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Dresdner Nachrichten : 05.08.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-08-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-191208050
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19120805
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19120805
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-08
- Tag1912-08-05
- Monat1912-08
- Jahr1912
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.08.1912
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v«. Jahrgang, ^ir 214. «ez«,»-»e»Lhr ,>«kt«li»hrl. für D«»> Mck» »«', d«i' Üi-!!» »IM»n>r, d>»L,«oM. »«> «tnmaligrr Zu- sUllin, durch dl« Pos« »I».<«hn-»ch>IIg«ld>. Dt« d«ir L»kni «« Dr«»d,n «. Unr,«dun« mn Ta,« oarhir pl- »«st'llun «b«nd»u»- »ad«n «rhaltrn dt« au»- »tlktlarn B«»IA«r mit d»r Mar,«»-«»»,ab» »>Iamn>«n lu,«»«»«. Nachdruck nur mt> d«ul- IIch«r Qu«ll«nan,abe «,t>ri,d. Nachr,-> ,u- Wg — Uno«rlLn,t« wanuslrlpl« w«rd«n nicht aufbrwahrt. Telegramm-Adresse: Nachrichten Dresden. Fernsprecher: 11 » SONS « »6kl. Montag, 5. August 1S12 E»6gi7ÜrrSeL L8SS Druck und Verlag von Liepsch Sc Reichardt in Dresden. Hiürmer klm« »tnck »on ti«n«>rr»i»n<1,r yu»U«L« unck tu»«,r»< pratanrnrt. V,rtr»u»,-NI»a»rIn: UHUS», ir. »«zeige«-Tarif. Nnnahm« von Bnkttn- dtmrn^n dt» nachm. » Uhr. Sonntag» nur Martknstrahr 88 von II bl» >/>« Uhr. Dl« rmtpoiltn« tbrundiert« «>a. 8 Silben» so PI . tsamllt«»b!achrtchtrn au» Dr«»d«n Sb PH; bl« zweitpaltta« Aril« aufTutle««e70P1..die zweilpaltige Reklame- »ile I..« W. - Zn Nummern nach Sonn, und Feiertagen dl- elnlpollige wrund^eile Sb Vi, Familien- Nachrichien aus Dres. den die Krundzcile SN P>. — Auswltrtiq« Autlriige nur gegen Vorausbezahlung. — Jedes Belegblall koste« IN Ps. Hauptgeschäfts st elle: Marienstraße S8/4K. „Raumkunst" Orvscinn-^.. Vistkokis,trssss 8/7. Ol« !>«»«<»rck»nkrn iin Itrckgesekoss unck rler Halle eni>i.NI: — -tnliquilölen — Uunstk-exanstbn-Ia. Im II. „. 1,1. Stockverb b-kln-Ie« siel, -tie ^usslellunx von ninrlrrixn HlUIxI». in LSlSUotltUVSS- Qs^sns^Lucleri L>. ^rirk 3,—, mit äcknur klarlc 3,7b. »si'liiilsiiHi'Lctisll-fsIIrkIiii'ine. Kgl. LSctra. , l-lotllorsrsnt 8eU»ü«5txk°tt nervösen Orsprun^s Loporval. riabclic 1,l9 u. 2 IV1. Vvrsrmü nnek ausvlirls. i<ölii§!. l-iotapotiiSks »»M> r» NIÜ81» I2I>> - IHvnrir^tttnr. «MMM Aviv srkrgo Lesov, Mutmaßliche Witterung: Wärmer, kein erheb licher Nicdcrichlng. Zum Nachfolger Dr. v. Ottos als sächsischer Justiz- minister ist Ncichöanwalt Dr. Nagel- Leipzig ernannt worden. Auf der Internationalen B a u a u S st c l l n n g Leipzig 1013 wird eine landwirtschaftliche Sondern uS st e llung veranstaltet werden. Der deutsche Kronprinz ist in München cingc- trofsen. Die erste Division des dritten Geschwaders soll im Oktober in Wilhelmshaven stationiert werden. An der montenegrinisch-türkischen Grenze kam es zu heftigen Kämpfen. Neueste Drahtmeldungen vom 4. August. Der Kaiser in Swinemünde. Swincmündo. Der Kaiser hielt heute vormittag kn Bord der „Hohenzvllcrn" Gottesdienst ab und begab sich später mit den Herren seiner Umgebung an Bord des „Sletpncr" ans die Reede, wo die „Oldenburg" ankert. Der Kaiser besichtigte mit seinen Gästen eingehend das Panzerschiff. Nach der Frühstückstascl an Bord der „Hohenzollern" verlieben die NordlandLgäste die Kaiser jacht. Der Kaiser sah gestern auf der Herfahrt von Bergen Reikeskizzen des Marinemalers Prof. Willi Stöwcr und erteilte dem Künstler einige Aufträge. Heute nachmittag unternahm der Kaiser mit den Herren der Umgebung bei schönem Wetter einen Ausflug im Automobil nach Hcringsdorf. Der deutsche Kronprinz in München. München. Der deutsche Kronprinz ist heute früh von Berlin kommend mit dem Freiherr» v. Zobcltitz und Freiherr» v. Frankenstein in München cingctrosscn. Kurz nach 9 Uhr fuhr er mit seinen Begleitern nach Possenhofen znm Besuche der Herzogin-Witwe Karl Theo dor weiter, und wird mittags die Reise im Automobil durch das Allgäu nach Hopsrebcn im Bregenzer Walde fortsehen, wo er einen längeren Jagdaüfcnthalt nimmt. Eisenbahn-Unfall. Blnmcnthal. (Osipr.f Amtliche Meldung. Zug 119 ist hier gestern infolge falscher Einfahrtgcbung auf Zug 8274 a u fg e fa h r c:i. Bier Reisende und der Lokomotivführer vom Zuge 1l9 sind leicht verletzt, fünf Wagen sind entgleist und drei Wagen schwer be schädigt. Die Strecke ist von 2 Uhr nachts wieder fahrbar. Die Reisenden vom Zuge 119 wurden mit Sondcrzng bis Insterburg befördert. Die verletzten Personen fanden die erste Hilfe im Arztivagcn. Ehrung im Kriege gefallener Helden. Nancy. Heute vormittag fand in Jarvillc die Ucbcr- sührung der Gebeine von 58 im Kriege von 1879 gefallenen deutschen Soldaten von dem alten nach dem neuen Kirchhofe statt, wo ein Denkmal für sic errichtet wor den ist. An -er Feier nahmen teil der zur deutschen Botschaft in Paris kommandierte Rittmeister Frank, ein Vertreter der Präfektur, der Bürgermeister mit einem Beigeordneten und eine Anzahl Offiziere. Eine Kom pagnie des 79. Linien-NegimcntS, sowie eine Husaren- und Artillerie-Abteilung erwiesen die militärischen Ehren. Zur französtsch-russischen Marinckonvcniio«. Petersburg. Die „Nowojc Wrcmja" schreibt in einem Leitartikel, das« die Marinckonvention das französisch- russische Bündnis wenn nicht erweitere, so doch festige. In den ersten Jahren dcS Zwcibnndcs habe das Gefühl über den Verstand vorgchcrrscht. Diese Tage seien vorübcr- gegangcn, und die Enttäuschungen, die Nustland während des Krieges mit Japan, die Frankreich während der Marokkosragc erlebten, hätten den Vor teil gebracht, dass das Unmögliche vom Schwierigen scharf getrennt worden sei. Die Zeitung stimmt der „Agcncc HavaS" zu, das, die technische Marinckonvention an dem Bündnis nichts ändere, und sicht in dem Abschluss zurzeit, -a eine russische Flotte noch nicht vorhanden ist, ein Zeichen des französischen Vertrauens. — Die „Birschcwysa" schreibt, daß die Konvention Deutschland nick, t zu beun ruhigen brauche, da sie rein defensiven Charakter habe. Sie gewinne nur dann Bedeutung, wenn die Diplomatie der Triple-Entente die freie AuSsahrt der russischen Flotte aus dem Schwarzen Meere erreichen würde. Meuterei im Gesiingnis. Sewastopol. In einem schwimmenden Gefängnis überfielen sechs verhaftete Matrosen ihre Begleitmann schaften, ertränkten einen Untcrosstzier und gingen an Laich. Ein zweiter Unteroffizier feuerte und verwundete einen der Flüchtlinge. Vier wettere Matrosen wurden ergriffen, einer entkam. Aus Marokko. Rabat. In der letzten Nacht wurde ein französi scher M i l i l ä r t r a n s p o r t am Ued Kcmissat von 59 Reitern angegriffen. — Mannschaften der Kolonne Gourand rücken morgen in die Gegend nördlich von Fez ab, um das Vorrücken des Nogi z» verhindern und das politische Werk zu vollenden, das im Juni bei den Hanaina begonnen wurde. — Der Prätendent El Hiba ge winnt fortgesetzt an Einflub bei den Stämmen. Kämpfe an der montenegrinisch-türkischen Grenze. Ectinje. Amtlich wird gemeldet, dah vorgestern nacht in Malissia ein lebhafter Kamps zwischen Truppen und Angehörigen des Stammes Kastrati stattgefunden habe. Gerüchtweise werden neuerliche Zusammcnstösic zwischen Mali ssoreu und Truppen gemeldet. Angeblich ist eine gröstcre Anzahl Soldaten gefangen genommen und entwaffnet worden. Die montenegrinischen Grcnzbehörden hüben Weisung erhalten, alle Mas,nahmen zur Aufrccht- erhaltung der Ruhe an der Grenze zu treffen. Ectinje. lieber die Kämpfe wird amtlich gemeldet: Gestern abend kam cs im Gebiete von Kolaschin bei Moi- kovae zu einem b l n t l g c n G r e n z k o n f l i k t. Die Tür ken hatten von ihrer Kule in einer Entfernung von 299 Metern ans montenegrinischem Gebiete eine Verschanzung errichtet. Trotz wiederholter Vorstellung seitens der mon tenegrinischen Regierung wollten die Türken diese Ver- schanzunqcn nicht entfernen. Von früh an wurde der Wachtposten der montenegrinischen Grenzwache von den Türken ans der Verschanzung angegriffen. Tic Montene griner erwiderten. Der Kampf, der sich darauf entspann, dauerte bis zur sinkenden Nacht. Die montenegrinische Grcnzbevölkerung, die durch die Provokation im höchsten Grade bestürzt war, eilte zu den Waffen und unterstützte die Grenzwache. Die Vcrschanznngcn wurden schliesslich entfernt und die Knie dem Erdboden glcichgemacht. Die Verluste der Montenegriner betragen lü Tote und 15 Ver wundete. Die Türken liehen 90 Tote zurück. Der Aetna in Tätigkeit. Catania, lieber dem Mittclkratcr des Aetna zeigte sich heute eine schwere dunkle Rauchwolke, eine Erschei nung, die auf vulkanische Ausbrüche hinziideuten scheint. Die türkische Krise. Saloniki. Auf dem Markt in llcsküb sind zwei B o m b e n e x p l o d i c r t; 2 Juden, 4 Mohammedaner und 32 Bulgaren sind getötet, 3 Mohammedaner und 11 Bul garen verwundet worden. Konstantinopcl. In der gestern in der Kammer einge- brachten j u n g t ü r k i s ch e n Interpellation an den Kricgsminister wird u. a. weiter gesagt, der Kricgsministcr babe Offiziere entlassen, die ihre Pflicht erfüllen und den Offizier entdecken wollten, der den Drohbrief aus den Tisch des Präsidenten nicdergclcgt habe. Austcrdcm dürften sich Offiziere, die zu den Deserteuren in Monastir gehörten nnd nach Konstantinopcl geschickt worden seien, in der Stadt und sogar in den Wandclgangen der Kammer frei bewegen. — Vom Präsidium der Kammer wurde die Antwort des K r i c g S m i n i st c r s auf das JnterpellationSgesuch mit- gcteilt, in der er erklärt, da er an einem Miniftcrrat tcil- nchmen und sich im Anschluß daran mit wichtigen aus die Sicherheit des Landes bezüglichen Angelegenheiten beschäf tigen müsse, werde er die Interpellation erst am 8. August beantworten. Die Kammer verwarf einstimmig diese Er klärung des KriegsministcrS und setzte den Termin für die Beantwortung der Interpellation ans den 5. August fest. Konstantinopcl. Der Minister rat hielt aus der Pforte eine Beratung ab, der grobe Bedeutung beigcmcsscn wird. Konstantinopcl. Die ans dem Freihcitshügcl vcrsam- mcltcn l i g a f e i n d l i ch c n Offiziere haben folgende Erklärung unterzeichnet, die dem Kricgsministcr heule unterbreitet werden soll: Wir Eiidesilttterzcichncicn sind vollkommen darin einig, dast Offiziere weder an politischen Komitees noch an anderen Vereinigungen mit politischen Zwecken teilnchmcn dürfen, noch sich überhaupt mit Fragen der Politik, die ansterhalb ihrer militärischen Pflichten liegen, beschäftigen und sich in Regicrungsangclcgcnhcitcn und die Grundrechte der Nation cinmischcn dürfen. Wir werden alle Beschlüsse und Maßregeln zur Ausführung bringen, die zur Sicherung der gesetzlichen Ordnung und der Unparteilichkeit der Armee getroffen worden sind nnd in Zukunft getroffen werden. Konstantinopcl. Die jnngtürkischcn Offtziere, die an der gestrigen Versammlung teilgenommcn haben, werden einzeln nacheinander verhaftet,' bisher sind 20 Verhaftungen erfolgt. Konstantinopel. Den anS inngtürkischcr Quelle stam menden Gerüchten, dast sich die Offiziere in Saloniki tele graphisch gegen die Auslösung der Kammer ausgesprochen hätten, setzt der Kricgsministcr eine formelles Dementi entgegen und erklärt, von allen KorpS und aus Albanien seien Depeschen etngclausen, in denen darum gebeten werde, die Auslösung der Kammer zu beschleunigen. Die Regie rung scheint nunmehr entschlossen zu sein, energischer vorzugehcn und wird nach Auflösung der Kammer weitere bedeutsame Schritte tun. Kräftige Maßregeln zur Ver hinderung des Zusammenschlusses j»ngtürkischcr «Offiziere sind für heute angckündtgt. I Konstantinopcl. Tie Südalbancscn sind bereits seit einer Woche in Fieri versammelt. Rach Mitteilungen von albanesischen Deputierten verlangen sic nicht die Auf lösung der Kammer, sondern stellen Forderungen, welche auf die Erlangung einer Art Autonomie hinziclcn. Konstantinopcl. Wie ans jnngtUrtischer Quelle ver lautet, wurde ein Komplott gegen den früheren Minister Talaat entdeckt. Ein Parlamentsöicner wurde verhaftet. Konstantinopcl. Das Blatt ,^Hakk" veröffentlicht De- peschen der Offiziere zweier Bataillone von Strumnitza, der Garnison Jstiv, sowie von mehreren Offizieren aus Ucsküb, sowie Depeschen der dem Komitee angchörcnden Klubs, worin gegen die Militärliga Stellung ge nommen wird. — Wie die Blätter melden, griffen Mon tenegriner und Malissoren Scdtschc und Moiko- satz an und zerstörten die Wachtürmc bei diesen Ort schaften. Die Türken entsandten Verstärkungen dorthin. Seit gestern mittag ist ein allgemeines Gewclirfeuer längs der montenegrinischen Grenze im Gange. Bei Kolaschin sollen heftige Kämpfe statsindcn. Konstantinopel. Der Ministerrat hat dem Vernehme» nach den türkisch-bulgarischen Bahnanschluß Kumanowo—Kttstcndil genehmigt. Der Obmann der liberalen Entente Haireddin ist zum Mutcsarif von Jpck ernannt worden. Peking. Die chinesische Regierung hat gemäß der Forderung des russischen Gesandten «ine Entschädi gung für die kürzlich durch chinesische Soldaten bei Khotan verübte Tötung von hundert russischen Untertanen und die Bcstrafuna der Täter zugesagt. Der Präfekt von Khotan ist als verantwortlich erklärt und abgesetzt worden und der chinesische Offizier, der den Zusammenstoß veranlaßt hatte, wird vor ein öffentliches Gericht gestellt. Der russische Konsul in Kaschgar und die chinesischen Orts- behördcn werden die Höhe der Entschädigung sestsetzen. Seitliches und Söchfisches. — Znm Nachfolger Dr. v. Ottos als sächsischer Justiz- minister ist sicherem Vernehmen nach der Reichsanwalt Dr. Paul Arthur Nagel vom Reichsgericht in Leipzig vom König ernannt worden. Der neue Minister ist ein Sohn des früheren langjährigen Professors der Geodäsie an der Dresdner Technischen Hochschule des verstorbenen Geh. Rcgicrungsrats 'Nagel. — Ans Leipzig wird uns be richtet. daß Herr Rcichsanwalt Tr. Nagel gestern nach mittag von seiner Ernennung zum Minister noch nichts gemußt habe. — Dem Ortsrichter a. T. Robert Seidel in Weißer Hirsch wurde für seine langjährige Tätigkeit als solcher das Albrcchtökreuz verliehen. Diese Auszeichnung wurde dem Genannten vorgestern durch Herrn Amtsgerichts- Präsident Dr. Becker in ehrender Ansprache überreich«. — Professor der Theologie IN Paul Drcws wurde gestern mittag 12 Uhr aus dem alten Anncnfriedhofe zur letzten Ruhe bestattet. Der Entschlafene, der vor seiner Tätigkeit an der Universität Halle Pastor in Ser Dresdner Lnkasparvchie gewesen war, hatte den Wunsch nach einem stillen Begräbnis ausgesprochen. Rur eine kleine Trauer- gemeinde erwies daher dem Dahingcschicdcncn die letzte Ehre. Um so mehr zeugten prächtige Bluincnspcndcn von der Verehrung und Wertschätzung, die der berühmte Theo loge, der ln der Volftraft seiner Jahre einem tückischen Leiden erlag, genossen »alte. Mehrere markante Persön lichkeiten bemerkte man unter den Leidtragenden, Charaktcrköpse, die man auf den ersten Blick als Theo logen ansprach. Da waren neben dem Geh. Kvnsistvrial- rat Kühn, dem Schwiegervater des Verblichenen, der Hof- prcdiger an der Dresdner Svphienkirche Kvnsistorialrat Friedrich, der Siiperintcudcnt Blech aus Magdeburg, der in Radcbeul im Nnhestgnd lebende Geh. Kirchenrat IN Meier, Kirchcurgt Loiichiiis der emeritierte Mil'tär-Obcr- pfarrer Zschncke, der hochbetagte Pfgrrcr der reformierten Gemeinde in Dresden Ggmper, der Senior der Dresdner Emcriten Pfarrer Snlzc, der frühere Oberhospredigcr in Dresden und jetzige Wirkt. Geh. Rnt Ackermann, der Ge heime Konsistorialrai Kohlschüttcr, ein Verwandter des Heimgegangenen, der Vertreter der Universität Halle Geh. Konsistorialrai Looss und Pastor Sende!, einer der Seelsorger von der Lukasparochic. Außerdem sah man noch Geh. Studienrat Ocrtcl nnd den einstigen Ncttor der Krenzschulc Geh. Studienrat Stürcnburg. Ans der Zahl der Kranze hoben sich zwei kostbare Spenden heraus, letzte Grüße der theologischen Fakultät Halle und des Rektors und des Senat» derselben Universität. Den Trost der Kirche spendete ans Bibelsprüchen der Schwiegervater des Entschlafenen, Gcheimrat Kühn, der oft mit einer tiefen, inneren Bewegung kämpfte. Dem letzten Willen des Sohnes entsprechend sah er von einer Gedächtnisrede ab. Ergreifende Gesänge dcS Neichcschcn DoppclguartcttcS, aus dem ein glockenreiner Sopran hervorguoll, begleitete dann den Traucrzug zur Gruft. Hier, wo der Heimgegangene einst so oft sclvst als Tröster an Gräbern gestanden hatte, sank IN Drcws unter dein Vaterunser aus des Vaters Munde in die letzte Ruhestätte, vor der die Witwe und der einzige jugendliche Sohn in tiefstem Schmerze standen.
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