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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.02.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-02-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188102245
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18810224
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18810224
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1881
- Monat1881-02
- Tag1881-02-24
- Monat1881-02
- Jahr1881
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.02.1881
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Nachtrag za« politischen Tagesbericht. DerSprachenstrcil inOesterreich drängt die deutsch» liberale Partei in eine immer schärfere Opposition. Im SprachenauSschuß wurde am Diensta-z. wie uns au» Wien telegraphisch gemeldet wird, vom Abg. ^ charschmid Namens der L»verölen die Erklärung abgegeben, daß sie nach den Vorgängen in der letzten Ätzung eine weitere Debatte als un... .-glich und nutzlos betrachteten und sich aus die Einbringung deS motivirten Antrag» beschränkten, daß die Sprachen - Verordnung nicht gercchlscrtigt und daß die Wiederherstellung de» gesetzlichen Zustande- im Interesse der Rechtspflege geboten sei. Hohenwart fand eS neu, daß eine Anzahl Mitglieder erkläre, nicht mittbun zu wollen, weil ein gegnerische- Mitglied sie verletzt babe, trotz dem daß die bezüglichen Acußcrungcn vom Vorsitzenden aus da- rechte Maß zurückgesührl worden seien. Hobenwarl brachte den Antrag ein. daß die Sprachenvcrorknung das BcrordnungS- recht der Regierung keineswegs überschritten bade und daß dieselbe auch keinem bestehenden Gesetze widerspreche. Der Antrag Scharschmid wurde mir l4 gegen 9 Stimmen abgelehnt und der Antrag Hohenwart »nt l4 gegen 9 Stimmen angenommen. Hieraus begann die Beratung de- Antrags Wurmbrand betreffs der Staatssprache. Der Minister Prazak erklärte, daß die Regierung über diesen Antrag noch keinen Beschluß gefaßt habe; die Sitzung wurde daher geschlossen. AuS Prag melden die „Narodni Lisch": Im Statthalter Baron Weber sinket die Unantastbarkeit deS Charakters der deutschen Universität in Prag einen entschiedenen Vertreter. Baron Haymerle wolle gleichfalls vom Stand punkte der auswärtigen Politik kiesen Charakter der Universität gewahrt wissen. Er sei außerdem eigens zum Grafe» Taasfe gekommen, um anläßlich der czechischcn Agitation gegen die Errichtung eine- Sckiller-DcnknialcS in Prag Be schwerde zu sübren. Gras Taafse habe daraus bei den czechischen Abgeordneten Schrille gelhan. Die katholischen Journale in Rom veröffentlichen die von unS bereit» erwähnte Rede, welche der P a p st am 29. d. anläßlich de» Jahrestage- der Papstwal,l a» die Cardinälc richtete. Der Papst spricht darin seinen Dank für die ihm dargebrachtcn Glückwünsche an-, lobt die Ergebenheit deS heiligen Collegiums und giebt dem Bedanern über die erneuten Beleidigungen und Angriffe aus die Kirche in fast allen Theilen der Well Ausdruck. „Hierdurch werde» aber trotzdem unsere Hoffnungen nicht erschüttert. Wir tverden sortsahren, der Kirwe alle Kräfte zu weihen, in der Ucberzcugung, daß wir immerdar unsere Hoffnungen aus die besondere Hülse Gotte- richten müssen. Wir beschlossen in diesem Jahre, für die Christenheit ein außerordentliches Jubiläum zu eröffnen, um Gott zu bitten, daß er der Kirche bessere Zeiten schenke." Daß cS bei der Verkündigung dieses Jubiläums aus eine Vcrmcbrung de» Pctcrspscnnigs abgesehen ist, darf nicht Wunder nehmen; um so weniger, alS schon seit langer Zeit in den päpstlichen Eassen eine bedenk liche Ebbe herrscht. In der französischen Deputirtcnkammer wurde am DienStag bei der Berathung des Gesetzes über die Armee- verwaltung der Art. 9. welcher die Verwaltung der ArmeecorpS den CorpScommandanten und nicht dem Kriegs minister. wie cS Letzterer wollte, unterstellt, mit 277 gegen 19l Stimmen angenommen. L e n g t v (Bonapartist) ver langte eine Untersuchung der Angelegenheit betreffs der 30,990 Gewekrc, welche Griechenland versprochen worden seien und beantragte die Dringlichkeit für seinen Antrag. Der Minister präsident Fcrry sprach sich für die Dringlichkeit aus und beantragte sofortige Bcratbung de- Antrags Lenglo'S. La Rochefoucauld-Bitaccia unterstützte den Antrag auf Dring lichkeit der Beratünng und erklärte, cS seien mit Patronen angesüllte Wagen nach Havre gesandt worden, er frage an, ob die Regierung Dies gewußt habe. Der Antrag aus Dringlichkeit wurde einstimmig angenommen. L c n g l e begründete seinen Antrag auf Vornahme einer Unter suchung, indem er die Nothwendigkeil betonte, die öffentliche Meinung über diese Angelegenheit vollständig auszuklärcn; die Republik dürfe — wie die Frau Casar s! — keiner Verdächtigung ausgesetzt werken. Der Antrag aus Vornahme einer llntcrsuchung wurde schließlich mit 303 gegen 139 Stimmen abgelehnt. — In parlamen tarischen Kreisen verlautet, der Herzog v. Brvglie werde am Donnerstag im Senate die Regierung wegen der 30.009 Gewehre und der Sendung von Wagen mit Patronen nach Havre interpelliren. — Ter „DcmpS" wiederholte die Worte Gambelta'ö: „ich werde diese Zurückhaltung beobachten bis zu dem Tage, da cö meinem Laude gefallen wird, mir eine andere Rolle zuzuwcisen", und betrachtet diese Worte als eine Erklärung Gainbclta'S, daß er sich nicht weigern werke, die Leitung des CabinetS zu über nehmen, sobald daö Vertrauen des Parlaments und des Präsidenten Grevh ihn dazu berufen würde. — Gerüchtweise verlautet, der KriegSministcr Farrc habe in Folge der Ab stimmung über den Art. 9 des ArmceverwaltungsgesctzeS seine Entlassung genommen AuS London liegt eine Reihe telegraphischer Meldungen vor, welche von besonderem Interesse lind. Wie „Daily NeivS" ersährt, wurde das Pulvermagazin zu Corte durch einen Einbruch einer großen Quantität Pulvcrö beraubt. — „Standard" ersährt, die Regierung habe beschlossen, die Wassenbill vorläufig auszugcben und die irische Boden- vorlaae so schnell als möglich cinzubringen. — Parncll spielt feine zweideutige Rolle weiter. Ein Bries desselben widerruft seinen in einer Rede den von der Austreibung be drohten Pächtern erthcilten Rath, daß sie die Ländereien mit Furchen durchziehen sollten, weil er höre, die ungerechten und barbarischen Gesetze machten daraus ein niit s!eben>äh- riger Zwangsarbeit zu ahndendes Verbrechen. Ein sehr harter -streich gegen Parncll und seine Gcnossen wird durch den Erzbischof von Dublin beabsichtigt. In einemFastcnhirten- briese, der am nächsten Sonntag von den Kanzeln verlesen werden soll, kommt folgende Stelle vor: Irland habe im Laus der Jahrhunderte schon manche» Unglück ertragen, das schlimmste aber stehe ihm jetzt dadurch bevor, daß man ein Bündniß mit jenen „verruchten Gottlosen" (Rochcsort und Genossen- in Frankreich abschlcß, welche ihr eigenes Vaterland ins Elend stürzten und alle Religion und sociale Or nung vernichtet wissen wollten. Da» katbolischc Irland müsse sich mit Ent setzen von jenen Männern abwcndcn, welche niederträchtiger Weise ein Bünoniß mit jenen Gottlosen schließen, ein Bündiilß, welche» Irland nie dulden könne. Zu den Festlichkeiten in Lerlin werden schon jetzt die großartigsten Vorbereilungm getroffen. So errichtet man am sogenannten ,L leinen Stern" im Thier garten eine Ehrenpforte mit darüber befindlicher Musiktribüne. von welcher aus die Begrüßung und Ankündigung des Zuge» durch eine lustige Trompetcnsansare staltsindct. Die Ehren pforte ist im Stil de» >5. Jahrhunderts, im Anklang an die damals üblichen Thorgebäute errichtet und mit hohen Dächern versehen. DaS ^ach ist geschmückt mit kein brandcnburqischen Adler, die Brüstung der Musiktribüne durch Teppiche, Äanner und Fahnen. Die Stadlseite der Musiktribüne wird durch Malereien geschloffen werden. Am Fuße der Halle sollen ein Paar Landsknechte in Terracotta ausgestellt werden. DaS Ganze ist mit Gmrlandcn festlich geschmückt. Bis an den Kleinen Stern reichen die ausgeftelltcn Spaliere. Ein weiterer Schmuck der Strecke bis zum Brandenburger Thore findet nicht statt. Nach der BegrüßungSsansare sollen von dem am Kleinen Stern postirten MustkcörpS der Braut or auS dem „Lohcnarin" und andere Stücke geblasen werden, m Eingänge der „Linden" und an der Scbakowstraßc «er den MastenMeme von je vker Stück, an der Wilhclmstraße imd am Nebergang von der NeustLdtischen Kircbstraße je zwei Masten gestellt werden. Die Masten erhalten reich ernennen- tirte, brouzirte Unlerlhcile nach den, Muster der berühmte» Standarten-Träger aus dem MarkuSplaye in Venedig und sind überdies mit Metallschildern kecorirl. Aus ibrcr Spitze werden Banner ausgehißl. Die Vicrsysteme tragen ei» rolkcs Velarium und sink außerdem durch starke Guirlandcn ver bunden. Die Zweisysteme tragen nur Guirlandcn von Mast zu Mast ohne Velarien. Die Hölce der Masten beträgt 20 Mir., die Achlenwcite l l .bOMtr , die Tiefe deS große»System»4.30Mb An dem KrcuzungSpuncte der Friekrichstraße wird ein dop pelter Triumphbogen errichtet, welcher an den Seilen nut Draperien und Guirlandcn verkleidet wird. Aus dein rotbcn Stofs, welcher die Doppelpsorlc drapirt, werden die fNamenS- züge de» Kaiserpaares, de» kronprinzl. Paares und des Brautpaares angebracht. Die vordere Ekrcnpsone wird oben mit einem großen Ablcrscknld decorirt. Die bintercn Masten sind säulcnarlig, lheils mit blauem. tbcilS mit gelbem Stofs überzogen. An der Charlottcnstraße und am Ende der Lin ken werken je zwei dcconrle Masten errichtet, welche durch eine hängende Qucrdccoration au« Stoff unk Guirlandcn mit einander verbunden sind. An den Masten werden Banner, Fähnchen, Schilder u. dcrgl. angebracht. Für die ganze De koration ist ein schwerer purpurrother Stoff von vorzüglicher Qualität verwendet, welcher den Unbilden deS Wetters Wider stand leisten kann. Die Ausstellung de» auS etwa 40,000 Personen bestehenden Spalier» geschieht in nachstcbendcr Reihenfolge: l) die Feuer wehr, 2) die RüdcrSdorser Bergleute, 3) Ruterclub, 4) die Turncrschast, 5) Gastwirlhe, 8) Zimmerer, Maurer, Maschi nenbauer Diese sechs Gruppen bilden das Spalier vom Kleinen Stern die Charlottenburger Cbauffee entlang bis zum Brandenburger Thor. Innerhalb der Stadt stelle» sich, vom Brandenburger Tbor aus gerechnet, aus: 7) die Studirenden der Hochschulen, Akademien :c.. 8) Innungen. Corporationen und die Schützengilden und endlich 9) auf der Tchloßbrücke ein Commanvo der Marine, Officicre und Mannschaften. Die Musiker, welche im Spalier plaeirt werten, spielen beim Vvrübcrsahrcn deS Brautpaares die Nationalhymne. — Der Festzug selbst beginnt am Sonnabend Nachmillag Punel 2 Ukr. Eröffnet wird derselbe durch ein ElilceorpS von 40 Berliner Postillone» in voller Gala hoch zu Roß. denen sich daS TrompetcrcorpS deS 2. Gardc-UIancnregimcnlS zu Pferde, welches die städtischen Behörden in die Tracht der Ritter de» siebzehnten Jahrhunderts einkleiden lasten, anschließen wirk. Die Trompeter tragen dunkelfarbiges SaminctwainmS mit breilenr, weißem Spitzenkragen und gleichen Manschetten, Slulphandschuhc. lederne Reilhosen und bobe gelbe Reilcr- stiescl mit goldenen Sporen, große, graue Filzhüte mit lang wallender, weißer Straußenfeder. das Schwert an der Seile. Bei der Ankunft im königlichen Schlöffe wird die Prin zessin Braut am Fuße der Treppe von säinmtlichen Prinzen, am Eingang zum Scbwcizersaal von säinmtlichen Prin zessinneu deS königlich»n HauscS empsangcn, welche sie zu den Maje stäten und den hohen Gästen geleiten. Hieraus bcgiebt sich kor Kaiser mit dem Brautpaar, dem Kronprinzen, der Herzogin von SchlcSwig-Holsiein. dein Prinz-n Christian als V»rlreler deS minderjährigen CH f'S des schlcSwig-bolstcinischen Hause» nach dem Kursürstenziniiner, wo die Unterzeichnung der Ehc- pacten erfolgt. Am EinzugStage stellt die vom Prinzen Wilbclm coinnianrirlc Compagnie de» crsien Garteregimeiils die Ehrenwache im Schloß. PrinzWilhelm führt die Compagnie durch daS Brandenburger Tbor nach dem Schlöffe. — Betreffs de» Brautkleides, welches gewiß unsere Damen inlercsfirl, erfahren wir noch, daß die Robe aus weißem Atlas vn lnblier bestellt, abwechselnd mit Silbcrspitzen und Honnctonspitzen, einem Geschenk der Königin von England, besetzt und mit Sträußen von Myrlhen und Orangen besteckt ist. Die Scklcppc, fünf Meter lang, ist von Silberbrokat, an den Rändern mit reicher Silberstickerci und mit Gnirlanden von Nkyrthcn und Orangen geschmückt. Die öffentliche Gesundheitspflege in Lachsen im Jahre 1878. (AuS dem Jahrcsöcnchle des Landesmcdicinalcolleginnls.) Die Getränke. Die Versorgung der Ortschaften mit gesundem Trink- waffer ist unstreitig eine der ersten Pflichten der Gemciildc- bcbördcn sowokl als auch der Mcdicinalbellördcn. Auch in dieser Beziehung ist in genanntem Iakre eine rührige Tkätigkeit entfaltet worden. Für die Wasserversorgung der Stadl Meißen ist daS gucllcnrcickc Tllal der kleinen Tricbisck in Aussicht genommen, wodurch man der Stadt täglich l200 Kubikmeter Wasser znzusükrcn gedenkt. Auch beabsichtigt man, diese« Quantum durch eine zweite Leitung noch bedeutend zu vermehren. In Osch atz hat man durch verschiedene Verbesserungen ebenfalls eine reichlichere Wasserversorgung erzielt, doch be tragt da» Wafferquaiitnin iinmcrhin noch nicht mehr als 180 Kubikmeter täglich. Einem vor der Stakt besinklichcn Reservoir fließt das Wasser schon jetzt in eisernen Röllren zu, während die Verlbeilung von bier au» vorläufig noch durch die alte Holzivafferleitung gesilliellt. Auch hier beabsichtigt man die Herstellung einer zweiten Leitung. Bezüglich der i» der Vollendung begriffenen Wasserleitung der Stakt Bautzen, bei welcher sich zur Vermehrung des WaffcrguantumS noch die Hinzu zichung eines anderen Sammcl- gebietcS nothwcndig machte, hatte das Landcsmcdicinalcollc- gium in einem von ibm abgegebenen Gutachten im Hinblicke aus die gemachten Erfahrungen demjenigen Gebiete den Vor zug gegeben, welches ein eisenfreies Waffer lieferte, obgleich ein solche» mit einem reichlich eisenhaltigen Waffer dem Hauvksammelgcbicte näher lag. ES erwies sich crstercS bei der Ausführung auch sebr ergiebig. Die Stadt Ellemniy bezieht ihr Waffer in der Haupt sache auS dem Grunkwaffcr deS ZwonitzlllaleS Man llegt aber von Seiten der städtischen Verwaltung die Besoraniß. daß eine in der Näke liegende große Papierfabrik eine Ver unreinigung deS Wasser» herbeisührc, weshalb man sehr um fängliche tägliche Beobachtungen anstelle» läßt, durch welche allerdings bis jetzt noch kein nachlhciligcr Einfluß der genann ten Fabrik constatirt werten konnte. Im oberen Erzgebirge gestatten die Bodenverhältnisse sehr häufig nicht die Herstellung von Pumpbrunne». Die meisten Ortschaften beziehen ihr Waffer schon seit undenklichen Zeiten mittelst hölzerner Röhren aus den qucllcnrcichen Hoch- thälern oder aus den Stollen verlassener Bergwerke. Die Pflege dieser meist ziemlich oberflächlichen Leitungen läßt allerdings öfter» zu wünschen übrig, weslmlb Verunreinigungen des WafferS auch nicht zu den Seltenheiten gehören. So waren beispielsweise in den Dörfern Drcllbacb bei Marienberg und Arnsseld bei Annabcrq unmittelbar aus den hölzernen WaffcrlritungSröhre» Düngerhaufen angelegt. Unter suchungen von Pumpbrunnen wurden im Lause des Berichts jahres vielfach vorgenommcn, und es ergab sich dabei, daß namentlich in ländlichen Ortschaften die Verunreinigungen durch Zuflüsse auS Iauchcnbchältcrn und Düngergruben entstanden waren. Die meisten derartigen Untersuchungen sind jedenfalls in der Umgebung von Leipzig durch die Herren Bezirksarzl vr. Siegel und Professor Fr. Hosmann vorgenommcn worden, wobei man als besten Nachweis für den Grad der Verunrei nigung den Kochsalz-, bcz. Chlorgehalt der Bruiuicnwäffer zu Grunde gelegt hatte. Jedoch wurde auch durch qualitative Untersuchung der Gehalt an Ammoniak und salpetersauren Salzen bestimmt. Von 11 in Abtnaundorf untersuchten Brunnen hatten 3 in fettem Lehmboden gelegene nur 43. bez. 57 bis 89 Milligramm Kochsalz im Liter Waffer. Die übrigen 8 Brunnen, welche in Sandboden lagen, hatten, je nachdem sie zu wenig bewohnten Billengrundstücken oder stark bewohnten Häusern gehörten, einen sehr verschiedenen Salz gehalt; denn während die ersteren einen solchen von lK4 dis l84 Milligramm aus da» Liter ergaben, steigerte sich derselbe bei letztere» bi» aus 509 und darüber, doch wurden nirgends grobsinnlich wahrnehmbare Verunreinigungen vorgesunden. Eine ähnlicheUnterjuchuiig von >2Brunnen inS chleuß ig. wo das Grundwaffer sübrendeKieslager von wenig durchlässige!» Wicscnlchi» bedeckt ist. crgab bei >9 Brunne» eine» Salzgehalt von 122 unk bei 2 anderen 399 und 471 Milligramm in» Liter. In Reudnitz wurden in eine», von 4 Straßen begrenzten Ortslkcitc mit dichtbeoöUertcn Häull'rn 2.5 Brunne» unter sucht. Da noch dazu der Untergrund bier ein sehr durchlässiger war, so war natürlich udcrall eine Verunreinigung des Grunt- wafferS eingetreten. Der niiltlrrc Kochlal,gebalt des Wasser» betrug hier 258 Milligramm, einige Brunnen fckech ergaben auch 43.5 und 579, einer sogar 999 Milligramm. Mttlbei- liingen über Unlersuchuiigcn von anderen Getränken laßt der Bericht leider vermissen. Verwilderung der Jugend und Zwautzserütliuttg. Die Beweise für die steigende Verwilderung der Jugend haben sich in den letzten Iallren dermaßen gehäuft und die Blätter bringen täglich so viele neue Beiträge zu dicler lraurigen Erscheinung, daß, wer Angen hak, zu sehen, die Thalsache siebt und eingestellt. Die Größe de» Nebels und der seeialcn Gefahr ist an manchen und einflußreichen Stellen erkannl, und nicht erst seit gestern. Wir sehen die Volksvertretungen und die Regierungen wslisscn, hier und da Hand anzulcgen. Eine Reihe neuer Gesetze und Verordnungen sind ergangen, ältere eingcjcllärst. Dem Unterricht»-, Erziehung»- und LehrlingSwcscn wird erhöhte Ansmerlsamlcit zugeivantt. Einrichtungen, deren Gemeinnützigkeit srüllcr zu wenig ersaßt ward, beginnen endlich sich auSzullreitcn. ES cnlstelle» mehr und mehr Arbeitsschulen, Arhcitsnachweiscslcllen, Vereine gegen Ver arnliing und Bettelei, für entlassene Strafgefangene. sür Irrenpstege. Eifriger als je zuvor sinnt man ans Mittel, de» Invaliden der Arbeit und der Volksschule, wie deren Hinterlaffenrn zu Hülse zu kommen u. s. w. Einem Gebiete jedoch in zweifellos noch nicht die Sorg alt zu Tbeil geworben, die cS verdient und erheischt: — dem Ar »icnerzichnngs- und dem Rell »ingswesen ver wahrloster Jugend. Hierin gipfelt aller wohlverstandene Aimenpslegedienst, hier ist vielleicht die gewichtigste aller polnischen und socialen Ausgaben, jedenfalls die Stelle, wo der Hebel am wirksamsten ängesctzt werden kann. Die incttc- riellen unk immateriellen Mittel, nnr dem Tbeile der Armen jugend, dessen Ellern entweder gestorben, oder außer Stande, oder widerwillig sind, ihre Erziel'erpstichlen gewissenhaft zu erfüllen. sittlich, geistig und körperlich anszttlx-lsen, fehlen oder vielmehr sie sind noch nicht flüssig gemacht. Vielen Armcncrziel'nngs- und RellniigSanüallen Verwahrloster gebricht es an durchaus für ihr schweres Amt hesabiglen Lel'rträslen, wie an hinlänglicher Ränmlichleit und an Lehrmitteln, oft an Grundbesitz, um den aus pädagogischen Grunde» werlbvolle» Landwirlhschastsbelrich zu pflege», endlich mangelt es dein Publicum säst durchweg an Vertrauen zu de» Anstalten und ihren Leistungen. Cs sicht in jenen nur Gesängniffe »nd Strashäuser für Kinder, lein Heil für diese, sondern viel mehr eine Lastcrschule, und dazu eine Schande sür die Ver wandte» der Ansgenoinnienen. In zahlreichen Fällen erscheint cs rathsam, ühelgcartete Kinder keiner Anstall, ieudern einer ehrbaren, tüchtigen Familie zur Besserung zu übergebe», aber die Angehörigen oder die Orlsbebordeu wissen solche wobt befähigte Familien nicht zu sinken. Unter diese» Umnäuten kann cs nicht Wunder nehmen, daß das preußische Gesetz vom 13. März >878 über Unterbringung verwahrloster Kinder in Familien oder Anstallen bisher nahezu obne Wirkung geblieben ist, obgleich die Regierung es nicht an ernste» Malmnngc» und Rüge» bat schien lasten. Wie aus den Zeilnngc» langst be kannt. wurden in 1'r Jahren nur 812 Kinder der Zwangs crzichung in Preußen übergebe», während allein 22 Mal so viel amtlich bezeugte Falle vorlicgcn, in welchen Zwangs erziehung dem Gesetze nach hätte cintreten sollen! Und wie viele Tausende von Fällen, in denen Zwangscrzicbnng hätte cinlrelen sollen, mögen gar nicht zur amtlichen Kennlniß ge kommen sein! Binnen 8 Jahren vorher waren die vor ton Strafrichter gelangten Verbrechen »nk Vergehen Jugendlicher gegen die Sittlichkeit ans das 2>, jache und die Fälle von Körperverletzung fast eben sv hoch gewachsen, auch die Maste der Rückfälligen nimmt von Jahr zu Iabr zu. — Näheres darüber wurde im „Arbeilcrsrennd" 1889, Heft 3 und Heft 9, ausgesührt. Hier sei nur daraus hmgewiesen und der Schluß satz des letzten Artikels ausgczogcn: Nach alledem gehört es für die Gesellschaft zu den dringendsten Oblieg,-»beite», für Erziehung armer, verwaister und Rotknng verwahrloster Kinder alles Ernstes oiiizntrcten. Unter die Nächstliegenden Angrisispuncle geboren: aus Er mittelung von Familien hinzuwiiken, die zur sachgemäßen Ucbung der Zwangserziehung befähigt und willig sind; für die Anstalten ausreichende Mittel bereit zu stellen, einschlicß lich Stipenkiensonks für Anslrclendc; endlich Serge zu tragen, daß es keiner Anstalt an tüchtigen Lebr, Crzichungs- und Vcrwaltungskrästen inangcle. Daß die wenigen bestellen den Scininaricn sür Lehrer an Armenerziebungs- und Ret- lungSaiistallcn genügen könnten, den Notbbckars zu kecken, sobald erst das Gesetz vom 13. Marz erweiterte Aus führung sinket, bezweifeln Sachkundige und finken sehr wünschcnswcrth, daß vom Staate begründete und bcanssichtigtc Seminarien errichtet werken, welche den gewöhn liche» Pelkslehrersemiiiarien die tüchtigsten, innerlich »nd äußerlich bcrnsenstci» Elemente entnehmen und sie sür ihren Speeralhcrns weiter aushiiden. Jedes solche Institut müßte mit einer MnsierretlungSanstalt verbünde» sei». — Bestellt erst eine genügende Zahl gut geleiteter Anstalten und siebt daS Publicum deren Crselgc in Fleisch unk Pein ver »ick', sv läßt sich Hessen, daß es bereitwilliger werde, ve» der dar- gebelenen Hülse Gebrauch zu machen, selbst wo lein gesetz licher Zwang »erliegt. Das Beispiel wird auch seinen Ein fluß ans wettere Kreise üben; es werden sich i»ebr Familie» finden, die durch Ausnahme und zweckenlsprechendc Behand lung von Kindern das Erziehungs- und Beffernngswerk uneigennützig sörkern, auch die Zahl der gewissenlosen Eltern und Vormünder ivird abilchme». Königliches Landgericht. IV. Ltraskamnirr. I. Johanne Sophie Platz, eine fchc» vielfach bestrafte Hand- arbcilcrS-Ehesrau auS Dahlen hatte sich im Lause vorigen Jahres in der dorligcn Umgegend Geld und Victualie» dadurch zu ver schaffen gewußt, daß sie bei verschiedenen Leuten durch die Vorspie- lunq, ihr Mann sei krank oder er iei in einem Stenibruch verunglückt u. s. w., Miilcid erregte und zu Verabreichung milder Gaben bewog. Die Platz beging aber auch noch in einer andere» Weile einen Be trug, indem sie sich sür einen angeblich an die LRrlhichaslö Mamsell V. gebrachten Brief 1 Botenlohn von deren Freundin, welche die Angaben der Platz sür wahr hielt, auSzahlen ließ und obendrein »och aus Rechnung der L. Buttcr zu erlangen luchte. Für diese Bcirügercici» wurde die Angeklagte zu leck,» Monaten Gesängm) veruriheilt, cm Monat der strafe aber aus die Hast in Anrechnung gebracht. II. Der Markihelfer Karl August Heinrich Seidel aus Reudnitz war des in K l7»>H des Reichs Straigclcp Buch» näher bezcichnele» Unzucht-Verbrechens angektagl. Die bei verschlossenen DHNre» ver handelte Sache endigte mit der Vcrur'hcilung des Angeklagten zu acht Monate» Gesängniß und zwei Jahren Verlust der Ehrenrechte. III. Während der augenblicklichen Abwesenheit eines an der letzten Messe hier seilhalteiidcn InchhändlcrS erschien in der Woh nung desselben der bereits wiederholt bestrafte Markihelfer Friedrich Gustav Lchwarzburger au- Gohlis und spiegelie dem dort an wesenden Dienstmädchen vor. der erwähme Tuchhündler habe ih» abgcschickl mit dem Aufträge, für ihn sich ein Stück Duch ausdändigen zu taffen, um solches in die Pctersstraße zu trogen. Da» Object, welches Lchwarzburger auch erlangte, da da- Mädchen die Angaben des angeblichen Beaustragien sür wahr gehalten hatte, repriseittirte einen Werth von über 299 .M und war alsbald nach der Erlangung von dem Angeklagten bei einem Psandleihcr sür lOO » verpsändet worden. Das Unheil des Gerichwdoss lauieie aus acht Monaie Gesäagniß und drei Jahre Verlust der Ehrenrechte. IV. Auch der Handarbeiter Ernst Hugo Seilert auS Ehemniy gilt als eine bereits wiederholt bestrafte Persönlichkeit. Die neueste Anklage, sich zu AuSgang December vorigen Jahres, lediglich um zu stehlen, in ein Haus in Lindenau cingeschlichen zu haben, sand ,cdoch keine ausreichende Unterstützung, da die Angaben Seisen's, er habe geglaubt, eine» Heuboden aufzusinden, um daselbst zu über nacktten, da ibm Geld und Legitimalwnspapiere gesehlt, »icbl erfolg reich zu widerlegen waren. Umcr solchen Umständen sällle der Gerichtshof ein sren'prcchendeS Uriheil. 5'. Im Lause des lctzivergangenen Sommer- wurden aus den Ankleidezellen einer hiesigen Bade Anstalt wicdcrdoll Portemonnaies mit vcrichicdenen Geldbeträgen, Uhren und andere Dinge spurlos entwendet, sowie in einigen Fällen die bei der Anstalts-Easke dcpo- mrle» Gelder re. aus die dort abgegebenen Marken von einem Un- berechtigten erhoben. Endlich gelang es, den Urbcbcr dieser frechen Diebereien und Betrügereien in der Person deS 19 Jahre alten und bisher noch nicht bestraften Maurers Georg Kart Nestler von hier zu ermitteln und vor Gericht zu stellen. Der Angeklagte gestand nicht allein diele Vergeben zu, sonder» auch »och den Diebstahl eines Kleidungsstückes, welches er einem LogiScollcgen ans dem gcinein- schaillickien Kleiderschranke »litgciiommen und durch Versatz zu Gclde gemachl Halle. Mil Rücksicht aus die erhebliche Ialil der Delicte und die sonstigen zu Ungimsten des Angeklagten sprechende» Umstande erhielt derselbe ein Jahr drei Monate Gesängniß zuerkaiittl. Der GerichlShos setzte sich zusammen aus de» Herren Land- gerichlSrälhen Justizralh von Bose -Vorsitzender-, Bielitz. Bieder, Hahn und Barth: die Königs. Ltaalsamvallichast vertrat Herr --taatSanwalt Brückner. Vas Zahr Mv.'s DieS war sowohl in seinem abnormen WilterunqSverballm als auch in verschiedenen Naturereignissen so reichhaltig, wie ein solches seit vielen Iallren nicht verzeichnet worden ist. Januar. Hier herrschte in den ersten Tagen Thanwcttcr, welches bi» zu», >2. andauerte, von da an dis zu Enke des MonatS mäßige .Kälte. Hierbei sei noch als seltener Fall be merkt, daß vom 28. Januar bis mit dem 8. Februar der Himmel sowohl des Tage» wie auch in der Nacht lull »nd klar und im Lause dieser Zeit niemals Wolken zu beobachten waren. Februar. Die ersten 8 Tage waren mäßig kalt und hell, während von da an bis zum Ende mildere Temperatur vorberrschlc. März. In diesem Monate herrschte bis zum ll. mitbe und angenehme Witterung, dann bis zu Ente takle Temperatur. April war durchgebenks mild und angenehm. Am l8. and sogar ein starkes, aus Süden kommendes Gewitter statt. Mai. Am I. und 2. dieses Monats sand ci» starker Reis statt, durch welchen viele Gewächse wie auch der Wein mehr oder weniger Schaden title». Hieraus folgte in der -Nack'l vom 19. znm 2». ein noch mehr schadenbringcnbcr Froft von 3 Grad li. Kalte, wodurch ein Tbeil Korn m den ties- gclegcnen Feldern vernichtet wurde, so daß auch Aepset nnd Virncnbliithen verloren gingen. WaS der I. nnd 2. Mai nicht vernichtet batte, wie am Wein nnd anderen Garten gewächsen. ging i» der Nacht vom 19. zum 29. verloren. Die letzten Tage waren angenehm. Juni. DlirchgehcildS fruchtbar, viel Regen und an ver schiedenen Stellen sogar sehr starke Gewitter. I n t i. Auch dieser war veränderlich; starke Gewitter »nd Regengüsse sanken mehrmals statt, daher auch sehr ungünstig sür das Einbeimsen de» HeneS. August. Hier war da» Wetter nicht bester als in» Juli, sebr unsreundlich und regnerisch, beschwerte auch in Folge dessen bas Eindringen des Getreides, so daß diese» an mehreren Stelle» mehr oder weniger ausgewachsen ist. September. Dieser war im Witterung-verhalten atS der schönste Monat zu bereichnen. Oe toller. Hier trat wieder »nsreundlicheS und reg- nen'ches Wetter ein. Dieses erschwerte auch das Einbringen der Herbstsi lichte und Einsaaten. Am 23. Schneesall, hieraus in der-Nacht zum 21. 4» Kälte, daß alles noch Blühende und Grünende vernichtet wnrdc. -November. Ansang» kalt nnd mehrmals Schnccfall. Diele naßkalte Witterung andauernd bis zu Ende. Deccinbcr. Durchschnittlich sür diese Jahreszeit mehr zu warm als kalt, wobei c» auch an Regen nicht mangelte. Im Allgemeinen war daS Iabr l88» an -Natnrcreignisflen. als Frost, Ueberschivemmungeii und großen Zerstörungen durch Erdbeben so reichhaltig, wie seil über bunkert Jahren in mcincr Familie nicht ausgezeichnet worden ist. F. W. St ann cbcin. *) A»S der soeben enchienenen 6. Auflage der „BolkSlhümkichen Willerungskunde" des Verfassers. Nachtrag. * Leipzig,23. Februar. Ans niellrsache an nnS rrgemgcne Anfragen, aus welchen» Grunde bis jetzt den bei Gelegenheit lcr Ä olle»indnstric-AnSstcltnng zu Leipzig im letzten Iabre präiniirten -Ausstellern die betreffenden Äedcritlen »nd Diptome noch nicht zngcsertigt worden, können wir mit- Ihcile», daß verschiedene Anssicller, die anfänglich dir ihnen zngedachlen Prämien adgclebnt batten, erst nach tängorer Zeit sich zu deren nachträglicher Annahme bereit erklärt haben und bicrkurch die Anfertigung der Medaillen nnd der ans den -Namen lautende» Diplome verzögert worben ist. Gegen wärtig sind tic Medaillen und Diplome, wie wir vernehme», l'ier eingegangen nnd wird deren Verlhcilung in den nächsten Tagen vi"» hier ans crsalgen. — <ae säst von allen große» Bühnen festlich begangene Vermählung des Prinzen Wilhelm von Preußen mit der Prinzesfin Victoria Angusta wird auch sür das Statt- Tbealer den Anlaß zu einer besondere» Feier bilden. Die selbe findet am Sonnabend, de» 28. Februar, stall und ivird aus einem von Rcinhold Orlmann gedichteten allegorischen Festspiel mit einem glänzenden Schlußtableau bestehen. Gleichzeitig wird an diesem Abend das Münchener Preis- Lnstspicl „Neue Vertrage" von Gustav Tricsch zum ersten Rial in Scene geben. * Leipzig, 23. Februar. Die diesjährige ordentliche Gencralveifammlung der hiesigen Skerl'schc» Kranken- und Begräbnißeasse, eingeschriebene Hnlsscassc, sand im Restaurant von C Poser statt. Wir entnehmen dem Vor trage deö Herrn Vorstehers Schnartz, daß die Caffe sich eines gedeihliche» Bestehens erfreut, daß die Mitglieder unk die Verwaltung in dem Bestreben, ihre Schuldigkeit zu th»n. wetteifern; cS ergicbt sich dies auch aus der Äialsache, daß die Caffe am Tage der Generalversammlung keine Steuer rückslänkc auszuwc'iscn hatte und daß, trotz des hohen Patienten- bcstankcS — cs wurden 3125 Mark Kranken- und 987 Mark Begrabnißgcld bezahlt — immer noch ein Guthaben von 391 Mark zu verzeichnen war. Die Gesainmlcinnahnic belief sich im abgelauscnrn Iabre, einschließlich tcS Casseiibcstantcs von 7897 Mark, ans 13.9.59 Mark, die Gcsamnttansgabe auf 48.57 Mb. der Cassenbcstand aus 8291 Mb. die Mitgliederzabl aus 198 Mitglieder. -Ausgenommen wurden im vergangenen Jahre 79 Mitglieder, während durch Tod, Abreise :c. 33 Mit glictcr auS der Gesellschaft auoschicden. Dieselbe nimmt ledcrzcit Mitglieder beiderlei Geschlechts aus und gewährt den selben. gegen eine wöchentliche Steuer von 29 Pfennigen, im Erkrankungssallc ri» Krankengeld von 7 Mark .59 Pfennigen ans die Woche, sowie i» Todesfällen den Hinterblichenen ein Begrabnißgelv von 9 bis 99 Mark, je nach der Dauer der Mitgliedschaft. Die Versammlung verlief wie iinmcr in glatter unk allseitig befriedigender Weise. ) Leipzig, 23. Februar. In der Poststraßc beranlaßten gestern Abend zwei Handarbeiter einen großen Menschcn- auslausdakurchdaßsienachgröblichcrZäiikerei tbättich aneinander gcricthcn und wüthcnd aus einander toSschlugen. Da kein
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