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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.07.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-07-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187307060
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18730706
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18730706
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1873
- Monat1873-07
- Tag1873-07-06
- Monat1873-07
- Jahr1873
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.07.1873
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Erscheint täglich früh 6»/, Uhr. Ledutt»» »ii» -rpesOIoa Johannisgafft 33. -rrrmt« Nevaetrur Fr. HStt»er. Sprechstunde d. Redaktion «»rmillag« von N —12 Uhl NochmiNags »on 4—t Uhr. e der für die nächft- e Nummer bestimmtm e an Wochentagen bis Nachmittags. anSonn- -estta-rn früh bis '/,S Uhr. TagMM lnzeiger. Xl>»oaenitat»prri» vierteljährlich l Thlr. IS Nqr, incl. Bringerlohn I Thlr. 20 Ngr. Jede einzeln« Nummer 2>/, Rgr. Belegexemplar 1 Ngr. Gebühren jür Extrabeilagm ahne Postbesörderung 11 Thlr. mit PsstbefVrderung 14 Thlr. Znserate 4g«spalteneBourgoi»zeile 1'/,Ngr. Größere Schriften laut unserem PreiSverzrichnisz. Ltt» Klemm, Universikätsstr. 22, Ü«i- Lösche, Haiustr. 21, part. Amtsblatt deS Königl. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. tteclairikir unser d. üedactiai»l!l:H die Spaltkeile 2 Ngr. W 187. Sonntag den 6. Iu'i. 1X72. Me Frier des 227. Geburtstages Lttbnhens in der L. Aachs. Gesell schaft der Wissenschaften zu Leipzig. i ...'S durch eine Unsprache über die Bedeutung dc- Tage- an sich und mit Rücksicht auf die Akademie selbst, über die Stellung Leibnizeus zur römischen Frage, über da« von ihm ge- gchene Beispiel einer zwar gesinnungSvollen, aber klugen, den Gegner in seiner Machtstellung nimmer unterschätzenden Opposition gegen da« Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten Mittwoch» «« v. J»lt ». e. Mb»»d- »/,7 Uhr t« Gaal» der I. Bürgerschule« Tagesordnung: I. LuLloosung mehrerer Ersatzmänner nach tz. 18 des LocalstatutS. II. Gutachten de« Bau- und Oekonomieau-schusse« über a. den nördlichen Bebauungsplan. d. Abänderung de- südlichen Bebauungspläne«, c. Regulirung der Baufluchtlinien sür den Neubau an der Ecke deS TheatcrplatzeS und der Thcatergasie, sowie über den des halb nöthigen ArealauStausch, ck. den Vau einer BerbindungSschleuße in der Frank- surter Straße, s. Nachforderungen für die Schleußenbauten in der Mendelssohn- und Schreberstraße, k. Antrag de« BauauSschuffes wegen der Beaufsichtigung der Neubauten. UI Gutachten de« Bau- und Finanzausschusses über die leihweise Ueberlaflnna der Areal fläche, auf welcher sich z. Z. die städtische Brückenwaage und der eiserne Schuppen be- findet, zur Errichtung eire« neuen Börsengebäudes. IV. Tutachtcn de« SchulauSschusseS über ». den Wegfall der öffentlichen Prüfungen an der höheren Mädchenschule, d. Erhöhung der Lehr-- halte an den höheren Bürgerschulen, e. Prüsung mehrerer Schulcassenrechnungen. V. Gutachten de« Ausschüsse« zur Gasanstalt über Entsendung zweier GaSanstaltSbeamten nach Wien zur Ausstellung. bedeutend theurer; die Verkäufer zeigen deren Preise durch Zählen an den Fingern an, oder durch die lakonischen Worte „ein, zwei, fünf, zehn", welche stet« Gulden bezeichnen und wohl gleich zeitig den Inbegriff ihrer ganzen Kenntniß der »eutschcn Sprache bilden. Bei einem Einkauf verschiedener Kleinigkeiten, den wir selbst machten, wünschten wir der Cario- sität halber eine Bescheinigung darüber zu er halten, doch erst nach langem Hin- und Herpar- lamentiren verstand man unS, und der Betreffende drückte al-dann seine Freude darüber durch ein verschmitzte- Lächeln au«. Diensteifrig ergriff er eine Art Kaffee- oder Thcekanne, goß auS der selben in ein kleines Gesäß eine schwarze Flüssig keit und malte in ein bereitliegcndeS Buch mit seinem Pinsel ui it bewunderungswürdiger Schnellig keit verschickene Zeichen hin Hierauf trennte er daS Blatt lo-, raS an einem im Buche zurück- bleibenden Coupon befestigt war, und überreichte un« dasselbe im stolzen Selbstbewußtsein, un» ein Andenken gegeben z» Hab«, da- w»r wie ein Heiligthum sorgfältig verwahren würden. Noch einmal auf die Verkauf-Hallen selbst zu rückkommend, wollen wir nur bemerken, daß die selben durch einfache Rasenplätze von einander getrennt sind und durch eine Anzahl rothfarbiger, unter den Dachvorsprüngen angebrachter Papier Laternen einen malerischen Anblick gewähren. — Ein mitten im Hintergrurcke liegender Tempel bietet dem Auge einen harmonischen Abschluß des Ganzen dar. Die Rückwand desselben ist mit einem in der Mitte befindlichen Götzenbild Oobv geschmückt, da- nicht mehr und nicht weniger als auS zwei breiten Streifen weißen Papier« besteht, die in der Größe eine« auS- gebrcitetcn Bogen- Schreibpapier nach Form einer Spitzenbarbe, wie sie unsere Damen tragen, ausgezackt und im spitzen Winkel aufge hängt sind; wohl nur mit großer Mühe dürfte e« einem Europäer gelingen, sich beim Anblick dieser Papierstreifcn in die zu einem Gebet er forderliche Stimmung zu versetzen. Der Tempel wird von den Andächtigen niemals betreten, sondern sie nähern sich demselben, werfen einige Münzen, von denen 3 Stück ven Werth von zwei Pfennigen ungefähr auSmachen, hinein, und diese werden von den Priestern gesammelt und zu — heiligen Zwecken verwendet. Dcmüthig bleiben sie ru gebeugter Stellung stehen, schlagen die Hände vor der Brust flach zusammen, bewegen dieselben einige Male auf und nieder und be ginnen dann ihr Gebet. In einiger Entfernung vor dem Tempel ist eine einfache ausgehauene steinerne Krippe ausge stellt, deren Zweck wohl nur wenigen Besuchern bekannt sein dürste und von den Japanesen mit dem für sie vielleicht hochklinaenden Namen Tschoodzbatschi bezeichnet wird. Dieselbe ist mit Wasser gefüllt und dient den Eingeborenen all Weihwasser zum Waschen der Hände und de« Munde«, bevor sie vor den Tempel hintreten; nur fehlt hier nach authentischer Mittheilung eine Art von Handtüchern, die, darüber aufge hängt, Reich und Arm zum Abtrocknen dienen. Eine zierlich au- Holz constrnirte Brücke, die zum Eingang der geweihten Stätte führt, über wölbt einen kleinern mitten unter Gartenanlagen hergerichteten Tcick, der mit verschiedenartigen hiesigen und ausländischen Fischen bevölkert ist und au« einer höher gelegenen Felfenpartie die erforderliche Speisung erhält. erste heurige öffentliche, die dem Andenken Leib- »tienS gewidmete JahreSsitzung ab. Redner, wttche Vorträge hielten, beziehentlich Auszüge a»S ihren neuesten wissenschaftlichen Arbeiten, die i» den Schriften der Akademie erscheinen werden, gaben, waren: Geh RegieruvaSrath vr. Fried rich Ritschl, sodann Hofrath vr. weck. Wiede- «ann, Geheimer Hofrath vr. W. Drobisch uad Prof. vr. zur. Moritz Voigt. Den größten Theil der Zeit nahm bei diesen Verhandlungen der Vortrag de« Erstgenannten in Anspruch, und doch gab derselbe nur einen Auszug aus einer höchst interessanten literär- historischen Untersuchung. vr. Ritschl sprach über einen bisher in die Gelehrtcnwelt nur durch nebelhafte Notizen ein- gesührt gewesenen Leipziger Humanisten der ersten Jahrzehnte de« 16. Jahrhundert-, über Veit Werler (Vitus Vkuerlas) und über die Leipziger Plantus-Studienperiode von 1500—22. Der Vortrag ward frei gehalten und zeigte auch äußerlich die wohlthuenve Wärme des In teresse- sür den erwählten Gegenstand, wirkte daher in hohem Grade anziehend. Der Gegen stand aber war nun für Leipziger Zuhörer ganz besonders interessant, da er sich mit einem halb unbekannten Gelehrten ersten Range- aus dem Leipziger Humanistenkreife jener Zeit, einem Philologen, dem man fast in erster Linie die Er haltung und Würdigung der ältesten und einzig vollständigen Handschrift der Werke des PlautuS, deS sogenannten Oockex vetas, welchen Camerarius 1545 herau-gab, zu verdanken hat Da- Bild, welche- Redner auf Grund müh samer Nachforschungen auf allen größeren Biblio- theken und den einschlägigen Univcrsitätsarchiven Deutschlands, Oesterreich- und Italiens, Erkun digungen bet einer Menge auswärtiger und inlän discher Gelehrten, sowie endlicher Autopsie eines TheilcS de« Urkunden - BeweismaterialS entwarf, Bar ein Mosaikgemäldc, wie es vr. Ritschl selbst «mute, eine Musivarbeit aus hundert und aber hundert kleinen mühselig beschafften Notizen, Nach weisen, Einzelnheiten, Excerpten au- Matrikeln, Mitgliederrollen, Briefwechseln von Zeitgenoffen >. s. w) Da- Ganze gab ein anschauliche« Bild. Veit Werler, ein geborner Franke, geboren zu Sulzfeld am Main bei Würzburg in den achtziger Jahren d«S XV. Jahrhundert-, bezog die Univer sität Leipzig im Wiuter 1500/1501. Er studirte Philologie unter MartinuS PollichiuS de Mellerstat, da» nachmaligen Gründer der Universität Witten- herg, und Hermann von dem Busche, der von 1503—S in Leipzig lehrte. Der junge Bayer war sehr fleißig. Er hatte kaum etwa- über ein Jahr hier studiert, da ward er Fastnachten 1502 schon vaccalaureu« der Philosophie. Da« Ragisterium erwarb er 1507. Welt-Ausstellung. V. Arpwneslsch« Baut»« ». Wart»«a»Iag<« 4 Wien, 2. Juli. Alle übrigen zum verkauf auViegenden Gegenstände der Japanesen sind, «ehr oder weniger ihrem Werth entsprechend, Lunstverri«. Sonntag, 6. Juli. Die diesmalige Ausstel lung bringt außer den während dieser Woche noch stehen bleibenden Gemälden von Jameß Marshall („Bacchantenzug") und Anselm Feuerbach („italienische Kinder") an neu einge sandten Kunstwerken: eme Kinderbüste von Joseph Kops in Rom und ein Reliesportrait in Gip« von Carl Bläser. AuS der Demianischen Sammlung ist eine neue Serie von nieder ländischen Künstlern aufgelegt. M 9. Aus Stadt un) Lau). X Leipzig, 5. Juli. Das Rectorentableau aller deutschen Universitäten im engern und wci- lern Sinne (Schweiz, Ostseeprovinzen und Deutsch-Oesterreich mitgerechnet) in der heutigen Nummer der „Jllustrtrten Zeitung' zwingt un- förmlich die Feder in die Hand, um über diese ganze Nummer einige Worte ehrender Anerkennung der künstlerischen Leistung zu sagen. Neunundzwanzta Bildnisse führen un« die Elite der Hochschul-Lehrer iur deutschen Reich und sprachvcrwandten Ausland vor; anhebend mit dem Portrait de« Leipziger Rcctor MagnificuS, schließend mit de« Ophthalmologen v. Oellingen, Rector zu Dorpat. Em ganz meisterhaft ge- schuittene« effect» und stimmungsvolle- ganzsei tige« LandschastSbild, „Wassersall in den Pyre näen" (nach dem eignen Gemälde auf Holz ge zeichnet von Albert Rieger) rivalifirt dem Ein drücke nach mit dem eine« Kupferstiche-. Da» ist, glaube ich, genug gesagt, um vor Allen den Künstlern in I. I. Weber'« Atelier ein wohl verdiente« aufrichtige« Compliment zu machen! Auch die Übrigen größeren Bilder verdienen alle Anerkennung * Leipzig. 5. Juli. Der fromme „Pilger au« Sachsen" bemerkt in seiner neuesten Nummer Folgende«: „In Bayern hat eine königl Verord- nung, in Folge deren auch die protestanti'chen Soldaten mit zur Feier de« Fronleichnam- feste- au-zurücken haben, unter der protestanti schen Bevölkerung große Erregung hervorgerufen. Da da« genannte Fest ein rein katholisches ist, welche- mit dem evangelischen Bekcnntniß «n un- lösbarem Widerspruche steht, so liegt hier aller- ding- eine entschiedene Verletzung der verfassungs mäßig garantirten Glauben-- und Gewissens srei- heit vor, welche die bayrischen Protestanten nickt schweigend und duldend hinnehmen dürfen." ES ist nur anzuerkennen, daß der „Pilger au« Sach sen", dessen Redacteur gegenwärtig der Pastor Ll. Schönbcrg in Weistropp bet Dresden ist, sür die Wahrung der Glauben«- und Gewissen-- freiheit in Bayern c intritt. Wir erinnern un« aber nicht, daß da- genannte Blatt jemals seine Stimme gegen die regelmäßig bei Gelegenheit der Fronleichnamsfeier in der katholischen Hosktrche in Dresden stalsindende Verwendung protestan tischer Soldaten erhoben hätte. ö Leipzig, 5. Juli. Die Leipziger Musik- und Kunstschule von Hermann Müller nimmt einen immer höher« Aufschwung. Und es ist nicht nur die Zahl der Zöglinge fort während im Steigen begriffen, sondern auch die innere Organisation dcS Institutes gestaltet sich immer vollkommner. Vom Oktober 1873 an wird die Schule als „Leipziger Akademie der Tonkunst" auftreten, deren Unterricht sich dann über alle theoretischen und praktischen Zweige der Musik erstrecken soll. Der theoretische Unter richt wird umfassen: Harmonielehre, Compo- silionSlehre, Dircction (Partiturspicl, Ucbcn im Dirigiren), italienische Sprache, Geschickte der Musik, Aesthetik, Pädagogik. Kritik. Der prak tische Unterricht wird alle Zweige deS Gesanges und Jnstrumentenspielcs (Pianoforte, Orgel, Bioline, Blasinstrumente rc.) pflegen und sich mit Ucbungen im O.uartett und Orchcsterspiel, mit Aufführungen bei Abendunterhaltungcn, Prü fungen rc. verbinden. Als Zweig-Institute der Akademie nennt da- neuerschienene Programm: Die Elementarschule (welche Knaben und Mädchen in den AnsangSgründcn unterrichtet), da- Seminar (welches die Ausbildung zu Musik lehrern und Lehrerinnen bezweckt) und die Or- chestcrschule, welche gründliche Ausbildung in allen Orchester - Instrumenten. sowie Anleitung ^um Diriaentenamt gewährt. Da die Anstalt der bewährte und treffliche Lehrkräfte zu ver fügen hat (auch Liszt wird derselben später durch Borträge seine Theilnahme beweisen), so ist kein Zweifel, daß sie ihre Kunstmisston immer einflußreicher und immer vollkommner erreichen wird. — DaS Oschaßer Amtsblatt schreibt: Es er regt große« Aussehen, daß die „Sächsische Schulzeitung" plötzlich daS rein politische Feld betritt und unter dem Borgeben der „Sach- sentreue" sür konservative Wahlen daS Wort ergreift. Mit Recht wird von verschie denen Gerten auf die deutsche Treue hingcwiesen, die eS zu pfleaen gilt, da sie die Bayern-Sachsen- Preußen-Mecklenburger- u. s. w. Treue in sich schließt, und mit Recht darauf aufmerksam ge macht, daß die Echulc e« doch nur der Freiheit zu verdanken hat, wenn sie sich frei bewegen und frei entwickeln kann. Daraus aber Gewicht zu legen, daß unsere Regierung, eben freisinniger Anschau ung huldigend, die GehaltSverhältnifle der Lehrer Verbeffert hat, scheint nn« dieser selbst unwürdig. Unsere Jugendbtldner sollen möglichst aut berab sein, aber von ihren SehaltSverhättrnffen dürfe sie ihr Verhalten weder als Lehrer noch al« Staatsbürger abhängig machen. Geld und Geld- einnahmen haben in heutiger Zeit einen hohen Werth und e« wäre lächerlich, al- Verächter dieser LebenSbcdingungen auftreten zu wollen, allein sie können unmöglich zu NechtfertigungS- mitteln unserer Handlungsweise werden. Wenn z. V., wie c- heißt, die vom Dresdner Schul- virector Heger immerhin unter Billigung des AldertvcremS veranstaltete Lotterie diesem eine Summe von 11,000 Thlr zugewendet hat, so ist DaS recht schön, aber nimmermehr kann damit die Erinnerung an die 16,000 Exemplare der Schrift „Blüthenftrouß sür die Jugend" verwischt werden, »«lche al« Gewinn zur Bertheilung ge langten und welche deren Verfasser keineswegs zur Ehre gereiche», da sie damit einem unseligen Preußenhaß eine neue Stütze geliehen haben. — DieCommanboL der deutschen Ca Val lerie» Regimenter find wiederholt angewüsen worden, fortan Freiwillige nur zu vierjähriger Dienst zeit anzun hmcn. Letztere haben jedoch dafür die Vergünstigung, daß sie statt 5 Jahre (wie die Infanterie) nur 3 Jahre in der Landwehr dienen, nach ihrer Entlastung von den Ucbungen der Reserve befreit find und während des 4. Dienst- jahrcS Ne Eapitnlanlen - Zulage von */, Thlr. erhalten. — Dem Pegaucr Wochenblatte wird mitge- theili: Wie wrr erfahren haben ist e- be schlossen, daß die Eisenbahn den 1 Oktober diese« Jahre« bi« Pegau eröffnet werden wird D>e vielen Hoffnungen, welche sich daran knüpfen, werden ihrer Verwirklichung damit etwa« näher gebracht und deshalb wird man diese Mittheilung mit Freuden begrüßen. — Nachdem frühere Versuche bei Glauchau Kohlen zu finden sich als veraeblich erwiesen, scheinen neuere Bohrverluche besseren Erfolg zu versprechen. In Rothenbach und Thurm ist man bereits bei einer Tiefe von noch nicht 600 Fuß mehrfach auf sogenannte Kohlenschccren gestoßen, die mit Reckt aus daS Vorhandensein von Stein kohlen schließen lasten. Da« Ausfindcn abbau würdiger Flötze würde sür d e Stadt wie für da- ganze Land von größtem Interesse sein und ist daher diesen Unternehmungen der beste, baldige Erfolg zu wünschen. — Bei einer am 30. Juni in Crimmitz schau abgehallenen Uedung der Feuerwehr wurden Lösch versuche mit den neuerdings in einer Fabrik zu Buckau hergestellten Patent-Gasspritzen (ExtireteurS) mit dem überraschendsten Erfolge veranstaltet. Diese Löschapparate sind ganz ähnlich denen, die vor wenig Jahren mehrfach aus der Vogelwiese praktisch vorgeiührt wurden, und spritzen einen Strahl von Sodawasser auf etwa 40 Fuß weit. Eine große Anzahl von dortigen Industriellen hat die Einführung dieser Gas spritzen für ihre Etablissement- beschlossen. s Dresden, 4. Juli. Unsere amerikani schen Mitbürger feierten Heuer, wie es scheint, da- JahreSfcst ihrer Unabhängigkeitserklä- rung mit besonderem Glanze. E,n Theil der. selben hatte im Schillerschlößchen ein Fl st ver anstaltet, von welchem die sonstigen Besucher de» Garten- in höchst ungastlicher, wir wissen nicht,, ob amerikanischer Weise, abaesperrt blieben. Al« AbendS ein Regen diese Besucher in die von den Amerikanern nicht besetzten Säle trieb, ließen diese den Hauptsoal ganz abschlteßen und den Zugang zu den Gallerten desselben räumen, kurz sie waren der Art unlieben-würdig, daß der Wirth mit ihren Festordnern in einen sehr lebhaften Streit gerieth. Gegen diese ungehobelten Ma nieren Bruder Jonathan- stacken die zarten Ge stalten und die reichen geschmackvollen Toiletten der LadieS sehr ab. — Der unheimliche Gast, die Cholera, beginnt unsere Einwohnerschaft ernst- lich auszureaen Die Stadtbchvrden treffen die nothweudianen Vorsichtsmaßregeln, und so möck- ten wir glauben, daß die KrankheitSgefahr nickt sehr groß ist, zu befürchten bleibt nur, daß dir Frembeozuzug darunter leiden wird. Erst die Theuerung und nun die Krankheit dürften man- chem WoyuuugSvermietber einen Strich durch die Rechnung machen. UebrigenS wenn auch das Baumaterial billiger geworden, an eine Her absetzung der Löhne ist zunächst noch nickt zu denken, und somit steht zwar keine weitere Preissteigerung, aber auch keine erhebliche Min derung der WohnunaSmiethen in Aussicht. In Bezug auf die Herabsetzung der Löhne muß man bedauern, daß ein leichtfertiger Versuch dazu ge macht worden, der nur veranlaßt hat, mehrere Tausend Bauhandwerker mißtrauischer und un zufriedener zu machen. Die Leute haben eine aroße Berlammlung in derCentralhalle hierselhst ab gehalten, und da« Zustr vmen derselben dazu war so stark, daß mehr denn Tausend keinen Platz mehr im Saale landen. Einstimmig wurde beschlossen eher die Arbeit ciniustellea, all billigere Löhnt -nzu gestehen. — Proseffor Schilling hak da« vo i ihm io» Anstrage der Stadt Triest augrsertigie Modell de« Maximilian-StandbildeS au-gestelli
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