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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.12.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-12-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187912182
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18791218
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18791218
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1879
- Monat1879-12
- Tag1879-12-18
- Monat1879-12
- Jahr1879
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.12.1879
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7S2S Die Psalm töne stammen ans de« Gregorianische» Gesang »vd find Melodieforwelv, dir nach den einzelnen Kircheatonarteu gebildet bei« Psalmen, »nd Refponforiengefaog avgeweudet w»rde»; fie bildeten sich mit ihre» «anmchsachen Lb»eich»vgen i« Laafc der Jahrhunderte in der kirchlichen Praxi! allmältg a«s. Der in dieser Senate be nutzte Psalmtov ist genannt tonn» xorvgrinvs, z» deatfch: Pilgertou, weil a»s ihn der 114. Psalm: „Da Äsrael au« Egypten zog, das Han! Jakobs ans dem fremden Volk" gesnvgen wnrde. Rhein berger hat in seinen OrgeNonaten diese Art »nd Weise der Berweodnng der Pfalmeulöne noch öfter benützt. Sitzung -er Sledtverordnelen. Borlä»fi-er Bericht. Leipzig. 17. December. Am RathStischc an wesend: die Herren StadtrLthe Mechler, Scharf, vr. Panitz, Schleißuer nnd Simon Ans eine Eingabe der Ortsvorstände der öst liche» vorstadtdvrser, die Förderrmg der Peine'- schea Straßen-Eisenbaha.Projrcte betreffend, bean tragt der Oekouomie-Ansfchaß. den Rath z» er stechen. vor Entschließung über Concesstonirung der Peive'schen Projekte das Resnltat seiner ander wärts angestellten Erörterangea de« Collegia« thnnlichst bald mitzntheilen. Der Antrag wird einstimmig angenommen, nachdem vorher Herr Stadlrath Mechler Anffchlnß über den Stand der Angelegenheit beim Rathe gegeben »nd insbesondere darauf htngewtrsen hatte, daß die von anderen Städten eingelanfeven Nachrichten nicht gerade befürwortend für den Dampfbetrieb ansgefalle» seien. Ueberall seien die Concesfionen »nr ans Widerrnf erthellt wo.den. Der Rath habe zwar die Tovcessiontrnng der Linien i» Osten « Ansficht gestellt, ivdeffr» »nt« gewissen Be dingungen, da gerade die Erfahrnngea, die «an mit der Pferde-Eisenbahn in Leipzig gemacht, znr größten Borsicht gemahnt haben. Das Abkommen mit dem kgl. Jnstijministerinm wegen des Kostenbeitraas znr Herstellung der Straßen am nene» Gericht sgebäud« (im Ganzen sind es rs.527 Mark) «hält die Zustimmung de» Collegiums. Dasselbe geschieht bezüglich d« RathS- dorlage wegen Errichtung eines Düvgerplatzes am Dösen« Wege. 4>ie Forderung von 12.20» Mark für Reparatur der Ausstellungshalle wird, de« Anträge des Bau- Ausschusses entsprechend, auf 783s Mark herab gesetzt und dabei beschlossen, bei« Rathe zu beau- lragen, « möge untersuchen lasten, ob nicht die Fundamente der Halle durch den Frost gelitten haben. Hieraus tritt das Lollegium in dt« Beralhung über die Schul-Budgets ein. Abgesetzt werden die auf d« Tagesordnung stehende» Budgets der höhnen Schulen. vorbehältlich d« Beschlußfassung üb« einzelne Positionen genehmigt man Conto 11 (Feuerlösch wesen), lehnt die Benutzung eines Gewölbes im Ertgeschvffe des StockhauseS zu Zwecke» für die I. Feuerwache ab uud stimmt dem Anträge des Löfchausschusses, der Rath wolle das Gewölbe and« weit vermiethen, zu. Die ablehnende Erklärung de» Herrn Crayen, seine «folgte Wahl als Stadtverordneier be treffend, wird als begründet anerkannt. Nachtrag. * Leipzig. 17. December. Das Weihnachts fest rückt immer näh« heran «nd wir wollen des halb nicht unterlassen, nochmals die Aufmerksamkeit der dielen geehrten Leser dieses Blattes, welche gern an einem menschenfreundlichen Waeke Theil nehmen, auf die Weihnachtsbefcheervng für Kinder würdiger Arme» unserer Stadt hiazulevken. Es ist mit lebhaftem Danke avzu« erkenne«, daß dem Lomitb, welches die Bescheernog mit aufopfernder Thätigkeit in die Hand genom men, auch in diesem Jahre zahlreiche und bärächt- ltche Beiträge zugeg«vaev sind, mit deren Hülfe gegenwärtig etwa der Bestand des vorigen Jahres erreicht ist. Indessen da die Zahl Der«, welche sich »m Berücksichtigung bei de« Bescheerungsacte gemeldet haben, in diesem Äahre eine nicht »nbe- deutend größere ist als vor Jahresfrist, so wird das ComUb, wenn nicht noch neue Beiträge eia- grhen, leid« in die Rothwevdigkeit versetzt sein, eine nicht geringe Anzahl der Bittsteller zurückzu- weisen. Aus diesem Gruade möge hiermit noch- «als ein warm« und dringlicher Appell an die öffentliche Mildthätigkeit der Bewohn« »ns«« Stadt zu Gunsten der gelachten Weihnacht!» bcscheeruog gerichtet fein. * Leipzig, 17. December. Mit dem heutigen Tage ist nufer Weihnachtsmarkt eröffnet u-orden, und damit hat sich auf dem Markt platze sowohl als auf dem Augustusplatze ein recht lebendiges Büd entfaltet, das namentlich an letzter« Steve insofern »»genehm berührt, als auf d« gauze» wetten Schneedecke inn«h»lb einig« Stunden ein prächtig« Tannenwald entstanden ist. Das Kaufgeschäft in Ehriffbänme» entwickelte sich schon frühzeitig, und man kann uur wünschen, daß ans dem Marktplatz, wo zahlreiche Tewerbetreibevd« ihre verkaufsstätten aufgefchlageu habe», ebenfalls ein recht flott« und groß« Umsatz stattfinde« möchte, da an diesen Markt große Hoffaungeu allezeit gekuüpft werdeu. * Leipzig» IS. December. Die i« nächsten Frühjahr in Leipzig stattfindende FachauS- stellung der Drechsler »nd Bildschnitzer Deutschlands und Oesterreich-Ungarns findet, wie man aus Berlin meldet, tu dor- tigeu maßgebende» Kreisen lebhaften Aaklaug. Bor einigen Lage» fand ans Veranlassung des Direk tors des Kunstgewerbemuseums, Herrn Srunow, »nd des Vorsitzenden de» Kanfigewerbevereins. P »sessor vr. H Vogel, eine Eonserruz statt, z» welch« die derschiedensten Interessenten, die Ober meister der Drechsler- und Bildschnitzer-In nungen ,c. «schienen waren. Sämmtliche Redner «.kannten nicht nur die Nützlichkeit, sondern auch die Nothwendigkeit ein« solchen Ausstellung im Ioiereffe der deutschen Industrie au. Deutschland, so wurde betont, sei auf de« Gebiete der Drechller- und Bildschuitzerkunst ganz besonders leistungsfähig, und d« Erfolg, den diese Au-o-llnng für Deutsch land «geben werde, fei deshalb nicht tn Zweifel zu ziehen. Ein gewähltes Co«i!b wurde zunächst mit der Einberufung ein« größeren Versammlung beauftragt. — Heute, Donnerstag de« 18. d., wird »ns Friedrich Hasse in außergewöhaliche« Maße durch die Vorführung ein« hi« noch nie gespielten Rolle interrssiren, nämlich der de» Ministers Fox indem «»»gezeichnetenLustspiel „Pitt «nd Fox" von R. v. Gottschall. Bisher hat Friedrich Hasse diese neue Rolle auf seinen Gastspielreisen nur tn Magdeburg zur Darstellung qebrscht, ws ihm für dieselbe von Seiten der Kritik uns deS Publica«» die glänzendste Anerkennung zu Theil wurde. Mit dem Gaste zugleich wirb an diese« Abend vr. August Förster austreten »nd zwar tn der Rolle de- Soughton, welche dem theatnbefuchen- den Publicum noch au- früherer Zeit in best« Erinnerung ist. — Nächsten Sonnabend den 2V. December wird i» Neuen Theater die hier lange nicht gehörte reizend« Op« „Der Postillion vor» Louju- meau" zur Ausführung gelangen Die Titelrolle wird der köuigl. sächsische Hofopernsäng« Anton Erl aus Dresden singen. — „Klein Däumliug" hat am Dienstag Aber.d einen durchschlagenden Erfolg erzielt Nach jedem Aktschluß rauschend« Beifall. Die jugendlichen Zuschauer, »uter denen Kind« im zartesten Alter sich befanden, w»ren entzückt von den verschiedenen Bildern, die ihnen vorgrführt wurden. Die Drrec- tion bat es auch an Nicht- fehlen lassen, das Stück so glänzend wie möglich auSzustatten. Leid« ist es ihr nicht «özlich, die reich verdient« Ernte zu halten, da am 23. December ein G-stspiel der »nt« des Herrn Morrison stehenden Negergrsell- schast beginnt. Es staden demzufolge nur 0 biS 8 Vorstellungen von „Klein Däumling" statt. * Leipzig, 17. December. Die gesellige Vereinigung, welche am gestrigen Abend auf Anregung d« Gesellschaft „Insulaner-Riege' in d« Eentralballe stattsand, erfreute sich eines so zahlreichen Besuches seitens deS Publicum», daß der große Saal dicht gefüllt war. Auf der einen Seite mochte der edle Zweck der Festlichkeit, deren Ertrag zu ein« WeihnachtSfreube für Arme «ud Unglückliche bestimmt ist, und auf der anderen Seite di« in Aussicht gestellte, diel verheißende Bereinigung von mitwirkevdeu Kräfte« die so be trächtlich« Anziehungskraft ausaeübt haben. Die Erwartungen auf euren ausgezeichneten, wirklichen G'nuß gewährenden Verlauf d« Abendunter» Haltung wurden denn auch nicht getäuscht, i« Gegentheil. wir sind überzeugt, daß Jedermann den veranstalt«» de- Festes lebhaften Dank gezollt hat. Vorzüglich »nd überraschend in seinen Lei stungen war in «st« Linie der Improvisator Herr Prof. Herrmann, welcher auf die verschiedenste Weife glänzevves Zeugniß von fein« Knust ab- leqte. E» erhob sich nach seinen improvisatorifchen Borträgen, insbesondere nach den humoristische» Darlegungen über „die Betrachtungen eiurS Dorf- schulmeisters über die Lcichenvnbrennuug", die „Gefühle eine- Proletariers beim Anblick eine- Paares Glacb-Handschuhe" rc, sowie nach dem Vorträge der Schlrßnumm«, die aas mehrfach« Verwendung und Einreihung von mehr al» eine« Dutzend au- dn Mitte d« Anwesenden genannt«, ganz verschiedenartiger Stichworte zu einem präch tigen Gedichte bestand, rauschender Beifall »nd stürmische Heiterkeit. Bon den Gesängen d« ge meinschaftlich untn Leitung des Herrn L. Greifs auftretenden Gesangvereine „Harmonie" »nd „Hella-" zeichneten sich namentlich die Bor- träge dnLied« „Glaube, liebe, hoffe" von 3. BorS- dorf, „DaS treue de»is«Le Herz ' von Jul. Otto, „Frühling ohne Ende", Mäunerwor von C. Reinecke, «nd „Ständchen". Männerchor von Marsch««, al- tüchtige, die künstlerische Durchbildung der ge dachten Vereine im besten Lichte darstellende Lei stungen a»S Der Dritte im Bunde der mit« wirkenden Künstler waren die beiden Zither- virtuosen Herr Peter Renk und Herr Johannes von der Aehl, die mit glücklichem Erfolg wett eiferten, um aucb fü> ihren Theil zum guten Ge lingen der Abendunterhaltung bnzutrageu. Bei de« vortrage dcß Stücke- „In stiller Abend stunde" wurd« eine überaus klangvolle 42saitig- Loucert-Zither benützt, die einen Umfang in der Beg'ritung vom eingestrichenen t bis zum Contra b' hat. Der pecaniäre Ertrag der geselligen Ver einigung wird sicher ein namhafter gewesen sein, da die siimmtlichen Mitwirkenden in dankbar an- zuerkeovender Bethätigung menschenfteuvvliwer Gesinnung auf jede- Honorar für ihre Thätigkeit verzichtet haben. ) Leipzig, 17. December. Aus einer höchst gefährlichen Lage wurde gestern Abend ein junger Mann befreit, den man auf dem Eise des Pleißrn- flusses am Schleußiger Wege in der neunten Stunde antraf. Derselbe lag nämlich, wahrschein lich in Folge übermäßigen Genußes von Spiri tuosen, auf der Eisdecke lang ausgestrrckt »nd zwar unmittelbar neben einem aufgehackten Wasserleche. Er war auf dem Else Schlittschuh gefahren und an dieser Stelle, von Schlaftrunkenheit übermarnt, liegen geblieben. Roch rechtzeitig kam ihm Hülfe, um ihm vom Tode de- Erfrierens zu retten. Mau brachte ihn nach der nächsten Pollzeibezirkswache, von dort aber mittelst Wagens zur einstweiligen Verwahrung aus de» Naschmarkt. — In der Südstraße ging gestern Nachmittag ein einspän niges Schlitteageschrrr, i» welchem eine Frau faß, plstzlich durch. Der Kutscher wurde heradgrworfen »ud noch ein Stück mit fortgeschleist, während sich die Kca» durch einen kühnen Sprung aus de» Schlitten rettete. Das Pferd jagte mit de« Schlitten bis nach dem Dölitzer Weg und traf üort bei« Bahnübergänge aas einen »»fällig an fahrenden Elfenbahnzug aus. Zum Glück wurde dadurch ein Unfall für den Zug, der fetue Fahrt ungehindert fortsrtzte, nicht herbeigeführt. — Die Gesammtzahl der während der letze» 24 Stunden hier auf/grifft»«« »ud bei« Poltzetamt zur H"st gebrachten Individuen hat wieder einmal die Höh« von nicht weniger als 6t erreicht. — In der Windmühlenstraße wachte heute Nach mittag ein Architekt in der Wohnung feiner Geliebten, «it der er in Differenzen gerathen, einen Selbstentletbungsverfuch, indem er sich hinter der Thür anfhiug. Man traf den Unglücklichen jedoch noch lebend an, befreite ihn von der verhängnißvollen Schlinge und brachte ihn in- Krankenhaus. — Daü „Dochenbl. für Plagwitz-Ltndeuau" meldet: In den nächsten Tagen wird der General- Postmeister vr. Stephan unfern Orte« einen Besuch abstatten, der in der Hauptsache einigen größeren industriellen Etablissements gilt, welche sich in ihre» Interesse betreff» ihres postalischen Verkehr» an ihn gewendet haben. Daß bei diesem Hiersein unser« sich eine- stet» steigenden Verkehrs e» freuenden Postamte ebenfalls die Ehre eines Be suchs de- ReichspostmeisterS zu Theil werden wird, ist selbstverständlich. * Knauthayn, 17. December. Vor einigen Tagen kam zu dem ersten Lehrer der hiesigen -Schule, Herrn Herfurth, ein Drescher deS diesigen Rittergutes und händigte demselben einen Betrag von 4 Mk. 70 Pf. alS da» Resultat einer unter don Dreschern »ud Anspännern veran stalteten Sammlung für die Hinterlasfenen der Berunglücklkn im Zwicka »er Brücken berg schachte ein. Für denselben Zweck wurde nun auch in der hiesigen Schule eine Sammlung veranstaltet, welche eine Summe von 20 Mk. 38 Pf. ergab, so daß mithin au- diesem kleinen Kreise eine Gesammtsumme von 25 Mk. 5 Pf. dem LiebeSwerke hat überwiesen werden könne». -f Dresden, 16 Dccemder Der gestern ver haftete Raubmörder Helbig hat bei seiner polizeilichen Vernehmung ein offene- Grstäadniß abgelegt und ist alSbald in da- GerichtSgefäugniß abgeführt worden. Derselbe räumt ein, die blutige That von langer Hand vorbereitet zu haben, weil er in Nahrnrigsforgen gewesen fei und gewußt habe, daß die allein wohnende Pfandleiherin Wittwc Jahn, deren Mann »»längst gestorben, werthvolle und leicht veräußerliche Sachen belaß, durch deren Raub er seiner Noth ein Ende zu machen gedachte. Die tödtlichen Streiche habe er fein-m Opfer «it eine« großen, schweren Schmiedehammer beigebracht, den er bisher zur Kohlenzerklcinerung benutzte. Der fragliche Hammer ist in der Iahu'fchea Wohnung, m Druckpapier verpackt »ud «it einem Bindfaden »mwuaden, auf ein«« Regale vorgefuuden worden. Der Ver brecher hat sich nickt die Zeit genommen, die Emballage von dem Ham»er zu entfernen; denn die Papierumhüllung de-Mordinftrameutes triefte von dem B!ute ver Erschlagenen. Die geraubten Sachen, welche Helbig in der Eile zusammen« gesackt hatte, waren Psandgegenfländ« un Werth« von 400 Mk. Die Wittwe Jahn, deren Unter bringung im städtischen Krar.krnhause «»geordnet wurde, lebt noch, ist aber heute Abend noch be wußtlos. An ihrem Aufkommen wird gezweiselt. Kurz vor der That verkehrte Heibig in einer Restauration auf der Wilsdruffer Straße, wo er auffällig viel Bier zu sich nahm, jedenfalls um sich den „gehörigen Muth" anzutriuken. Der Verbrecher wird uns a'- ein verkommene- Subjekt geschildert. Seine N'i rung zu opulenten Ausgaben soll zu de« verbrechen seine- Vater« die intellec. tuelle Beranlassurg gewesen fein. Wie man sagt, war er ein eifriger Socialdemokrat. Aus -em Seichastsverkehr. k DaS ehedem am Markte Nr. 17 gelegene Schau- gewölbe der wohlbekannten Firma Karl Grntzle domicilirt seit einiger Feit in dem Neubau „Lkdrg's Hof", Pktrröftraß« LO, und hat mit der Ueberstrdelung auch eine beachtenSw-rth« Erweiterung der Geschäfts- räume vollzogen. Schon die ganz« Ausstattung des Gew-ib^S, da- mit seinen mannichfaltigen Sechen auS dem Gebiete der keramischen Kunst ehrr einem kl,inen Museum als eimm Kaufladen gleicht, ist eine äußerst imposante und vvrtherlhafte. Alle G sindungen der Neuzeit find bei der Herrichlung »„rwetthet wor ben. DaS ganze Arrangrm-nt ist rin sehr vorzüg liches und von den drei Fenstern hat jedes sein« be fand:« Ausst-llung aufzuweisrn; den während iu d m ersten Fenster e,n Flor der frivftrn Pariser Bl:,m>:i, und Blattpflanzen von einer reizrnden Natürlichkeit in dis kuoen sLLt, enthält dal zweite Fenster nur Kunstguß-Gegenstände tn Bronce (Schalen, Candelabrr rc.) und endlich da» dritte Fenster ausschließlich Erzeugnisse der plasti schen Kunst (Figuren und Gruppen in EvpS, GIfenbeinmass«, weißem und buntem Btscuit-Vorz-uan und broncirter Lerracotta) und namentlich prächtige Phantafieftücke. Und welche reiche Fülle entwickeln erst die inneren Räumlichkeiten mit den altdeutschen Krügen und Pocalen, meist nach Originalen der Museen zu Nürnberg und München beraestellt. ferner di» schweizer, die englischen und italienische» Majo- I'k.n rc. Ts fehlt uns brr Rau«, alle die kostbaren Objecte, dir sich hier de« Luge darbieten, weiter zu benennen; wir lad-n vielmehr Liebhaber zu eine« Besuche des Etablissements ein, in dessen oberen Räumen besonders häuslich« Bedarsk-Atttkel in Por zellan und Steiugut aufgespeichert find. f Heber dir dieöiäb^g« »ei«er«1, in Krouk- reich ftno trqurige Nachrichten »tngrgangeu. Die selbe soll nur rw L« Millionen Hectohter ercelen haben, gegen ca 80 Millionen Hecioliter in ftstd-'ren Jahren; die Preise »erden dadurch bedeutend hö er. und wenn man bedevkt, daß seit de« 8. Juli b. I. der Zoll auf die französischen Weine erbebuch ettödt worden ist, und zwar ohne Unterschied zwischen ttzrun n und billigen Sotten, so daß für billige Wrine eben so 'viel grzahlt werden muß wie für die rheue'st-n, was nicht naturgemäß, aber doch einmal nickt zu ändern geht. — wenn man die- Alles üderkgt, so muß man sich wundern, daß die Leinhandlung von vr Malst Vier, c,ve» pr„ee, in Deutschland noch rxlst ren kann! ES gr(i t da»2 -tn besonderes vertrau« n auf die Zukunft, so wie ein fester Wille, um bei solchen nne.uarteten unangenehmen Zwischrn- ftllrn ein so undankbar f.eworveneS Anternehw n wie da- äm e»,*» ä« keanee weiter zu führen. Es ist daber Herrn OSwald N er der beste Erfolg nnb der nötige Mr tb zu wünschen, um alle diese Um stände zu überwältigen. f Asche's vrouchtal-Pastillen gehören k in«»- Wegs zu zrnrn Produkten marktschreierischer Reciame, denen diese -et- bereite Lame Liebesdienste in der Orssentlichkeit leistet und sie al- Wundermittel grae« so und so viele Krankherten und Gcbreste aupreist. Asche'S Pastillen find wirklich Speufica gegen Husten, Katarrhe, Heiserkeit und andere Seiden d>r Luft wege. Li« zeichnen sich durch eben so rasche wie radikale Wirkung auS. Eie find deshalb schon fest Jahren, namentlich in der Künftlerwelt sehr brlrebt und am meisten unter ähnlich« Producten ange wandt. In den Gutachten, welche den elegant ver packten Pastillen beigegebe» sind, fi urtren dre Name» fast aller berühmten euro>älschen Sänger und Sänge rinnen, Schauspieler rc., die sich unbedingt vud mit bohrm Lobe über die treffliche Wirkung der Asche- scher» Pastillen au-sprechen. Wir nennen aus der großen Zahl der Altrstirenden: A°)clne Patti^Lefilöe Ans!, Christine Niiffon, Riftori, Sheodor Wachtel, Frau Prjchka - Leutn-r, vr. Krückl, Diener. Adams, Dtrector Pollirn. Karl Sontag, Marie Geistingrr u s. w. u. s w. Aber auch im großen Publicum haben sich die Akche'schen Pastillen das Rerommee erworben, echte Heilmittel-Präparate zu sein, und dürfen dieselben namentlrch jetzt während der rauhen JadrrSzeit allen HalS- und Kehlkops-Leidend-n em pfohlen werden. Diese Pastillen find hier in allen Apotheken zu haben. k Die Dresdner Firma «chwetzer-vazar. Mrffow ch »alsschmiöt, welche iu Leipzig, Nüri.- berger Straße 81, em Zweiaaesckäft eröffnet hat, brtnat eine Neuheit in der Wäschebranche und zwar rin Borhemdchen mit Armlöchern und Achselstücken, ähnlich einer Weste Dass lbe hat den Vorzug, nie zu rutschen oder sich zu verschieben und wird nur mit einem Knopf geknöpft. Dazu paffend sühn die Firma eine große Auswahl neuerer Schn,Ne in Kragen und Manschetten. Ebenso ist für ein reiches Gor iment in Damenwäsche geso-gt. Außerdem find NeudeUen in Gardmen dort zu finden und find die Preise derartig müßiz, wie man bei so gediegener Waare wohl selten finden dlllste. k Die Droauen- und Parsümerirhandlung vo« T. »erutzt L Lo., Grimma'sch« Slroßr Nr. »s, bietet auch zum dir-jähr g n SeibnachtSfiste eine große Auswahl zu F?stg swrnken passender Parfü merien» die beliebusten Toiletteseifrn in ele gant ausgestatttten Canon-, Cartonnagen mit den feinsten Parfüm» und Eeiftn gefüllt, echte- L», äe colo,»« verschiedener renommirur Fabriken i» Kistchen don « und IS Flaschen, Toiletteaege» ftände, Kopf-, Zahn-, Taschen- und Nagel- dürften rc. rc. Srhr groß; Auswahl delirbter Ta schentuchparfüm» d>:r renommnt-n Fabriken des Jn- und Auslandes von Pinaud, Lubin in DariS, Ltkinson, Bavlay L Co, Hendrik, Ptrße A Lubin in London, Treu L Nuglisch in vcrlin, Sar»'s Sohn L To. in Wien unter Garantie der Echtheit bei directem Bema. Räucherlam-en, China- und Japanwaaren, Attrap:«, überraschende ES-rze, echt KönigSberaer Marzipan, Chocoladen, Th«?, franz. Liqurure, Punschessenzm rc. rc k Schon zu wiederholten Malen haben wir Ver anlassung gehabt, auf die gewaltigen Fortschntle bin»^»eisen, welche die Gnmmiwaareu-Induittie gemacht hat, und mit jedem neuen WrihnachiSs.st mehrt sich auch die Zahl der hierher gehörigen Art kel. Cm vollcülnqes Zrugniß hierfür gi-bl da- renam- mitte Ctabliff ment de- Herrn Hoflieferanten Gustav -ries, Peter-straße Nr. 8, in welchem sich, gefüllra arrangitt, thatsäwlich für jeden Besucher beiderlei Geschlechts, vornehm oder Gering, etwa- find,, wa» zu einem nützlichen und paffenden Weihnacht»- geschenk sich eignet. Aber auch für das kleine Volk find eine Unmasse von Spielsachen auS Gummi hei- «rsiellt worden, welche den Vortheil großer Haltbar keit haben und bei denen, waS die bunten Sache,' anlangt, durchaus unschädliche Farben anaewender worden find. Ganz abgesehen von den Spulbällen, Jagden, Hühnerböfen, Schäfereien, Menagen,n rc rf: besonders auf dieLusftellung der Puppen etne großr Auf merksamkeit verwendet worden; dreserLrtikrl ist vertr ten in allen Größen, ven der kleinen vadepupp« bis »rn hochtle-rnttn valldame; nicht minder beachten-» nh fin» dre verschiedenen Threre auf Rädern mit P>>r- we'k. Unter den praktischen Frstaeschenken heben w r außer Kopf> und S'tzkissen von Seide und Prlz, » nd den Teppichen, Ttschdeck-'N, Läufern rc. noch die gr,.ß« Auswahl in Leiütte-Lttikeln aus Hartgnmmr b.r. vor, ferner di« Regemöck« und Mäntel für Mrlita e, für Hrrren, Damen und Kinder, die verschiede, en FußbrklkidungögegenflLndr, die Reise-Ctuis, und end lich die lür Hau-frauen so wichtigen Wasch- und Wring-Maschinen und andere deachtenswrrthe H.,u-- Haltung-r?gen«ände. Wie gesagt, das Lager b» tet einen Wnhnachtsbarar für sich, denn Jedermann > er- mag darin etwas Paffend«- heraukzustndm und ist dabei hinsichtlich guter waare und civiler Preise auf das Beste gewahrt. Telegraphische Depesche«. Berlin, 17. December. Abgeordnetenhaus. Taarsordunng: Elbinger Petition wegen der St- mmtavschnleu. Der Cnltasmiuister rechtfertgt die verwalt»«« vor de« vorwarf, als bedeute sie di« Reaktion in kirchlicher Beziehung Bedeate der vorwnrf, baß er die christlich« volkserzieh-ng schütze, so acceptire er ven Borwarf, bedenke d<r, selb« aber, daß die Regierarig die bürgerliche Schul eine« conseffioaelleu System ober einer Religion-.
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