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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.12.1912
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-12-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19121214014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1912121401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1912121401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-12
- Tag1912-12-14
- Monat1912-12
- Jahr1912
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.12.1912
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Friese in den Atelier» de- mit -er ?lz,»führu„a de- Denk mal» lreai» straften Bildhauers Professors Werner. Im Privatatelier »oarrn sechs Friese in "Ups seriiggestellt, die drei letzten werden noch entworfen. Ei» Fries ist bereit» in Marmor vollendet: ihn zeigte Professor Werner de» Herren im Tolkeivitzrr Atelier, wo auch der Sockel und die Verbindungstetle des Denkmals in Marmor be reits ansgearbeitet sind, Zuletzt besichtigte man im Atelier am Tatzbcrg das Standbild Schillers, da» in Marmor schon deutlich die Haltung der Ge stalt erkennen läßt. In einer Sitzung, die Ltadtrat Dr. Hopf leitete, berichtete Kommerzienrat Arnhold über die sinan »iesle Lage. Die stir das Denkmal erforderlichen Mittel in Hübe von 98U9U Mark sind nahezu vorhanden. — Der Landwirtschaftliche Üreisvereiu Drrsdeu hielt keltern mittan unter Borsitz des Herrn Geh. Oeksnvinie- rats A n d r ü - Brnunsdors eine sehr ant besuchte Ans- schußsitznna in den »Drei Naben" ab. Ihr wohnte» auch eine Anzahl Ehrengäste bei. Nach Eröffnung der Bersammlunq widmete der Vorsitzende dem im November d. I. verstorbenen stellvertretenden Kreisverelnovvrsitzen- den Herrn Orkonomierat Vahrman» einen ehrenden Nachruf und gedachte dann auch mit Dankesivvrten de» ebcnsalls verschiedenen Herrn Privat»» <». ttz ü b c l - Klessig. Der Vorsitzende erstattete sodann eine» Bericht über die Tätigkeit des Kreisvcreins seit der letzten Ausschnhsivnng und gab einen Auszug aus der Registrandc. Die Versammlung »ahm Kenntnis vv» meh reren vom König!. Ministerium des .inner» eingcgangen.n Verordnungen, die sich ». a. aus die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche, die Förderung der Viehzucht bezogen, und gab seine nachträgliche Zustimmung zu einigen vom Vorstände bereits gefasste» Beschlüssen. Dem Vorschläge de» Vorstandes gemüst. erklärte sich die Versammlung damit einverstanden, das, auch für Dresden die Gründung einer L a n d k r a n k c u t a s s e angestrebt wird. Herr Etistsgutsbcsitzer W inkler - Rivpien erstattete daraus einen ausführlichen Bericht über die geplante staatliche P s e rd e v c r s i ch e r » » q und entkräftete die Bedenken, die hier und da dagegen geltend gemacht worden sind. Er empfahl dringend, überall Pserdcvcrsichernngsvercinc zu gründen und hierbei möglichst die Nvrinalslatiiten der amt lichen Versicherung zugrunde zu legen. Ans einem an daS Königl. Mtnisterinm des Innern iibcr die Lage der Landwirtschaft erstatteten Bericht war zu entnehmen, dass die reiche Ernte durch vielsachc Schädigungen, beson ders Nüsse, enorm gelitten habe. Die überaus hohen Ernte- kostc» haben die Bctricbsspesc» verteuert, so das« von groben lleberjchüssen nicht die »jede sein könne. Einige Be zirke, die nördlichen und zentralen, stünde» etwas besser als ft» Jahre lttll, da» vielfach direkte Ausfälle brachte, aber schwere wirtschaftliche Verluste seien in den GcbirgS- distriktcn des KrctsvercinS zu verzeichnen, namentlich in den oberen Teilen der Rmtshauptmannschaften Frei- bcrg und Dippoldiswalde. Hier fehle cs sogar vielfach an gutem Saatgut für das Frühjahr. Das Bild verdunkle sich »och durch den Umstand, dast infolge der starke» Erntevcrzögerung die Herbstsaaten sich sehr ver spätet habe» und zu einem ansehnliche» Teile überhaupt nicht haben bewerkstelligt werden rönnen. Die Fortführung der Viehhaltung sei im vergangenen Wirtschaftsjahre mit Schwierigkeiten und groben Opfer» verknüpft gewesen. Tic bis zum Sommer herrschende Maul- und K laue n- scuchc mit ihren die Leistung der Tiere vermindernden Nachwirkungen, verbunden mit den hohen Fnttcrinittel- preiscn, haben dazu geführt, dast selbst bestgeleitete Wirt schaften mit ihrer Viehhaltung nicht nur ohne Gewinn, sondern sogar mit Verlust gearbeitet haben. Trotzdem seien die Ställe gefüllt und die Jnngvichanfziicht habe nicht nachgelassen, ein Beweis, das, die Landwirt schaft ihrer Aufgabe der F l e i s ch v c r s v r g n » g »ach wie vor freudig und nach besten Kräften gerecht würde. Bezüglich der landwirtschaftliche» T i e n st b o t e n - und Arbeiterverhält ntsse verschlechterte sich leider die Lage mehr und mehr, und in diesem .fahre, wo der Be darf an Arbeitskräften durch die Ungunst der Witterung und die geringe Verwendungsmöglichkeit von Maschine» beson ders groß gewesen sei, habe sich die Lcutenvt geradezu zu einer Kalamität ausgewachsen. Die Versammlung stimmte dem Vorschläge des Vorstandes zu, das Ministerium des Innern zu ersuche», für die obere» Teile der Amts- hanplinannschaften Freibcrg und Dippoldiswalde Saat gut zu ermäbigtem Preise zu vermitteln. Anßer- dem wurde um Ergreifung von Mastnahmen zur Steuerung derLcutcnot gebeten. Der Bericht des Vorsitzenden über die land w i rtschaftllchen Schulen im Kreisvereins- bczirk bol ein recht erfreuliche» Bild. Die Schulen seien sämtlich ausgezeichnet besetzt. Der Geschäftsführer Herr Dr. Ritter gab sodann einen eingehenden Bericht über die landwirtschaftliche Versuch Stätigkeit in Fürstenau, die Neueinrichtung von Düugungsvcrsucheu und die W a n d e r l c h r t ä t i g k e i t. Tie Versammlung er klärte sich mit den beabsichtigten Mastnahmcn einverstanden. Herr Tierzuchtinspcktor Dr. Bruchholz verbreitete sich über die iln Jahre 1918 geplanten Tierschauen und be richtete Uber die bereit» erwähnte Ministerialvcrvrdnung, nach der die Prämien bei selbständigen Jnngvichweiden, planmästigen Rinderschauen, Staltschaue», für Weidc- genosscnschafken und die Hcrdbuchgesellschast erhöht bezw. solche gewährt werden sollen. Mit der Verordnung wird die Beseitigung der der heimischen Rindvichhaltnng durch die Dürre und die Viehkrankheiten de» vorigen Jahres ent standenen austergcwöhnlichen Schäden angestrebt. Zu einem Anträge des landwirtschaftlichen Vereins Wilsdruff, bctr. die Förderung der maschinellen Anlage n mit elek trische», Kraftan trieb wurde nach einem Berichte des Vorsitzenden beschlossen, beim Landcskulturrat anzu- regen, in geeigneter Welse auf die Vorteile de» elektrischen Antriebs hinzuwcisen. Als 1. Vorsitzender de» Krcisvereinü wurde einstimmig Herr Geheimer Oekonomicrat Andrä wiedergewählt. Die Annahme der Wahl wurde mit lebhaftem Beifall begrübt. DaS Amt des stellvertretenden Vorsitzenden wurde Herrn Oekonomicrat S ch m » h l - Freibcrg über tragen. Als Vertreter de» Bezirks der Amlshauptmann- schaft Großenhain wählte die Versammlung Herrn Haupt mann Leuthold in den Vorstand. Nach Annahme der Voranschläge für den Dispositionsfonds und den Scparat- fondS des KrciSvcrelnS für daü Jahr 1918 wurde die Ver sammlung ^3 Uhr geschlossen. - Verein stir Sächsische Volkskunde. Ten Vorstand beschäftigte in seiner Sitzung ein Antrag auf Erhöhung de» Beitrages an den Verband deutscher Vereine für Volks kunde. Der Antrag wurde nicht angenommen, da die Vcr- einSkassc einer danernden Mehrfordcrung nicht gcnmchscn sei. Der geringe Mitgliedsbcltrag von 1.59 Mark wird allein durch den Hcrstclluiigswcrt der jährlichen Zuwendun gen an Mitteilungen, Sonderheften »sw. weit über schritten. Zu einer Erhöhung des Jahresbeitrages aber konnte sich der Vorstand nicht entschliche». Als Sonderheft soll lm Juli 1913 eine Sammlung non Wohnhausinschristen erscheinen. Dr. Paul Zinck, Leipzig, legte sein reiches Material vor. Er wird, unterstützt von einem Ausschüsse, die Herausgabe des Heftes leite». In der Aussprache nahm Geh. Rat Dr. Roscher Gelegenheit, auf den volkskund lichen Wert vorübergehend angebrachter Inschriften hin- znweiscn, die an fröhliche oder traurige Ereignisse in Natur »nd Familie erinnern. — Mit großer Befriedigung hörten die Anwesenden in einem Berichte des Vorsitzenden. Hofrats Professors Senfsert, Uber crzgebirgische Holz schnitzkunst, dab dir crzgebirgische» Holzschnitz- und Krippcn- vcreinc sich inzwischen zu einem Bunde vereinigt haben und dast die LandeSstclle für Kunstgcwcrbe ein Preisaus schreiben erlassen hat, »m mustergültige Holzsignreii für Weihnachtskrippen z» erlangen. So liegt erfreulicherweise doppelte Veranlassung vor. eine kräftige Förderung crz- acbirgischcr Volkskunst ,z„ erwarten. Ei» anderes Preisausschreiben, da- vom Bunde Sächsischer Heimatschutz auögeht und geschmackvolle Reiseandenken an die Stelle so vieter geschmackloser setze» möchte, wurde freudig begrüßt und durch Bewilligung eines Preises unterstützt. — Ober lehrer V ü r ct n c r legte sechs Probedrucke volkskundlich wichtiger Baute», die als plastische Modelle von Schüler» höherer Lehranstalten angcfertigt worden und dem Verein im Wettbewerb 1912 zugegangen sind, vor. Die sechs Blätter solle» als Bcreiusgabe de» Mitgliedern nach Weihnachten übergeben werden, — Mit Anerkennung und Dank wurde in die von Bernhard Schneider Iierausgegebenrn Licdcr- hcste mit Weihnachtsliebern und Ehristspielc» Einsicht ge nommen. Sic stelle» einen wertvolle» Beitrag zur Volks kunde dar. — Ucbcr seine Expedition dnrch Fcucrland und die Paiagonischen Fjorde hielt Herr Diplom-Ingenieur Haupl- mann d. L. Fuchs am Donnerstag abend im Fcstraume der Königl. Technischen Hochschule eine» fesselnden, äußerst lehrreichen Vortrag. Eine besondere Auszeichnung wurde dem Forscher, der Dresdner und zugleich sächsischer Offizier ist, durch die Anwesenheit Sr. Majestät des Königs zu teil. Pünktlich ^>9 Uhr erschien Seine Majestät mit großem Gefolge und in Begleitung des Rektors der Technischen Hochschule, des Herrn Geh. Hosralcs Pros. Dr. v. Meyer. Auch svnst hatten sich eine größere Anzahl Offi ziere mit ihre» Damen eingesnnden, während ft» übrige» sehr bedauerlichcrwcije der Saal noch rechte Lücken aus- wics — dcrjclbc schmerzliche Eindruck, den man beim Vor träge eines andere» geschätzten dcntschen Forschers, Leo Frobcnius. vor Wochen im Vcreinshausc hatte. In säst zweistündiger, zumeist freier Rede gab Hniiptmaiin Fuchs die Resultate seiner einundeiiihcilbjährigcn Forschungs reise zum beste», davon ausgehend, daß erst in neuester Zeit dnrch die Südpolarexpcditiviicn das Augenmerk mehr auch aus jene Länder gelenkt worden sei. Patagonien und Feuerlnnd seien noch sehr wenig planmäßig erforscht: des halb habe man im allgemeinen von diesen Gegenden noch viele falsche Vorstellungen. Ter Zweck der Forschungs reise sei vor allem die Untersuchung aus Gold, Platin, Kupfer, Kohle, also bergmännischer und geologischer Arc, und die Ergänzung der vielfach falschen und ungenügen den Karlen gewesen. Ader die Reisen zu Wasser und zu Land boten auch genug Gelegenheiten, die allmählich ans- sterbeiidcn Bewohner und ihre Lebensweise kennen zu lernen. Z» seinen wissenschaftlichen Expeditionen benutzte der Forscher die Wintermonate, in denen er keine berg männischen Arbeiten vornehme» tonnte. Die etwa 199 selbst- aufgcnvinmcnen Lichtbilder waren sür die Ausführungen prachtvolle Ergänzungen und ließe» die Anwesenden einen Eindrnct gewinnen von den gewaltige», ans dem Meere ausragenden. rnndgeschlissene» Felsenmassen mit den oft unmittelbar vv», Meere aussteigeiiden, aqnamarineblanen Gletschern »nd den bis über 2999 Meter anssteigenden Schnee- und Eispnramiöcn der letzte» Kvrdillcrcnansläuier, Vieles erinnerte lebhaft an die herbe Pracht unserer nor wegischen Fjorde und unseres Nvrdkaps. Redner gab, zu meist im Anschluß an die Lichtbilder, Ausschluß über Klima, Vegetativ», geologische Bcschassciihcit, Fauna, die Be wohner. ihre Litten und Gebräuche, über die jetzige Be siedlung dnrch Bichzüchter und Goldgräber »nd über den Weg und sonstige Vorkommnisse aus seiner Reise. Punta Arenas war der Ausgangspunkt sür die verschiedenen Route». Daselbst war ihm durch die Bcrmittlung des deut schen Gesandten für die La-Plata Staaten ein argentinisches Kanonenbvvt zur Beifügung gestellt wurden. Lehr gefahr voll und nur für kleine Schisse ausführbar waren die Fahrten durch das Klippen- und Jnselgcwirr des Westens, das von den Seefahrern deshalb den bezeichnenden Namen „die Milchstraße" erhalten hat. Auch das südliche Fcuer- land mit seinen fvrldancrndcn Rebeln, Stürmen. Regen- und Hagelschauern, ferner die Stellen, wo sich die Fluten und Luftschichten des Großen Ozeans mit denen de» Atlantischen Ozeans in stetem Kampse befinden, weiter die hafenloien Steilküsten in ihrer menschenlosen Einsamkeit boten übergenug an Schwierigkeiten. Das durchschnittliche Klima von Punta Arenas. der südlichsten Stadt der Erde, beträgt etwa 5,9 Grad. Die Schneegrenze geht bis auf 799 bis 899 Meter herab. Die Vegetation ist daher sehr spärlich: nur an den geschützten, südlich der Magalhaes- Llraße befindlichen Stellen ziehen sich säst undurchdring liche Urwälder von immergrünen Buchen bis knapp zur Schneegrenze hinaus. Ein hundert Meter lang wachsender Scctana verrät den Schissern drohende Nisse. Den India nern ist das Guanacv oder Lama sür ihre trotz des rauhen Klimas notdürftige Bekleidung sehr werivvll. Prachivvllc Pelze liefert auch der große Magcllanischc Fuchs. Tee- ottcrn, Walfische, ein „See-Elefant" genanntes Tier, un geheure Scharen von Albatrossen, Komoranen und See- vügcln geben der Tierwelt ein den, Norden ähnliches Ge präge. Der Hund gilt dem mit primitivsten Bedürfnissen lebenden Indianer zu Hungersnöten mehr als alte, schwäch liche Frauen, die dann, um die Pcrsonenzahl zu ver mindern, getötet werden. Wenngleich oft i» Polugamie lebend, sind die Männer doch sv eifersüchtig, daß sic ihren Frauen beim Nahen Fremder die Gesichter schwärzen. Sie sind vvn mittlerer Größe: dies ist vor allem dem gebeugten Gange zuzuschreibcn, der eine Folge des fast ausnahms- lvscn Aufenthalts im Kanoc ist. Trotz einer äußerlich be scheidensten Lebensweise sind die Indianer ziemlich bil dungsfähig. Ans den Missivnsstativncn. Schaft und Rind- vichzUchtcreien lernen sic leicht fremde LpraEn und Ge wohnheiten, lieblich ist eine Gesichtstülowierung in Schivarz-Weiß-Rot. Unter den Ansiedlern Patagoniens »nd Feuerlands sind besonders Chilenen, Argentinier und Europäer vertrete». Diese beschäftigen sich zum Teil mit Viehzucht: das Fleisch ljährlich >25 999 Hammels wird als Gefrierfleisch nach England geschickt. Die Gcröllhängc und Flüsse sind reich an Gold. Auch Platin kommt vor. Eng lisches Kapital und großzügiges Unternehmertum hat bis her dort am meisten zu erobern verstanden. Außer den bereits erwähnten konnte der Forscher noch mannigfaltige andere wissenschaftliche Ergebnisse verzeichnen. So gelangte er n. a. in den Besitz zweier Stücke von der Haut eines urwcltlichen Faultieres und hatte Gelegenheit, mit anderen Forschern und Ingenieuren zusammcnzutrefsen. die z»m guten Teil ihre Bildung der Frcibcrger Bergakademie ver danken. — Nach Schluß dieser sür die Wissenschaft bedeut samen. interessanten, zum Teil mit Humor gewürzten Aus führungen zog Se. Majestät der König den Vvrtragcnden in huldvollster Weise in ein längeres Gespräch. Der reiche Beifall der Anwesenden galt sowohl dem Stoff, wie der trefflichen Art »nd Weise der Darbietung. — Beitritt des Aezirksvcrbandes Dresden-Altstadt zum kreishauptmannschaftlichen Zcntralarbcitsnachwcis. Die Frage eines Beitritts des Bezirksverbandes Dresden- Altstadt zum Verbände zur Errichtung eines Zcntral- arbeitsnachwcises sür den Regierungsbezirk der Krcis- hauptmannschast Dresden ist im Bezirksausschuß der Amtshanptmannschast DrcsdcnAltsta-t schon wiederholt behandelt worden. Auch in der heutigen Sitzung des Be zirksausschusses stand diese Frage ans der Tagesordnung. Wie ans dem Bericht des Referenten hervvrging, wird in dem paritätischen Arbeitsnachweis eins der wichtigsten Mittel in der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit »nd der Anfang z» eine», noch wcitcrgehcnden Ausbau der Arbeits vermittlung zu erblicken sein. Die Befürchtungen wegen einer Abwanderung vom Lande treffen nur zum Teil zu. Der Znq nach der Großstadt wird mit oder ohne Arbeits nachweis nicht ansznhalten sein. Eber würde es durch die paritätische Arbeitsvermittlung möglich sein, »nerwüinchten Zuzug abznhaltc». Obwohl ans der Mitte des Bczirksaus schnsses auch Bedenken gegen den Arbeitsnachweis laut wurden, beschloß man schließlich einstimmig, dem Verbände zur Errichtung eines Zentralarbcftsnachweiscs mit 199 Mark Jahresbeitrag keiziftreieii. -- DI» Einweihung des Zirkus Sarrasani verspricht ei» ggnz außerordentliches gesellschaftliches Ereignis für Dresden zu werden. Direktor Hans Slojch-Sarrasani ha» die gesamte Bruttveinnahme der Eröss»»»gsvvrstcllnng am Sviniing. den 22. Dezember, der unter dem Prvtekioratc Sr, Majestät des Königs stehenden K inde r Heilanstalt zur Verfüg» ng gestellt, die Eintrittspreise sür diese Bvrstellnng weiden das Doppelte der normalen Höyc helragen. Da viel Gäste sür diese Ei»weihii»gövvrsiesl»ng aus alle» Teile» des Reiches und aus dem Auslande ge meldet sind, jo wird nur eine beschränkte Anzahl von Karten zur Ausgabe gelange» töune», sür die »»verbind lichc Vormerkungen schon jetzt bei der Direktion des Zirkus Sarrasani, sowie im Warenhause Hermann Herzseld c»l- gegcngenvmmen werde». Die eigentliche Zirkus- jaison wird am erste» W e i h n a ch t s s c i c r t a g c beginnen. Das Programm der Eiiiwcihungsvvrstellung wird dann bis ans weiteres aus dem Spielplane bleiben. Der Vorverkans sür die Weihnachlsseicrlagc wird spätestens am nächsten Freitag beginne», und zwar gleich- zeilig an der Zirkuskasse und im Warenhause Hermann Herzseld, Am Altmarkt, hier allerdings nur sür Abend- Vorstellungen. An sämtlichen Wcihnnchlsseiertagc» werde» zwei Vorstellungen sialtsinde», des Nachmittags um 8 Uhr und des Abends nm G8 Uhr. Dieses wird auch in Zu kunft der nvrinnle Beginn der Vorstellungen jei». Be sonders verdient die Nencinrichliing hervvrgehvben z» werden, dast sämtliche Plätze im neuen Zirkvögebaudc mit Ausnahme der Stehplätze numeriert sind, so daß die denk bar größte Beauemlichleit sür das Publikum garantiert ist. Im Zirkus selbst sind augenblicklich mehr als 199 Ar beiter unter der Leitung der Architekten Rvhde und Be schvren beschäftigt. Unter anderem wird das Innere des Gebäudes eine künstlerische Durchseilung erfahren, die den machtvollen Eindruck der einiachcn, klassischen Linien nicht zerstören wird. Es wird außerdem ein weiträumiger Mcnagerieraum angelegt, der es ermöglichen wird, dem Zirknsbesiichcr die Schütze der Larrasanischcn Ticriamm liina in voller Anschairlichteit zu präsentieren. Gleichzeitig mit der Eröffnung des Zirkus wird auch Sic Eröffnung der im Zirkus befindlichen Restaurationen erfolgen. Es handelt sich »m ein weiträumiges, gediegen und originell ansgcsiattetes Tniinelreslaurani, in dem die Unterhaltungs musik gepflegt werde» soll, um ein kostbar nusgestaiteleS Tagesrcstaicrant. verbunden mii einer Künstleiklauie, so wie um eine Americnn-Bar in der Front des Gebäudes, ein Etablissement intimen Charakters, das dem Bcr- gnügilngslcbcn Dresdens eine völlig neue Note geben wird. Es wird der modernen und mondänen Tanzkunst gewidmet sein, — Die Londcrzüge des Zirkus Sarra sani tresscn Dienstag mittag in Dresden aus dem Giitcr- bahnhvsc in Neustadt ein, Sie kommen vvn Frankfurt a. M., ivv Sarrasani soeben eine glänzende Saison in dem vv» ihm geschasfencn Nieseiizirlus der >5 999 beschließt. -- Der Bcrband der deutschen Ticsbaunnternehmer und die Ticsbaubernfsgciiosicnschast weiden nächstes Jahr im Nahmen der Internationalen Bausachausstcllnng in Leip zig tagen. — Die Zentrale sür Jugendfürsorge versammelte am HA 1l. Dezember ihre Ansschnßmitglieder und Fürsorger zu ^ gemeinfamer Sitzung in der Geschäftsstelle Marienstraßc 22. - Aus den Mitteilungen, die der Vorsitzende, Pfarrer Mätzvlü, über die Arbeit machte, sei hervvrgehvben, daß die ^ Zentrale immer häufiger als Veriniillungsstelle sür Advp- vr tivncn von hier und auswärts in Anspruch genommen^, wird und mit der Unterbringung vvn Kindern gute Erfolges erzielt. — Er betonte ferner, daß cs sehr dankenswert« , wäre, wenn sich noch mehr wohlgesinnte Herren, vor allem Z H Damen bereit finden ließen, die Zentrale dnrch Uebernahme Z'-, von Familienpslegen und Vormundschaften bei ihrer stän-s», dig wachsenden Arbeit zu unterstützen, und wenn gediegene- ^ Frauen ans dem Mittel- und Arbeiterstandc sich wieder«-^ mehr meldeten, um gegen Entgeld einem Kinde das sch-7* lende Ellernhnus zu ersetzen. Frl. Meier, die 1. Sckre-^A täri», berichtete über eine Sitzung, die kürzlich in Leipzigs » zwecks Gründling einer Berussberatiingsstelle stattgesundc» H A' hat. Die Kinvfrage und die für die Jugend so gcsahr-» s- bringenden Tanzgeleaenheiteii lösten eine lebhafte Ans-^T spräche aus, die viel Interessantes bot. ^2 — Sachsen in Hamburg. Der Gedanke, außerhalb ee * ihres engeren Vaterlandes wohnende Sachsen durch Grün- T düng von Landsmannschaften zusammcnznschließcn, um die Liebe zur Heimat, zum angestammten Herrscherhaus»! zu pflegen und zu vertiefen, ist bereits vor Jahren in M Hamburg auf fruchtbaren Boden gefallen, sv daß der 2. blühende Verein der Sachsen zu Hamburg- Altona im nächsten Jahre schon sein 19 jähriges Bestehen ^ feiern kann. In den 19 Jahren feines Bestehens hat cs k-S der Verein verstanden, die Landsleute zu sammeln, arm und reich zu gemeinsamem, schönem Ziel zu vereinen »nd fremd nach Haniburg gekommenen Brüdern Rat und Tat in reichlichem Maße angcdciheii zu lassen. Eine Reihe von Festlichkeiten ist geplant. Der rührige Verein beabsichtigt, auch eine Sachsensahrt nach Hamburg-Helgoland—Kiel im Juni 1918, an der alle landsmännisch gesinnten Sachsen teilnchmen können. Das Programm ist außerordentlich reichhaltig, dabei der Preis äußerst billig. Ausführliche Auskunft erteilt jederzeit für den Verein der 1. Schrift führer Th. R. Günther-Altona lElbcf, Hamburger Str. 16. — Ein Familienabcnd der emeritierten Geistlichen in Dresden, der sogenannte „schwarze Kaffee", fand, wie alle Jahre, in H a m mcrs H viel statt. Es hatten sich gegen 19 Geistliche mit ihren Frauen und Töchtern, sowie eine Anzahl Witwen cingcsundcn. Unter den Erschienenen be grüßte man einen Gclieimcn Konsistorialrctt, sowie drei Obcrkirchcnrätc. Zur Unterhaltung bot ein Geistlicher als kunstgcübten Klavierspieler ein längeres Musikstück, und etliche junge Damen trugen Wechnachlsgeiänge, sowie crz- gebirgischc Lieder vor. Den Vortrag hafte Pastor Laube übernommen und schilderte mit köstlichem Humor seine in den siebziger Jahren unternommene Reise zur 799jährigcn Jubelfeier des Domes in Kamin. Die Zusammenkunft gab einen schönen Beweis des innigen Verkehrs und Zu sammenhalts dieser Standcsgcnossen, der außerdem in wöchentlichen Zusammenkünften in demselben Lokale ge pflegt wird. — Das König-Georg-Gymnasium boi de» Angehörige» seiner Schüler und den Freunden der Anstalt Donnerstag nachmittag im strotzend gefüllten Vercinshnnssaale eine theatralische L ch ü l c r a u s s n h r n n g. Man spielte das einaktige Dramolctt von Ernst Wichcrt „Die gnädige Frau vvn Paretz" »nd eine Komödie aus alter Zeit: des Andreas Gryphins' zweiaktigcs Schimpfspicl „Peter Squenz", selbstverständlich in einer von den allzu derben Grobheiten des Originals befreiten Bearbeitung. In der unter der Regie von Professor Dr. Bassenge überraschend lebensecht herausgebrachtcn Anekdote von Bildhauer Rauchs künstlerischer Durchsetzung und Anerkennung waren für die Rollen der Königin Luise und der Oberlwfmcisterin Gräfin Vvß zwei junge Damen >Frl. Dora Gärtner und Gerta Haenelj zur Mitwirkung herangezogen worden, während alle übrigen Rollen dieses Stückes wie sämtliche des „Peter Tqncnz" — auch die weiblichen Partien nicht ausgenommen — nur vvn Gymnasiasten dargestellt wurden. Die Komödie oes Grnpbins wurde durch einen die Stimmung ausgezeich net vorbereitende» Prolog des Herr» Dr. A. Pache cin- gelciict, welch letzterer auch als Spielleiter die ganze Dar stcllilng lresssicher ans de» drastisch-banswnrstigen Don de» Enlstchnngszeft der Komödie ftnn l95lft abznstimmen ver standen balle. Es war eine Freude für die Zuschauer, das eifrige Bemühen der jugendlichen Mimen von solch acht barem Erfolg gekrönt z» sehen. Die Erössnnngs und Zwischenaktsmusik wurde unter Leitung des Herrn Ober lehrers E. Holzegel von der Schiiterkapelle des Gymnasiums Gegen 89 Streichern, Flötisten und einem Plänistcni recht
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