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Dresdner Nachrichten : 25.07.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-07-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192007251
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19200725
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19200725
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1920
- Monat1920-07
- Tag1920-07-25
- Monat1920-07
- Jahr1920
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- Dresdner Nachrichten : 25.07.1920
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X. Fahrgang. 277. Sonntag, SS. Füll 1««. rmgUnima-d« i-De-ad«» «ach».*» M»«Sa. — U-weNano«» SchrHigvcke w«d«n ntchl a»K««a»ri. «chlDUitm», »ad ««»techeaß» w«0. Druck u, ««lag von Uirpsch » «gch«»»« P»»sch«».Uon,o «»»»« Urt»zt^ ksbiüsiir-lölifvil mxl KomMorsl-k«ff«s Loxnrt »»«Iw», n. «dsack. Kaffee tl»8 in o Sttmmung»-Aonr»r1« I Kapellmeister Lrnsl kost. I ! fl(1557ffi.I.cls1E Otto Lckubech Dresden n. Ver>c,tltt«n ktte »oknongslcnast 11 Ut.tleir,»« - ,873 , V-II,te»öe 11 Hülkerl Prager 81raüe, Lcke SiäoaienstraÜe. Sestige Kämpfe um Gro-no. Der polnische Seeresbericht. Warscha », rs. Jnli. Der amtliche Heeresbericht besagt *. «.: »ach schwere» Kämpfe« »ahme» Abteil»»««» des oberste« Lnezynski die a«f dem Südvser deö Sie««» «elege«e« Karts von Gradno. Starke bolschewistische Aaarifse t» der Gegend von Nofty «nrde« ab» gemehrt. Der Feind setzte seine Angriffe in der Richtung R » stan, fort. Seine Borhute« habe« diesen Ort erreich». Augenblicklich tobt dort ein erbitterter Kampf. Südlich des Pripjet mnrde der Feind t« Gegeuaagrisf ans Rzetschqes hinaus gedrängt. I« der Gegend von D » b « o nimmt der Kampf mit der bolschewistischen Kavallerie eine günstige Ne » d « » g. Die Bolschewisten greife« zwischen Wolotschqsk und «olkoweS an. Wir «ntzte« unsere Stellun- ge»a»f««be». I« Kegenangrisf wnrde der Feind über den Zhrneg »«rückgedrängt «nd die Lage wieder her» geftelbt. Die lvewaltangrifse des Feindes bei Hnsiaty« wnrde« abgewehrt; beiderseits schwere Verluste. Die Stockung -es russischen Vormarsches. <»tgn«r Dra»tb«riq« »er „DreStn. R a ch r i ch , - n".l Genf, 24 Juli. Der „Matin* meldet ans Warschau: A« Freitag hat die Stockung des russischen Vor» marscheSaugehalte«. Bjelostok wird von de» Pole« gehn«»«, «ei Grodn» hält die polnisch« Artillerie mit Sr- folg de« Bormarsch der Russe« auf. Genf. 24. Juli. Havas meldet aus Warschau: Seit Mittwoch sind 16 0 0 0 0 Mann neue polnische Re serven an die gefährdete Nordfront abgegangen. Die er wartete Besserung der Lage zeigt sich in dem russischen Zu rückgehen aus dem Gebiet westlich von Groduo. Auf Groduo liegt polnisches Artilleriefeucr. Das Eingreifen -es Verbands in Polen. «Stauer »ra,»»«-rt»t der ^ «Sb, «achrtchten-.l Zürichs 24. Juli. Der „Secolo* meldet: Das mili tärische Eingreifen -er Alliierten für Polen steht vor seiner Durchführung. Auf Ersuchen des alliierten Rates ist die Mobilisierung von zwei italienischen Divi sionen am Dienstag ausgesprochen. Prag, 2S. Juli. Wie verlautet, hat der Minister für rationale Verteidigung in einer Konferenz mit dem Gene- ralftiabSchef und dem Korpskommandanten beschlossen, die Maßnahmen zu einer teilweise« Mobilisierung »er tschechischen Arme« zu treffen. Die an -er pol itische« Grenze stehenden tschechischen Truppen sind bedeu - «nd verstärkt worden. Genf. 24. Juli. Im Kammerausschusi für Auswärtiges sagte Willerand am Donnerstag: Die Mobilisierung einzelner französischer Truppen sei durch die lehr ervst« Lag« Polens bedingt. Er glaube im Sinne aller gsranzoseir zu sprechen, -ab Frankreich lieber nochmals sein »anzeS Heer mobilisieren wolle, als den Einmarsch der Aussen in Warschau zu dulden. Der AuSschutz billigte c i n- timmia die Erklärungen des Ministerpräsidenten über Truppen-urchmarsch -urch Deutschland? lE i a n t r Drahtbericht der „D r e » d 'n. R a ch r t <h t c n".l Rotterdam. 24. Juli. Die „Times* meldet ans Paris: Der alliierte Rat hat sich in seiner Siftung am Donnerstag dahin ausgesprochen, das, der D « r ch z « g a l l i- terterTrnppennachPolenaufkürzestemWege zu erfolge« habe. Gens, 24. Juli. „Journal des Dubais" fordert von den Alliierten eine Erklärung zu der letzten Rede des deutschen Außenministers, in der er erklärte, Deutschland würde den Alliierten den Durchzug nach Polen nicht gestatten. Das Blatt hofft, dab Millerand und Marschall Foch keine Ver handlungen in Genf mit Deutschland aufnchmen, nachdem sich der Rechtsausschub des alliierten RateL für das aus dem Kriedensvertrag resultierende Recht <?> der Alli ierten zum Transport über deutsche Bahnen ausge sprochen bat. Berlin. 22. Juli. Die Unabhängige Sozialdemvtratische Partei veröffentlicht in der „Freiheit* einen Ausruf, in dem sic die deutschen Arbeiter auffordcrt, eine Verletzung der von Deutschland verkündeten Neutralität in dem Kriege zwischen tllußland und Polen durch die Entente nicht zuzu lassen, insbesondere den Durchmarsch französischer Truppen durch deutsches Gebiet und Ucbermtttlung der von Denischland au die Entente abzu- liesernden Waffen an die Polen nicht zu gestatten. Die deutsche Arbciterklasic solle dadurch ihre Solidarität mit den kämpfenden Arbeitern und Bauern Sowjetrnß- lands zum Ausdruck bringen und, wenn eS nötig sei, ent sprechend handeln. lW.T. B.) Das Schicksal -er Abslimmungsgebiele. <E t a u « r Drahtbertcht der „DreSdn. St a ch r t ch » e n".I Berlin» 24. Juli. Rach Mitteilung von inoffizieller Seite der Ententekommission wird die Entscheidung über die staatsrechtliche Zuteilung der Abstimmungsgebiete Ost- und Westpreußens nicht vor der Beilegung des russisch-polnischen Krieges und nicht vor Ende September erfolgen. Solange der Kriegszustand in Polen audauert, sei auch mit keiner Festsetzung des Abstimmungstcrmines in Ober- schlesienzu rechnen. Berlin» 28. Juli. Mit Rücksicht darauf, das, die Kämpfe zwischen Ruhland und Polen in unnrittelbarer Nähe der ostpreußischen Grenze stattsinden und dab durch den Uebcr- trttt vou Kämpfenden und Flüchtlingen Zwischenfälle in Ostpreußen entstehen können, hat der Reichspräsident, um -ic Währung der Neutralität und die Erfüllung der Pflichten der Neutralität zu siciurn, ans Grund des Art. 48 Abs. 2 der Reichsvcrfassun« AnSnabmcvvrschriften für den Bezirk des Wehrkreiskommandos 1 erlaffen. Die Ausnahmevorschrifteu treten mit der Ver öffentlichung in Kraft. (W. T.B.j Ein Ausruf -er Sowjet-Regierung. Krassins Ausgabe in Lon-on. sStgner Drabtbertcht der „Dreödn. N a ch r i ch t « u"-> Marsch««, 24. Juli. Aus Moskau wird gemeldet, daß die Delegation Kraffln mit Vollmachten versehen ist, die politische Lage zu besprechen und zu erlebt- »««. Das soll diesmal der Hauptzweck -er Unterhand lung«» fei«, durch die eine Anerkennung der Sow- ietregierung erzwungen werden soll. Ohne Anerken nung kein Frieden mit Polen, -aS ist die Moskauer Losung. L««b»«, 28. Juli. „Times* meldet, -atz tu London eine Sank errichtet werden soll, die von Mitgliedern -er Sowjet- »elegation verwaltet wird und deren Direktor Krassin «in wird. Kopenhagen» 31. Juli. Die russische HandelSabordnung in Reval hat ein« Erklärung veröffentlicht, in der mit- teteilt wird, daß Kamenew und Miljutin nach Rußland zu- kückkehre« und Krassin sich zn Handelsverhanblungen nach Stockholm begibt. Die Abreise der Delegation ist ruf de» Umstand zurückzuführen, -ob di« britische Regie rung im letzten Augenblicke es zur Bedingung für die Ein- reise der Abordnuiw in London machte, daß die Sowjet- Negierung in den Waffenstillstand mit Polen eiu- willtge. E»gltsche «achgtebk-kett gegenüber Ruhla«-. Smstarda«. 24. Juli. Die britische Note ist an de» Sowjet adgegange«. Sie drückt die Zufriedenheit darüber au», daß die Sowjetregierung gewillt ist. einen Waffen stillstand zu gewähren. England verzichtet auf die vorgeschlagene Konferenz in London. — Der „N. R. L.* meldet aus London, daß die britische Note au Moskau kurz und höflich, fast herzlich in der Louarl fei. Zum ersten Male richtet sie sich an die Sowjet- Regierung von Rußland, waS ein erster Schritt zur An erkennung sei. Lloyd George erklärt« im SabinettSrat. baß keine neuen Verhandlungen mit Rußland begonnen werden sollen, dis fich dt« Sowjetregierun« über das Zustandekommen eines Waffenstillstandes zufriedenstellend geäußert habe. Mit dic ker Note Englands am Rußland hängt auch die Verzögerung -er Abreise Krasstns und seiner Haudel-kvmmtjslvu »u> Die r u s s i s ch e S o wj e t r cg i er u u g hat einen A n s- ruf an die Arbeiter, Bauern und alle ehr lichen loyalen Bürger Sowjetrußlands er laffen, in dem sie die Grundzüge ihrer Polenpolt- tik und die Gründe der Ablehnung des Bermitt'.ungS- vorschlages der Entente darlegt. In dem Aufruf heißt eS der „Freiheit* zufolge u. a.: Dt« englische Reglern»« wandte sich am II. Juli a» uns mit de« Vorschlag, de» Krieg mit Pole» zu beendigen und Friede-lZ- verhandlunge» einzuleitrn. Wir sollten bis zum Abschluß des Waffeuslillftandes aus eine Grenze zurückgiycn, die vorher durch die Friedenskonferenz beslimmr war. Wir haben ablehnend ge antwortet. Unsere Ablehnung der seindlicheo Vermittlung be deutet keine Aenderung unserer Politik in bezug auf Polen. Sowsetrußland achtet sorgfältig auf die Rechte anderer kleiner Völkerschaften. Sowsct-MoSkau hat mehrere Male Polen den Frieden vorgeschlagen. Wenn e» sich jetzt unmittelbar an uns wen den wird, werden die friedliche» Beziehungen zwischen Rußland und Polen schneller und dauerhafter auf diesem gerade» Wege hergeestllt werde», als durch die Entente. Die wirklichen Grenzen Polens, dt« Sowjetrußland zusammen mit den Vertretern des pol. Nischen Volkes sestsetzcn wird, werden östlich der Grenzen ver lause«, die vou den Imperialisten London» und Pari», die gleich feindlich und verhaßt den arbeitenden Massen Polen« und Ruß lands gegenüberstehen, festgesetzt worden sind. Wenn Polen einen ehrlichen Frieden, ehrliche Grenzen haben wollt«: es würde schon lange einen ehrlichen Frieden mit uns erreicht habe». Wenn wir die Vermittlung des Völkerbundes im Kriege mit dem weiße» Polen und dem Baron Wränget ablehnen, so heißt da» nicht, daß wir die Verhandlungen mit England und anderen Ländern, die dem Völkerbund« angchören oder nicht an- gehören, nicht sortsetzen wollen. Unsere Friedenspolitik bleibt un verändert. Wir sind jederzeit bereit, in Handelsbeziehungen mit den industriellen Kauflruten und Kapitalisten eiuzutretcu. Vir sprechen ihnen aber da» Recht ab. ln der Roll« der Retter der kletneu Völker unö der Friedensstifter I» Bürgerkrieg anfzutrrten. Seid auf der Hut. rot« Soldaten, Arbeiter, Arbeiterinnen, Bauer«, Bänertunenl Mit verdoppelter Kraft ersaßt unser revolutionäre» Schwert. Josse ützer Rotzlan-o Wtrlschaslslgge. Kopenhagen. 34. Juli. DaS hiesige lettische Preffebureau meldet aus Riga: Der Vorsitzende der Sowjet - FriedenS- delegatto» Josse erklärte In Riga in einer Unterredung mit einem Vertreter des lettischen Telegraphenbureaus, daß in den ersten zehn Jahren nach Friedensschluß ein bedeuten der Durchgangsverkehr durch die baltischen Länder nicht z» erwarten set, weil die Kaufkraft Rußland- sehr eingeschränkt sei. Das Gewitter im Osten. Tie grobe „Friedeiisstijterin* Entente hat es durch die „»gemein ge ich ulte Art, wie sie die von ihr in Behandlung genommenen Vvlkerproblcme zn „lösen" versteht, glücklich dahin gebracht, daß die ganze Welt wieder in Ausrnhr ge raten ist und das; der Lärm der Wafsen dem allgemeinen Ruhebedürfnis zum Trotz nicht verstummen will. Jetzi hat Polen, dieser künstlich aufgeblasene Staat, das Mrs; der an allen Ecken und Enden für die Alliierten sich erhebenden Schwierigkeiten und Gefahren voll gemacht durch den leicht fertig mit Rußland vom ^chune gebrochenen Krieg, der zur raschen Niederlage des polnischen Heeres geführt hat und die Wcstmächte zwingt, sehr gegen ihren Wunsch und Willen aktiv in den Konflikt cinzugreifen. um nicht das polnische Schoßkind rettungslos unter den Fäusten der Bolschewiki verenden zu lassen. „Polen wird nicht vergeblich ans unsere Hilfe warten!* So versicherte Millerand pathetisch in der Kammer. Tie Note Armee der Bolschewisten läßt sich aber durch bloße Worte nicht einschnchiern, sondern wartet ab, was die Entente zu tun für gut befindet, und läßt in zwischen nichts unoersucht, um den ,kölnischen Nationalstaat ohne Rücklicht aus seine mächtigen Schutzherren weidlich in die Pfanne zn Hanen. Tie bisherigen Vermche der Enlen:e. auf diplomatischem Wege ans die Moskauer Machthaber einzuivirken und sie zur Nachgiebigkeit zu veranlassen, sind völlig sehlgeschlagen. Tschitscherin der Minister des Aus wärtigen der Sowjet-Repnblik hat aus die väterlichen Er mahnungen zum Frieden und Wolilverhalteir, die von London und Paris aus nach Moskau gerichtet wurden, in einer-reise geantwortet, die Millerand vor den französischen Volksverlre tcrn als „unverschämt" bezeichnet?, während Llond George,der mehr Rücksicht auf seine Arbeiterpartei nehmen mnß. alS Mille raiid ans seine ziemlich unmaßgeblichen Sozialisten, den vorsichtigeren Ansdruck „unkorrekt" wählte. In der Form mag sa Tschitscherin nicht ganz den üblichen diplomatischen Kanzleistil innegehalten. sondern sich mehr der Stilistik der Weltrevolutionärc genähert haben. Wenn man alc, den Inhalt seiner Antwort genauer betrachtet, io wird man unparteiischerweise doch sage» müssen, dab die Dialektik der Sowjet-Diplomatie gar nicht so ohne ist, sondern in mancher Hinsicht den Nagel aus den Kopf trifft. Das gilt insbeson dcre für die Art. wie Tschitscherin das Verlangen der En tente absertigl, Rußland solle siel, dem Völkerbünde unter werfen. Erstens, sagt Tschitscherin, ist Rußland zum Ein tritt in den Völkerbund nicht ansgcfordert worden: folglich liegt er für die Sowjet-Republik aus dem Monde. Und zweitens stellt daun der russische Minister des Auswärtigen eine sehr kitzelige Frage a» die Machthaber in Parts und London, nämlich, wie es komme, daß vom Völkerbund nichts zu sehen und zu hören war, als Polen im Widerspruch mi; den Bökkerbundsscitznngen den Krieg mit Rußland in chauvinistischem Leichtsinn herausbeschwor, während jetzt, wo es sich darum handelt, daß die Polen die Folgen ihres Uebei - muts kragen sollen, mit einen« Male der Völkerbund vor geschoben wird, um dem Sieger in den Arm zu fallen und :hn an der nachdrücklichen Ausnutzung seines Sieges zu verhindern. Die Entente selbst hat es in Versailles, Saint Germain und Neuillo bekanntlich von Grund aus anders gemacht und sich bei der Auskostung ihres Sieges so über sättigt, daß den Besiegten kaum das Hemd ans dem Leibe geblieben ist. Dafür war es eben die Entente, deren regte rendc Halbgötter sich in ihrer vlumviscl>cn ftleschwollenhei! alles erlauben zu, dürfen glauben, während die „minder wertigen" Staaten und Nationen, die nicht von Verbands Gnaden geschaffen sind, einfach Order zu parieren haben. Die gesamte Welt läßt sich aber nach diesem Rezept so wenig lenken, daß schon jetzt, erst 13 Monate nach der Nnterzeich nnng des Versailler Friedens, der ganze künstliche Ban aus den Fugen geht und die Entente vor lauter Sorgen und Gefahren nicht mehr aus noch ein weiß. In der durch die polnische Niederlage geschaffenen kritischen Lage hat Deutschland seine strenge Neutrali tät erklärt. Das war die einzige Haltung, welche die deutsche Reichsregferung nach den Grundsätzen einer ver nünftigen Politik einnehmen konnte. Die strenge Neu tralität legt sachlich die gleiche» Pflichten auf wie die wohl wollende, nur mit dem Unterschied, daß mit der letzteren die diplomatische Unterstützung bcS kriegführenden TeiL. zu denen Gunsten sie erklärt wirb, verbunden ist. Unter den Pflichten der Neutralität kommt insbesondere in Be tracht, -aß Waffen- und Munitionslieserungen, soweit sie nicht von dem neutralen Staate grundsätzlich verboten werden, nicht einem der Kriegfttbrenden ausschließlich zu gewandt werden dürfen. Amerika hat im Weltkriege gegen diese Bestimmung verstoßen, indem cs ausschließlich an di- Entente lieferte.- eS suchte sich auf unsere Vorhaltungen damit herauSzurcden. daß die amerikanischen Waffentrons Porte an sich auch Deutschland zn Gebote stünden, daß aber die Washingtoner Regierung nicht verantwortlich ,» machen sei. wenn infolge der Blockade sich -je Ausführung von Wafsensendungcn nach deutsche» Häfen als unmöglich er- weise. Als weitere Fragen ergeben sich für uns ans unserer Neutralität solgend«: 1. Die Behandlung der in Ostpreußen »ur Ablieferung an die Entente aujgrbäutte»
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