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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.02.1913
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-02-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19130205014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1913020501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1913020501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1913
- Monat1913-02
- Tag1913-02-05
- Monat1913-02
- Jahr1913
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.02.1913
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«eftellt, so daß tatsächlich nur 18 Grundstücke zur Verstetge- rung kamen. Bei dielen entstand ein Hypothekenaussall von insgesamt 368 680 Mk.. worunter sich freilich Kosten von «8 000 Mk. und 55 000 Mk. besinden. die noch auf anderen Grundstücken mitlasten. — In -er Feuer bestatt» ugsanstalt der Stadt Dresden wurden im Januar 60 Personen ctngeäschert, und zwar 85 männlichen und 25 weiblichen Geschlechts. Bon den Verstorbenen ivaren 51 evangelisch, 4 katholisch. 3 mosaisch und 3 Dissidenten. In 56 Fällen fand religiöse Feier statt. Vorn Tage der Inbetriebnahme tS2. Mai 1011) sind dies Kö4 Einäscherungen. - Staatliche Kraftwagenverbindungen. „Wolsss Sachs. Landesüienst" verbreitet folgende Mitteilung: Die Presse beschäftigt sich in neuerer Zeit vielfach mit Ser Frage, welche öffentlichen K ra s t w a g e n v e r bi n ü u ng c n gurrst vom Staate eingerichtet werden möchten. Wie von zuständiger Stelle mitgeteilt wird, ist beschlossen worden, zunächst die bereits in der Rcgicrnngsdeiikschrist genannten Linien i»S Leben zu rnsc», d. s. eine Linie von Pirna über Zehista nach Liebsladt, eine Linie von Viabebcrg über Grvßröhrsdorf nach Bischofswerda, eine Linie Olbernhau-Züblitz-Marieiiberg—Wolkenstein, nach Befinden mit Abzweigung nach Rübcnau, eine Linie von Limbach nach Waldenburg, sowie Verbindungen von Plauen i. B. einerseits »ach Oeisnitz, anderseits über H-aikcnstein A»erbach Bodewisch Rothenkirchen »ach Eibcnstock, mit Anschlüssen nach Reichenbach i. B„ Schnee- Lerg — Neuitädtel und Iohanugcvrgcustadt. Mit der Verwaltung und Leitung der zu errichtenden staatlichen .Kraftwagenlinien ist unter Oberaufsicht des Iinanziniui- fteriirins die Gcneralüirektion der Staats- eisenbahncn beauftragt worden. Die Vorbereitungen für die Einrichtung und Eröffnung der genannten Linien sind in vollem Gange. Eine Anzahl Kraftwagen sind be- rcitS angckaust worden. Welche Linie zuerst dem Betriebe übergeben werden wird, kann zurzeit nicht angegeben wer den, da dies u. a. von dem Ergebnisse der mit den Be teiligten zu führenden Bcrhaudlunge» abhängt. Ehe nicht die vorgeüachtcn Linien eröffnet sind, haben etwaige weitere Wünsche keine Aussicht auf Erfüllung. — Telephonischer Zeitdicnst. Eine wichtige und sehr praktische Neuerung, die in einigen Städten bereits bc- steht, ist zurzeit auch i» Dresden cingesührt worden. Es handelt sich um einen televhvnischen Zcitdiens«, d. h. eine telephonische Uebermittlung der genauen Lternwarteont an jeden Fernsprechieilnehmer des Stadtbezirks Dresden. Die hier seit langen Jahren domizilierende Firma Dresdner Privat-Tclcphon-Gesellschaft, <8. m. b. H.. hat unter der Anschlustnumincr 12600 einen derartigen Zeildienst ein gerichtet und gibt auf telephonische Anfrage unter ae naunter Nummer jedem kostenlos die genaue Llernwarte-- zeit an. — Der Bezirksausschuß der Aintshauptmannschgst Drcsdeu-N. hält am 12. Februar vormittags -',11 Uhr Sitzung ab. - Zur Preissteigerung für Schuhwaren schreibt man »ns: «lieber bohc Schuhpreisc wird jetzt vielfach Klage ge führt. ES ist auch nicht zu leugnen, das: die Lchnliprcifc in den letzten Zeiten gestiegen sind. Die Ursachen liegen einmal darin, dast die Schuharbeiterlöhnc stark in die Höhe gegangen sind, aber auch die Lederpreise sind gestiegen. Diese wiederum sind nicht willkürlich von den Leder- sabrikanten in die Höhe gesetzt, das wurde schon durch die Konkurrenz ausgeschlossen werde». Die Lederpreise sind ge stiegen, weil die Hüntepreise und die Gerbereiarbeiterlöhnc sich gesteigert haben. Also Lohnerhöhungen und die Steige rungen der Häutepreise sind die Ursachen der Erhöhung der Schuhpreisc. Der Käufer von Schuhen bekommt in deren Preise die Wirkung dieser Ursachen zn spüren. Wie stark die Häutepreise sich gesteigert baben, geht aus einigen Zahlen hervor. Am 1. Januar 1908 kostete 1 Pfund Ochsenhaut auf den Berliner Auktionen 4l!4 Pfg., dagegen im Dezember 1912 67>- Pfg.: das ist eine Steigerung NM 26 Pfg. oder um 60 Prozent, t Pfund Kalbfelle ohne Kops kostete zu den gleichen Zeitpunkten und 101 Pfg. Das ist eine Differenz non 82'- Pfg. oder nahezu 50 Prozent. Weder die Leder- noch die Schuhpreisc sind in dieser enormen Weise In die Höhe gegangen: aber das, die Verkäufer von Leder «Nid Schuhen, wenn sie bestehen wollen, auch ihre Preise steigern muhten, ist klar. Fragt man wiederum, weshalb die Häute so stark im Preise gestiegen sind, so liegt dies einmal daran, das; das Angebot in Häute» nicht groß genug war, was ja auch am besten durch die Flcischknapphcil be wiesen wird, und sodann daran, das; die Nachfrage nach Häuten nnnerhältnismästig gewachsen ist, weil die Ber- wcndung no» Leder wegen der Zunahme des Sports, deS Automobilverkehrs, der Mode usw. sich ausgedehnt hat. Gewiß ist es bedauerlich für das konsumierende Publikum, daß neben der LebcnSmittelsteigeriing auch noch eine Preis steigerung für Schuhe eingetreten ist, aber weder die Schuh- noch die Ledcrsabrikantcn sind dafür verantwortlich zu machen. Im Gegenteil, sie haben, da sie für ihre Erzeug nisse die den Häuteprcissteigcrungen entsprechenden Preis erhöhungen nicht durchsetzen können, mit dem Publikum zn leiden." — Stistnngszinsen ou Lohndieuer und Kellner zn ver gebe». Der 1893 hier verstorbene frühere Gastwirt Mar schnei hat 5000 Mk. letztmillig mit der Bestimmung ausgesetzt, daß von den jährlichen Zinsen zwei Dritteile zur Unterstützung armer und hilfsbedürftiger Lohndiener und Kellner, die in Dresden ihren Untcrstütznngswohnsitz haben und um Unterstützung nach- fuchcn, verweiset werden. In diesem Jahre sind litt,»7 Mk. »u verteilen. Geeignete Personen haben ihre Gesuche bis zum 18. Februar unter Beifügung der Answeispapierc beim Armenamt cinzuretchcn. — Die Hciztcchnische Landeskommission, Prüsungs- anstalt und Beratungsstelle für Einzelheiznngeu des Töpfcr- gewcrbes. hier, Am Sec 6, hat eine Broschüre herauSgegcben, die den Titel trägt: „Praktische Winke sür die Be heizung unserer W o h n r ä u m e" mit 24 Kunst blättern für Ocfcn und Kochherde. Das Buch soll allen Wohnungöinhabern zeigen, worauf sie bei der Wahl einer zweckmäßigen Heizanlage zu achten haben. Es enthält Regeln für den Ban und die richtige Bedienung der Oefen und Herde zur Erreichung einer guten Ausnützung der Brennstoffe, bei rauchschwacher und rnsifrcicr Verbrennung derselben. Es behandelt den Wert der verschiedenen Brenn stoffe und der verschiedenen Schvrnstcinanlaacn. Das Buch wird zum Selbstkostenpreis in der Prüsungoanstalt Am See Nr. 6 verabfolgt. — KSnigl. Sachs. Verein für Luftfahrt. Der nächste Dorlesungsabend über Meteorologie findet in der Königlichen Landeswettcrwarte morgen Donnerstag Uhr über Tragfähigkeit der Luftfahrzeuge und In strumente. wie Variometer nsw., statt. - Vorträge im Deutschen Flottenverein, „lieber die Bedeutung einer Blockade" wird in einer Versammlung des Ortsverbandes Dresden vom Deut schen Flottcnvcrcin der Präsident des Gesamt vereins Großadmiral v. Koest er Mittwoch, den 12. Fe bruar. im Gcwerbehause sprechen. Vorher hält Dr. Vos - berg-Nekow lBerlin) einen Vortrag über: „Das neue China und Deutschlands Aussichten auf dem ostasiatischcn Markte". — Vortrag t» der Oekouomischeu Gesellschaft, lieber <vte «rbettSteilungzwi scheu Land undStaöt -et der Produktion von tierischen Nahrungsmitteln, als Hilfsmittel zur Regulierung der Lebcnsmittelpreisc", wird Herr Professor Dr. Falke (Leipzig) in der von der Oeko. «»mische» Gesellschaft i. K. S. für ecreitag, den 7. Februar ISIS, nachmittag- 4 Uhr. in der Deutschen Schänke «Lettzer u de» Drei Raben in Dresden-A., Martenstr. 20, al.. angesetzten Gesellschastsversammlung ciuen Vortrag halten. Hierzu haben auch Mchtmttglteder kosten« losen Zutritt, sofern sie bis zum 7. Februar d. I., mittags 1^ Uhr, in der Geschäftsstelle der Ockonomischen Gesellschaft tu Dresden-A., Lüttichaustrastc 26 pari.. Eintrittskarten entnehmen. Am Eingänge des Vortragslokales werden solche von nachmittags */-4 Uhr zum Preise von 56 Psg. pro Stück verabreicht. — Lebhafte Klagen über die Veschasjeuheit der Brics- marke« sind in kaufmännischen Kreisen in letzter Zeit laut geworden. Seit etwa drei Monaicn werden von der Rcichs- pvst Briefmarkenbogen ausacgeben, die von ganz dün nem Papier hergestcllt sind, namentlich die geringeren Sorten: auch die Gummierung der neuen Marken bogen läßt zu wünschen übrig. Die Reichspostverwaltung hat sich zu dieser Maßnahme bewogen gefühlt, um auch aus diesem Gebiete weitere Ersparnisse zn erzielen. — Die städtische Leihamtszweigstellc Maternistraßc 17. 1. Etage, bleibt Montan, den 10.. und Dienstaa. den >l. Fe bruar. wcacn Reinigung g c s ch l v l s e n. Fällt der Fällig keitstag eines Pfandscheines auf einen dieser Tage, so gilt als solcher bestimmungsgemäß der nächste Werktag, svnach Mittwoch, der 12. Februar. Die Hanptslelle in Neustadt, Hauptstraße 1, I. Etage» bleibt au diesen Lage» für das Publikum geöffnet. — Allgcm. ev.-luth. Kouscrenz. Montag den >0. Februar wird Pastor Richter, der Redakteur des „Lächs. Kirchen- nnd Schulblattes", in der Grnppenversammliing der Lnth. Konferenz in Dresden über das Thema „Lebendige Gemeinden" sprechen. (Hotel Palmenaarien, Pirnaische Straße, Anfang 8 Uhr.i Auch Nichtinitglicder», die sür die Bestrebungen der Allgem. ev.-luth. Konserenz Interesse haben, ist der Zutritt gestattet. ^ — Der Kirchcnkalcndcr der Keeuzparochic ans das Jahr 1013 wird jetzt an die Geineliidealicdcr ansgetragen und-denen, die sich zur Krenzkirche hatten, in der Kanzlei gern'unentneltlich ansgchändiat. Er berichtet von regem Gemeindelebcn im vergangenen Jahre. Ans dem Inhalt des lstzlen Jahres sei besonders hervvrgchoben, daß R. B ö h m e als vierter D i a k o n u s gewählt und cin- gewiesen. sür die abgebrochenen Diatvnatsqebände ein stattlicher Neubau anfacführt, das Bild des vormatiaen Oberpsarrcrs Obcrhosprcdigers I>. Debet ins non Pro sessor Bantzer sür die Hailptsakrislei gemalt wurde. Neben dem Verzeichnis der Kirchenvorsteher und der Scetsorger- bczirkc bringt der Kalender endlich noch Jahrhundert- erinnernngcn sür die Krenzlirche und Kreiizgcmeindc im Jahre 1013. Erinnerungen also an die bewegte Zeit vor 100 Jahren, da noch die ganze Altstadt zur KrenzgcmcinSe gehörte, und kirchliche Notizen für das Jahr >913. — In der St. Markuskirchgcmcinde sollen im Februar vier religiöse Vorträge sür denkende Männer ge halten werden Meiner Saal des „Denlschen Kaiser", Leip ziger Straße N2, abends ^9 llhrt. Donnerstag, den 6. Februar, wird Herr Pastor Riedel sprechen über „Bibel und Naturwissenschaft": Donnerstag, den >3. Febinar, Herr Pastor Hcnsel Uber „Bibel und Bibelkritik": Diens- lag, den 18. Februar, Herr Pastor Riedel über „Bibe! und Babel": Dvnnerstaa, den 27. Februar, Herr Pastor Hcnsel über „Bibel und Bildung". Der erste parochialc Familicuabcnd der Ehristuo- kirche wird Freitag, de» 7. Februar, abends 8 Uhr, im großen Saal der „Goldenen Krone" in Vorstadt Strehlen iDolmaer Straße 9» stattfinden. Er wird den Eharaktcr eines Rosegger-Abends tragen. Herr Hofschauspielcr Willi Gnnz wird Roseggers Heitere Geschichten aus der Alpen wett rezitieren. Außer musikalischen und gesanglichen Dar bietungcn wird Herr Pfarrer Lie. Dr. Warmnth über Roseggers „Leben und Schassen" sprechen. Das Programm ü 20 Pfg. berechtigt zum Eintritt, z» haben in der Kanzlei der Ehristnskirchc — Eingang 1) — und abends am Ein gang des Saales. — Bersöhnirngskirchc (Schandauer Straße DO, 1.). Heute nachmittag 0 Uhr gedenkt Pastor Dr. Martin über die Ordinationsrcdc Jesu bei der Aussendnng seiner Jünger zu reden (Matth. 10, 5 ff.). — Im Gemeinnützigen Verein spricht he»je abend 8 Uhr im alten Stadtverordnetensaalc, Landhausstraßc 7, Herr Sanitätörat Dr. Faust über „Historische Strcifziigc in N v r d a f r l k n" jini» Lichtbildern). — Heimalschutzvorträgc. .Heute abend 8'', Uhr spricht im BereinShaus Herr Ltadtbanrat N icß Freiberg über „A I i - F r c i b e r g s Bergbau, ein Knltnrbringer Sachsens," unter Vorführung einer großen Anzahl von Lichtbildern. — In Rackoivs Handels- und Sprachschule, Altmarkt 15, spricht beute Mittwoch, abends )<9 III;r, Herr Azcmnr ans London, er-instruct. Unin. Minn, über: .Japanese School and UinocrsO» Life". Eintritt frei. -- Der Verein für neue Fraucukleidunk! und Frauen- kultnr hält morgen. Donnerstag, von i bis 6 Uhr nach mittags, im Künstlerhans, Grunuer Straße, eine Aus- knnstssitzung ab. Zur Ausstellung gelangen u. a. Kleider und Mäntel aus der Werkstätte von Frau Marie Bvgel- Wommer aus München, außerdem Schuhwcrk, Wäsche und andere Unterkleidung. Der erläuternde Vortrag beginnt Vsö Uhr. Eintritt frei. — Im Verein für Sächsische Volkskunde spricht am 1V. Februar im Weißen Saale der „Drei Naben" Herr Bürgerschullchrer Bernhard Schneider über Weih nachten im volkstümlichen Lied und Spiel. Hieran schließt sich dir Ausführung von Gesängen, eines Adventsspieles, einer Hcrbcrgs- und Hirtcnszene, eines Krippen» und Drei- künigsspicls und eines HcrodcSdramas. — Dresdner Presseball. Wie erwähnt, wird beim Ball test des Vereins Dresdner Presse am 7. Februar im Ge werbehause der Tanz gegen i/stll Uhr unterbrochen, um den Besuchern einige Ausführungen zn bieten. Was Frank Wedctinds Stück anbctrisft. so sei bemerkt, daß Ober- rogisseur Lewingcr die Regie übernommen bat und neben dem Ehepaar Wcdekind die Königl. Hofschauspielcrin Alice Verden und die Königl. Hvsschauspielerin a. D. Lotte Klein-Fischer, sowie die Königl. Hösschanspieler Alfred Meyer und Willy Dietrich Mitwirken werden. In der Karncvalsgroteskc „Faschingsaiiskehr" hat Hvsopcrnsängcr Bussel die Regie: Mitwirken werden die Königl. Hosopern- sängerin Fräulein Freund und der Königl. Hvsvpernsänger Bussel, sowie vom Residenztheatcr die Herren Wieland und Hcllwig: ferner der Königl. Hofschauspicler Weinmann und Gemahlin, sowie verschiedene Damen und Herren in Masken, welche die verflossenen Karnevalsscftc vertreten. Eine große Aufmerksamkeit hat Graf Seebach dem Verein Dresdner Presse erwiesen, indem er gestattete, daß die Königliche musikalische Kapelle den Orchcster- tell bei den Aufführungen übernehmen darf. — Wir machen darauf aufmerksam, daß Karlen für Stühle an der Brüstung der Saalgnlericn im Invaliöcndank zu haben sind, welche die Möglichkeit gebe», den Saal bequem übersehe» und die Vorgänge ans der Buhne verfolgen zn können, ohne im Gewühl des Ballsaalcs stehen oder sitzen zu müssen. Zu den Borführungen werden übrigens S-tuhl- rcihen gesetzt. — Bon der mutigen, entschlossenen Tat eines dienst habenden Eiscubahuassisteutcn des hiesigen Hauptbahnhoscs, durch die einem Reisenden wenn nicht das Lebe«, io doch mindestens die gesunden Gliedmaßen gerettet ivurben, meldet uns ein Augenzeuge: Am 3. Februar ver suchte bei dem nachmittags 6,28 Uhr vom Hairptbalmhosc nach Tharandt abführenden Pcrsonenzuge ein älterer Arbeiter noch auf den schon in Bewegung befindlichen Zug aufzuspringen. Er rutschte dabei mit den Füßen vom Tritt brett eines Wagens 4. Klasse ab und kam mit den Beinen zwischen die steinerne Bordkante deS erhöhten NahnstZges und das Trittbrett: mit Sen Händen hiett er sich noch an den eisernen Wagenstützen an. Durch die Bewegung des ZugeS wurde der hängende Körper aber immer weitst hinein- und hinuntergcdreht, io daß der Verunglückte mit der rechten Hand loslassen mußte ond der Körper nur noch an der linken Hand hing. Im nächsten Augenblick mußten, die nun nachschleppende» Beine von den Vorderräder»! -es folgenden Wagens ersaßt werden Da sprang scsincll- entschlossen der Fahrdienstleiter hinzu und riß mit Aus bietung aller Kräfte den Gefährdeten aus dem Gleite uyd rettete ihm so das Leben oder doch iveniastens die heilen Glieder. Hätte der Abaesiürzte nicht sofort dem Anrusci des Assistenten „Lvstassen!" Folae aeieistel, dann mußte »n- sehlbar der Retter durch de» Gcacnsioß mit zwischen die Wagen gerissen werde», und dann waren beide dem siche ren Tode geweiht. — OrtSkrankeilkaste Dresden. Mitteilung «der die GeschästS- deioeguna ini D e z e »1 t> c r 1 » I 2. Der M>lgliedcrt>csia»d Ne- zisscrte sich Ende des Mvuais aus Utkiij?, und zwar 77 937 männ liche und V9 4IV weivtiche Versicherte. Anmeldunge» ersotaten 13 829, unter denen sich I2-II lediglich sür die Invaliden Versiche rung befanden, dagegen Abmeldungen 16 882. darunter UMI ledig lich sür die Invaliden-Versichernng, su daß dnrchichuitllich 1228 Meldungen pro Arbeitstag zn erledigen waren, «bezahl! wurden: Krankengeld a» Mitglieder für 91 nio Zage >53 131 Mk., Fainilienunterüüvuiig ssür in Hcilansialien nniergebrnchic Mit glieder) für 4281 Tage 41119 Ml., Wochncrinnennnieriiiiyung für 8732 Tage ^ 9969 Ml. und Sterbegelder 8161 Ml I» de» GeiicsuiigSöeimcil der Kasse iandeu 95 Piieglnige in der Dauer bis zn 4^ Wochen Ausnahme, während 91 Müglieder nach zu sammen ^3279 Verpsleglagen die Anbau "erließen Vn» diesen Geneie/den sind vollständig eriverbssähig 75 ,,„d gebesteri 16 e„t« lasten/worden. Die Zahl der bciiragszahlendcn Ardeilgehcr de- lruh/am Monatsschlusic 26 386, und zwar 11 926 iiir die Nranlen- uiid Invaliden-Versichernng »nd 12 369 lediglich sstr die I»kvntidcn Versichernng. / - Im Reiciwhos-Kabarett herrscht seit Montag ein 4 0 lIcS F a s ch i n g s l r e i b e n. Es !iegt wiederum ein vielseitiges, zum größten Teil heiteres Programm vor. Einiae Künstler und Künstlerinnen sichen nvcli vom ver gangenen Monat beim Publikum in bester Erinnerung, an erster Stelle der unverwüstliche Eonfcreneier Alfred Stein, der Ben Akiba zn widerlegen vermag. In der Tai bringt er Abend für Abend aus dein Schatze seiner eigenen heiteren und ernste» Dichtungen Neues. Die Zn- Hörerschaft amüsiert sich köstlich bei den mit trockenem Humor ^orgetroaenen Witzen und Erzählungen. Das am lst. Ja nuar abneschlossene Engagement der Wiener beliebten und populären Sängerin Hansi Führer ist verlängert wor den. Die Künstlerin findet ständig ein dankbares Publikum, das ihr Auftreten stets mit größter Spannung erwartet. Hansi Führer versteht es eben, nicht nur durch eine impo nierende Persönlichkeit und echt weanerisch gemiiiliche Vor tragsweise zu blenden, sie ist auch eine Künsilerin von voll endetem Könne». Hans Lederer, ebensnlls ein Wiener Blut, könnte den Eindruck erwecken, als sei er eine dnrcy und durch elegische Natur, so schmachtend und andächtig singt er von Lenz und Liebe, von Tugend und Heiligkeit. Als urwüchsiger Bayer stellt sich Robert Nickel, das bäu rische Unikum, vor. Seine Volkstypen, die launigen Lieder und Erzählungen sind dein Volksleben trefflich abgelansch,. Eil» Leonard ich eine jugendlich-hübsche Vortrags- fnustleri». Stimme und Ausdruck sind noch in der Entwick ^ lnng begriffe», versprechen aber gute Erfolge. Recht an- sprechend wirken die von Ekln Leonard und Hans Lederer . gebotenen Gesanasdnette. Eine B i 0 l i n v i r ! n 0 s i n , ^ Lady Graec vs Westmore, gehört seit Anfang dieses ^ Monats dem Kiinstler-Eirsemble an. Es wird versichert, daß die Kunst lern, einem der ältesten Adelsgeschlechtc Eng lands angehört. Ob sie vielleicht deshalb im Kabarett unter Halbmaskc anstritt'? Soviel ist sicher, daß sie als Violin- virtuostn über ganz hervorragende technische Fertigkeit. A, präzise und reine Tongebung und anlen Ausdruck verfügt. —^ Am Konzerlslüael begleitet nach ivie vor Kapellmeister Leo 2^ Weniger mit künstlerischem Geschick. In den Sälen I » spielen abwechselnd zwei gute Konzert-Kapellen. — Tascklcndirbc machten sich gestern abend im Faicsiinas ^,8 rummel der inneren Stadt bemerkbar. Einem Privat ' beamten wurde in der sechsten Stunde am Altmartt von einer maskierten Dame Konfetti ins Gesicht geschlenderi «-Z, und bei einer daraus folgenden Umarmung eine Brieftasche 2 mit 85 Mk. Inhalt ans dem Paletot gestohlen. » 3- — Zu erschießen versuchte sich gestern in einem Grund —2 stück der Glactsstraße ein ans der Bauhofstraße wohnender E'» Arbeiter. Dem Lebensmüden konnte die Waffe noch recht 2 zeitig entrissen werden, woraus die WohlfahrtSpvlizei den Arbeiter nach der Heil- und Pfleganstalt brachte. — Die Feuerwehr rückte gestern nachmittag in der O sechsten Stunde nach GlaShüttcr Straße 96 zn einem Küchcnbrande ans. In Abwesenheit der Bewohner inaren 2» der Kohlcnkasien und Brennmaterial in Brand geraten ^ — Gesellschaftsreise». Die nächsten vom MünchcncrReise- ^ I> » r c a u I. »ou Wicrzbicki ». Co., München, Tacho»er Straße 11, veranstaltete» Elite-Vergnügungsreisen, die »ntcr ltossisch-wiffenschaftlichcr Führung stehen, werden mit den lnrurivt<M DopNelschranbcndainvfcrn des Norddeutschen, sowie des Ocsterrcichi- schcii Llvi,d veranstaltet, und zwar geht am 18. Februar eine Jtalicn-Sizilien-Ncisc ab. Am 4. März folgt eine Tour nach Algerien bis in die Sahara und nach Tunis, am 1. April eine nach Spanien und Marokko und am 9. April eine andere nach Dalma tien-Montenegro—Korsn längs der Küste Albaniens. Außerdem fallen in diese Zeit zahlreiche abwechslungsreiche Ucbcrland Reiten nach Italien—Frankreich und England. Prospekte sind unentgeltlich zu beziehen durch obiges Bureau. — GeschästSbcfuch. Fruit Prinzessin Johann Georg bc« suchte gestern die Photographische Handlung von Oskar Bohr, neben Cafs König, und das Lcdcrwarcn-Spezial« geschäft von Adolf Nätcr, Prager Straße 26. und machte dort Einkanse. Außerdem besuchte die Prinzessin die Papierhandlung von Johann Frey, Hoflieferant. Georgplntz 14. — Militärgericht. Eine wüste Strgßcnszenc bildet Gcgenstgnd einer Verhandlung vor dem Kriegsgericht der 23. Division. Der Soldat Friedrich Wilhelm Kieefaß von der 6. Kompagnie des Grenadier-Regiments Nr. 101 hatte am 24. März v. I. mit einem Freunde in Staßfurt eine Bierreise unternommen und dabei einen tüchtigen Rausch erwischt. Abends n-ack» 0 Uhr zogen die beiden singend durch die Straßen der Stadl und wurden von einem Polizeibcamten ungehalten. Der Freund des Klee- saß benahm sich dabei so rcnitenl, daß der Beamie zu seiner Verhaftung schreiten mußte. Ta sich der Fcsi- gcnommcnr energisch wehrte, entstand zwischen itim und dem Beamten ein Handgemenge, wobei beide zu Boden stürzten. Dem Beamten blieb schließlich nichts weiter übrig, als dem wütend nm sich Schlagende» Handfesseln anznlegen. Nun griff auch Klecfaß kräftig in den tNang der Ereignisse ein, drohte dein Bcamieci, ihm den „Wanst" voll zn schlagen, und versuchte, den Freund ans den Händen des Polizisten zn befreien. Als dies nicht gleich gelingen wollte, versetzte er dem Beamten einen Faust schlag auf den Kops, daß der Helm zu Bode» siel. Nun war Kieefaß' Maß gerüttelt voll, »nd mit Hilfe anderer Beamten tonnte auch er verhaftet werden. Ans dem Wege zur Wache skaiidaiierten beide weiter und versuchten ncr- scbicdcntlich. sich zn befreie». Ans der Polizeiwache will Klecfaß von den Beamten geschlagen worden sein, tAn zeige hat er aber nicln erstattet.i DaS Gericht erkennt auf 3 Wochen Gefängnis wegen versuchter Gefangencnbesrei- nun und öffentlicher Beleidigung. Der Freund ist vom Amtsgericht Staßfurt zu 4 Wochen Gefängnis verurtellt ivordcn. — Laudgcricht. Vor der 5. Strafkammer begann <uu Montag früh ein ans vorläufig zwei Tage anberauwter Prozeß gegen den 1881 in Meißen geborenen Kaufmann Richard Lebcrecht Gottfried Weigel wegen Betrugs Z» der Verhandlung sind 19 Zeuge» vorgelaöcn: eine größere Anzahl ist bereits kommissarisch vernommen worden. Der Angeklagte begründete I960 in Dresden ein eigenes Ge schäft und befaßte sich anfangs in der Hauptsache out de«
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