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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.11.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-11-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187911220
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18791122
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18791122
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1879
- Monat1879-11
- Tag1879-11-22
- Monat1879-11
- Jahr1879
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.11.1879
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L612 Gesammt-MctzUei, sondern nur eine genügende Einschüchterung, »m Sir Louis Cavaguari zu veranlaffeo, dahin z» berichten, daß seine Stellung in Ladul eine unhaltbare sei. Die Eoeiguifse ent» schlüpften jedoch ihrer Controle, woraus Ke nach ve« Prtucip handelten daß todte Leute keine Ge» schichte» erzähle«. Thatsächlich meuterten di« Truppen nicht wegen der Rückstände, soudern »eil sie von ihren Offizieren aufgehetzt wurden, welch: auf Aarathen boher Autoritäten handelten. Nus der Republik Haiti bringen amerikanische Zeitungen folgende Nachrichten, welche mit de« am 29. Oktober von St. Thomas abaegangenen deutsche» Postdampfer in der Havanna nngegangen sind: „General Salomon wurde am 23. Oktober als Präsident der Republik Haiti proclamirt. Er hatte in der Nationalversammlung 82 von 87 Stimmen erhalten. Eia Ministerium ist noch nicht «bildet General Salomon hat ein Manifest er« lassen, in de« er um die Unterstützung der Nation bittet «ad dem Volke empfiehlt, die früheren Streitigkeiten zu vergessen. Salomon war unter Soulacque Finanz« und Handelsminister, unter Saluav« Bevollmächtigter am englischen »ud frau» zöfischeu Hofe. Es herrscht Ruhe tu der Repu» dlik; doch befürchtet man, daß dieselbe nicht lauge avhaltea wird." DaS fruchtbare Eiland ist von jeher der Schauplatz heißer Kämpfe und blutiger Gräuel gewesen SttvorftS-tischer Lr Ms-Verein. * Leivzig, 2l. November. Am gestrigen Abend« fand im Siebeumännerhaufe eine Mit glieder - Versammlung de- Südvo»städtischen Bezirks-Verein- statt, welche durch den Bor. fitzenden, Herrn Buchdruckerribrsitzer Bär, mit einige« geschäftlichen Mitthetlungen eröffnet wurde. Unter Ander« gab der Herr Vorsitzende den An wesenden kund, daß bezüglich der Verbreiterung des SchrötergäßchenS Rath und Immobilien« Gesellschaft bereits einig feien Nächstdem hielt Herr GaS»Ingenieur März einen sehr zeitgemäßen Bortraa über unsere jetzigen Ga-zustände. Eine Verminde rung deS Mißstandes mangelhafter Leuchtkraft de» GaseS ist schon seit Jahren gefordert »uv von Seiten der Gasanstalt auch Nichts verabsäumt worden, solchen Forderungen «öglichst gerecht zu werden, ohne daß Di-5 nsolg hatte d h. haben konnte. Der M'gstand ist vielmehr vo» Jahr zu Jahr gewöhn Elsten« blieb die - Uebel» Ziehen, sodann aber vermehrten Av mit der be^»^endenA«Sbreit«Ng ^StadtdieGaS« Heuten »ud endlich beanspruchen auch die zahlreiche» neu angelegten Straß«« ei» bedeuteudrS Quantum Gas. Namentlich hat sich die ohnehin von der Gasanstalt am wettest« entfernte Süd vorstadt derartig vergrößert, daß an aus reichende Gaszuführung nicht im Eutferulesten «ehr zu denken war. Dt« Ursache deS schwachen Gaszustromes zur Zeit der allgemeinen Beleuch tung, also ungefähr bis gegen 8 Uhr Abend», liegt in der großen Entfernung der verfchie- denen Stadttheile von der Gasanstalt. Man rechnet auf einen Druckverlust von 1", wenn daS Gas durch eine Leitung von 12" Durchmesser und circa 5000 Cubikfuß Länge sich bewegen muß. Enr weiterer Grund der Calamität specrell i« der Südvorstadt ist, daß der Hauptstrom de» Gase erft durch jenen Stadttheil geht, wo der stärkste Consu« stallfindet. Die Gasanstalt ist zwar gewiß in der L^ge, hinreichend Gas zu producireu. nicht aber in der Lage, eS ausreichend fortzuschaffen. Die Beseitigung solcher Mißstände wäre zu er reiche» 1) durch Neubau einer zweiten Gasanstalt, 2) Einlegung von GaS öhren mrt größerem Durch messer, »der 3) Herstellung eines Gasometers in der Südvorstavt. De« Bau der zweiten Anstalt stünde jetzt kein H nderuiß mehr im Wege, immerhin aber wäre unter zwei Jahren au eine Benutzung de» neuen W rkeS nicht zu denken. Der zweite Vorschlag laßt zwar eine Befferung der Leuchtkraft erwarten, allri» abgesehen von mancherlei technischen Schwie rigkeiten spielt auch der Kostenpunkt hierbei eine gewaltige Rolle. Die Herstellung eiueS Gaso meter» in der Südvorstadt ist nach der An sicht und Berechnung des Vortragenden da» Bor- rheilhafteste, weil er keine so enormen Losten ver- » facht, ferner, well die bestehende Gasanstalt fort gesetzt in voller Thätigkeit bleiben kann «ud weil endlich die Erbauung eines oder mehrerer Gaso meter doch u« eine Frage der Zeit ist und später so wie so zur unbedingten Rothwendigkeit wird. Da der GaSmangel in der Südvorstadt nur dann besteht, wenn die allgemeine Beleuchtung i« Saug« ist. so würde ein Gasometer nur während der «treffenden Stunden in Function zu treten habe» und könnte, die rechtzeitige Beschaffung de» »othweudigeu GaseS vorausgesetzt, recht gut am Tage über von der Gasanstalt gefüllt werden. Aus alle Fälle wäre ein Gasometer für die Stadt» caffe kein Nachtheil, da die steigende Abnahme von G S auch selbstreden» eine steigende Einnahme an Geld mit sich führ« muß. Außer diesen drei Mitteln giebt eS zwar noch eia vierte», um eine raschere Fortbewegung d«S Gase» ohne Blenderung des Röhrennetzes herbei- zusühreu: die Anwendung von Exhaustoren, Saugmaschiueu, welche seit längerer Zeit von den Gasanstalten benutzt werden, um daS GaS a»S de» Retorten zu entfernen; alles« dem Redner ist keim Kall bekannt, in welche« ein solches Projekt zur Verwirklichung gekommen wäie. ES bleibt mithin der dritte Punkt der empfehlenswertheste. Herr Bär eröffnet« die Debatte über diesen Gegenstand, betonte, daß die Veranlassung zu« heutige» vortrage der Nothfchrei der Consumen» den in der Eüdvorstadt gewesen, welche am meisten unter der Calamität zu leide» habe. Ein anderer Redner berichtete die Thalsache, daß infolge der unzureichenden EaSkrast tu einigen Localen d.r Süovorstadt bereits die Petroleum - Beleuchtung wieder her vorgesucht worde» sei. Herr Jung be» merkte, oaß der Uebelstand nicht blos in der Süd vorstadt, sondern auch in der innern Stadt be stehe; denn auch dort mache sich tu gewissen Stun» den die schlechte Beleuchtung geltend Der Au» trag deS Herrn Jung, die hier geltend gemach ten Beschwerden deS SUdvocstädtlschen vezirks- vereins in Form einer Petition an den Rath zu bringen, fand allsettige Billigung »ud einstimmige Annahme. Eine sehr ausführliche Debatte entwickelte sich über den nächsten und letzten Gegenstand der Tagesordnung: Die bevorstehenden Stadt verordnet en - Wahlen. Der Vorsitzende trug den Wortlaut zweier Schreiben vor, welche von der Gemeinnützigen Gesellschaft und von dem Städtischen Verein eingegangen waren und zum Anschluß au die in beiden Vereinen gebildeten Wahl-Somit«» ausfordern ES wurde auf der einen Seite zur Sprache gebracht, daß i« vorigen Jahre sich der Südvorstädti'che Verein dem allge meinen Wahlcomitb der Gemeinnützigen Gesell' schaft angrschlossen habe und eS deshalb si» em- pfrhle, diese Haltung auch in diesem Jahre wieder einzuvehmen, während auf der andern Seite be tont wurde, daß e- immerhin empfehlen-werth erscheine, eine Vereinigung zwischen den beiden genannten Körperschaften anzustreben, jedenfalls aber den versuch einer solchen Einigung zu machen. von den verschiedenen anderen Vorschlägen nehmen wir au- Rücksicht auf den beschränkten Raum keine Notiz, da die Mehrzahl der Anwesen den folgendem a»S der Mitte der Versammlung gestellten Anträge zustimmte: den Vorstand de» SUdvorstädtischen Bezirk»-Verein» zu ermächtigen, sich dem Allgemeinen Wahl-ComilL anzuschließen und Alle» auszubieten, um eine E'.r.ig«rg herbeizu- führen, eventuell, wenn Die» nicht möglich, dem Vorstand anheim zu geben, welchem der beiden Wahl-Comits» xr sich anschlüßen wolle. A»r Stadt Mld Laad. * Leipzig, 21. November. In Egänzuug unsere- Referate- über die Sitzung der Zweiten Kammer in Dresden vo« 18 November möge noch bemerkt sein, daß in dieser Sitzung al« erster Gegenstand auf die Tage-ordnung gesetzt war ein Antrag de- Abg. Penzig, welcher folgender maßen lautete: Hum Fortkommen auf den Eisenbahnen wird für die ganze Dauer de» Landtages freie Fahrt »wischen dem Sitze de» LandtrarS und dem inlän dischen Wohnorte ober Wahlkreise de» Kammer« Der Antragsteller hatte de» Anträge als Motive die schriftliche Bemerkung beigesügt, daß, wenn die verfaffung-urkuude den am Sitze de» Landtage- wohnenden Abgeordneten die Diäten abspreche, so erscheine e» doch in keiner Weife gerechtfertigt, den jenigen Abgeordneten, welche nicht in tvren Wohn orten gewählt sind, den Verkehr mit ihren Wahl orte noch dadurch zu erschweren, daß man ihnen die freie Eisevbahnfahrt entziehe, im Gegensatz zu denjenigen Abgeordneten, bei welchen Wohnort und Wahlkreis faktisch fast zusammenfalle. Der Präsident verkündete indessen, nach Verlesung de» Anträge-, daß derselbe erledigt fei, indem der Abg. Penzig denselben wieder zurückgezogen habe, eine Mittheilung, welche a»S der Mitte der Kam- mer mit Bravorus begleitet wurde * Leipzig, LI. November. Die Commisston des HandektagS-AuSsLuffeS, welche zur Vorbereitung de» Entwurfs eines ReichSgesrtzrS betreffend die ein« he tliche Organisation der deutschen Hän de Skammern eingesetzt ist. war am 8. d. MtS. in un erer Stadt zu einer Sitzung zusammeugetret«n, an we cher unter Vorfitz deS Herrn Schnoor-Leipzig die Herren Bethcke-Halle, Sommerzienrath Chevalier- Stuttgart, Geh. Commerzunrath Heimendahl-Erefeld, der Gmeralsecretair Lonsul a. L. Annecke-Berlin, ferner mit berathender Stimme die Herren Loren» und vr. Gensel von dir Leipziger Handelskammer theilnahmen. Die Commission hat einen S8 Para graphen umfassenden, mit sehr ausführlichen, na mentlich die geschichtliche Entwickelung und die gegen wärtige Organisation der Handettkammern be handelnden Motiven versehenen Gesetzentwurf aut- gearbeitet, der in Druck gelegt tst und den Bera- tbungen de» soeben (21. und L2. d. MtS) in Berlin zusammentretenden bleibenden Ausschusses deS Deutschen Handelitagrs zu Grunde gelegt wird. Im Wesentlichen lehnt sich der Entwurf an daS preußische Gesetz über die Handelskammern vom L4. Februar 1870 an; al» «in neue», sehr wichtige» Moment ist in denselben die Bestimmung ausgenommen, daß di« Handelskammern, die überall als auf dem Grund sätze der unabhängigen Selbstverwaltung begründete Vertretungen de» Handels und der Industrie (also mit Ausschluß deS Kltingewerbe» und Handwerk») gedacht find, rn allen wichtigen, die genannten Er- werb-zweig« betreffenden »ngilegenheiten von Seiten der Behörden gutachtlich gehört werden sollen. Den Handelskammern zu Bremen. Hamburg und Lübeck sowie den in Preußen bestehenden kaufmännischen Korporationen sollen ihre besonderen Rechte gewahrt bleiben. Denjenigen Handelskammern, welche bisher Lorp« rationsrechte noch nicht besitzen, sollen dieselben aus rhren Antrag erlheilt werdrn können. Auf Elsaß- Lothnngen findet daS Gesetz keine Anwendung Bei der an maßgebender Stelle, wie verlautet, günstigen Stimmung für eine r«ichsges« tzliche Regelung der Vertretung von tza»d«l und Industrie kann man boffen, daß dieser Entwurf «in« geeigoet« Grundlage für dieselbe brlden wird. Auf Antrag de» Herr: Bethckr-Haüe ist »um Schluß der Motiv« folgender DafluS ausge nommen worden: „Rach dem B^chlusse de» achten deutschen HandelStagrS wird die allgemeine, sür ganz Deutschland gleichartige Organisation der Handels kammern zu dem Zwecke angestrebt, um dadurch neue Grundlagen für den Wertesausbau der wirth- schaftlichrn Interessenvertretung zu ge winnen. Die Commisston durfte deshalb nicht unter lassen, nach Schaffung der hier entworfenen Bist» auch an die darauf zu gründende Spitze zu denken. Di« Frage der Reorganisation de» Deutschen Handels- tageS harrt noch der Lösung. Diese wäre mit der einheitlichen Organ sation de- Handel.'kämmen al tchzeitig in wünschenSwertlnr Weis« M ermög lichen. Gelingt »S. eine solche gesetzliche Organi sation für ganz Deutschland zu schaff,», so würden dann au» Deleaiiten der einzelnen Kammern Pro- Viniial-Handelikammern (resp. analog den staatlichen verbänden Bezirk»-Handelskammern) al» M tt l- und Zwischenstufen zu bilden sein, w'lcte ein Zu sammengehen in Fragen von provinzieller Bedeutung anzufireben hätten. Die Provinzial- oder analoge HandelSkammer-verbände wählen auS ihrer Mrtte die vorfitzenden, welche den ProvinzialbandelSlagrn Vrästdiren und mit ihren Lolleaeu auS ca", Deutsch- land — also sämmtliche Vorsitzende der Provinzial- oder analogen HandelSkammer-verbände — etwa zweimal jährlich zu einem Deutschen Handel», und Jnduftrieratb zusammen zu treten hätten." * Leipzig, 21. November. Ja Folge einer vom Borstaude de- hiesigen Ortsverein» febstständiger Handwerker und Fabrikanten erlassenen Einladung versammelten sich vor einigen Tagen die Vorstände hiesiger Innungen und ge- werblicher Ger ossenschaftev zu einer Besprechung betreff» Feststellung einer Candidatenlifie für die am 3. December statlfiadende Neuwahl der Beisitzer deS GewerdefchiedSgerichte». ES waren in dieser Versammlung vertrete» die Innungen bez. Bereinigungen der Bäcker, Bild hauer, Bürstenmacher, Drech-'ee, Fleischer, Gelb- grrßer, Glaser, Golvarbeiter, Gürtler, Hutmacher, Kammmacher, Klempner, Kürschner (alte und neue Innung), Lohvkutfcher, Maurer und Zimmer- meister, Maler, Nadler, Restaurateure, Stell macher, Schleifer, Schlosser (alte Innung und Genossenschaft) Seiler, Tapezierer, Tischlerinnung (alte und neue), Töpfer, Uh» macher und außerdem die Mehrzahl »er jetzt fuvgirenden Schiedsrichter Der Vorsitzende de- Ort-Verein-, Herr Oehler, eröffnet« die Versammlung mit einer kurzen Dar legung über die Wichtigkeit der Wahl für den Gewerbestand und e» wurde nach längerer Debatte der Beschluß gefaßt, sofort zur Ausstellung einer Canstdateuliste zu verschreiteu. Diese Liste wird seiner Zeit öffentlich bekannt gegeben werden und die Vorstände der oben bezeichn eten Innungen er klärten sich bereit, die Liste »ater die Mitglieder ihrer Vereinigungen zu vertheilen; sie wird außer dem in mehreren hiesigen GrscbästSlocalen zur Entnahme auSgelegt werden. Die weitere Vor bereitung der Wahlangelegenheit wurde dem Vor stände de- Ort-verein» übertragen. AuS diesrm kurzen Referat über die stattgehabte Versammlung wird zur Genüge erhellen, daß der in diesem Blatte mehrfach «»»gesprochene Borwurf, daß r» sich hierbei nur um da- Vorgehen der älteren Innungen handele, ein unbegründeter ist, denn e» sind alle bedeutenderen Innungen und gewerb lichen Corporation«» in unserer Stadt herav- gezogen worden. * Leipzig, 2 t. November. Der heut Morgen 7 Uhr auf der Anhalter Bahn nach Berlin ab- gegangene, vom Unternehmer Herrn Schmidt ver anstaltete Privat-Ertrazug war von 470 Personen besetzt. * Reudnitz. Dasjenige, wir vorige Woche über die LuSpfarruug der Gemeinde Reud nitz auS der Parochialkirch« Schönefeld beruhi gend erwähnt haben, finden wir heute iu vollster Wahrheit bestätigt. Dem Gemeinderathe von Reudnitz ist in der letzten GemeinderathSsitzuvg durch deren Herrn Vorsitzenden die bestimmte Versicherung gegeben worden, daß die Verordnung de- evangelisch-lutherischen LandeSconsifioriums nunmehr vor Kurzem ergangen, die Auspfarrung der Gemeinde Reudnitz also genehmigt und noch n diesem Jahre der Kirchenvorstand für die künf- ige Kircheogemeiude zu wählen sei. Man kann ich wohl denken, daß diese Nachricht in der gav- en Gemeinde Sensation erregt und daß «an sich reut endlich eiu eigene- Pfarrsystem und damit in nicht zu ferner Zeit eine eigene Kirche zu er halten. * Wurzen, 21. November. Der gestern, Donnerstag, Nachmittag 4 Uhr nach Großbothen abgelaffene Persovenzug blieb bei der Halte stelle Oelschütz im Schnee stecken. Ein heftiger Ostwind hatte den alten Schnee in dev Einschnitt geweht und eS war trotz aller Bemühungen nicht möglich, den Zug wieder flott zu machen. Die Passagiere wurden Abend- mit der ZvgSmasckine nach Nercha» gebracht, der Zug selbst konnte aber erst heute vormittag befreit und somit der Betrieb wieder ausgenommen werden. — Der Stadtrath zu Chemnitz schreibt die Stelle de- StadtbauratheS der Stadt Chemnitz, welche durch Todesfall zur Erledigung gekommen ist, auS. Der Stadtbaurath ist voll berechtigte» Mitglied de- Etadtrathe». Sein Gc- schäfl-krel» umfaßt den gesummten städtischen Hoch- und Tiefbau, sowie oa- städtische Wasserver sorgung» meseu. Die Anstellung erfolgt zunächst auf 6 Jahre. Erfolgt mit Ablauf dieser Zeit die Wiederwahl, so grlt die Anstellung al- eme lebenslängliche Im andern Falle wird nach Maßgabe ver Rev.Slävteordnuog tz 86 »1.1 und 2 die Hälfte de- Gehalte- al» jährliche Pension ge währt. Da» jährliche Gehalt beträgt 5400 Mark. Bewerber werden veranlaßt, ihre Gesuche baldigst und spätesten» bi- zum S. December l. I. einzu- reichen. — Am Mittwoch ist e» der Thätigkeit der städtischen Polizei in Zwickau grluageu, den Ur heber de- am Abend de» 7. November an dem Bergarbeiter Lange am FuchSgraben bei Zwickau auSgeführteu, seiner Zeit gemeldete» Raubaufalles iu der Person de- Condttor» Maximilian Erd« mann Iuuk zu ermitteln. Nachdem bei einem Pfandverleiher die geraubte Uhr zum Versatz ge bracht und die Ueberbriugerin derselben ermittelt worden war, gelang e» al-bald, die Person de» Thäter», bet welchem jene Fra» die Wirthschaft führt, festzustelleu; derselbe soll auch der That ge ständig sei». * Crimmitschau, 20. November. Bei der heute stattgefuudenen Stadtver«rdneteu-Er- gänzuvgSwrhI warten im Ganzen 580 Stimm zeltet abgegeben, wovon 8 ungültig waren. Durch gedrungen ist die Candidatevliste de» Freisinnig- reichst, euen Verein». — Wie au-Eibeustock geschrieben wird, hätte sich am Dcen-tag Abend auf der BahnhofSstation Schönhaide beinahe ein schwere- Unglück er eignet. Al- der Brauereib«sitzer Helbig au» Eibensk ck in Gemeinschaft mit dem Garküchenwirth Schür, r und dem Knecht de- Elfteren von Schonhaidrr- hammer auS da» über die Chaussee führende Bahn- aeleise mit seinem Schlittevgeschtrr pafsiren wollte, kam eine Lokomotive auf demselben daher gefahren, und zwar in so unmittelbarer Nähe der lieber- gangkstelle, daß e- den erschreckten Passanten un möglich wurde, sich vorher in Sicherheit zu bringen. Die Pferde, die Gefahr witternd und erschreckt durch den Zuruf der Insassen de» Schlitten», zer brachen im Augenblick da- Geschirr und sprengten herrenlos der Stadt zu, während der Schlitten von der Maschine erfaßt, zerbrochen und roch ein Stück weiter geschoben wurde. Glücklicherweise ist durch die Umsicht de» betreffenden Locomotiv führ«- die Maschine »och rechtzeitig zum Stehen gebracht worden, so daß die auf dem Schlitten b: kindlichen Personen mit mehr oder weniger kleincn Contufionen davon kamen. — ..Wo Barthel den Most holt", bat sicd ein 15 v»s Z6 Jahre alte» Bürschchen in Pirna recht pfisfig auSgedacht. Dcsselbe kam am Mitt woch zu dem dortigen Schubmacher Weißbach, be stellte einen schönen Grvß vom Restaurateur Barthel und bat sodann im Namen de» Letzteren um einige Paar Stiefel zum Anproben, welche ihm ohne Arg anvertraut wurden. Die Sache erwies sich al- Schwindel und — Knab und Stiefel sah man niemals wieder. — ES ist unlängst in DreSden der letzte Sopran-Säuger der alten sächsischen Hofcapelle gestorben, nachdem schon seit längerer Zeit diese künstlichen Soprane in der Dresdner Hofkirche nicht mehr zur Verwendung kamen. E» war ein Italiener. Cicarellt mit Namen, so viel bekannt eiu Nachkomme de» gleichnamigen Säuger», der neben Sassaroli und anderen Italienern zu An fang diese» Jahrhundert- da- Entzücken der Dresdner SangeSkuudigev war. Der verstorbene hatte sich durch Gesangunterricht und einfache LebevSwerse im Laufe der Zeit ein ansehnliche» vermögen erworben und die jetzt zur Aus zahlung gelangenden testamentarischen Legate sichern ihm in weiten Kreisen ein um so freundlicheres Andenken, al- au- den von ihm getroffenen Bestimmungen hervorgeht, wie sehr eS ihm Herzenssache war, daß auf feinen Ver mächtnissen auch wirklicher Segen ruhen möge. So hat er — um nur Einzelne- zu erwähnen — für alternde Droschkenkutscher, zur Milde rung der Unbill ihre- klimatisch so schweren Be ruf-, eine Stiftung gemacbt und dabei auch der vielgeplagten armen Droschkengäule gedacht, indem feine Stiftung nur solchen Roffeleukeru zu Statten kommen soll, die sür ihre Pferde redlich Sorge trugen — ein gut auSgesonnener Zusatz, den sich vielleicht mancher Testator merken wird. Besonder- gut im Sinn hat er- aber mit armen Mäd chen gehabt, die wegen mangelnder AuSstcuer nicht heirathen können. Kür sie hat er die Haupt summe seine-vermögen- au-gesetzt. In der That ein rührender Zug und ein Beweis, wie hoch er, der zur Ehelosigkeit Bcrurthetlte, den Ehestand schätzte- p» V>i,eu4 6K v>4 80 b«ü>« r»p1«rbr»xou, «ousorw »tt vtrbllotivm 8t«Hk «ldoiwOxv», d«i ch' AVoLL«»« vooLor» empfiehlt billmü vtt« Sauxluui», Haivftruße sä. kuvckolador, VuuSlvacdtor, ^mpelu ». Lump«, rorbuukt »a dvSoatvnck rockuclrtou krotos» Carl Slwüls, k«t«r«tr. 20. S S-ii.8-k1eiiii1x-t-lN«5reii L in den bekannten guten Marken ,u den alte» ttltie» Preise» empfiehlt in große, Suöwa-l und »l» r»u» b«»o»ä»r» »ei So: «r. L4 4 Stück k Pfge„ per Milt» 4s Mk. «r. S8 4 Stück » Ps««., ver Mille 48 »k. »r. 1» 4 Stück » Pfae., per Mille 57 ML «r. 40 4 Stück « Psge„ per Mille 57 ML Rotor. llodLlor, Ketas-r. Z2. n»«li Oos»»« de, Kr»» Volsst, 6n»m» eeb» Sielo^e- »«. 9. 6»ves <ie krsoo«. RcichM. 5, 77»t»b»»41u»» zur Einführung chemisch untersuchter, rein«, ungeghpyer französischer Weine. Neu: sei»«» Krützstss und «be»bbr»», kalt oder war», tutt. Butter und Käse und Liter Sei» 4 65 Re- nommirt« ?»dl« s'döt« von V,1—» Uhr 4 Couvert 1.50, i« Abonnement 1.80 inel. V. Liter «ein. Heut« »o»ur «etSsuptze, »»sstsche Gier, Ge«sse »slt «tt ,eb. Kalb»»r»st, d»«»r o i» »os». Campst, «»tat, v«tter aus Läse. Frische Ir»»», «öfter» pr. Vtzd. «0 -4. e! r«u»»rtz «arack, von * Soan- vriefe Vkfie»üt Üntve Stadt Volk» »t-i 8—18 yerber, so -4 herbere auartt Dabei» l «riibtis »eis, 1 Tr 8 bi» «evrS von! «tttti Eint, Del » Laus kann ag 11- gettl aus »arbi Stei und Unt w a und sv«l Vch Or ten raa «' Da« M 001 Vtz« ro« . saai ^»t 8« Vi« e« Vl (Vi 1" 1) 2) 6) 81 4) 8
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