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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.02.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-02-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187202106
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18720210
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18720210
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1872
- Monat1872-02
- Tag1872-02-10
- Monat1872-02
- Jahr1872
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.02.1872
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nicht abgeneigt, diesen Ausgleich, ganz abgesehen von dem weiteren Vorschläge, m den übrigen BezirkSschulen ebenfalls Freistellen zu begründen, in nähere Erwägung zu ziehen. Wir bemerken aber schon jetzt, daß die Ausführung dieses Vor schläge- nur eine sehr allmälige, mehrere Jahre in Anspruch nehmende sein könnte, denn die jetzt in der Schule befindlichen Scküler würben auS derselben nicht herauSgewiesen werden können, vielmehr müßte durch eine Verminderung der jährlichen Aufnahme das vorgestellte Ziel unge bahnt werden. Nehmen wir z. B. an, daß zur Zeit 200 Schüler im Besitz von Wendler'schen Freistellen sind, neben diesen 800 Schüler der RaihSfreischule und der ArbeitShauSschule sich darin befinden, von diesen letzteren aber jährlich 100 Scküler abgehen, wrlcke bisher durch Neuaufnahmen wieder ergänzt wurden, so wäre die Aufnahme auf die Hälfte herabzusetzen, die andere Hälfte der vacanl geworbenen Stellen oder an Zahlschüler zu vergeben, um in ackt Zähren dahin zu gelangen, daß in der Sckule 200 Wendler'sche Schüler, 400 Freischüler, 400 Zahlscküler, looo Schüler Platz fänden. Ohne unS schon jetzt wegen unserer Entschließung über diese Frage zu präjudiciren, erklären wir doch wiederholt, daß wir dieselbe zu sorgfältigster Erwägung rm Auge behalten werden. 2. Ihre Zuschrift vom io. September a. c erklärt, daß Sie unserer weiteren Mittheilung über eine zeitgemäßere Erreichung des StiftungSzweckeS beS ArbeitShauseS für Freiwillige entgegensetzen, und der beigefügle Ausschußberichl deutet erläuterungS- wrise die Idee an, daß eine Bewahr- und Besckäf- ttgungSanftalt für schulpflichtige Kinder außer der Schulzeit auS den Mitteln der ArbeitShauSstis- rung errichtet und mit einer anderen mehr in- mitten der Stadt gelegenen Schule verbunden werde könnte. Dieser Vorschlag würde einfach darauf hinauS- laufen, daß die Arbeitshauesckule mit einer an deren Schute, anstatt, wie jetz: geschehen, mit der Freischule vereinigt würde; denn daß die aus den Mitteln d'r ArbeitShauSstiftung in letzterer er haltenen Schüler in dieser den Unterricht fort genießen und nach dessen Beendigung die ander wärts untergebrachte BeschäfligungSanstalt be suchen sollten, würde wegen deS doppelten WegeS unzweckmäßig sein und den Absichten der Herren Stadtverordneten geradezu rntgegenlausen. Die Vortheile aver, welche die Verbindung der Arbeitsschule mit einer anderen Schule haben könnte, werden schwer nachzuweisen sein, denn ab gesehen davon, daß wir auf die EntfernungS- verhältniste an sich nur einen untergeordneten Werth legen, so wird auch, da die von der Ar- beilshauSstiflung zu unterhaltenden Kinder sich auS der ganzen Stadl zusammensetzen, die größere oder geringere Entfernung, welckr Schule man auch wählen mag, sich niemals völlig auSgleichen lasten. Dest-nungrachlet werden wir die Frage wegen zweckmäßigerer Erreichung des StiftungSzwettS nicht fallen lasten, und wir iheilen Ihnen mit, daß wir mit Rücksicht hierauf die Verbesterung deS SckreibunterrichtS an dieser Schule beabsichtigen, weil wir davon überzeugt sind, daß eine gute Hand schrift zu den vorzüglicheren Milgaben der Schult an die Scküler fürs praktische Leben zu zählen ist. Werter haben Sie wiederholt Ihre Zustimmung zur Anstellung von sechs Lehrerinnen für weib liche Arbeiten an der greischule, sowie zur Ge währung eines Wartegeldes an Fräulein v. Köckeritz und Fraulein Klafstg abgelehnt. Zn erster Hin sicht beharrt der beigefügle Bericht bei der An sicht, daß eS sich um neue Anstellungen handle, wozu Ihre Zustimmung erforderlich sei. Wir dagegen wiederholen, daß dem nicht so ist. Die Zahl der anzusteüenden Lehrerinnen setzt sich auS den bisher an der Freischule und an derLrbeilö- hauSsckule Angestellten zusammen, neue Stellen werden daher nicht errichtet, und nur weil eS sich um eine neue Organisation handelte, krackten wir mit dem gesammten Organisationsplane auch diesen Punet zu Ihrer Zustimmung. Bestreiten wir da nach Ihr Zustimmungsrecht nickt, so beruht ,S doch in anderen Gründen als in den von Ihnen betonten. So lange nun aber der SlifkungS- zweck durch vermehrten Unterricht in weiblichen Arbeiten angestrebl wird, so lange müssen auch dir dafür erforderlichen Lehrkläfle vorhanden sein, und wrr beschlosten daher die Anstellung der sechs Lehrerinnen. Um Ibnen aber hierin entgegen zu kommen, haben wir in Uebereinstimmung mtt dem Herrn Director Thomas zu ermöglichen gesucht, ohne Beeinträchtigung des Ttiftur.gSzweckes eine Abminderung dieser Zahl auf vier Lehrerinnen vom 1. Januar 1872 an «untreren zu lasten, und wir geben unS der Hoffnung hin, daß Sir nun mehr Ihre Zustimmung zur Anstellung dieser nickt weiter beanstanden, Liese aber auch rückwärts auf die Honorirung der b.sber in Thäiigkeri ge wesenrn sechs Lehrerinnen erstrecken werden. DreS führt zugleich auf die Frage deS abgelehnren Wagegeldes für Fräulein v. Köckeritz und Fräu lein Klassig. Richtig ist. daß denselben am 26 November 1870 für 1. April d. Z. ihre amtliche Stellung an der ArbeitShauSsckule gekündigt wurde DieS thaten wir, um uns freie Hand zu behalten und in der Voraussetzung, daß dir neue Organs saiion zu Ostern d. I. inS Leben treten würde Wegen Verzögerung der Bauausführung war die jedoch nickt möglich und wrr sahen unS daher ge nöthigt, die Genannten bis auf Weiteres rn ihren Functionen zu b«lasten. BiS zur Uebrrfledeluw in das neue Haus haben sie dieselben versehen, un da an der neuen Schule der vermehrte Unterricht fort erlheilt wurde, so beließen wir sie auch ferner »n ihrer bisherigen AmlSwirksamkeit und wiesen ihnen, da sie ohne Entgeld nickt zu Dienst eistungen angehalren werden konnten, ihren bis herigen Gehalt unter der vielleicht nickt ganz richtigen Bezeichnung eines WartegeloeS an, wert zunächst die ganze Angelegenheit mit Ihnen noch in Verhandlung war. Wir wissen, daß wir dieS auf unsere Verant- wortung hin gelhan haben, glauben aber durch Vorstehendes dieS zur Genüge gerechtfertigt zu haben und sehen daher nunmehr Ihrer Zustim mung entgegen. Endlich haben wir 3. beschlosten, Frau vr. Leckncr und Fräul. v. Köckeritz vom 1. Januar k. I. an zu pensivmren und zwar erstere mir einem Ruhegehalte von 150 Thlr und letztere mit einem Ruhegehalt von 100 Thlr Erstere ist 70 Jahre all und seit dem 1. Juni 835 angestelll, letztere zählt 56 Jahre und dient der Stabt in gleiwer Stellung seit dem 1. August 1852 Beide haben ihre Pflichten redlich erfüllt und diesen Ruhegehalt wohl verdient. Auch hierzu bitten wrr Sie um Ihre Zustimmung." Zu Punet 1 dieser Vorlage berichtet der Schul- auSschuß Ref. Herr Adv. Dr. Erdmann) Fol- zendeS: Die erste Anregung zu der Frage der räum- ichen Aufhebung der RathSfreischule wurde in dir Plenarsitzung vom 26. November 1860 ge geben. Der Antrag gründete sich zunächst auf die Schwierigkeit der Auffindung eines paffenden Schul- localS, nachdem die Untauglichkeit deS alten Schul gebäude- unzweifelhaft festgestellt worden war. Die Frage der räumlichen Aufhebung selbst war eine so wichtige, eingehende Erörterungen erfor dernde, daß man die Unterbringung der Schule in entsprechende Räumlichkeiten nicht biS zu ihrer definitiven Austragung verschieben konnte und des halb die Anstalt zugleich mit der ArbeitShauSschule in das vormalige IacobShoSpiial übersiedeln ließ, die Principfrage der räumlichen Aufhebung aber offen hielt, indem man dem Ralhe gegenüber noch ausdrücklich betonte, daß man das neue Haus im IacobShospitale zu Schulzwecken einrichten und verwenden lasten wolle. DaS Princtp der räumlichen Aufhebung der Freisckule, mit anderen Worten, daS Princip, den Interrickt der Freischule auck denjenigen Krndern zu Theil werden ^u lasten, deren Eltern so fern von dem jetzigen Freisckulhause wohnen, daß sie die Wohlthat der Stiftung kaum in Anspruch nehmen können, ist von dem Collegium und von dem Schulausschuß in der Hauptsache bis jetzt estgehalirn worden. Auck der jetzige Ausschuß hat sich nicht veran laßt finden können, von demselben abzugrhen. In einem ausführlichen Gutachten, welches dem Ralhe mitgetheilt worden ist, wurde der Stand- punct deS Collegiums erschöpfend vertheidigt und namentlich auch daraus hingewiesen, baß, wenn man die Entfernung deS gegenwärtigen Scbul- locals von der Körner-, Carolinen-, langen Straße erwäge, man zugeben müsse, daß namentlich jüngere Schulkinder den Weg kaum in weniger als o« Stunden zurücklegen und daher, wenn sie um 12 Uhr Mittags die Schule verlaßen und um 2 Uhr dort wieder einlresten sollen, bei Regen oder Sckneewetter zu Hause kaum so viel Zeit haben würden, Kleider und Schuhwerk einiger- maßen zu trocknen. DaS Gutachten hätte der weiteren Entfernungen, die wir zum Theil in Leipzig schon haben, zum Theil aber bei dem starken Zunehmen der Bevöl kerung mehr und mehr baden werden, nicht zu erwähnen brauchen, um die Gründe, die für dle Vertherlung der Freischüler in die entsprechenden übrigen Schulen sprechen, zu vermehren. Denken wir unS aber, daß unsere Stadt auf die Ausdehnung von Berlin (der größeren Städte gar nicht zu gedenken anwachsen könnte, so müssen wir uns sagen, daß dann eine bestunmre Frei schule, selbst wenn sie im Cenrrum der Stadt läge, nickt mehr allen Berechtigten gleichmäßig zu Gute kommen könnte, sondern daß rhre Benutzung zu ernem Privilegium für die nächst Wohnenden werden müßte. Damit aber würde gewiß dem Sinne der Stifter der Schule nickt Rechnung getragen werden. Auf die Stiftungen aber gründet der Rath die Ablehnung der diesseits gestellten Anträge. Er fürchte: den Verlust gewisser SiiftungScapitale, wenn dieselben nick: mehr zum ausschließlichen 'Nutzen einer Schule verwendet würden. Aber diese Befürchtungen har man, nach den biS letzt gegebenen Unterlagen, als begründet nickt an- sehen können. Die RathSfreischule besitzt ein Vermögen von nahe 83,000 Thaler und eine Anzahl Kure, die einen Ertrag von ca. 500 Thaler jährlich ge währen. In einem Schreiben vom 12. Juni 1>71 erklärt nun der Rath, daß von diesem Vennögen 25,300 Thaler Carl'scke Stiftung sammt Kuzen von 100 Thaler Reinertrag unbedingt ver loren gehen müßten, wenn die Freisckule räumlich aufgehoben würbe, da laut der letztwilligen Ver fügung der Erblasserin bestimmt sei, daß, wenn eine der als Erben eingesetzten Anstalten (u. a. RathSfreischule dem letzten Willen nicht in allen Punkten genau einhalte, oder sich höchsten OrtS von dieser Verbindlichkeit befreien zu lasten be strebe oder auck durch landesherrlichen Befehl oder sonst eine Einrichtung erhalte, mtt welcher sich dir Stiftung nickt genau und pünktlich erfüllen ließe, der ihr beichiedene Antherl weg- und den anderen 3 Erben Armenanstalt, Taubstummrn- Anstalr zu Leipzig, sowie Carolinenstift zu Marien- berg zufallen solle. Hrnsicktlick der übrigen hauptsächlichen Ler mäcktniste sagt der Rath in diesem Schreiben nur, daß sie „verloren gehen dürften", da von den Erblastern wörtlich die Freischule alS Vermächtnis nehmerin bezeichnet worden sei. Da unzweifelhaft feststehe, daß der Zweck der Stifter in der Hauptsache dahin ging, unbemittel ten Kindern freien Schulunterricht zu Theil werden zu lasten, so ha: man sich bis jetzt nickt davon überzeugen können, daß, wenn diesem Zwecke in verschiedenen Schulhäusern durch freien Unterricht Genüge geleistet werde, den Bestimmungen und dem Willen der Sckenkgeber entgegen gehandelt werbe, daß man sich von einer Verbindlichkeit be- reien oder sonst eine Einrichtung erstrebe, mit welcher sich die Stiftung nick: genau und pünkt- 'ich erfüllen ließe. Der volle Wortlaut der fraglichen Siftung ist nickt mitgetheilt worden. Würde eine Stif tung aber mit dürren Worten erklären, daß sie nur der RathSfreischule dienen wolle, wie sie zur Zeit deS St'fierS organisirl war, so würde der Rach wohl kaum Anstand genommen haben, die- elbe zur schlagenden Begründung seiner Ablehnung vorzulegen. Vergegenwärtigen wir ur.s auch die künftige Möglichkeit der Aufhebung des Schulgeldes. Tritt sie inS Leben, dann werden alle Volks chulen Freischulen, Stadl- oder RachS-Frei- chulen. Niemand wird mehr die Aufnahme in die jetzt ogenannte RathSfreischule suchen, sie wird von elbst zur Bezirksschule. Würde eS nun gerecht- ertigl sein, zu sagen, daß die StiftungSgelber für die Fretschule verloren zu geben seien, weil der weck der Stifter, die die Freischule nur im egeusatz zur Zahlschule und Armenschule im Auge ballen, gewissen Kinderu freien Schulunterricht zu gewähren, nicht erreicht werde, da eben alle reien Unterricht genießen? Gewiß würbe eine solche Auffassung eben so alsch sein, als wenn man annehmen wollte, die Stifter würden nichts für daS Schulwesen ihrer Vaterstadt gethan haben, wenn schon zu ihrer Zeit der allgemeine, unentgeltliche Unterricht in der Volksschule bestanden hätte. Dürfen wir nur dann, wenn sich der Charakter einer Freischule nicht mehr festhalten läßt, die StiftungSgelber als Beitrag zu dem Aufwande ur alle Volksschulen verwenden, so ist nicht abzu- ehen, warum wir jetzt nickt einen Theil der be- rürftigen, zeilher m die RathSfreischule verwie senen, Schüler von diesen StiftungSgeldern in anderen Schulen, alS in der RathSfreischule (in 8peeic 8ic ckicta) unterrichten lassen dürften. DaS thrilweise Entgegenkommen, welche- in dem etzt vorliegenden RathSschreiben gefunden werden ann, ist nur ein halbe- insofern, alS der Rath swar die Frage erwägen will, ob eS nicht ihunlick sei, mit der Zeit erne Anzahl Zahlschüler in die Freischule aufzunehmen, dagegen von der Haupt rage, in den übrigen BeznkSschulen ebenfalls Freistellen zu begründen, ganz absieht. Indessen beweist dieses Entgegenkommen doch schon so viel, daß der Rach die Füglichkeit, die Freischule mit einer BezirkSschule zu verbinden, nicht ganz für ausgeschlossen, und die Frage selbst der sorgfäl tigsten Erwägung wrrth hält. Ist aber diese Füglichkeit vorhanden, so wird auch die weitere nickt ausgeschlossen sein, Frei schüler rn den BezirkSschulen unterzubringen, denn wird der Charakter der Freischule gewahrt, obgleich man Zahlschüler hineinversetzt, so wird er auch gewahrt bleiben, wenn man Freischüler herauS- cersetzt und anderSwo unentgeltlich und gleich mäßig unterrichtet. Deshalb empfiehlt der Ausschuß einstimmig, bei dem früheren Beschlüsse für räumliche Aufh-bung der Freisckule zu beharren. Nack Eröffnung der Debatte bemerkt der Herr Vorsteher, daß rhm der Ausschußantrag dem formellen Stand d-r Sache nickt ganz zu ent sprechen scheine, der Rath habe abgelehnt, auf den Antrag der Stadtverordneten einzugehen, habe aber die Erwägung erneS im Ausschußgutachten anscheinend enthaltenen VermittelungSvorschlageS zugesagl, dem gegenüber sei z. Z. eine Erklärung der Stadtverordneten, daß sie bei ihrem Anträge beharrten, nicht nölhig, ja sie sei vielleicht nach theilig, indem der Rath daraus die Annahme herleiten könne, daß die Stadtverordneten von dem VermittelungSgedanken ganz abseben; es sei des halb mindesten- ein Zusatz wünschenswerth, der diese Annahme auSschlreße. Der Herr Referent erwidert, daß die Erwä gungen de- RathrS sich blos darauf bezögen, ob Zahlscküler in den Freischulen unterzubringen seien, nickt aber darauf, Freiscküler in anderen Zahlschulen aufzunehmen, hiervon erkläre der Rath ausdrücklich abzusehen. Die Frage, ob die Stiftungen nach ihrem Wortlaut eine Aufhebung nicht zulasten, könne da- Collegium nur dann beantworten, wenn ihm die betreffenden Urkunden vorgelegt würden. Der Herr Borsteber hält die Austastung de- Referenten von der Stelle deS RathSschreiben-: „abgesehen rc." für nickt zutreffend. Herr Direktor Kummer erblickt in dem Widerstande deS Rathes nur emen Anstoß an dem vom Collegium im Anträge gewählten Wortlaute; Er beantrage deshalb 1, den Rath zu ersticken, schon jetzt damit vor zugehen, Kinder, welche auf Grund der Wend ler'schen Stiftung Aufnahme in der RathS- freisckule erhallen, in anderen städtischen Schulen untrrzubringen. 2) von dem früheren Anträge auf räumliche Aufhebung der RathS- und Wendler'schen Freischule wieder abzugrhen. 'Nachdem dieser Antrag Unterstützung gefunden erklärt Herr Referent, daß derselbe in seinem ersten Puncte nicht- Andere- enthalte, alS waS der Ausschuß wolle, dock sei er nur rin Theil des AußschußantragS, da dieser sich nicht blo- auf die Wendler'sche Stiftung beziehe. Herr Director Kummer wünscht den Antra; auf räumliche Aufhebung der Wendler'schen Freisckule zurückgezogen, «eil er glaube, daß der Rath Bedenken trage, gerade diese Schule aufzitz heben, im Uebrigen sei er mtt dem Aussckußannrzk einverstanden. Herr Schneider meint, daß man viel eher» einem richtigen Entschluß gelangen werde, «err man erst mehr Klarheit in der Sacke erlangt. Er vermisse ein Gutachten einer juristischen A«w- rität darüber, ob bei einer Aufhebung der Frei- schulen die diesen zugewendeten Stiftungen vnlorer gehen würden, und beantrage er daher, dein Mhe zur Erwägung anheim zu geben, ob es geralhc« fei, vor Aufhebung der gegenwärtig bestehende: Einrichtung bei einem als Autorität geltende: juristischen Collegium ein rechtliches (Zutat:;: darüber einzuholen, ob bei Ausführung der A, scklüste deS Stadtverordneten-Collegium der Verlä der betreffenden Stiftungen zu befürchten iei. Dieser Antrag findet nickt genügende Unter stützung, Herr Cavael erinnert an die frühen: Verhandlungen in der Sache und führt an. da; der Beweggrund zu dem Antrag de- EollegiimiS, die Rücksicht aus die armen Kinder gewesen sei, um diese nicht zu allzuweitem Schulwege zu nclhi- gen. Zur Zeit der Stiftungsgründungen seien die Verhältnisse ganz andere gewesen, da tnr» damals noch keine Bürgerschulen in der jetzigen Einrichtung gehabt habe. ES würde jedenfalls in Sinne der Stifter gehandelt sein, wenn die Frei schüler in anderen Schulen der Stadt unterrichte: werden. Er beantrage, dem AuSschußantraa M hinzuzufügen, „daß man im Uebrigen den weitem zugesaglen Mittheilungen de-Raches entgegeosehe. Die Mitglieder deS SchulauSschuffeS erkläre: sich allseitig damit einverstanden. Herr Advocat Director WachSmuth fleht w dem Beharren auf dem Antrag keine D-erwg der Angelegenheit; er erklärt die LoracheMg deS RathS, daß die Schüler der FreiMr fiw nickt gern auS denselben in andere Sckuln> ins«, lasten würden, als wohl nicht richtig, den: drdmw gerade würde den Kindern eine Wohlthai erM Er stelle den Antrag: Freiunlerricht in anderen städtischen LtM schon jetzt auS den Stiftungen einzuMer, deren Verlust dadurch nickt zu befürchte« ich. Herr Kohner schließt sich dem Anträge er, dock fürchtet er, daß mit der vorgeschlagem Fassung defs'lben ein Präjudiz geschaffen irnde: er erklärt sich hierauf damit einverstanden, drtz wie der Herr Vorsteher vorgeschlagen, nach der Worten „deren Verlust" nock hinzugefüg: werde „auch nach der Ansicht deS Raths". Die Mitglieder de- SchulauSschuffeS ftrete: ihr Einverständniß mit dem Wach-muth'sckevAinrz in der veränderten Fassung auS. Die Debatte wird geschloffen und zieht Hm Director Kummer mit Genehmigung der Ver sammlung seinen Antrag sud 1 zu Tinch« ^ WachSmulb'sck-n Antrag- zurück, währen- -er Antrag su>> 2 durch getrennte Abstimwwz Ärr den AuSschußantrag zur Erledigung konmn Der erste Theil deS AuSschußantragS, dem Ralhe zu erklären, daß man bei M früheren Anträge beharre, wird gegen drei Stimmen, der Zusatzanirag, „daß man im Uebrigen weiteren Milthetki-n des Ra'.hs entgegensehe" einstimmig und der Antrag de- Herrn Dir«.::: WackSmuth Freiunterricht in anderen städtischen Sjchi schon jetzt auS den Stiftungen einzuritw. deren Verlust auch nach der Ansicht beS Abi dadurch nicht zu befürchten steht, ebenfalls einhellig angenommen. Die zeitgemäßere Erreichung des Swiinzi Zweckes des Arbeitshauses für Freiwillige er langend, so bezeichnet der SchulauSschuß i: der vorgetragenen Gutachten die vom Rath mibe wiedergegebenen Schreiben unter 2 ertheiltetü' kunft als ungenügend, da sie lediglich da- Sireia nack Verbesterung deS SchreibunterricklS ha- vorhebe. Man unterschätze diesen UnterrichtSzweig. deßa bessere Pflege übrigens erhöhte Kosten riäl m> Ursachen könne, durchaus nicht, halte aber 1« größere Cultur allein nicht für ausreichend, In dern wünsche auch Auskunft über weuergtha» in Aussicht zu nehmende Verbesserungen z-e- halten, unter denen namentlich auch die b- schränkung des NähunterrichtS, wie ihn da- lezium bereit- früher im Auge gehabt habe.e gedacht sei. Der Ausschuß schlage daher vor: dem Rathe zu erklären, daß die ertheilie kunft nickt genüge, da sie sick nur ruf lck eine Fach, des SchreibunterrichlS, ftzich man aber eine eingehendere Auskunft willst» müsse. Der Herr Vorsteher bemerkt, daß der AH-il Verbesterung de- SckreibunterrichtS jedeifsÄM beispielsweise angeführt habe und net Einrichtungen treffen werde. Dem entgegnet der Herr Referent, dH rm aber eben noch mehr Beispiele wünschen rnÄe Der Ausschußantrag findet hierauf Men dm Stimmen Annahme. Zu Passus 3 deS RathSschreibenS, die Injiellllq von vier Lehrerinnen betr., schlägt der SchuirO schuß, in der Voraussicht, daß bei der künft' Organisation der Schulen der NLHuntmickt schränkt werde und in Erwägung, daß ,etzt solche Beschränkung bereit- facttsch emmte, r man sich statt mit 6, mit 4 Lehrerinnen' wolle, vor, es bei der Erklärung deS RathS be zu lasten, den Rath aber um Mt zu ersticken, wie viel Stunden jede der rinnen gegenwärtig zu rrtheilen habe. Vom Herrn Referenten wird der erste de- Anträge- mit Zustimmung der säunvtliS Mitglieder de- Ausschusses dahin abgeänderr, die Anstellung von vier Lehrerinnen vehmigen, sowie nachträglich das " str die s 1872 ur ron Köcke willigen, r «stimmig st: >>Mng, e :rzS aager AL endliä ,-Me Pen ftchner u Gehalte r jM, so bet Mg erschi .krge kom Ur >m Juni u-'P, M < schon al k:1i. Indes! dr man wollt, a« fthrkrä 1 Wir», Wie», Wie», Me«, Wie». Wien, Wie«, Wie». Wien, Wirnl Me»! Men Wir, R >M ! Wkhl! rwzsichll ei I Mkiillng M L»»e»< letnnte feinste ! fi»»mx Skerr^ kortre, s k»»,el . k ktuede Lu Helgol, s D Awertk Neuer bei Vera«, fische rachSh A»i ui > Prima do Eer««I N,ri, A«rt> »Ä.« Ni.« Echt. Bret Reich Echte, Alter Krisch. Frisch Messt Balr»
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