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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 28.07.1912
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-07-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19120728024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1912072802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1912072802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-07
- Tag1912-07-28
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d,» «» r«»« 56. Jahrgang. Z 266. Hden<l.H«grbe -s » dt« KO «dmuttni«» «, »tntchtthrl. N>« Dr«». »«n »,« ,«,Uch ««»ler Zutraaung <au S»nn- und vkonta«» nur «tnmal) l>,30 M., durch »u»wart!a« Äom. mtM«ni>r« dt» 5, dü M. »«i «tnm»It,«r Zu- ftrluna durch dl« Post 3 M. <ödn«BkI»«ll>eId). Di« d«n Skiern von Dr««d«n u. Nmgrdun, a« lag« »orher M- gkftklllin «d«nd->u»- gal>en«rhall«ndi«au»< »iirtigrn Brzlrh-r mit d«r Morg«n-«u»>al>» /rusammkN zuarslelll. Nachdruck nur mit d«ut- Uch«r Ourllrnangad» t.Dresd. Nachr.»> «u- Wg. — Unorrlangi« Pianulkrtpt« w«rd«n nicht ausb-oahri. Smat«, S8. J,a tSIL, TelegramnE»resse: Xachrichte« Dresden. Druck und Verlag von Liepsch 6c Leichardt in Dresden. Hauptgeschäftsstelle: Marieristraste 38/40. Fernsprecher: N . 2VS6 . SSM. Anieinen-rartt^ Nnnahm« »an «nkü». digungrn dt» nachm. '> Uhr, Sonntags nur Marienitrahe 3» v«r II bi» >,-! Uhr Dt« «injpatttgr Srundzctte (ca n Sllb«n> »0 Ps„ NarnM«n Nachricht«» au» Dr«»d«n 23 Pt^i di« ,w«ttpatttgr Zelte aufL«r>Iei«k7t>Pt,dt« zweiipaUtgc Nellaine. zette I,3N M. — I» Nummern noch So»»- »nd A»i«rlag«n dtL euchtatlige «Irrund^a«, 33 Pf, Familie»» Nachrichten au» Dre»» den die isirunde-Nal 30 M — AuswSrN««- AusirSge nur gegen Pvrau»d«Mhtllng — Jedes Pelegdlati tostet! 10 P,. . ^ OsvLlä SrM Zs 86 4llrvÄ f Lriek LudiersedL? 8Z krot. L. liutterold ertigs Losere, Der König hat der Witwe des Iu stizmi ni ste rs ein sehr herzliches Beileidstelegramm ge sandt. Bet München stürzten der Flieger Fischer und sein Monteur tödlich ab. In Albanien wurde aus einen Truppe^- Sonüerzug ein A «schlag versucht. In Wesivirginien fand zwischen streikenden K o h l c n a r b c i t e r n und Polizisten eine Schlacht statt: es sollen 6« Personen tot sein. Neueste Drahtmeldungen vom 27. Juli. FliegeruugUick. Miinchcn. Heilte früh stürzten auf dem Gelände zwischen Feldmöching und Moosach der Flieger Fischer und sein M ontcur K u g l e r von den Ottowcrken aus be trächtlicher Höhe ab und waren sofort tot. Fischer hatte erst vor Tagen seine Pilvteiiprüsung abgelegt. Opfer der Berge. Bei einer Tour auf die zwei norddeutsche Touristen ab. Zug - Beide Partenkirchen, spitze stürzten sind tot. Die Lage in der Türkei. üonstantinopel. Ein Tagesbefehl des neuen M a r i n c m i n i st e r s legt den Offizieren und Mannschaften der Marine brüderliche Kameradschaft und Fcrnhaltung »vu den politischen Kümpfen ans -Herz. Die Frage der Auflösung der Ka m m c r wird ständig er örtert. Ein oppositionelles Blatt rät der Regierung, un verzüglich vor der Kammer zu erscheinen, diese auf Grund der seinerzeit gemeldeten Wahlexzcssc als ungesetzlich kon stituiert zu crklcne», die Deputierten zur Riederlegung ihrer Mandate auszusordcrn. dann die Kammer auszulösen und Neuwahlen anszuschreiben. Saloniki. Infolge der in den letzten Tagen ver übten B o m b e n a t t e n t a t e sind die Behörden be unruhigt. Man glaubt Grund zur Annahme zu haben, daß die Anschläge auf die Bahnstrecken mit der Bewegung der Albane r in Zusammenhang stehen. Als ein Sonderzug mit Truppen von Gewgcli nach Koisowo abging, wurden die zwischen den Stntionen Gcwgeli und Mroftchc befindlichen Brücken, kurz bevor sic der Zug passierte, durch Bomben in dtt Lust gesprengt. Blutige Streikunruhen — «« Tote. Ncmyork. tPriv.-Tel.t In W e st v i r g i n i a, wo seit einiger Beit rin dusterst erbitterter Kohlen- a r b e i t c r st r c i k gefül.r» wird, kam es gestern bei Point Creek zu blutigen Kämpfen. Mehrere hundert Streikende rückten ans die Polizisten, die die Gruben bewachten, los und schleuderten Dnnamitbomben gegen sic. Die Schutz leute und Grubenbcamtcn erwiderten den Angriff, sofort mit einer Gewehrsalve, die vier Streikende niedcrstreckte. Die Folge mar eine st u n d c n l a n g e Schlacht, bei der der Polizcichef und mehrere seiner Untergebenen fielen. Im ganzen sollen 80 Personen getötet morden sein. Mit be sonderer Wut wurden die Arbeitswilligen ange griffen, von denen eine grostc Anzahl getötet wurden. Die Telegraphen- und Telcphondrähte wurden durchschnitten und die Eisenbahnschienen ausgcrisscn. Nach der Haupt stadt Charlcstow» wurde durch Kurier berichtet, das, die Konstabler Maschinengewehre benutzten, während die streikenden K o h l c n a r b e i t c r reichlich mit Dnna- mtt und Munition versehen waren. Bomben warfen, Revolvcrschüssc abseucrten und ihre Gegner mit Messern niedermctzelten. Ter Gouverneur des Staates sandte Miliz zur Hilfe ab. Infolge der anfgcrissencn Eisenbahnschienen kennten die Soldaten iedoch nur bis aus einige Kilometer entfernt an die Kampsstättc herankommcn. Ten Rest des Weges legten sic zu Fust zurück und schleppten dabei die mitgcbrachten Schnellfencrgeschützc mühsam mit fort. Die Streikenden sollen in den Bergen eine säst unüberwindliche Stellung eingenommen haben. Der verbrecherische Polizeipräsident. Ncmyork. tPriv.-Tel.i Der Polizeilentnant Cosiigan beschuldigte gestern vor dem Staatsanwalt den Polizei Präsidenten Waldo. sich in früheren Jahren an zahl reichen Verbrechen beteiligt und von einer ganzen Reihe von Verbrechen gewustt zu haben, ohne einznschrei- ten. Wie es heistt, soll die Verhaftung mehrerer hoher Polizeibeamter unmittelbar bevorstehen. Berlin. <Priv.-Tel.s Der Direktor der Kriegsakademie, General der Infanterie v. Manteufsel, wird, wie in militärischen Kreisen bestimmt verlautet, demnächst von seinem Posten zurücktreten und durch den Kommandeur der 8. Infanterie-Brigade in Stettin, Generalmajor Tick- huth, ersetzt werden, der zurzeit de» Kaiser aus der Nord landreise begleitet und ihm Vorträge über die Schlacht bei Leipzig hält. München. Die Kammer der Abgeordneten genehmigte den neuen Lokalbahn-Gesetzentwurf, wonach fünf neue Lokalbahnen gebaut werden sollen. Die Gesamtkostcn belaufen sich ans 7 883 70t! Mk. München. tPriv.-Tcl.j Ans Furth im Walde wird ge meldet, dast in der dortigen Bahnhofs-Restauration ein junger Man» verhaftet wurde, der allem Anschein nach mit dem anqcblichcn Ingenieur -Herbert Teige aus Bilbao identisch ist, der in Rcgcnsburg die Privaticrc Fräulein Hinkcr ermordet und beraubt hat. Ter Verhaf tete wurde nach Rcgensbnrg transportiert. Konstantiuopel. Der deutsche Botschafter Freiherr v. W angcnhcim ist gestern hier cingclrvsfcn und hat die Geschäfte der Botschaft übernommen. Buenos Aires. Die Vertreter der iv e st l i ch c n und n ö r d l i ch c n E i s e n b a h n l i n i c n haben den Senat um die Genehmigung einer Fusion ersucht. Der Minister der öffentlichen Arbeiten ist dem Plane geneigt. Sertliches und Sächsisches. Dresden. 27. Juli. —* Sc. Majestät der König ist gestern in Helgoland eingetrofsen. —* Sc. Majestät der K öuig besuchte am 23. d. Nt., wie gemeldet, die von dem Deutschen Verein zum Schutze der Vogelwelt. c. V„ gegründete Bogelkolonic Mem men in der Nordsee. Der König mar der Einladung des einen der Pächter der Insel, des Grasen von Wilamowitz- Möllendors, erste» Vorsitzenden des Deutschen Vereins zum Schutze der Vvgclwelt, gefolgt und wurde von dem zufällig anwesenden zweiten Vorsitzenden des Vereins, Tr. Hcu->t nicke aus Gera, und dem Lehrer Leege aus Oslenmorsch^ der auf dem Memmcrt die Aussicht führt, empfangen. Den König begleiteten die Prinzcnsöhnc und die Prinzcssinncu-j Töchter, sowie zwei .Herren und zwei Damen des Gefolges., Se. Majestät besichtigte die Kolonie eingehend, besuchte auctzj die Wärterhäuscr, nahm, ebenso wie die Prinzen, verschie-j denc Photographien aus uud sprach sich sehr anerkennen« über das Gesehene aus. Im Gespräch bekundete Le. Majc-i stüi ein nicht gewöhnliches Interesse an den Vogelschutz» bestrebungen und eine eingehende Bekanntschaft mit ücrl Theorie und Praxis des Vogelschutzes. So schilderte er, z. B. die großen Erfolge, die er mit Nistkästen aus seinem' Gute und in seinem Garten gemacht Hai. Hvsscntlich sindet- das rege Interesse, das der König den Vogelschutzbestreöun- gen entgcgenbringt, in den weitesten Kreisen des deutschen Volkes Nachahmung durch den Beitritt zu dem „Deutschen Verein zum Schutze der Vogelmclt", der seit seinem Be stehen sür die Erhaltung der heimischen Vvgclivclt Großes geleistet hat. —* Der unerwartete Tod des Herrn Iustizministers Dr. von Otto hat allgemein größte Teilnahme erweckt. Le. Majestät der König wurde svsvrt telegraphisch in Kenntnis gesetzt, ebenso die Minister, die sich, mit Aus nahme des Herrn Kriegsministers von Hausen, sämtlich auf Svmmerurlanb befinden: der Minister des König lichen Hauses Herr von Metzsch ans ieinen sächsischen Gütern, Kultusminister Dr. Beck in der Schweiz, der Minister des Innern Gras Vitzthum von Eckstadt auf den Gütern seiner Familie in Schlesien, Finanzminister von Scydemitz in Oberbanerri. lieber de» Nachfolger des ver storbenen Herr» Iustizministers von Otto ergehen sich einige Blätter auch schon in Kombinationen. Vielfach ge nannt wird hierbei namentlich der Erste Staatsanwalt beim hiesigen Königlichen Oberlandesgericht Herr General- staatsanwalt Geh. Rat Gras Christoph N u d. Vitz thum von Eckstäd t. Graf Christoph Nnd. Vitzthum von Ecksiüdt ist ein Vetter des jetzigen Ministers des Innern und ist unverheiratet. — So überraschend sür viele die Nachricht vv» dein Tode des Herrn Tr. von Otto gctvmmcn ist, so darf sein Hinschciden doch nach allem, was man hört, als eine Fügung gütiger Vorsehung angesehen werde», die ihn vor längerem schwerem Leiden behütet hat. Ob gleich sich Tr. von Otto in intimen Kreisen schon vor einiger Zeit dahin ausgesprochen hatte, daß er nicht mehr lange im Amte bleiben würde, kam die kürzlich cingctrctcnc ganz bedeutende Verschlimmerung seines Zustandes doch über raschend. Nach seinem Hinicheiden ist jetzt Le. Exzellenz Kriegsministcr v o n H a u s c n dienstälte st e r Mini ster. Nach diesem haben in weiterer Reihenfolge Kultus minister Tr. Beck, Minister des Innern Graf Vitzthum von Eckstädt und Finanzminister Tr. von Sendcivitz ihre Porte feuilles übernommen. Je nach dem Partcistandpnnlt wird die Wirksamkeit des Verstorbenen in verschiedenen Blättern gewürdigt. Interessant ist dabei zu sehen, wie er von l i n k s l i b e r a l e r Seite, ans der Tr. von Otto infolge seiner unbegrenzten Zurückhaltung in allen poli tisch geiärbten Fragen manche Anerkennung gesunden hatte, im allgemeinen nls z n l v n s crvati v gerichtet hin- gcnellt wird. In einem Blatte wird zu seiner Charakte ristik gesagt: „Tr. von Otto brachte seine Anssiihrnngcn. auch wenn sie das Gebiet der allgemeinen Politik stressten, stets mit größter Ruhe vor und hatte deshalb niemals im Landtage derartige Zusammenstöße mit den nicht der kon servativen Partei angeliörenden Abgeordneten, wie sic der gm t. März 1010 aus dem Amte geschiedene Minister Tr. von Rüger in stattlicher Anzahl zu verzeichnen Halle. Aus der Ionrnalistentribüne wurde der jetzt verstorbene Minister noch besonders geschätzt wegen seiner deutlichen, Kunst und Wissenschaft. -s* Spiclplau des Rcsidcnztheatcrs vom 28. Juli biS 4. August. Sonntag: „Mcncrs": Montag: „Geisterstunde": Dienstag: „Schmuggler": Mittwoch: „Sommerspuk": Don nerstag den I. bis mit Montag, den 5. August, täglich: Gast spiel des Berliner Vaudcvill-Enscmblcs: „Der Tanzanwalt". 4* Johannes Lauterbachs 8V. Geburtstag hat einen Verlaus genommen, wie er kommen mnstte. Der Altmeister der Tonkunst hatte sich, wie bereits mitgcteilt» unter der strengen Fürsorge seiner Gattin allen persönlichen Be grünungen nnd Beglückwünschungen weiterer Kreise ent zogen und den Tag unter der Assistenz eines ganz kleinen Kreises intimster Familien verbracht, um auch allen sreudi- ge» Ansregunge» zn entgehen, die bei der Hochschätzung und Liebe, die der ehrwürdige Künstler allerwärts genießt, nicht ausbleibcn sonnten. Die große, herzliche Teilnahme, welche aber in weite» Kreisen wachgeworden war, hat sich am Tage selbst, wo die im Kurhaus „Weißer Hirsch" von dem betag ten, aber immer frohgemuteren Ehepaar bewohnten Zimmer den prächtigsten Blumenschmuck aufwicscn, und noch an den folgenden durch Hunderte sinniger schriftlicher und tele graphischer Glückwünsche zu erkenne» gegeben. Außer der telegraphischen Beglückwünschung der königlichen Prinzen von ihrem Nordseebadaufenthalt ging auch ein Glückwunsch telegramm von Ihrer Köuigl. Hoheit Prinzessin Mathilde ei». Intendant Exzellenz Gras Seebach sandte Glückwünsche aus Nyborg „in dankbarer Erinne rung an die langjährige, so verdienstvolle Tätigkeit in der König!. Kapelle". Im Namen der Mitglieder der König!. Kapelle sprach Konzertmeister Franz Schubert „dem un vergessenen «rosten Künstler, dem treuen Berater und Freund, die aufrichtigsten Glückwünsche ans. Gott erhalte unseren lieben »nd hochverehrten Lauterbach!" — Ober» bürgermetster Geheimer Rat Dr. Beutler telegraphierte die herzlichsten Glückwünsche „in treuer Verehrung". Ge sandter Gras Rex sandte eine Depesche aus Cernahora lMährcni, ebenso Ernst und Anna v. Possart aus Mün chen. Gräfin v. P l a I e » - H a l l e r m u n d , die Ge mahlin des früheren Intendanten, gedachte in Friedrich roda „des berühmten Künstlers". Von dem Direktorium des hiesigen König!. Conscrvatoriums war ein längeres Schreiben eingegangcn, in welchem „der unver gessenen hervorragenden Lehrkraft des berühmten Lehrers" gedacht wird. Weitere schriftliche nnd telegraphische Huldi gungen erfolgten durch das Ehepaar Geheimral v. Schuch, die Paulincr in Leipzig, den Mozart-Verein in Dresden, den Verein der Bayern in Dresden, einen Schüler in San Franzisko »sw. 7* Bayrcnthcr Festspiele. kV. Die Siegfried Wagners ch e N c »ins z cnic r n n g der „W a l kü r e" brachte hauptsächlich Neues und Wertvolles in der Ans- gcstalinng des Malerischen und des Plastischen. Im ersten Ak war die Hundingl,litte ans einen kleinen Raum bcschräntt und ihr so eine gewisse Intimität gegeben. Im zweiten Akt war die Hundinghütte auf eine» kleinen Raum beschränkt satz zur Tradition sang Brünhilde die Todesvcrkündigung nicht vor einer Seitcnkulissc, sondern in der Mitte des Hintergrundes, wodurch das Mystische des Vorganges ver deutlicht wurde. Eine völlige Neuerung brachte auch der dritte Akt, den Ritt der Walküren. Hinter Schleiern sausten lebensgroße Figuren ans Rossen durch die Luft. Siegfried Wagner, der die Ausführungen voll Schwung leitete, er zielte auch als Regisseur einen wohlverdienten Erfolg. Ge sanglich und darstellerisch im Vordergründe stand Walter Soomcr als Wotan. Er war. ausgezeichnet disponiert und frappierte durch den energischen Ansdruck, mit dem er die Gestalt des Gottes charakterisierte, und meisterhaft glie derte er die Erzählung des zweiten Aktes. Ellen Gnl- bran so» als Brünhilde fesselte durch die Hoheit ihrer Auffassung und durch die Größe des Stils. Tie französisch- englische Sängerin Frau Salzman »-Stevens sang die Stcglindc mit schmiegsamem Organ, aber eü war mehr italienischer Opernstil als Wagnersttl. Den Siegmunö sang Jakob Urlus mit männlich schöner, sich leicht gebender Stimme vortrefflich. In jeder Hinsicht hervor ragend war Paul K nüpser als Hunding. Ter Gcsamt- cindruck der Aufführung war bedeutend. s-* Der Deutsche Atadcmischc Esperanto-Bund trat gestern im preußischen Abgeordnelenliause unter dem Vor sitz des Geheimen RcgiernngsratS Universität»- Professors Tr. Schmidt zn seiner Vundcstagung zusammen. Ober lehrer Tr. Haller-Leipzig sprach über „Esperanto und Ido nnd die Forderungen der Wissenschaft", Tipi.-Ing. Kohlt, Dozent am Friedrichs-Polytechnikum Kölhcn, über „Esperanto »nd der Wert seiner Einführung an akademischen Lehranstalten", Regierungsassessor Tr. Schramm- Tre Sven über „Tie Ausgaben des Tentfth-Akadeinischen Espcrantv-Vnndes". An die össentliche Versammlung schlossen sich Seltivnssitznngcn der philologischen, juristischen, medizinischen, der beiden theologischen, dcr lcchnischcn und der Offiziers-Sektion an. Sine Fahrt nach Südamerika. Original-Bericht von Max Be wer, Laubcgast - Dresden. lAachdruck verboten.! I. Meine Reise nach Argeniinic» nnd Chile verdanke ich dem französischen Exminister Elemeneeau. Zwar nicht un mittelbar, denn ich habe nicht die Ehre, ihn persönlich zu kennen. Aber seine Vorträge in Buenos Aires machten einen so tiefen Eindruck i» dcr argentinischen Gesellschaft, daß die dortigen Tcntschen das Bedürfnis empfingen, auch einmal deutsche Vorträge in ihrem Lirndc zu veranstalten. In Nordamerika haben sich schon viele deutsche Dichter und Schriftsteller durch Vorträge nni ihr Vaterland verdient gemacht, in^Südamcrika noch keiner. Tie Franzosen haben durch die Schöpfung einer Xliiaiico lraneai-e oin Netz über den ganzen Erdball geworfen: sie senden planmäßig in alle Länder der Welt von Christiania bis Sydncn geistig regsam« Männer, die durch interessante Vorlesungen die Teilnahme an der französischen Kultur machhalten sollen. Die Deut schen, die Wcltpolitik treiben, sollten gleichfalls, diese Welt,
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