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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.09.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-09-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187309214
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18730921
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18730921
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1873
- Monat1873-09
- Tag1873-09-21
- Monat1873-09
- Jahr1873
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.09.1873
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-kschedü tisttch MS'/, Uhr. «» «««»««-, Dch»mi«gafft »3. M. «edactcur Fr »»tN«. 'MMchßmd« d. Redactioa Hii-,» »„ u-u uh» u»,. der für dte aächst- Mun«er bestimmten in Wochentage« bi« ,Wub»tttags. an Sonn- ^enfBbt-'/.-Uhr. IM ftr Zosaoteammah««: igle»». UniverfitStSstr. 22, lttscht. Hatustr. 21. Part. iv,so». «Ai». Anzeiger. AstSßlaü des Sinigl. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. Sonntag den 21. Septe^^— vierteljährlich » Lhlr. 1» Nar., tncl. Vringrrlohn t Dhlr. »sstzr Jede einzelne Nummer 2V, Agr. Belegexemplar 1 Ngr. Gebühren für Extrabeilagen ohne Postbefbrderung 11 Thlr. mit Postbefbrderung 14 THr. Zosrrotr 4gespalteneBourgoi<zeile 1'/,Ngr. Größere Schriften laut unserem Preisverzeichnis. Rerlameu unter d. Xedalttouoltrich die Spaltzcile 2 Ngr. 1873. Oeffmtliche Sitzung der Stadtverordneten »och am A4. Septbr. ». «. Abe«d» 7 Uhr l« Saale der I. «Lraerschale. Tagesordnung: I. Die Wahl zweier besoldeter Stadträthc. II. Gutachten de- Oekonomie« nnd Wohnung-au-schuste- über einen Arealau-tausch zwischen dem Johanni-Hospital und der Universität. III Gutachten de- Schulau-schuste- über a. Gründung sieben neuer provisorischer kehrer stellen an den Volksschulen; k. Anstellung je eine- Auswärter- sür die Realschule und III. Bezirk-schulc; e. Herstellung einer Directorialwohnung in der I. Bürgerschule; ä. Mobiliarbeschaffung für die Directorialwohnungen der Realschule und m. Be- nrk-schule. IV. Gutachten de- Stistung-au-schusse- über Anstellung eines zweiten Apotheker- für da- Krankenhaus. Bekanntmachung. Jeder ankommende Fremde, welcher hier übernachtet, ist am Tage seiner Ankunst und wenn erst in den Abendstunden erfolgt, am andern Tage Bormittag- von seinem Wirthe bei unserm adendureau anzumclden. Fremde aber, welche länger al- drei Tage hier sich aufhallen, haben leldcscheme zu lösen. Vernachlässigungen dieser Vorschriften werden mit einer Geldbuße bis zu 5 Thalcrn oder der- mßmäßigem Gcfängniß geahndet. Leipzig, am 20. Siptember 1873. DaS Polizeiamt der Stadt Leipzig. vr. Rüder. Bekanntmachung. Wegen vorzunehmender Schleußenbauien ist die Plagwttzer Stra-e von der Weststraße bis Kreuzung mit der Schreberstraße vom 22. dies. Mon. an für den Fährverkehr bis auf Weitere- sperrt. Leipzig, den 20. September 1873. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. E. Stephani. G Mechlcr. Bekanntmachung. Nachdem die Vergebung de- zur Submission ausgeschriebenen für die III. Bezirksschule erforder en Mobiliars erfolgt ist, so wird die- den unberücksichtigt gebliebenen Herren Submittenten rdurch eröffnet. Leipzig, den 18. September 1873 Der Rat- der Stadt Leipzig. vr. E. Stephani. Wilrsch. Res. -olieius doctor-Jubiläum Nr Professor, »n -Drobtfch. - ! T Leipzig, 2l. September. Heute erfüllt sich ^ Halbscheid eine- Jahrhunderts, seit einer der «iertfien Gelehrten unserer Hochschule, am ae- renn Leipziger, der seiner Vaterstadt weit über Reuschcnalter hinaus unausgesetzt seine Kraft ndmrt hat, den philosophischen Doctorhut, den i> der akademischen Grade, durch welchen er jeder Docent auch anderer Facultäten hmdurchgegangen sein mußte, erworben hat: Moritz Wilhelm Drsblsch, der Zweitälteste »rdentliche Prvfestor unserer Universität, Senior philosophischen Facultät, k. sächs. Geheimer )oftath. Der Jubilar, Professor der Philosophie im ngera Sinne seit 1842, außerdem auch Professor Mathematik von 1828 bi- Osteru 1868, lange hre hindurch vireelor aotorum der philoso- Kacultät, ist einer der beliebtesten, weil n, zugänglichsten, anspruchslosesten, wohl- llendsten Docenten unserer Hochschule, besten Ivat über Sachsen- und Deutschland- Grenzen Ihinan» reichender Gelehrtenruhm vielleicht nur zdmch die Liebe und Anhänglichkeit einer bald hun- Semester zählenden Schaar von dankbaren lilern überboten wird. DaSElogium seine- Jubeldoctordiplom» spricht die- in durchaus nicht zu intensiver Weise a»S. Ibgehend von der Sitte, diese Urkunde erst iach ihrer üeberreichung zu veröffentlichen, bringt lieferen! sie ausnahmsweise au-äußern Gründen ^Rücksicht aus den später zu beengten Raum) schon ate zum Abdruck, wofür Indemnität gewährt rden möge. Die Facultät widmet ihm ihre scmisäcularen 'hreu und Glückwünsche al- viro erackitlom» i praettauUssImo omniguv tuun»mta.de üoren- ao und feiert ihn al- einen ausgezeichneten hrten, ljul p08t«,LLM »llts Kon v LUNVS pklloso- piü»e äocdor et liboralinm »rtiua» Magister kwtns est LnspioLdus mox Professorin paktier wnnns per longissimLM aonornm neriem äsen» auiversitatis vipsieosls tam äoctriuLo adertLte gnam äooevcki perspieuitLte wnamerLkite» omninm vrctinmo Luäitores allertd aUeetosgue sinoerisnimo veri tätig ntacklo kuduit et aä verum damamtLtem instituit gni iäem mutdematiei iLuäem eum pkilo- »opdi virtutv keUoisnImo eoosortio soeiaos iibris et äinnertationldas erucUte et eleganter scriptin von solam <is äiseipilnis matdomati- cis et pk^nieis optime meritns est seck etiam «atbematici aenmen aä pkltosopkorum gaae- Nioass solvenda» tam prospvro eveotn aäki- d»it nt tozioam et pn/odotoglam io- niJnlter prowoverlt ickvoguo verdar- ttaLvrnw sekolLv cknx »tqao »ute- ilinaunn iure vune sxlstiwstur gni ä«ai<in« mntti» sisgno gravinsimt, »»erjdnn aoackemtets muttos per «mo» »trenne religiosegus aämlnlstratis tam egregis äv »e»<jewi» vipnisaoi woritn» ent ut ««tum ovnnsvnn praenlckkum et eolum-v etm uni versitatis tum pkltosopkorum orckini» extiterit. Mit dieser schönen und wohlverdienten An erkennung in heutiger Zeit auch an den Hoch schulen leider immer seltener werdender wahr haft catonischer Vorzüge, insonderheit selbst loser Bestrebungen im Dienste und zu Nutz und Fromme« der Gesammtheit beglückwünschen ihn die FacultätSgenosten denn al- „ooUega aniwi oavckors proditate Lös insignis moramgae sna- vitats et integritats prodatisnmus." Wohlan, sagen auch wir mit SuetoniuS: eou- tenti simns doe vatooe, d. i. blicken wir mit stolzer Genugthuung auf diesen Mann, und freuen wir un-, ihn zu besitzen! Vas erste europäische Vameuorchester a»S Wie» in der GentralhaS« z« Metpztg —r. Durch die in hiesigen Kunsthandlungen zahlreich ausgestellten anziehenden Gruppenbilder de- ersten europäischen Damenorchesters au» Wien dürste da- Interesse für diese originelle Concertgesellschaft schon lebhaft geweckt worden sein, und so kann man zum ersten Concerte am Sonntag Abend wohl im voraus den zahlreichsten Besuch prophezeien. Sicherlich verdient auch diese bisher einzige Erscheinung von 45 zu einem wohl- geschulten Orchester heravgebildeten Damen all- eitiae Beachtung. Nicht nur die musikalische Tüchtigkeit de- Damenorchester-, die hinreichend constatirt worden, sowie die reizvolle Erscheinung der Damen selbst, sonder» auch die Bedeutung de- ganzen Unternehmen- sür die Zukunft, resp. die praktische Ausführung weiblicher Emancipa» tion-bestrebungen aus dem Gebiete der Kunst, «uß dieser Concertnnternehmung viele Freunde gewinnen. Mit unermüdlichem Eifer hat sich die Directrice, Frau Amann-Weinlich, allmälig ein vortreffliche- Ensemble zusammengestellt und dasselbe zu großer Exactbeit herangebildet. Erfolgreiche Reisen nach Amerika und Rußland spornten zu größerem l Eifer an und so konnte später während der f Wiener Weltausstellung da- Damenorchester schon >' mit über dreißig wohlgeschulten Jnstrumen- talistinnen hervortreten und bedeutenden Beifall ! erringen. Ueber den errungenen Beifall in Wien lasten die vielfachen Berichte in fast allen Wiener Blättern keinen Zweifel auskommev. Bereits Ende Mai brachte die „Tage--Presse" über da- Damenorchester, „da- durchaus kein Humbug fei, sondern manche Männercapelle zu Schanden spielen könne", über die kunstgeübte Bogensührung der hübschen Mädchen, die sichere und würdige Direction der Eapellmeisterin und den donnernden Beifallssturm gleich nach der ersten Nummer rc. eine« ersten Bericht. Ebenso erschien in der „Constitutiouellen Borfiadt - Zeitung" eine sehr anerkenneud« Notiz darüber, worin außer der reizvollen Erscheinung der Damen, „heiliger Ernst in Seide und Spitzen", ganz sympathisch die Leistuugeu derselben besprochen wurden. Noch wärmer erging sich da- „Wiener Fremdenblatt" iu BeifallSattcsten, wobei auch die Solistinnen gebührend hervorgehoben wurden. Endlich in der „Neuen Freien Presse" wurde Über den Be such Sr. M. de- König- von Württemberg in einem Concerte ohne jeden Bombast berichtet: „Der König zollte der Ausführung lebhaften Beifall, ließ sich d e Directrice vorstellen, drückte derselben in freundlichster Weise seine Befrie digung über die Leistungen au- und erkundigte sich über die Art der Entstehung der Unternch- mung und nach der Heimath der einzelnen Orchestermitglteder." Nun hat da- Damenorchcster bereit- in Dres den seine Wiener Triumphe überboten, wie man au- den Referaten in Dre-dner Blättern Über da- Auftreten de- Damenorchcster- tm dortigen Gewerbehause entnehmen kann. Besonder- sollen die Ouvertüre zur Oper vun^acki äi I^asrlo von Erkel, der Strauß'sche Walzer „Wiener Blut" und die verschiedenen Solovorträge sür Violine und Cello gezündet haben. Nach den un- vor liegenden, sehr reichhaltigen Programmen au- Wien und Dre-den ist anzunehmen, daß wir allerdings weniger Classicität zu erwarten haben, aber die Beschränkung auf gefällige Ouvertüren, Tänze und Solostücke, wenn sie brillant vorgctragcn werden, ist dem Charakler de- Orchester-' vollkommen an- gemesten. Nach dem Ablauf de- hiesigen ConcertcykluS wird da» Damenorchester zunächst nach Berlin, später nach Paris und London gehen. Neues Theater. Leipzig, 2V. September. Der Wiener Hos- opernsänger Her rAdam - gehört unbestreitbar zu den bedeutungsvollsten Vertretern seine- Fache- undverdient in vollem Maße die Achtung, welche MoDch« von Setten der L ip^//rr Kunstkreise entgegenträgt. Seine Austastung der Lohengrin- Partie in Richard Wagner- poetischem Tondrama war ganz geeignet, auf- Neue die allseitige Werth schätzung de- ausgezeichneten Künstler- zu be- festigen, welcher eine seltene Herrschaft über seine Mittel bekundet und dieselben ohne jegliche Selbst vergötterung nur im Dienste der Kunst verwendet. Obwohl da» Organ nicht von eminenter Größe ist und von Natur mehr für da- Lyrische al» für da- Heldenhafte geschaffen wurde, gelang e- Herrn Adam- dennoch auch in den Scenen, wo der Tondichter die ganze männliche Entschlossenheit verlangt, durchgreifend zu wirken und den Cha rakter mächtig zu gestalten. Im Finale de- ersten Acte- vor der Kampsscere trat die Kraft der ritterlichen Gesinnung ebenso hervor, wie im letzten Acte, wo nach der verbotenen Frage die Pflicht, als Ritter des Gral zu handeln, alle anderen Rücksichten besiegt. Dabei verstand e- dieser Meister im dramatischen Gesänge ganz vorzüglich, den tiefen, unsäglichen Schmerz seme- HerzenS, welchen er über die verderbenbringende werbliche Neugrer empfindet, mit dem weichsten Miunesangton au-zudrückeu und in der rührendsten Werse von der geliebten „Elsa" Abschied zu nehmen. Neben dieser exquisiten Durchführung de- Lohengrin sind wiederum die meisterliche Repro duktion de- Fräulein Mahlknecht al- „Elsa", der unübertreffliche Telr am und de- Herrn Gura und die tüchtigen Leistungen der Herren Rcß (König Heinrich) und Ehrke (Hcerrufer) beson der« zu erwähnen. Auch Frl. Keller hatte als „Ortrud" oft sehr schöne Momente; im ersten Act wäre aber da-Streben nach auSdtuck-vollercm Minenspicl sehr wÜnschcnSwerth gewesen. —I. Luustvereiu. Sonntag, 2t. September Zur Au-llellang kamen eine reiche Anz'hl Photographien «ach Werken A-mu- Jacob Carsten». Der vorige Woche neuausgcsteüte Carton von Prof. Schönherr in Dre«vcn wie da- Oclbild von Richard Helmert bleibt noch stehen. Aus Lta-1 un- Lau-. HLeipzig, 26. September. Ein Eisenbahn Unfall ernster Art hat sich gestern Abend auf unserer Staat-bahn hier ereignet. Abend- in der achten Stunde war ein mit Baulavgholz be ladener Lastzug vom Bayerischen Bahnhof abae- lasten worden, um über die Verbindungsbahn übergeführt zu werden. Diesen, Zuge pastirtc e-, daß er noch vor Erreichung der Verbindungs bahn, man sagt in Folge Abrollen- von Stämme« auf der Bahn liegen blieb und die Locomotive, welche bereit- allem weiter hinan- gefahren war, um nach Beförderung de- Lastzug- aus die ver- bind'u>a«bahn durch eine Rückm»sckine wieder in den Bahnhof zurückzakehren, diesen Rückweg wegen jene- Hindernisse- nicht antreten konnte, sondern auf dem Fahrglcise halten bleiben mußte. Da man da- Hindcrniß vor Ankunft de- Lindauer Courier- zugeS, der dasselbe Glei- zu passiren hatte, nicht zu beseitigen vermochte, so traf man unverzüglich die erforderlichen S.cherheitSmaßrcgeln zur Ver hütung von Unglück, und eS wurde sofort das Sperrsignal gestellt. Aber sei e- nun, daß der Führer de- ankommendcn CourierzugS da- Signal nickt oder nicht rechtzeitig gewahrte oder den Zug nicht schnell genug zum Halten zu bringen ver mochte, worüber die Untersuchung noch da» Nähere auszuklärcn haben wird, kurz, der Courier- rug brauste heran und fuhr auf jene aus der sogen. Connewitzcr Höhe noch haltenpc Locomotive auf. Die Gewalt war derart, daß die Ma- schine deS CourierzugS sich in letztere förmlich hineinbohrte und selbe noch eine weite Strecke, bi« endlich der Zug stand, auf dem Gleise m»t fortuahm. Ein große- Glück, daß bei diesem lnprall weder eine der Maschinen noch ein Wagen entgleiste, sondern der ganze Zug auf dem Fahrglcise verblieb. ES fand auch eine Zer- rümmerung von Wagen nicht statt. Daß jedoch »ie Pastagiere ganz gehörig in den Coup-- um- »ergestoßcn wurden und e- sogar blutige Köpft etzte, war unau-bleiblich. Eme Anzahl derselben erhielten mehr oder weniger erhebliche Eontu» Ionen, von dem Fahrpersonal wurden drei Mann contustonirt. Nur ein Pastagier, ein Stadtrath au» Dresden, kam schlimmer davon; er erlitt außer anderen Verletzungen einen Armbruch uud mußte vorläufig im hiesigen Krankenhause unter- gebracht werden. Die Bahn ist übrigen- voll- ländig wieder fahrbar. lD Leipzig, 19. September. Capeümeifier Fliege, ein Liebling der Pcter-buraer, »ird einen Concertcyklu- im Hotel de Pologne mit einem von ihm componirten „Gruß an Leipzig" eröffnen und un- auch eine große Ouver türe zu der Oper „Da» Leben für den Czar" von M. v. Glinka Vorführer, Glinka ist der erste berühmte russische Componist. welcher größere Werke geschaffen hat, denen auch m Deutschland ehrenvolle Anerkennung zu Therl wird. Außer >eliebten Ouvertüren, Opernsccnen rc. wird Zliegc'S ar-gezcichncte Capelle auch die zum röhllchcn UnterhaltungSgenre gehörenden Ton- Werke ausführen und durch vorzügliche Leistungen die schönsten Genüsse bereiten. —r. Al- Seitcnstück zu unserer neulich erzählten Jagdgeschichte, daß ein großer Raubvogel durch einige Prellschüsse gezwungen wurde, eine von ihm gefischte anderthalbpsündige Barbe fallen U lasten, die dadurch den Jägern al- Beute der lei, berichtet ein glaubwürdiger Mann, daß die Eisenbahnarbeiter in der Gegend von Brcitingen ebenfalls ein Mittel kennen, bei Gelegenheit in der Lust zu fischen. Zwischen Breittngen und Hascnbach giebt c« große Teiche, in welchen die Raubvögel häufig fischen. Wenn nun ein solcher mit einem erhaschten Fische nach südlicher Rich tung zieht und Arbeiter ihn bemerken, so schlagen sie, wenn er über der Bahn ist, mit einem schweren Hammer auf die Schienen. Die- erschreckt den Räuber dergestalt, daß er den Fisch fallen läßt, um sich schneller davonmachen zu können. — Im Wochenblatt sür Lindenau, Plagwitz rc. finden wir folgende Aufforderung derDirect, on der Leipziger Pferde-Eisenbahn-Gesell schaft: „Im Laufe de- Sommer- kam e- vor, daß eine kleine Militairabthcilung trotz de- wieder holt gegebenen Warnung-ügnal» de- Kutscher- nicht von dem Gleise der Pferdebahn wich, im Gegentheil den Conducleur unsere- Bahnwagen- arretirte. Da nun da- Militaircommando eine Klage wegen dieser Angelegenhe-t gegen un- an hängig gemacht hat, so ersuchen wir sehr höflich alle die Herren, die dem Borsall beiwohnten nnd un- ihr Interesse dafür schenken wollen, un< ge» fälligst recht bald zu benachrichtigen oder zu beehren." — Au- Lindenau meldet da» dortige Wochenblatt: Bei dem Ga-, öhrenlegen auf der Merscburgerslraße hatten am Donnerstag Nach mittag ein paar Arbeiter die ansern aufge hetzt, für den Lohn nicht mehr zu arbeiten, lieber zu striken. Drei gingen denn auch «I- Deputatton zum Jnspcctor der Gasanstalt, wur den jedoch sofort entlasten. An der Arbeitsstelle wieder angckommen, wurde nun Streit unter den Hetzer» und den Arbeitenden, wobei dem Haupt- auswiegler einige derbe Merkmale betgebracht wurden. — Bei einem Richtschmauß am vorletz ten Sonnabend Abend aus der Korbstraße kam man beim fröhlichen Gesang wegen einiger au»- gestoßenen Mißtöne de» Einen, der sicher nicht die Mittel zum Opernsänger besaß, so in Streit, daß der Hau«hcrr ein Messer ergriff und dem einen Maurer Br., nachdem er denselben nieder geworfen, fünf Stiche am Kopse beibrachte, von denen der eine zicmlich tief gegangen sein soll. Die Thal ist dem Kgl. Gcricht-amt zur Unter suchung angezcizt worben.
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