Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.11.1878
- Erscheinungsdatum
- 1878-11-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187811039
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18781103
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18781103
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1878
- Monat1878-11
- Tag1878-11-03
- Monat1878-11
- Jahr1878
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.11.1878
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. >u»«1t», ,«» «nxXtt»» JoharmiSgaff« SS. Wrrcht»tr, »er Ne»««»»: Vormittags 10—12 Uhr. Nochmittags 4—S Uhr. »e der für die nächst- Nummer bestimmte, itr an Wochentagen bis i Ühr Nachmittags, an Sona- wb -efttage« früh bis '/.v Uhr. z, tt» /iliaie, für Z,^»oah»r: Ltto Klemm, UniverfitLtsstr. 22, jj«ÜS Lösche. Kacharinenstr I8,p. «nr bis V.3 Uhr- KiWger.TagMM Anzeiger. F 3V7. Orzau flr Politik, Localgcschichte, Handeln und GeschäMtckehr. Sonntag den 3. November 1878. Xb»o»rme»»»prei« viertelt. 4^/. ML, incl. Brinqerivhn k Mt., durch die Post bezogen « Pch Jede einzeln« Nummer 2L Pf. Belegexemplar lv Pf. Gebühren für Extrabeilagen ohne Postbeförderung 36 Mk. mit Postbeförderung 4L Mk. Jastrote bgesp. Petttzeil« 20 Pf. Größere Schriften laut untere» PreiSverzeichniH. — Tabellarischer Satz »ach HSberem Tarif. Rerlame, »»irr »em Le»ar1to«»ltrtch di« Spaltzeile 4« Pf. Inserate find stet» an d. ««Peöltto» zu fenden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pr»«l>uiaar»oä<> oder durch Postvorfchuh. 72. ZahMNA Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten Mittwoch, «« s. N»»e«ber n. o. «benb» '/,? Uhr i« Guale tzer I. vürgerfchnle. Lage-ordnung: I. vencht de- Finanzausschusses über Prüfung der Tonten 1 bis mit 7, 10, 11, 13, LS, 33, 3« und 38 bi» mit 46 der Etadtcafsenrechnung auf daS Jahr 1877. II. Bericht deS BauausschufseS über Prüfung fvlaender Tonten der 1877er Etadtcafsenrechnung: 1. Ab- theilung tt, 10. Abteilung 1 15, L5, erste Abthrilung 30, 31, 3L (Pos. 7 und 8), 84 und 85. w. Sutachten des VerfaffungSauSschuffeS über: » die Uebertragbarkeit der Budgetposten: b. den vom Rache mit dem ReichSjuftrzamte über einen Theil der Georgenhalle abgeschloffenen Miethverttag; e. ver< fchüdene Anttäge zu dem revidirten Entwurf einer neuen Geschäftsordnung für daS Collegium. IV. Gutachten deS OekonomieauSschuffeS über: s. die Herstellung des vorderen TracteS der Kaiser Wilhelm- tztroße; b. Kostenverwilligung für Räumung deS ElstermühlgrabenS: c. die Unterstützung emeS ehe maligen Waldarbeiter-. V. Gutachten deS Oekonomie- und EtiftungSauSschuffeS über den Anttaa der Herren Uhlemann und Sen., die Instandhaltung der Gräber auf dem neuen JohanniSfrredhofe betreffend. Bekanntmachung. Wir bringen hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, daß in der Nacht vom 3. zum 3. November e. daS Hotreservoir der Wasserleitung gereinigt, am 4. und 5. November c. NachtS die Haupttöhren und vom 8. November «. an die Zweigposten gespült werden. Leipzig, den 30. October 1678. Der «attz tzer Ltatzt Leipzig. vr. Georg». Bekanntmachung. In Gemäßheit deS FinanzoesetzeS vom 5. Juli d. I. in Verbindung mit der Ausführungsverordnung vom l4. Decrmber 1877 zum Einkommensteuergesetze vom 22. December 1874 ist tzer zweite Termin tzer «»lommenftener am L. November tztese» Jahres »tt bem fünf untz einhalbfacheu Bettage der einfachen Steuersätze fällig, und werden die BeittagS- bßichtigen hierdurch aufgefordert, ihre Sieuerbeiträge ungesäumt und spätestens binnen 3 Wochen nach bem- irlden an die Etadt-Steuer Einnahme — Brühl 51 im blauen Harnisch — bei Vermeidung der nach Ablauf dieser Frist gegen die Säumigen eintretenden gesetzlichen Maßnahmen abzuführen. Leipzig, den 31. October 1878. Der «ath tzer Stutzt Lci-zt«. vr. Seorgi. Taube. Das Labiurt Lairoli. I. Rom, 29. October. Wie es vorauSzusehm v-2 angesichts de» Charakters der eingelrelen« -rise natürlich war, sind die durch den Rücktritt »er Minister General Bruzzo, Graf Corti uud Vice-Admiral de Brochetti eingetretenen Men sofort auSgefüllt und daS Cabmet neu covstituirt worden, waS übrigen- durch den Ent schluß deS Hcrrn Eairoli, nebst dem Präsi dium auch daS Portefeuille de» Aeußern defi- mtiv zu Übernehmer-, erleichtert wurde, weil da durch die unter den bestehenden Verhältnissen sehr schwierige Such« nach einem neuen Minister de- Üeußern uunöthig wurde. Nachdem diese entfallen, handelte eS sich Herrn Cairoli mehr darum, einen entsprechenden Krieg-Minister zu finden, der die unter einigermaßen alarmirenden Umständen freigewordene Erbschaft »ei Generals Bruzzo auzutreten geneigt sei. Herr Cairoli war wirklich sehr glücklich, m dem Division»-General Bonelli einen langjährigen, opferwilligen Freund z» treffen, der sich sofort mtichloß, an die Stelle deS Generals Bruzzo in daSCabmet einzutreten. Nachdem auf dieseWeise die beiden wichtigsten der vacanten Portt feuilleS besetzt waren, konnte die Besetzung de- Marine-Mini sterium* keine Schwierigkeiten bereiten, da Aspi ranten auf diese» Portefeuille in Hülle und Fülle vorhanden waren. Herr Cairoli als neuer Minister des Aeußern wt sich durch den die auswärtige Politik be treffenden Theil feiner Proarammrede und die in derselben offen abgegebene Erklärung, eine loyale, eheliche, von allen gewagten Experimenten zurück schreckende Politik machen ru wollen, eine sym pathische Aufnahme in den Reihen der Diplomatie -«sichert, und wenn er, nm schädliche äußere und m»ere Einflüsse und»kümmert, an seinem Pro gramme festhält, wird es ihm gewiß nicht schwer werden, du» allgemeine vertrauen zu gewinnen »d seine» Platz entsprechend «»»zufüllen. Der neue Krieg-minister Seuentt Bonelli ist wht,»r ei» tapferer Soldat, sonder» allt anch ftr einen der gebildetsten uno gelehrtest« Osficiere i» der itali«ffch« Armee. Sr hat seine Carriöre »»er Artillerie gemacht, besitzt das höchste mili- »irische Ehrenzeich« Jtalims, die große goldene üpserkeits-Medaille, und ist in der Armee sehr tzbebt Ob er a»ch das Z»g zu einem tüchtigen wmimstratur besitzt, muß die nächste Zukunft Ich«, so viel ist gewiß, daß seine Ernennung in d« Armee, sowie t« Publicum mit großer Be- lichigung schon a»< de« Grunde ausgenommen putze, well dadurch die Nachricht dementirt «be. daß nach der unter den bekannt« Um- »den erfolgt« Demission de» General- Bruzzo » «derer General sich herbeilass« werde, an die Hitze tzer Krieg« Verwaltung zu tretm. Der neue Marinemmister, Eommodore Br in, ßte diese» Portefeuille bereits unter d« beiden U Herrn Depretis präsidirten Ministerim inne erfreut sich des Vertrau«- und tzer Eympa- Ihim der Kammer in solchem Grade, daß Herr Iwiroli, al« er zur Bildnng des n«« EabmetS »us» wurde. Anstrengungen machte, Herrn Brin zum Verbleiben ans seinem Posten zu bewegen, welch« Antrag dieser aber dennoch auS persön lichen und Parteirücksichten ablrhnte. Es bleibt somit nur noch daS provisorisch vom Minister - Präsident« geführte Portefeuille des Handels- uud Ackerbau-Ministeriums übrig; da aber auch für diese- ein entsprechender Candidat in der Person deS Secretairs Pessina gesunden zu sein scheint, so kann die MmisterkrisiS alS er ledigt betrachtet werden. (Pessina hat bl» jetzt definitiv noch «icht angenommen. D. R.) PvlMschrUbkrsicht. Leipzig. 2. November. Der große Generalstab der deutschen Armee erstreckt seine topographischen Reisen nicht nur auf da- Gebiet der deutschen Heimath, er pflegt auch Osficiere auf auswärtige KriegSlhealer zu senden, um Studien zu mach«, welche der strategisch« Wissenschaft im Allgemeinen zu Gute kommen. So trafen vor Kurzem acht höhere preußische Osficiere deS großen GeneralstabeS in Adrianopel ein, welche im Aufträge de» preußischen KriegSmmisteriumS und mit Er- laubniß der russischen Regierung alle die ver schiedenen hervorragenden Puncte de» vorjährigen Kriegsschauplatzes, wie Sistov — wo bekanntlich derDonan-Uebergang stattfand — Plewna, die Umgegend von Rustschuk, Schrpka, Philippopel rc. besuchten und daselbst eingehende Studien nebst den erforderlichen Ausnabmm macht«. Diese Osficiere erfreut« sich im russischen Hauptquartier einer sehr auSzeichnend« Aufnahme; dieselben sind dann nach Konstantinopel abge- reist, wo sie 8 Tage verweil« werden. Der süddeutsche Hauptführer der Schutzzoll partei, Herr v. Barnbüler, hat sich mit dem folgenden Schreiben (»aS tzie „Post" veröffent licht) an den Reichskanzler Fürsten v. BiSmarck gewandt: Euer Durchlaucht I In dem freien wirthschaftlichen Vereine des Reichstag» ist der Gedanke angeregt, durch Interpellation eine officiell« Kundgebung der ReichSregierung über du» von ihr beabsichtigte Vor gehen auf dem Gebiete der Zoll- und Handelsgesetz- gebung zu veranlassen. GS wurde jedoch erkannt, daß eine solche Interpellation der parlamentarischen Geschäftslage nicht entsprechen würde. La ober der Wunsch, über die Absicht« der ReichSregierung einigermaßen aufgeklärt zu werden, rin allgemeiner, in den wirthschaftlichen ve'hältniffen Deutschland- begründeter ist, so wollen Ew. Durchlaucht mir ge statten, bochdemselben auf diesem Wege di« Frage zu unterbreit«, ob e» die Absicht der Regierung ist, dem Reichstag bei seiner nächsten Session den Entwurf eine- revidirten Zolltarif» vorrulegen und ob die ReichSregürung, bevor die» geschehen, einen neuen Handelsvertrag mit Lonventionaltarrf nicht abschließen werde ( Ich benutze diesen Anlaß zu dem Au-drucke meiner au»gezrichne1ften Hochachtung und verrhrungS- vollen Gesinnung, womit ich di« Ehre habe zu sein Euer Durchlaucht ganz ergebener Freiherr v. Varnbüler. Berlin, IS. October 1878. Darauf erfolgte seiten» des Fürst« BiSmarck folgende Antwort: FriedrichSrube, L5. OctobSr. Die Fragen, welche Eure Excellenz mir in bem geehrten Schreiben Bekanntmachung, „tzte »«Meldung rar Klrchenvorfteherwahl in tzer Parochle tzer NenNrch«," tzetrefieatz. Rach Ablauf der Wahlperiode scheiden auS dem Kirchenvorfiande der Neukirche in Folae der »nS- loosnng auS: die Herren Prof. De. Biedermann, Kaufmann M. Pohlentz, Schuldirektor F L. Schöne, Scbloffermeifter JuliuS Schwartze, durch sretwttztgen Austritt der Fabrikant Herr Thomas Hauser, sowie in Folge von Wohnungswechsel der Uhrmacher Herr Leopold Döring. Für diese v auSscheidenden Herren, von denen dre fünf zuerst genannt« übrigens wieder wählbar find, soll durch die Kirchengemeinde eure Neuwabi ftattfinden, und außerdem, auf Grund deS von den vereinigten Kirchenvorftänden gefaßten und von der Kirchen-Jnspection bestätigten Beschlusses, ein strb nter Kirchenvorsteher jugewählt werden. Stimmberechtigt zu dieser Wahl find alle selbstständigen, in der Neukrrchenparochie wohnhaften Männer evangelisch-lutherischen Bekenntnisse-, welche daS 25. Lebensjahr vollendet haben, verheirathet oder nicht, „mit Ausnahme solcher, die durch Verachtung des Wortes GotteS oder unehrbaren Lebenswandel öffentliches, durch nachhaltige Besserung nicht wieder aebobencs Aergerniß gegeben haben oder von der Etrmmberechtigung bei Wahlen der politischen Gemeinde ausgeschloffen sind". Alle Diejenigen, welche ihr Stimmrecht bei der bevorstehenden Wahl ausüben wollen, find nach gesetz licher Vorschrift gehalten, sich entweder mündlich oder schriftlich dazu anzumeltze«. Die wüntzltcheu Anmeldungen werden in der Sakristei der Neuktrche entgegengenommen und zwar Dteüstag?tzen^.*R!!vember^.°ö. ! ununterbrochen von vormtttggS 1« bis «gchwi'tags b «hr. während 'schriftliche Anmeldungen mit genauer Angabe 1. tzeS vor- nntz ZungwenS, S. de» Standes, Gewerbes rc. S. des Geburtstages untz Jahres, 4. der Wohnung, während der aenannten Tage eben falls in der Sacriftei, und auch schon früher in der Wohnung deS Pastor vr. EverS (Löhrstraße 3, l) nieder gelegt werden können. Nm Jrrthümer über die Zugehörigkeit zur Neukirchenparochie zu beseitigen, find nachstehend die sämmt» lichen zur Neukirche gehörigen Straßen und Plätze der Stadt aufgeführt: Auenstraße, An der alten Elfter, Bahnhofstraße Nr. IL—19 und die Bahnhöfe, varfußgäßchen. Brühl Nr. 1 -l? und Nr. 89-89, Blücherstraße und Blücherplatz nebst Bahnhof, Berliner Straße mit Bahnhof, Canaistraße, Eberhardstraße, Sutritzscher Straße, Erlensttaße, Exercirplatz, Färbersttaße, Fregeftraße. Fleischer gaffe, große und kleine, Fleischerplatz, Gerderstraße, vordere, Gerberthor, Gustav Adolph-Straße, Hatnstraß«, Halle'sche Straße, Humooldistraße, Frankfurter Straße, NeueS EchützenbauS, Kuhthurm, JacobSftraße, Katharinenstiaße, Kerlfttaße, Lessingstraße, Leibnitzsttaße. Lortzingftraße, Löhrstraße, Lührplatz, Ma'kt Nr. 4—9, Naundörfchen, Neukirchhof, Nordftraße, Parthenftraße, Pfaffendorfer Straße mit Pfaffendorf. Packhofgaffe, Plauen'sche Straße, Plauen'scber Platz, PonialowSkystraße, Ranftädter Steinwea. Rosenthalgaffe, Vor dem Rosenihalihor, Theatergaffe, Theaterplatz, Töpferftraße, Uferstraße, Waldfttaße. Zöllnerstraße. Alle stimmberechtigten Glieder unserer Gemeinde fordern wir dringend auf, sich an der bevorstehend« Wahl zahlreich zu betheiligen und zu dem Zweck ihre »umeltznng i« tzer getzgchteu Weise rechtzeitig tzewtrken zu wolle«. Leipzig, den 23. October 1878. Der »ircheuvorstantz tzer Neuktrche. vr. EoerS. vom 19. d. gestellt haben, würde ich amtlich nur dann beantworten können, wenn die verbündeten Regie rungen über unsere znkünftiae Zollpolitik bereit» Be- chlüffe gefaßt hätten. — In Ermangelung solcher ermag ich Eure Excellenz nur mei,;« perlönlichen Ansichten mitzutheilen. So weit «S mir gelingen wird, letztere zur Geltung zu bringen, liegt e» allerdings in meiner Absicht, eine umfassende Revifion deS Zoll tarifs herbeizuführen und die dazu erforderlich»?. An träge zunächst der Prüfung der verbündeten Regie rungen zu unterbreiten. Die Vorarbeiten hierfür sind be reits in Angriff genommen. — Den Abschluß neuer Han- delSoerträgemit Conventionaltarifen»ermag ich solange nicht zu befürworten, als die Frage einer Revision unseres Tarife- nicht ihre Befriedigung gefunden hat. — Genehmigen Eure Excellenz den Ausdruck der ausgezeichnetsten Hochachtung, mit welcher ich ver bleibe Euer Excellenz ganz ergebenster BiSmarck. * * * Am DonnerStag traten zum ersten Male die Mitglieder der ReicbScommission zusammen, welche die Beschwerde-Instanz bei den von den Verwaltungsbehörden aus Grund de» Socialisten- aesetzeS getroffenen Maßregeln bildet. Den Vorsitz führte der Präsident Staatsminister Graf z« Eulenburg. ES handelt sich lediglich jetzt um Constliuiru'.ig der Commission und um den Entwurf einer Geschäftsordnung, wobei man an vorhandene analoge Einrichtungen (Gerichtshof für kirchliche Angelegenheiten rc.) anknüpft. Die Ge schäftsordnung bat der BundeSrath zu bestätigen. Einstweilen liegt übrigens für die Commission noch gar kein Stoff vor; bis jetzt ist die Beschwerde- Änstanz noch von keiner Seite angeruf« worden. Auch die „Berliner Nachrichten" hat. wie gemeldet, daS Polizeipräsidium unterdrückt. Die allgemeine deuische Association«.Buchbruckerei wird nun große Mühe haben, irgend eine ihrer publi- cistisch« Unternehmungen über Master zu halten. In dem Leitartikel mit der Ueberschrist: „WaS wir wollen" ließ die Zeitung ihr« Zusammenhang mit der „Berl. Fr. Pr." denllich hncvortret«, so daß sie da» Polireipräsivium zum abermalig« Ein schreit« förmlich nöthigte. ES liegt auf der Hand, daß die Affociationsdrnckerei so kostspielige Experi mente nicht mehr oft anstellm kann, ohne sich finanziell arg zu schädigen. Nach einer Wahlstatistik, welche seiten« de» Vorstandes der nationalliberulen Partei au gestellt worden ist, wurden bei der letzt« Re ich S- tag-wahl abgegeben in Sachsen <die in Paran- these angegebenen Ziffern bezeichn« vaS Ergebniß der Wahl von 1877): Gültige Stimmen 347 699 (348,539). Nationalliberale 69,034 (96.747). Deutscyconservative 48,747(56,781),ReichS- partei 53 510 (2l,785), Fortschritt 39,754 (43.053), Centrnm 1795 (1830), Socialdemo- kraten 134,313 (l27,70l). Ueber da» Attentat gegen dm staat-treuen Pfarrer Lizak in Schrotz meldet der „G G ": Am 23. v. M.. AbendS gegen N Uhr, wurde gegen daS Giebelzimmer, da» Herrn Lizak im einstöckigen katholischen Pfarrhaus« zu Schrotz al» Wohn- und Schlafzimmer dient, ron der Straße au» ein Sck>uß abgefeuerl. Der Schuß tst genau nach dem i« Zim mer befindlichen Tische, an welchem der Pfarr-r zu fitzen pstegt, gerichtet gewesen und hätte denselben treffen muffen, wenn er sich am Tische befunden hätte. Herr L. ist aber krank, und so defand er sich an dem Abend zwar in demselben Zimmer, aber auf der anderen Seite wachend im Bette. Da» Gewehr war mü zerhackt« Bleistückm oe'.ad«, und eS sind min destens tzO solcher Stt.cke von verschiedener Form durch da» Fenster durch und über den Lisch hinweg an di« o-ge„über liegende Zimmerwand angeschlagen. D'.r Unteisuchung über diese» verabscheuungSwürc-ige Attentat wird durch den RegrerungScommiffar Rex auS Thorn geleitet. * * * DaS französische „Journal officicl" enthält nicht die von einig« Blättern angeküo- digte Note bezüglich der Verlängerung der Aus stellung. Diele Verlängerung soll demnach anscheinend stillschweigend erfolgen. Dagegen er hielt« die Aussteller Kenntniß von den mitge- theilten Vorschriften, betreff» der Fortschaffung der ausgestellten Gegenstände vor dem lO. November. Namentlich die Kunstausstellung, sowohl die fran zösische als auch diejenige der ander« Länder, wird voraussichtlich bereits bald zahlreiche Lücken aus- weisen. Der deutsche Salon wird jedoch bi- zum Schluffe der Weltausstellung unverändert bleiben. — Bei der Wahl der Adtheilungs-Vorsitzenden im Senat siegten die Republikaner in fünf, die Con- servativen in vier Bureaux. Die Rechte ver sammelte sich nach der lurzen SenatSsitzung, um über die beabsichtigten Interpellationen zu derathen. Die Candidalui en deS C ardinalS Erzbischof Guibert und de» MarschaltS Canrobertfür die erledigt« Senaterensiye auf Lebenszeit wurden ange nommen, gegen die des Herzog« Decaz^S machen die Legilimisten Schwierigkeit«. Die Opposition hat jetzt in England eine sehr präcise Stellung gegen die Politik der Re gierung eingenommen. Gladstone verglich daS gegenwärtige Berhältniß zwischen England und Afghanistan mit dem Berhältniß zwischen Frankreich und Deutschland i« Jahre 1870 bei dem Zwischenfall mit Beuedetti. Er schilderte hierbei die konservative Politik, die eine mysteriöse Politik «nd eine Politik der Prahlerei sei und Ver wirrung« in den anSwärtig« Angelegenheit« hervorrnse. Der Redner schloß mit dem Hianxfis darauf, daß der bevorstehende Krieg «ine Ver mehrung der Steuern, eine Verletzung tzer Con stitution und eine Lähmung des Handels herbei- sühren würde. Man darf diesem weit sichtig« Staatsmann durchaus recht geben. Zur Verftäudi-uuz. Der liberale Geheime RegderungSrath L Ja- cobi zu Liegnitz, ein Politiker »ou einem ebenso freien wie unbefangenen Blicke, lieht e», nachdem er sein Reichstags Mandat niedergelegt, seine An schauungen dnrch daS „Liegnitzer Stadtblatt" in weitere Bolkskreise zu tragen. Wir konnten wieder holt mit hoher Befriedigung von dieser Thätigkeit Act nehmen. Heute sind« wir in dem genannt« Blatte einen äußerst beherzigen-wer lb« Artikel, in dessen originellem Gepräge wir die Autorschaft deS Herrn Geheimen Raths zu erkennen glaui«. Der Artikel lautet: Wir nehmen keinen Anstand, i« erster Linie der ReichSregierung und zumal dem leitenden Haupte der-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite