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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.10.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-10-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187910257
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18791025
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18791025
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1879
- Monat1879-10
- Tag1879-10-25
- Monat1879-10
- Jahr1879
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.10.1879
- Autor
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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. LedcaNou out -eprZMeo JvbanniSgasse SS »prtLkiillrt« Zrr Ardacüro: PernuvaqS '6—12 Uhr. -tcuvvnnuge 4—« Uhr. »»i » » RLikxeb« s<7!,k'Lnd!5r V!«ru- jkr^ix »«chr stch du «ed-cuon nicht »rrdtndltch. Lunkdmt der für dir nääist- tvtaendr stummer deftimmlen Jn'rratr au Wochen,agrn dis S lUir Nachmittags, an Lonn- un» Festtagen früh dis '/,9 Uhr. r» Zr» LUlLie, für Zo> Xvoaümr : vtt« Klemm. Unnxrfilatsstr. 22. tovis Lösch«, Katharmenstr. am dis /.3 Uhr. Anzeiger. Organ <nr Politik. Lvcalgeschiibte. Handels- und «keniMsvcrkedl. Auslage 16.0')«)^ Adonnkmevioprel« viertelt. 4V, incl. Bringerlvhn 5 Ms turch die Post bezogen K LVt. Jede einzelne Nummer 25 P«. Belegexemplar Pf. Gebühren sür Gxttad«uaq-c ohne PostbesSrderung »9 mit Postbeiörderung 48 LU. Zostrale ägesp Petttzeüe 20 Pf. Größere Lchristen laut unseren, Preisverzeichniß. — TadÄlarh»er Latz nach höherem Tarss «leclamen aotrr de« AkZatttl-aw' q die Spaltzeile 40 Pi Inserate sind stets an d. Ge»Mr n» zn senden. — Rabatt wer» mcht gegeben. Zahlung pr»snai»«r»L<1o oder durch Postvorschoß. LS8 Sonnabend den 25. October 1879. ?3. Jahrgang. Zur gefälligen Beachtung. Unsere Expedition ist morgen Sonntag de« 26. October um Vormittags bis ^9 Uhr geöffnet. MM-»o«ss<F<or» Bekimutmachuna. »er zwette Termin »er sttdtischen Einkommenftener ist «« IS velober »tefes Jahre» »tt de« 4fache« Steuersätze fällig und werden die hiesigen Beitragspflichtigen aufgefordert, ihre Steuer- betrüge spätesten» binnen 14 Tagen von dem Termin ab an die StaddSteuer-Einnahme, Brühl St, Blauer Harnisch, 8 Stock, abzuführen, da nach Ablauf dieser Frist die gesetzlichen Maßregeln gegen di« Säumigen eintreten müssen. Leipzig, am 3. October IST». »mc «ath »er Sta»t Leipzi«. dr Georgi. Taub«. Vermiethnng. Der Buffet fast nebst Zubehör im «lteu Theater soll »um AestaurattonSbetrieSe während der in letzterem flaustndenden Borhellungen aus die Zeit vom 1V Januar 1880 »1« »0. Juut 1882 an den Meistbietenden »ermtethet werden. Wir beraumen hierzu auf LouuerStaa, »eu SO. ». M Barmtttag» 41 Uhr BersteigerunaStermin im grotzeu Saale der Alte« «sage. Katharinenftraße Nr. LS. 8. »tage, an und wollen hierzu Miethlustige, welche sich auf verlangen über ihre Person und Zahlungsfähigkeit au»zuwetsen haben, pünctlrch zur angegebenm Zeit sich einfindrn und ihre Mrethgebote thun. Die Auswahl unter den Bietern und jede sonstige Entschließung bleibt Vorbehalten. Die BermiethunqS« und BersteigerungSbedingungen können schon vor dem Termine aus dem RathhauS- saale 1. Etage emgesehen werden. Leipzig, den 17. October 187». »er «ath »er «ta»t Leipzig. vr. Georgi. Stöß. Oeffeutliche Plmarfitzung der Handelskammer Souuabeu», »en 25. Lcleber ». I., Abends « Uhr t« »ere« Sitz«as«saale, «esmarkt iS, I. Zu den bereit» bekannt gemachten Gegenständen der Tagesordnung treten noch folgende Hinz«: l) Bericht über die am LS. August d. I. auf Einladung der König!. Directum der «trderfchlestsch- Märkischen Siseubahu abgehaltenen gemischten Lonferenz. L) »ericht de» Zoll» und Steuer»Ausschüsse» über eine »um Anschluß mitgetheilte Petition, den B«re»eltzßt»»»erkehr «tt Oesterreich. U«,arn betr. S) Ergänza«, der Tommtssto« für «ottrn»» »er Prodnceenpreise. Wiesen- und Feldverpachtung. Folgend« der Stadtgemeinde Leipzig und dem JobanniShotpitale gehörige Miese» bez Feld (Rr. 16): t» »er »ta»tfl«r Seipztst »j 8 1?» ^ g ?r «bthMrng 1 ^ s. vaper'schen Miese, 1» »er Klar Connewitz 3) 4 Acker L8 slf.R. ---- 2 Hektar 36,53 Ar Abtheilun 3 « 180 « a-m I » 40 20 « 4 - 113 0 — L » 48.81 p 2 - 279 o 1 o 68,15 B L » SI5 O M-» 1 p 80 85 o L L15 S ----- 1 » 50,88 » 7 » 93 r --- 4 04.37 p 8 » L74 - ---m 3 o 88.80 e tt P 888 O --- 1 L 88.81 8 L - L79 B ---- 1 . 68,15 » 3 o 25 P ----- 1 o 70.84 » 2 » 262 § ----- 1 « 59.02 p 2 p 28b r --M 1 o 83.28 » 3 r 189 » 1 » 34 48 » t» der Klnr 2 Acker I2S O-R. 1 Hektar 38.37 « in der El,,, 5 Acker 25l O-R. 3 Htktar 23,01 « 8 o 891 r 1 » 84,37 B 8 L 3 5 « 7 8 » I 3 8 8 » 10 20 der Hrhderwirseu, der Sonnewitzer Bauerwiesen. 30 Ar auSgerodete Holzbrahne, tn Feld verwan delt und als selche» zu nutzen, s. a. Schäden's L-bde, einschließlich 18 OM. 3 Ar auSgerodete Holzorahm, t« »er Flnr varneck S Hektar 68.17 Ar s. g. Barnecker Teich, L » 43.81 - BöhUtzer Mühlwiese, einschließllch 78 O-N. --- 14 Ar auSgefüllter und als Wiese cultivirter Teich, t« »er Klar vnrgane 8 Hektar 78.68 Ar Wahren'sch« Wiese am tzundewasser sollen auf die zehn Jahre 1T80 »iS «tt 1880 Dienstag, »en 4 «e»e«brr ». I. »e» ver«ttta«s 10 Uhr an im großen Saale der Alten Waage, Katharinenstraße Nr. L», L. Etage, an die Meistbietenden anderweit Verpachtet werden. Die Versteigerung beginnt pünktlich zur angegebenen Stunde und wird bezüglich «ine» Jeden der in obiger Reihenfolge auSgebotenen Pachtobjocte geschlossen, sobald darauf nach dreimaligem AuSrufe kein weiteres Gebot mehr erfolgt. Die Verpachtung-- und BersteigerungSbedinguvgen sowie die betreffenden SituationSpläne liegen in der ExpeDItion unserer Lekouomie-Juspeclio» nn alten JohanniShoSvitale zur Einsichtnahme au». 1») 30) 1L Acker 38 o R. 21) 4 . ILO . 33) 10 Acker 126 O R. ^ ' 188 Leipzig, den 20. October 187». »er Math »er Gta»t Leipzi», vr. Georgi. Lerutti. Die große MUKIpartei. Da» kategorische Dementi, welches gestern Nacht an» Berlin tn alle Welt telegraphirt wurde, dem »folge an Veränderungen im Bestände de- preußi schen Staat-Ministerium» nicht zu denken sei, giebt uv» Veranlassung, einen Rückblick auf den Gang der politischen Bewegung zu werfen. Unter höchst rrgen- thümlichen verworrenen Verhältnissen scheint der Zusammentritt de« preußischen Landtag» sich voll ziehen zu sollen. Lin Ministerium, daS, kaum re- organisirt, weit verbreiteten Gerüchten zufolge schon wieder in seine« Bestände stark erschüttert ist, tritt vor ein neue» Abgeordnetenhaus, in wel chem die alte» Gruudverhättuiffe der Parteien die wesentlichsten Verschiebungen erfahren haben und da« in feiner Majorität zweifelnd, mißtrauisch und zurückhaltend dem weiteren Gang der politischen Dinge evtgegenfirht. Schon galt e» al» un zweifelhaft, daß die Regieruug da» im vorigen Reichstag begonnene Experiment, sich eine parla mentarische Majorität a»S konservativen und Centrum zu bilden, im preußischen Landtag fort- seyen werde. Die Wahlen sind noch ganz unleug bar unter diesem Zeichen erfolgt und an der augenblicklich wichtigsten Stelle in der Regierung, un TultuSmintsterium, waltete offenkundig der Geist, der die Voraussetzung einer weiteren couser- vativ-ultramontauen regierungSflützenden Majori tät bildete. Nachdem der LlberaliSmuS auch tu seiner gemäßigtsten Gestalt während der Wahl agitation aus» Feindseligste angegriffen worden und die Parteien de» Rückschritt» m außerordent licher Verstärkung in die Volksvertretung ringe zogen sind, mnßte »an erwarten, daß nun auch die natürlichen Covsequenzen de» Feldzug» gegen die liberalen Parteien gezogen würden. Statt dessen taucht nun wieder, von der „Provinzial- Correspondenz" zuerst befürwortet, der Gedanke auf, au» den gemäßigten Richtungen der konservativen «ud Liberal«u eine „große Mlttrlpartei" zu bilden, also im Wesentlichen zu dem parlamentarischen Gruudverhältniß zurückzukehren, wie e» lange Zeit hindurch bestanden. Aus nationalliberaler Seite hatte man alle Ursache zur Reserve bei diese« neuen Versuch einer MajoritätSbildung. Die Vorgänge ,n der letzten ReichStagSsesston, die heftige Bekämpfung der Partei bei den Wahlen, die untrüglichen Symptom« der Reaction gebieten die äußerste Zurückhaltung. Wir stellen damit aber keineswegs in Abrede, daß leicht Ereignisse eintreten könnten, welche die Situation sehr gründlich »«gestatten und auf die Stellung der Liberalen eine sehr bedeutend« Rückwirkung äußer» müssen. Der größte Stein de» Avstoße» liegt tu »er Richtung, welche im Eultußmiuifierium neuer dings zur Herrschaft gelangt ist und sich i» un zweifelhaften Thatsachen kundgegebeu hack. Wen» e« sich wirklich bestätigt, daß Herr von Puttkamer schon wieder i« Begriff ist, sein Amt niederzn- legen — da» ossittöse Dementi kann l absolute Beweiskraft keineSweg» beanspruchen — so müßten wir darin allerdings eine wesentliche Erleichternng bet dem Bersnch der Bildung der „großen Mittelpartei" erkennen. ES würde die» eine unzweifelhafte Abkehr von den Bestrebungen de- Centrnm» »ud der extremen konservativen Partei bedeuten, und daß jede solche Abkehr einen Schritt ans dem Wege der Verständigung mit den Natio nalliberalen darsteüt, bedarf keine» weiteren Worte». Freilich wäre eS besser gewesen, man hätte sich die- vor den Wahlen Überlegt und nicht m»t aller Anstrengung eine Partei zu schwächen gesucht, auf die «au sich hinterher wieder stützen will. Die Dinge gehen augenblicklich noch so gähreud un» chaotisch durch einander, daß Nie mand voradBsagen kann, ob wirklich eine Ver ständigung zwischen den gemäßigten Elementen von recht» «,d lmk- zu Stande kommt. Än der blSberige» Mtuation haben wir dazu sehr wenig Anhalt-puaete zu erblicken vermocht; wir werden abwarten «Offen, ob die schwebenden KrisiSgerüchte ich zu Thatsachen verdichten, welche für eine olche Verständigung einen günstigeren Boden chaffen. So lange e» fraglich bleibt, von welchen Per ouen »ud nach welchen Grnndsätzen die pren- ßifch-dentsche Regierung tn ihren wichtigsten Zwei gen gehandhabt werden wird, schweben die Erörte rungen über die künftige Stellung aller selbststän dtaen Parteien zur Regierung in der Luft. Auf alle Fälle ist Biet geschehen, wa» bester unterblieben wäre, wenn man jetzt doch wieder den gemäßigten Liberalismus zu einer reaierungstützenden Majo rität herauzuzrehen sich bestrebt. politische Zlrbersicht. Leipzig. 84. Oktober. Wir müffen auf die Vorgänge in der conser vative« Parckei nochmals zurückkommen. W.e uuS zuverlässig gemeldet wird, herrscht heute in diesen Kreisen im Gegensätze zn den letzten Tagen eine erleichterte ,n» znsrtedene Stimmung. Der Abschluß der Fusion zwischen Alten und Neuen gilt tu der Thal »nmittelbar bevorstehend. Sei e» nun, daß die Abgeordneten »n diese» Pnucte den Wünschen de» Fürsten BiSmarck nicht nach geben wollen, sei e», daß dieser selber sich ander- besonnen hat und dem Zufammenschließen der sicp suchenden Elemente nicht ferner hinderlich sein will, »S ist alle Wahrscheinlichkeit vorhanden, daß da» Letztere stattfindet. Die Situation wird dadurch allerdings auch getreuer gekennzeichnet. Nach einer genaue« Berechnung werden die Fractionsverhältnifse im neuen preußischen Abgeordnetenhaus« sich folgendermaßen stellen: Eonlervative ( „neue" und „alte"). 114 Nauoualliberale 103 Eeutru« 07 Freicewseroutive 57 Fortschrittspartei 35 Pol«, 19 Fraktion Löwe 8 Dänen 2 Zur Bildung einer Majorität würde mithin, wie au» der obigen Zusammenstellung ersichtlich, die Uebereinstimmung nur zweier Fraktionen in keinem Falle auSreichen. Ist e- wahr, wa» uns heute von guter Hand a»S Berlin mitgetheilt wird, daß »an von einem Abschluß mit Rom weiter al» je entfernt ist, so ändert sich die parlamen tarische Lage in einer Weise, die allen Berechnungen spottet. Ob berechtigt oder nicht, in parlamen tarischen Kreisen glaubt man, daß der Cultur- kampf in der bevorstehenden Landtagssession nicht minder heftig wüthen wird al- in der früheren. Der preußische CultnSmmister Herr v. Putt kamer hat in ähnlicher Weise wie fein Bor gängerim Amte eine Rheinfahrt unternommen, welche einen durchs»» politischen Charakter trägt. Seine Excelleuz sammelt am Rhein Sympathien in denjenigen Kreisen, die vr. Falk s. Z. demon strativ den Rücken kehrten. Dienstag traf Herr v. Puttkamer in Begleitung de- Oberpräsidenten der «>?heinProvinz, v. Bardeleben, und de» Regie rungspräsidenten von Düsseldorf, v. Hagemeister, in Neuß ein und stattete, wie die „Neuß-Grevenbr. Ztg." berichtet, zunächst dem Gymnasium seinen Besuch ab, bei welcher Gelegenheit der Minister sich da» Lehrercolleginm vorstelleu ließ. Darauf begab sich der Herr Minister zur Münsterkirche, an deren Eingänge die Pfarrgeistlichkeit nud eine Deputation d«S KtrchendorstaudeS ihn empfing. Herr Caplan Schieren begrüßte ihn mit folgenden Worten: Ew. Excellen» heiße ich im Namen der Pfarr- geistlicbkeit beim Eintritte in diese» altehrwürdige EottoShauö herzlich willkommen. Wir finden ein» Ehr« darin, daß Ew. Excellen, in Ihrer Eigenschzst als Minister de» EultuS unser herrliche» Munster wohl zuerst von den Kirchen de» Rheinland«» mit Ihrem Besuche beehren, und danken dafür. Möge Ew. Excellen» dieser kurze Besuch zu einem schönen aeifttqen Genüsse werden. Empfangen Ew. Excellenz bei dieser Eelegenheit die vnficberung» daß da» katho lische Volk, welchc» hier mit seinen Priestern betet, König und Vaterland treu ergeben ist und nur den Einen Wunsch hat. e» möge bald diesem OotteShause und dieser verwachen Gemeinde ein Hirte, ein Pfarrer wiederoegeben werden. Und dürfte die Geistlichkeit einen Wunsch äußern, so wäre e» der: e» möge ihr ermöglicht werden, den Kleinen wieder den Religions unterricht in seinem vollen Umfange in den Schulen zu erlheilen. Darauf erwiderte der Herr Minister ungefähr Folgende«: Ich danke Ihnen, daß Sie «ich hier begrüben. Si, haben ganz Recht, daß diese» schön« Münster die erst« Kirche im Rheinland« ist, di« ich al» Minister besuche. Ich weiß, daß da» katholische Volk Rhein- land» Sr. Majestät und den Staat»einrtchtunaen an- hängP und bau« daraus. Ich danke Ihnen für de» Wunsch, daß dieser «ein kurzer Besuch eine« anq» nehmen Eindruck in mir hmterlnffen möge. Wa di« übrigen Wünsche anbetnsst, die Sie gemißort. so versichere ich Ihnen, daß mir dieselben am Her, liegen. Ich hoffe, daß die Zeit bav komme, wo i> >Ng möglich wird. Beim Rundzange durch die Kirche erkuudigte sich, wie die „Tribüne" meldet — der Herr Minister noch eingehender über die beiden ge äußerten Wünsche » Betreff der Verwaisung der Pfarre «nd der Erthetluncj de» Religionsunter richt» in den Schnle«. Rach Besichtigung der Krypta «nd de» Aeußeren der Kirche that der Herr Minister noch einen Schritt m die nahe liegende Elementarschule »nd schied unter Wieder holung seine» Danke» für den durch die Geistlich keit ihm bereiteten freundlichen Empfang, um seine Reise nach Cleve fortzufrtzen. Caplan Schieren in Neuß hat somit au» dem berufenen Munde de» prenßischen CultnSmmister» di« Versicherung erhalten, daß feine, de» Caplan», Wünsche auch dem Minister am Herzen liege« »nd daß hoffent lich „die Zeit bald komme", wo für seine, dü» Caplan», Wünsche die Erfüllung möglich wird. So glatt «nd bedingungSlo» ist bisher von einem Vertreter der Staatsgewalt Preußen» den For- dernngen de» römischen Klern» allerdings noch nicht beigepflichtet worden. Zn den Gegenständen, welche zwischen Deutsch land »nd Oesterreich geregelt werden sollen, gehört anch die Gewährnng gegenseitiger NechtS hülfe. Ecu Delegirter de» österreichischen und einer de» ungarischen Justizministerium» sollen vor Kurzem in Berlin gewesen fein, um darüber zu unterhandeln. Wie die Wiener „Deutsche Ztg." vernimmt, sind indessen diese Unterhandlungen fruchtlos geblieben. „Man hat gefunden, sagt die „D Z.", daß man über die wissenschaftlichen Prio- cipien, die in dieser Frage maßgebend sein sollten, einig ist, aber kein Mittel gefunoe«, dieselben prak tisch zur Geltnng zu bringen. Nachdem zwischen Oesterreich »nd Ungarn derzeit noch kein Rechts- hülfe-Vertrag existirt, sondern die Execntirnug der Urtheile von der Conrtoisie der beiderseitigen Ju stizministerien abhängt, wird diese» negative, in Berlin erzielte Resultat nicht sonderlich überraschen noch betrüben können." Diese Nachricht wird mit Vorsicht «nsznnehmen sein, denn der entgegev- stehevde» Schwierigkeiten sind sicherlich nicht wenig vorhanden Der Kaiser hat den Statthalter de» Reichs, landeS mit jeglicher Machtvollkommenheit aus gerüstet, um da» Ansehen desselben bei der ein- geborenen Bevölkerung nach Möglichkeit z» heben. Wie jetzt verlautet, soll die Ernenmmg de» Geueral-KÄdmarschall» Freiherr» v Mauteuffel m» Ober - Befehlshaber der Truppe« in den ReichSlaaden »och vor seiner Abreise an» Baden- Baden vollzogen sei». Heber die Art und Weise, wie der General sich der ch» übertragenen Aus. gäbe unterzieht, meldet un» .Mplff's Täegraphen- Bureau" au» Straßburg vo» Donnerstag: Nu» Anlaß de» Antra««» der Gemeinde Pfaffen hofen, die Ausnahme einer Anleihe für den Vau einer Bahn von BuchSweiler nach Schweiahausen enehmigen, hatte sich der Statthalter. Genr'al- ««schall v. Manteussel, in Begleitung de» Obersten v. Sttantz, de» Ministenalraft» Jordan
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