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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.11.1878
- Erscheinungsdatum
- 1878-11-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187811168
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18781116
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18781116
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1878
- Monat1878-11
- Tag1878-11-16
- Monat1878-11
- Jahr1878
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.11.1878
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Grlchedtt tLtzttch . früh 6»/. Uhr. Ae-»«»» «» GemöVt— A»h»»ai«gaff« »r. OmW-n-e« der LetzmS»»: B»»U»ittag« 1»- .r Uhr. Nmhmiaags 4—6 Uhr. »er für die nächst- «r dchömmeu M «s ., Ml TOlM- ji-'/.v>hr. »McklÄiii^.Lathan»custr 18^». «r diH Uhr. Organ str Politik, Localgefchichk, Hanois und Geschäftsverkehr. «-G»v IL.L»», vtertckt.^/,SL» incl. Briugerlohn 5 Mt. durch die Post bezogen - Mt Jede einzeln« Rümmer 25 Pf. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Lxttabetlageu ohne Postbefvrdenlng 3« Mt am PostbHvrdernng 4L Mt rcheratt Loch» Petitzetl« -0 Pf Grütze« Schriften laut unserem Preidverze ichnitz.—LabÄlanscher nach büdernn Lartf. ltecttmir» de» Le>aetto»»4rtch di« Spaltzeile 4« Pf. Inserat« sind stet« an d, «epevttt», za senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pnisomuseiväo oder durch Postvorschnh 320. Sonnabend den 16. November 1878. 72. Jahrgang. Zur gesAttgen Vealhvmg. Unsere Expedition ist morgen Sonntag den 17. November nur Vormittag« bi« ' ,9 Uhr geöffnet. -- ^ Bekanntmachung. In der Heit vom Ui. Oktober bis zum 18. November d. I. sind über die Preise de« BrodeS und der weißen Backwaaren bei unS folgend« Anzeigen erstattet worden: L) Veränderungen: R « m e Ä»e»d. E . . Vetzmichev, Jul. »etchel. I . . Bäcker - Brod Kilogramm (1 Pfund) Sorte: 1. II. III. 10 LO 10 Gewicht des DreipfennigftückeS: L-r 8 L -L ° ° -- Z'L >2'" F «2 5 r. Gramm «tettu«. Louis« G«1t»«uu. I. üUdert, Minna Heinz«, Frdr. Karl . Saldi«. Auguste verw. Kebäckhändler r S) Neuanmeldungen r IL > — LO — 80 56 50 — 70 70 55 55 50 45 — 65 85 50 80 50 50 — 60 60 50 65 65 60 80 70 70 65 45 40 40 — 50 50 45 50 40 — 86 — 58 ^ — — 78 — Leipzig, am 15. November 1878. 10 9 — IL — ! — 11 ! — ! — Der «ath der Stadt vetpzt. vr. Georgi. Richter. Bekanntmachung, Der am I». dies,« Monat- zur Benutzung als Ei-bahn für den gegenwärtigrn Sinter zur Verpachtung gebrachte Leich im ehemaligen Botanischen Garten ist verpachtet und «S werdrn daher in Gemäßheit der Verpachtung-« und Bersteigerung-bedingungen die unberücksichtigt gebliebenen Bieter ihrer Gebote hiermit rnÜaAen. Leipzig, den 14. November 1878. Ger «ath der Ltadt Leipzt«. vr. Georgi. Stoß. Bon dem HülfScomitt der Stadt Leu-ssel- ist un- nachstehender Hülferus zugegangen; „Ein schweres, schreckliche- Unglück ist plötzlich über die Stadl Leng-feld hereingebrochen. In einer großen alten gefüllten Scheune, welch« mnerhalb der Stadtmauer an der westlichen Sette der Stadt gelegen, brach in der Mitternachtsstunde vom 38. zum L7. d. MtS, wahrscheinlich von Frevlerdand angelegt, eine FeuerSbrunst au-, welche, von starkem Sturme getrieben, in fabelhaft kurier Zeit sich über die Hälfte der Stadt verbreitete und di- zum Tagesanbruch einige achtzig Gebäude, darunter da- AmtSgebäude, da- NathhauS, eine Schule, di« Post, die Kinder bewahr- anstalt in Asche legte und die Synagoge, eine zweite Schule und viele Privatgebäude beschädigte. Trotz der angestrengtesten Thätigkeit gelang e- erst nach L4 Stunden, da- Feuer zu bekämpfen. Diese FeuerSbrunst bat in dem ohnehin armen Rhönftädtchen mit seiner dermalen beschäf tigungslosen Weberbevölkerung namenlose- Elend angerichtet. Wer jemals die Schauer eine st» plötzlich eintretenden Unglücks mit angesehen oder gar mit erlebt hat; wer von Menschenlieb« und WohlthätigkeitSsinn erfüllt ist; wer Überhaupt in der Lage ist, etwas zur Milderung diese- Unglück» beitragen zu können: an Den richtet sich unsere dringend« Bitte um schleunige Hülfe in schwerer Noth gewiß nicht vergeblich. Et. LeugSfeld, am 38. Oktober 1878. Da» Vülf-e««tt4. «. Ttüna. Beznk-direclor in Dermbach. Luhrte«, Bürgermeister. ve. Rotztock, PhyfikuS. Httzdach, Pfarrer. Tchleichert, Rector. v»ck. LmtSaffeffor. «echmanu, Eantor. vr. Krouer, Landrabbiner. Dnnneuber«, Kaufmann. Ludolptz, Lmt-- registrator. Euch-, Lehrer." Di« geschilderte Noth ist groß und bedarf schleuniger und ausgiebiger Hülfe um so mehr, alS der Winter vor der Tbüre ist. Wir unterbreiten daher vorstehenden Hülferuf dem allezeit hülf-bereiten Sinne unserer Einwohner schaft und erklären un- zugleich bereit. Gaben in unserer EttftungSbuchhalterei, NathhauS 1. Etage, Zimmer Rr. 1, in Empfang zu nehmen. Leipzig, den 5. November 1878. Ser Rath -er Eta-t vetpzt«. vr. Trö n d Iin. Messerschmidt. Bekanntmachung. In Gemäßheit der zum Gesetz« vom 5. Juli d. I. erlassenen AuSführungS-Berordnung von demselben Tage find aus den zeitherigen Termin 1. November ,. c. Grun-fteurrn nicht zu entrichten, dagegen werden die hiesigen Grundstücksbesitzer aufgefordert, -ie für -tefeu Dermin fälligen fti-ttschen «-«a»eu »n 1,»7» »on je-er «run-fteuereinheit von vtekrm Tage ab bis spätestens 14 rage nach »em- kelbeu an die S'adt-Eteuereinnahme allhier — Brühl 51, im blauen Harnisch — zu bezahlen, da nach Ablauf dieser Frist die gesetzlichen Maßregeln gegen die Säumigen eintreten müssen. Leipzig, den SO. Oktober 1878. Der «ath -er Stadt Leipzig. vr. Georgi. Laub«. Bekanntmachung. Der Borbereitung-gotleSdienft für den zweiten diesjährigen Bußtag findet Donner-tag den LI. November und »war »ur t» -er «eukirche statt. Ltifqig, den 14. November 1878. Die LirchtniusPecti-n für Leipzig. Der Superintendent. Der «ath -er Gta-t Letpztg. 0. Lechler. vr. Georgi. Mrsserschmidt. Vas Eu-e des LuUurkampfes. ES scheint trotz aller Anstrengungen, welche die vatikanische Iesuitenpartei und ihre Filiale, da- Eentrum d<S Reichstages, machen, um einen dauernden Zwiespalt zwischen der deutschen Reichs gewalt und der Curie aufrecht zu erhalten, ein glücklicher Stern über den Verhandlungen zwischen Berlin und Rom zu walten. Von verschiedenen Seiten wird bestätigt, daß diejenigen Bischöfe, welche in Covflict mit den Malgesetzen gerathen find, um ihre Meinung befragt, dem päpstlichen Stuhle erklärt haben, ein Ausgleich der bestehen den Gegensätze sei im Interesse ihrer Diöcesanen dringend nothwendig. Nach dem wilden Lärm der letzten parlamenta rischen Kämpfe klingt diese Botschaft wie Musik in die Ohren de- aufrichtigen Vaterland-freunde-, die Hoffnung belebt sich aufS Neue, daß in dem deutschen Kaiserreiche mit dem protestantischen Ober Haupte, Raun, ist für beide Confessionen deS christlichen Glauben-. Um so mehr muß sich die Entrüstung de- deutschen Volkes auf Diejenigen übertragen, die in gewissenloser Weife den Haß schüren, den Staat und seine Gesetze herabzusetzen trachten, um die unter friedlichen Einflüssen den noch frisch «ufsproffende Saat zu verderben. Diesen gewissenlosen Männern will die Thatfache nicht in den Kopf, daß die versöhnliche Kirchenpolitik de- »eueu Papste- sich zwischen die EentrumSpartei und die dem Pontifex rückhaltlos ergebenen Gläu- Ihm langsam aber sicher bineiuschiebt, dem scharfen Siele eine« Schiffe- gleich daS de« brau- den den «oaenschwall stetig «uv stolz durchschneidet. Au die Ceutrnm-partei ist daher di» Alternative hercmgetreten, entweder al- katholische Partei von der vüdsläche zu verschwinden, »der sich nach einer Fusion mit anderen extremen Elementen nmzu« schauen. Man darf dem beginnenden Zersetzung«, proceß mit Ruhe entgegensehen, man wird aber die GefichlSpnncte nicht au- dem Auge verlieren dürfen, welche für da- Gebühren derWlndthorst, Schorlemer und Brüel maßgebend waren und e« noch heute find. Die letzte Berliner „Provinzial-Correspon. denz" faßt diese Momente in folgendem, höchst demerkenSwerthe« Artikel zusammen. DaS halb amtliche Blatt schreibt: „Die Aeußcrungen der „Provinzial Corrrspon- deuz" Uber da- Verhalten der EentrumSpartei gegenüber den Bestrebungen für den kirchlichen Frieden habe» einen lebhaften Widerhall und sehr weitgehend« Zustimmung gesnnden. Daß die Blätber der EentrumSpartei heftigen Widerspruch gegen die Eharakterisirung ihre- Trei- be»S erheben würden, war vorherzusehen: aus die gereizte» und verwirrenden Erörterungen derselben im einzelnen rinzugehen, würde völlig zwecklos sein. Wenn die „Germania" versichert: für die Behauptung von einer Vermischung ultramontaner und welsischer Be strebungen in der CentrumSfraction sei auch nicht die Spur vou Beweis versucht, auch nicht die winzigste Thatfache beigebracht, so ist die Kührnng eines solchen Beweise- um so überflüssiger, al- er schon iu der NamenSliste der Fraction und ihrer Ge noffen enthalten und durch die Lhatsach« de- un verbrüchlichen innigen Zusammenwirkens der nicht- katholischen Wclfenanhänger mit dem Centrum jahraus jahrein bestätigt worden ist. Die „Ger mania" hat ihrerseits nicht eine Silbe tat sächlicher Widerlegung gegen den Hinweis beige bracht, daß die EentrumSpartei, wie eben die Liste ihrer Anhänger ergiebt, „je länger je mehr ein Sammelpunkt aller particularistischen Feindschaft gegen Preußen und daS Deutsche Reich geworden ist", sie hat die Thatfache nicht zu entkräften ver mocht, daß in den jüngsten Verhandlungen ein pro testantisch'welfiscb er Anhänger de» LentrumS die Herrschaft unsere- Königs in Hannover mit der Fremdherrschaft Napoleon's aus Eine Linie ge stellt hat. Wenn an die wirren Erörterungen deS ultra- montanen Blatte- hier Uberhanpt noch angeknvpft wird, so geschieht eS, um de» Standpunkt, welchen die Regierung selbst und mit ihr die Provinzial- Correspondrnz während des kirchlichen Kampfes unau-gesktzt sestgehalten hat, noch weiter gegen Entstellung zu wahren. Die „Germania" schreibt in ihrer Nummer vom 8. Nov.: „Im Widerspruch mit der früheren Taktik erhebt ba- Blatt gegen da- Eentrum die unver ständige Beschuldigung, „rein politische GesichtS- puncte" für feine Haltung maßgebend fein zu taffen." Dicht dahinter auf derselben Seite aber ver öffentlicht -ie „Germania" eine Anschrift, welch« mit den Worten beginnt: „So wären wir als» gera-e wieder da. von wo wir auSgegangea! Am 7. Februar im Jahre de- Heil- 1872 citirte die Provinzial-Eorrespondenz dieselbe Rede de- Fürsten BiSmarck gegen da- Centrum, welche sie auch jetzt iu- Feld führt, und ihre eigene Weisheit lautete damals genau, zum Theil sogar wörtlich, wie am letztvergangenen Mittwoch." In der That sind die jetzigen Aeußerungen der Provinzial-Eorrespondenz weit entfernt, in Wider spruch mit früheren Auffcrflungen oder Kundgebun gen zu stehen, vielmehr in absoluter und folge richtiger Nebereinstimmung mit Allem, wa- an dieser Stelle seit dem Beginn de- kirchlichen Kampfe- zur Begründung de» Wunsche- für kirch lichen Frieden sowie zur Brurthcilung der Cen trumSfraction gesagt worden ist. Zur richtigen Würdigung der Stellung, von welcher die Regierung ihrerseits im Jahre 1872 ausgegangeu ist, wird der einfache Wiederabdruck „Provinzial-Eorrespondenz" allerdings sehr bezeichnend d,S wesentlichen Inhalt- jene- Aussätze- der vom 7. Februar 1872 und erwünscht sein Derselbe lautete Die Aeußerungen, mit welchen der Präsident de- Staat-ministeriumS, Fürst Bismarck, im Laufe der vorigen Woche das Auftreten der sogenannten Len- trumSfraction im Abgeordnetenhause gekennzeichnet hat, haben, wie eS mcht ander- sein konnte, einen tiefen Eindruck in allen politischen Kreisen, namentlich auch unter den nächftbetbeiligten katholischen Partei- Politikern gemacht. Um die Wirkung der gewichtigen Rede abzutchwächen. sind die Vertreter dieser Partei bemüht, dieselbe als einen herausfordernden Angriff gegen die katholische Kirche und Bevölkerung darzu- stellen, während die wirkliche Bedeutung derselben in der mahnenden Abwehr gegen politische Bestrebungen be ruht, welche unter dem Deckmantel de- reliaiösen Glau bens ganz andere Ziele verfolgen. AuS den Aeußerungen de- Fürsten BiSmarck geht klar hervor, daß unsere Rc- merung fern davon war und auch letzt fern davon ist, die katholische Bevölkerung irgendwie in ihrem kirchlichen Leben anzutasten oder zu h-unruhigen: auch die Beschlüsse deS vatikanischen LoncilS über die päpstliche Unfehlbarkeit haben die Regierung zu einer Aenderung ihrer Stellung zu den inneren GlaubenS- angelegenheiten der Katholiken nicht bestimmt. Er erklärt bestimmt und ausdrücklich: „Dogmatische Streitigkeiten über die Wandlungen oder Declara tionen. welche innerhalb de- Glauben-gebiete- der katholischen Kirche voraekommen sein können, zu be ginnen, liegt der Regierung sehr fern und muß ihr fern liegen"; — er fügt feierlich hinzu: «Jede- Dogma, auch da- von unS nicht geglaubte, welche- so und so viel Millionen Landsleute theilen, muß für ihre Mitbürger und für die Regierung jeden falls heilig sein": — er versichert ferner: „ES »ft der ernste Wille der Regierung, daß jede Eonfession, und vor allen Dingen diese so angesehene und durch ihre BolkSzahl große kcttho.ische, innerhalb dies«- Etaate- sich Mit aller Freihert bewegen soll." Die leidenschaft liche Stellung' der katholischen Parteipolitiker ist e-, welche Fürst BiSmarck al- den Hauptgrund und Aus gangspunkt de- jetzigen bedenklichen WiderftreitS »wischen den staatlichen und den kirchlichen Interessen bezeichnet bat. Die scharfe Verurtbeilung jene» po lnischen Treiben- war mit dem ernsten Ausdruck de» Bedauern- über di« eingetretene Entwickelung und mit der Mahnung verbunden, von der bisherigen politischen Leidenschaftlichkeit abzuloffen. „Suchen wir", sagte er, „au- dieser für da- Vaterland großen Ealamität von theologischen Erörterungen aus poli tischem Gebiete einen friedlichen und rubigen Aus weg zu finden. Bon dem weiteren Verhalten der sogenannten EentrumSpartei wird e- vor Allem ab- hängen, ob und wie bald dieser im beiderseitigen Interesse der Kirche wie de- Staate- begründete Wunsch in Erfüllung gehen soll." So die Provinzial-Correspondenz bei« Beginn de- Kampfes. Noch in demselben Jahre gewann derselbe infolge de< Verhalten- einzelner Bischöfe und besonder- durch die feindlichen Kundgebungen de- Papste- P»u» IX. eine tiefer gehende Bedeu tung und dt« Regierung war genöthigt, die StaatSinlereffen durch die Gesetzgebung entschie dener zu wahren. Aber inmitten der lebhaften Kämpfe hat die Provinzial Correspondenz in getreuer Kundgebung der Ausfassungen der Regierung den Wunsch und die Hoffnung aus den kirchlichen Frieden niemals verstummen lasten. Unmittelbar nach dem Erlaste der zweiten Mai gesetze. am t. Juli 1874, wurde an dieser Stelle au-gesprochen: In der Macht der Bischöfe lieat eS, die tiefetn- chneidenden ncuesten Maigesetze tyatsächlich unwirk- am zu machen; denn die Geltung derselben tritt übe, Haupt nur ein, wenn die voriähngen Kirchen gesetze mißachtet und verletzt werden. Sobald die Geistlichkeit die staatlichen Forderungen, welchen sie sich in anderen Ländern gefügt hat. auch in Preußen erfüllt, werden alle die ZwanaSbefugmffe, welche der Staat in den weiteren Gesetzen seinen Behörden ge sichert hat, von selbst wirkungslos. Die Regierung wird sich gewiß mit Freuden der Nothwendigkkit uberhoben sehen, von den scharfen Waffen der neuesten Gesetze Gebrauch zu machen, so bald die katholische Geistlichkeit sich thatsäcblich auf den Boden der Achtung und Befolgung der Staat-Gesetze stellt und den Anspruch aufgievt, «ine fremde Souve- rainetät neben der StaatSiouverametät aufzurichten in Dingen, die mit dem inneren GlaubenSleven und mit den Heilsaufgaben der Kirche Nichts zu thun haben. Die Regierung bat während deS ganzen Verlaus- de- jetzigen Kampfe- immer und immer wieder be tont, daß sie durch Feststellung der Grenzen zwischen dem staatlichen und rein kirchlichen Gebiete vor Allem da- künstiae friedliche Nebeneinanderstehen und er sprießliche Wirken der beiden von Gort gesetzten Ge meinschaften sichern wolle. Mögen die Bischöfe je eher ie lieber wirklich den verfassungsmäßig und ge setzlich gegebenen Boden betreten, auf welchem allein die Vermittelung der thatsächlichen Wirren zu er reichen ist. Auch später ist an dieser Stelle kein« Gelegen heit versäumt worden, auf die Möglichkeit und die Dringlichkeit de- Frieden- im Interesse der Kirche wie de- Staate- immer von Neuem hinzuweisen; auch in den schwersten Zeiten de- Kampfe- ist nie mals die Zuversicht auHegeben worden, daß die Bischöfe und alle Geistlichen, welche die erhabenen Ansgaben ihre- Amte- ernst und wahlhast auf dem Herzen tragen, immer klarer erkennen würde«, daß sie nach ihrer Pflicht gegen ihre Gemeinden die Hand dazu bieten müßten, den die Kirche zer rüttenden Kampf zu beendigen. Der »ltramonlanen Agitation ist eS freilich seither gelungen, dem Glauben an die friedlichen Absichten und Mahnungen der Regierung den Ein- gang zur katholischen Bevölkerung zu wehren, und tauch jetzt fragt da-«ltramontaneOrgan: „Woher I mag die Provtnrial-Eorrrspondenz asten Muth I nehmen, heute dieselben Dinge aufzutischen, woher
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