01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.12.1913
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-12-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19131204012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1913120401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1913120401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1913
- Monat1913-12
- Tag1913-12-04
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- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.12.1913
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88. Jahrgang. AL S36. vkiugs-Sevkhr ot«rl»IIi>-r>. lür Dr«»> d»n dkl liigNch l"«>- maliger Zuiradun, (an Sonn- und Moniaaen nur einmal) 2.!>n DI., durch auawilriige »am- mWonilr« dt» ».bvM. «et einmaliger 3u- Ilellung durch die Polt 2 M.<ol>»e Pellellgeldj. Aurland: Oester« reich,»ngarn b,«!> Nr., Schwei» b,W grk»., ^lallen 7,11 Lire. — Nachdruck nur mit deutlicher Quellen angabe <„Dre»dner dlachr/'izuliijftg. lin« »erlangle Manulkripl« werd.nichlaulvewahri. Telegramm-Adresse: Nachrichten Dresden. Saminelnuimner für sämtl. Telephonanschlüsse: 2!» 241 Otachtanschluß: 11. Donnerstag, 4. Dezember 1913. Druck und Verlag von Liepsch öc Reichardt in Dresden^ k»lngci>«»eii»rr llrilrwg. fok,l/sn/--5liooo/ai/e > , /?sdm - c/»ocol»rie ) pie Tafek 5Ü Z S/^-O- cooco,»«,-/ Lovno 1>«5 E, Lore 2,40 »1. osssen/- xee Lseton 2, 3 v. 4 iit. ^ Anjrig,„-Tarif. Annaiinre »an iklnlün. dlgungcn bl» nachm. S Uhr. Sonntag» nnr Dlaricnllraiie lin von >l bi» -I Uhr. Die elinpaltlge Jcile (etwa N Slldeni l!<> Ps. die ,well»>a»ige Zeile a»i Derlseile 70 Ps., die zweilpali. Neklamererie i.d« M.. gaiiiiltkn- Nachrichie» a»i Dres den die einipall. Zeile 2b Ps. - In Num. mern nach Sonn und Feiertagen eihdhnr Daris. — Audwiiriige 7Iusiröge nur gegen Paiaubbezahlnng. Jede» Belegblatt l»Ps. Hauptgeschäfts ft elle: Marirnstraße 40. L. R. Riekter ILronleucklerfadrilr «m d n. Vr68l!6g, LM3ll6ll8lr. 17 LeleucdtUQAskörper in zseksi- Insekt- urrck Stilsr-«.. <ÄersLcxs^ T' >5a(rari?lv<-rck»/7uv!raurrno ove, ^0 como/strsr,-Liache-ei ..kon LeMliliWill' ?rei5 12.—. Srtxünate» 0«SLtT«r»L<r pdoloHsus irvünseke d^oelt-r.tenlle. Scbrlok.tr.N« S. kvisv-krlikol»«- LoÄorvLren grösste ^uswalll in alle» Ureislsxen. Stets dleubeiten. Koberl Luare, p l»b1i »^biv 30. eilige Losev a»u Donnerstag morgen. Mutmassliche Witterung: Lebhafte Westwinde, wolkig, mild, zeitweise Niederschlag. Im Reichstage beantwortete gestern der Reichs kanzler die Interpellationen über Zabern: mährend der Rede dcS Kricgsministers v. Falkenhayn kam cS wieder holt zu stürmischen Tumulten. Der von der Bereinigung der Industriellen innerhalb dcö Konservativen L a n d e s v c r e i n s gewühlte Ausschuß hat seine Tätigkeit bereits begonnen. Die vermittelnde Tätigkeit -es Reichsamts des Innern im Streite zwischen den Aerzten und Kranken kassen wird voraussichtlich in allernächster Zeit beginnen. Die EinstellungSorder für General Lima« v. San ders als Ehef der deutschen Militärmissivn, Mitglied des Obersten KricgörateS und Kommandant des Korps wnrde vom Sultan unterzeichnet. Der bayrische Al»geordnete D r. Easselmann legte den Vorsitz in der liberalen Fraktion der Abgeordneten kammer wegen Meinungsverschiedenheiten nieder. Die erste Teilstrecke des deutschen Telef unken- Netzes in der Südscc ist dem öffentlichen Verkehr übergeben worden. Der frühere König non Portugal, Manuel, ist mit seiner Gemahlin von Sigmaringen über München nach England abgereist. In Messina wurde ein heftiges Erdbeben wahr genommen, das stärkste, daS seit dem großen Unglück vom Dezember 1!M ausgetreten ist. Präsident Wilson erklärte in seiner Botschaft an den Kongreß, Huerta gegenüber weiter die Politik -eS wach samen Abmartens beobachten zu wollen. Bei dem Brande eines Hotels in Boston (Masia- chufscttSs kamen -'ü Personen in den Flammen um. Ser Reichskanzler über die Vorgänge in Zobern. Wie zu erwarten war, sind die Vorgänge i» Zaber», die augenblicklich in aller Munde sind, im Reichstag zur Sprache gebracht worden. Es hat eine umfangreiche Inter pcllationsdebatte stattgcsundcn. Ein Fortschrittler, ein Sozialdemokrat und ein Elsässer haben die Interpella tionen begründet und der Reichskanzler hat ihnen sofort geantwortet. Die tatsächlichen Vorgänge sind ja allgemein bekannt, und cs erübrigt sich deshalb, sie hier noch einmal wicdcrzugcben. Die Berichte über die Vorgänge gehen zum Teil erheblich auseinander, so daß man ein vollständig klares Bild über die Geschehnisse vor Abschluß der Unter suchung und vor Anhürcn aller beteiligten Kreise nicht gewinnen kann. Es erschien daher von vornherein nicht glücklich, daß der Reichskanzler sich noch vor Abschluß der Untersuchung bereit erklärt hat, die Interpellationen zu hcantivvrten. Das ist durch de» Verlauf der gestrigen Rcichstagssitznng erwiesen. Zudem hat der Reichskanzler nicht mit dem Geschick wie sonst operiert und er hat da durch. daß er sich i» erster Linie aus die militärische Dar stellung des Falles stützte, sehr starke» Widerspruch und zum Teil lärmende Kilndgebuiigeii auf der Linken herporgcrusen. Eine derartig lebhafte und »nruhcvvlle Kundgebung wie gestern hat der Reichstag lange nicht er lebt. Eine Klärung der Lage hat sie mit Nichten erbracht, es ist vielmehr zu fürchten, daß das Echo im Reichstage die Situation in de» Rcichsianden noch verschärfen, daß die Erregung der Gemüter, die ans einem an sich un bedeutenden, aber i» seinen Folgen außerordentlich schwer wiegende» Anlaß entstanden ist, fortdanern wird. Der Reichskanzler hat zugegeben, daß Leulnant von Fvrstiier in der Inslriiltionsstiiiidc verschiedene Unge hörig! eiten begangen hat Er hat weiter mit Recht den Ausdruck „Wackes" gerügt, der, wie wir aus eigener Kenntnis elsüssischer Verhältnisse bestätigen kön nen, leider in altdeutschen Kreisen der Rctchslande ge braucht wird zur Bezeichnung der eingeborenen Elemente und zwar nicht nur zur Bezeichnung von Rowdics und Rumtreibern, sonder» der elsüssischen und lothringischen Bevölkerung ü b e r h a u p t. Es ist anziinehinen, daß eine Be leidigung „ich! gewollt war. Tatsächlich hat sich die Bevölkerung vv» Zaber», das mußte auch der Reichskanzler objektiv konstatieren, beleidigt gefühlt. Es mag in diesem Zusammenhänge erwähnt werden, daß die Hiiianstragnng der internen militärischen Vorgänge durch die elsüssischen Rekruten, die sich natürlich selbst ge- trvsseu fühlten, eine Disziplinwidrigkeit war» die unbedingt geahndet werden muß. Insofern hatte der oberste Beamte des Reiches zweifellos recht, und ebenso war er in seinem Recht, als er die Verhetzung der nationa listischen Presse Elsasl-Lothringeiis und die Einmischung der sranzösischen Presse vom Schlage des „Matin" zurück- wies. Das Ausland hat nun einmal in solche interne Vor gänge deS Deutsche» Reiches nicht hineinznreden. Gewiß ist der zugrunde liegende Fall nicht weltbewegend gewesen, aber in seinen Weiterungen hat der Vorgang zu bedauerlichen Konscgucnzen geführt. Tic Autorität muß unter allen Umstünden geschützt werden. Das ist gewißlich wahr, die Armee >n»ß ihre» Schutz habe» so gut wie das Zivil und ihre Vertreter müssen sich direkter Angriffe erwehren können. Der ehr liche Wille des Kanzlers, solche» Kvnslitten sürdcrhin vor- zubeiigen. verdient Anerkennung. Aber damit allein ist es nicht getan. Es ist auch nötig, daß sich die Berliner Regie rung selbst in Elsast-Lvtbringcn ins Zeug legt und de» un haltbaren Zuständen durch unmittelbares Ein greifen ein Ende macht, damit weitere Tumulte und Pro vokationen vermieden werden. Der Lärm mid der Wider spruch, den der Kriegsminister mit seinen Ausführungen erntete, beweisen, wie erregt die Stimmung und wie not wendig dieses Eingreifen ist. Deutscher Reichstag. (Fortsetzung auS »cm Abendblatt.s Berlin. (Priv.-Tel.) Abg Pcirotes (Sozi begründet dir sozialdemokratische Interpellation. Hvssentlich werde die Besprechung dahin führen, daß Elsaß-Lothringen vv» den Willkürakten dcS säbclrasselnden Militarismus wieder zu gerechten Zuständen kommc. Die elsässische Be völkerung liebe kein Silstein, das solche Blüten zeitige, wie die Geschichte mit dem Hcinptman» vvn Köpenick »nd die Alarmierung eines ganzen Armeekorps ohne Grvnd. Za ber» sei die deutschfreundlichste Stadt in Elsast-Lvthringe». «Hört, hört'.j Schon in französischer Zeit habe sic ihre Dcutschsreundlichkeit bewiesen. Wäre die Bevölkerung von Zabern nicht sv harmlvS, so hätte sie sich daö nicht biete» lassen. Hier habe sich der Militarismus aus der höchsten Höhe seines Kiilturniveaus gezeigt. Zahlen wir dann» Steuern, um uns blaue Bohnen in den Bauch schießen zu lassen? Der Königsleutnant v. Forstner hat direkt eine Prämie aus Totschlag gesetzt. Die Entschuldignngsredc dcö Kricgsministerö mußte nur den Herrn v. Forstner und die ihn Geistesverwandten ermutigen. Der von vier Bajo netten gedeckte Lcntngnt, der die Schokolade kauft, ist ei» Bild für den „Simplizissimus". Darüber lacht man selbst verständlich. Das Eingreifen der Militärbehörden war geradezu Hochverrat. Der Kriegsminister meinte: Jugend hat keine Tugend. Mußte aber ein solcher Mann, der sich sv wenig beherrscht, ausgerechnet ins Elsaß kommen? Ein Mann, der den Revolver »eben sich leat, wenn er ißt und die Speisekarte mit dem Degen ausspießt, wen» er daraus das französische Wort „Poularde" findet. (Große Heiterkeit links.» Ter Kriegsminister kann die Berantivvrtung nicht von sich ab- wälzcn. Schnoddrige Redensarten eines unreifen Bur schen lassen sich nicht durch das Dienstgeheimnis und durch den Fahneneid decken. Dadurch würde der Fahneneid zur Farce herabgcwürdigt. sPräsident Dr. Kaempf: Das dür fen Sie nicht sagen!) Abg. PcirvteS lSoz.i fährt fvrt: Die Hauptschuld an den Erregungen trügt »eben dem Kriegs- Minister der Sieger vvn dem Hcreroland, Herr v. Deim ling. (Stürmische Zurufe rechts und Hochrufe ans Deim ling.) Ich kann mir Ihre Begeisterung sür die Hcrero- kämpfer schon erklären. tZnriisc rechts: Gehen Tie doch bin! — Das würde Ihnen so passen! — Gehen Sie dvch hin, Herr Dr. Oertclli Diesen Typus einer übermütigen Sol dateska, diesen Herrn v. Deimling, setzt man nnS hin. Heute ist das Militär nicht mehr N eben reg ieruiia, sonder» die Re gierung selbst. Das Volk iiiiter die militärische Knute zu bringen, dafür ist Herr v. Deimling allerdings der rechte Mann. Ich frage den Reichskanzler, ob Herr v. Deimling ein Telegramm erhalten hat, worin ihm das volle Ein verständnis mit seinem Vvraeben ansgcdrückt wird. Der Reichskanzler sollte vor den Kaiser treten »nd ihm er klären, daß er die Vcrantwvrtnng für solche Dinge, die an das U>. Jahrhundert erinnern, nicht mehr tragen könne Wollen Sie de» Weltfrieden garantieren, sv müssen Sic vor allem die Säbcldiktatur im Elsaß beseitigen. Wir verlan gen die Bestrafung der Gesetzesverletzer, dieser Hochver räter. lGroßc Unruhe rcchts.j Wenn in Venezuela einem Deutschen der Hut cingetrieben wird, dann heißt es: Die denlsche Ehre ist besudelt, und ein deutsches Kriegsschiss muß in See steche»: aber der deutsche Staatsbürger innerhalb der Reichögrenzen wird nicht geschützt. Die Beleidigten müssen volle Genngtiinng erhalte» »nd die Hochverräter ge bührend bestraft werden. Wenn das nicht geschicbt, wird dcr stvlze e!v,8 germanicivr zu einem verächtlichen Ding. lPräsi dcnt Dr. Kaempf: Ich rufe Sie zur Ordnung! Beifall rechts. Lachen bei de» Sozialdemokraten.i Aba. Peirotcs: Ich beleidige nicht das deutsche Volk, sonder» suche es vor Beleidigung zu schütze». Herr Reichskanzler! Arbeite» Sic mit uns an der Umgestaltung bes Reiches zu einem modernen freiheitliche» Staat! (Beifall bei de» Sozial demokraten.) « , > Abg. Hanß (Elsässer) begründet die elsässische Interpellation. Tic einzige Entschuldigung des Kriegsnuv.istcrs war die Jugend des Leutnants: „Dies Kind, kein Engel isl io rein". Tie Zaberner Bevölkerung gehört zu der ruhigsten des Landes. Ter Neue Fridolin des Leulnants war sein Sergeant Höflich. Er hat seinem Namen keine Ehre gemacht und ist selbst vor Gewalttätigkeiten nicht zurück- geschreckt. Einsicht und Selbstzucht waren dem Leutnant v. Forstner völlig fremde Begriffe: umsomehr ist öns Maul Heldentum bei ihm ausgeprägt. Der Leutnant v. Forstner hat gegen das Gesetz verstoßen und in Zabern einzig Haus sriedensbiiich verübt. Das Betrübendste dabei ist, daß er sich dafür aus höhere Stellen berufen lanu Gört, hon, lintss. Die Zivilverwaltniig soll versagt haben. Sie war ohnmächtig, aber eben nnr gegen die Soldaten: bedauerlich genug ist es. daß Soldaten zu einem solchen Mummenschanz sich hergebcn dürfen wie zur Bedeckung des Herrn vv» Forstner bei seinem Lchokoladeiieiulaus. Anderswo wäre der Schuldige über die Grenze geflogen, wie in dlöeii bürg jener Leutnant, der die Rekruten Oldenburgs Dünen nannte. Die Ansrcgnng ist nicht künstlich gemacht. Wir hoffen, es gib: noch Richter in Deutschland. «Beifall lints und bei den Sozialdemokraten.j Reichskanzler von Bcthmann HoNwon: Nach dem Ergebnis der Ermittln» g e n stellen sich die Borgäuge in Zabern wie folgt dar, wobei ich vor weg bemerken will, daß im unmittelbaren Anschluß an meine Ausführungen der Ktiegsnnuisler ergänzend das Wort ergreifen wird. Ter Leutnant v. Forstner hat in einer Instruktivnsstunde einem Rekruten Anweisung ge geben, wie er sich verhalten soll, wenn er angegrissen würde. Im Hinblick aus die mancherlei etnsten und Iran rigen Ereignisse in den letzten Jahren hatte der Leutnant wohl Veranlassung, dies zum Gegenstände der Instruktion zu machen. Er hat bei dieler Gelegenheit sür den Eintritt einer bestimmte» Eventualität eine Geldprämie aus- gesetzt, die der gleichfalls anwesende Ilntervsfizicr erhöht hat. Diese Aussetzung einer Geldprämie war selbstver ständlich eine U n g c h ö r > g l e i i. Der Leuiuant hat bei der Gelegenheit denjenigen, dcr sich an dem Rekruten ver greisen wollte, einen WacieS genannt. Weiterhin hat derselbe Leutnant in dcr Instruktionsstnnde seine Rekruten vor dem Eintritt in die Fremdenlegion gewarnt. Das war sei» gutes Recht. Er hat aber dabei mit Bezugs aus den Dienst in der Fremdenlegion einen durchaus un gehörigen Ausdruck gebraucht, und die Pressemeldung ist von einem dcr Vorredner heute hier im Reichstage ver treten wvrden. Die Meldung, daß der Leutnant die sran- zösische Fahne bcschimvst habe, ist nach dem Ergeb nis dcr Untersuchung unrichtig. l-Hört, hört!) Ta diesem Ergebnis von gelvisier Seite widersprochen ist, es aber un bedingt notwendig erscheint, daß i» dieser Beziehung Klar heit gcschasscn wird, so ist die Untersuchung wieder anfgcnommen worden, aber noch nicht abgeschlossen. Beleidigungen einer Armee, mit der wir vor Jahren in ruhinvvsIer W eise die Waffen gekreuzt haben, würden selbstverständlich in dcr deutschen Armee nicht ge duldet werden. (Lebhafte Zustimmung.) Endlich Hai derselbe Leutnant in der Instrnktionsslnnde dreimal El iüner als Wackes tituliert. Ein Rekrut bat sich aus Befehl des Offiziers beim Unteroffizier melden müssen mit dem Ausdrucke: „Ich bi» ein Wackes!" >Hört, stört!» Für die v v r g c k o m m e n e n U n g c h ö r i g k e i t c n ist dcr Offizier rektifiziert und b e st rast wor den, ebenso der U n t e r v f s j z i c r. tZninse links: Aber ivieU Die Bvrgängc in dcr Insir.ittioiiSstniidc sind von beteiligten Militürpersvne» in die Ocssentlichkeit getragen worden, und zwar die Vorgänge hinsichtlich der Fremden legion dnrch ein mit Namen unterzeichnetes Schriftstück an die Presse. Wegen dieses mit der militärische» Diszi plin absolut unvereinbaren Vorgehens gehen die Lckmldi gen ihrer Bestrafung entgegen. (Zustimmung rechts,> Ich habe diese ersten Vorgänge noch einmal kurz skizziert, weil sie schließlich die O-uelie all der Dinge sind, die sich hinterher ereignet haben. Ich will ebenso, wie es der Kriegsminister getan hat, weder etwas be schön! gen noch verheimlichen. Aber was liegt bei diese» ersten Vorgängen vor? Ungchörigkeiten eines junge» Offiziers, begangen in den Wänden der Kaserne, uncrsren lich, aber doch nicht w clIbc iv egen d. (Sehr richtig!) Mit der verhältnismäßig geringen Bedeutung dieses An sangcs der Dinge steht die spätere Entwicklung in keinem Verhältnis. lErncutc Zustimmung.) Bezeichnend ist, daß der „Matin" unter de» ersten gewesen ist, der die Sache in seinem Sinne vertrete» hat. Durch die Lokalpresse ist die Erregung in Zaber» und über Zaber» hinaus weiter ge schürt worden. Die elsässische Bevölkerung bat sich durch den Gebrauch des WvrtcS WackcS beleidigt gefühlt. Man hat dabei von einem gewollte» össcnt- licheii Assron der Bevölkerung gesprochen. Davon kann ja selbstverständlich »ach all den Umstünden, die ich angegeben habe, »»ler denen das Wort gebraucht worden ist, keine Rede sein. Aber schließlich, das Mort ist gefallen. Die Presse ha! lange Erörterungen über die Bedeutung des Wortes a»- gcstellt. Ich bin bemüht gewesen, mich bei Elsässern selbst über die Lache z» informiere». Darnach scheint mir die Sache doch folgcndcrmasten zu liegen: Das Wort Wackes wird bald gebraucht sür die Bezeichnung eines Herum treibers, eines nichtsnutzigen Mensche», bald gili es als Spitzname für de» Elsässer. (Lebhafte Unterbrechung r
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