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Dresdner Nachrichten : 07.06.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-06-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-191506075
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19150607
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19150607
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1915
- Monat1915-06
- Tag1915-06-07
- Monat1915-06
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- Dresdner Nachrichten : 07.06.1915
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ANi? eittgo <Fsfsv a« Montag «arge«. Angriffe gegen unsere Stellung am Ostabdange be Lorettohühe wurden unter schwere» Verlusten sü den Feind abgeschlagen. Die Festung Calais und der Fluahafe» Gt. El« ment bei Lunöville wurden von deutschen Flieger» mit Bomben belegt. Die deutsche Offensive in Gegend Gawbyntkt ge- wann nach Osten weiter Boden: die Zahl -er Gefangene» erhöhte sich auf 8V20. Deutsche und österreichisch-ungarische Truppen Hader, östlich PrzemySl die Russen bis in die Gegend nord westlich und südwestlich MoSciSka zurttckgeworfe». Die Armee des Generals v. Linsingen hat den Brückenkopf bei Zurawno gestürmt: die Verfolgung brachte uns bisher 10 900 Gefangene. Im Gebiete von Lavarone —Folaarta eröffn rieten schwere österreichisch-ungarische Geschütze -aS Feuer auf die italienischen GrenzfortS. In dem Gefechte von Krn hatten die Italiener erheb liche Verluste: am Südhange des Berge- wurde» L00 feindliche Leichen gefunden. A« derDardanelleufront führt« ei»« zwei, tägige heftige Schlacht zu sehr schweren Verluste« der feind, liche» Landungoarmee. Deutsche Unterseeboote haben wieder eine Anzahl englische Schleppnetzdampfcr und Fischerfahrzeuge torpediert. Die italienische Regierung hat nach einem Schweizer Bericht infolge der wirtschaftlichen Rückwirkun gen des Krieges einen schweren Stand. Wetteransagc der amtl. sächs. Landeswetterwarte: Nordwestwind: meist trübe: kälter: Gewitterneigung, sonst seine wesentlichen Niederschläge. wirren. Unser Generalstab hat die Mist klänge im I iincren des Landes in Berechnung gezogen. Aus jeder Zeile seiner Meldungen klingt eS heraus. So ist es und nicht anders! Wir alle, die wir durch Libau und das Zurück gehen auf die San-Linie in Zweifel und Verwirrung geraten sind, müssen daran denken. lW.T.B.j Eindruck des Falles von Przemysl in Bukarest. Die Bukarester „Jndöpendeucc" schreibt: Die stra tegische Bedeutung des Falles von Przemysl werbe wahr scheinlich darin bestehen, das; die Russen Galizien räumen mühten. Mit Rücksicht auf die großen Verluste der Russen sei cs heute fraglos, daß sie nicht zu einer Offen sive fähig seien. Die Ursache der Niederlage der Russen auf der ganzen Linie liege in dem Mangel an schwerer Ar- nllerie, sowie an Munition. Das erstemal sei die Festung durch Hunger bezwungen worden, diesmal durch schwere Kanonen und Berge von Munition. — Das Blatt „Politik" sagt: Der Berlust Przemnsls bezeichnet keineswegs nur .'ine örtliche Niederlage. Selbst die größten Optimisten erkennen. Laß es den Russen nicht gelingen werde, sich in -t Galizien zu halten. — „Moldawa" hebt den großen Ein- ^ druck hervor, den die Eroberung Przemysls in Bukarest gemacht habe, und betont, daß cs vorwiegend moralische ^ Gründe seien, die die Niederlage der Russen auf der ganzen A Linie herbcigesührt hätten. Die euglische Fnrcht vor einem deutschen Angriff. „Daily Mail" schreibt: Die Deutschen haben Przemysl , ^eingenommen, nähern sich Lemberg, greifen mit großer Z Stärke die Front vor Warschau an und entwickeln einen neuen furchtbaren Vormarsch in den baltischen Pro- — vinzc Es ist möglich, daß die Stunde nahe ist, wo der ^ « deutsche Generalstab mit den Ergebnissen zufrieden ist und «A große Verstärkungen an die Westfront werfen wird. Die x .Ankunft dieser Verstärkungen wird das Zeichen für die Wiederholung der Taktik sein, durch welche die russische L L Front durchbrochen wurde. Wir müssen in naher Zukunft « « einen w c i t st ä r k e r c n Angriff erwarten als den, dem T«wir bisher widerstanden haben. Das einzige Mittel da- Ä L gegen ist, die Beschießung mit einem noch wütenderen Ge- k-K schohhagel zu beantworten. Die erforderliche Menge Ge- ' schosse kann nur geliefert werden, wenn die Nation Lloyd Georges Aufruf sofort energisch beantwortet. (W. T. B.j Der Menschenmangel in Frankreich. ^ Der „Temps" meldet: Die Kammer begann am Freitag ^ Sie Debatte über den Gesetzantrag Dalbiez, betreffend ge- ^ rechtere Verteilung und bessere Ausnutzung der ^ mobilisierten und mobilisierbaren Mann- 2» schäften. Bei Beginn der Beratung wurde der Unter- ^ staatssekretär deS Innern Iacguier, der auf der Mi nisterbank Platz genommen hatte, von heftigem Unwohl sein befallen. Nach den Darlegungen des Berichterstatters Pate über den Gesetzentwurf vertagte sich die Kammer. Maßgebende Persönlichkeiten der für den HeereS- und Ma- unebedarf arbeitenden Industrien richteten ein Schreiben »n die Vorsitzenden der Heeresausschüsse der Kammer und des Senats, in dem sic betonen, daß die Organisation der für die Landesverteidigung arbeitenden Industrien nunmehr ausgezeichnet und der Personalbestand auf der notwendigen «ötze und vollständig sei. Durch die Annahme des Gesetzentwurfes Dalbiez würde die Gefahr entstehen, daß eine Anzahl der in den Industrien beschäftigten Tech niker, Ingenieure und Spezialarbeitcr mobilisiert und die Organisation der Industrien dadurch gestört würde. Es sei deshalb notwendig, dem Gesetzentwurf eine solche Form zu geben, dah der regelmäßige Betrieb der Industrien ge sichert bleibe. lW. T. B.) Die Wirksamkeit unseres Unterseekrieges. Reuter meldet: Die Schleppnetzdampfcr „Enamay" und „S t r a t h b u r n" sind am 3. bzw. 4. Juni in der Nordsee torpediert worden, wobei die Besatzungen ge rettet wurden. Bei de» Orkneyiiiseln sind gestern noch drei Schlcppnctzdampfcr torpediert und die Besatzungen gerettet worden. Nach einer andere» Mel dung sind noch zwei F i s ch c r f a h r z e u g c bei Lowes und ein Schlcppnctzdampfcr bei den Orkneyinseln von lt n t c r s e c v v v t c n versenkt worden. (W. T. B.j Ein englisches Torpedoboot auf eine Mine gelaufen. Tic Pariser Blätter melden, daß das englische Torpedoboot „Mohawek" in der Nordsee auf eine Mine anfgclauscn ist. Es habe aber trotzdem den nächsten Hasen erreichen tonnen. sW. T. B.) Der neue Zivillord der britischen Admiralität. Der Herzog von Dcvonshire wurde zum Zivil- lorü der Admiralität ernannt. lW.T.B.j Die Folgen der deutschen Luftangriffe. Die „Times" preisen im Anzeigenteile ein „Antizep" geheißenes Mittel an, das dazu dient, durch Luftschiff bomben verursachte Brände zu löschen. lW. T. B.j Tic englischen Berlnstc Tie letzte englische Berlust liste führt 2 8'23 M a n n a»f. lW. T. B.j Lloyd Georges Tätigkeit. „Daily Telegraph" meldet: In Kanada sind Werke zur Herstellung großer Mengen von Brisanz- Geschossen errichtet worden. Sie haben den Betrieb bereits ausgenommen. — Das Wochenblatt „The Nation" schreibt: Lloyd George tut für die heutige Regierung, wa» Ehamberlain für die Regierung 1S02 tat. Er zwingt die Regierung zur Wehrpflicht, wie Ehamberlain die frühere Negierung zum Schutzzoll zwang. Ehamberlain erreichte den Schutzzoll nicht, vernichtete aber die Regie rung. Lloyd George kann cjn ähnliches Ergebnis er. leben. lW.T.B.j . Lloyd George erklärte in einer Rede in Liver pool: Tie Lage ist die ernsteste, der die Station je mals gegenüber»««». Was Deutschland zu einem furcht baren Feinde macht, ist nicht nur seine Vorbereitung für den Krieg und sein« Organisation, sondern der Geist jeder Klasse der Bevölkerung. der alle» dem großen nationalen Zlele unterorbnP. für das Vaterland den Sieg zu gewinne«. Der Redner wandte sich an den Patriotismus der Arbeiter, indem er sagte, dt, Statuten der Gewerkschaften müßte» wahrend des Krieges aufgehoben werden. Dt« Regierung verpflicht« sich jedoch, sie nach dem Kriege wieder hereustellen. Faulenzer konnte» nicht geduldet werden. ES dürfe keine Zeit ver- loren gehen. Da- Problem -er MunttionsFeferung sei höchst dringend. tW.T.V.j Das Londoner «rbetterblatt „Daily Litizen* hat sein Erscheinen eingestellt. Das Wochenblatt „Inde pendent" tritt an seine Stelle. (W.T.B.j Der Pbrasenbel» Eharchill. In einer Rebe in Dundee führte Churchill auS: Die Gefahr, die die Unterseeboote barstrllen. beschränke sich auf gewisse Grenzen. l!j Das Verhältnis der See- strettkräfte werde immer günstiger für Eng land. l?j Gegen Ende deS Jahres werde die britische Flotte derartige Verstärkungen erhalten haben, baß bteS unglaublich erscheinen würbe, wenn nicht die Tatsachen dt« Richtigkeit bestätige« würben. Hinsichtlich der Dar- danellen sagte er: Wir stehen vor einem Stege, wie er in diesem Kriege noch nicht gesehen worden ist, und dir uns für alle Verluste entschädigen wird. lW.T.B.j Fürsorge für de» britischen Viehbestand. Da» britisch« Ackerbanamt fordert alle Farmer auf, den Viehbestand während deS Kriege» möglichst zu ver mehren. keine Kälber zu schlachten und keine jungen Tiere wegen der augenblicklichen Höhe der Preise zu verkaufen, sondern an die Zukunft zu denken. lW.T.BF KriegsftimrnungsbUder au» Italien. Graf Vvltolint entwirft in der „Neuen Zürcher Zeitung" Kriegs st immnngSbilder au» Italien und hebt, wie schon in einem Teile der SonntagSauflage kurz erwähnt, den schweren Stand der Negierung hervor, durch allerlei Veranstaltungen das krtege^jsche Feuer und die nationale Begeisterung in den Massen auf >er Höhe zu halten. Auf dem Lande traten bereit» die ge- ttrchtctcn Folgen ein. ES fehlt an Arbeits kräften, das Heu zu schneiden und die Ernte zu besor gen. Die Not steigert sich täglich wegen der neuen Einbe rufungen. Da» Ausbleiben großer Massen von Reservisten auS Amerika und Deutschland hat die HeereSleitung veranlaßt, schon jetzt teilweise die Klassen 1896 und 16V7 etnzuberufen, um die Reserveformationen auSzufüllcn, ebenso die mobile Miliz, so baß zurzeit alle Männer vom 18. bis zum 32. Lebensjahre unter den Fah nen stehen. Zur Ausfüllung der Lücken mußte die Regie rung sogar zu der Beisetzung der Marinereservisten in das Landheer greifen. Der Rückschlag auf die Land wirtschaft ist ungeheuer. Dazu kommt die bedauer liche Erscheinung, daß die Landwirte jetzt alles um jeden Preis verkaufen, um cS nicht gegen die gefürchteten Requi- sitivnsscheinc an die Heeresverwaltung abgeben zu müssen. Sehr deprimierend wirkt auch der materielle Rück schlag. Ueberall kann man die armen Leute klagen hören, daß das von der Negierung ihnen zugedachte Gelb ihnen auch diesmal ebensowenig zukommen werde, wie jene 30 Millionen Lire, die zur Linderung der Erdbebennot bewilligt worden und nie in die Hände der Betroffenen ge langt sind. Leider ist der von genauen Kennern der Ber- hältntsse schon während der Mobilmachung festgestrllte Mangel in der Organisation deS GanitätSwesenS, wie zu erwarten war, nunmehr sehr stark hervorgetreten. ES fehlt an Lazaretten. Aerzten, ausgebildeten Pflegern und HtlfS» personal. Zusammenfassrnd findet Graf Äoltoltni eS be greiflich, -aß die Landleute schon jetzt Wallfahrten beginnen, nicht um den Sieg, sondern die Heimkehr ihrer Lieben und VaS Ende des Kriege» zu erflehen. tW. T. B.j Das Geheimnis der Rüstungen Italiens. Im «Labour Leader" vom 13. Mat macht I. T. Walton Newbold auf den engen Zusammenhang der englischen Werften mit den italienischen aufmerksam. 1910 beschloß Italien, mit einem Aufwande von 2 000 000 Pfund Sterling seine Artillerie mit Geschützen deS Schneider- Deport-Systems neu zu organisieren. Das Material wurde bet VickerS-Terni bergestellt, die damals bereit» von VickerS technische und finanzielle Hilfe hatten. Die großen drei fachen Geschütz-Unterbauten für mindestens vier Schlacht schiffe sind ganz in britischen Werkstätten gebaut. Irgend welche Geheimnisse in der Artillerie konnte cS daher zwischen französischen, englischen und italienischen Werften kaum geben: „Wenn Italien also tatsächlich jemals beabsichtigt hätte, aus irgend einem Grunde zusammen mit seinen Ver bündeten Krieg zu führen, glaubt dann wirklich jemand, cs hätte sich dann alle seine neueste Artillerie für Armee und Flotte von seinen Feinden verschafft und sich so ganz in deren Hände gegeben? Ganz besonders interessant sind die Beziehungen zwischen britischen Waffenfabriken und der italienischen Admiralität nach einer Beschreibung, wie seit 1878 britische Firmen mehr und mehr Einfluß auf italie nische Rüstungen hatten." Der Artikel schließt mit den Worten: „Was kann man von diesem SOjährigen Rekord an Doppelzüngigkeit anderes denken, al» daß Schneider und Chatillon-Commentry, sowie Arursirong-Whttworth und Lickers mit der französischen und britischen Regierung zusammen gearbeitet haben, um Italien in dem Kreise der Tripel-Entente zu halten und eS zu rüsten für den Kampf gegen seine sogenannten Verbündeten." Gegen Galanbras Geschichtssälschnnge«. DaS Wiener „Jremüenblatr" schreibt: Die von bc- wußte» Verdrehungen und Unwahrheiten strotzende Rede, die der italienische Ministerpräsident Sa lon d r a am S. Juni auf dem Kapitol gehalten hat, enthält u. a. die Behauptung, die italienische Regierung habe am 2 7. Juli und 28. Juli 1914 in Berlin und Wien klar die Frage ber Abtretung ber italienischen Provinzen der Monarchie aufgeworfen und damals erklärt, daß ber Drei bund unweigerlich gebrochen werde, wenn Italien nicht gerechte Kompensationen erhalte. Diese Behauptung ist unwahr. Wedcr am S7. Juli noch am 28. Juli 1914 ist in Wien eine solche Erklärung von italienischer Seite ab gegeben worden. Vielmehr hat am 28. Juli der Wiener italienische Botschafter auftraggemäß erklärt, daß seine Re gierung in einem eventuellen Wasfengang zwischen Oester- rcich-Ungarn und Serbien eine freundschastltche und den BündniSpfltchten entsprechende Haltung einnehmen wolle und sich Vorbehalte, das ihr auf Gruuü deS Artikels 7 deS DretbundvertrageS zustehende Kompensationsrecht in Anspruch z» nehmen, worüber ein Einvernehmen herzu- stellen wäre. In letzterer Hinsicht wurde dem italienischen Botschafter erwidert, daß. falls e» z» einer al» nicht nur vorübergehend anzusehcnden Okkupation serbischen Ge biete» käme, die österreichisch-ungarische Regierung bereit sei, mit Italien einen Meinungsaustausch über eine Kom pensation einzuleiten. tW. T. B.j Der Krieg und der Sitz des Papstes. Die „Jdea Nazionale" vernimmt au» Bern: „Durch die Notiz, daß der König von Spanien dem Papst den EScortal al» etwaige» Sitz de» Heiligen Stuhle» an- geboten habe, und dah ein ähnliches Angebot auch von Ei »siebe ln und andern Klöstern gemacht worben sei, welche die Ehre für sich in Anspruch nahmen, den Papst zu beherbergen, ist die Frage aufgeworfen worden, ob man im Vatikan tatsächlich von einer, wenn auch nizr vorläufigen Verlegung deS päpstlichen Sitzes gesprochen habe. Der Korrespondent ber „Jdea Nazionale" glaubt nun. versichern zu können, daß tatsächlich Versuche gemacht wur- den, um den Heiligen Stuhl außerhalb Italien» zu ver- legen, sei r» von Prälaten, die noch im Vatikan residierten, sei e» von hohen Kirchenfürsten und Diplomaten im AuS lande. Nachdem die Frage einer etwaigen Beschränkung de» Garantiegesetzes infolge des Kriegs,jntrttt» Italien» aufgeworfen morden war» bildete sich im Vatikan sofort rin« kleine, aber starke Strömung unter österreichischen, deutschen und italienischen Prälaten für die Verlegung de» päpstlschcn Stuhles. Man verfehlt« dabei nicht. Bene, dikt XV. auf den liberalen und sreimaurertschen Charakter de» gegenwärtigen Kriege» aufmerksam zu machen, ber groß« ««fahren für die Sicherheit des Papste» in sich berge. Man zählt« babet auch aus be» Eindruck, den eine Ver legung. dt« gl«tch»«tttg eine Listige Anklage gegen die tialie- Nische Regierung gewesen wäre, auf die Katholiken Italiens gemacht hätte. Der Papst sei sich aber trotz ber immer noch andauernbeu Bemühungen dewußt, daß seine Entfernung von Rom einen Bruch ber neutralen Haltung de» Papste» (?) bedeute« würbe." G«üttschs Blockade Meinafierr». Die „Gazette" meldet: Die britische Regierung Hai über die Küste Klein asten» die Blockade verhängt, die am 2. Juni mittags begonnen hat. Das Blockabegebiet erstreckt sich von 87 Gr. 35 Min. bis 4V Gr. 8 Min. nördl. Breit, und umfaßt den Eingang der Dardanc.llen. Neu trale Schisse dürfen 72 Stunden nach Beginn der Blockade da» blockierte Gebiet verlassen. lW.T.B.j Wirtschaftliche Maßnahme» in «»nftanttnopel. Um einer etwaigen Brotvergeubung vorzubeuaen. hat die Polizeibehörde in Ko nftanttnopel beMlofferr, die Brotversorgung in ber Hauptstadt derart zu regeln, baß jede HauShaltunanur einmal täglich Brot zu kaufen be- rechtigt ist. Die Maßregel findet bereit» tn einigen Stabt- teilen. Insbesondere in Pera, Anwendung. Vorläufig findet weder eine Kontrolle der angegebene» Zahl Ange höriger der einzelnen Haushaltungen, noch eine Beschrän kung der Brotmenge statt. lW. T. B.) Sin türkischer Kriegsberichterstatter l« Deutschland. „Tanin" schickt als erstes türkisches Blatt einen Krieg», bertchterstatter nach Wien und Berlin, hxr auch die verschiedenen Fronten der verbündeten Armeen besuchen soll. lW. T. B.j Die Gärnna in Indien. Die „TimcS" berichten über eine Verschwörung tn Indten, die in einem Prozeß tn Labore verhandelt wurde. 81 Personen waren wegen Verschwörung gegen die Regierung angekiagt. Kronzeugen sagten aus, daß die Idee der Revolution unter in Amerika und Kanada lebenden Indern entstanden sei. Auch Passagiere de» ja- pantschen Schiffe- „Komagatu Maru" hätten zu den Aufständischen gehört. Gruppen von Verschwörern landeten in verschiedenen Häfen mit ber Absicht, für den Aufruhr zu wirken. Sie waren unter den indischen SepoyS in Hong kong tätig. Sine Gruppe kam nach Stngapore. Vielleicht hängt hiermit auch die dortige Meuterei zusammen. Die Führer erreichten das Penbschab und versuchten, die tnbi- scheu Truppen in Lahore, Umballa. Meerut und anderen Garnisonen zu gewinnen. Ein allgemeiner Aufstand im Penbschab, den Vereinigten Provinzen, in Agrapudh und in ber Nordwestprovtnz war für den 21. Februar festgesetzt und wurde nur dadurch vereitelt, baß sich am IS. Februar einer ber Verschwörer verdächtig machte, so baß die Re- bellenführcr in Lahor« verhastet werden konnten. Die Verschwörer hofften, die indischen Soldaten für sich zu ge winnen. Waffen, Munition und Geld zu beschaffen, um alle europäischen Zivilpersonen zu ermorden, die Züge und Eisenbahnbrücken zu zerstören und schließlich die europäi schen Truppen niederznmachen. lW.T.B.j Gin wichtiger Ausschuß de» Reichstages. Kurz vor dem Schlüsse der letzten ReichstagSfihung ist ein Ausschuß gebildet worden, der von einiger Wichtigkeit zu sein scheint. In der vorletzten Tagung waren im Reichs- haushaltsaussckusse einige Abänderungen beü NcichövercinsgesetzeS in bezug auf die Teilnahme Jugendlicher an politischen Versammlungen, ferner tn be zug auf den Gebrauch fremder Sprachen in solchen Ver sammlungen und in bezug auf die Gewerkschaften beantragt worden. Der Haushaltsausschutz beschloß, die Anträge einem besonderen Ausschüsse zu überweisen, und das Haus trat diesem Beschlüsse bei. ES wurde ein Ausschuß von 21 Mitgliedern niedergeseht, der sich am letzten Tage vor der Vertagung konstituierte. Der Vorsitzende ist der na- ttonalliberale Abgeordnete Junck und von ber deutsch- konservativen Partei gehören die Abgeordneten Dr. Oertel und Graf Westarp dem Ausschuss« an. Berlin-Wiener Glückwunsch-Telegramme. Oberbürgermeister Wermuth hat an Bürgermeister Wetskirchner nachfolgendes Telegramm gesandt: „Wieder künden uns lodernde Flammenzeichen auS Galizien Sieg und zeigen der Wett das neue herrliche Denkmal, das die unvergleichliche Waffengemeinschast von Oesterreich- Ungarns und Deutschlands Söhnen der Kraft und Treue des brüderlichen Bundes errichtet haben. Die alte starke österreichische Feste Przemysl ist zurückgewonnen. Vollen Herzens lassen wir unseren Jubel zur Schwester an der Donau htnüberklingen und entbieten ihr treu-frrunbschast- lichen Gruß." Die Antwort deS Bürgermeisters Wetskirchner lautet: „Unter dem Eindruck deS glänzenden Wasfenerfolgcs, den die verbündeten Truppen mit der Wiedereroberung von Przemysl errungen haben, ist die Stadt Wien mit Heller Begeisterung von dem Hochgedanken unseres treuen Bundes erfüllt, an dem alle Stürme unserer Feinde zer schellen. Allenthalben wehen tn der Stadt tn herrlichem Verein deS Deutsche« Reiches und unsere- Vaterlandes Fahnen. Sie grüßen an die Spree, sie künden voll Der- heißung den kommenden frohen Tag, an welchem die in Kricgsnot gehärtete Treue unserer Völker für alle Zetten triumphieren wird. Innigen Dank der Stadt Berlin für die herzerfreuenben Worte im deutschen Brubersinne. Gotte» Schutz und Segen weiter mit ihr und unserer ge meinsamen gerechten Sache." Die Besserung i» Befinden deS SSnigs von Griechenland. lieber die glückliche Wendung im Befinden des Königs von Griechenland sind stark verspätet noch einige Meldungen auS Athen rtngegangen, die folgende» besagen: Professor v. EtselSberg auS Wien kam an» 28. Mai abends an Bord eines griechischen TorpedvbootS- zerstörerS hier ay, Professor Friedrich Krauß aus Ber lin traf am '29. früh ein, wie sein Kollege von Vertretern des Hofe», des Ministerium» und ber griechischen Aerztc empfangen. Beide Herren untersuchten dann »och im Lause des Vormittags den königlichen Patienten. DaS Ergebnis wurde in folgendem Bericht bekanntgcgebcn: „Die Unter zeichneten haben Se. Majestät den König untersucht und seinen Zustand sehr zufriedenstellend gefunden. Der hohe Patient war heute vormittag fast fieberfrei bet recht gutem Allgemeinbefinden und kräftigem Pul». Der Ausfluß aus dem rechten Rttchenfell vollzieht sich dank dem vor acht Tagen vorgenommenen Eingriff unserer griechischen Kollegen normal und zufriedenstellend. Wir glauben die Hoffnung aussprechen zu dürfen, daß bei Fortsetzung dieser Behandlung, an der wir nichts zu ändern haben. Se. Majestät ber König die Krankheit glücklich überstehen wird. gez. v. EtselSberg. Friedrich Krauß." Der Zustand de» König» bessert sich nach einer neuen Meldung täglich. Der König befindet sich nach der Ansicht seiner Aerzte außer Gefahr. iW. T. B.j Die Brotkarte in Schwede». „Astonbladet" meldet auS Härnüsand: Wegen de» ungewöhnlich hohen Preise» für grobes Brot lein Kilo S7 verej hat die Stadtverwaltung beschlossen, au» eigenem Mehlvorrat Brot zu backe« und eS zum billigsten Preise, nämlich 42 Oere das Kilo, an die Einwohner gegen Brot- karte zu verkaufen. Solange der Vorrat reicht, kann jeder Einwohner wöchentlich fünf Kilo kaufen. Mit dieser Matz, nähme ist zum erstenmal die Brotkarte in Schweben cingeführt worden.
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