigartigen Gelegenheiten vor die gesamte Sängerschaft zu treten. Dies müßte frucht bringend und ansporncnd wirken. Wird nicht jeder Sänger mit höchstem Interesse solchen Darbietungen lauschen?! Richard Fuchs. Kunst und Wissenschaft. ** Prof. Dr. v. Barq und die Dresdner Hofoper. Der berühmte „Trtstan"-Darsteller, der demnächst in den Ver band der Münchner Hofoper tritt, äußert sich in einem Briese an das Dresdner „Salonblatt" von Bayreuth aus über seine bisherige Tätigkeit und die Dresdner Hos- oper n. a. wie folgt: „Rückschauend erfüllt mich vor allem ein Gefühl von Dankbarkeit und Freude, daß ich in Dresden die nötige Zeit und Ruhe fand, um mich künst lerisch z» entwickeln. Wie viele Talente gehen doch zu grunde, da ihnen die Verhältnisse nicht gestatten, die eige nen Kräfte an geeigneten Aufgaben zu stärken und zur Reife zu bringen, um auch den grüßten Anstrengungen gewachsen zu sein, denen sie mit den schwachen Kräften des Anfängers nur allzu früh erliegen müssen. Keine andere deutsche Bühne übcrtrisft die Dresdner Oper an Exaktheit und Disziplin in der musikalischen Arbeit, und dies ist als persönliches Verdienst deS Dresdner Generalmusikdirek tors v. Schuch und seiner 40jährigen Wirksamkeit anzu- erkennen. Als ganz besonderes Glück betrachte ich cs, in den erste» Jahren meines Dresdner Aufenthaltes -cm unvergeßlichen Bayrenthcr Lehrmeister Julius Kniese begegnet zu sein. Dieser führte mich nach Bayreuth, wo für mich unter der persönlichen Leitung ppn tzsgq
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