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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.11.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-11-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187211041
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18721104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18721104
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Text schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1872
- Monat1872-11
- Tag1872-11-04
- Monat1872-11
- Jahr1872
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.11.1872
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»«»amrk.1 e»Maw.lM, um kff« w. r«rL»ch»«. wbcwn —. ^Üxmt -»» >ech«terd«I nnkverein —, hn >Z«'/, r. mk 121 2Z. srnan». -. lS.10. 0Ml1 Schlnb»«ck> >uerL»«s«»»' , mtnSdottl^ sch« v«ä lU Lredü -. KLÄ d»iP»chi!U'j,I lltt V-W -, > lim -> -LiNM,^ mk —. INa^rWorß krXuMNd.—. -ffecten». Iw/.s lr-dru - t ^.'rm r.-D«. tk, 8,1 »M. its.8.1 ßs-I » «. » «KI hv ri > Juni l, MI Flau -s" Moll - M> /»Sgr^dt. «u. r>',.Spl au«:M. Iw» r ».. tt Ptzs rwolltinukl »8allar kv»1 Hifauig. hienm tM> «rschetwt tiigUch früh 6'/, Uhr. GMnn,»» r,»,»»», Johcumtlgaffe U. nun». Ardacrm, Fr. HtttE. Spnchstuad« d. ««dacttou 0»r«!N»i« »«> n—u Utz« >»»»«„« »»» t—» Ltzr. > wmhnu der für die »Lchst- tzlieadr «»««er bestimmte« jtzchrete tu de» «ocheuta-n> ck 8 lltzr «achmitta-«. Tagklilalt Anzeiger. «mablatt d« S-mgl. BqirftgmchtS und de« Rath« der StM Leipzig. Auslage 104-0. Ld«,anar»t»»rrlS vterttttährlich t Lhlr. ?'/, «gLZ tucl. «riogerlohn 1 Lhlr. 10 Ngr. ged« etuzem« Nummer 2'/, Ngr, für Extra »« Poswestrderung S Ltzir. rg 12 Zaserair «gespalteneBourgvtSzeile 1'/»Agr. »rüßere Schriften laut unserem Prei-verzeichutß. Nertame» »ater d. Ledaetteaaßrtch die SpattzeUe 2 Ngr. Filiale: Otto Klemm. UntverfitLtdstr. 22. SoutF Sösche. Hainstr. 21. »Mt W 3VS. Montag den 4. November. 1872. Bekanntmachung. Der «« L. >E»w««tze» d. I. vierte Ler«t» der Gruudsteuer ist »ach tz t«a Gesetz« vo» 8. N»ril b. g. rrlaffrne» Lnsfübrungsverordnuug vom 9. best. Monats «ft 8»et Gfeuut«»» »rdeutltcher Wr»MdÄ»»er vo» jede» Steuereiuhett lnatttchte», und «erde» di« hiesig«» Stenerpflichltge» hierdurch ausgefordert, ihre Stewer- ietträg» ftlr diese« rer«t« wehst de« städtisch«« Gefälle» «» L.r ips. vo« jeder ßteneretnhelt »o» «e«a«ate« Lage «» dis späteste»« LA Lage «och deweselhe» lack Stadt-Steuer-Einnah»« atthler z« bezahlen, da »ach Ablauf dieser Frist di« gesetzlichen jAeftezelu g«gr» di« Sänmtge» Antreten mvffeu. Leipzig, de» 29. Oktober 1872. Der Math der Stadt Leipzig. - " - ,i. Ta, vr. E. Stephani »vbe. 70'^ k. 71»/« stell M/, k. 82V. ö , SI-^ stets Sb^k- S6«b> 88'« k- 88'/, st ! 8b'st st Meieai Nl/tst M'stst«! lM«k- Upq k IM/« 8 .ML "I IM. 8 .IMtsta« .IM, st «st '.Mst «st« .1«t»a8 «r »ab , .181^ st» i Ick^st ivvast Mstst . st»' mst in r « s Nstst M.« «d» Bekanntmachung, Berp»cht««g vo» Weide« ParzeLe« d«treffe«d. Itttlwoch de» 0. -kove«der ». e. soll«» Nachmittag- vo» 2 Uhr an 18 Parz«ll,a »azslruzkua«» vor dem Frankfurter Thor« in dir Näh« des »«»«» Schützend«»!«- unter den ilmnm» bekannt z« machenden v«dtrgu»z,n an ten Meistbietende» gegen sofortig« Bezahlung Met werden. Zchvmeakuvft: an der Waldstraßenbrtleke am Rosenthal. Leipzig, de» 28. Oktober 1872. De« Math« AorO-Depeetatto«. Vom Lau-tage. Dresden, 2. November. Die Erste leaaer setzt« hem« die verathung über die retzidirt« StLdteordnung fort. Li« U 51—68, «elch« von de» Stadiverord- «tivvehlm handeln, geben zu keiner Debatte ej md »erden theils in der Fassung der Mszlvorlag«, theils nach de» BeschUtffru r Lneite» Savuner anaestommr». tzä ß 70, welcher de» Dirkun-tkrei- der P weLcher itedtdn ordneten betri ! Zwcke Kammer », daß nicht blo-zu poüzeilichiu R«a». sondnu z» jeder all-emeine» polizeilichen z die Zustimmung der Stadtverordneten sei. während der Entwurf vorschreibt, ! ck Zustiwmnna nur bei Lnsstelurug Polizei- »RanUüv» rrfordatich sei. Die Devuta- ck Trsiiu Kammer »«aniragt, dem Beschlnß AmiU, ikammer nicht detzutrete», sonder» l ckzierui-eutwnrf anznnehwr». R-fneat-„»iß thetü mit, dag «in« Peti- > d« SteUrath^ »>»d dar Stadtverordnete» Leipzig etstgegang« l», de welcher heaehrt p, ras den Sladtverordneten daselbst auch in stuft da« unbedingt, Recht der Genehmigung »«» dm Polizeiamt« erlassenen Regulative ninwt »nde. Referent glaubt dich« Wunsche km» der Deputation »ch flicht,» »u kV»»«». Vüreemetstn vr. Koch bemerkt, daß dt« nicht j destimat« Fass«»« d^ Tntwurs- Zweifel deshalb dt« Petition Hab« entstehen lasten nvarlet zunächst ein« Erklärung der Staats- »l^acki-«v. Nostitz.Vallwttz hemerkt, das Poliziiamt in Leimig nicht »in« rein sch» Bihöld« daistell«, soudern daß in ihm Beamt« des Staat- Sitz und Stimm« «, weshalb sich wohl der Fall denken last«, das Poliziiamt einmal rin Regnlaüv ohne Senihmi-uvß d»r Stadtverordnete» erlast«, kdrgemüstn vr. Koch erklärt, »ach den Be- knai» des Staai-mintst«- dt« Petition aus- t erhalt« »nd den Antrag stalle» zu wüste», ,r!z» in den betreffende» Paragraphen di« an»- aofgenomme» werde», daß auch zu che, Regulative» und Anordnung«» der 8 1V5 gedachte» Art, welch, da- Polizeiamt Leipzig „läßt, die Zustimmung der Stabtver- betne erforderlich sei. üachdm »och vtaachminister v. Falkenstei» » de» Antrag, v. König und di« übrige» etatlonsmitglleder dafür sich erklärt habe», ' der Inirag vürgnmelsters Vr. Koch 1v Vtdnmeu m d der übcig« Inhalt des ogrephen nach der Regierungsvorlage angr- MkN. 71 —s» werde» ohne Debatte «ach ' ^Mige» der Deputation genehmigt, vü tz >i hat di, Zwkit« Kamm« da- Recht ^dttrths, drei wählbare Männer zur Bür- 'nstnm, vor,»schlag«, in Wegfall gebracht ck Lahl des Bürgermeisters »i« bi, Wahl «che» «ath-mit-liedmc lediglich in die Hände «adtverordnet» «legt. Dt, Deputation kstm »ammn erhält jedoch da- Vorschlags- ??**,El*dnaih«- ansrecht, und dt« Kammer bist« Vorschlag mit großer Majorität ^»»murch di» Regienmgsvorlag« wieder her. rH °°° dn» Nichts«, vestätignngs- nfendnt di. vürgermiistns »nd sondern alln b«sold«t„ ^ Kr^shauptman». Dt, ' Bftcht ck, «Hterung da- ve- «. L. V "" ^ vürgn- Ste^rtreins. ^mr der Erste» ^ E»t»«rs und beau- trfürworret in llederetusttmmuug mit der Zwnten Kammer di« Beschränkung des Bestätiguug-rechte- auf den Bürgermeister, d«ff«n Stellvertreter nud für de» Fall, daß di« Polizei durch «in beson dere- Rath-mitglied verwaltet wird, «och ans dieses letzter«. Außerdem ist dt« Minorität der Austcht, daß da- Bestätigung-recht nicht de« Kreishauptman» zn-ehen soll, sondern tu da- Mtnistnlm» des Inner» verlegt «erd«, damit di« Srundsätz» über Bestätigung «nd Nichtbestäti gung im ganze» Land« wenigsten- dieselbe» seien. Rach kurzer D batte, an welcher sich vo» König, vr. Koch »nd v. Erdmauu-dorf beteilige», wird der Antrag der Deputations- Mehrheit 24 geae» 14 Stimmen angenommen, womit de« Krn-Hauptmam» also da- Bestäti gung-recht vier alle Raihsmitglieder ringe- räumt ist. . - Die Htz. 9S-1-0 finde» oh», Debatte Mch de« G»iwarf« H»»ahme. Bei 8 191, ckelcher de» Abschnitt VW» dem Wirkungskreis« und der GeschHssührmog beginne, bricht der Präsident di« Sitzung mit de» Bemerke» ab, daß di« Kammer heut« adermall ei» gute- Stück Arbeit verrichtet und -- Paragraphen (in »»-«sähr 1', Stund«!!) erledigt Hab«. Damit kein« Uebereilung geschieht, wird bi« nächst» Sitzung auf Dirn-tag anvnamnt. *»* Me»br»i 2. November. Die Zweit« Kammer erhandelte hem« über den Entwurf einer Städt«ord»»»g für mittler« und kl«i»e Städte. Der Bericht der erste» Depu- tatia», Referent v. Kvnneritz, erklärt im All- gemeine» di« Bestimm»»«» de- Entwurfs »wler mäßig und sachgemäß. Da sich derselbe als «in« de» verhält«»«» der mittleren und kleiren Städte angepaßt« Zusammen ft,ll«»g vo» Bsrschr fte» dar- stellt, wüch» theil« der Seädtiordnung, theils der Lavdgem»t»d«,dnuug »»tlehul find, so gla»bt dt« Deputatio» sich eines näheren Eingehens ans die speeiellen Bestimmungen des Entwu fs enthalten und ans die bereit- erstatteten Berichte über die Städte- und Landgrmeiudeorduuug Bezug nehmen zu könne». Eire allgemein« Debatte findet nicht statt. Ebenso wird Art. 1 oh», Debatte tu felgender Fassung angenommen: „Auf diejenigen Städte, welch, sich nicht unter di« reotdirt« Städteardnung stillen, leidet dt« letz ter« mit uachstehmde« Beschränkungen und Ab- Lndernnge» A»wr»d»»g." (Folgen dt« früher schon nwähme» Art. td und io der revtdirte» Städtiordnmeg.) Art 2 wirb in folgender Fassung vorgeschlag»»: „Der Stattmth und di« Stadtverordneten wer- den für all, Geschäft«, welch, nicht in Folgendem dem Stadtratbe allein, bez. dem Bürgermeister übertrage« sind, als Stadtgemelnderath in «in Ganzes verschwolzen. Für dessen Sitzungen finde» di« Vorschrift», ta de» tzH 7l, 72, 74 bi- 77, 79 der r.vidirlen Städteordvung entsprechend« Anwender»-. Dt« Berns»»-«« und Leitung der Sitzungen des Stadtgemeinderaths steht dem Bürgermeister, bez. dessen Stellvertreter zu und erledigt sich hier- durch di« Nothwendigkeit, ttuea besonderen Vor steher der Stadtverordneten zu wählen." Nach k»n«» Bemerkungen dnc Abag. Metsch- »er n»d H»H» genehmigt dt« Kammrr dies« 8aff»rg. Art. » st»d« na» dem Entwurf Annahme. Art. 4 enthält biejentgn» Bestimmungen, «elch« an Stelle »« tztz. 86 bis 115 der revtdb te» StLdteordnung trete». Dieselben werden durch gehend- in der »»» der Deputation vorgeschlageue», ve» ron der Kammer theils bei der Landgemeind»- ordnuug, theil» bei der rrvidirten Dtädtiord»»»- gesaßtn» Beschlüsse» entsprechenden Fast»»- ge nehmigt. tz. 14 mremlaßt ei», ziemlich scharf« Debatte, vnursacht dnrch Aerßnuag dt- Präsidenten SchasfratH, welche bemnkt», di« möglichst ge» «rero», wo oer «om ecrelu megew seine» » sttz «esgeschüW«», di« be1r«ff«ud, Tafel dt« do Größe, «üb «> zeigt sich auf ihr »«bei königlicher» Adler, m gleicher Linie »a»e Präcifiruag über den Wirkungskreis des vü'germeisters «rschetu« »othweudia, »eil tu Sachse» haarsträubend« Uebergriff« der verwal- InugSbehörden vorgrkommen seien. Abg. v. Etu - sieoel erklärt«Da- füruubegrüudet, uudS aats- minister v. Noftitz-Wallwitz erwiderte, daß er sich arßer Stand« sehe, dem Aba. Schoffrath zu antworten, wer! Derselbe sein« Beschuldigung nicht specialtflrt Hab«. Würde Die- grsch«h»u sein, daun hält« sich gewiß auch ergeben, daß di« be- tr«ffeud«u Aus chreiturgen vor seinem Aml-antrttt vorg«kommen eleu. Der §. 14 findet darauf in folgender Faffurg An rahme: Der Bürgermeister ist berechtigt, innerhalb de- ihm'.bei der Stadtgemeiudtverwaltung wie bei der Polizripfleg« zustehenden Wirkuog-kreiseS die er- fordnlicheu Anordnungen zu erlassen und hierbei mit Zustimmung des StadtgemeinderatheSZwavgs- mittel «inschltißlich der Haft bi- zu 8 Tagen und Geldstrafe bi- zu 25 Thlr. avzud.ohen und zu verhäng«». Die rach drm vorstehenden avaedrohten oder sonst verwirkten Strafen kann ter Bürgermeister, jetbch nur bi- zu der in Absatz 1 best mmteu Höbe zuerkennen. Die zuer kannten Geldstrafen, sowie di« zu er- bebenden Kosten fließen in die Stadtgemrindkeoffe, soweit erster« nicht durch besonder« Gr fitze andern Ceffeu zugewiefea sind. Alle übngeu Paragraphen fanden ohne Debatte nach de» Anträge» rer Deputation Annahme. Vas preußische Herrenhaus. s Während so»st in den Dörfern Prenßeus das Hans des Schulzen durch »in« Tafel mit dem preußischen Adler und der Umschrift ..Schulzenamt" bezeichnet ist, hat in dem Dorfe Ktekow, wo der edle Kleist-Netzew seine» Ritter- doppelt« n dem und Größe, das erlaucht« Wappen Derer von Kleist-R'tzo». Ein« bistrr« bildlich« Darstellung des Sinnes »nd Geistes, welcher di« Mehrheit der allpreußisch«» Junker erfüllt, ist kaum zu er- studeu. Hochwüthig nud ükermüthtg — denn,,sie waren jaschoulaug« im Land», ehe di» Hohenzvller» in dasselbe kamen" — möchten st« gern in ihren Kreise» «ine uuumschrLnkt, Souverainetät der gutsberrl'chru Gewalt ankkbeu, ganz ebenso wie der König als höchster Gutsherr über das ganz« Land gebietet, und wenn »in neues Gefitz st« in dieser eingebildet»» Herrlichkeit zu beschränken dioht, so bieten si, Himmel und Hölle auf, um daffelbe nicht zu Stand« kommen zu lasten, und st« fragen in solchem Fall« nicht t« Geringsten danach, ob der König und sein, Staatsr»gi«r»ng das Gesetz für wllaschen-wntb oder uothwendig erachten. Den» — „der König absolut, »«»» er uufiru Willen th«t ', sonst aber giekt e< ent- schieden«» Widerstand gegen Thron und Krone, gegen Cabiuet »nd Ministerium, wag dar»»ter leiden »er oder was da will. Leider ist di« prevßisch« vrrsastarg fs ünae- richtet, daß fi« den Herren „vom alt,» »»d ve- sepigteu Grundbesitz" — der »taentliche» und echte» Iunkerfipp« — »ine« unheilvoll wichtige» Ekfluß auf de» Gang der Gesetzgebung riuränmt. In de« betr. Reglement von 1854 wurde dt« Zahl der von dem obenerwähnten Grunöbesitz (Rutrr- gütnu) in da- Herrenhaus zu wählende» Ver treter a»f 90 festgestellt. Bald rach dem Tod« des Königs Friedrich Wilhelm IV. fand das Miutstni»« Hohenlohe-Aunswald es für a»ge- »este», dt« genannt« Zahl auf 41 herabzusetzea, und et» köntal. Erlaß vom 5. November 1861 gab dieser Abänderung di« höchst« Bestätig»»-. Natßkltch konnte dieser Erlcß nicht »in« rückwir kend« Kraft haben nud also nicht die Sitz« der bereit» beruf,»,» Miiglieder rasflreu. Dieser Umstand hat'e nun di« bedauerlich« Folt>e, daß di« beabsichtig'« Wirkung des Erlasses nnr Lnßerst langsam ins Leben treten konnte. Wäre man bei ihm stehen geblieben, so würde» dnrch de» natürlichen Lauf der Ding, die Re präsentanten des alten nud befestigten Grnnd- besitzes, d. h. di« Vertreter des der politische» Er wäg»«a am wenigst,» zugänglichen Kleinatels vermuthlich schon heut« nahezu auf di« 18s I ihnen zuaesprochen« Zahl von 41 hrrabgrsnnkeu sei». Za« Unglück aber faß«, dt« Regierung, ge drängt durch die Partei der klein«a adeligen Grundbesitz«, t« Jahre 1865 den Entschnß, Sr. Mejestät ein» Wiederherstellung der Stimme»- zahl auzurathe», welch, die Partei Kleist-Retzow im Jahr, 1844, zur Zeit d« Herrschaft der Stahl, Verlach und Kleist, durchgesetzt hatte. Am 10. November 1868 erschien di« Verordn»»», w'lch« i» das preußische Oberhaus wieder i«»e so Riprüseneantt, etuführt«, dt, «ach de« Um fang des von ihn«» vertreten«» Besitzes überhaupt gar nicht in ein Oberhaus, sondern in das Unter haus gehöre». Wie ma» behauptet, war es ge rade Graf E«lenbürg, der fitzig« Minister des Innern, »elcher di« Wünsch« der kleinen Adels partei lebhaft befürwortet«, »ährend Fürst Bis marck von jener Maßregel keineswegs sehr be friedigt gewesen sei» und st« lang« Zeit verzögert haben soll. Graf Enlenbnrg «ntet nun dt« Frücht« feiaer damalige» Thateu. von de» zur Zeit dem Herrenhaus, ougehörendm 84 Vertretern des alten nud befestigten Grundbesitzes haben bei den Abstimmungen über di« kretkorduemg ta de» Tagen vom 24. bis 26. October nur sechs dt« Regierung untnstützt; ein« hat sich schwankend verhalte», v erundzwavzig haben j.ef«hlt, und dreiuudsünfzig haben in alle« »a^chetdinden Frage» gegen di, Regierung gestimmt. Hier aus mag dt« letzter« entnehmen, daß sie fitz selbst vor sieben Jahren dt« Ruth« gebunden hat, durch welch« sie jetzt geschlagen worden ist. Wäre «au da«a!s weniger gefällig gewesen, so würde man heute nicht nöthta haben, von einem Pairsschub zu reden. Denn nicht ln der greßr» Aristokratie, nicht in den aus köutgl chem vertraue» ernannt«» Personen, noch weniger natürlich in den Vertretern der Univerfi ä'en und Städte, sondern in jene» 90 Rep, äsevtavtev des verhältuiß- »äßig kleine» adelige» Rittergutsbefitz.S steckt jener unbeugsam« Sin», der a» di« Zeiten der alten Käaps« zwischen den branden burgisch,u Kur fürst ru und ihre« laudetnges. fseaeu Adel erinnert, und der sich schlechterdings mit dem neuen Deut sche» «eich und mit den Rtforme», »elche di« Stellung Preußens in drm neuen Reich uvab> weislich erfordert, nicht bi freunder» will. Kömet, mau dt« Maßregel von 1868 heut» »teder »urück- nehmen. — so würde «S kein« Krisis im preußi sche» Staatslrbrv gebe», »nd kein« ««chemischen Hüls»mitl,l würde» »öth'g sein, fi» z« bosch»ör,v. Wie di« Sach« jetzt liegl, erscheint frelch d!« Anwendung solcher mechanischer Hkifsmittel als ein Posterlet der Nothwendigkeft. D e Regierung muß di« Kreisordnung zvm S,setze machen, denn das Nichtzustaadekr mm« n der selbe» bedeutete de» rölltge» Stillstand der Gesetzgebung und der organischen Entwickelung i» Preuße«. Ohne Kreitordr,m,a — Staanatko« der Gesetzgebung, deren »vfgaven, wir Regelung des Unterrichts- Wesens, der Grenze« zwischen Staat und Kirche, der Rkch'SoerhLltnIsse der Arbeit, Deeentralifativn und Selbstverwaltung, «»form des SteuerwesenS, Schutz des östeutlicheu Rechts rc., geradezu un löslich stad, so large dem Staat« lebenifähl^e Glieder fehle», welche di, erforderlich« Kraft ,ur Aus- nud Durchführung derselben besitzen. In solider Lag» darf denn dt» Regierung nicht zu» rvckschreckeu vor einem Lrßeru HVIftmtttel, zu welchem fi« vielleicht nur ungern greift, das aber allein noch im Stand« ist, Hülfe zu bringen: sie muß — mittelst eines sogenannte» Pairs-Schub's — »tu« entsprechend« Anzahl von zuverlässigen Männern, ans deren treu, Haltung fi« zu rechnen Ursache hat, zu Mitgliedern des Herrenhaus»- «ru'rmrn, um der unverk sserlichi» Junker Partei d« ffelbe» «in» geschloffen« Mehrheit von Regieruugs- Anhängeru entgegen zu stell«, und mit de,« Hülfe di, Kreisordnung zur Annahm« zu brinanr. I» Eng. land habe» in wichtig,» Krisen de- Staatslebeus «inisterie» der verschiedensten Parteien dieses letzt, Mittel nicht verschmäht, um den Widerstand des Oberhauses zu breche» ; tn Bnltn wird mit demselbc n Mittel auch derselb« Erfolg z» erzielen sei». Allerdings wäre G noch bester, wern das Hnrenhaus tu Prmßm und sttn« kleinen Abbilder in de» übrige» Bundesländern recht bald ganz »«-fielen; tndeffen würde fürs Erste auch schon ein« vernünftig« Reform in der Zn.awmevfitzuvg des erster«» mit Freude» begrüßt »erden. La-er-eschichtliche Aeberßcht. Es «acht «ine«-geradezu komischen EIutruH daß dt« „Krenzzeitung" nicht aufhört, gegen den beabsichtigten Pairsschub, der in der Zwischen zeit zwischen der geschloffenen und der am 12. d. Mts. »e« zu eröffnend«» Session des ^»r- tages erfolgen soll, unter fortwährender vttusmeg auf «in« früher« MeinungsäiHermeg des Fürsten BiSmarck zu polemifire». All« Vedenkm »nd Einwendungen, welche von Veiten der ultracou- servativeu Partei »nd ihres Prrßoraaus, der „Kreuzztttuna", dag^eu^erhob.« »ndrv ver- lirreu i«d« Bedeutung durch das vnfafinvg-mLßige, Nar, Recht der Krone, Männer ihres vertraue, « oha« Beschränk,,- der Zahl ins Herrenhaus z« berufe». Der Kaiser Vvt aber, wenn er vo» dies«» Recht, t» dem vorliegende» Fall« Ge brauch »acht, zugleich,!»« national« Psllcht, indem er dadnrch di« «acht einer der deutschen Politik grnndsätzltch nttgegenstehenden Eoalitto» bricht, welch« sich, wie die längst,« Erschrinnugrv im Hnrenhaus, vor Aller Angen klar dargelegt, an» den Ultra:onservativeo, den lUtramomane» «nd Polen gebildet har. Angefichts der Vorgäu;.«
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