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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.07.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-07-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187207238
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18720723
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18720723
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1872
- Monat1872-07
- Tag1872-07-23
- Monat1872-07
- Jahr1872
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.07.1872
- Autor
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ffuy'N. chrlick« sch»tz- leißkorb pari.:. s-fnrt tnsi», »Lg»» ,k«»/ »en per äste strd- V. »1e j,d« »ch «Pen. irschsi»» V. >»fes. t» achurz 1 fiavd ze- »E. e«, »tchl.- h»ß. s- hmuvger, >, Salz- tndnnga, »den -r» r »-»ruf, a«d«l be- »eil- >d b zu hak, u. Um«. «««, da« »Metzer» ! bsi d«w ühl« vn-- oa« theil- ttesbetrüb' ««»». Uhr statt i»lt» hin» I dn Tod >n »Kd* «id. d Fra». buri eiaet rti«, ca». Nie 18'. WM atnr Hast r« 1»«. Erscheint täglich früh 6'r Uhr. LesarUoa LiPtttlt«» Joharmisgaff« 33. Veranrw. Siedacteur /e Höttarr. Sprechstunde d. Rrdactioa ivormmag« rrn N—ir Uhr Auch«lii-H« ko» 4—L Uhr. Annahme brr für die nächst- tolgrnde Nummer bestimmten Inserate in den Wochentagen dis 3 Uhr Nachmittags. Anzeiger. AmtMtt dcs Königs. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. «uflagc I0IM. Adocuemealirurts vierteljährlich ! Thlr. 7'/, Nar., incl. Bringerlcbn l Thlr. l v Ngr. Jede einzelne Kummer 2'/, Ngr. Gebühren für Gxlrabeilaaen ohne Postbeförderung !« Tblr mit Poslbe'örderung l2 Thlr Zusrrate agespalteneBourgoiszeile l'//)lgr. Größere Schriften laut unserem Preisverzeichniß. Nrclameu uutrr d. llrdactioiiegltch tie Lpaltzeile 2 !1tgr. /illalr: ttto Klemm, Umversitätsstr. 22, Local-Comptoir Hainstraß« 21. M 205. DienSt«g den 23. Juli.' 187L. Bekanntmachung. Da« 14. Stück de- diesjährigen Gesetz» und Verordnungsblattes für da- Königreich Sachsen ist d« u»S Angegangen und wird sit«^»»» tt. küwft. Mts. aus dem RathhauSsaal« zur Loflchtnahm, öffentuch auShängen. Dasselbe enthält: Nr. 114. Bekanntmachung, die Telegraphrn-Orduung für daS Deutsche Reich betreffend; vom S. Juli 1872. Nr. IIS. Verordnung, den Verkehr auf den öffentlichen Wegen betr.; dom 9. Juli 1872. Nr. 11k. vnordnnug, die Befreiung deS zu landwinhschaftüchen und gewerbliche» Zwecken bestimmten Salze« von der Salzabgabe betreffend; vom 12. Juli 1872. Leipzig, den 22. Juli 1872. Da» Rath der Stadt L-tpzt». vr. Koch. Cerutti. Bekanntmachung. Gemäßheit der Bestimmung in § 2 d«S Regulativ- über Ausführung yon GaSrohrleitnngen daß ^^^"^kungSanlagen vom 2. März 186Z bringen wir hierdurch zur öffentlichen Kcnntniß, ,, , , , Herr G«U Otto WUHel»y hier. Nicolaistraße Sir. 2, zur uebernahme solcher Arbeiten bei und sich angrmelvet uud den Besitz der zn diesem Gewerbe, betriebe erforderlichen Vorrichtungen uachgewtesrn hat. Leipzig, den 18. Juli 1872. Eine Todtroscha» im zweiten Kuartnl 1372 ergirbt nach dem „Weißrufelser KreiSvlatt" folgende Namen und Daten: 1) an Fürstlichkeiten: den Prinzen Fervi- nand von Parma, s zu Cannes am l7. April; dt, Prtuzefsta Heinrich der Siiederiande, s- in Luxemburg am 1. Mai; die Erzherzogin Sophie von Oesterreich, 7 zu Wteu am 28 Mai ; Ministern, Diplomaten rc: Mtntfter v. Scheurlen, -j- zu Stuttgart am 1. April; den österreichischen LegatiouSraih Ritter L-.Ä7'-E--- ,r.Och-oe*^« P»-ar, P zu Potsdam am 3. Mai; den bayerischen MiuisterpiLfidrnte» Graf Hegn«- bng-Dux, P zu München am 2. Juni; den Mmster Präsidenten der Niederlande Thor decke, P am 4. Juni; _ 3) an Generalen: den General der In» fanleri» t.dolf v. Bonin, P zu Berlin am 1k Lvril; de» General Adrian vcll. I. Adjutant -aiter Maximilian I. von Mexico, P zu Colmar 17. April; den prrußtseym Generalmajor . 1- zu Dresden am 1. Mai; de» lorbtn-Wieröbitzki, -s zn Berlin am Generallteutrranl v. Stiehle. s zu Berlin am 7. Mai; den Marschall vaillaut. 7 zu Paris am 4 Jnur; den «arfchall Forry, -f zu Pari« am 20. Juni ; 4) au Gelehrten ru: den Professor der Botanik Hugo v. Mohl, P zu Tülnvge» am t. April; drn Bildhauer Herm-na Knaur, P zu L.tpzig am 1. Apnl; deu Prosefior vr. Martin Ohm. -s zu Berlin am 1. Aprrl; deu Lrchäolog vr. Gustav Parthrh, P zu Rom am 2. April; den Professor Morse, P zu Newyork a» 3. Apnl; deu Bischof Feßler von Pölten, 7 am IS. Avril; den Pnblicist vr. Max FriedlSader, P zn Wen am 20. Aprll; den Wsictl Geh Rach nnd Gene raldirektor der Mnfeen von OlferS, f zu Berlin am 28. April; den schwedischen Dichter Mont« gomrry Cederdjelm, s- in Eapri »m^27. April; des Professor der Musik, Flodoard Geher, -f am 29. «prll; de« Philolog Professor vr. Katszr» ^ zu Hüdelbng am 5. Mai; den Freiherr» von und zu Anü»h, Stifter d»S «nmaa M»sr»mS, am v. Sperling. Gen'ral v El 2. «ai; -f am k. Mai; den Dicht« Morch ^ zu Wie» am 13. Mae ; den Professor und Maler Remy, s zu Berlin am 13 Mai', den Professor der Thterarzneischule vr. Spinola, s- z» Berlin am >7. Mat; deu Dichter Hippoly! Swaufert. f zu Sprher am 18. Mai; den Maler Julius Schnorr von CarolSfeld, ^ zu Dresden am 24, Mai; deu Schriftsteller urd Reisende» Friedrich Grrstäcker. ^ am 31. Mai; de» Profefsor nr.d Vr. tdeol HundeShage», s zn Bonn am !2 Juni; de» Pvffendichler Joseph Böhm, ^ zu Wir» am 19. Juni ; den Dichter Roheit Prutz, -s zu Stetliu am 21. Juni; den Schriftsteller jOetltnger, s in Blasewttz am 26. Juni; den "!ptrnk«xtdichttr Michel Earrö, ^ zu Argentruil lam 28. Juni; den Musikdirektor vr. Hetsch, ^ zu sMannhsiw am 28. Juni; S) au Socialdrmokrateu, Jesuiten und sonstigen ietudr, d»S deutschen Reiche«: den Jrfnit katrr Roh, s ,u Bonn am 17. Mai. In Ereignissen de« 2. Quartal« ist zu »lire» deck Erdbeben in Antiochia am 3. April, « AuSbrnch der Revoltttion in Yukatan am -- «prll: da- Erbeben tu Island vom 1K. b»S ^ itprll; de» Anf-and der Carltsteu in Spanien 22. April an ; de» große» AuSbrnch de< vom 2L. bi, 30. Aprll; die Gründung der ktverfilät Straßb»rg a« 1. Mai; Gefecht mit d'» Tarlisten bei OroSguteta a« 5. Mat ; Hagel» d'ttn „d «olkenbrüch, über Deutschland vom s. Aiai au (in der Pfinzstwoch»', endlich: Krieg Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Reichel. zwischen dem veutschrn Reich und Hayti, Bom bardement von Port - au»Prince durch deutsch« KriegSsch.ffe, Friede mit Hayti — Alle« am 11. Juni ttrichs - Oberhanöelsgericht. >ta, 23. Juli. DaS Reichs - Oberhan- hat in ri^em nach Sorau ergangenen Leipzig, am 10. Juli 1872. Wer, r«specltvr wo ist der Beamte, rtspecnoe die Behörde, welche für die Ausübung der cffml- lichcu Gesundheitspflege m Deutschland ver» antrorklich sind ? — Wir fügen dieser Darstellung der „Landwirth- schaftlichen Ztg." übrigens hinzu, daß die letzten Ckolnaberichle auS MoSkau eine «ntschterear Abnahme der Krankheit melden. Am 14. Juli sind nach der „MoSk. Ztg." nur 6 Personen gestorben. Die Lulherlinde in Riugelhal an mtngrthal bei Mitlwrida. unter welche-. einst deu Kamps gegen Rom gepvedtgt hat, am 2S. Juni Abend« vom Feuer verwüstet worden »st. „Der Brand derselben ist, der gerichtlichen Unter- suchunq gemäß, dadurch enrstanoru, daß man be- buf« Gewinnung eine« starken und werlhvollen BtcntnschwarmS vermittelst eine« brennenden K:en'prnS in b»e dunkle Höhlung geleuchttt hat, wobei mulhmaßlich einige Funken theil« tu da, sich dort verhaltene Dohlengenist«, theil« in deu den ganzen hohlen Baumstamm andererseits auS» füllendtn Brennstoff gefallen sein mögen". So berichtet daS Vorwort der am 30. Juni d I vom dortigen Psarrer, Herrn Adolph Fleischer, ge» haltruen Predigt. AuS derselben erfahren wir noch, laß schon seit Jahrhunderten, «m Zeugutß für die Glaubwürdigkeit der erzählten Tyatsach», alle Jahre am FastnachtödienStag, zur Feier von Luther'S Andenken hier «in besonderer Gottes dienst gestiert wird. Spuren d«S Alter- trng dre Lind« allerdings schon; im Jahr, 1830 hatte sie durch ein furchtbare- Hagelwetter so schwer gelitten, daß ihr» Krone gefallen und sie ihren früheren Umsaug nicht »sicher erlangt hat; im Jahre 1869 stürzten «aurSstarke Neste au« höchster Höhe bei völliger Windstill« herab uud hätten beinah« sieben Kinder erschlagen, dir unter ihrem Schatten barmio« ipirltrn. Wie uuS der Herr Pfarrer mittheilt, so ist die ... Hoffnung vorhanden, daß der altehrwürdige Die Cholernprst in RWchnd, schreibt di« .Kaum trotz d»S Brande- wieder an-lchlagen und „D. Lanvwirthsch- Ztg.", »tmml ströß«. Dunen» „ch laug« Zeit erhalten bleiben wird. Die Bekanntmachung. Die unentgeltltehe J«pf»»g der Tchertzpoeke« wird allen unbemittelten tu hiesiger Stadl wohnhaften Perron«« jed«n Alter«, «aeneaSltch auch fcho« früher ge impfte» Erwachs«»«» z»r Re»aeet»atton, hiirmtt anarcoten uud soll dieselbe vom Mittwoch de» IS Z»»t laufende» JahreS Nache»1tt»gs 3 Uhr «» vt, auf Weitere, jede» Mittwoch »0» 3 Uhr -tachmtttag» a« im Grd- gesch»- de« alte« STtcotatschailgebLud», am Ntcolaikirchhofe stattfindrn Wir fordern da« bttheiUgl, Publicum hierdurch auf, ron vorstehendem Anerbieten recht fleißig Gebrauch zu machen Leipzig, am 8. Juni 1872. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch.' Schnsiedt. Bekanntmachung. Am 3. August d. I. find 2 Beuefikten der Hofrath Höltzelfchen Stiftung im Betrag» von je 4l Thlr. 3 Nqr. 3 Pf. ,u vergeben, und zwar zunächst au allhier wohnende „BürgerS-HandwerkS- Meisters-Wittweu", deren Mann Höltzel geheißen, oder dir geboren« Höltzel sind, in drr»u Er mangelung aber an „Leipziger BürgerS-HauLwertt-Meifier himnlaffene Wittwrn", welch« bereit« «in Almosen genießen «u. Bewerberinnen um diese veneficien haben ihre Gesuche bet unS schriftlich nebst den erforder lichen Bescheinigung«!, biS zum 25. Juii d. I. »inzureichen. * Letpzic delSgericht h Erkennlniß ausgesprochen, daß die gerichtliche Be schlagnahme de- Wechsel« die Wechselklage nicht hindert. In einem anderen Erkenutntß nach Corbach heißt e« in Bezug auf den CauttonSwechfel: „Nicht richtig ist ferner, daß dir Verabredung der folgt diese Hinderungem, Lautwu kann in baarem Geld« bestcklt und de» Glimwher übarliesrrt werden, der onultouSwetse Empfang drffelbrn verpflichtet in d« Regel nur den Gläu biger zu dereinstigrr Erstattung, wenn räml ch der CautiouSgruud erltscht. G»dt der Caunos«. schuldaer anstatt b«»»» »elde« caulwnSw.iso einen Wechsel, so verpflichtet er sich, beim Man gel entgegknstehönder Abreden davmch, deffeu Be- trag dem J»haS»r, also auch dem CaulionSgläu- big» bei verfall nach Wechselrecht zu zahlen, und er berechtigt sogar beim Mangel der Unter- sag»», der Begebung den Gläubiger, deu Wechsel sogleich nach dem Ernpsav« durch Gtrirung ,n real,streu. I- solchem Falle besteht die dem CautiovSglindiger gegeben« Sicherheit eben darin, daß er sich spätesten« bei Verfall durch Wechsel- klage in deu Besitz der verschrienen Summe setzen kann. (Bngl. vorchardt. Wechselordnung Zuj. 179, Note 130.) Mithin widerspricht. d,r Einrede, da» zu sichernd« FordrrnuaSrrcht sei noch nichd liquid, die vertragSmäßiAe» Befried,g»u»gS- objectr jeien noch nicht erziele der vesttmmnng eise« solchergestalt gegeben,« Wechsel«. Orfferrtliche Grsuudhritspstege m Ve«tschl«ck- stonen au und «nd, wenn man bet »», ferner unterläßt, Lbwehrmaßregrlu zu ergreifen, voraW- Hartwauu^j stchlUch sehr bald ihr 'grlu zu eraresti ! grausige« Werk »ulen null sortsetze». — I» St. Petersburg «rkraukte» d« zum 11. d. Ml«, im Sqnze» KS5, starbeu 240 Personen; e« genaseu 54 Likankte. Die Pocken grasstreu auch noch immer ziemlich stark. Am II. d. Mt«, erkrankten Hiera, 76 Personen und starben 22. 633 Pockenkrwrke blieben »och in Behandlung. Ja MoSka» tritt die Cholera »,r vereinzelt auf Nackricht«» au» Krakau zufolge hat die Cholera. Epidemie von Podoüen auS bereit« di« gallzische Grenze überschritten uud grassirt in vier galiztschen Ortschaften mit gleicher Heftigkeit, wie in den russifchn. Grenz, Gouver- nement«. Ei« einzelner Fall der Pest ward, auch bereits durch eia, einzig» Zeitung an« Berlin gemeldet. Andere epidemische Krankheiten sind i» Monat Juni im Bereiche der Berliner Armenpflege 846 vorgekommen, und zwar 206 Srkrauknngen au Diarrhoea (?), 153 an Cholera uostra» (der Kinder), 118 an Maser», 60 an Nerveufieber ^darunter 24 Fäll» gastrische» Fieber«), 38 an Stickhnsteu, 21 an Brnstfelentzündung. 21 an Scharlach. 17 an Nnhr, 14 an DchhtheritiS. 11 an Rothlauf, 11 an Menschenpocke«, - an Lasier- blättern rc. Di, Regieruog England« ist bereit« dem Bei- spiele der Türkei gefolg! und hat di« streng» Aus führung der Onarantaine.Borschrifteu angeordnrt. Predigt am 30. Juni aber wird zum Zweck« -einer würdigen Erhaltung desselben, sowtr zur Errichtung einer Gedenktafel verkauft (Pr»iS 2 Rgr. im Verlag de« Verfasser»). Wollten sich nufere Herrn Grtstkchen oder Buchhändler nicht de« Geschäftlichen dabei auuehmev, um eine ge nügende Summe zu erlangen? Wer sich sonst in unsern Tagen de« neuen Kampfe« gegen Rom für diese« schöne Naturdenkmal de« deutschen Reformator- interefstrt, könnt, auch feine Gab« direct au den Herrn Pfarrer eins» deu. II. 8. Rwchschrift. Wäre auch wirklich, wir jüngst i» Tageblatt, gesagt wurde. Luther« Predigt nur «ine historisch unverbürgt, Sage (auch von dem Elchberg bei Döbeln wird dasselbe erzählt), so legt sie doch Zeugntß ab von dem Geiste, der »»« seit jener Zeit beseelt, und di« Anhänalichksit an den ehrwürdigen Baum sei «tue Demonstration mehr gegen Rom, da« un« auf« Neue durch sein« Jesuiten zu umspinnen gedacht«. Neues Theater. Leipzig, 21. Juli. Sine» recht a»L Abend vereitetr un« Krl. Suhrlandt, di« gestern in zwei im besten und schlimmsten Sinn« fran- zöfitcheu Lustspielen: „Die Schauspielerin" von Fonrnier uud „Franenkamps" von Scribe-Legouve di, beide» Hauptrolle» in gewin nendster Weise vorführt« uud dabei brillant« Proben einer in »usern Zeit der einseitig«, Welt mimen »nd Kunstre,senden seltenen Vielseitigkeit darbot. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. G. «echler. DaS erste «inacttg« Stückchen ist eine- jener dramatischen Undinge, die mit der französischen Etikette versehen, zumal auf Hofbühnen, Eingang finden, bei aller Hohlheit und Nicktlgkeit gefallen und nur den Zweck haben, eine kokette Parade rolle zu bieten. Für vtrtuose Darstellerinnen mag allerdings die pikante Beleuchtung deS Ko mödianlenthumS, der rapide Wechsel von Humor und Senttmenalität, dt« proteiscke Manichsaltig- keit der Auftritt« viel verlockende« haben, da« PrtSma schauspielerischen Talent,« in allen Farben spielen zu lassen. Francois« DumeLnil .del- herztgr Tragödin, verlieb, fick in den arv.. .t und«. 5 - - in Gefahr «kkaust. Der biderbe Canadier voi. Vater komme an- der Provinz, ist in Verzweif lung Uber da« Thealerstrter seine« SohneS, der di« Advocarur an den Nagel gthänzr hat, uud rückt der unheilsttfiruden »„»ne zu Leide. Edel- mülhig verspricht sie Rettung durch Enttäuschung, äßt sich den Schwärmer hereinwinken, spielt ihm ein Stückchen Thraierprosa mit Tantentoilrtte, Kauer Brille und Schnupftabak vor, bietet rhm ein Claqururbillet an rc rc. Der dadurch im Kerzen geknickte uud >n seinen brünstigen Kunst- Mhlrn abgekühlt« Tragöd.eudichter stürzt ad, >er Vater melket den noch vrrlchümmerten, Selbst mord drillenden Zustand desselben, und nun wird »er Edle brieflich zurvckgehol:, durch Declamation von Bruchstücken au« seinem neues Trau,rspieie da« Lustspiel zum gedeihlichen Ende gebracht, fräulein Suhrlandt gelang c« in jeder Hin- icht vortrefflich, dem Schablvn endin ge Leben und einig« Bedeutung zu geben. G«nz frappant war ihr Spiel tu der LnttäuschnngSsceue und einer bessern Aufgabe würdig ihr Vortrag der ein- »eflochtenen Verse. Die Mitwirkung der Herrin Lrotz (Dichter Duput«), Häuseler (Vater Dupui«' und d«S Fräulein Doriat (Kammer kätzchen Louis«) war ein» meist angemessen, und nach Kräften auSgearbeitrtt. Daß da« Stück da« Neueiostudireu werth war, möchten wir nicht be haupten, aber wenn r« auf Wunsch d»S Gastet, dessen Engagement dringend zu empfehlen ist, gewählt ward«, so läßt man sich'« gern gefallen. »IS Salondame in feinster äußerlicher »nd innerlicher Toilette «xcellirtr Frl. Suhrlandt im „Franenkamps", und wir gesteh«» gett, zu, daß wir so gut besetzt die Rolle der Gräfin d'üulreval »och nicht gesehen habe». Dr« Vermuthung. daß die für da« Tragische besonder« trclnsirende Künst» Uri-i für drrarttg«, dem Herotnrnsache so fremde Partien im Conversat o^k stücke weniger geeignet sein möchte, ist dadurch glänzend widerlegt. Der Frauenkampf ist nicht nur ein unterhal'.endet. sonder» auch «in sehr gehaltvolle« und feine« Lustspiel, worin die dramatisch« Begabung de« Pariser Routiniers Scrid» aus« beste destängt ist. Sv wenig dir Lußrrltch« Handlung, die sich haupt sächlich um die Dupirung de- Präfeeteu Baron Moutrichard, eine- unter jedem Regime beförder ten, also sattelfesten höheru Mouchrrv dreht, ganz glaublich gemacht werden kann, so wird doch die eigentlichen Point« de« Stücke«, der Kamps zweier höchst verschiedener aber gleich liebenswürdiger Frauenhrrzen um di» Liebe eine- Manne«, mit so richtiger uud «ffectvollrr Steigerung scenisch demovstrnt, daß mau höchst auimirt und niemals ermüdet beim Ziele anlangt. Fräul. Suhr landt ließ sowohl da- stet« hervorleuchtrnd« tiefe Gefühl für den inngen, so aufopfernder Hin gebung kaum würdigen Schützling, al» auch die heldenmüthtge Energie der mütterlichen Freundin ganz überzeugend zur Erscheinung kommen, h«. wahrt, de« sLücknernn, Liebhaver Grignon gegenüber da« richtig» Maß »wischen überlegener Ironie und freundschaftlicher Achtung uud stellte der anmuthigr» Neberbuhleri« gegenüber den
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