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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 24.08.1912
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-08-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19120824029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1912082402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1912082402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-08
- Tag1912-08-24
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UH» Vlckt «trd de« Lesern »o« Dreien und Umgebung am lag» vorher »ereil, al« Hellt, wirrend e» die Vost-Monnenten a» gen in «in« <L«Iamtau»gLde «Hallen. n» ;r- ich er he om digkeit, uflges, ndeten anson meine t Hilfe tadium kurzer ehmen. ichtlich. chlt sie luderer r Heil- Zweifel cau. Dürer- lk aus. er mich :eit. — hingen n nicht mel, >h-. il- g. Rose, -aaraus» l-.Kropf, itarmut, lrämpfe l-.Bein-, übtau» SS.» S6. Jahrgaag. 23S. Sonnabend, 24. August 1SL2. vei„g«-«te-ühr »tertelltthrt. für Dr»»- b«i> d»I ttt-IIch zw«' «all,« Zutragung <an Sann- und Montagen nur «tnma» ll.bo M., durch au.wüitig, Nom- mtMonIre dt»z.bc> M. Bei etnmalt,«r Zu- itrtlung durch dt« Post !t M.tohneVrlUllgtldj. Dt« d«n t!»I»rn uon Dr«»den u. Umgedung am Tage variier zu- «ell'llle» «Uiend-Nu». gaben «rhatten dt« au»- wttrltaen ««zteder mit der Morgen-Au.gab« zusammen juaeltetl». Nachdruck nur mit beut- Iich«r Quellenangabe <„Dr«U>. lllachr."> >u- lilltg. — Unverlangt« Manuftrit»« werden nicht autdewahri. Telegramm-Adresse: -iachrichten Dresden. Druck und Verlag von Liepsch öc Rcicharüt in Dresden. Hauptgeschäftsstelle: Mari'cnstrahe 58/10. Fernsprecher: 11 . 2«»tt . Anjeigen-rarif. Annahme von AnkÜn« dtgungen bi» nachm. Uhr. Sonntag» nur Manenbrohe 28 von N bi»'/N Uhr. Die einspaltige ts.rundvile tta. x Silben) :»o Pf. Familien Nach» ichl-n au» Dresden 2ä Pf.; die zwelipalnge Helle ouf^ertseile7llP< .die zweispalttge Vieklame. zeile I.5M M. — In Nummern nach Sonn- und Feiertagen die einjpalllge c,rundreile 25» Pi. Familien. Nachrichten au» Dre»- den die Grundzeit Pf. — Auswärtige Aufträge nur gegen Vorausbezahlung. Jedes Velegblau kostet w Pf- M M M M M S-M -M O^5ID^f>l-/^. Viklvriastr. 5/? RmR MMR MM. T-R M R R- Vikloniasl«-. 5/7 vis tHlslo»»!»«:!»« -»trlstlunS im krclsoscboss unct clsr t-ia»s sntliLII: »IlliAHttt,«! —-Znliquitstsn — KunstxsLSnstäncts. Im II. unct III. S1ocl<wskl< befindet sieb dis /^usstsllune von rnorls^r»«», ^Rütrslri. AL'rv ertigo Lesern, Die K a i s c r - S t i s t u n a ist i» der gestrigen aclieimcn Sitzung des Dresdner Stadtverordnetcn-Kollegiumö ein- ttuninig beschlossen worden. Zur Vorbereitung eines deutschen Polizci - Kon gresses wird Ende September i» Dresden eine Konferenz von Vertretern größerer Bundesstaaten stattsindcn. Der Ausschuß der bäurischen Kammer de» Reichsräte hat den L o t t e r i e v e r t r a g mit Preu ßen angenommen. Die Beziehungen zwischen der Schweiz und '.Ita lien sind wegen der italienische» Absichten ans den Kanton Tessin sehr gespannt. Der sranzösische Torpedobootzerstörer „E a t a p u l t e" erlitt eine ernsthafte Havarie. Die türkische R caieru » g hat vcrsprvchcn, den Süd-Albanesen die gleichen Zugeständnisse zu gewähren wie den Nord-Albanesen. Die Direktion des SiiezkanalS hat eine Herab setzung der Kanalgebühren beschlossen, woraus man in A mcrika aus einen bevorstehenden Tarifkampf gegen den P a n a m a k a n a l schließen will. Roofe vclt wird vom Senator Pcnrose beschul digt, von Privatleuten und Gesellschaften qrvstc Summen als Wahlbcitrügc angenommen zu haben. Neueste Drahtmeldungen vom 23. August. DaS Kronprinzcnpaar in Danzig. Danzig. Der K r o n v rinz »nd die K r v nvri n zcs - sin trafen heute früh 8 Uhr hier ei» und begaben sich im Automobil nach ftangfnhr. Der bayrisiltc tkoitcricocrirag mit Preußen. München. Der Ansschnst der K a in m crdcrRcichs röte hat den V o t t e r i e v c r I r a g mit P r c n st c » mit allen Stimme» gegen eine nach dem Anträge des Ncsercntc» Grasen v. Erailsbeim angenommen. 323 »gl! Mark unterschlagen. Breslan. .Zwei Borstandsmitglicder dcS Vvrschuß- Vereins Gr o st - N cnnd v r s im Kreise Ncissc haben große Lummen des Bcreins veruntreut und durch Spetu- Die Nevision der Kasse ist noch nicht die „Schles. Vvlksztg." meldet, solle» in Höhe von 32(1 MO Mark aufgcdcckt lationcn verloren, abgeschlossen. Wie bereits Fehlbeträge morden sein. Besuch des Grasen Berchtold beim rnmänischcn Königspaar. Wien. Der Minister des Aeusteren (K r a f Berchtold wird in Begleitung seiner Gcmahlin und des ftegations- ratcs Grase» Hoyos. einer Einladung des Königs und der Königin von N n »> ä n i e n folgend, nach Sinaja ab- rciscn. Gral und t^räsi» Berchtold werde» mit dem Grasen Hv»vs als Gaste des Königs im Königlichen Schlosse zu Pclesch Wohnung nehmcii. - Dic vcrtraulichc Misfio» des Senators Azariau. ' Rom. Zu der Meldung aus K o n st a n l i u o p e l, der Senator Azarian werde den türkische» Thronsolger auf seiner Reise begleiten und sei mit einer vertraulichen Mission beauftragt und Italien und die Türkei würde» während dieser Zeit die .Kriegöopcrationen einsteUen, er klärt die „Agenzia Stcsani", daß man i» Italien von einer Mission des Senators Azarian nichts wisse und das; die Nachricht von einer Einstellung der Kricgs- operalivncn nanz falsch sei. Unfall eines französischen Krjegsschisses. Paris. Ans Eherbourg wird berichtet, daß der Torpedobootzerstörer „Eatavult e", der heute morgen Brest verlassen halte, durch eine Havarie gezwungen morden ist, in St. Molo einen Zwischenansenthalt zu nehme». Es scheint sich um eine ernsthafte Beschädigung z» Handel». Rußland und Persien. Teheran. Ter Mini st er des A e u b e r c » hat dem russischen Gesandten eine schriftliche Mitteilung übermitteln lassen, welche die Antwort Persiens wegen de, Konzession der Eisenbahn D s ch u l f a — T ä b r i s ent hält. Wie der Korrespondent des Renierschen Bureaus er fahren Hai, kann dieser Brief als ein Berspreche» ausgesastt werden, die Bcrhandlungen zum endgültigen Abschluß zu bringen. Es wird jedoch in dem Briese nicht klar zum Ausdruck gebracht, daß das Kabinett mit Zustimmung des Regenten die Konzession ohne die Sanktion des Medschlis erteilen kann. Snezkanal gegen Panamakanal. Washington. Dem Staatsdepartement ist die Mit teilung zngegangcn, daß die Direktion des Suezkanals sich zu einer Herabsetzung der K a n a l g c b ü h r e n entschlossen habe. Die Beamten des Staatsdepartements betrachten dies als die erste Kampsmaßnahmc gegen die Gebührensreiheit, die amerikanische Schisse bei der Durchfahrt durch den Panamakanal genießen sollen. Einige Beamte sehen einen Tarifkampf zwischen den beiden Kanälen voraus, der alle Schiffahrt treibenden Nationen der Welt berühren dürste. Zum Neniyorker Polizeiskandal. Ncwnork. Dem mit der Angelegenheit Rosental be trauten Staatsanwalt Whitcman ging gestern ein Paket zu, das mehrere Gifttablettcn enthielt. Whitcman aß jedoch nichts davon. Mehrere Beamte erhielten Drohbriefe. Der Detektiv Burns ist seit einigen Tagen unter Vcrgis- tungscrscheinungcn erkrankt. Nordamerikas Bertrctuug bei -er Beisetzung des Mikado Seattle. Der Staatssekretär Knox ist an Bord des Kreuzers „Maryland" nach Japan abgefahren, um an den Traucrfeierlichkciten für den verstorbenen Kaiser tcil- 'zunchmen. Die Streikbewegung in Argentinien. Rio de Janeiro. Der Verband der Dockbcsitzcr in Lantos droht damit, alle Streikenden zu entlasten. Ein Teil der Dockarbcitcr hat die Arbeit wieder ausgenommen, aber die Kafsce-tLinsacker stehen der Wiederaufnahme der Arbeit weiter ablehnend gegenüber. Die Polizei hat das ftolal des Arbcftervcrbandcs geschlossen. Berlin. lPriv.-Tel.s Dia» glaubt, baß Klotsch cinen erheblichen Teil der von ihm unterschlagenen Summe beiseite geschasst hat und daß er viel mehr unter schlagen hat, als er zngibt. Bon manchen Seiten wird der Gesamtbetrag der Defraudationen aus nahezu 20» »»» Mark beziffert. Man rechnet damit, daß er bei irgend einer Bank unter einem anderen Namen noch Geld liegen hat. Koblenz. tPriv.-Tel.j Ter Oberst und Regimenls- kvmmandeur des 2. rheinischen Ieldartillerie Regiments Nr. 23, Ireiherr von R h e i » b a b e n , ein Bruder des frühere» ,>inanzminislers und jetzigen Obcrorüsidentcn der Rhcinorvvinz, hat sich gestern abend in seiner Woh nung aus noch unaufgeklärten Gründen erschossen. Voudon. Eine Spur der beiden Baukdcsraudanten Brüning und Zebell führt »ach England. Es ist des halb eine besondere Beobachinng der ankvmmenden Dampfer angeordnet worden. Kopenhagen. Die deutsche Privatjacht „I a k e r" aus Bremen ivnrde während ihres Ansenihalls in Midöcl» pari vollständig ansg e p l n n d e r I. Seitliches und Sächsisches. Dresoen, 23. August. * Vandcsreise Sr. Majestät des Königs im Bogtlande. Gestern abend ivnrde Sr. Majestät dem Könige nach seiner Ankunft ans Schloß priesen von der dortigen Be völkerung ein ivactelzug dargebrachl. Der Monarch dankte mit herzlichen 'Wollen sür diese ihm erwiesene Huldigung und übernachlele im alten Schloße ,erlesen. Heute früh puiill 8 Uhr ging die ,valni mittels Automobils iveitcr über Reichenbach, Mulan, Netzschkau Reimersgrün und Ruppertsgrün nach Iocketa. Hier wurde der König durch den Rittergutsbesitzer v. Bode »Hausen aus Pohl be grüßt. Der Monarch und das Gefolge verließen den Kraft wage» und unternahmen eine Ilißwandernug durch das herrlich gelegene Triebtal nach der Elstertalbrückc und von dort zum Hotel zur Bogtländiiche» Schweiz. Dann führte der Weg weiter nach der Barthmülile, wo die schon bereit- stehenden Automobile wieder bestiegen wurden. Nun wurde die Fahrt über Steinsdors und Kalischwitz nach Schneckengrün fortgesetzt, wo sic Anlnnst um il Uhr er folgte. Hier hatten sich die Gemeiiidevorsiündc und Ver eine von Zwoschwitz, Kvbitzschivalde, Rvßnitz und Neundorf ebenfalls zum Emosange eingefnnden. Der Gemeindc- vvrstand Bvgel begrüßte den König namens der um liegenden Gemeinden, woraus der Monarch die Fronten der ausgestellten Vereine abschrin. Hieraus ivnrde die Arbeilerkolvnic des Rittergutes in Augenschein genommen, wobei Exzellenz Gras Vitzthum v. Eckstädt den König willkommen hieß und die Führung übernahm. Gegen 12 Uhr mittags erfolgte sodann die Anlunsl in Leubnitz, ivo Pfarrer Schulte eine kurze Begrüßungsansprache hielt und Fräulein v. K v spot I> einen Blumenstrauß überreichte. Auch hier schritt der König die Fronten der ausgestellten Vereine ab und dantle mit warmen Worten für den herzlichen Empsang. Im Anschlüsse hieran ivnrde im Schlosse des Gcncralmajvrs v. Kospoth das Frühstück eingenommen. Außer dem Gefolge waren »och der Vor sitzende der Stände des vogtläudischen Kreises Ritterguts besitzer Hüttner aus Pirk, sowie Pfarrer Schulte zur Tafel geladen. Nach einer kurzen Ruhepause setzft der .König von dort ans die Fahrt über Demcnsel und Schön- bcrg nach Miihltross fort. —* Für den Anscnthalt Lr. Maj. des Kaisers nnd der übrigen Fürstlichkeiten in Dresden liegt nunmehr das Programm ,» großen Zügen vor. Außer dem Kaiser werden 18 weitere Fürstlichkeiie» in Dresden einireisen, die sämtlich als «säße Sr. Mai. des Königs im Residenz schlosse Wohnung nehmen werde». Außerdem treuen noch „Parfisal" Schutz. „Plirsifal" im Reichstage Am 13. Februar nächsten Jahres sind es 3» Jahre, daß Richard Wagner starb, nnd so kann vom I. Januar I»l I ab nach dem in Deutschland und im Auslände geltenden Rechte der „Parsisat" von jedem Unternehmer, der sich irgend ein Theater oder einen Zirkus nftetet, jederzeit zwischen dem „Tanzaiiivali" und dem „Raub der Sabine rinnen" mit Streichungen, Abänderungen. Einschaltungen, Ballcttcinlagen nnd Umdichtungen aller Art ausgcsiihrt werden. Der „Parsisal" iß eben „frei" geworden. Jeder kann mit dem Kunstwerke walte», wie cs ihm die ftaime cingibt. Hiergegen haben sich nun in ganz Dcutichland und im Anslande zahlreiche Stimme» von Gewicht er hoben. Ja, cs hat sich eine größere Anzahl Deutscher in einem Aufruf zum ,Parsifal"-Sch»tz an die Ration ge wendet, und in allen namhafte» Preßorgancn des In- und Auslandes wird unausgesetzt die Frage erörtert, ob und wie cs möglich ist, den „Parsisal" wenigstens »och einige Jahrzehnte in seiner Reinheit zu erhalten. Die Kämpfer für den „Parsisal" befinden sich in guter Gesellschaft, Der Ausruf, der gleich am ersten Tage mit Tausenden und Tausenden von zustimmcndcn Untcrichriftcn bedeckt war, trägt il. a. die Namen von Richard Stranst, Max Reger. d'Albcrt. Humpcrdinck, Wilhelm Kienzl, Max Schillings, Ansorgc. Hauscgger. Nikiich, Peter Raabe, Max Klinger, Evrinth, Stassen, Hans Thoma, Michael Georg Eonrad, Richard Dchmcl, Friedrich ftienhard, Ernst Harnack, Rcichs- gcrichtspräsideni von Seckendorfs. Albert Nicmann. Man erinnert sich, daß sich der Deutsche Reichstag in seiner Sitzung vom l». April 1»»I bei Beratung des Ur heberrechts mit der Verlängerung des Schutzes der Wagncr- schcn Tonschöpfnngcn eingehend besaßt hat. Dem Reichs tage war damals seitens Ser Rcichsrcgieriing eine Novelle zu dem bestehenden Gesetz zngegangcn, in welcher der 8 33 dahin abgeändert werden sollte, das; die Schutzfrist sllr Buhne »werte und Werke der Tonkunst hinsichtlich der vsscnUichcn Anssührung von 3» auf 5>» Jahre erhöht wurde. Damit hätten die Viihnenwerlc Wagners, also auch der „Parsisal", eitlen längeren Schutz erfahren. Aber gerade dieser Umstand hat vielleicht das Scheitern des erhöhten Schlitzes sür alle Kunstiverkc hcrbcigcführt. In mehreren anderen Staaten, so z. V. in Frankreich, ist die Schutzfrist tatsächlich bereits auf 5t» Jahre ausgedehnt. Dem Abge ordneten Eugen Richter war cs Vorbehalte», die Strei chung des neuen 8 33 z» beantragen. Richter hielt eher eine Vcrtnrziing der Schutzfrist ans 2» Jahre sür angczeigt. Staatssekretär Niebcrding wies als Vertreter der Neichsregicrnng daraus hin, dast. wenn man die Schutzfrist ans 2» Jahre hcrabsctze, man damit, wenn nicht die gegen wärtige. so doch die künftige Stellung der Autoren und Verleger auf das empfindlichste treffe. Die Ausführungen in Vereinen seien jetzt schon ziigclafscii.- es seien also im wesentlichen die betreffenden Konzert- und Thcaterunter- nehmer interessiert. Nehme Deutschland die längere Schutz frist, wie sie im Auslände bestehe, nicht an. so würden die deutschen Komponisten und Musikalienvcrlcger mit ihren Werken in das Ausland gehen, um dort den ihnen hier versagte» längeren Schutz zu suchen. Außer dem frei sinnigen Aliqcvrdneten Richter traten auch der sozialdemo kratische Abgeordnete Dictz, sowie der Zentrnmsabgeord nete Spahn gegen die verlängerte Schutzfrist ein. während sich die Abgeordneten Müller-Meiningen und Dr. Arcnd dafür erklärten. Die starke Bcivcguna. welche jetzt eingesetzt hat, ist nur aui eine Verlängerung des Schutzes für den „Parsisal" ge richtet. Die breite Allgemeinheit, soweit sic an der wisien- schastlichen nnd künstlerischen Produktion in Deutschland ein Interesse hat. wird also von der jetzigen Frage nur in geringem (Krade berührt. 'Von den namhaftesten Persön lichkeiten, u. a. Professor Dr. Max Koch in Breslau, ist mit Recht nachdrücklich hervvrgchvbcn worden, weshalb der „Parsisal" eines aanz eiaenen Schutzes bc- d a r f. Die Fordern»» ist bearnndet in der Eiaenart des Werkes. Das Bühneniveihsesiipiel „Parsisal" paßt so wenia aus die gewöhnliche» Theater, wie die Obcrammer- gnner Spiele in den geschäftliche» Tlieaterbeirieb gehören. Warum Blihne»sei>spiele einen anderen Eliarallcr tragen, wie unsere Alltagsvorstelliinge» und warum es ganz un möglich ist, innerhalb des Thealerbetriebes, auch beim besten Willen, Weihe und 'Würde dauernd z» wahren, das hat Wagner selbst so oft und überzeugend ausgesprochen, daß die gegenwärtigen Erörterungen nur »'jeder de» trau rige» Beleg für die II n l> e l a n n t i cl, a s I mit den W a g » e r s ch e n Schrift e n liefern. Die 'Versetzung des „Parsisal" ans die gewöhnlichen Bühne», welche nach Er löschen der Schutzfrist schwerlich ansbieiben wird, wird die Notivendigkeit der Banrentber Aufführungen nicht min dern, sondern eher steigern,- aber nur mi! liescm Schmerz wird man die aiilvachiende Enistcllnng des Werkes sehen, dem Wagner den religiös liiiisilerftchen Ehgintter ausge prägt hat. »in es sür immer der BüI>»e»ft'ck»I,ftivn scrn- zuhaltcn. Erinnert sei endlich daran, wie sich der größte Biograph Wagners. Glaienapv, über de» Verlaut der Vorgänge bei Beratung des Urheberrechts iin Reichstage im Jahre I»»> äußert: Dieselben Mächte, die 28a,nie, Zeit seines ftcbens bekämvft hatte», setzten diesen Kamps auch über die Grenzen seines persönlichen 'Wirkens und Ringens gleichmäßig fort, „liniere» heutige» ösfentlicheu Zuständen," batte schon vor Jahren der Meister gesagt, „scheint nichts ferner zu lieae». als die Begründung einer .Knnstinstitntivn, deren Nutzen nicht allen, sondern deren ganzer Sinn nur äußerst wenigen erst verständlich ist. 'Wohl glaube ich. es nicht daran fehlen gelassen z» haben, über beides mich deutlich lundzugeben: Wer bat cs aber noch beachtet'? Eft, einflußreiches Mitglied des Deutschen Reichstages versicherte mich, weder er noch irgendeiner seiner Kollege» habe die geringste Vorstellung
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