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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 03.11.1912
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-11-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19121103021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1912110302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1912110302
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- LDP: Zeitungen
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1912
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57. Ji-r-mtg. ^354 mch^ün^ebung am Tage^oortzrr b«r«tt» »l. wihrrad t» di« P»P-Nd»nne«,«n «, In «Kur S«sa«Nm»S>ü>e «rhallen. V»«<- G»»»»r *«>>. «» Pl»nm»en »,r «ti»l»l, » m> M., »>nch,«»»1r«,«8»m. »INü«Ir« bI,»,d0M. »«l »tnmiltger Zu< U, >»«n u. llm-etuni r-,, PI. «L-,».,u». ertz»It««»t»»u». «»Üg«r «tt ... HN»-U»»ß»»« «ÄNnu»u°!: vu»II«n»n»»d« >. N,-r.-> ,u- — Unmrlmi,«» skri»t« »»erd«» nicht ixstoadrt. Sonntag, 3. November LVL2. Telegramm-Adresse: Nachrichten Dresden. E>egr?LrrrSeL 18SS Druck und Verlag von kiepsch L Reichardt in Dresden. Hauptgeschäftsstelle: Marienstrafte 58/10. Femsprecher: ii. ros« . rsoi. An,eiaen-r>rtf. Annahme »an Ank«n- d!«u»>en di» n«ch» !> Uhr. LonnMi« nur Marienürahe »8 «n N bi, >/„ Uhr. r>>- einipaiiiae »nmb>et>« <ca. 8 Tuben, so Pf., gamili«« N«chrich»«n au» rr«»d<« so Pf., die -weilpaliis« All« -ufIeKseiIe70Pf..b«« poetlpalli,« N»N»»». «tl« I.S0 M. — In dlnnimer« nach »,««. und g»ierI»De» di« «inlpaltii« «brundpiie SS Pf, FamUK». »achrlchten »u» Dr«»- d»n di« vrunbpiie so Pf. — Au»wLrU>e Auriri,« nur ge^n varaiiibepchlii»». — Jede» kafte« 25 pfg. per 5lück. IlLei? ertrgo Lesev, Die Verhandlungen über die Feuerversicherung des Luftschiffbaues Zeppelin, sowie der Luft schiffe der Deutschen Lutschiffahrtö-Aktten- Gesellschast sind zu einem befriedigenden Abschluß gelangt. Die deutsch-englische Vcrständigungs- konfercnz besuchte auf Einladung des Königs das Schloß Windsor. Die englisch-deutsche Grenzregulierungs- kom Mission für Nigcricn und Kamerun hat in Nola ihre Arbeit begonnen. Der preußische Artillerieleutnant Dahm wurde vom Kriegsgericht Warschau wegen Spionage zu fünf Jahren schwerer Zwangsarbeit verurteilt. Die Nachrichten vom östlichen Kriegsschau plätze widersprechen einander noch immer so sehr, daß sich kein klares Bild der gegenwärtigen Lage gewinnen läßt Bulgarien erklärte, nach einer Petersburger Zettungsmeldung, dem russischen Gesandten seine Bereit willigkeit zu Fricdcnsvcr Handlungen. Nach einer Londoner Meldung ersuchte der türkische Bot schafter in London den Minister Grey um Herbei führung unverbindlicher Friedenüvcrhandlungen. Der Krieg auf dem Balkan. SS ist auch heute noch schwer, sich ein klares Bild der !öage auf dem heiß umstrittenen östlichen Kriegsschauplätze zu machen, da die widersprechenden Meldungen von bul garischer und türkischer Seite andaucrn. An einem erheb lichen Teilerfolge der Bulgaren dürste freilich nicht zu zweifeln sein, aber von einer Vernichtung der türkischen Ostarmee ist keine Rede. Vielmehr scheinen die Türken ihre neue Verteidigungsstellung Tschorlu Serai gut zu behaup te», während die bulgarischen Streitkräfte die bisherigen Erfolge offenbar mit derartigen Opfern haben erkaufen müssen, daß nunmehr die bulgarische Offensivkraft eine einst weilige Schwächung erlitten hat. Inzwischen rüsten beide Teile zu einem neuen, diesmal jedenfalls endgültigen und entscheidenden Zusammenstöße und ziehen alle verfügbaren Reserven heran. Mit den hiernach gebotenen Einschrän kungen sind die folgenden Meldungen aufzunchmcn. Die Entscheidungsschlacht bei Lüleh Burgas schildert der Kriegsberichterstatter der „Reichspost" aus dem Hauptquartier der 2. Armee vom 81. Oktober, Donners tag, 7 Uhr 80 Min. abends, folgendermaßen: Die große dreitägige Entscheidungsschlacht trat nach den Etnleitungskämpscn des Montag am Diens tag früh in ihr entscheidendes Stadium, als die Bulgaren beiBunar Hissar mit einem gewal tigen Vorstöße zur Offensive übergingen. Auf diesem Flügel hatten die Türken den Versuch gemacht, der ihrer Rückzugslinte infolge des cingeleiteten bulgari schen Vorgehens über Serai-Kataldscha drohenden Gefahr, durch ein offensives Vorgehen von Serai über Wisa gegen den linken bulgarischen Flügel zuvorznkvmmen. Es war den Türken auch bereits gelungen, die Bortruppcn der Bulgaren bis über den Karagscha-Fluß und Vunar Hissar hinaus zurückzudrängcn, als am Dienstag gegen ihren rechten Flügel die machtvolle Gegenoffensive der Bulgaren aus der Linie UeSküb-Hadztfalli einsctzte. Die vordere Linie der Türken wurde durch diesen über raschenden und mit beispiellosem Elan durch- gesührten Angriff einfach überrannt, doch gelang es ihnen, durch immer neue Reserve« daS Gefecht zeitweilig wiedcrhcrzustellen. Gleichzeitig griff der bulgarische rechte Flügel von Baba Eski und Ieniköj her die tür kischen Positionen bei Lüleh Bnrgas an und warf die Türken aus ihren befestigten Stellungen am Telanflusse, Ajvalcflussc und Ergcneslusse gegen Lüleh BurgaS zurück. Die bulgarische Infanterie nahm die meisten tür kischen Positionen im Sturme mit dem Bajonett, hierbei vorzüglich unterstützt von ihrer Artillerie, die die Türken in dem entscheidenden Augenblicke durch vernichtendes Feuer niederzuhaltcn wußte. Dann griffen die Vul garen am Mittwoch früh mit starken Kräften, die sie zum Teil in Gewaltmärschen von Adrianopel herangezogcn hatten, über Kavakdere-Ivanköj zu einem Dnrchbruchs- vcrsuche das Zentrum derfeindltchen Positio nen an. Der Stoß traf teils aus die in der Waldzone südlich der Straße Kirkkilisse-Wtsa stehenden türkischen Truppen, teils ans die verschanzte» Feldpositionen der Türken nordwestlich von Lüleh Burgas. In heftigen Wald kämpfen und immer neuen blutigen Bajonett- stürmen Man- e» den BItlaar««, hier bi» mittag die türkische Stellung zu durchbrechen und im Vereine mit den gleichzeitig gegen Lüleh Burgas angcsetz- tcn Angriffen den ganze» türkischen linken Flügel auf zurollen. In den ersten Nachmittagsstunden des Mittwoch begann hier der allgemeine Rückzug auf der L.in ie Lüleh Bu rgas-Büde rküj längs der Bahnlinie in der Richtung Tschorlu. Die Bulgaren nahmen hier sofort die Verfolgung auf und setzten sic mit großer Energie auch während der Nacht fort, was die voll ständige Auslösung der türkischen Truppen dieses Flügels herbeiführte. Gleichzeitig hatten die Bulgaren aus dem eigenen linken Flügel südöstlich von Bunar Hissar die Türken von Nordosten her vollständig umfaßt. Im Morgengrauen des Donnerstag erfolgte hier auf der Linie Urum-Bajlt-Wisa der entscheidende Angriff gegen die rechte Flanke der Türken. Die durch die vorangcgangenen Kämpfe bereits schwer erschütterten türkischen Truppen vermochten dem übermächtigen Flankenangriffe der Bulgaren nicht zu widerstehen. Ihre Rückzugslinte über Serai preisgebend, gingen die säst völlig aufgelösten türkischen Massen über Kongara und Topkiküj in direkt südlicher Richtung auf Tschorlu zurück. Auch hier wurde durch die Bulgaren die sofortige Verfolgung ausgenommen und durch die Parallelverfolgung und die beständigen llcberslügelungen längs der HauptvcrbindungSlinie der Türken über Scrai-Tatarköj-Scherkösköj diesen der Rück zug hinter die Kataldscha-Linie abzuschnciden versucht. Wie die Verhältnisse heute, Donnerstag abend, liegen, wer den voraussichtlich nur Bruchteile der türkischen Armee hinter die Kataldscha-Linie gelangen. Damit ist der auf die Vernichtung der türkischen Ost armer ab zielende Plan der bulgarischen Heeres leitung trotz der Gegenmaßnahmen, womit Nazim Pascha ihn zu vereiteln suchte, als vollständig ge lungen anzusehcn. Die „Times" melde» aus Sofia: Schcwket Torgut landete mit 30 000 Mann in Midia und versuchte, den linken Flügel der Bulgaren am 81. Oktober zu umgehe», wurde aber von den Bulgaren unter Kulinschesf vollständig geschlagen. Es ist unbekannt, ob es den Türken gelang, wieder ans die Schisse z» kommen. Ueber die weiteren Kämpfe aui Freitag besagen Stambulcr Meldungen folgendes: Sonstantinopel, 1. November, 10 Uhr vormittags. Amtlich wird gemeldet: Nach einem heute nacht ctnge- trossencn Telegramm des Generals Nazim Pascha dauert der seit vier Tagen aus der Linie Wisa —Lüleh Burgaö tobende Kampf noch an. Auf dem rechten Flügel <Wisa) ist der Feind mit großen Ver lusten zurückgcworsen worden. Gegen den von Norden kommende» Feind «Lüleh Burgas) leisten die tür kischen Truppen tapferen Widerstand. Bei den Kämpfen um Adrianovcl sind die Bulgaren zurück - g e w o r f c n worden. Sonstantinopel. <„Havas"-Meldung.) Nazim Pascha telegraphierte gestern um 3 Uhr nachmittags: Der rechte Flügel unseres Heeres rückt seit gestern in nordwestlicher Richtung vor. Tic Armee Mah mud Mukhtar hat die Bulgaren geschlagen und viele Kanonen und Munition erbeutet. Ich habe allen Armeekorps befohlen, die Offensive zu ergreifen. — Eine ändere Depesche Nazims von 4 Uhr 45 Min. nachmittags besagt: Wir haben Bunar Hissar wiedergewon nen und belagern die bulgarischen Truppen in der dortigen Gegend von allen Seiten.— Ein weiteres Tele gramm von General Nazim Pascha meldet, daß es den Türken gelinge, die Bulgarci. zu überflügeln und ihre Nttckzugslinic zu bedrohen. Gestern früh ver sicherte der Großwcsir, der sehr guter Stimmung war, einer maßgebenden Persönlichkeit, daß die eingctroffenen Nach richten für die Türken sehr günstig seien. Gleichzeitig kursierten jedoch auch Gerüchte, die das Gegenteil behaupten, besonders in bezug auf Rodosto. Adrianopel soll gut verproviantiert sein und eine lange Belagerung auShaltcn können. Das türkische Ministerium des Acutzern hat an die türkischen Vertreter im Auslande ein Telegramm gerichtet, in dem die den türkischen Blättern gegebenen Informatio nen bestätigt werden und das mit den Worten schließt: Wir haben den Feind in der Gegend von Wisa zurückgeworfcn. — Nach Mitteilungen, die Freitag vom Kriegsministerium ausgingen, soll das Umgehung?- manövcr der türkischen Armee erfolgreich gewesen sein. Die bei Wisa und bei Lüleh Bnrgas stehenden Korps hätten sich vereinigen können. Die im Auslände verbrei teten Meldungen, daß der General Prinz Aziz erschollen worden sei, sind unzntrcfsend. Kunst und Mffeufchast. 's* Wochen-Spielplan der König!. Hostheater. Opern haus. Sonntag: „Künigskindcr" <148). Montag: „Die Zauberflöte": Saraftro: Otto Helgcrs als Gast <7). Diens tag: »Der Rosenkavalicr" (7). Mittwoch: „Margarethe": Mephisto: Otto Helgcrs als Gast <7>. Donnerstag: „Fidclio" <88). Freitag: L. Sinfonie-Konzert, Serie /V <148). Sonn abend: „Hofsmanns Erzählungen" <148). Sonntag, 10.: „Die Meistersinger von Nürnberg" (6). Montag: VolkS- vorstellung <8). — Schauspielhaus. Sonntag <zum ersten Male): „Zwischenspiel" <148). Montag: „Die Er ziehung zur Ehe": „Lottchens Geburtstag" <148). Dienstag: „Zwischenspiel" <148). Mittwoch: „Flachsmann alö Erzieher" <148). Donnerstag: „Gabriel Schillings Flucht" <148). Frei tag: „Belinde" <>48). Sonnabend: „Zwischenspiel" <148). Sonntag, 10. <zu Schillers Geburtstag): „Wilhelm Trll" >7). Montag: „Belinde" <148). -f* Mitteilung aus dem Bureau der Köuigl. Hostheater. Im König!. Opernhause wird Montag, den 4. November, Mozarts „Z a u b e r f lö t e" ausgcführt. Die Besetzung der Hauptpartten ist die folgende: Sarastro: Herr Helgcrs <alS Gast), Tamtno: Herr Soot, Sprecher: Herr Plaschkc, Königin der Nacht: Fräulein Siems, Pamina: Fräulein Serbe, Drei Damen: Fräulein Stünzncr, Frau Bender- Schäfer, Fräulein von Chavanne, Papageno: Herr Zador, Monoftatos: Herr Rüdiger, Papagcna: Frau Keldorser. 4* Ceutral-Theater. Mit einem geschmackvollen Auftakt wurde gestern die Opcrettenspielzeit im Central- Theater eröffnet. Man gab die bereits in anderen Städten bewährte Operette „Die Dame in Rot" <Tcrt von Julius Bramer und Alfred Grünwald. Musik von Robert Wintcrberg). DaS Buch, aus das cs stir bt« Wirkung einer modernen Operette in erster Linie an kommt. ist mit ungewöhnlicher Sorgfalt duvihgearbeitet und hat sogar etwas, wie eine richtige Lustspicliiice. Der deutsche Maler Felix Wcrnborff hat eine- Damb der Londoner Aristokratie, Miß Pearl« Queensland, nach einmaliger flüchtiger Begegnung aus dem Gedächtnis als „Dame in Rot" gemalt und sich mit dieser Schöpfuust den ersten Preis der Rohal Academy of ArtS geholt. Die „Times" <w«S man von ihnen eigentlich nicht glauben sollte) bringt über die Entstehung des Bildes eine kleine pikante Ge schichte zum höchsten Aerger des aristokratischen Modells wider Willen. Zwischen dem Maler und der Miß kommt cs schon im ersten Akt zu einem heftigen Auftritt. Der Maler verschenkt, wie die Maler nun schon sind, sein reif stes Werk dem Seifcnfabrikantcn Bluff, der es zu Plakat- zwecken mißbrauchen wird. Miß Pcarly verliert ihren Prozeß gegen Maler und Fabrikant und greist nun zur weiblichen List, um Genugtuung für die Beleidigung zu erhalten. Im zweiten Akt betört sie den Künstler, was ihr ja nicht schwer fällt, und leicht angezünbet ist er schon. Als Preis fordert sie die Vernichtung des Bildes. Nach schwe rem Kampf erfüllt er die Forderung der grausamen Schö nen. Aber ihr, dir selbst heftig Feuer gefangen hat, ergeht cs übel, der beleidigte Künstler wendet sich von ihr, ohne den Dank der Dame zu begehren. Da cs noch einen letzten Akt gibt, ist man beruhigt. Miß Pcarly Queensland erfüllt den Künstlcrtraum des Beleidigten und erscheint ihm als Dame in Rot im Rahmen des zerstörten Bildes. Nnd sie sinken sich in die Arme, und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. Man sieht, daß cs sich hier um eine» Lustspiclstofs handelt, der mit psychologischen Ver tiefungen und gründlichen Motivierungen ein Bühnen werk mit feiner Wirkung hätte ergeben können. Zur Psy chologie sind Opcrettenkomponisten natürlich nicht verpflich tet. Sic haben aber immerhin bessere Arbeit geliefert, alS die meisten ihrer Kollegen und auch in der Erfindung von Nebenfiguren, namentlich des fein durchgcsührtcn japani schen Grafen Ikamo Hitamaro Glück gehabt. Das Busfo- paar ist freilich Klischee geblieben und mit der eigentlichen Handlung steht cs in gar keiner Verbindung. Die Musik Robert Winterbergs bewegt sich aus der anständig mittleren Linie —, überragt sie auch zuweilen. An dem Vombcnschlager für alle Gasten fehlt eS, dafür gibt cs in jedem Akt einen Strauß liebenswürdiger, frischer Melodien und Ansätze zu efnem recht geschmackvollen musikalischen Konversattonsstil. namentlich in der Szene zwischen Miß Pcarly und dem Maler. Die Bufsonummcrn sind derber, in breitem PublikumSgcschmack gehalten, sie waren cs denn auch, die Begeisterung erweckten und stürmisch da capo ver langt wurden. Da in der Instrumentierung, im Ausbau der Finali etwas wie ein künstlerischer Wille zu spüren war, so kann man „Die Dame i» Rot" als angenehmes Er zeugnis des ganzen Genres anschcn. Es wird auch den an spruchsvolleren Teil der Hörerschaft durch die überwiegend guten Qualitäten zufricdcnstcllcn. — Für die Aufführung hatte die Direktion zwei Gäste gewonnen, die auch der Ber liner Urausführuug zu einem Erfolge verhalfen. Frau Marie Ottma nn. die hier seinerzeit als Gräfin in „Wiener Blut" allgemeines Entzücken hervorgerufen batte, spielte die stolze Miß mit dem Ehannc der wirklichen großen Dame und bestrickender Anmut. Ein Schuß Ope- rcttcnblut, das hier und da aufpcrlt, wie moussierender Champagner, verleiht der Leistung ein eigentümlich pikan tes Cachct. Ihren milden Sopran behandelt sic künstlerisch, den Dialog versteht sie sei» pointiert zu führen —. die ganze Leistung steht im Zeichen vornehmer Kultur. Franz Groß gibt als japanischer Gras eine glanzende Eharakter- stndie von verblüffender Echtheit. Es ist reife schauspiele rische Kunst, die hoch zu bewerten ist. Neben den beiden, die den Besuch der „Dame in Not" allein lohnend machen, gab es nicht mehr als anständiges Mittelgut. Der Tenor Eduard Rosen hat wohl angenehm timbricrte Stimme »nd Spielgcwandheit, entspricht aber durch Erscheinung und Tingckunst keineswegs dem Bilde, das man sich von dem stolzen Maler macht. Für groteske Komik scheint K a r l K ö n i q. der einen Lord zu mimen hatte, viel übrig zu haben. Seine Partnerin Hannah Weither ist durch reise Routine bemerkenswert. Ludwig Köppel ist als Freund des Löbel unvergeßlich, den Fabrikgntcn Tobias Bluff konnte er nicht aus ähnliche komische Lin>° Vrinaen. Ursula König. Lora Rosen. Fortv > - ra v. Egcr zierten den Zettel durch schöne Namen. Direktor Heinz Gvrdon hatte für flottes Zusamw-'"viel und hübsche szenische Bilder gesorgt. Am Diria^tenpult saß der Kom ponist selbst. Es kam zu keinem st,'*""/,"?», aber doch recht hübschen Erfolg, an dein alle beteiligten partizipieren konnte». Die übermäßig lange, trugen nicht zur, Erhöhung der Stimmung bet - ' °tc Vorstellung erreichte erst gegen 1o12 Uhr ihr Ende. , ^2 -i-* Die Gesellschaft „Hossn,"« leitete gestern abend i» Ausftcllungöpalastc eine grö"* Wtnierfcstltchkeit durch ein Konzert mit Orches" ein. dessen künstlerische» Gepräge einer ernstkritischc Beurteilung wert erscheint. Neben der GcwerbehanSkaprft. die den Ab-nö stiipmunch.
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