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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 19.09.1912
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-09-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19120919021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1912091902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1912091902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-09
- Tag1912-09-19
- Monat1912-09
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«ou»ep«L, tu der Görlitz,r Gt,«»e noch keine» «dbruch getan. Vitt einem Para-e-Proarn«« «ortete dt« Direktion auf. Leider sah man nicht an»» viel von den Vorgängen auf ber Bühne, denn die Reih« der Vordermänner war »u groß.' aber man Härte genug, um »u erkennen: da» Pro aramm schlug ein. E» ist ja nicht gerade Jedermann» Ge. schmack, Herren und immer nur Herren auf der Bühne zu fehenr da» weibliche Element, da« so viel und so angenehme Abwechslung in« Programm bringt, kehlt bet Tymtan leider ganz. Darüber hilft auch der beste Damenimttator selbst in den schicksten und kostbarsten Toiletten nicht hinweg. «Sa» Tymtan« Ensemble gestern aber an Duetten, Chören, Toloszenen, Schwänken und Humoresken bot, war so lustig, daß man de» ganzen Abend hindurch sein Amüsement hatte. Einzelne Kräfte namhaft zu machen, hiebe den anderen Un recht tun. Jeder Mann in diesem Ensemble füllt seinen Platz gut au» und verdient in seinem Rollenfach Anerkennung. Auch die Bühnenausstattung, wie die innere Einrichtung des Theaters zeigte sich auf ber Höhe. —* In dem im heutigen Morgenblatt befindlichen Be. richte über die Jahresversammlung der Lehrer- schaft des Schulau fsichtSbeztrks Dresden NI mub es heiben: »Ob dem Lehrer bet völliger Freiheit von Lehrplan und Stundenplan in seinem pädagogischen Gewissen besonders wohl sein würbe, darf billig bezweifelt werden." —* Das Grundstück Geestrabe 1, Ecke Zahn»gafse, da« auf die Namen der Krau Jda Elisabeth vcrw. Lüdicke geh. Hoffmann, der Frau Gertrud Margarete verehel. Sulz- bergrr geb. Lüdicke. und der Herren Alfred Wilhelm Kopp- rasch und Henry Lüdicke eingetragen ist, soll am K. Novem ber. vormittags ''/tv Uhr. an der Gerichtsstelle Lothringer Gtratze 1. 1.. Saal 60. zum Zwecke der Aufhebung der Gemeinschaft versteigert werden. Das Grund stück ist nach dem Gutachten des Sachverständigen rund K08 Quadratmeter grob, ans 76t 600 Mk. geschätzt, besteht aus Eckwvhngebüudc mit zwei Hofräumcn. Das Quadrat meter bebauter Fläche stellt sich demnach in dieser bevor zugten Geschäftslage auf rund 1500 Mk. —* Strastcnkämpse in Plauen i. B. Nach Schluss zweier gestern abend stattgesundencr P r o t e st v e r s a m m l u n- gen gegen den neuen Wablrechtsentwurf für die Stadtverordnetenversammlung zogen mehrere tausend Teil nehmer vor baS Rathaus, wo die Stadtverordneten gerade über eine wegen der Fleischtcuerung an die Regierung ge richtete Eingabe verhandelten. Es kam zu schweren Z u - sammcnstöben zwischen der Polizei und der Volksmenge, die mit blanker Waffe auseinander getrieben wurde. Es wurden zahlreiche Verhaftungen vvr- genommen. —* Anonyme Briese a» zwei Oberste» bildeten den Gegenstand einer Verhandlung vor dem Kriegsgericht der 1. Division Nr. 23. Anfang Juni erhielten die Obersten Ullrich vom 2. Grenadier-Regiment Nr. 101 und Starck, der Kommandeur des Truppenübungsplatzes Königsbrück, je einen in arroganter Weise urbgesaßtcn anonymen Schmäh- brtef über angebliche Mibstände beim Ztelbau-Kommanüo Glauschwitz bei Königsbrück. Die Recherchen nach dem Ur heber der Briefe führten auf die Spur des zum Zielbau- Kommando abkommandicrten Soldaten Josef Richard Fettcke aus Aussig von der 6. Kompagnie des 177. In fanterie-Regiments, nachdem vorher schon ein Gefreiter in den Verdacht der Urheberschaft geraten war. Nachdem durch einen gerichtlichen Schreibsachverständigen die absolute Identität der Schrift Fettckes mit derjenigen der anonymen Briefe festgcstellt worden war, erfolgte die Verhaftung des Soldaten und die Erhebung der Anklage wegen verleum derischer Beleidigung Vorgesetzter. Da die Anklagebehörde auch den in de» Briefen geschilderten angeblichen Miß- ständen, die der Angeklagte übrigens in Abrede stellte, nach- glng, machte sich die Aufbietung eines groben Zeugen- apparatcs, ungefähr 30 Personen, erforderlich. Ausicrdem waren als Sachverständige ein Schriftcnkunbiger vom hie- sigen Landgericht und ein mit der Daktyloskopie (Finger abdruckverfahren) vertrauter Kriminalgcndarm geladen worden. In der Verhandlung bestrettet Fettcke die Urheber schaft der beiden Briefe aufs entschiedenste. Der Schreib- sachverständige hält dagegen jeden Zweifel für ausgeschlossen,' auch die Fingerabdrücke auf den Briefbogen sollen mit den Handlinien des Angeklagten identisch sein. Die beiden Briefe sind aus dem im Soldatenheim den Soldaten zur Verfügung stehenden Papier geschrieben und der Post im Neustädtcr Bahnhofe zur Beförderung übergeben worden. Es konnte sestgestellt werden, dab Fettcke an dem fraglichen Sonntage das Soldatcnheim und später ein Mädchen in Hcllerau be sucht hat. Er will zwar mit ber Straßenbahn gefahren sein, doch glaubt man, daß er einen Zug vom Neustädtcr Bahn hofe aus nach Klotzsche benutzt hat. Dann soll er noch zu einem Kameraden geäußert haben, daß der Oberst Starck einen Brief erhalten hätte: in der Kantine sei cs erzählt worden. Zu dieser Zeit mar aber der Brief noch gar nicht in den Händen des Obersten. Nach langer Verhandlung hält daS Gericht den Schuldbeweis für erbracht und erkennt auf 8 Monate Gefängnis. —* Polizeibericht, 18. September. Graf Stoll- berg-Wer nigerode nannte sich ein unbekannter Be trüger, der hier Unterstützungsschwindeleien beging. Da nicht ausgeschlossen ist, das, er unter diesem oder auch ande ren hochklingcnden Namen weitere Betrügereien versuchen wird, sei vor ihm gewarnt. —* Vom Tobe des Ertrinkens gerettet. Gestern abend gegen ^-7 Uhr wurde von der Mannschaft des gerade am Terrassen ufer anregenden Personendampfers »König Georg" ein etwa 20 Jahre alter Mann im Elbstrom trei bend bemerkt. Die Besatzung des Dampfers machte sofort ihr Beiboot klar, und es gelang ihr, den bereits bewußtlos gewordenen jungen Mann zu retten, der nach bei ihm aufgcfnndencn Aufzeichnungen freiwillig in die Elbe ge gangen war. —* Feuerwchrbcricht. Gestern abend in der achten Stunde hatte sich in einem Grundstück ber Wilder- Mann-Straßc ein Mädchen durch Einatmen von Leuchtgas zu vergiften versucht. Die von der Feuerwehr mit dem Sauerstoffapparat unternommenen Wiederbelebungsversuche hatten Erfolg. — Heute früh in der achten Stunde mußte auf einem Schuttabladeplatz in der Sch l ü t e r st r a ß e ein gestürztes Pferd mittels Hebebaum aufgehoben werden. —* Coswig i. Ga. Gestern versuchte sich der hier wohn hafte. 20 Jahre alte Gärtnergehilfe Georg Jäckel mit einem Revolver zu erschießen. Die Wunde, die er dabet er hielt, machte seine Ueberführung in das ländliche Krankenhaus Meißen nötig. Der Grund zur Tat ist noch unbekannt. BetrugSprozetz gegen Landgerichtsrat Dr. Snell. 1». Berhandluugstag.) Nach Eröffnung ber Sitzung nahm Staatsanwalt Lr. Wulfsen nochmals das Wort, um aus die Ausfüh rungen des Verteidigers Dr. Löser einzugehen. Er führt aus, dab Dr. Snell aktive TäuschnngSmittel gebraucht habe. Nach dem StaatSanwalt sprach Justizrat Dr. Bondt. der betonte, der Angeklagte habe zwar eine Anstandspfltcht ge habt. seine Verhältnisse zu osfenbaren. aber keine Rechts- pflicht. Rechtsanwalt Dr. Löser bemerkte, die Geldgeber wüßten ganz genau, daß ein höherer Staatsbeamter, der gegen Hohes Damnum ein Darlehen sucht, verschuldet sein muß. — Lanbgerichtsrat Dr. Snell verteidigt sich leibst in einer etwa halbstündigen Rede und hebt besonders her vor, daß seine pekuniäre Lage bei Erhebung der Anklage lange nicht so schlimm gewesen sei, wie 1000. Mit bewegter Stimme bat Dr. Snell um seine Freisprechung. — Um 10 Ubr zog sich das Gericht zur Beratung dcS Urteils zurück Nach »Kftünbtaer Beratung verkündet der Gertcht»bos um 'Li Uhr da» Urteil: Der «»geklagte Dr. jur. WalterlOuell »trd «ege« fvrtgesettte« Betrug» ,« 1 Jahr » «»»ate» «esttugui» unter «urechuuug der Uutersuchuugshast mit 6 Mouateu verurteilt, id« außer dem auf » Jahre die Fähigkeit zur Bekleidung etues »sfeutltcheu Amte» abgesproche« In ber Urteilsbegründung führte der Vorsitzende Land gertchtSdirektor Bockwtv etwa folgendes aus: Der Gerichts Hof sei zu der Meinung gekommen, dab sich Dr. Snell in allen Fällen de» Betrugs, und zwar eines fortgesetzten, schuldig gemacht habe. Zur Zeit der Darlehensaufnahme habe der Angeklagte grobe Gehaltsabzüge erlitten, seine Lebensweise und der gesellschaftliche Verkehr verursachten so große Ausgabe», daß Dr. Snell gar nicht daran denken konnte, die Schulden von seinem Gehalte zu bezahlen, son dern gezwungen war. immer neue Darlehen aufzunehmen Es stehe fest, daß Dr. Snell bei den Verhandlungen mit den Darlehensgebern positiv falsche Tatsachen vorgebracht habe um zu den Darlehen zu gelangen. Im Falle Feistel sei indes nur Betrugsversuch angenommen worden. Dr. Snell mußte sich aber sagen, daß er die etiigegaiigenen Ver pflichtungen nicht erfüllen konnte und die Entlassung aus dem Staatsdienste zu gewärtigen hatte. In allen Fällen habe er bei seinen Gläubigern den Anschein der Zahlungs fähigkeit und -Willigkeit zu erwecken gewußt. Die ge leisteten Rückzahlungen können nicht als Schadloshaltuna der Gläubiger, sondern nur als Ersatzleistung gelten. Zu gunstcn des Angeklagten habe das Gericht angenommen, daß Dr. Snell nicht eine dauernde Schädigung der Gläu biger beabsichtigte: trotzdem lag für die Gläubiger eine Vermögcnsgcfährdung vor. Es werde besonders hervor- gehoben, daß der Entschluß Dr. Snclls zu einer reichen Heirat noch in weitem Felde gelegen habe. Es sei nicht zu verkennen, baß Dr. Snell anfänglich ohne eigene Schuld in mißliche Bermögcnsverüältnisse geraten ist. Das Gericht hat aber eine einheitliche Tat angenommen und auf 1 Jahr 0 Monate Gefängnis erkannt. Die Strafe würde wahr scheinlich höher ausgefallen sein, wenn nicht die persön lichen Verhältnisse Tr. Snells berücksichtigt worden wären. Im Amt eines Richters habe sich Dr. Snell als zweifelhaft erwiesen, deshalb sei ihm auf 3 Jahre die Fähigkeit zur Bekleidung eines öffentlichen Amtes abgcsprochcn worden. * Die Prozeßverhandlungen sind in allen ihren Teilen von der breitesten Oesfcntlichkeit mit größter Spannunq beobachtet worden. Das jetzt ergangene Urteil wird nach zwei Richtungen hin cinqcschäbt werden. Nach den Plai- dvyers sowohl ber Verteidiger wie des Staatsanwalts hätte man beinahe ein milderes Urteil erwarten können. Ander seits herrscht die Ueberzcugung vor. daß Dr. Snell nur wegen eines Teiles der ans ihm tatsächlich lastenden Ver gehen vor Gericht gestanden hat. »nd insofern wird die er hebliche Schärfe deS jetzigen Urteils, welches sich selbstver ständlich nur auf die in der Verhandlung sestgestellten Tat sachen stutzt, in der Oesfcntlichkeit verständlich gefunden werden. Ans deu amtliche« Bekauntmachungen Zwangsversteigerungen im Dresdner Amtsgerichtö- beztrk sollen zwangsweise versteigert werden: das im Grund- buche für das vormal. Munizipalstadtgericht Dresden Blatt 78 aus den Namen Ernestine Wilhelminc vcrw. Böhine geb. Dclli eingetragene Grundstück am 1. November, vormittags 1418 Uhr. Das Grundstück ist nach Angabe des Sachverständigen etwa 1,87 Ar groß und aus 28 487 M. geschätzt. Es besteht aus einem Wohn gebäude mit zwei Seitenflügeln, sowie einem Ouerslügcl und mit Glasdach überdecktem Hosraum und liegt hier, Salzgasse 1 8 : — das im Grundbuchc für das vormalige Munizipalstadtgerichl Dresden Blatt 729 aus die Namen der Jda Elisabeth Lüdicke geb. Hoffman«, der Gertrud Margarete verehel. Sulzbergcr geb. Lüdicke, des Alfred Wilhelm Kopp rasch und des Henry Hermann Lüdicke, zu 9 bez. 13, 38 und 86/144 Anteilen ein getragene Grundstück am S. November, vormittags Uhr, zum Zwecke der Aushebung der Gemeinschaft. Das Grundstück ist nach dem Gutachten des Sachverständigen rund 588 Quadratmeter groß, aus 781 888 M. geschätzt, besieht aus Eckwohngebäudc mit zwei Hos- räumcn und liegt in Dresden-Altstadt, Sec st ratze 4, Ecke Zahns- gasse. Präsident und SroWrft. Das Frühstück, das Präsident Falliere in St. Mcurc de Touraine gab, umfaßte 200 Gedecke. Zur Siechten dcS Präsidenten saß Großsürst Nikolai Nikolajcwitsch, zur Linken der Ministerpräsident Poincarö und der russische General v. Kaulbars. Präsident FalliercS brachte einen T r i n k s p r u ch'aus und dankte dem Groß fürsten für die Teilnahme an den Manövern, ebenso den srcmden Offizieren. Er hossc, sie würden ein gutes An denken an den Empfang bewahren, den sie gefunden hätten. Zwischen Soldaten verschiedener Nationen verstehe und schätze man dies. Zwei Dinge seien es, die zwischen ihnen Gefühle gegenseitiger Achtung hervorbrächtcn: die Pflicht erfüllung und die Treue zur Fahne. Präsident Fallieres trank sodann auf die Souveräne, Staatsoberhäupter, Re gierungen und Nationen, die zu den Manövern Vertreter entsandt hatten, insbesondere auf die Großfürsten und die srcmden Offiziere, und sprach schließlich der Bevölkerung für das Entgegenkommen, das sie den Truppen erwiesen haben, seine» Dank aus. Großfürst Nikolaus antwortete, er sei glücklich, der französischen Armee für den warmen Empfang danken zu können, den er unauslöschlich in der Erinnerung be halten werde. Er sei glücklich, den glänzenden Manövern beiwohnen zu dürfen, die hohen militärischen Fähigkeiten der tapferen Armee selbst erkennen und die gute Haltung und den Drill der Infanterie, die leichte Beweglichkeit der Kavallerie und die technische Vollendung und Manöv rierfähigkeit der Artillerie bewundern zu können. Er habe eine selbständige Initiative beim einzelnen Mann und Führcrtalent bei den Führern beobachten können. Von den bemerkenswerten Fortschritten bei den verschiedenen Zweigen der Kriegskunst, besonders auf dem Gebiete der Aviatik, woraus Frankreich stolz sein dürfe, sei er über rascht gewesen. Er wünsche von ganzem Herzen, daß die Bande gegenseitiger Freundschaft und Brüderlichkeit, die die zwei verbündeten Armeen vereinige, sich immer enger knüpfen möchten. Ter Groß fürst schloß mit einem Trinkspruch auf den Präsidenten Falliörcs, ans das Gedeihen Frankreichs und der befreun deten, verbündeten ruhmreichen französischen Armee und aller derjenigen, die die Ehre haben, sie zu befehligen. Der Großfürst sprach den Toast mit sehr lauter Stimme, hob den Schluß besonders hervor und brachte dann zu Ehren der französischen Armee ein zweifaches kräftiges Hurra aus, in das Sic fremden Offiziere ein- stimmten. AlS Letzter sprach der dänische General Tuxern. der als Doyen auf die herzlichste Weise dankte und hinzusügte. daß man viel Bewunderungswürdiges kennen gelernt habe, insbesondere die Manneszucht, Be hendigkeit und Schnelligkeit der französischen Soldaten und den heilsamen Einfluß des französischen Offiziers. Auf das Wohl dieser ausgezeichneten Kameraden erhebe er sein GlaS. Lasesgeschichte. Ersuche« vom 6. b. M. wegen sofortiger Etubrrusuna be« Retchstag» au« Anlaß der Fleischteuerung nicht bc- antwortet habe. jHört, hört!") Redner sagt: Er beruft ihn nicht ein. denn er fühlt die Junkersaust an ber Gurgel. Er getraut sich nicht, etwas zu unternehmen und beruft den Reichstag nicht ein, weil er fürchtet, desavouiert zu werden. Dir Dinge stehen im Reichstag auf des Messers Schneide. ES könnte sich leicht eine Mehrheit finden, wenigstens etwas zu tun. was die Sozialdemokratie seit Jahren fordert. In letzter Linie kommt cs ans die Antwort des Reichskanzlers nicht an. sondern aus die Antwort des Volkes. Tie Sozial demolratse ist bereit, mitznarbeitcn, aber man soll die Er regung des Volkes nicht unterschätzen. Wenn diele Erregung einmal andere Formen an nimmt, die wir nicht wünschen, so trifft die Verant wortung diejenigen, die jetzt den traurigen Mut haben, die Not des Volkes zu mißachte». — <So wird gehetzt, und wenn dann Störungen der össeiit- lichen Ordnung erfolgen, lehnen die Schuldigen hinter den Kulissen die Vcrantwvltung ab. Red.j X Ungar«. Der ungarische Ncvolutionsgeneral von Görgei ist im Alter von 01 Jahren gestorben. Vermischter. ** Großseuer in einer Oelsabrik. Nachts 2 Uhr brach in der Bi ctighcimer Oelsabrik. G. m. b. H. Großfeu'er aus, das die ganze Fabrik mit Ausnahme von Wohnhaus und Kesselhaus in Asche legte. Die Ein stchunasursachc wird aus Selbstentzündung zurück geführt. Ter Schaden ist sehr groß. Da sich aus dem ab gebrannten Gebäude auch ein großer Telephonständer bc fand, sind erhebliche Störungen im Fernsprech verkehr, insbesondere nach Heilbronn. Franksurt »na Köln, sowie zwischen Mannheim und München cingetrcten ** Zusammenstoß zwisck-cn Polizei und RowdyS. Ais gestern früh in Hamburg Schutzleute einem von Rowdys in dem Kvrnträgergangc überfallenen Bäcker- jungen zu Hilfe eilten, wurden sie von der rasch au wachsenden Menge überfallen, aus Fenstern mit heißem Wasser übcrgossen und mit Steinen beworfen. Nach Eintreffen von Verstärkungen wurden die Angreifer schließlich in die Flucht getrieben und drei von ihnen vcr hastet. Die Verhafteten verrieten ihre Genossen, so daß auch diese sestgcnommc» werden konnten. ** Schweres Zugunglück in England. Bei Titton in Lancashirc hat sich ein Eisenbahnunglück ereig net. das den Expreßzug Chester —Liverpool betraf. Die Maschine entgleiste und stieß gegen eine Brücke. Sieben Wagen entgleisten gleichfalls und fingen Feuer. Tie Insassen verbrannten alle. Insgesamt wurden 16 Personen getötet und über fünfzig verletzt. Der Lokomotivführer war aus der Stelle tot, während der Heizer schwer verwundet wurde. Das Feuer erschwerte die Nettungsarbeiten. — Eine weitere Katastrophe wird gleichzeitig wie folgt gemeldet: Ein mit 2 0 Schü lern besetzter Wagen des Jrland-Expreßzugcs geriet bei Eolwinbay in Brand. Bevor der Zug zum Halten gebracht werden konnte, sprangen mehrere Knaben in ihrer Todesangst aus dem Wagen, wobei einer lebens gefährlich und fünf andere leicht verletzt wurden. Wetter läge in Europa am 18. Septbr. 8 Uhr vorm. Der sozialdemokratische Parteitag erfreut- sich am Dienstag an heftigen Ausfällcn des ehe maligen Vizepräsidenten des Reichstags »Genossen" Scheibe mann gegen den Reichskanzler, der das Staiions. Name ! Richtung und Stärke des Windes Wetter TP- c. Z? Zs Station*' Name Richtung und Stärke de« Winde« Wetter Tp. c. Borkum 5I5IV mäh. bedecki l-n 0 Biarritz VSoi.Ieicht heiter i-iö 0 »eitum ttiv srifch haibdd. k-12 1 Nizza SIM heiter - -I!» 0 Hamburg V^Vinäg. bedeckt -1l 1 Dttsstnqen Itt'V i. ieichi halbbd. >-12 1 Swinem. 1VI4«' nhw. heiler ^11 2 Kopenhag. dt leicht Dunst -Ii> 0 Neufahrw. XV schwach wolkenl UN 2 Seydisfj.- Memel Ndi V mäh. wolkig -.1 3 Island 8 fehr leicht halbbd. -10 ? Hannover «' ieichl bedeckt -10 ü Stockholm dldlV stark bedeckt 2 Berlin H4V7 tritt,, bedecki 1 Haparand. KO stark kaibbd. - 6 6 Dresden Ichw. bedeck, -19 1 StPctersb 5 leicht Regen - 8 3 Breslau XV ichwach bedeckt -10 Prag Still bedeckt -1! ; Krank,. M. bNV ,. >eicht. halbbd. -12 0 Wien V ichwach bedeckt -13 v eidcrdcei, ke.ttliV Ieichl wolkig ^ 9 3 Triest Still bedeckt 15. 0 Paris OHIO sticht. bedeckt -12 0 Florenz 8 leicht wolkenl -12 0 Cherbourg — — — Nom dIO ichwach wolkenl -13 0 'I Niederschlag in Millimetern oder Litern pro Lim bezieht sich aut die letzten 24 Stunden, t — 0,1—«,4. 2—0,2-2,4. 3--2.K —8.4. 4—6,5-l2,4. 2 — 12,2—20,4 8 -- 20.2 — 21.4. 7 -- 21,2 — 44.4. » — 44,2 — 2g,2 mm. Tiefer Druck, der sich im Nordost ausbreitet, enifernt sich ostwärts. Hoher Druck, der seit gestern an Intensität gewonnen hat. bewegte sich in nordöstlicher Richtung. Der Einfluß des Tief ist noch vorherrschend. In folgedessen hat trübes Wetter angchaltcn. Die Wirlung des sich uns nSyernven Hoch wird sich alsbald' geilend machen. Sonach steht zu er warten. daß ein völliger Umschwung des Weites alsbald einiritt. Wetterbericht aus der Schweiz, 18. Septbr. (morgens 7 Uhr). Siaiion Dens . . Montrewr. Zermatt . Bern . . Jnterlaten. Bafel . . Wetter lehr ichSn. windstill ,«hr schön, windstill lehr ichön, windstill neblig, windstill lehr nh2n. windstill neblig, windstill Station Luzern. . Lugano. , Zürich. . Ragaz . . Daoo» . . St.Moritz<Eng.> Wetter neblig etw. bewölkt, windst. neblig lehr schön, windstill sehr schön, windstill sehr schön, windstill Weitere Wetterberichte vom 18. September. Bayern. Berchtesgaden: 4 Grad, nebelig, windstill. Neichcnhall: 7 Grad, prächtiges, wolkenloses Wetter, wind still. Marquartstein: 9 Grad, etwas bewölkt, frischer Wind. Aschau: 8 Grad, etwas bewölkt, frischer Wind. Branncn bürg: 7 Grad, etwas bewölkt, schwacher Wind. Tegernsee: 6 Grad, etwas bewölkt, schwacher Wind. Bad Tölz: 6 Grad, etwas bewölkt, schwacher Wind. Garmisch-Partenkirchen: 7 Grad, prächtiges, wolkenloses Wetter, windstill. Bad Kohl- grub: 8 Grad, prächtiges, wolkenloses Wetter, frischer Wind. Füssen: 4 Grad, prächtiges, wolkenloses Wetter, frischer Wind. Sonthofen: 9 Grad, prächtiges, wolkenloses Wetter, windstill. Qbcrstdors: 8 Grad, prächtiges, wolkenloses Wetter, windstill. Eisenstein: 8 Grad, trübe, mäßig starker Wind. Bad Kissingc » : 18 Grad, bedeckt, windstill. B c r n e ck tFichtcl- gcbirgci: 9 Grad, etwas bewölkt, windstill. Kochel: 9 Grad, etwas bewölkt, schwacher Wind. Oberaudorf: 7 Grad, präch tigcs, wolkenloses Wetter, windstill. B a y r i s ch - Z c I l : 8 Grad, etwas bewölkt, windstill. Schlicrsee: 8 Grad, etwas bewölkt, windstill. — Bade«. Baden-Baden: 11 Grad, sehr schön. Wettertclegramme aus Sachsen, 18. Tcvtbr., früh 7Nl,r. Station Temp. S. 6-6 U. abd. Wind ZK Station Temp. O. 8-8 U. abd. Mar. f Min. Wind Mar. Min. Dresden 14.5 8.0 d.'dl>v leicht 0.4 Freiberg 11.4 7.2 HIV schwach 4 1 Leipzig 13.7 8.5 Ichwach 0.t Schneeberg 11.5 7.1 .VW Irlich 1.6 Bautzen 13.0 8.2 irisch 2.7 Elster 12.5 6.1 VW leicht 0.0 Zschadratz 13.0 8.4 >v miitzig dlnnaberg 11.0 5.2 w möhig 2 6 Zittau 13.6 7.9 ichwach I.« Allenberg 9.0 4.« V mölng 4 , Lhemnitz 12.6 7.3 V Ichwach 3 3 Reitzenhain 9.3 4.1 IE mötzig 3.4 Plauen 12.6 7.5 dt XV ichwach 0.0 ffichtellicrg 7.0 1.5 V mätzig 4.2 Barometerstand in Dresden am >8. Sepiember 7 Uhr vorm. -. 722.8. Der 17. Sepiember unterschied sich nicht von den Vortagen. Alle Stationen melden Regen. Heule früb herrscht noch immer starke Bewölkung, im Gebirge Nebel. Die Temperaturen blieben unternormal. Die Winde zeigen eine westliche Richtung. Der Luftdruck ist im Steigen begriffen. — Meldung vom Pöhlberq: Ununterbrochen schwacher Nebel, matter Meldung vom FichteI- Sonnenauiqang, Himmelssärbung gelb, berg: Ununterbrochen schwacher'Nebel. Aussicht für Donnerstag, de» 1». September 1V12. Nordwestliche Winde: wechselnde Bewölkung: Temperatur wenig ge ändert; lein erheblicher Niederschlag. Wasscrstand der Elbe und Moldau. Budweis Modran Pardubitz Meinst Leitmeritz Aussig Dresden 17. Sepibr. -i- 124 -s- 1S2 — 12 4- 156 -s- 148 4-182-6 18. Sepibr. 4- 98 4- 158 — 13 4- 162 4- 149 4- 198 4- 38 ^ Vev Ißeiä cker Lölter errejt ein hübsches Frauenantiitz, dem durch regelmäßigen Gebrauch der Myrrholinseife Erhaltung der Jugcndsrischc bcjchieden ist. Vvesdnsv Nachrichten Donnerstag, 1V. September 1i»1S Nr. »51»
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