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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.09.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-09-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020906014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902090601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902090601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-09
- Tag1902-09-06
- Monat1902-09
- Jahr1902
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.09.1902
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»er öoethe- 'teaholds, Icher »u traae» Müller- »e-Niedei- en Aner- in Ertra- :re»i«vor. läestellter. ytr. au«> Prozent Deutsche» u. welche n. künst. Nahmen, ren Leuk- c Baums. tz Krüge, n Chore« anhäuser" m stimm- n Weisen zahlreiche gen und anaeli. m Pastor rstatteten ntstanden Sitz in ibenhain- nen noch »ig. die lcha bei Delsnitzer t zählten Zuwachs 630, der naer um die Mit- Vorjahr einnahme 8.75 Mk rge« ver- iber acht lnde «in. zahl kor- nffen: Io mit etwa und Um- oen Mit- 00 Mit- jetzt aus lntendent r Blanck- iinnahme initz ver- ^08 ^ Mk.. bei 89 und 12 Uhr estät der «, wurde »and der erin des en. Die tat treue Carola- r Kränk- '"Ätz >. Nach r «tuet , zu be tten Frist ßlich der ,-lden ein Zerionen. ineniaen en, «in- iengesell ten mit i« sonsti- estatteten l Gmnd- eichnuna ,. Nach ung der en. Di« -halb der »reichen ern nicht ieldstrafe lebung«- erung der Elbe AuSheb- bei dem r Klotze 1 Woyl- ifübrung «. Wohl- ig durch »« dem iführung >ei dem e« Neu- .barossa- r). gm rmittagl »l-Blatz. bei dem ku^ring Mrrurg »em 1.» (güdm. sche rmpiso kür die ar. war erhoben lberech. >u»üb«n Froutt» übst unterzeichn«», sondern der «»«trag hierzu an Dritte ertheilt, kämpfen lasset» müsse Sr Haiti den Gerichtshof für zu erhaden, oorden. Sowohl von der Äewerbekammer. als auch von der > als daß er sich durch die Artikel der Presse beeinflussen lassen »ünigl KreiShlttiptmannschait Leipzig rvar der Wahlprotrs«. wie werde. — Da« OderlrieaSgrricht bebt das Urtheil der Vorinstanz rat dortige .Taget,!.' »litiheilt. als unbegründet zurückaewiejen aus und erkennt aus 1 Monate Gefängnis,, von einer Degradation ootden. Die letztere Behörde hatte sich in ihrer Cimcheidung sieht r» ab. oahtn auHaesprvchen, daß zwar, da nach t 10 des Gesetzes über - , - > > die Handelt- und Äewrrdriammern .Niemand das Wahlrecht in i Laae«m«kck»tiil»te demselben Kainmerdezirtr mehrsach ausübrn kann', auch eine mehr - jach« Bertretung unzulätsig sei. allein im Hinblick aus das s ^ Deutsches Reich. Au» Anlab der Posener Festtage ^at der he, in der Provinz ansässige Per onen U. A. Snmmenvrrhältniß hätte das Gesammtnarbniß trotz der vor- Kotier an . . ^ , gekommenen Unrrgrlmäbigkeiten keine Aeiiverung erfahren, und und andere Auszeichnungen verliehen. U. A wurden zahlreiche deshalb sei der Protest adzuweile». Hiergegen war die Ansecht- RathSttlel sowie in sechs Fällen die Kammerherrmvürdc und m ungsklaae beim ObervenvaltungSgericht erhöhe» und namentlich crnem Falle der Adel verliehen. damit vegriindet worden, daß doch eine Arndemna des Wahl- Anläßlich der Feier deS 150jährige» Jubiläums der Kirche eraebniflet eingelrete» wäre Die Aniechtungsklaar lst nun eben- zu Siegersdors bei Bunzlau in Schlesien machte ihr der Kaiser sau« abgewirsen worden. In seine»Gründen stellt sich irdoch da« als Ktrchenpalrv» zwei prächtige Kirchenscnstcr im Werthe OdewerwalungSgericht aus einen der König! KreiShauptinannschast von 2500 Mark zum Geschenk. Ter Monarch übernahm auch die Leipzig entgegengesetzten Standvunkt. E» wird nämlich in der etwa 1000 Mark betragenden Koste» sür die Einlassung der Fenster Beguindung gesagt, dab die Bestimmung .Niemand kann das in das Mauerwerk. Äahliecht in vemlelbe» Kammeibe,trke »irhrsach auSnve»' sich nur Die Posener Kaiser tage werden in der Presse. hl, echt in demtelben Kamme,de,trke inehrlach auSnde»' sich nur aus Wahlberechtigte beziehen könne Hierzu komme, dich der Be vollmächrigtt ein selbstständiges Wahlrecht überhaupt nicht auS- übe. sondern nur die Mittelsperson sei. deren sich der Berechtigte zur Abgabe seiner Stimme bediene CS müsse sonach die Bestell besondere mit Rücksicht aus die deutsch-russischen Beziehungen, all gemein besprochen. Die sreikons. „Post" schreibt: „Latz die Er wähnung der Waffenbrüderschaft kein leerer Klang sein soll, dab , ^—, — -- Bestell- l man aus deutscher «seite vielmehr den ausrichliacn Wunsch hegt, sie nng eine» gemeinschastlichrn Vertreters von weiten mehrerer möge auch sortan wieder i» den beiderseillgen Bezlehuuacn voll zum Nrwahlerinnen als zulässig erachtet werden, und da auch die Ausdruck gelangen, geht aus dem Entschluß des Kaisers hervor. Ertdeiluna einer sogen. Blantettvollinachl mit gesetzlichen Vor-! das Rayongesetz sür Posen auszuheben. jo das, sorian jene Grenz- schristeo oder allgemeinen NechtSgrund,ätzen nicht Im Widerspruch, sesle, die nm in erster Linie dazu beslunml ivar. einen Anglist stehe, so Ware» die von den Klägern erhobenen Einwendungen aus dem Osten auszuhallcn, sich nun nach Beliebe» entwickeln kann. gegen die Giltigkeit der Wahl gegenstandslos. Ein Eingehen aus die weitere Frage, ob auch der mündlich erlheilte Aufträge zur Stellvertretung Geltung habe, erübrigt sich aber, weil es sich sin «»tanzen nur um iüns Fälle bandelte, wodurch unter allen Um ständen daS Wahlrrgebnib nicht berührt werden konnte. — Der Fackelzug, welcher als Kundgebung von Industrie, Handrl und Gewerbe nächste» Mittwoch in Edemnitz Sr Ma jestät dem König dargebiacht werden soll, wird sich grobartig gestalten. Die Zahl der Anmeldungen beläust sich bereits aus rund 7800 — Oberkriegsgericht. Vom Kriegsgericht der 32. Division war der 1676 zu Peterwitz sKreis Jauer i. Schlej.s geborene Buchhalter, jetzige Unteroffizier Ewald Gustav Richard Hossmann von der 9. Kompagnie des 103 Infanterie-Regiments in Bautzen wegen Mißhandlung und vorschriftswidriger Behänd- lung eines Untergebenen am 16. August zu 2 Monaten 3 Wochen Gefängnis, verurtheilt worden. Der Angeklagte hatte, wie schon anläßlich der kriegsgerichtlichen Verhandlung ausführlich berichtet worden ist, an einem Abend Anfang Dezember v. I. de» zu seiner Korporalschaft gehörenden Soldaten Wosky, einen körperlich und geistig wenig veranlagten, aber durchaus willigen Menschen, nach vendctem Dienst zum Gewehrstrecken «„treten lassen. Zu diesem Zwecke mußte W. Drillichrock, Tuchrock, Mantel, Fingerhand schuhe und Ohrenklappen anlcgen, sich io an die Luftheizung, aus d". warme Lust herauskam, stelle» und zunächst mit zwei, dann mit einem Gewehr Gewehrstrecken übe». AIS dem Unterossizicr weil man in Deutschland ossenbar mit eine», kriegerischen Zu sainmenslob an der Ostgrcnzr aus absehbare Zeit hin nicht mehr rechnet. Aber noch ein Gedanke drängt sich un« aus, wenn wir russische Offiziere auf dem preußischen Paradeseld bei Posen begrüße». Bezeigt diese That- sache nicht auch, daß zwischen der russischen und der preußischen Regierung kein Gegensatz hinsichtlich ihrer Polenpolitik besieht? Daß beide Staaten vielmehr gewillt sind, ihre Nnlerthaiien polni- ^ scher Sprache gerecht und sürsorgend zu behandeln, daß sie aber xrschjx,, nämlich am Tage des Kaiscrcinzuges mit allen polnische» Treibereien entschlossen entgegen treten werden ? weil gerade der 110. Jahrestag der zweiten Theil, Auch diele Greste der Kundgebung durste l» gewissen Kreisen nicht - , . unbemerkt bleiben" — Die nationalltberale „Mägde- burger Zeitung" sagt: „Wenn wir über den Trinkspruch de« Kaisers noch eine besondere Genugthuiing empfinden, jo ist dieie deuten, daß eine solche Auflassung thatsächlich matzgcbend ge- wesen Ist und es wäre dringend zu bedauern, wenn die Entrüstungs- artikel einer nach oberflächlichem Augenschein urtheilende» Presse sür diese Auflassung imtbeslimmend gewesen sein solllen, den» den tämmtllchen beihemgten Offizieren bat eine Absicht zu demon- strlren jedenfalls ser» gelegen Wurde doch seiner Zeit Leutnant Balla. bei seinem Abschiede von dem gleichen Truppentheile in ganz derselben Weise zur Bah» geleitet! Dia» hatte nichts Anderes in Sinne, als bei dem Kameraden Hildebrandt denselben Brauch walten zu lassen. Es lag also lediglich eine Unbesonnenheit vor, weil man Nicht bedachte, daß in diesem Fall von Uebclivollenden lnur von solchen? Die Red.s eine andere Auslegung unlergeschoben werden könnte. ES muß also zugegeben werden, daß es takt- voller gewesen wäre, es diesmal nicht zu machen. Aber dazu muß wieder erwähnt werde», daß e« sich, wie schon öfters bemerkt, uni einen bei Offizieren wie Mannschaften ganz besonders de- liebten Ofsizier handelte, der zudem durch sein Unglück i» der all gemeinen Sympathie gestiegen war. Dian wollte doch de» armen Hildebrandt nicht schlechter behandeln! So kam jene Ovation zu Stande, aus der Stimmung deS Augenblicks geboren und keines wegs langer Hand vorbereitet. Es wäre» leine erste» Garnituren ausgegeben »sw., lediglich die Hclinbüschel, um dem Aufzuge ei» paradcmäßigeS Aeußere zu verleihen. Hossentiich gebe» kom pelente Aufschlüsse über diese jo vielbesprochene» Vorfälle noch nachträglich erwünschte Klarheit, damit ci» sür allemal der peinigende Verdacht beseitigt wird, als könnlen sür Maßnahmen der preußischen Armee jemals Rücksichten aus demokratische Sentiments und nicht ganz allein die Vorschriften und die Tradi tionen unseres ruhmreichen Heeres maßgebend sein." Die Berliner Stadtverordnetenversammlung hat den bereits gemeldeten Antrag der allen Linke», der neuen Linke» »nd der Freien Vereinigung, dem sich die Sozialdemokraten angeschlosse» haben, betreffend die Fleischtheuerung. hervorgeruscn durch Hemmung der Einfuhr, angenommen. Aus Anlaß der Posener Kaisertaae leistete sich das pol nische Skandalblall „Gonicc" eine Geschmacklosigkeit, die es ver- dient, zur allgemeinen Erheiterung bekannt zu werben. Das Blatt :s mit — Trauerrand. Thcilung Polens war! Man merkt die Absicht, wird diesmal aber nicht verstimmt. Oesterreich. In Haida findet am Montag die Einweihung der neuen evangelischen Kirche statt. Die Studciitenschasi Oesterreichs und des Deutschen Reiches wird durch Eharairte im in dem Umslande begründet, daß der ober,ic Kriegsherr darin der Festzuge bethcstigt sei». Zur gcsauglicheu Leitung der Liturgi wanneu^Worlen gedachte. Eine größere! jf, per Kirchenchor aus lHroßschönau - >. S. in der Stärke von 10 Damen und Herren gewonnen worden. Tie Jeslprcdigt hält Herr Superintendent v. Seydcwitz aus Pirna. In den Ansgleichsverhandlunaen wird ge meldet: Minislerprüsidcnt v Korber und die Minister v. Bvcbm . Freiherr v Call und Freiberr v. Wiovanelli sind m Pe glcitung ihrer Fachrcfcrciitc» „ach Budapest abgcreisl. Ungarn, lieber die Tumulte in Agram liegen noch folgende Meldungen von Belang vor: Allgemein wird die Parle des Bischofs Strvßmaycr, die schon seit Jahren gegen Ungarn Ehre konnte cs sür die alten Soldaten, von denen »och viele in dem großen Kriege ihre Brust dem Feinde dargcbotcn haben, nicht gebe», als die Anerkennung ihres Kaisers. Wir freuen uns um so mehr darüber, als es uns scheinen will, daß man nicht überall den Kriegervcrcinen die richtige Würdigung ihrer Be- Bawcrl, deutung entacgenbringt." — Die freisinnige „Voss. Ztg. erklärt: ' „Wie skeptisch man auch fürstlichen Trinksprüchcn aegcnüberstchc und wie zweifelhaft man sein möge, ob solche Kundgebungen immer die Proben praktischer Politik bestehen: jedenfalls zeigen sic, daß zwischen Deutschland und Rußland und zwischen ihre» Herrschern und die Serben in maßloser Welse gebetzt^häbc, für die Erccss - i,ur Zeit ein herzlicheres Verhältniß besteht als jemals seit dem j verantwortlich.gemacht. - Tie Menge besitzt förmliche Proskrip zu wenig Wärme hervorram, nahm er sein Ovser mit in eine > '/Regierungsantritt des heutigen Zaren, und das; Mankrcich tionslisien mit dem Verzeichnis; der m Agram wohnenden andere MannschastSstube, wo am geheizten Ofen die Gewehr-! keinerlei Aussicht aus russische Nnterstübun^hätte. falls es Herrn ! Serben, die der Reihe nach heinigesucht werden. In verschiedenen Übungen fortgesetzt wurden bis zur völligen Erschöpfung des Ge- j AndrS und seinen Freunden gelänge, den „Soldaten der Zukunft" > Gassen wurden zum Schutze der Plünderer gegen das Militär quälten, der die Pfeife eines Anderen rauchen mußte, und natür-1 hegen das Deutsche Reich mobil zu machen und einen abenlcuer-! Barrikaden errichtet. Besonders arg hauste die von Bauer» aus sich dabei auch Tabakrauch verschluckte. Ab und zu mußte er kaltes >>chen Rachekrieg zu beginnen. Dieses Eindruckes wird man sich > der Umgebung verstärkte Menge im Villenviertel und an der Wasser trinken, sodaß W- nach Zeugenaussagen fürchterlich auch jenseits der Vogesen nicht erwehren können. Die Posener ! Peripherie der Stadt. Alle Serben haben sich mit Revolvern schwitzte. Bis 400 Mal soll der Genannte, vcm noch Wochen , Trinksprüche aus die deutsch-russische Wassenbrüdcrichast, die sich ! bewaffnet, und zwei Damen haben auch schon davon aus offener lang nachher die Glieder geschmerzt haben, das Gewehr gestreckt! besonders gegen Frankreich bewährt hat. werden wie ein kalter Straße Gebrauch gemacht. Zahlreichen Hausbesitzern, auch haben. Auch bei anderen Gelegenheiten, so beim Exerzieren und . Wasserstrahl auf den Ehauvinismus wirke», de» der französische > nichtserbischen, gingen Drohbriefe zu, daß Angriffe gegen sie vor- " . .. . Kriegsminislcr zu entfachen sür gut befunden hat. Und darin bc-! bereitet seien. D'c Gefängnisse sind überfüllt. Ein Versuch der ruht ihre politische Bedeutung." — Die „Deutsche Tages-i Erccdenlen, die verhafteten Rädelsführer zu befreien, wurde vom zeit ung , das Organ des Bundes der Landwirthe, betont die Militär rechtzeitig zuriickgcschlagcn — Ter oppositionelle „Obzor" Gegenseitigkeit in dem deutsch-russischen Verhältnis!: „Fürst Bis-' hat für die Zeit der,Unruhen sein Erscheinen überhaupt eingestellt. ' hat cs st bei der Sachendurchsicht, hat sich Angeklagter, wenn auch nicht in so brutaler Weise, an demselben Soldaten thätlich vergangen. Wosky ist, da er wegen seiner geistigen Beschränktheit und körper lichen Unbcholsenheit in der Ausbildung große Schwicrigkcltc» machte, zur Entlastung vom Militär vorgeschlaacn worden. Man hat aber seine Dienstuntauglichkeit nicht anerkannt. Gegen das Urtheil des Kriegsgerichts hatte der Gcrichtsherr, weil ihm die Strafe zu niedrig erschien, Berufung eingelegt, infolaedcsscn die Sack)e erneut vor dem Oberkriegsgcricht zur Verhandlung gelangte. In die Beweisaufnahme selbst wurde, da nur die Strasyöbe angesochten worden war, nicht mehr ciiigelreten. In seinem Plaidoycr führte der Vertreter der Anklage, Kricgsgerichts- rath Juftizath Reichc-Eiscnstuck, aus, daß, wenn man auch die zu Gunsten des Angeklagten sprechenden Momente, wie seine gute Beurtheilung, sowie sein Bestreben, die ihm anvertrautc Korporalschaft zu tüchtigen Leistungen zu bringen, sowie den Um- stand, daß Wosky ein schwer ausziibildcndcr Soldat war und die Mißhandlung keine dauernden gesundheitlichen Nachtbeile hinter- lassen hat, nicht verkennen wolle, so würden diese doch vollständig ausgewogen, wenn man die zu seinen Ungunstcu sprechende» That- sachcn in die Waaschalc werse. Wosky war ein williger Soldat, dem es nur am Können fehlte, umso nichr hätte auf ihn der An geklagte Rücksicht nehmen müssen. Statt dessen habe er eine außerordentliche Rohheit an den Tag gelegt. Bei der geringsten Veranlassung sei er gleich handgreiflich geworden. Was den Fall mit dem Gewehrstrecken anbetrefse, so bandle es sich hier um sich begründete und darum einleuchtende Neberzeugung den anderen Mächten aus induktiven, Wege beizubringc», ist die Kunst -c.!— , ^ . . - - - » der Politik. Diese Kunst wirkt mehr als die größte Höflichkeit. vlaumaßige, ziAbewußte Soldatenichmdercl, die man als Aus-; Dos Ziel des Zusammengehens muß immer die Erhaltung des druck von sittlicher Rohheit und Berwilderung bezeichnen müsse, l Wer ilm stört, muk damit rcckmen. datz er von Dem Angeklagten sei es hier nur darauf angckommen, an W sein Müthchen zu kühlen und ihm seine Macht fühlen zu lassen. Durch derartiges Treiben wirke man aus den guten Geist und die Disziplin der Truppe nur schädigend ein. Solcher Terrorismus sei nicht geeignet, die Fräckne im Heere zu zeitigen, die man von ihm verlange. Er beantrage wegen dieses Falles 1 Jahr Ge- sänaniß. Die Auswertung der Strafen wegen der übrigen leichten Fälle stelle er in'S Ermessen des Gerichts, doch bitte er, auch diese zu erhöhen. Auf jeden Fall bitte er, die Gesammtslrafc nicht unter l Jahr Gefängniß zu bemessen und auch auf die Ehrcnslrasc der Degradation zu erkennen. Ter Verthcidiacr Rechtsanwalt Tr. Baum bemerkte zunächst in seinen Ausführungen, daß bezüglich der leichteren Vergehen minderichwerc Fälle angenommen werden mühten, schon deshalb, weil der Angeklagte hier iin Affekt ge handelt habe. Wenn noch so viele Zeugen den Wosky als einen willigen Soldaten schilderten, so schlage dies doch nicht durch, da auch ein Minderbegabter Soldat einen Zettel in dem Helm be- festigen und seine Sachen ausbcsscrn könne. Nach dem. ivas der Vertreter der Anklage angeführt, halte er es sür seine doppelte Pflicht, auf die EntlaslungLmomentc für den Ängeilagtcn Hinzu welsen. Dt« Ausführungen des Vertreters der Anklage deckten sich rm Wesentlichen mit den Angriffen, die von Seiten der Presse an läßlich der kriegsgerichtlichen Verhandlung ansgcgangen seien. Er bitte den Gerichtshof, sich nicht durch die Stimmen der Presse beeinflussen zu lassen. Wollte diese ihre Stimme warnend er beben und Ucbelstände aufdecken, so hätte sie so lange warten müssen, bis die Akten über diesen Fall geschlossen waren und nicht der zweiten Verhandlung vorgreisen sollen. Die Richter vom Kriegsgericht hätten sicherlich damals ihre Stimme auch nach bestem Gewissen abgegeben und könnten zum mindesten die Sache ebenso gut beurtheilen wie die Herren von der Presse. Es sei von dieser Seite viel gcthan worden, um gegen den Angeklagten Stimmung zu machen. Das Wasscnhanowerk bleibe nun einmal ein rauhes, und unter diesem Gesichtspunkte sei Vieles anders zu beurtheilen, als im gewöhnlichen Leben, und dementsprechend auch Ueberschreitunacn milder zu ahnden. Den Vorwurf, daß es sich im vorliegenden Falle um eine thierische Rohheit des Angeklagten handele, müsse er zurückweisen. Kein anderer Soldat als der schwerfällige Wosky sei vom Angeklagten mißhandelt worden. Auch der Kompagniechef habe versucht, sich deS Genannten durch die vorgeschlagene Entlassung zu entledigen, rin Beweis dafür, daß mit gewöhnlichen Mitteln seine Ausbildung nicht zu erreichen war. Halte man sich nun die gute Beurtheilung de« Angeklagten, sowie seinen, wenn auch falschen Ehrgeiz, seine Korporalschaft um jeden Preis aus die Höhe der Zeit zu bringen, vor Augen, so finde man vielleicht dann den Schlüssel zu dem Thun deS Angeklagten. Der Ausdruck „Soldatenschinder", den auch die Presse gebraucht habe, sei deshalb unangebracht. Die hier angcsührten Gründe müßten entscheidend in vie Wogschale fallen. Auf keinen Fall könne man über 10 Monate Gefängniß geben, eine Strafe, die jener Bataillonstambour nur erbalten yaoe, der monatelang systcmathisch eine große Anzahl Rekruten gemißdandelt habe. Wenn in der Presse betont worden sei, daß rückfällige Diebe mit 1 Jahr Gefängniß bestraft würden, während hier ein viel höheres Gut, die Gesundheit eine« Menschen, in , auch den Russen gegenüber den Werth Aber auch alle sonstigen Blätter beschränken ihre Berichterstatl- , in das rechte Licht zu rücken, daß sic ung aus das Acuherste, da selbst die Konstatirung der unverfänglich- geboten zu werden brauchte. Neuer- stc» Thatsachcn konsiszirt wird. Ten auswärtigen Blättern ' ... wurde mit der Entziehung des Postdcbils gedroht. — In einer von den serbischen Kausleulcn veröffentlichten Erklärung heißt es, daß sie kroatisch siihlcn und nichts mit den gewissenlosen Hetzereien des „Srbobran" gemein hatten. Im eigenen Namen und im Namen ihrer Stammesbrüder bitten sic das „ruhmvolle kroatische Volk" wegen deS im „Srbobran" veröffentlichten Artikels um Entschuldigung, erklären, daß sie sich nie mit Politik beschäftig ten, und geben der Hoffnung Ausdruck, daß die Kroaten dieie spontane Erklärung als Genugthuung cntgcacnnchmcn werden. Die Agramcr Bulgaren veröffentlichen gleichfalls eine Erklär ung und betonen, sie seien mit den kroatischen Brüdern immer einig gewesen und würden es auch fürderhin sein. Sic rufen zum Schlüsse: Hoch das kroatische Volk! Frankreich. Der Kreuzer „Nöp»blft,uc" ist in Brest uiitcr den Beifallskundgebungen der Menge glücklich vvm Stapel ge laufen Das Schiss ha: 11800 Trumen Gehalt, 133 Meter Länge und 21 Dieter Breite und ist ausgerüstet mit 50 Schiieüseuergcschütze ir, Italien. Die Arbeiter der Werft Orlando in Livorno, die, als sie vor einigen^Monaten selbst streikten, die Florentiner Metallarbeiter zum Solidaritätsstreik zwangen, autworlc- ten jetzt aus das Ersuchen der Florentiner, Gleiches mit Gleichem zu vergelte», ablehnend mit der Begründung, „sic hätte» am eigenen Leibe erfahren, wie gefährlich der Streik sei". Holland. „Nicuwe Rottcrdamsche Courant" meldet aus Batavia: Holländische Truppen haben zwei befestigte Orte des Stammes der Gajocs im Gouvernement Atchin genommen, wobei 83 Gajocs gelobtet und 58 Gewehre erbeutet wurden. Die Holländer verloren einen Leutnant und vier Mann. Ein Leut nant, ein Sergeant und sechs Mann wurden verwundet Ter marck hat es stets verstanden, der deutschen Freundschaft jo gesucht wurde und nicht am „ . dings ist das Verhältniß mehr und mehr umgekehrt worden: wir sind im Angebote unserer Freundschaft etwas zu grohmüthig und zu bescheiden geworden. Das thut unseres Erachtens ebenso wenig aut, Wie eine Brüskirung. Das Zarcnthum und das russische Reich ist von seiner weltgeschichtlichen Bedeutung und Stellung so eingenommen, dgß übertriebene großherzige Freundlichkeit einen anderen Eindruck machen kann, als thatsächlich beabsichtigt ist. Ei» solcher Eindruck ist aber in seinen weiteren Folgen eher geeignet, das gute Einvernehmen, das wir wünschen und sür zweckmäßig erachten, zu stören, als zu fördern. Mit Stimmungen in der Politik zu operiren ist immer aesährlich: wir haben cs auch nicht nöthig. Unsere Höflichkeit und Herzlichkeit braucht nach keiner Seite hin das Maß des lieblichen und Nolhwendige» zu über- schreiten. Unsere Machtstellung und unsere politischen Verhältnisse sind derart, daß wir Niemandem nachzulauscn brauchen, daß wir aber sür jeden recht wcrthvolle Bundesgenossen sind. Diese sach- Friedens sein. Wer ihn stört, muß damit rechnen, daß er von den Zusammengehendcn scharf zurück- und zurechtgewiescn wird. In solchem Sinne darf man von deutjch-russischer Waffenbrüder- schaft reden, und wir wünichen, daß diese „Waffenbrüderschaft" auch in diesem Jahrhundert erhalten bleibe, — von der Staats- kunst gewahrt und von der Bolksstimmilna getragen." Bei dem Festmahl übersandte das Jron and Steel Institut in Düsseldorf folgendes Telegramm an den Kaiser: „Eurer Majestät, dem zuverlässigen Schubberrn des Friedens, senden ehrÄ^n^g«» 6«Ä' Mitglieder' d'es Jro'ß PUnde-it des Sultanats ist geflohen und wird von einer Kolon.« verfolgt. England. Ein Blaubuch enthält einen Nachweis der briti schen Verluste in Südairika. Gefallen sind darnach 518 Offiziere und 5256 Mann, verwundet 1851 Offiziere »ud 20978 Mann, gestorben an den Wunden oder Krankheiten 554 Offiziere und 15 615 Manu. Rußland. Fürst Mcschtschcrsky der bekannte Heraus geber des Petersburger „Grashdanin", hat in vielen politischen Fragen eigene Ansichten. Eine solche sprach er unlängst über die gegenwärtige politische Lage in Europa, speziell über die Be ziehungen Rußlands zu Frankreich aus, in denen der Fürst eine Erkaltung bemerkt haben will. In Berlin, sagt der Fürst, habe man von dieser Erkaltung Kcnntmß. Man habe in Deutsch land in letzter Zeit Neigung zu einer Annäherung an Frankreich gezeigt, aber die Reden des französischen Kriegsministers hätten cincii Umschlag der, Stimmung hervorgeruscn, und man bemühe »0'..^"^"^)^-Brigade bei und hielt, aus! sich ictzi, sich Rußland z» nähern. Auncrdcm glaubt Fürst ^ Ä>.^ß ,.^1"..^Mcscht!chersk», daß der Deutsche Kaiier sich nute Bezieh Frage komme, jo halte er dem entgegen, daß eS sich hier nur um eine „Demonstration" in freisinniger Ausdeutung dargcstellt Hot, em Berufsdelikt handele. Bon einer Degradation bitte er abzu- so war die Bestrafung nur gerechtfertigt, so daß eine Wiederaus- sehe». In seiner Replik bemerkte der Vertreter der Anklage, daß! Hebung unverständlich erscheinen müßte. Die so unerwartet um- man den Vertheidigcr seinen Kampf mit der Presse allein au«-> fangreichen Personalvcränderungen aber scheinen daraus hinzu- and Steel-Instituts, die in Verbindung mit zahlreichen Fachge nossen soeben eine höchst befriedigend verlaufene Versammlung in Düsseldorf abgchalten und die bewunderungswürdige Ausstellung besichtigt haben. Offenbar auf Grund authentischer Informationen ist die „Schief. Ztg." in der Lage, die Stellung des Ministers Budde zu dem sozialdemokratischen Eisenbahn-Arbeiter- Verbände dahin zu präcisireii.'daß der Minister zwar gewillt sei, nach Kräften für die Hebung der soziale» Lage der Beamten und Arbeiter cinzutrcten, daß er aber scharf und energisch gegen diejenigen Arbeiter Vorgehen iverdc, die sich dem Verbände ange schlossen haben. Dos Befinden des Generalobersten Grafen Haescler, kom- mandirenden Generals des 16. Armeekorps, hat sich in der letzten Zeit stetig gebessert. Dieser Tage wohnte der General im Wage» dem Ere einem S nur die mit dem 23 d. Mts. beginnenden Korpsmanöver Person- z »ngeu zu Rußland sür den Fall der Verschlechterung der deutschen 4" le'icn. sondern bereits den m der Mitte dieses Monats Beziehungen 'u England sichern wolle. Der Deutsche Kai'er statlfindendcn Divisionsmanovern bcizuwolmen. Am e-edanlage habe gleichsam das elementare Voracsühl. daß England ein nicht zu beseitigendes Hiuderniß sür leine Scepolitik sei. Und weiter sei die Annäherung an Rußland sür Deutschland vas beste Gegen gewicht gegen das sraneo-ruisischc Bündniß. Aus dem Gefängniß in Kiew sind elf sehr wichtige politische Verbrecher au Sgcb rochen. Nachdem sie beim Mittagsspazicr- gang auf dem Gcsängnißhof dem Wächter eine Decke über den Kops geworfen hatten, sind sic an einem ihnen von außen zugc- worfenen Strick über die Mauer geklettert und entflohen. Bis her waren alle Nachforschungen vergeblich. Die Regierung legt großes Gewicht auf die Festnahme der Flüchtlinge. Amerika, lieber den Unfall, der dem Präsidenten Roosc - velt zugestoßcn ist, wird weiter gemeldet: Der Präsident verließ gegen 10 Uhr Morgens Pittsfleld in Massachusetts, wo er noch eine Rede gehalten, in offenem Landauer, um nach Lcnor zu fahren. Mit im Wagen waren der Gouverneur Crane von Massachusetts und Sekretär Cortclyou. Aus dem Bock saß neben dem Kiitschcr Pratt der Gcheimdienstbcamte Craig. In der ländlichen, wenig be bauten Vorstadt bemerkte der Gouverneur, wie sich ein Straßen bahnwagen in voller Fahrt dem Krenzungspunkte näherte, auf den auch der Wagen des Präsidenten zusuhr; er ries dem Kutscher zu, der jedoch nicht hörte, während ver Kriminalbeamte dem Kon dukteur Holt zuwinkte. Trotzdem fuhr der Straßenbahnwagen in den Landauer nicht nur hinein, sondern buchstäblich hindurch und kam erst nach 30 Meter zum Stehen. Die schreckcrstarrten Insassen der folgenden drei Wagen sahen den Präsidenten und seinen Begleiter aus dem Landauer geschleudert. Der Präsident selbst siel aus den Kops und blieb einen Moment wie betäubt liegen, stand bann aber mit Hille Anderer auf. Er erklärte, einige Benommenheit im Kopse abgerechnet, sei er unverletzt und «r- war der General zu der Hochzeit der Tochter des Generalarztes Dr. Hcrzcr mit dem Hauptmann »nd Kompagnicchcf im säch sischen Fußartillerie-Rcgimcni Rößler erschienen. Zum Fall Hildebrandt schreibt die „Ostprcuß. Ztg.": „Im Verlauf der höchst unerquicklichen Erörterungen über vas Abschicdsgcleit für Leutnant Hildebrandt, das von srcisinnigcr Seite zu einer „empörenden Demonstration" aufgebauscht wurde, mußte cs mehrfach auffallen, daß liberale Blätter an Stelle der amtlichen Publikationsorgane zur Mitthcilung der vorgcnom- menen Pcrsonalveränderungen benutzt wurden. Dadurch wurde der Eindruck hcrvorgerufen, daß unsere Heeresleitung bei ihren Entschließungen sich durch eine sachlich unbegründete Rücksicht nahme aus die „ösfcntlichc Meinung" in liberalem Sinne beein flussen lasse. Diese peinliche Empfindung wird verstärkt, indem letzt wieder in liberalen Blättern neben der Richtig tellung, daß Leutnant Hildebrandt selbst nicht zur Disposition ge teilt worden sei, aus anscheinend offiziöser Quelle darauf hingewlesen wird daß die bestraften Offiziere nicht verabschiedet, sondern zur Disposition gestellt worden seien, daß ihre Wiederverwendung in absehbarer Zeit erfolgen dürste. Man war selbst in liberalen Kreisen einiger maßen betroffen über den in solchem Umfange kaum vorausge ahnten Erfolg des Entrüstung-sturmes über die Gumbinner Ovation und so verzeichnet man diese Mitthcilunaen mit sicht- barer Genugthuung. Wenn die in unbesorgter Wcinlaune ver- anstaltete Eskorte nn Verfolg der Untersuchung sich wirklich als freist Dresdner Nachrichten. L4S. Seite 2. »» Sonnadeud. 6. Sevtembcr LVOr«
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