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Dresdner Nachrichten : 23.09.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-09-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-191309230
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19130923
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19130923
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1913
- Monat1913-09
- Tag1913-09-23
- Monat1913-09
- Jahr1913
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.09.1913
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sernt war. gab Sans das Kommando: »Lege! reffen" und legte dabet de« ,>i»ger an die Nase. Tedje Lchlegel war in diesem Augenblick schrecklich ungeschickt, er wollte über den Ltv ftinwegspringen. aus dem Fräulein Langbein sab. das Boot legte sich auch plötzlich ganz blödsinnig nach Backbord, weil Sans da- Steuer berum- gerissen hatte. Tedje taumelte so energisch gegen Fräulein Langbein, dab die mit gellendem schrei in die tobende Lee rutschte. Emil splittgerber bewies aber, -ab er ein ganzer Kerl und tüchtiger See- manu mar. Fast gleichzeitig mit dem Fräulein rutschte auch er in Lee. merk- wllrdigerweise lag sein Oelmantel im Boote, mit zehn Stützen hatte «r bie Schwimmende erreicht, packle sie vorsichtig, denn das Fräulein schlug wie wild um sich, und bugsierte sie nach dem nahen strande, auf dem das Boot unterdessen ausgelaufen war . . . Frieda batte ein jäher schrecke» befallen, als sie daS bemerkte! Aber als sie sah, wie der Emil splittgerber ohne Oelmantel neben ihrer Cousine schwamm, senkte sie den Kopf und drückte das Kinn an die Brust. Zufall war dieses un freiwillige Bad sicher nicht, wahrscheinlich eine kleine Anrechnung! Und daS wurde ihr zur Gewißheit, alo sie nach Sans Rvgge hinvlicklc, der ihr freundlich zu nickte . . . Alo die Wogen Emil Splittgerber mit seiner süben Last an Land spülten, befahl Hano Rvgge Tedje Schlegel und einem anderen, schnell die Durchnäbte nach dem Roggenlwf zu tragen. Frieda lief daneben her, mit Tine entkleidete sie Tilde und packte sie ins Bett. Tann stemmte in Ser Küche die alte Wirtschafterin die Fäuste in die Seiten, warf einen lauernden Blick auf Frieda, sperrte dann den Mund weit auf und lachte: „Hä, hä, hä, mien letv Teer»!" Ta kam Herr Busch an, sehr aufgeregt, die Schulkinder tollten aus dem Hofe herum. Frieda zog ihn gleich mit in sein Zimmer. Bald nachher, die Sande in den Hosentaschen, so recht behäbig, kam HanS Rvgge anmarschiert. Tine sagte wcnige Worte, aber inhaltsschwere. „Fein gemacht, mien Füng! . . . Und da führt die Tür zur Seligkeit!" Sans Rvgge erwischte auch die richtige Tür! Cs war gut, dab kein Schlüffe! im Lvche stak, denn was die Tine da zu sehen bekam, war zu ihrer vollkommenen Zufriedenheit. Ta brame sie schleunigst für Fräulein Langbein einen sehr steifen Grog, aus reiner Menschenliebe, denn es würde dem jungen Mädchen wahrscheinlich nun sehr viel daran liegen, recht bald reisen zu können. sie schmunzelte, als sie das dampsende Glas hereintrug. „Ru, »u, »tieil Teer», getrunken, daran stirbt man nicht! . . . Ja, und hörst Tu das Lachen vom Herrn/ . . . Fa. das kann er auch! Cs ist Berlobung heute, halt Dich man dazu, das! Tu mitseicrn kannst!" Tilde Langbein schlob die Augen ... Ta klang schon wieder dieses Lachen, und eine rauhe Sand fable sie an. hob ihr den Kops hoch. „Trink, mien Tochierchen, trink!" Sie trank. Alkohol und Wärme frischten den Geist schnell auf, die alte Tine schlürfte hinaus und sagte: „Fetzt geh' ich gratulieren! Cs wird ein Staat, dies« Frau auf dem Roggenhofe!" War daS ein Reinsaü! . . . Pfui, da krabbelte so ein Tier über die Bett decke! Ta sprang sie auf, zog sich an, wurde es ihr schwach, nippte sie noch einmal an Sem bciben Getränk, packte ihren Koffer . . . Tine schlug die Sände zusammen, als sie eine halbe Stunde später wieder erschien. „Rein doch!" „Bitte, rnsen Sie meinen Onkel her!" Cr kam. Tie Aussprache dauerte keine fünf Minuten. Emil Splittgerber wurde bestellt, er sollte den Koffer zur Ueberfahrtstelle tragen und das Fräulein hinüberrudern. Ter kam sofort. Zuvor hatte er bereits vom Herrn einen blanken Taler für „die Lebensrettnng" bekommen. Hoffentlich zeigte sich daS Fräulein für seine guten Dienste auch noch recht erkenntlich. Ter Lehrer stand mit erregtem Gesicht an der Haustür. Tine kam hinzu »nd knickste. Tie Schulkinder sprangen auf dem Hofe herum. „Adje, Fräulein, adje!" Emil Splittgerber packte den Koffer auf die Schulter, wollte auch «ach der Hutschachtel greifen, die gab aber Fräulein Langbein nicht her. „Komm, Tilde," sagte ihr Onkel. Und Tin« brummrlte so laut hinter ihr her, dah es das junge Mädchen büren muhte: »Nun spart sie wenigstens bas Portv sür den Brief an Ferdinand Baust!" Da lief Fräulein Langbein so rasch, dab der Lehrer Busch seine Beine weit auseinanderreiben muhte, um mitzukommc». Tine aber rief den Kinder» zu: »Singt mal das schöne Lied »Zum Stüdtle hinaus!" . . . August Schlegel. Du gibst den Ton an! . . . Fhr kriegt auch morgen alle von mir Kartosselplinzcn!" Die waren sowieso schon in der ausgelassensten Stimmung, so viel «grobe Pausen" wie heute hatten sie noch nicht erlebt. August Schlegel zog den Bleistift, den er sich von TineS Neugroschen ge. kauft hatte, vom Ohr, hob ihn hvch: »Achtung! Eins. zwei, drei!" „Must i denn, muh i denn zum Ltädtle hinaus, Slädtle hinaus Und du mein Schatz bleibst hier!" Hell und frisch sang es die Kinderschar hinter der Ausziehcnden her. Mitten im Zimmer stand, sich eng umschlungen haltend, daS Brautpaar und sah sich glückeslrunken in die Augen. Leas Lpser. Novelle von F. H. M a n n. Unterwegs von Paris nach Rom, den 16. März. Müde und kalt lag Paris nnlcr grauem Himmel, als ich es verlieh. Der Regen hat mir den Abschied gesungen eine lange Nacht hindurch. Diese Nacht mar so lang, weil ich nicht schlief, und ich schlief nicht, weil ich, so oft ich Paris wiedersehe, es nicht lassen kan», Meudon zu besuchen. Meudon. diese königliche Schöpfung Ludwig XIX'.! Wenn der Dauphin von Frankreich ans der Terrasse seines Lustschlosses stand, lag Paris zu seinen Füßen. Er sah es im rosigen Mantel des Morgens, in seines Mittags wunderbarem Prunk, wenn der blaue Tunst des Abends das goldene Seinctalbecken füllte, im flimmernden Kronschmuck seiner Lichter, geschmückt zu glänzenden Festen. Es muß der unvergeßliche Blick Uber den Strom, das gleißende Tal. über die Kuppeln und Türme der Stadt gewesen sein, der Napoleon l. bewog, das Schloß nach der Revolution so prächtig iviedcrherstcllcn zu lassen. Als ich vor zwei Tagen da oben stand, löschte ein blauer Märztag seine letzten Lichter über Strom und Stadt. Die Sonne rollte als glutroter, sirahlen- loser Ball zwischen dunklen Wetterwolken über den Horizont: hvch droben im Zenith leuchtete der Himmel silberweiß. Der laue Wind trug mir einen Tust zu, einen Hauch nur von Bcilchen. er verwehte — doch ich spürte iyn kaum, da war mein Herz wieder voll vom süben Traum eines Mürzabcnds, so blau, so voll silbernen Lichtes wie dieser hier: so glänzend lag Paris da drunten, schillerten seine hunderttausend Lichter durch abendlichen Tunst. Ich habe dem Traum nicht gewehrt, ihn nicht bemacht: ich ließ ihn ziehen mit dem schweren Gewölk, das die Nacht über den silberweißen Himmel httv- schleppte. Lea! Es sind nahezu acht Fahre darüber hingegangen und Du bist die einzige Frau in meinem Leben geblieben, die ich ehrlich geliebt habe. Fch gestehe Dir, daß ich manch Liebes hatte in dieser Zeit, aber ich habe es nur an mich gerissen, damit Frauenlachcn durch meine Einsamkeit klinge, zärtliche Worte raunten, weil ich Dich vergessen wollte. Fch habe gelitten um Dich, die ich aus so rätselhafte Weise verlieren mußte. Fch bin ein ewiger Gast am Tische der Sehnsucht, weil ich nie mehr Deine geliebten Lippen küssen werde. Voll namenloser Freude wäre ich der Geführte Deines Lebens geworden: warum sproßte für Dich nicht die Myrte zum Brautkranz! Wenn ich mir Deine rätselhaften Worte deuten könnte, die Du mir schriebst an dem Tage, der dem köstlichen Abend in Meudon folgte: „Liebster Freund, unserem Brautglück war nur der Abend gestern und diese Nacht beschicken. Mit dem Tage brach eine neue Welt über mich herein: über mächtig, mit furchtbarer Gewalt fühle ich das Schicksal über mir. Fch möchte beten und finde mich nicht zu Gott: meinem Gott, der mir gestern das höchste Glück deS Lebens schenkte und mich heute verbluten läßt an tiefsten Wunden! Mein Freund, mein armer Freund, wie gern möchte ich zu Dir zurück, aber hinter mir hat das Schicksal die Brücken abgebrochen und mir höhnisch eine Maske zu- geworfcn. Was ich tue, ist Frevel, was ich lebe, ist Schmach, was ich spreche, ist Lüge! Schenke mir Dein Verzeihen, meinem verwaisten Herzen, das von diesen 2um Wvknungsrvecksel bestellt bie voi-siebtiss l-lausir-au i-eebtrsi1l§ an die neue ^cjk-ssss: 6er vi-esbnek' ü/Iilebvei'sok'LUNss-AnslLlI ürLbarKvr S. Ucvvigc, feste, kurz I!Ü8tS erzielen Sie nuhtd.niih- loscEiiircib., nicht durch Pillen oder Nährpräpa rate, sondern durch „LL tc-ho". Jeder Arzt muß zugcben, daß Hyperämie d. einz. ist, das Erfolg zeitigt. Ich lief. d. „Wicko" zur Probe, also kein Risiko. Proip. gratis. Frau LLtokv, Dresden, Waiscnhausstraße 30. Prämiiert Hhn.-Auostcllg. Ganz bei. Hochele aiinst. Gcleaenh. crftklasf. -iutzb- tdochelea. erftklas,. lNukb'- vrachtv. Ton, » Gar. sclt.bill z. v. Waancr, GrunaerStr.10,1. i» unerreicki/er />u5U,»z/ »»» ,n <tee /»br//c Lüdciu, p/i»^n<//er Ltt»/je rs, L/r,üenb»/>n. tto/e s/e, rr, />or/p/»/r-/>!susn—Oeuüen. ..- //»//«rette //o/ienro/tern - §/e»0e. per/kSll/ s—/z unck r—s e//ir. kTüttttücksree riss PkTnä 300 desrm6er5 deüevr lonvotk« Wnlsl. tiokUs/srock-rt NLodlsll-vlttricck^ KeiriiiNtr. 25. ,L, Liix?durxer 8lr. 67. liefert von 10 Iil an frei vors Haus: Osesggsr oller Sruoksr . ^l 1,50 I Obsrsohlee, Steinkohlen . „ 1.30 Nskreohiitrsr Venus Nerioeohsiner . . . . „ 1,15 Zvlmatrvr 1,05 vuxer 1,00 Nusedrikett,, Knipps > „ 1,20 1° . I! „ 1,15 l(rone-8»Iondr., 1000 8t. „ 8,50 Oslsnitrsr „ Surgksr „ Orsellner Oeekolcs . . /Zusvcürliger kselcok» 8chle»>»okor tiiittenlcvks lies unü /lnlcsr, 1000 8t. Vulican-8alonlir»<s1ts. llo. Tel. 10864, « 2,10 . i.so . '.75 . 1.30 . 1,50 . 1.60 . 9.75 . 7.00 8t«inicoklsniirikett». 100 8tiiol< .«2,00, 500.610,00,1000 619.50. Sei 4000 8t. 50 0 llrmäes. 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