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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.09.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-09-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020906014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902090601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902090601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-09
- Tag1902-09-06
- Monat1902-09
- Jahr1902
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.09.1902
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Sir. 216. Seite 2. Sonnabend, 6. September IVOtt Wien (Priv,-Tel> Der aestem vom Kaiser in Pola zum. F^erdtnand rleasmarme ttl , ^rül Admiral der Flotte ernannte Erzherzog I r a n z bekleidete in der Manne bisher keinen Rang. Die zählte bisher nur einen einziaen Admiral, den Marineromman- danle» Baron Spann. Erzherzog Karl Stephan ist nur Pice- adnnral Seit dem Erzherzog Ferdinand Mar hat eS bisher innen Erzherzog-Admiral gegeben. K lause ndurg, (Prio-Tel.) Der Heldentenor BattoS wurde inSzamoS-Uioar >n dem Augenblick, als er die Bühne betrat, non der Primadonna, mit der »r ein Liebe-verhältniß unterhielt, durch einen Revolorrjchuß ge tobtet Daraus ossnel« sich die Primadonna die Pulsadern und verlebte sich schwer. Paris. Der Minister für die Kolonien erhielt heute ein aus Fort de France vom 3. d, M datirteS Telegramm, in dem von einem neuerlichen Ausbruch deS Mont Pelä« seit dem 3t1. v M. nicht die Rede ist. Paris. sPriv.-Tel s Gegen den Beschluß, Renan tn seiner Balerstadt Trsgiuer ein Denkmal zu sehen, gab die Minderheit des dortigen StadtrathS folgende Verwahrung zu Protokolle „Renan mag ein großer >Lchriftsteller gewesen sein, seine Philosophie ist iedoch entsittlichend, verneinend und unfrucht bar Seine Haltung war immer und besonders während d«S deutschen Einbruchs oaterlandSseindlich: er war unter allen Re gierungen ein Höfling der Gewalt. Die Unterzeichneten erheben deshalb Einspruch gegen die Verherrlichung seines Angedenkens und betrachten die Ausrichtung seines Standbildes in Treguier alS eine Herausforderung der religiösen Gefühle deS Landes." Nantes. Heute beczann hier der Prozeß gegen den Oberst leutnant Saint-Renu). Der Zuhörerraum war überfüllt. Der Angeklagte gab die Anklagepunkte zu und sagte: Ich mußte zwischen nieiner militärischen Pflicht und meinem Gewissen wählen. Ich wußte, welch' schreckliche folgen die Gehorsamsverweigerung baden würde, >ch wußte, daß ich vor Ihnen als meinen Richtern stehen müsse, aber ich wußte auch, daß ich vor einen anderen Richter treten müsse. Gott, Einige Damen riefen Bravo. Darauf be gann die Zeugenvernehmung. Der Angeklagte wurde von der Anklage, einem militärischen Befehle nicht gehorcht zu haben, frei- gesprochen, aber zu einem Jahre Gefängniß verurtheilt. weil er sich geweigert haoc, einer Requisition der Cwilbeyörden Folge zu leisten, Rom. (Pnv-Tell Hiesige Blätter wollen von diplomatischer Seite erfahren haben, daß zwischen O-uirinal und, Vatikan Ver handlungen schweben, um die Formalitäten bei einem etwaigen Besuche des österreichischen Kaisers in Rom festzu- stellen Ferner verlautet, daß der österreichische Botschafter dies ilalieniiche Regierung in freundlicher Weise aus das Treiben eines i hier bestehenden italieiilich-lstrische» Komitees aufmerksam gemacht s kv.be, daS den Zweck verfolge, an den österreichischen Grenzgebieten! die dort anfäisige italienilche Bevölkerung aufzurctzen und dies Vereinigung mit Italien anzusireben, Buenos AhreS. Die Kammer verwarf daS Ehescheid - s nngsgesetz mit 50 gegen 48 Summen. Hra»tk»»rr u. 1/t. («Stviu,. 217.30. Oi-komo 188,60. «'re-dner Sank —. Sraara-ahn —. Lomdard«» 2S,-. Laura-üu, AU,—. Ungar. Sold — Portugiesen 21.40. 4?arid. * "hr -kachm. »«enre 101.L0. Italiener 102,96. voanier 84.60. Oottugte'vn 31 SO. Türken 29 56. Türk,nl»o<s 126.60. »2t1»mandant 684.—. Sraat46adn 780, — . Lombarden —. Unregelmäßig. VariS. Vroduktenmarkt. Denen ver Sepldr. 19.90. oer Jan. Äpril ?0 16 beb. Sotrttus per Lepldr. 32 50 per Ianuar»AprU 33.76. fest. Mbül oer September S7.L0. ver Januar»Avril 56.76. ruhig. Uuttterbam. 1,'rodukren . spencbi. L'eiien ver -kovbr. —, per März gsschäfrEioS. Roggen oer Oktober 128.—. ver Mär, . steigend. London ProdukreGinackt. Lämmtltche Getreidearle,» ruhia aber stetig. Mai- fest, »ur Gerste iorber:» Verkäufer '/« LH. mehr als der Lrossimng. Hüc Mais fordern Ler- käuser », LH. mehr. — Werter: Bewö kr. ÄlaSgow 67 LH 6»/, ä per ^ass«. 57 LH. 3'/, »1 per September, stetig. d«a Ouartiergeber in dieser Zeit niemal« bewilligt Word«. Wenn die Verpflegung-Vergütung den Gemeind« auch sofort zu bezahlen ist. lo muh der Quartieraeber sie doch schon vorher beschossen, und da kapert eS bei Manchem an baarem Gelbe, um Fletsch ulw. zu kaufen, daS ost au- ver Stadt herbeigeholt werden muß. da lm Dorsr nicht aeschlachtel w»rd. Hier konnten dir Gemeinden mit Vorschuß au-helten. aber vor allen Dmgen müssen die ver- gülangSiätze erbohi werdrn, namentlich seitdem sür vir Soldaten warme Abendkost gesetzlich eingeführt ist. Man braucht nicht zu b«. fürchten, daß unsere Quartieraeber allzu große vortbeile davon haben werden, aber die thatsächlichen Nachihelle und Zubußen per- den sür sie wenigsten» beseitigt Eine Besserung nach dies Richtung kann aber vom Militär Ntcht auSgehen, hier muß d Gesetzgeber einaretfen, und unsere Reichsboten sollten eS sich a gelegen sein last«, «me solche Besserung ernstlich onzustrrden. — Das Kriegsmintstenuin sendet un- folgende Berichtigung „Die in Rr. 238 dieser Zeilschnst zu lesende, den Hauptmann Krug betreffende Nachricht ist insofern nicht zutrrsfrnd. al- die Begnadigung des Genannte» .nach kurzer Strasdasl" erfolgt fein toll. Vielmehr hatte dleier Offizier, als seine Begnadigung er folgte. bereits 3 Monate leuier Freiheitsstrafe vor» 4 Monaten und 10 Tagen Gefängniß verbüßt." tS- en — In den weiteren Verhandlungen de- 43. Genossenschasti tages de» Allgeuiciiien Verbandes der aus Selbsthilfe beruhende deutschen Erwerbs- und WitthichaflSaenvssenschasten in Kreuznach sprach Landrath Berthold lBIumenthalj über die Entwickelung deS deutschen Ban-Gen osIenschaflSwesens im letzten Jahrzehnt. Er führte aus: «cho» Ende der 1880er und Anfang der 1870er Jahre deS vorigen Jahrhunderts waren Anfänge im BaugenossenichastSwelen zu verzeichnen, Zeit 1890 Hai sich em ungeahnt schneller Aunchwung >m Baugenossenschaft-Wesen voll- zogen. Diese erfreuliche Dhalsache ist einmal dem wachfenden Versländniß für soziale Frage» und der größeren Einpsindung sür soziale Mißstände, m der Hauptsache wohl aber dem Gesetz delress- Zulassung von Äenossenschatten mit beschränkter Haftung zu danken. Die Erkenntmß von der Nothwendlgkeit gesunder und Oertliches imv LächsifcheS. — Se Maiestät der König hat genehmigt, daß der Kammer- Herr Freiherr v. Burgk das belgische Komkyurkreuz des Leopold- Ordens annehme und krage, — Ihre Kw-serk, Königs Hoheit die Frau Kronprinzessin besuchte gestern die Papier- und Schreibmaschineuhandlung des j Hoflieferanten W, Türk, — Ihre Majestät bie K ö n i g i n-W i t t w e besuchte gestern die im Kunstjalon Ernst Arnold, WilSdrusterslraße 1, ver-l anstaltele Ausstellung älterer und neuerer Gemälde französischer Künstler, Ihre Majestät nahm mit großem Interesse die Ge-' malte von Corot in Augemchein, — Der Gartenarbeiter Georg Hahie, welcher ununter-> krochen über 30 Jahre lang in der Gärtnerei de-S König!, Hof lieferanten Rnlcker in Strehlen ihätig gewesen ist. erhielt daS Ehrenzeichen für Treue m der Arbeit, — Vom September ab wird der Bezirksassessor Zobel bet der Amtskauvkniannschnst Pirna zur AnikSbauvtinannichaft Kamen; und der Polizeiassessor bei der Polizeiütrektion zu Dresden Freiherr v, Wagner als Bezirksasseisvr zur AnttS- hauptmanmchost Pima versetzt — In Sachsen bestand eine alte Bestimmung, nach welcher i bei dem Ableben eines ehemaligen Kriegsteilnehmers.! aus Wunsch der Angehörigen, bet dem Begräbnis; des Verstvibe-! ne» daS Garniwnkoniinando der detiessenden Siadl 12 Sol-! Säten als Dräger stellte. In diesem Jahre ist in», eine neue GariiiiondienstorSnung für Sachten in's Leben gerieten, in! der wne Bestimmung nicht mehr enthalten war. Schmerzlich be- i rührte eS nun die Hinterbliebenen, wenn bei dem Begräbnis eines Veteranen daS Garnisonkommanvo nicht mehr dem Wunsche nach' Träger» entsprechen konnte. Der .Verband deutscher Kriegs-! Veteranen", dessen Sitz Leipzig ist, wandte sich an Se. Maieftät den König Georg, und dieser Tage ging den Garimonen Sachiens vom KriegSministerium der Bescheid zu. daß eS den Garnisonkommandos nachgelassen ist. auch künftighin die Gestell ung von Trägern aus Antrag der Hinterbliebenen eines Feldzug-! rbestnehmers zu verfügen, Bedingung bei dieser Gewährung von Ebrenbegleitung i>k. daß die Milittirpapiere des Verstorbene» vor- gelegt werden, aus denen bervorgehen muß. daß er sich ebrenvoll geführt hat In Veteranenkreisen herrscht über vieles Wohlwollen des Königs große Freude, - Tis Königs Krsishauvtmannschaft hat entgegen den Ent- ichllsßnngen des (Ksmeinderathes zu Löbtau und der König!, AmiSkanvtmcmnschaN das Baugesuch des Dresdner Spar- and Ban Vereins genehmigt, well nach Ansicht der genann- l-'n Behörde das Banareal noch keineswegs in übermäßiger Weise .am Spar- nno Banverein ausgenützt wird. Letzterer würde also! b,'l leinen 'ärnmtltchen geplanten Wohnhäusern die 4. Etage zu! Wolunwecken ansbanen dürfen. Der Gemeinderath hat nun be- ^ schloss», sich hierbei nicht zu beruhigen, sondern die Anfechtungs klage anzustrengen, — Zu der Frage der hohen Manöverlasten wird der „Siraßb Post" von sachverständiger Seite geschrieben: „Man kann, abgs'eken von einzelnen Ausnahmen, als Regel den Satz anistellen Offiziere und Soldaten sind stets mit ihrem Quartier pnrwden, oer Q u a r t i e r l r ä g e r ist es ober mit derEntschädigung nicht, weil sie di« Ausgaben nicht deckt Ties ist auch ganz be sonders der Fall, wenn zur Quartierlelstung noch die Verabreich ung der Verpflegung hlnzutritt, die an Marsch- und Ruhetagen, sowie sür die aus dem Marsche cintretcnben Liegetage als Marlch- verp'legung gewährt wird. Diese wird durch die Quartiergeber verabreicht, wobei der Emquarsterle sich in der Regel mit der Kost des Quartiergebers zu begnügen hat. Diese Bestimmung an sich klingt lehr aut und nimmt auch gebührende Rücksicht aus dis dein Qnarttergeber erwachsende Belastung, der mit dem Essen ost stundenlang aus die Einquartierung wartet. Die Sache »at lndetsen auch ihr „aber", denn bei dieser Verpflegung muh in gehöriger Zubereitung gewährt werden, was der Einquartrerte nach den Bestimmungen für die Verpflegung der Truppen während der Uebungeii außerhalb der Garnison und der Lager zu fordern berechtigt sein würde. Und nun soll die ganze MannlchaftSver- Biegung für Mann und Tag sür 80 Pfennige, und wenn das Brot geliefert wird, für 65 Pfennige hergestellt werden! Getränke dürfen dabei nicht gefordert werden, „außer Kaffee", gerade als ob dieser nichts kostete. Bei theilweiser Verabreichung der Kost, wo sich das Brot gleichmäßig aus die drei Tagesmahkzeiten ver- theilt, toll die mit 10 Pfennigen zu entschädigende Morgenkost ans Kaffee oder Suppe bestehen, die Mittagskost zu 35 Pfennige aus Fleisch und Gemüse, die Abendkost zu 20 Pfennige aus Ge müse, Entsprechen di^e Sätze nun den seit Jahren schon sich geletzte Gesammtvergütung ist in den letzten 80 Jahrer Schwankungen unterworfen gewesen, und mehr wie SO Pfenni, für den Kopf und Lag sind wohl für Naturaloerpflrgung dur Jahren kemer/ei wenn man ans dem Gebiete der Gesundheit, der Sittlichkeit und der Erziehung besser« Verhältnisse sckassen will, in erster Reihe ge- sunde, geräumige und billige Wohnungen gebaut werden müssen. Einen weieniltchen Antheil an dem Aufschwung de» Bau-Genosten- jchastSwesenS hat auch das Reichs-Versicherungsamt, das die Baugenossenschaften durch Gewährung von Darlehen unterstützt. Ein großes Verdienst gebührt auch dem Abgeordneten Schräder, der bei Äerathung deS Invaliden- und Alters-VersicherungsgejetzeS den Antrag stellte, daß daS bis zu einem Viertel angejammelte Vermögen, ohne Rücksicht aus die sonst vorgeschriebene Mündel- sicherhett, in Grundstücken angelegt werden darf. Eine genaue Slawlik ist leider nicht vorhanden. Man darf aber immerhin die Wertbe der Baugenossenschaften Ende 1901 aus etwa 60 Millionen Mark schätzen. Von 1888 bis 190l war die Zahl der Bauge nossenschaften um da» ISfache gewachsen, ihre Werche hatten sich aber um da» Mache gehoben. Dem Allgemeinen Erwerbs- und Wirrhschafls-Genossenschastsverband gehören etwa 100 Bauge nossenschaften. dem zweiten unter Vorsitz des Pros, Dr, Albrecht lGroß-Lichterfeldej bestehenden Verbände etwa 60, dem rheinischen Verband etwa 80, dem Schleswia-Holsteinschen etwa 20 Baugenossenschaften an. Zwei Fünftel der deutschen Bau- genossenjchasten stehen außerhalb letzen Verbandes, Tie vier Ver bände unterhalten wohl Fühlung untereinander, es fehlt ihnen aber der organische Zusammenhang, Dieser Mangel einer selten Organisation ist jedenfalls der Entwickelung des Baugenossen- ichastswejelis sehr nachtheilig. Bereits beginnen daS Reich und die Einzelstaaten die Baugenossenschaften durch Gewährung von Dar lehen zu unterstützen, da diese es vorziehen, sich der Genossen schaften zur Beschaffung geeigneter Wohnungen für ihre Beamten und Arbeiter zu bedienen, als. wie es bisher geschehen, selbst Be amten- und Arbeiter-Wohnungen zu bauen. Dasselbe thun viele Gemeinden und Arbeitgeber, Die Baugenossenschaften bilden den neutrale» Boden, auf dem Arbeitgeber und Arbeiter gemeinsam für die Arbeiter-Wohlfahrt thäiig lein können. Diese Zusammen arbeit ebnet unwillkürlich einer Verständigung zwischen Arbeit geber und Arbeitnehmer auch m sonstigen Dingen den Boden, Einerseits wird eine siaalliche Organisation der Wohnungs- suriorge im Anschluß an die bestehenden Selbslvcrwaltungskörper geplant, Ia, die sogenannten Bodenrcforincr betrachten di« Bau genossenschaften als Mittel, um das Individilal-Elgenthum an städtischem Bauland in Kollektiv-E:genthnm überzuführen. Die städtischen Haus- und Grundbesttzsrvsreine dagegen sehen in den Bangenosssnschaften ihre ärgsten Feinds, Es ist das menschlich erklärlich, da Micth- und Bodenwucher eine sehr einträgliche Be schäftigung ist, iRufe: Sehr richtig!! Allerdings ist auch in dieser Feindseligkeit em berechtigter Kern entkalken, denn bis weilen wird die Gründung von Äauaenossenschasten ganz planlos und überstürzt betrieben und andererseits ist nicht zu leugnen, daß Baugenossenschaften auch eigennützigen Prtvalinteressen als Deckmantel dienen. Die Feindseligkeii der Haus- und Grund- besitzsrvereine hat zur Folge, daß viele Gemeindebehörden den Baugenossenschaften >ede Unterstützung versagen. Jedenfalls soll ten Bangenosienschaften nur dort errichtet werden, wo die Noth- wenvigkeit vorliegl. das Wohnungselend zu beseitigen und wo hoch- gelohnte und intelligente Arbeiter vorhanden sind. Diese Elite der Arbeiterschaft soll sich bereits vielfach aus dem Boden der Ge nossenschaften mit dem kleinen Beamtenthum, den Kleingewerbe treibenden und verwandten Elementen zu einer Art kleinen Mittel stand verschmolzen haben. So bildet das Baugenossenschaftswesen das wirksamste Mittel sür das Emporsteigen der besseren Lebens haltung der Arbeiter, Bon Jahr zu Jahr wird von den Bau genossenschaften besser gebaut. In dem raschen Steigen der An sprüche. die belfere Arbeiterfamilien an die Wohnungen stellen, prägt sich der soziale Fortschritt mit aus, den die oberen Schichten der deutschen Arbeiterschaft im letzten Jahrzehnt gemackt haben. sLebbafter Beifall.> In der Besprechung wurden ganz besonders von dem Anwalt Tr, Crüger Bedenken gegen die Staats- und Gememde-Untersliltzunch sowie gegen Gewährung von Privi legien an die Baugenossenschaften geltend gemacht und die Noch- Wendigkeit betont, die Wohltbaten der Baugenossenschaften mög> lichst allen Arbeitern zugänglich zu machen, — Ter Verein D . reger Betheiliauna seiner Mitglieder und Angehörigen im Concert- kaus „Zoologischer Garten" lein 28, Stiftungsfest, verbunden mit Diplomirung Njähriger Geschäftssubilare und treuer Angestellten, Das überaus günstige Wetter gestaltete den Aufenthalt zu einem angenehmen im Garten, wo während deS Nachmittags sür Unter haltung und Belustigung, insbesondere der Frauen und Kinder, in ausgiebigster Weise aesorqt worden war. Ändere ergötzten sich von der großen Terrasse aus die sür den sestgebenden Verein reservirt gehalten wurde, an dem Eoncert des Richard Eilers- Orchesters. das aus 58 feinsinnigen Musikern besieht und für seine künstlerischen Darbietungen reichen Beifall erntete. Nach eingetretener Tnnkelheit schloß ein Lampionzug sür die Kinder deren aktive Betheistqung an dem Feste ob. Im Saale des Eoncerthauses begann darauf die Prämiirung, die weihevoll ein geleitet wurde von der gelammten Kapelle unter Leitung ihres Meisters Eilers. Geleitet von Mitgliedern des Vorstandes, be- traten die mit Auszeichnungen bedachten Geschäfts-Gehilfinnen und -Gehilfen den <oaal, wo sie vor dem Rednerpulte Platz nahmen. Nach dem Verklingen des Flemmina'schen Männerchores „Nur in des Herzens" hielt der verdienstvoll« Vereinsvorsihende, Herr Hotelier Herold, die Festrede, in der er. nach herzlicher Begrüßung aller Tbeilnehmer, insbesondere de- Lehrerkollegiums der Fach- und Fortbildungsschule des Verein- und der Vertreter der Presse, einen kurzen Rückblick auf das verflossene Geschäfts jahr warf, das das ungünstigste sei von allen seitherigen: aus ' m ruhte der Schatten des darniederliegenden Erwerbslebens, Der ersin verlor 21 Mitglieder, 9 raffte der Tod dahin. In Pietät- cbensallS im vergangenen Jahre Deutsch« Gastwirthsver. - zu dessen ehrendem Ge< dächtnitz eine das gesammte Berbandsgebiet umfassende Wohl> thätigkeits-Stiftuna errichtet wurde, bei der Anwartschaft auf Unterstützung diejenigrn Geschäfts-Gehilfinnen und -Gehilfen ge nießen. die 10 Jahre hintereinander bei einem Mitglieds des Ber- banvrS in Stellung sich befanden. Der Fond» dieser Stiftung, die 1874 mit 2372 Mark von Mitgliedern begründet wurde, ist heute auf 110000 Mark angewachien. Die Kassenverhältniffe de» Dre»dner Vereins haben sich auf ihrer bisheri^n Höhe erhalt«. Arbeitern zugänglich zu machen, mit den Rechten einer juristischen Person eingetragene Dresdner Gastwirthe feierte vorgestern unter voller Weise gedachte Redner des verstorbenen Ehrenvorsitzenden des T Landes, Herrn Theodor Müller-Berlin. zu dessen ehrendem Ge- Mitteln errichtet« der Verein i« hiesig« stelle sür eine- seiner Mttgli Dresdner GastwirthSverein Personen gegenüber: so hat er nrmanden neu eingekleidet und leidende der GastwiNh-branchr un de» Behörden hat sich der Verein mit bildung-schul« erworben, die von über von 7 Lehrern geleitet wird. Da- V,— und Mühe. Redner brachte dem Berrin. lew n Leite« »in dreifache- Hoch, da- veg in. schön, ritt, ist es. der^ JiiSgesammt WU fand Sine schöne Sitte ist es. der Treue bei Ttistungsfesten zu gedenken. In-gesammt w mit Auszeichnungen pedacht. Die silberne längere ai- sech-jährige Dienstdauer erhrel l» ech-iä-rigr DitHtdauer erhre en emve, Oberkellner Knidbz. Köchin König ilän rg in Stellungs vüfsetler Fiedler iLöwenbräu! ll"A . Oberkellner röntg in Stellun Ter lWobsa - B> Stephan >Beid« Hotel jchenmamsell Hausdiener l Andrä rg lHo> erstnben^^ ngelj. Herdmädchen ^tasseng. Küchenchef Ullrich tVeid arien-Blasewitzs, Büfsrtmainjell Oettnch lLoulsenhos-! iminermävchen Neumann sHotel Garm von Paul 1 iener Lang«. . K-llner Reichte lBeide Hotel s, Pükfetmamsrll tzenner«borf, Küchenmamsrll Stadi-EafSl und Küchenchef Emmrich lEafä Cent» ^ " "!N sind die Medaillen als Bros^" ^ die Anwartschaft der DH oldener Goethe- liLii rnholi. eher ,F»v«rl Central), von schm zu tragen «odor Müller- chen Neumann sHotel u-dien«r erold) lBeide i ., ven ÄeschästSaedtlsinnen sind die Mit dem Diplom auf die Anwartschaft „ Stiftung wurde dir Köchin Hille sGoldene Wemtraube-Nieder. lüßnitz) auSaezrichnet. Die übrigen Prämurten erhielten Aner- kennunasdiplome Bielen war von ihren Prinzipalen ein Eitra- gescheut deigesügt. Große Freude bereitete e- dem Bercin-oor- sitzenden, Herrn Herold, eine so große Zahl treuer Angestellter, vir die diesjähria« Höbe noch in keinem Jahre erreichte, aus- zeichnen zu dürfen. Auf Dresden allein entfallen b,Prozeot Jahre da- Gastw»-»v^«-»v^v^ »«.»i»- lerisch auSgefübrte Gedenkblätter unter geschmackvollem Rahmen Als derartige Jubilar« begrüßte der Borsitzende die Herren Leut- rotb-Bastei. Frieler sHotel Imperials. Hamann sGrüner Baums. Ronleder sFalkenstraßej. Reioeholz sOstraallees und Fritz Krüger sSchweizere», Loschwitzs, Der Vortrag des Beethoven'schrn Chores „Die Ehre Gottes" durch den Mannergesangverein „Dannhäuser" und dem Kremser'schen „Dankaebet" brachte den Aktu« »um stimm- ungsoollen Abschluß, Dann ließ die Musik ihre fröhlichen Weisen »um Tanz erklingen. Während des Balles trafen zahlreiche Telegxamme und Glückwunschschreiben von auswärtigen und hiesigen Gönnern ein. — Der Sächsische Lande-verein deS Evangeli- schen Bunde- zählt »ach dem vom Schriftführer, Herrn Pastor Hans Müller-Zwickau, auf das Bereinsjahr 1901/02 erstatteten Bericht 38 Zweigvereme, gegen 32 im Variable. Neu entstanden sind die Zweigvereme „Oberes Müglitzihal , mit dem Sitz in Geising, Planitz, Reinsdorf bei Zwickau. Oschatz, Großenhain- Riesa und Wechselburg, Zu diesen Zweiavereinen kommen noch fünf Ortsgruppen, nämlich die akademischs in Leipzig, die FrauenortSgruppe in Dresden, die Ortsgruppe Taucha bei Leipzig und die Ortsgruppen der Wurzener und der OelSnitzer Pastoralkonserenz. Die Zweigvereine und Ortsgruppen zähsten am Schlüsse des Berichlsiahres 8762 Mitglieder: der Zuwachs beträgt 2462. Der Leivziger Zweigverein ist um 630, der Plauensche um 279, der Dresdner um 231 und der Pirnaer um 200 Mitglieder gewachsen. An Jahresbeiträgen brachten die Mit glieder 18950,63 Mk, aus. Dies bedeutet gegen das Vorjahr ein Mehr von etwa 6000 Mk, Von der genannten JahreSeinnahme gingen 10118,25 Mk, an den Landesverem, der wieder 7675,75 Mk, an die Centralkasse abliescrtr. Auf Grund dieses Betrage- ver- fügt der Sächsische Landesverein im Gcsammtvorstand über acht Summen und nimmt die dritte Stelle im Gesammtbund« ein. In der Zabl von 8762 Mitgliedern sind auch eine Anzahl kor- vorativer Mitglieder und angeschlossener Verein einbegriffen: Io der Evangelische Arbeiterverein Dresden und Umgegend mit etwa 8000, der Verband Evangelischer Vereine von Zwickau und Um gegend mit etwa 1600 Mitgliedern usw. Diese korporativen Mit- glieder und angeschlossenen Verein« haben gegen 11000 Mit glieder, Der Vorstand des Landesvcreins besteht jetzt aus 19 Mitgliedern, Vorsitzender ist bekanntlich Herr Superintendent Mever-Zwickau stellvertretender Vorsitzender Herr Pastor Blanck- meister-Dresden, Die Jahrcsrechnung balancirt in Einnahme und Ausgabe mit 35 290,08 Mk. Der Zweigverein Chemnitz ver zeichnet 980 Mitglieder und 732 Mk, Jahresbeiträge, Bei Dresden sind die entsprechenden Zahlen 930 und 2198 Mk, bei Leipzig 2630 und 7199 Mk., bei Pirna 262 und 599 Mk.. bei Plauen >. V. 576 und 1184,50 Mk., bei Zwickau '389 und 835 Mk, uim, — Eine ernst« Feier fand am 3. d, M. Mittaas 12 Uhr iuse sta " ... ^ , taas . im Carolahause statt. In Anwesenheit Ihrer Majestät der KSnigin-Wittwe. der Präsidentin des Albert-Verein-, wurde Gräfin Helene v, Einsiedel geb. Kebßelitz in den Verband der Albertinerinnen unter gleichzeitiger Ernennung zur Oberin des Carolahauses ausgenommen und in dieses Amt eingewiejen. Die neuernannte.Oberin gelobte in tue Hand Ihrer Majestät treue Pflichterfüllung, Die bisherige, verdienstvolle Oberin deS Carola- Kaufes. Schwester Doris Bethge, war in Folg« anhaltender Kränk- stchkett veranlaßt, dieses Amt. das sie beinahe drei Jahrzehnte hin durch in aufopfernder Weise verwaltet hat. aufzugcben. Sie ist nunmehr in den wohlverdienten Ruhestand getreten. — Aus den amtlichen Bekanntmachungen. Nach dem Einkommensteuergesetz hat ,eder Besitzer einet Hausgrundstückes oder dessen Stellvertreter aus einem ihm zu be« bändigenden Formulare iHauSliste» in der darauf bezeichnet« Frist die in dem Grundstücke wohnenden Personen, einichließlich der Untermielder und Schlafsiclleninhaber. sowie die in demselben ein Gewerbe betreibenden, aber anderwärts wodnenden Person«, untrr genauer Bezeichnung der Wodnung. ingletch« diejenigen luriitischen Perlon« iGrmelnde. Stistunoen. Anstalt«, «n- actrngene Vereine, eingetragene Genossenschaft«. Aktiengesell schaften. Kommanditgesellschaften auf Aktien. Gesellschaft« mit beschränkter Haftung, Berggewerkschaften u. s. wo und di« sonsti gen mit dem Rechte deS VermögenserwerbeS ou-gestattet« Personenvereine und VermögrnSmasscn, für welche in dem Grund stücke ei» Geschäftslokal ihrer Vertreter und des der betreffenden Ansfnhrungsverordnuna . , Hauslrsten nach dem Stande vom 12, Oktober zu geschehen," Di« Hausbesitzer sind verpflichtet, die ausgcfülltcn Listen innerhalb der hierfür geordneten Frist bei der Gemeindebehörde einzureichen. Fristübcrichreftungen sind, soweit den säumigen Hausbesitzern nicht gewichtige Entschuldigiingsgründe zur Seite stehen, mit Geldstrafe bis zu 50 Mk. zu ahnde». — Die gemäß der Pserde-Au-debung»- Vorschrift vom 22 Juni 1902 abzubaltendr Bormusternng derPserd« und Fahrzeuge findet in den links der Elbe befindlichen Stadttheilen im laufenden Monat statt: Im AuSheb- ungSbczirke LcnnLftraße am 15, September Vormittags bei dem 12, und 6, WohlfahrtSpolizei-Bezirke aus dem Wiener Platze (Zuführung durch dir Wiener Straßes, so dann bei dem 18. Wohi« der Große Garten-Straße (Zuführung i, Vormittags bei dem 10. Wohl- durch vemiogensmaucn, für weirve in vem wruno- kal gehalten wird, unter genauer Bezeichnung es Sitzes ihrer Vertretung anzugebm. Nach fnhrungsverordnuna hat oie Ausfüllung der fahrtSvolizei-Bezirke aus durch die Reicker Straße), am 16. Vormittags bei dem ... . fahrtSpolizei-Bczlrke aus der Nürnberger Straße (Zuführung die Kattzer Straße), ani 17. und 18 Vormittag» bet 11. WoblfahrtSpolizri-Bezirte aus der Fürstenstraße (Zufü hlsahrtspoltzei-Bezirke aus die Stneieiirr «traßr), am 14, Wohlsahrtsvoltzei-Brzirle (einschließlich de» aruna) auf der Augsburger Straße südöstlich de- Barbarossa- Platzes (Zuführung über dies« oezw. Pohiand-Straßr). Um AnSkebungSbestrke Neue Vogelwiese am 22. und 23. Vormittags bei dem 4. Wohlfahrtsvolizti-Bezirk« auf dem Hoh«(' durch die Friednchstraße). am 24. Vormittag olft ' ' usührung durch btt Friedrtchstraße), am 34. Vormittags des d«t ohlfahrtSpolizei-Bezlrke auf dem Schützen-Platze (Zuführung durch die Griinesttaße). am 25 Vormittag- bei dem 18. Wohl» fahrt-polizei-Beztrke auf dem Poppitz (Sternplatz) — Zuführung durch die Watrrnistraßr —, am 27. Vormittag» bet dem 1., 2. und 5 kos) — Zuführung der Straße. zei-Bezirke serde de- 5, auf dem Neumarve lJuden- . Bezirk» durch die Ramvtsche Da- Gesammtvermögen oeträgt etwa 18 l
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