Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.05.1878
- Erscheinungsdatum
- 1878-05-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187805103
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- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18780510
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1878
- Monat1878-05
- Tag1878-05-10
- Monat1878-05
- Jahr1878
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.05.1878
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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. »rtattto, «l» s^edlit», JvhanuiSgaste 3». 4<r Ret«clt»»r lk- 1/i 1» D Sormtttags io—12 Uhr. «achmttLg» 4—4 Uhr. »muchme der für die nächst- »slamde Nummer bestimmten Zmmne an Wochentage» bis 8 Uhr Nachmittags, au Lonn- «Z Kestiageu früh bis '/,S Ltzr. V »m Miln, für Ins. L„-tz«e: Otto Klemm. Univrrfitälsskr. 22. ÄmtS Lösche. Katharinenstr lS.p. aur bis '/.st Utzr. UchMer.TaMM Anzeiger. OtM für Politik, Localzeschichtc, Handels- und GeschastS-tlkehr. S. lu,oonrmk>t»»rti« viertelt. 4^/,Mr incl. vrmgerlohu 5 ML durch dir Post bezogen 6 iE Jede einzelne Nummer 25 V Belegexemplar 10 M Gebühren für iLxttabetlagrn ohne Postdesörderung ro L-tt. mit Postdefvrderung 4b Mt Zafrrate Sgesp Petit-«,l« 2t» Bi Größere Schriften laut unser««,' Prcisverzeichniß — ladellanlch«- Say uach düherem lanf Ueriame» »ter de« RtS«rÜlM»kn4 die Spaltzeile 40 Ps. Inserat« sind stet« au d. GepeBti^ zu senden. — Rabatt wird mw> gegeben Zahlung pr»»oum«r»u<i. oder durch Postvorschust U 13V. Freitag den 10. Mai 1878. 72. Jahrgang Bekanntmachung. Wir stellen bte den vaublock III des nördliche« Bebauungsplanes bildenden, von der sart- ,esetzten Nardftratze, der aus den Platz vor der Gasanstalt einmündendrn Qucrstratze, der Vutritzscher- und Parttzenstratze umschlossenen 18 Bauplätze hiermit zum öffentlichen Verkauf. Die Gestaltung und der Umfang der Pareellen ist uns den in unserem Bauamt ausgelegten Plänen zu ersehe«. Vbendaselvst liegen die staufsbcdinguiigeu und Bauvorschriften aus. Gebote auf die Plätze fiud an unsere -tnauzdeputation zu richten. Leipzig, den 8. Mai 1878. Der «ath der Stadt Leipzig. I»r. llvarxi. Wannemann. Mcßvermicthnnq. DaS zeilber für die Oster- und MichaeliSmessen an die Herren Sckumann L Heidner in Glauchau vmniethete ikckgemölbe nebst darunter befindlichem Keller in dem der Stadtgemeinbe gehörigen Hause Salz- zötzchen Nr. 3 ist von und mit der nächsten MtchaeliSmrsse an für obige beiden Messen anderweit zu »ermtrthrn und liegen die VermiethungSbedingungen und das Jnventarium bei uns zur Einsichtnahme aus. Leipzig, den 7. Mai 1878. Der «ath der Stadt Leipzig. l»r. Georgs. Cerutti. Bekanntmachung. Den Abmietbern städtischer Metzbuden wird hierdurch in Erinnerung gebracht, daß die Miethjinse» in gegenmäitigrr Messe und zwar spätestens bis zum Schluffe de. für nächste Michaeitsmefse bereit» in gegenmäittgrr Messe und zwar spätestens bis zum Schliß Böttcherwoche, also bis zum II. dieses Monats bei Verlust des Contractes an unsere Stadtcasse richliaen sind. Der «ath der Stadt Leipzig. Leipzig, am 3. Mai 1878. vr. Georgi. »u be Bekanntmachung. Die Lieferung der zur Dampskefselheizung in der hiesigen Stadtwasserkunst aus die Zeit vom 1. JuU 1878 bis mit 30. Juni 1878 erforderlichen circa 40,000 Ctr. --- 2,000,000 Kilogramm Kohlen soü vorbehältlich der Auswahl unter den Submittenten an den Mindestfordernden vergeben werden. Offerten sind bis zu dem 2«. Mai d. I. Abends o Uhr schriftlich und versiegelt an das Burean der Stadtwasserkunst (Rathhau«, 2. Etage) abzugcven, woselbst auch d,e Lieferungsbedingungen eingesehen und in Empfang genommen werden kö können. Leipzig, 23. April 1878. re» «attzs reputation zur Wasserkunst. v. 6. vu6.pl/! l «.6.PI/47!! -!/1 >' lm.vo.I sei/: :«I «.O.el/1 3 ^ 1m.i.»>! sp.l/>»! L Leipztg. S. Mai. Die friedliche Strömung dauert an. Die orientalische Krisis war in der Tbat, wie Fürst HiSmarck angekündigl hatte, in einen Sumpf gc- ralhen; in diesen wird aber jetzt ein kräftiger Lafferstrahl geleitet durch die Friedensreise des russischen Botschafters in London, Grafen Schu- waloff, nach Petersburg. Sowohl die englische als die russische Presse knüpft an diese Sendung kst besten Hoffnungen auf eine friedliche Verstärk digung. Der gemäßigte, säst weiche Ton der neuesten russischen Preßstimmen läßt darauf 'Hießen, daß Graf Schuwaloff eine sehr entgegen^ lowmende und concessionslustige Stimmung im Dalais des Czaren vorsinden wird; Rußland hat leine Preise bedeutend herabgesetzt und wird mit sich handeln lasten. Schuwaloff . übcr- bringt — gleichviel, ob schriftlich oder münd lich — die lange erwarleteten Gegenvorschläge LiglandS und der Umstand, daß er, der Botschafter 1 de« Kaisers Alerander. sich rum Träaer und ge wissermaßen zum Dolmetscher derselben macht, furzt dafür, daß die britischen Forderungen denn Loch nicht verletzend für die Würde dcS Czaren oder schlechterdings unannehmbar sein können. Wie cs schänt, sind der Reise Schuwaloff's bereits Uhler und vorbereitende Schritte vorangegangen, welche die Möglichkeit einer Vereinbarung ergeben lurbcn. Die Wiener „Presse" die schon früher die ungefähre Richtung der englischen Gegenforderungen unzugeben wußte', erhält jetzt aus London einige interessante Andeutungen über die Zugeständnise. zu welchen Rußland hinsichtlich des Fricdensver- irage« geneigt wäre und die ebensowohl die eng lische, wie die österreichischen Forderungen be rühre«. Danach würde man in Petersburg zn- geben, daß Bulgarien in einer der Verhältmß- zahl des griechischen Elementes und den For derungen der Mächte annähernd entsprechenden Weise eingeschränkt würde. Serbien soll nur eine unbedeutende Gebietserweiterung erhalten. Die Ausdehnung Montenegros bleibe dem Ein vernehmen zwischen Oesterreich und dem Fürsten Nikita überlasten. Dagegen beharre Rußland auf der Einverleibung von Datum, und den Rumänen wolle es nur den südwestlichen Thcil Bestarabicns bis Reni belasten. Die Neuordnung der Verhält nisse in Bosnien bliebe Oesterreich, beziehungsweise dem Congreste Vorbehalten, ebenso wäre die Her- llellung deS künftigen Verhältnisses zwischen Oester reich. Serbien und Montenegro dem Gutachten deS Crngrestes anheimgcstellt. Zwischen diesen Zuge Itüldnisten und den Forderungen Englands ist rn ter Thal der Weg nicht mehr allzu weit. England soll die Beschränkung Bulgariens auf den Raum zwischen Donau und Balkan, Reformen in Ru- melien und Makedonien, die Abtretung Thessaliens und des EpiruS an Griechenland, das Verbleiben dessarabienS bei Rumänien und BatumS bei der Türkei verlangen. Die Differenzpuncte: Batum, Befsarabien und das sübbalkanische Bulgarien, springe in die Augen, aber man erwartet in "ondov auch hierin russische Zugeständnisse. Die Abtretung der griechischen Grenzprovinzcn »st eine Sache, welche zunächst die Pforte auaeht. Diese wird zum Allermmdcsten den griechischen Landschaften sehr weitgehende Freiheiten emräumen —ein Punct, gegen Rußland Nichts unternehmen wird, wie unan- m ihm auch die Stärkung der antislawischen eute an der bulgarischen Grenze sein mag. jkurz. ist Aussicht, das; Rußland starke Concessione« machen und sich nicht nur mit England, sondern selbstverständlich auch mit Oesterreich einigen wird, die Einschränkung Bulgariens ja »icht minder Statten kommen wird als England. Die Nach- von einer neueren Schärfung der Be- gen zwischen Rußland und Oesterreich haben dmn auch als SenfationSgerüchte herausge- und werden als solch« noch ausdrücklich in Notiz der halbamtlichen „Provinzial-Corre- lknz" zurückgewiefen. Die Flüssigmachung des 'lzig-Millionen. CreditS und die etwaige Auf- g von Streitkräften in Siebenbürgen und matie« ist nicht gegen Rußland ober gegen wen gerichtet; es handelt sich vielmehr um Schutzmaßregetn, die man in Oesterreich für den Fall eines russisch-rumänischen Conflictcs, nament lich aber gegen eine allzu weitgehende Begehr lichkeit Serbiens und Montenegros für nöthig hält. Eine österreichische Action gegen Ruß land würde in dem Augenblicke, wo man selbst in England an eine Verständigung ru glauben be ginnt, wenig Sinn haben. Äuch ist es in Wien sehr bemerkt worden, daß Graf Andrassy sich gerade jetzt mit seinem Vortragenden Rathe, Freiherr,, Vielmehr ist anzunehn.en, daß Oe^erreich sich noch mcbr als England beeilen wird, dem muthig zu- rückwcichenden Rußland den Rückzug zu erleichtern. Dem Gegner, der den Rückzug antrttt, baut man manchmal mit Vergnügen goldene Brücken. Tagesgeschichtliche Uebersuht. Leipzig. 8. Mai. Die national-liberale Fraktion hat sich am Mittwoch über die Vorlagen schlüssig gemacht, deren Erledigung man in dieser Session noch ins Auge zu fasten habe. Man ging davon aus, daß der Schluß der Session m der Zeit zwischen dem 22. und 26. d. M. werde stattfinden müssen. Als die vorzugsweise zu berücksichtigenden Gegenstände wurden bezeichnet die Rechtsanwaltsordnung, die Gerichtskosten- und Gebührengesetzc, die Gewerbe- gesetzt, das Tabakscnquetegesetz, die Handelscon- ventivn zwischen dem deutschen Reiche und Rumä nien, das Gesetz, betreffend den Verkehr mit Nah rungsmitteln rc. und das ServiSgesetz. Die Verhandlungen über die Rechtsanwaltsvrdnung haben bis auf wenige Differenzpuncte, von denen die LocalisirungSfragc den wichtigsten bildet, zu einer Einigung geführt; das ServiS gesetz hofft man zur Erledigung zu bringen, obwohl dasselbe eben erst eingebrächt worden, da die Angelegenheit einer Regelung dringend bedarf, die im Gesetze von 1868 vorbehaltenc Frist zur Umarbeitung deS Tarifs und der Classeneintheilung übrigens auch bereits verstrichen ist. Für cinS der dringlichsten Gesetze erachtet man aber daS Nah- rungömittelgesetz, daS ja auch im Volke dringend gewünscht wird, um der heillosen Wirthschafl', die einaerisien ist, baldmöglichst ein Ende zu mache«. Auf Grund der gefaßten Beschlüsse werden nun Verhandlungen mit den übrigen Parteien und dem Präsidenten stattsinden, um eine Einigung zu er zielen. Auch aus der neuesten „Provinzial-Corre- spondenz" — schreibt die »R.-L. C." — läßt sich ein erheblich gemäßigterer Ton constatiren, als er während deS vorigen MonatS in dem halbamt lichen Blatte üblich war. Vor 14 Tagen noch glaubte dasselbe den von der nationalliberalen Fraktion aus Anlaß der TabakSenquetevor- lage gefaßten Beschluß als einen nicht ernsthaft gemeinten, als einen bloßen Schachzug bezeichnen ru können: heute, nachdem die Fractron jenen Be schluß einfach wiederholt hat, Weiß eS über den selben nur — zu schweigen; von der „Art", welche „an die Wurzel gelegt werden" sollte, ist vorläufig nicht mehr die Rede. Wir haben dem gegenüber keine Neiguilg zu rück blickenden Anklagen. Aber im Interesse der histo rischen Wahrheit können einige Bemerkungen zu der Darstellung deS Sachverhalt», wie sie von der „Prov.-Corr." gegeben wird, nicht unterdrückt wer den. Das ganze Bestreben geht jetzt dahin, zu beweisen, dag die Regierung der Frage, wie eine höhere Besteuerung des TabakS am zweckmäßigsten anzustreben sei, noch vollkommen unbefangen gcgen- überstehe. Die Weise, wie zu diesem Zweck die Rede d«< Reichskanzlers vom 22. Februar benutzt wird, dünkt unS durchaus unzulässig. Fürst BiSmarck hat aller dings erklärt, er würde nichts dagegen haben, wenn durch irgend ein anderes Mittel ein dem Ertrage des Monopol« annähernder Ertrag auS dem Tabak sich erreichen ließe; allein er hat sofort ausdrücklich und in längerer Ausführung die Gründe dargelegt, weshalb er diese Möglichkeit bezweifle. Selt samerweise wird gerade dieser letztere PaffuS der Rede chon der Provmzial-Correspondenz " hart näckig unterdrückt. Sodann ist in den Motiven zu der Enquetevorlage mit unzweideutigster Be stimmtheit erklärt, daß aus Grund der anzu stellenden Erhebungen ein Gesetzentwurf auSgear- beitet werden solle, durch welchen entweder da« TabakSmonopol oder eine andere annähernd den gleichen Ertrag versprechende Besteuerung deS Tabaks eingeführt würde. Auf alle Fälle also war die Regierung entschlossen, den Tabak für die Einnahmen deS Reich« in einem Maße nutzbar zu machen, welche- das Fortbestehen der heutigen TabakS- industrie nach dem Urthcile aller Sachverständigen unmöglich machen würde. Wenn jetzt der Finanz- minister Hobrecht einer Deputation von TabakSintcr- essenten die Bersicbcrung gegeben bat, „daß eS für die Negierungen noch keineswegs feststehe, in wel cher Form sie die Besteuerung' des Tabaks schließ lich anstreben werden: es handle sich eben zunächst um eine vollkommen loyale Untersuchung, um sichere Grundlagen für die scbließliche Entscheidung zu gewinnen", so ist daS mit jener ausdrücklichen Er klärung der Motive und ebenso mit dem Inhalt der Enquete-Vorlage zum mindesten nicht leicht in Einklang zu bringen. Jndeß legen wir Wei ler kein Gewicht darauf, ob der Regierung nach alledem nachgesagt werden kann, ihren ursprünglichen Standpunkt verlassen zu haben oder nicht. Wir acceptiren die Loosung, daß es sich zunächst um eine „vollkommen lovale Untersuchung" handeln soll. Eine solche hat auch die nationäl- iberale Fraktion von Anfang an verlangt. Sie unterscheidet sich also von der Regierung lediglich dadurch, daß sie eine Besteuerung des TabakS, welche die Lebensbevingungen der heutigen TabakS- industrie zerstören würde, von vorn herein ausge- chlossen wissen will. Wer gerecht urtheilt, wird anerkennen, daß sie nur eine Pflicht der Lovalität erfüllt, indem sie diese von ihr für nothwendig ge haltene Schranke gleich jetzt offen und rückhaÜSloS ausstellt. Im Reichstage hat man mit Anerkennung die rege Theilnahme der socialdemokratischen Abgeordneten an den jüngsten gewerblichen Debatten wahrgenvmmcn. Ihre sachlichen und relativ gemäßigten Reden stachen vorlhcilhast gegen die sonst üblichen Tiraden ab, und es ist in dieser verhältnißmäßig ruhigen Betheiligung an den Beratbungen, welche die Arbeiterintercffen so nahe berühren, em Fortschritt gegen früher nickt zu verkennen. Der Kaiserin August«, als Protectorin der deutschen Pflegevereinc unter dem Rothen Kreuz, ist von dem Kaiser von Rußland daS von ihm vor Kurzem gestiftete Verdienstkreuz für Ver wundetenpflege verliehen und von der Kaiserin übersandt worden. Die Verdienste des Central- EomitL der deutschen Pflegevereine sind dadurch in ihrer Protectorin geehrt worden. Das Central- Eomitö hat außer 135,847 Mark, welche eS in Baarem durch Sammlungen aufgebracht, auch noch Gaben anderer Art, im Geldwerth von 90,000 Mark empfangen. In der Sitzung deS Evangelischen Ober-Kirchen raths am Mittwoch wurde der zum Präsidenten desselben ernannte bisherige Ober-Consistorialrath Herrn eS durch den Vice-Präsidenten General Superintendenten I)r. Brückner in sein neues Amt eingeführt. Dem Präsidenten I>r. Herr mann sind auch bei seinem Rücktritt, wie so häufig wäh rend seiner Amtswirksamkeit, Zeichen der könig lichen Huld zu Theil geworden, vr. Herrmann dessen versönliche Liebenswürdigkeit und dessen mil der Cyararakter bei Allen, welche ihn, näher zu treten Gelegenheit hatten, in dankbarster Erinne rung stehen wird, hat sich, trotz der nur kurzen Zeit seiner Amtsthätigkeit, durch die Kirchenver- sasiung, deren eigentlicher Urheber er ist, ein blei bendes Denkmal gestiftet. Der „Magdeb. Ztg " schreibt man auS Berlin: Durch den neuen Präsidenten erfährt die bisherige Kirckenpolitik der obersten VerwaltungSinstanz kei nerlei Veränderung, weder nach recht« noch nach link«, und Herrn Herme« nahestehende Personen glauben zu der Annahme berechtigt zu sein, der letzige Präsident werde den kirchliche« Parteien gegenüber vr. Herrn sehr viel zurückhaltender auftreten al § r. Herrmann. Für einen Mann wie Hermee giebt es schlechtweg nur eine Richtschnur, das in das Gesetz und die bestehende Kirchenordnung, d,? streng objectiv zu interpretiren seine einzige Auf abe sein dürfte. Bor Herrmann hat Herme« cins voraus: er ist im preußischen Staat« dienste alt geworden, und DaS bringt ihm das Vertrauen selbst solcher Personen ein, die zu» Opposition gegen Jeden geneigt sind, der nick, streng in ihren Geleisen wandelt. Dem sehr ehren- werthen Präsidenten Herrmann wurde nacbgesagi als Süddeutscher wüßte er sich in preußischen Dingen nicht zu orientircn und immer würde c, ein Fremdling bleiben. Bei Hermes fällt die,- Momcnt fort, und die positiven Unionisten, die einen Amtsvorgänger leidenschaftlich befehdeten, agcn, er sei ihnen recht. Billigen sie die Erneu nung deS Herrn Hermes zum Präsidenten in de, Erwartung, er werde ihnen mehr zu Willen sein wie der Mittelpartei und den link« stehenden Gruppen, so irren sie wohl; denn wie wir Hermes kennen, sieht er grundsätzlich von der Parteistelluno der Einzelnen ai: und hält sich an da« Landrechl wie an die Svnodalordnung, beide aber sind ihm unbedingt maßgebend, und daS muß Alle befrie digen, die zur Landeskirche gehören und in de, Landeskirche bleiben wollen. Die Angabe, die „Cimbria" sei eines de, chnellstei, Schiffe der deutschen Handelsmarine, ist etzt nicht mehr zutreffend. Früher allerdings eineS der schnellsten Schiffe, mußte es, nachdem eS durch einen llnglückssall einen Sprung in beiden Scitenwänden oberhalb der Wasserfläche erhalten, >ei der Reparation bedeutend verstärkt werden; außerdem wurde, theilS um den, ganzen Schiffs örper einen größeren Zusammenhalt zu geben, theils „in mehr Raum zu gewinnen, ein Oberbau aus dem Verdeck angelegt, wodurch das Schiff be deutend schwerfälliger wurde; es soll dadurch 2o Procent seiner früher bedeutenden Fahrgeschwinvig keit eingebüßt haben. Der in Sacken de« österreichisch-ungari schen Ausgleich« zwischen den beiderseitigen Re 'rungen vereinbarte Compromiß ist bereit- i, ien und Pest aus die parlamentarische Tage ordnung gelangt. Die öffentliche Meinung scheint, 'oweit sie in den Tagesbtättern ihren Ausdruck indct, wie von einem aus ihr lastenden Alpdruck befreit, und die Volksvertretungen werben mit dem allgemeinen Wunsch und Willen rechnen müssen wenn sie vermeiden wollen, in den Augen ihre, Wähler als daS einzige Hinderniß zu erscheinen, welche- sich der volkSw,rthschastl,chen Festigung der Monarchie in den Weg stellt. lleber die Haltung Dänemarks in eine«! etwaigen Kriege zwischen England und Rußland erfährt die „Pall Mall Gazette", die dänische Re zierung werde, falls der Krieg wirklich ausvreche,, ollte, eine Neutralitätsproclamation, auf Grund der Principien der ^1853 erlassenen dänische» und schwedisch-norwegischen Proklamation, erlaffen Diese Proclamation reservirte der Regierung da« Reckt, dänische Häfen den Kriegsschiffen der Ärieg fübrendcn schließen zu können. Die Auslastungen des „Dagbladet" bewegen sich in ähnlicher Rick' tung. In der italienischen Deputirtenkammer wurden bei der Berathung de« IustizbudgetS vo» mehreren Seiten Anfragen an die Regierung ge richtet, in welchen auf die Nothwendigkeit hingr wiesen wurde, bezüglich der bloS vor der Kirche geschlossenen Ehen Maßnahmen zu treffen. IndcU, beantragte die Vorlegung eine« Gesetze-, welche in Gemäßheit deS Artikels l8 des GarantiegefetzeS die Verwendung der Kirchengüter der Provinz Ro,» in einer den niederen Klerus begünstigenden Weise regelt. Der Justizminister ver,pracd, demnächst zu antworten. — Der Senat setzte die Berathnng de« Handelsvertrages mit Frankreich fort; d»r Finanzminister wies aus die Nützlichkeit des Ver träges hin und sprach die Hoffnung aus, oaß d e französischen Kammern denselben noch vor den, Schluffe des Monat« erledigen würden. Der Erjesmtenpater Cure», bekannt durch den Eonflict, in welchen ihn seine lirchenpolitischen An
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