Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.11.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-11-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187911220
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18791122
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18791122
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1879
- Monat1879-11
- Tag1879-11-22
- Monat1879-11
- Jahr1879
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.11.1879
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
a»a in olffer». D. in r»tzerr Mbet« r Glien renttne eisba» l's in rm«»a Herr leichter t >ß do. chuhen «men n, be ll «In- fiten!- llenrn » baß, tenüge n au?- ch aus Ster, mißen enom- mrge- tr Be. letzter ltvar. Reu- r per uai ist wn in 8>ckn lburp. rsßer- > und » Ab- »ere« zmrnS i der » und - Zlu rgistrr resp «egen . UNd ): es ildete» var ö eichen gten ein»^ >rn 8 d. I. :tobcr n im i de- Ende ichten 4L« ischen ituna t und s der «ae r den l ihn. «Ische n für yi" . will mein Utg.' l der etterS amen este-, eine iche- ssen Plan chkeii daß Her- bet Mer,- elfer.-' und ffung ffeutr r a» ihte» ara« ver- batte itet- tzung «nzelnen noch an dir Schlußabstimmung aebnnden ich; diese wird erst nach Erledigung der Garantie. tzUW» echolgn». Die Ueb-rttagung und Verwaltung de, Hahn, wi, sie nach 8 1 der v-ilag« auf ewige Zeiten erfolgen soll, wurde mit allen Stimmen gegen W»e der Abgeordneten Klotz und Qua.t (Fortschritt) nebst der des Abgeordneten Röckerath (Tenttum) augeuommen. Dasselbe StimmeuverhältNiß ergab fich bet ß. 8, der über die Smcialttäten der Heber- »ab«, du »orltufig, Verwaltung der «ahn im Interesse de» Staates btt zur d,finiti»en Urbernahme und die Verfügung über die Reservefonds handelt. La- letzte Alt»««, welch«- die Veftlmmunaen übe, EulfchLdiqung der Directorialmitglieder enthält, wurde bi- »ur weitere» Drtcusfion über tz. 8 zurück- gestellt. 8. » der Vorlage, welcher fich m»t dem Ge- richttstanoe befaßt, wurde in dnnsrtben «erhLttniß wte dt« beiden ersten angenommen. Line I-bhafte Lttcujston ries der 8- - bervrr, welcher die G:»LH- ruug einer Rente von 4'/. Proc. an die Lcrronair« bewilligt. Die Tommisston ttat jedoch mit allen aegv» * Stimmen dieftr F stsetzung der Rente bei. Lut der Ditcusfioa ist dre Erklärung der Regierung-, commistäre hervonuheben über das künftige ver- hältniß der Beamten »um Staat; sie beabsichtigen auch nicht, wie betont wurde, von ihrem Kündr- ?u»-Srechte Gebrauch ,u machen. Dat Ganze de- Oesede- wurde mit allen gegen « Stimmen, welche der Fottschrtttkpartet und dem Tenttum angrhörten, angenommrn. » Berliu-Auhaitischr Eisenbahn. Der in einigen Blättern enthaltenen Nachricht gegenüber, daß »er Directwn dieser Bahn seiten- der prrußi. scheu Regierung eine Offene vsn 4'/, Proc Rente aemacht worden sei, können wir «tttherien, daß in een Kreisen der Verwaltung hiervon nicht- de kanot ist. o- Gvnenrs - Erledigung. Da- vor circa 1'/, Jahren viel Lufteben «r g-nbe brdeutende Kal- IistrmeM des Luch« und Export-Geschäfte- der Firma Friedr. Hansen A Co. in Hamburg wird durch Ausschüttung der »ur vertheilurg kommenden Divr- dendr von «sp. 1'/,. 8'/^ und 3 Procent erledigt. *— von der döbmrscheu Grenze. Die Ein- 'ühruug der Mehlzölle im deutschen Tarif hat b»r den tstrrreichtschrn und ungarischen Müllern den Gedanken an Repressalien wachgrrufen. Scho» gegenwärtig, behaupten sie, sei die früher so bedentendr MeklauSfuhr aui Oesterreich. Ungarn in Folg« der Lnftrengungen der deutschen Müblen- kndnürie rn der Richtung nach Deutschland erheblich rm Rückgänge, dagegen die Einfuhr deutscher Mühlen- fabrtkate »ach Oesterreich im Steigen begr ff n. Die Fortdauer der »ollfnien Einfuhr von Mehlproducten aut Deutschland nach Oesterreich bet Eintritt der deutschen Einfuhrzölle sei eine Anomalie, die für die inrsettrg« Mühlenindustrie um so schädlicher wirken müsse, da Deutschland den exportrrenden Müllern den Getreidesoll zurück« statten werde. Diese Er« »Lgung und die Besorgniß vor einer schweren Schädigung der österreichisch-ungarischen Mühlen« Industrie hat den Müller verband veranlaßt, bei der Regierung darauf zu dringen, daß bei den verband« lungen mit Deutschland entweder -sterrei ch,scher seit- die Aufhebung des deutschen Zollt auf Mühlen- fabrikate ßrpulrit oder, wenn Dertschland sich weigern sollte, darauf einzugrhen. auch in den österreichischen Zolltarif ein Zoll auf Mehl von mindesten- einem Gulden Gold und auf Graupen und geschälte Erbsen von mindesten- 1'/, Gulden ausgenommen wird. *— Dux-Bodenvacher Bahn. Nachdem diese Bah» den am 1. November fällig gewesenen Rest betrag ihrer Schuld an die Socrttö belge vollständig abqezahlt hat. baden die seiner Zeit von der Eocrt 4 belge in den verwaltuna-raih der Twx-Bodrnbach« Bahn delegirtrn Herren Lesch und Stoclrt, wie die „Fr. Z." hört, soeben diese verwaltung-rathsstellen medergelegt. Damit find sämmtliche Beziebungen zwischen der Dux vodenbacher Bahn und der Sonett Helge definit v geiöft 8. Die Bierbrauerei in Frankreich. Unter dieser Urberschrift bringt Herr I. P. Roux in seiner ..Revue univ. de la brafferie rc." einen Artikel, ari de« folgender Auszug vielleicht nicht ohne Interesse ist. Obgleich Frankreich neben seinen Weinreben Gerste und Hopfen Heller Beschaffenheit erbaut, ist doch der Brauereihetrieb im größten Theile de- Lande- vrrnachläsfigt, weil der Wein dem Bier zu starke Soncnrrenz macht. Nur in den fünf nörd lichen Departement- Nord, Pa- de Ealai-, Somme, Lt-ne und ArdenneS, wo der Weinbau nicht lohnt, wird Brauerei schwungvoll betrieben. Pari- vcr- braucht etwa 800.000 Hektoliter Bier jährlich — und Departement der Seine werden nur 50.000 Hekto üter erzeugt. Der groß« österreichische Bierfabrrkant A. Dreher lieferte 1878 ,n seinen vier Brauereien 588.888 Hektoliter Bier, wozu 1375 Arbeiter, Dampf- Maschinen von 400 Pferdekraft re. nöthig waren. In Klein-Schwechat allein liegen 10 Kilometer Schienen- aelrif« für die Zwecke der Brauerei. Noch größer steht der Engländer Baß da, besten 3« Dampfma- schirren 488 Pferdestärken besitzen, der 8 Locomotiven mit 500 PferdekiLften für den inneren verkehr de nutzt neben 3500 Arbeitern. 500,000 Faß Bier und 80.000 leere Fässer sind immer am Lager. Manchen Tag gehen »5o Ladungen zu Markte. Der Geschäfts Umsatz beläuft fich auf 70 Millionen Franken --- 5« Millionen Mark pro Jahr. Diese- und manche- Beispiel großartiger Brauereien und großen Reich- thum- ihrer Besitzer wird neben den gewaltigen Fortschritten im nördlichen Europa, selbst in een vereinigten Staaten Nordamerika- an geführt. «m nachzuweise», wie wert Frankreich in dieser Beziehung noch zurück ist. Der Grund davon wird in de« Mangel an Lerständniß der Franzosen für de» Unterschied zwischen obergähr gem und unter« gährige« (Säger-) vier a«sucht» gleichzeitig aber auch in de» veralteten Braustruergesetz von 1618. wrlche- wohl für die Brauereien de- Norden- Pasten mag. wo man nur »bergährige viere verschiedener Art be reitet «nd zu niedrigen Preisen abaiebt, für di« Sagerbierbrvuereien im Süden und mittleren Fiank reich aber geradezu der Hemmschuh sein soll. Da» begreift jrdvch weder die Regierung, noch die Landes Vertretung, nvch der Ausschuß für den Generalzoll tarrf — trotz der Einsprache der Lager bierbrauer — und so werden Maßregeln beschlossen, welche nur den Brauern jener fünf Departement- genügen, den Lagerbierbranereien in den übrigen LrndeStheilen aber offenbar Rachthril bringen. Jene stimmen we« oer Legen den Emgang-zoll auf Hopfen überhaupt nur gegen die Erhöhung diese- Einqano-zoll,!-. weil fie billigen Hopfen verarbeiten und viel fremden beziehen — noch für den EingangSzoll auf fremde Brere, da rhrern gerinrwertbigen Gebräu die fremden Lagerbier« zu hohen Preisen keinen Abbruch tbun Werth« besten, den man i« Norden benutzt'et kommt thuen somrt ans einen höheren Einqana-zoü nicht an. Sie werden aber von den fremden Lagerbieren sehr belästigt und verlange» de-halb Schutz gegen diese Eoncurren». Et ist mit dem Bier qeraoe so wie mtt dem Wern: die Großhäusrr von Bordeaux sind für den Freihandel, da ihnen Toncurrenz nicht er« wächst; die Wembamr drs Süden- wollen gegen spanische und italienische Weine geschützt sein! — Da- fraiitöftsche Braust urrgesetz vom 88. April l818 ist nach de» Verfasser die Hauptursach« de- Zurück bleiben- der Brauerei da drüben, weil es — ung* achtet aller technischen und w ffer-schastlichen Fort schritte im vrauereigewerb« — in fernen alten For men erstarrt und verlnöchert sei. so daß «- mit seinen strengen Vorschriften für alle und jede Betrieb-Hand lungen brS zum F«ueranzünd-n die Lagerbierbrauerei fall erdrücke, wäbrend di« Rordbrauer dabri »u de- fteh.'n wüßten. Wollt« man die Bierbrauerei Frank reich- nun einmal mit dem srrim Verkehr (Frei handel) (libr, 4«d»»g«) beglücken, so hätte man so gleich mit dem Anfang anfangen, d. h. den Betrieb freigeben sollen. — Unter den obwaltenden Umstän den können die französischen Brauer nicht «ft de« Auslande concurriren (Deutschland, Oesterreich. Amerika): denn die fremden Viere genießen Aus« fuhrvergütung — Prämien nennt er eS —, und fie — die Franzosen — seien nicht im Stande, unter ihrem veralteten Gesetz Bier von gleicher Güte zu gleichem Preise zu liefern. Die Amerikaner seren gar doppelt im Borlheil: fie hätten freien Gewe be- trieb und Zolischutz. Sein verlang'n g-ht schließ lich dahin: entweder Betriebt frei heit — oder Zoll- schütz. Wäre in ganz Frankreich da- Blerlrinken eine altsässtge historische Gewohnheit, so würde tas Brauereigewerbe längst auf gleicher Stufe mtt de« unserrgen stehen. So aber ist es wohl kaum länger als ein Menschenalter her, daß man im Weinlande Frankreich an bayerischem, bödmrschem und Wiener Gerstensaft einigen Geschmack findet. *—Heber die heurige Ernte inFrankreich find am 18. d. M. officielle Z ffern im „Journal ofstciel" veröffentlicht worden. Nach ihnen üoeryeigt die Getreideernte ein wenig die Zahl von 88 Mrll. Hektoliter. Diese Zister war bereit- bekannt, und ihre amtliche Publrkettion soll alle etwaigen Zweifel verscheuchen. Dir ErNe des veraangenen Jahre-, bemerkt hierzu die „Rtpudlique Frarcrise" betrug 88 Millionen 500,000 Hektoliter, die heurige 83 Mill. 153,000 Hektoliter. Die Differenz ist also unbedru- terd. Im vorigen Jahre wog da- Hektoliter 74 Kilogramm, in diesem Jahre wiegt e- 78, waS die letzte Ernte alS viel bester erscheinen läßt. Man muß bl- auf da- Jahr 1881 zurückgehen, un eine noch schlechtere Ernte Nachweisen zu können, da danial- nur 75 Millionen Hektoliter eingeheimst wurden. Interessant aber find di- Wirkungen der französischen Mißernten unter dem früheren Schutzzollsystem und unter dkm jetzigen System eine- gemäßigten Freihandel-. Während der Julimonarchie waren die Folgen einer schlechten Ernre Emeuten und da- Schaffot. Unter dem Kaiserreich beschränkte man die Freiheit de- Verkehr- in den großen E ädten. Wie groß waren noch die Leiden der Bevölkerung in jenen nicht so weit entfernten Zeiten! Im Jahre 1848, alt der Ertrag ungefähr 80 Mil lionen Hektoliter betrug, wurde nur für 88S Millionen Francs Getreide eingrführt, wäh end se,n Import in den ersten sechs Monaten diese- Jahre- bereit- 880 Millionen beträgt Man brauchte gegenwärtig nicht Edelmetalle au-,uführen, wäbrend in jener Epoche die Taffe der französischen Bank nur durch den Schatz Sr. Majestät de- K nserS von Ruß land aerettet werden konnte. — Wem verdanken wir, fragt da- Blatt, die Ruhe mit welcher wir di« gegenwärtige Krise überwinden? Wir verdanken sie oem Freihandel. Nachdem der Handel durch die gleitende Scala nicht mehr belästigt worden war, hat er in Ruße seine Operationen Lewer k stelligt, seine wunderbare Thätiaknt in einem Lande, dkssen mittlerer Ertrag 108 Millionen Hektoliter be trägt, entfaltet. Zwei aufcinander folgende DrficitS von je 30 Millionen hektol ter haben keine Er- nährung-krise, sondern, eine Neuerung in ähnlichem Unglück, ein Sinken der Preise hrrvorgerufen. Am Vorabend der DiScusfion über den Zolltarif werden sich unsere Gesetzgeber, hoffen wir eS. der Ruhe er innern, die wir dem Freihandel verdanken. *— Die Finanzlage Rußland-. In Nr. 47 det „Deutschen HandeltblattS" liefert Herr Julius Basch eine Ski»,e über die Finanzlage Rußlands, auf welche wir Jnterrstenten verweilen. Et ist über diesen Gegenstand schon Biel geschrieben worden; Herr Basch meint, daß et kaum bisher Jemandem gelungen sei, den Schleier zu heben, der über die Organisation det russischen Budget- auSgebreitet »st. Die vom Finanzministerium veröffentlichten Zahlen, sagt Herr Basch, find wenia belehrend wegen de- Mangel- an Specralität in Bezug auf da- Steuer wesen und besten Functionen in den einzelnen Therlen, in Bezug auf die verschiedenen Positionen de-Budget-, die Entstehung und Zusammensetzung derselben, so daß wir wohl die Theile in der Hand haben, aber da- Band fehlt, da- zum Leitfaden für die Beur« theilung der Gegenwart, für die Vergleichung mit der Vergangenheit und Borau-stcht der zukünftigen Gestaltung der Dinge dienen könnte. E- kann daher d,e nachfolgende Darstellung nur den Anspruch machen, alS eine übersichtliche Gruppirung der ge gebenen Laten zu gelten, an welche fich Tonjecturen über die Lage der Finanzen Rußlands und über die Hülf-quillen knüpfen, welche dreftm Reiche zu Ge bote stehen. — Am Schluß de- Artikel- heißt et: „In de« Bericht de» Finanzministert wird der „GetrLnkefteuer" die Eigenschaft einer „natürlichen Steigerung der Einnehmer,^ aut derselben betgelegt VV21 Rubel) und di« Elrmtnrrurg der Notenemisflon für j und daß, wenn in den letzten Jahren dat alt« ver« Succurfaleu. welch« an de» genannten Datum I HAUnitz mit Letzterem noch beSanden hätte, ein« salch« 444.800,000 Rubel umfaßte. Dieser Theil kann aber I lleb«rpr»duclio« und Herabwürdigung der Fadrikatisn wieder nicht losgelöst von d« Umwandelunq der Staatsbank t» «in selbstständiges Institut und der Beseitigung der Schuld det Staatsschatzes an die Bank (am 10. Novemder 881,505.704 Ruh«!), der Einziehung der 4'/,p,»ceatig«u Tresorscheme (810 Millionen), wie der 4procrmm«r Metalliguet (55 Millionen Rubel) erreicht werden. Dies« gesammte Aufgabe ist ein» schwierige und ihre Lösung hängt mit dem Tredit Rußlands im Luslande s» innig zu sammen, daß eine lange Zeit der Sammlung aller wirthschaftlichen Kräfte dazu gehört, um ihr auch nur ! näher »u treten. Rußland ist daher vor Atem der Ruh, bedürftig und auf Enthaltsamkeit von »de» I teuerlichen Prajecten angewiesen." »ich» ftattgefunde» haben würde. Wir stad eben »eder einmal durch ein« versnchsstation hindnrch- angeu, au« der wir die Lehre zu »iehen haßen, atz sich nicht künstlich nnh aewaltsam Einrichtungen schaffen loffiU. für welche unsere inneren und äußeren volkswirthschaftlichen verbältniffe »icht paffen. Um kehr oder wentastens Einkehr ist auch hier geboten, um der natürlichen Entwickelung wieder Luft zu schaffen. Rur langsam reifet die Saat! — d— «Eingesandt) Unsere -adrtkaute» »ntz Grsfßfte» Di« j tziqr Lake unserer Textil - Industrie, speciell der Fabrikation sächsischer Klerbeistoff«, regt zu man cherlei Betrachtungen an, denen Ausdruck zu »erltihen mir hier einmal vergönnt sei. In früheren Jahren war es unter unseren Fabrikanten fast allgemetu üblich, ihre Maaren durch eigne Reisende direct an den Detailllften »^verkaufen, was allerdings viele Uebelstände im Gesolae hatte. Der Fabrikant mußte seine Thätigkett zu sehr zersplittern; er mußte sei« Augenmerk darauf richten, vieles zu bringen, um Manchem Etwa- zu brinqen, und war durch diese ihm ausgezwungene Vielseitigkeit in seiner Entwick lung al- Specialist verhindert. Außerdem legte ihm diese Art de- Geschäftsbetriebs einen sehr bedeuten den Spesen «Etat auf, denn die Reisenden kosteten viel Geld und die zweimal im Jahr« amufrrtigknden neuen Musterkollektionen verschlangen Summen, die sehr häufia den Gehalt emeS Staattminrster» wert überragten. Dabei gab es eine große Anzahl kleiner Kunden zu controliren, die großen LhetlS einen Tredit von 8 bis 8 Monaten in Anspruch nahmen, wäbrend der Fabrikant seinerseits kaum mehr als 3 Monate Tredit genoß, daher über bideutende eigne Topitalien verfügen mußte, wenn er sein Geschäft mit vortheil betreiben wollte. Noch einer wetteren Anzahl Uebrlstänbe, alS z. v. der leidigen Retour« waaren, de- NrchteinhaltenS der Tonditionen seitens der Kundschaft» der ungerechten und willkürlichen Abzüge derselben beim Bezahlen, der Bankerotte rc. sei hier nur Süchtig gedacht. ES lag aus der Hand, daß im Kampfe mit so kleinlichen Verhältnissen unser Fabrikant zu einer großartigen Entfaltung seiner Kräfte in den allermeisten Fällen nicht gelangen konnte und daß b i der fortwährenden Vergrößerung der Production der llebergang zu dem englischen System de- EommissionS« (Vermittlung--) Geschäft- »ur unabweisbaren Noihwrndigkrit zu werden schien. Diese Umg«staltung konnte nur mit Hülfe der Grossisten vor sich gehen, die fich »war Anfang- ziemlich sp.öde zeigten, die aber, grzwungen von der damals herrschenden Mode, immer mehr au- ihrer Zurückhaltung hrrvortraten und fich schließlich mit Etter der so lange verschmähten sächsischen Kleider ftcffe bemächtiftten. Die Folge war, daß unsere Faorikanten sich m-hr auf die Massenproduktion ein- richtetrn, neue Fabriken bauten und viele Hunderte mechanischer Webslühle ausstellten. Da- Reisegeschäst wurde aufgegeben, um da- Grossistengeschäft auk- schl.rß ich zu vousfiren, und eS schien, als ob wir auf dem besten Wegc seien, un- den gepriesenen eng lischen Zuständen zu nähern. Während des großen GeschäftkaufschwunaS, Anfana der 70er Jahre, ging die Sache auch ganz aut, aber r- zeigte fich bald, daß unser deutsche- Vaterland zu klein für solche Massenproduktion, war und eS bereitete sich ein Rück schlag vor, welcher zu de: bekannten GeschästskrrfiS führte, die nun bereit- seit circa « Jahren mtt immer größerem Druck auf unserer heimischen Industrie lastet. Durch da- massenhafte Angebot wurden die Preise der sabricrrten Waare immer tiefer herabgr drückt und die Folge davon war dir Verschlechterung der Qualitäten, welche zuletzt in eine förmliche Schund fabnkation auSartete. Man ist vielfach geneigt, die Schuld davon dem Fabrikanten in die Schuhe zu schieben, der keine lo unsolide Waare hätte anfer tigen lasten sollen, aber waS will er machen, wenn ferne Arbeiter feiern und er steht, daß die Grossisten seine gute Waare zu theuer finden? Er kann sich der herischenden Strömung nicht rntgegenftrllen und muß, um nicht ganz st ll zu fitzen, ebenfalls „billig aber schlecht" fabnciren. Wollte man die Schuld an dieser Verkommenheit zwischen Fabrikanten und Grossisten therlen, so würde eS noch fraglich sein, welcher von Beiden am meiftrn zu belasten wäre, denn Letzterer bat nicht minder dazu betgetragen, indem er notorisch unsolide Waare bestellte, wa- ihm als Kenner nicht verborgen sein konnte, nur um die Eoncurren» duich immer größere Billigkeit au- dem Felde z.l schlagen. Luch dir» bat fich gerächt, freilich mehr an dem Fabrikant«», besten Fabrikat sehr bald beim großen Publicum in de.» wohlverdienten Mißkredit kam, al- an de« Grossisten, der einfach den Mohren, nachdem er seine Schuldig keit gelhan batte, laufen ließ und zu ausländischer Waare griff. Freilich scheint fich damit dasselbe Spiel zu wieder^ler», denn da- Publicum wird bald dahinter kommen, daß eS mit schlechter franiösischer waare ebensogut bewegen ist, wie mit schlechtrr sächsischer, und der Zeiipunct dürfte nicht fern liegen, wo auch diese- Feld obzewirtbschaftet «st. Zur Zeit aber find wir au- einem Extrem in- andere ver fallen» denn di« sächsische Manufactrrrwaare, die bis vor Kurze« noch vielumworbene, wird ,ctzt mit einer Verachtung brhandelt, die in dieser Art nicht während di« Echundfabrikation de- gerechtfertigt ist, »«V»-' — Eine Steigerung der Steuer au- dem Salzverbrauch, I Au»landeS iLrtlich gehätschelt wird. Unsere Fabriken wie fie Seroy - Beaulien im Jahre 1876 vorschlug, I stehen Sill, unsere Weber hungern und wir sehen dürste kaum opportun sein. — E- ist damit da- Ge biet de- Steuervesen» Rußlands betteten, da- in seiner Totalität einer Umgestaltung bedarf, wenn ergiebige Quellen geschaffen werd«« sollen. Allein e- erscheint un- diese Arbeit einerseits kaum in wenigen Jahren zu bewältigen, andererseits ist eine Reform des Geldwesen» noch viel dringlicher. Denn nicht nur die «esammten »erkehrlichrn verhält niste Rußlands leiden unter den Schwankungen der Valuta, sondern auch die Steuern, die in entwerthetem Papiergeld einstüßrn und daher niemals »ur Be friedigung der laufenden vedürfniffe ausreichen. Die genau ften Kenner der russischen Verhältnisse nennen die Finanzlage Rußland» eine unerträglich« und br zeichnen als Aufgabe de- Staat-: ein gesunde- Geld tystem und da- Gleichgewicht de» Budget» herzustellen. Ein gesunde- Geldsyslem erheischt aber die Herstellung der M'tallvaluta, d. h. Reduktion de-ungedeckten Noten- Die Brauer d-S mittleren und südlichen F-ankreich z Umlaufs, der am 10. November die Höhe von verwenden dagegen feinsten Hopsen von vierfachem' 548.488,710 Rb rtnnahm (Gesammtumlauf 718,515.185 eimm sebr traurig«» Winter entgegen. Wen» fich die Grosfiftrn erinnern, wie »lei fie selbst mtt Schuld a« der jetzigen Misere tragen, sollte »S ihnen da nicht in den Sinn kommen, daß für fie doch auch einige veipstichtung besteht, soviel al- möglich zur vrrb.ffe ung dieser Zufände beizuttagen? Der Fa« drikant bat ihnen viel, beinahe Alles oeopfert und steht fich j tzt rücksicht-los i« Stiche gelogen. Indem er seine gut, Detail-Kundschaft vernachläjsrgte. um dem Grolsisien keine Toncurrenz zu machen, hat er sehr unklug gehandelt, denn er hat nicht daran gedacht, daß auf di« wankelmüthig« Gunst großer Herren kein vrrtrauen zu setzen ist. Die Folge wird rine aber- mcligr Umgestaltung unserer geschäftlichen Verl alt- nifle sein. Sehr viele Fabrikanten haben fich über zeugt. daß fie bester gethan Kälten, bei ihren früheren Geschäft'pcincipien zu bleiben, und werden dahin zurücktrhren, denn di« Erfahrung lehn sie. daß so unzuverlässig und rückficht-Io-, wie der Grossist, der Dttarllist noch niemals mit ihnen umgesprungen ist Verführe». Lmt-gerrcht Pegau: Zum verwögen des Mühlen« besitz«- Franz Julius Harnisch t» Pegau: 18. December, 80. November, 80 Drcembor, 10. No vember. Amt-gerrcht Leipzig: Zum vermögen der L'qui« datton-.Firma Bracke A T». rn Reudnitz: 18. December» 18. December, 30 December, ls. Le« cember. Amtsgericht Löbau: Zu» vrrm»«en de- verstor benen Restaurateur- und Hand-tSmann- Gottlreb Ernst Arnold in Löbru; 30. December, 8. Le- cember» 8. Januar, 8. December. Amtsgericht Hainichen: Zum vermögen de- Gärt ner- Richard Otto Tasche rn Bnihol^dorf; 80. December. 88. November, 1». Januar, 8«. November Landwirthschastliches. *— Heber die Pferdezucht Sachsen- »ud deren Hebung hr tt Graf zu Münster, ksatgt Landstallmeifter in Moritzburg, in der vekono- mischen Gesellschaft rm Königreich Sachsen einen Vortrag, welcher zunächst de- früb'ren Anih«>lS der Gesellschaft an der Erhaltung der k-argl. Landei- beschälanstait gedachte und sovann über die Er.t- Wickelung berichtete, welche die Pferdezucht unseres Landes m den letzten dreißig Jb «n genommen har. Im Jahre 1818 gab e- 80,l.oO P'erde, worunter 1800 Foblen, so daß, da der jährlich nötbige Ersatz auf 10 Proc. zu berechnen ist, 8100 eingeführt und dafür (nach damalige« Durchschnitisprcise von750^») 4.800,000 » an das Lutland gezahlt werden mußten. Während der garzrn dreißig Jubrc find im Durch schnitt noch nicht voll 1100 Fohlen jährlich durch die Landbeschäler «zielt worden. Nach dem Krieg-- jahre 1868 sank die Fohlenprod rction während der nächsten drei Jahre so rar um 30 Procent, vielleichr weil bei schneller D obilifirung auch viele Muttrrftuten aufaekaust wurden, während nach 1870, wo der Be darf mehr von Händlern zugelülrt werden konnte, keine wesentliche Veränderung in der Production statt fand. Die Statistik von 1873 weist 110.000 Pferde mit 1500 einjährigen Fohlen noch: der jährlich« Be darf «höht fich jetzt somit auf 11,000. Ta j doch nur 14 Procent diese- Bedarf- dem eigenen Lmte ent- stammen und da der Kaufpreis fich verdoppelt hat. so gehen jetzt für «500 etnzusühre. de Pferde jährlich etwa 14.450.000 außer Lande». Deshalb gilt »S vor Allem. Vertrauen za fasten zur eigenen B Schaffung rine- sächsischen PferdeS. Wenn dre Jrrthüm« bis herig« ländlicher Zucht gegenüber einer planmäßigen Züchtung zurücktreten. so siud nach dl- vor tragen den Ueberzcugung in dem hochcultivrrten Sachsen all-: die Bedingungen vorhanden, welche zu gedeihlicher Entwickelung ein« intensiven HauSpseld<zucht dar gelegt werden. Da- kvnigl. Ministerium hat in Ge meinschaft mit dem LandeSculturrathe neuerdings rine Organisation für diesen volk-wirthschaftlich so wichtigen Zweck angeordnet. Zu weiterer Unter stützung dies« Bestrebung verlrettet die Oekonomische Gesellschaft den in Druck gegebenen Vortrag und sind Exemplare desselben auch durch den Buchhandel (auS G. Schöirfrld'- Verla-) für 30 zu beziehen. (Dr. L Submissionen NM 25,2«. und 27. «ovemtzer 8. I.: Darmstadt, Artillerie-Depot, AuSrangtrte Gegenständ«. Sünikon, Präsident Huber, Gußeii-rne Rödren »c. 1 AnSbach. 3. Jngrnieur-Directron, Kasernenbau. Mainz, Hessische Ludwigtbahn, Betriebe- und Werk st attk-Material. BreSlau, Baurnsvector Krorr. Bauar beiten Marburg, Jrrenheilanftalt, WirihschaftSb düisnistc. Frankfurt a. M., Bau-Deputation, Thmmuhr. Winter-wyk, Niederländ.-Westfäl. Eisenbahn, Er arbeiten und Wärterhäuser. Frankfurt a. M., Bau-Deputtti on. Schreinerar beiten. Hrrrmann-dorf, Kirchenbau-Lomnussion, Zimmer arbeiten und Material. Httrmann-darf, Krrchenbau-Lommisfion, Steinmetz« b. Allgemeine commerzielle Notizen 0. Verl in, 80. November. Die Börse setzte beute die gestrige Hauste weit« fort; obgleich da- Geschäft rin recht lebhafte», so war doch die Energie in der Haustebeweguna nicht so stark als gestern. Nick»-« drftowenig« haben fast sämmtliche Papiere größere Avancen erzielen können. Die gestern an der Nachbörse e,„getretene Ermattung hat die Abenl- börsen nicht besonders berührt, auch heute war Wien fest und influirte daher in günstig« Weis- auf die hiesige Ter den». Berlin «öffnete gegen gestern aui höherem Niveau und »«folgte im ganzen vürsrn- verlaus «ine recht feste Stimmung. Tredrtactirn stiegen von 485 auf 487'/, Staatsbayn von 457 auf 458'/,. Lus d»m Localmarkte herrschte regeS Leben, besondere Beachtung fanden Bergwerke, specwst Dort mund« und Laurahütte, weiche zu höheren Soursrn wieder in Posten aus dem Markt aenawmen wur den. vabnenmarkt still; »ur Rheinische Devisen sehr lebhaft. Grawlftzrl ». M. 80. Navamber. Effecten- Loe 1«tLt. Treditactie» 838'/^ Franzosen 887' „ 1880« Loase 134'/^ Sildrrrente 81, ungar. Soldrenre 81'/» Fest. «ie», »0. November. Abendbörse. Trrdttacttrn 38S.L5, Franken 884 25. Galizier 88» 00, »naiv- Austr. 185 50, Lombarden 80 85. Papwrrrnir 88 88'/^ dsterr. Goldrent« 80.85, ungar. Goldrente «4.7»'/» Rarknoten 57.70. Napoleons 8.31'/» Fest. k»»tzo«, 18. November. Die willigere Tender r. welche bereits gestern an unserem Geldmärkte bemerk bar war, hat heute wettere Fortschritte gemacht und find kur,sichtige Wechsel willig zu 3'/. Pro- genom- men worden; wären überhaupt mevr Tratten vor banden aewesen, so hätten st« auch, und zwar in stg'ken Posten, willige Nehmer zu 3'/, Procent ge sunden. Die fremden Wechsilcourse haben fich heute nicht verändert, doch herrschte lebhaft« Begehr nach Tratten auf F ankreich und Belgien. Der Bank von England ftno heute 118.000 Lstrl. entnommen u:;d
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder