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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 23.02.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-02-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19160223013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916022301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916022301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1916
- Monat1916-02
- Tag1916-02-23
- Monat1916-02
- Jahr1916
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 23.02.1916
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so. Jahrgang. HL 53 Mittwoch» 23. Februar 1V16. Drahtanschrift: Nachrichten Dresden. F«rn,precher-Sommelnummrr: LS 341. Nur für Nachtgespräche: »0VU. »»»««»> »«dühr viirullLhrUq Dre-d-n bei rweim,U,er Zuliagung «enLonn- nnd Monta-en nur ein- mal) 2,bü M.. in den Bororlen AM M. Bet einmaliger Zustellung durch bi« Post g M. lohne Bestellgeld), «nzelgea-Preise. Die -inlpallige Zeile <e,wa 8 Silben) SvPs-, Bor.ugopliltz« und Anzeigei, in Nummern nach«»»»- und Meterlage» laut Tarif.—AurwilritgeAufirdge nurgegenAorauebezahlung. — BelegdIaitt0Pl. Echriftleilung und Hauplgeschäsibstelie: Lliariensirafte 38,4«. Druck u. Verlag von Lirpsch L Neichardt >» Dresden. Nachbru« nur mit deutlicher Quellenangabe (.Dresdner Rache.') jUlllisig. — Unoerlangte Echristltücke werden nicht aulbewahrt. Streiszüge öftemMcher Flieger über der Lombardei. Lebhafte Artilleriekampse an der Isonzosront. — Italien und Griechenland. — Das russische Menschenmaterial. — Russische Voraversuche in Amerika. — Lohnbewegung englischer Bergarbeiter — Bernstorss-Hetze in Amerika. Sesterrelchisch-ungarischer Kriegsbericht. Wien. Amtlich wird verlautbart den 22. Februar: Russischer und Südöstlicher Kriegsschauplatz. Nichts Neues. Italienischer Kriegsschauplatz. An der Isouzo-Krout wäre« die Artilleriekärnpse im allgemeinen, namentlich aber bei Plava, recht lebhaft. Eins unserer Flngzeuggeschwader unternahm eine» Angriff aus die Fabrikanlage»» t» der Lo m b a r d e i. Zwei Flugzeuge drangen hierbei zur Erkundung bisMai» land vor. Ein anderes Geschwader griff die italienische Flngzeugstation und die Hasenanlagcn von Tesenzan» am Garda-See an. Bei beide» Uuteruehmnnge« wurden gahlreiche Trcsser in Le« AugrissSobjektcu beobachtet. Trotz heftige« feindliche» Artillcriefcners kehrte« nnsere Flug» zennc wohlbehalten zurück. Der Stellvertreter des EhesS des Gcncralstabs: <W. T. Bl v Hvfcr, Feldmerschall-Lcutnaut. Dle lnnerpolltlstben Verhültniffe der Schweiz erregen seit den bekannten Lansanuer Vorgängen, bei denen die deutsche Kvnsulatssahne von welschem Pöbel hcr- untergerissen wurde, crhöbte Aufmerksamkeit. Tie Lausan- «er Angelegenheit als solche ist für uns Deutsche durch die überaus loyale Art, wie von der Berner Bundesregierung sofort volle Genugtuung gegeben wurde, erledigt, aber der Geist, aus dem sie geboren wurde, lebt weiter und macht sich den leitenden Kreisen in Bern, sowie der gesamte» Lcmschen Schweiz in recht unliebsamer Weise fühlbar. Bon den Millionen Einwohnern der Schweiz sind 2!^ Million Deutsche, deren echt schweizerische staatsbürgerliche Ge sinnung cS der Eidgenossenschaft bisher ermöglicht hat, alle Ausordcrungcn an die Ausrechterhaltung einer strengen be waffneten Neutralität zum Schutze der Unabhängigkeit des Landes gerecht z» werde». Inzwischen aber sind wachsende französische Einflüsse in der welschen Schweiz tätig gewesen, um den inneren Frieden zu stören und den dcutschseind lüsten Triebkräften freiere Bahn zu schaffen. Tie Wühl arbeit richtet sich in erster Stelle gegen die oberste Heeres leitung. den General st ab Schcf Theodor Sprecher von Bcrnegg, dessen deutscher Name schon für sich allein genügt, um ihn bei deu Welschen verhaßt zu machen und dem man insbesondere nicht vergessen kann, das; er vor mehreren Jahren, als Kaiser Wilhelm den schweizerischen Manövern beiwohnte, von diesem hochgeehrt und aus gezeichnet wurde. Ferner ist in der welschen Presse ein regelrechtes Kesseltreiben gegen die Obersten Cali und Wattenvil veranstaltet worden, denen vorgewvrfen wird, daß sie an Deutschland militärische Nachrichten über fran zösische Truppenbewegungen hätten gelangen lassen. Daß für diese Anklage auch nicht der Schatten eines Beweises beigebracht werde» kann, verschlägt natürlich den Hetzern nichts. Ter Bundesrat hat gleichwohl nicht tzczögert, un; verzüglich die militärgerichtlichc Untersuchung anzuorbncn, um eine zweifelsfreie Klarstellung der Sache durch richter lichen Urteilsspruch zu erreichen. Die Bewegung, hinter der die Kantone Waadt. Nenenvurg und Genf stehen, hat nach dem Vorspiel, das in den Angriffen gegen die genann ten militärischen Persönlichkeiten seinen Ausdruck sand. zu einem Hauptschlage ausgcholt, indem sie im Bunde mit der Sozialdemokratie gegen die der Heeresleitung beim Kriegs ausbruch übertragenen besonderen Vollmachten Sturm lief und die Unterstellung der militärischen unter die zivile Ge walt forderte, zu welchem Zwecke eine außerordentliche Tagung des Buudcsratü verlangt wurde. Wie gefährlich es für die Schweiz wäre, wenn im gegen wärtigen Augenblicke die militärische Gewalt ihr selb ständiges Entscheidungsrecht verlöre und den parteipoliti schen und nationalen Streitigkeiten preisgcgebcn würde, braucht nicht näher dargelcgt zu werden. Die erste Maß regel der Welschen würde unfehlbar die Ablösung des Generalstabschefs und seine Ersetzung durch eine franzosen- freundltchc Persönlichkeit sein, und was dann ans der bis jetzt in so umsichtiger und zielbewußter Weise ausrecht er haltenen Neutralität der Eidgenossenschaft werden würde, kann man sich leicht vorstelle». Es handelt sich geradezu um eine Frage der nationalen Sicherheit der Schweiz, und diese Erkenntnis kommt denn auch in den deutschen Teilen des Landes klar zum Ausdruck. In der^dcutsch-schwcizeri- schen Presse werben sehr ernste Töne angeschlagen, die keinen Zweifel darüber lassen, daß die deutschen Schweizer anfangen, die Geduld zu verlieren, und nicht gewillt sind, sich dem Terrorismus einer die höchsten nationalen Inter essen bedrohenden Minderheit willig zu beugen. Ein Berner Blatt erklärte, cs stünden sich in trautem Verein die Welschen und Sozialdemokraten auf der einen und die Deutsch-Schweizer auf der andern Seite gegenüber. Tic Schweiz müsse endlich wissen, um welchen Einsatz cs gehe: welsche Ideen sollten die Armee regieren und dann sollten die Deutsch-Schweizer sich fügen, wenn sie Ruhe haben wollten. Da sei es Zeit, daß die deutsche Schweiz aus ihrer Ruhe erwache und die drohende Gefahr erkenne. Ein anderes schweizerisches Organ spricht von den unverantwortlichen Treibereien eines auf angemaßtc Rechte pochenden, welsch-schweizerischen revolutionären „Wohlfahrtsausschusses" und sagt, Vertrauen und Ruhe würden unter den Deutsch-Schweizern zum Teufel gehen, wenn die Zettelungcn gegen die Heeresleitung von Erfolg gekrönt würden. Die Entfernung des GeneralstabschesS mitten im Kriege wird als ein Akt der größten Schwäche gekennzeichnet, durch den die Schweiz jedes Vertrauen im Auslände verlieren müßte. Die Entrüstung der Deutsch-Schweizer ist vollends bis zum Gipfel gestiegen, nachdem das Pariser Negieruiigs- vrgan es gewagt hat, sich in die Sache zu mengen und die Abdankung des GeneralstabschesS als eine unumgängliche Notwendigkeit hinznstellen. Ein Basler Blatt bemerkt dazu empört: „So weit ist es also gekommen! Französische Zeitungen formulieren indirekt Anklagen gegen unseren Gencraistab und unseren Generalstabschef. Das lassen wir uns nicht gefallen! Wi'r lassen uns vom Ausland nicht in nnserc Arinccverhültnisse hineinrcgicreu. Wir sind nicht Griechenland!" Doch nicht nur in der Presse tritt die Er regung über das welsche Gebaren in die Erscheinung,- auch die deutsche Bevölkerung der Schweiz in Stadt und Land be ginnt sich zu regen und ihre Willensmeinung in unzwei deutiger Weise kundzutun. Ei» Beweis dafür sind die Volksversammlungen, die am letzten Sonntag in fast allen Teile» der deutschen Schweiz stattfandcu und in denen dem Vunbcsrat einstimmig Vertrauen ansgedrückt und die Zu versicht ausgesprochen wurde, daß die Wehrfähigkeit des Landes in keiner Weise angctaste» werde. Das war die richtige Antwort aus die Kundgebungen, die kurz vorher in der welschen Schweiz veranstaltet waren, um gegen die Hand habung der Militärgcwalt und die Haltung des Bundcs- rais Einspruch zu erheben. Nachdem der Bundesrat durch die deutsch-schweizerische überwiegende Mehrheit der Bevölkerung eine solche Rückenstärkung erhalten hat, wird cs ihm um so leichter fallen, den Machenschaften der welschen Minderheit einen festen Damm entgegcnzusctzen und ans seinem bisherigen Standpunkte, durch den die wahre» schweizerischen Interessen ausö beste gewahrt worden sind, unerschütterlich zu verharren. * Das Pariser „Journal" vcrvsscnllicht ein Interview seines Berner Korrespondenten mit dem schweizerischen Vnndesrat Mvtta (dem vorjährigen Präsidenten». Bundes rat Motta erklärte ihm: „Ich glaube, daß das einzige Uebel,, das bei uns entstehen könnte, darin liegt, daß jeder Schweizer ein besserer Schweizer als sein Nachbar sein will, s Die Acuherungen des Patriotismus sind bei den romani schen Schweizern temperamentvoller als bei de» anderen. Unsere Kritik ist schneller, wir erkennen aber vielleicht die möglichen Folgen eines Ereignisses in kürzerer Zeit. Ich will aber nicht behaupten, daß diese Erklärungen immer Gültigkeit habe». Ich habe festes Vertrauen in den Geist des Neutralität der Deutsch-Schweizer. Die Zwischen fälle. »ach denen Sic mich fragen, werden Im Schoße der Bundesversammlung ihre Lösung erhalten. Klare und loyale Darstellungen werde» allen Verdacht zerstreuen, und ich wäre froh, wenn inan sich anch im Auslände rin genaues Bild von unserer Lage machen würde. Die Schweiz fährt beinahe als einziger Staat Europas fort, den Friedens- gcdanken weiter zu denken, und das ist ein großes Gut. Der schweizerische Patriotismus steht über seöen Verdacht, denn seine Auffassung der Neutralität ist absolut." Italien und Griechenland. Alle römischen Telegramme melden die Ver schürf« ng üer italienisch-griechischen Be ziehungen. Tie italienischen Reedereien haben am Sonntag abermals alle Schifssvcrlaöungen nach Griechen land eingestellt. Der Kleine und der Große. Die „Köln. Ztg." schreibt: Die Noten, in der die ita lienische Regierung ihren Unwillen ausdrttckl darüber, daß die Griechen sich von den Italienern leine Verletzung der Neutralität gefallen lassen wollen, trügt den Stempel englischer Politik. Ter Kleine ist der gelehrige Schüler des Großen. Das hat schon die Art. wie Italien den Krieg gegen die Türkei vom Zaune gebrochen hat, ge lehrt, aber der Kleine sollte bedenken, daß das, was der Grobe bis jetzt noch ungestraft sich erlauben kann, ihm sehr teuer zu stehen kommen wird. Reue Gewaltakte des Vierverbaudcs. I-. Der Korrespondent der „Daily Mail" in Athen er fährt aus zuverlässiger Quelle, daß die Konsuln von Deutschland, Oesterreich-Ungarn, der Türkei und Bulgarien in KanLia ans Kreta verhaftet und an Bvrd englischer Kriegsschiffe gebracht wurden. Annexion Lüdalbaniens durch Griechenland? ük. Der Züricher „Tagcsanzeiger" meldet aus Mai land über Alben: Hierher gelangten Meldungen zufolge wurde Süd-Albanien von Griechenland annek tiert. Die griechische Zensur unterdrückte die Meldun gen von der Annexion, doch gelangten sie in die italienische Presse. Die Gewalttätigkeiten der Franzose« aus Korsu. Der österreichisch-ungarische Konsul in Korsu Theodor Eöl, dem die Flucht vor seiner Verhaftung durch die in Korsu gelandeten Franzosen gelungen war, ist in Wien angc komme». Er schildert in der Wiener „Zeit" die Besetzung der Insel durch die am lt». Januar nachts 2 Uhr gelandeten französischen Truppe», die in Begleitung eines vvm Vizeadmiral Ehocheprat geführten Geschwaders cl»- getroffen waren. Ein französischer Offizier erschien wieder holt im österreichisch-ungarischen Konsulat und forderte unter Gewaltandrohung die Entfernung der vstcrieichisch- ungaristhen Fahne. Konsul Edl weigerte sich, dem Ver langen zu entsprechen, konnte aber schließlich nicht ver hindern, daß die Fahne entfernt wurde. Hierauf wurde die französische Wache vvm Konsulat zurückgezogen. Edl konnte sich nunmehr frei bewegen. Auf dem Mast vor dem Achilleion weht eine sranzösische Fahne. Oberhalb dieser befand sich längere Zeit auf dem Flaggenmaste eine deutsche Kaiserkrone, die derart befestigt worden war, daß die Franzosen sic nicht entferne» tonnten und schließlich den Mast absügten. Den herrlichen Park durchivühlteii dle Franzosen nach allen Richtungen auf der Suche »ach ve: steckten Beuziiivorrätc». ES ist »»notig, z» sagen, daß üie Franzosen kein Benzin für deutsche Unterseeboote vor fanden. Am 5. Februar gelang cs Edl endlich, Korsu zu verlassen »nd nach einer mehrtägigen Automobil- und Bahnreise die bulgarische Grenze zu erreichen, wo er vom Präfekten nach Monaslir gebracht wurde. iW. T. B.s Lohnbewegimss englischer Bergarbeiter. Ans London wird indirekt gemeldet: Tic Bciprechnn gen der Delegierte» der englischen Bergarbeiter in E a r difs am Sonntag haben mit allen gegen 2 Stimmen zu dem Beschluß geführt, in eine allgemeine Lohn bewegung cinziitreten. Es sollen 2N Prozent Lohn- zuschlügc und die Nichtanwendung des Wchrpflichtgesetzcs ans alle Bergarbeiter über 25 Jahre gefordert werden. Ein englisck^r Ansschnß für den Lnstdieust. Der parlamentarische Mitarbeiter des „Daily Tele graph" erfährt, daß das Zustandekommen eines ständi gen Ausschusses, der den Luftdienst zu Wasier und zu Lande unter sich vereinigen soll, gesichert ist. Wahrscheinlich wird Lord Derby Leiter des Aus schusses. iW.T.B.s Ein Schiedsgericht wegen des engtisch,holländischen PoststreiteS. l>. Joseph King fragte im Unterhause an, ob die eng- lische Regierung bereit sei. die Angelegenheit der Anhaltung holländischer Postsendungen einem Schiedsgericht zu unterwelsen. Die Antwort lautete, daß man dies mit deu Bundesgeiiosseu erwägen würde. Vcrnstorfs-Hctzc in Amerika. l>. Reuter meldet aus Neuyork: Alle Morgeublaltcr sprechen in selten Titelülierschriften die Beschuldigung ans oder deuten an. daß GrasBcrn st vrfs aus der deutschen Botschaft in Washington ein Jnformationsbureau gemacht und versucht habe, die öffentliche Meinung in den Ber einigten Staaten für die Zciitralmächtc durch systematisch veröffentlichte irreführende Berichte zu gewinne». Als Eideshelser für diese Behauptung führt das Bureau Reuter wieder die bekannten drei Hetzblätter, nämlich „Nemvork Herald", „Tribüne" und „Times" an. Die „Tribüne" sagt.
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