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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 27.10.1912
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-10-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19121027028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1912102702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1912102702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-10
- Tag1912-10-27
- Monat1912-10
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Sonntag, 27. Oktober 1912. vivrs-s Mena-nnr-Hdt «s S7. Jahrgang, ^ir 297. Ve»«»«-Ge»khr «VÄSV «««,.»Zutr»,u»,<« Smn- »n» «knl»««, nur » »« »I.. durch au«»t>r»,«»»m. mtilt,n»r«dt,i.»a»l. »«, «inmoit,« Zu. Dt« den L«s»r» »»n D«»»«n u. Um^dun, ,» Iu»e u»rh«r «u- -ksttMin «dend-Uu». ,«d«n «»-Ueudl.au». ««rtlaen «e»ie»»r mit »er jbl«i»n.»u»»ade «isamme« ,u-«>s«llt. D-chdrucknur ml« deut lich« Oueleuaniad« <„D,«»d. I!-chr.-> ,u> utchi »usdes-hrt. Telegramm-Vdnsie: Rachrichte« Dresden. KegrckrrSeL 18SS Druck unö Verlag von tiepsch L Reicharöt i» Dresden, ^auxtgescbäftsstelle: Marienstrafte S8M. «n,ktgen-rartf. Nnnahme von Ankün digungen dt» nachm. S Uhr, Sonnlagi nur Marienitrahe !Ut von II bl» >/>l Uhr. Die einipaiiiae GrundzeU« tea. « Silben, no Pf. Familien Nachrichten aus Dresden LS Pf.i die zweispairig« Zeile ausTeriIeiie7aPs.,die zweifpallige NeName «Üe l.b» M. — In Nummern noch Sonn- und Feiertagen di, einspaiiige Gnrndzeit« »S Wf, Familien- Nachrichten aus Dre». den die ff> rund,eile Ü6 Pi. — Auswärtige Aufträge nnr gegen Siorau-dezahtung. Jedes Ueiegdiaii koltei 1« Pf. Qalsris ^i'nolc! 34 Lekloss-Ltfasss 88 8ekIo88-81sÄ88s 34 8s8etia Leiinsicle^ :: :: :: QsmLIcjs - 8kulpwk'sn » Hqusfells. :: :: :: srtigo ^lefsv, DaS preußische Abgeordnetenhaus setzte heute die Besprechung -er Interpellationen über die Fleis.ch Neuerung fort. t InDüsselLorf haben die I l e I s ch c r m e i st e r be schlossen, das von der Stadt angekauste ausländische Fletsch nicht mehr zu verkaufen. Nach türkischen Nachrichten sind die Bulgaren an einigen Stellen vor Adrianopel zurückgetrieben worden, dagegen wissen Pariser Blätter von einem neuen Siege der Bulgaren zu berichten. Nach amtlichen serbischen Meldungen sind Feriso- witsch, Voucourou und Ghilan von den serbischen Truppen eingenommen worden. Eine griechischeInfanterie-Brigadehatdas von den Türken geräumte Cezani besetzt. In Athen wird ein Plan auSgearbeitet, durch Len der Fortbestand des Balkanbundes auch über den Friedensschlutz hinaus gesichert werben soll. Ser Krieg aus dem Balkan. Die weiteren Nachrichten über die Kriegslage lassen wiederum kleinere Erfolge der bulgarischen, serbischen und griechischen Waffen erkennen, soweit die Nachrichten aus Sofioter. Belgrader und Athener Quelle stammen, wäh rend nach türkischen Meldungen die Bulgaren bei Adria nopel an verschiedenen Punkten zurückgetrieben fein sollen. Im einzelnen wird gemeldet: - Die Kämpfe bei Adrianopel. Meldungen der „Agenee Bulgare". In dein bereits gemeldeten Kamps bet Iu rusch hatten die Türken ungefähr 300 Tote. 6üv Türken wurden gefangen genom men. Die Bulgaren erbeuteten 8 Schnellfeiiergeschntze und >2 Munitionswageu. In Ktrdschali beschlagnahmten die Bulgaren eine große Anzahl von Munition und Lebensmitteln. — Im Distrikt Äazlog bemächtigten sich die bulgarischen Truppen der Gebiete am oberen Mcsta- flub. In der Gegend von Mehonsia wurde ein türkisches Infanterie-Regiment vernichtet. Ein in dieser Stadt eiu- geschlossenes Regiment hat sich ergeben. Die Stadt Pct- schoharo wurde von den Bulgaren eingenommen. Türkischen Blättern zufolge haben die Bulgaren ihre heftigsten Angriffe auf Marasch, 8 Kilometer westlich von Adrianopel, gerichtet, wo sich die äußersten Werke ans einer Höhe von 130 Metern befinden. Die Bulgaren griffen in der Nacht zum L>. Oktober mit 8 Bataillonen an, wur den aber mit großen Verlusten z n r ü ck g c w o r f c n. Auch an verschiedenen anderen Punkten wurden die Bul garen zuritckgetricben. Die Türken sollen bei einem Kampfe 6 Mitraillciisen genommen, sowie zahlreiche Ge fangene gemacht haben. Ein ganzes Artillerie-Regiment der Bulgaren soll bei Adrianopcl vernichtet worden sei». Ei« »euer bulgarischer Sieg? Rarere« Pariser Blättern zufolge ist gestern abend in Paris aus Kouftautiuopel und aus Sofia die Nachricht Kunst und Wissenschaft. Erstes Tlrrfonlelonzert der Königl. Kapelle. jSerie v.s Claude Dcbu ssys künstlerisches Schassen be gegnete namentlich in dcutschcii musikalischen Kreisen viel Mißtrauen, das hauptsächlich durch den Ucbcrciscr seiner Freunde veranlaßt und geschürt wurden war. Man hatte ihn von Parts aus als „Uebcrwinder Wagners" ansgc- sprengt, ein übles Schlagwort, das natürlich aufreizend wirken mußte. Immer wieder tritt die Erscheinung zu Tage, daß ein großer Teil des Publikums und kunstkritischer Kreise dem Schassenden ans eigenen Pfaden nicht gerecht sein kann. Objektivität bleibt -!c Hauptsache. Der Künstler bietet vertrauensvoll seine Gabe dar, man enttäusche sein Vertrauen nicht von vornherein, das ist das wenigste, was er verlange» kan». Debnssy geht seine besonderen Wege, im Grunde ist er, nach den Emanationen seines Talents zu schließe», eine träumerische weiche Musikcrnatnr mit dem künstlerischen Streben, das laute und heimliche, nur den Ohren des Künstlers vernehmbare Tönen der Natur und des Lebens einzusangen und in einer idealisierten Art in Melodie und Harmonie dem Hörer zu vermitteln. Vor der Gefahr, rein vcrstandcsgemäße Kunst zu gebe», be wahrt ihn die ihm innewohnende Poesie, die das Alltägliche »nd Gewöhnliche mit verklärendem Glanz übergießi. Eins hat er mit R. Strauß gemeinsam, die kühne Verwendung der Instrumente zu neuen überraschenden Klangwirkungen. Man hörte gestern ein neues Tonmcrk: „Ibcria", Bilder sllr Orchester. Man kann diese gleichsam in pointclistischer Manier ausgesührtcn Stücke nicht als Kleinkunst bezeichnen. Dafür ist ihre Anlage doch zu breit und ihre innere Be deutung zu stark. Die Partitur Ist wie ein reizender Teppich ausgebreitet, in de» kecke, zarte und feurige Motive htneln- verwoben sind. Die lnrischcn Stelle», namentlich in den „Yttriums 6c ia nuit." blühen in Schmelz und besonderer vo» einem »eueuGiegeder Bulgaren eingekrossen. Die Bulgare» hätten gestern sFreitags früh die bei Kawaklit. etwa 2« Kilometer südlich von Kirkkilissc, an gesammelten türkischen Streitkräfte in die Flucht geschlagen. Aus türkischer Äite seien 18»» Man« gefallen. Der rechte Flügel der Armee Nazi«, Paschas fei in voller Auslösung be griffen. Adrianopel werde kaum noch lange Widerstand leisten. Die Hauptmacht der Bul garen rücke gegen Lüle-Burgas vor und werde ver suchen. die Bahnverbindung nach Adrianopel abzuschnciden. Weitere amtlich noch nicht bestätigte Meldungen ans Sofia besagen, daß die Bulgaren bereits das Fort Pascha - Bnnar bei dem Bahnhofe von Adrianopel eingenommen haben und daher nur noch 4 Kilometer von der Festung entfernt seien. Ein Stadtteil von Adrianopcl soll in Flammen stehen. Man hält es nicht für unmöglich, daß auch Adrianopel im Sturme ge nommen wird. In türkischen Kreisen wird versichert, daß Ser gestrige Rückzug des rechten türkischen Flügels unter M a l> m u d Mukhtar Paicha auf ein falsches Manöver des ägnptischcil Prinzen Generals Asis Pascha, der die Kavallerie kommandierte, znrückzuführen ist. Man sagt, daß zwei starke Kolonnen unter Naver Pascha und Torgut Schcwket Pascha den rechten Flügel verstärkt haben, dessen Lage jetzt sehr günstig geworden ist. Auch der linke Flügel bei Tschermen und das Zentrum sind sehr stark geworden. Sehr starken Truppentransporte, täglich etwa 18 NNO Mann, kommen fortdauernd in Europa an. Ans Stambul wird gemeldet: Die Zollverwal tung gibt bekannt, daß Waren aus Bulgarien, Griechen land. Serbien und Montenegro vom Tage der Kriegs erklärung ab einem Einfuhrzölle von INO Prozent Mtterworse,, sinh. Waren aus anderen Landern müssen mit Ursprungszeugnissen verschkn scinf — In der gestrigen Nacht sind IN bet den Kämpfen im Nordwestcn von Kirkkilissc Verwundete hierher transportiert worden, darunter ein Mator, ein Hanptmann nnd ein Leutnant, ferner 17 vor Ndrianopel Verwundete. Bis jetzt sind im ganzen etwa 2 7,0 Verwundete unö Kranke hierher geschasst worden. — Der Kommandant von Adrianopcl hat eine strenge Verordnung über den Belagerungszustand der Stadt veröffentlicht. De» Einwohnern ist verboten, große Mengen Lebensmittel zu kgnfe». Greise und Kranke und diejenigen, die kein Geld oder Lebcnömittel für zwei Monate besitzen, sowie verdächtige Personen werden entfernt. Die kriegstüchtige Bevölkerung wird, wenn es erforderlich sein sollte, ge zwungen, die Truppen zu unterstützen. Personen, die beunruhigende Gerüchte verbreiten, sollen er schossen werden. 25 Bulgaren, die Bomben bei sich trugen, sind in der Nähe von Adrianopcl verhaftet worden. Sic sollen beabsichtigt haben, in verschiedenen Stadtteilen von Adrianopel Explosionen zu veranstalten. Die serbisch-türkischen Kämpfe. Nach einer amtlichen Belgrader Meldung ist Feriso mit s ch von serbischen Truppen eingenommen worden. Wie offiziell aus Prischtina gemeldet wird, wurde bei dem am 28. erfolgten Einzug dem Kommandanten der dritten serbischen Armee von der Bevölkerung Zartheit auf und atmen PersönlichkeitSzanber. Alltäglicher, sogar zuweilen banal in der Wirkung sind die Stiinmungen des Fcstmorgenü gehalten. Sucht man sich schließlich über den Eindruck klar zu werde», so gelangt man zu der ikcbcr- zciigung, daß es sich in Tcbiissn gar nicht um einen so fürchter lichen Neuern handelt — er strebt nnr a»f neuen Wegen alten wohbckannten Zielen zu. Auf Tcbussys „Images" solgte die wundervolle Klarheit von Kriegs Klavier konzert A-Moll mit Severin Eiscnberger als Solisten Ein Ohrenfcst erlesenster Art. Eiscnberger hat nicht nur die begnadeten Hände, sondern eine reiche, anS wirklichem Künstlertum heraus geborene musikalische Ans- sassung. Tie Königl. Kapelle und der Solist schlosse» sich zu einer ganz wundervolle» Einheit zusammen. Es erscheint säst überflüssig von dem Reiz dieser erlesenen Technik, dem innigen gehaltvollen und seurigen Anschlag, der vorbild liche» Durcharbeitung beider Hände, den hanchzartcn schmelzenden Piani »nd dem großen blühenden Ton zu sprechen. Die wundervolle Struktur des Konzertes, die Pracht der ausrauschcnden Themen kam in dieser Allsführung zur vollen, vom Komponisten beabsichtigten Wirkung. Bei Severin Eiscnberger, der schon als Achtjähriger öffentlich Konzerte geben konnte, zeigt eS sich einmal, daß man auch ungestraft Wunderkind sein kann. Der Grieg wirkte als klassische Nummer in der Vortragsordnung. Der zweite Teil brachte Richard Strauß' großes Orchesterwcrk „Till EuIenspicgclS lustige Streiche", diese blühende, a» der Prallsvnnc derber Humvre überstrahlte Ton dichtung, in der alle guten Geister schöpferischer Kraft ihr Wesen treiben. Man verdankt Arthur Seidl, dem Freunde von Richard Strauß, eine treffliche Einführung in das Werk, dessen Verständnis übrigens durch keine Kompli kationen erschwert oder gehindert wird. Gerade bei dieser Tondichtung, die vielleicht mit Absicht klug als Gegenstück zu Dcbussyü „Iberia" gewählt wurde, zeigen sich dentlich die scharfen Gegensätze der künstlerischen Temperamente. Bei dem Franzosen die ausgesprochene Neigung zu breiter Stimmungsmalcrci, zum Verhauchen »nd Verfließen, bei dem Deutschen die aroßc Linie, das straffe Zusammenhalten, ein begeisterter Empfang bereitet. In einer An sprache an die Notabeln erklärte der serbische General, -atz die serbische Armee Freiheit und Gesetzlichkeit für alle ohne Unterschied der Religio» bringe. Die serbischen Truppen wurde» mit den Rufen „Hock, König Peter, hoch Serbien!" begrüßt. Nach einem offiziellen Belgrader Bericht begann die Schlacht bei K u m a n v m o in der Nacht vom 23. zum 21. und dauerte am 21. den genzen Tag bis zur» Abend an. Die Stärke der türkischen Truppen wird ans 27,000 Mann geschätzt. Trotz des völlig bestrichenen Gcfcchts- feldes ging die serbische Infanterie gegen die türkischen Schanzen mit einem Bajonettangriff vor: eS kam wiederholt zu einem Handgemenge. Besonders erfolgreich war der Eiligriss der serbischen Artillerie bei Dolni Kon- jarc in de» Kamps, der drei zu einer Attacke ausbolendc türkische Schwadronen vernichtete. Tie beiderseitigen Ver luste sind groß, die Tiirlcn sollen 5000 Mann verloren haben. Ter Kronprinz leitete den Kampf in un mittelbarer Nähe der Fcnerlinie. Auch der König er schien von Cukarka her mit dem GcneralstnbSchef ans dem Gefcchtsfcldc. Ter Geist der serbischen Truppen ist vor züglich. linier anderer Kriegsbeuie eroberten die Serben zwölf türkische Geschütze. Tie Bedeuinng der Schlacht bei Kumanvvo liegt darin, daß Ucsküb von der türkischen Armee nunmehr nur von einer einzigen Position ver teidigt werden kann. Wie amtlich ans Vranja gemeldet wird, sind Vou- cv » rvu und G hilan von serbischen Truppe» ein - g e ii o m m c ii worden. In Belgrad ist der dritte Vcr- wnndeteiitransport eingetrosscii. — Es wird ferner amt lich bestätigt, daß die Serben Prischs ina besetzt haben. Die Verbindung zwischen UcSküb und Mitrowitza ist unterbrochen. Nach dem „Ikdam" wurde ln der Schlacht bei Knmaiivivo ein serbischer Major gefaiigcngcnommen und nach Konstaiitinvpel geschickt. Tie Bulgaren haben nach einem siegreichen Kampfe gegen die türkische Wcst- I armec bei Tomonsviin Ko d sch a na eingenommen. Die griechischen Operationen. Eine griechische Infanterie-Brigade hat das von den Türken geräumte E e z a n i besetzt. Die Haltung der Großmächte. Ter Petersburger Korrespondent des „Tcmps" will von berufener Seite ersährcn haben, daß die russische Regierung keinerlei amtliche Neutralitäts erklärung verlaiitbarcii werde, da dieselbe nur dann eine Berechtigung hätte, wenn sie in zweiseitiger Form zu gleich mit Wien erfolgen würde. — Wie daS Aieutcrsche Bureau erfährt, ist angesichts der bevorstehenden entschei denden Schlacht ein lcbhastcr Meinungsaus tausch zwischen den Großmächten im Gange, die, wie cs heißt, darin übercinstiinmen, eine anS dcm- Baikankricg entstehende europäische Verwicklung zn verbinde r n. Wie groß übrigens die Schwierigkeiten sein werden, die sich einem Eingreifen der Mächte ent-> g c g e n st c l l c n, beweist folgende Athener Meldung: Der Balkandnnd soll in Permanenz bleiben. In Athen wird folgendes Projekt für den Fricdens- sall erörtert: Tic Balkaninttchtc werden künftig leine Ein mischung Trittcr in anatolische Angelegenheiten erlauben. Das die orthodoxen Kirchen trennende Sch iS in a wird ai> fgc hoben und der ökumenische Patriarch als oberste der tlarc Ausbau mit dem liebenswürdigen Schmucke kapri ziöser, übermütiger, aber durchaus organischer Zutaten. Tic Wiedergabe von „Till Eiilenspiegcls lustigen Streichen" zählt zu den Großtaten der Königl. Kapelle. Als Abschluß des festlichen Programms gab xs noch eine Neuüeit: die Schlußszene ans dem Mysterium „M aha dev a" von Felix Gvtthel s. Ter Komponist, der nun im 7,7,. Lebens jahre steht, war ursprünglich Arzt, als solcher bat er auch in Dresden von 1887 bis 180i gewirkt. Hier bat sich seine künstlerische Laufbahn entschieden. Durch Schuch beraten, kam er zu Traeseke, unter dessen Leitung er studierte. Von seinen Werken Hai die symphonische Dichtung „Ei» Früh- liiigsfest" auch in Dresden Anerkennung gefunden- Seine Haiiptsckiüpsimg ist das indische, für Bühnenaiisführung an gelegte Mysterium „Mahadeva". In Düsseldorf, Karlsruhe und Stuttgart hat cs seine Feuertaufe erhalten. Man lernte hier die Schlußszene kennen, in der Maya aus sehnendem Drange nach letzter Erlösung dem Gotte Mahadeva in den Flammentod folgt . . . „Weltenwalm entronnen — Höchstes Heil gewonnen" singen ans weiter Ferne die Apseras. Felix Gotthelf zeigt sich in diesem Sckilustgesang als musi kalische Persönlichkeit von edlem Stilgefühl, reicher Emp findung »nd Streben nach erhabenen Zielen, aber er stebt zu sehr im Schatten des Großen, von dem seine Knust Kolo rit mid Leben erhielt. Es ist gefährlich, sich so nahe an Wagner zu stellen. Tie seine Bahnen wandeln, wirken eben leicht als Eklektiker. Ter Einmand hindert nicht die An erkennung des künstlerisch Wertvolle», die edle Tousprachc, die Leidenschaft der musikalischen Deklamation bis zur Ver klärung. In Helena Forti hatte der Komponist eine wundervolle Interpretin seiner Idee gefunden. Ten Stil der Musik beherrschte sie durchaus, ihr leuchtender dramati scher Sopran und ihr durchdachter Vortrag wurden allen Stimmungen gerecht. Komponist, Sängerin und die Königl. Kapelle, die an diesem Abend der Führung Kntzsck, bachs »itterstand, konnten den lebhaften Tank der Hörer entgegen- »chinen. Hartwig.
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