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Dresdner Nachrichten : 28.01.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-01-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192301284
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19230128
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19230128
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1923
- Monat1923-01
- Tag1923-01-28
- Monat1923-01
- Jahr1923
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.01.1923
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/Ir. 27 Dresdner Nachrichten. 28. Jan. 1?2) Sette 16 Die Schwestern Sa« Marlino. Roman von Erich Arielen- t'Nachdruch v»rd»I«»> US. gorlützu»».» In der svlgenden Nacht erfolgte eine neue Zusammen kunft des „Herru Grasen" mit seinem getreuen Beppo in der LteUerkaichemme. .„Wir brauchen Geld, mein Junge," begann er »ach dem ersten krüjtigen Schluck aus dem Weinhumpen, „via, Signor Eonle. Wir brauchen immer Geld." — „Aus der Signora Alsen ist nichts mehr lierauSzuhoie». Wenigstens vorlausig nicht." — „Nein, Signor Evnie." — „Schade um die örau! Hat Nasse! Sehe sie noch im Geiste, wie sie damals mit flammend.'» Blicke» vor mir stan» und mir zuricf: ,„WaS lallt Ihnen ei», mir solche Briese zu schreiben'? Sind Sie verrückt?" lind wie ick- ihr ruhig en.gegncte: „Gemach, meine verehrte Signora! Ich lobe doch Augen im Slops! lind sehr scharfe sogar! lind diese scharfen Augen sahen in sener Nacht gang deutlich " lind wie sie dann ans einen Suhl sank und stotterte: .Mein Gott, was soll ich tun. damit — ich nicht " „Nichts weiter als mir von Zeit zu Zeit mit einem kleinen Teil Ihrer Millionen unter die Arme greisen, E gnvra!" „Und ivenn ich eS nicht lue?" „Tann mühte ich reden —" „Mau wurde >,h»cir nickt glauben. Auch werden E e sich hüten zu reden: Sie selber kämen mit hinein wegen Diebstahl!" „Auf Diebstahl stehen wenig« Jahre, Signora. Auf Mord lebenslängliches Zuchthaus oder gar —" Da sprang sie auf nnd schlendenc mir rin .Schurke" entgegen. Doch der Hieb sah. Ich hatte erreicht, was ich wollte. Du weiht eS ja, Beppo." — „Ja, ick weist eS. Signor Eonte." Beide taten einen tiefen Schluck aus dem Humpen, bevor der lLvnle ärgerlich fortfuhr: „Und nun ist diese sichere Ein- m'.hmcguelle versiegt. CS bleibt nur noch eins übrig: das BrillaiilhalSband. Wir müssen eS loS zu werden versuchen." In BeppoS Augen funkelte eS auf. „Endlich, Signor Eonte. Endlich! Hab' schon lange darauf gewartet . . . Wann?" — „Morgen!" — ,eWc>?" — „Beim allen Simvni. Ist bereits alles vorbereiter. Brauchst nur liinzugehen und cö abzugcbcn. Hier!" lind Eonte Totti zog ein kleines sesteillgewickelteS Paket aus der Tasche. Ginnend nahm Beppo es an sich und lieg eS sofort in seinem Stieselichaft verschwinden. „Sv! lind nun — Prosit, Beppo!" — „Prosit, Signor Eonte!" » Zur selben Zeit, da in der neapolitanischen Berbrecher- kas<1*emme jene verhängnisvolle Unterhaltung zwischen dem Eonte Tosii und seinem Spiestgesellen Beppo ftatlsand, er eignete sich auch in der Billa Fortuna ein seltsamer Borgang. Tiefe Nacht schivebte über dem Golf von Neapel. Alles schlief... ES schliefen die himnielansragende» dunklen Hänsermassen. ES schliefen die prunlvollen Paläfle nnd iiirchen unk ihrer Pracht und ihrem Reichtum. Es schliefen die Nieseuschifse und zierlichen Barken drunten im Hasen . . . aummer nnd Frohsinn, 'Siebe und Hast, überfchäumende Lebensfreude nnd tiefste Berzweislung — alles schlief. . . Nur eine floh der erguiclende Schlummer — Mirra. Mit elementarer Gewalt drängte sich ihr im Dunkel der heutigen Nacht die Erinnerung an jene furchtbare Nacht vor zwei Jahren aus. S e öffnete das Fenster. Gelpcustilch ragten die dun.len Znprejscn zum Himmel empor. Drunten kochte und zcrsch Uie die Flut an grausigen F-elsrlsie». Weitklasternd schwebte rin schwarzer Nachtvogel daher, leise klagende Lunte auSstohend . . . Alle- wl« damals. Und auch wie damals hörte sie leise Fuhtritte den Gang entlang huschen. Ware» eS wieder Diebe? Jede Spur von Furcht war MtrraS durch und durch ge sunder Natur fremd. Nasch machte sie Licht, warf ein lvseS Gewand über und öffnete die Tür. Nichts. Mirra schüttelte den Kvvf. Litt auch sie bereits an Halluzinationen? Noch mals horchte sie angestrengt . . . Und seht — richtig. Huschende Fuhiritte. Und dort hinten ein schwacher Licht schtmmer. Mtrra blickte genauer hin. Die Tür zu TerefitaS Schlafzimmer war nur angelehnt. Der Lichtschimmer kam von dorther. Man hatte die Kranke bisher nie bewacht. Sie erschien durchaus harmlos nnd schlief sonst die ganze Nacht hindurch. Warui» heule nicht? Eine plötzliche Angst durchzuckte Mirra. Angst, nicht für sich selbst, sondern für die Schwester. Kurz entschlossen ging fie auf das Licht zn. Doch erschrocken prallte sie zurück. Sie gewahrte, wie Teresita, Sie nur mit ihrem langen weihe» Nachlgewand bekleidet war, soeben der Treppe Mellte, in der hvcherhvbeuen Hand einen kleinen Revolver. Einen Augenblick war eS Mirra, als stockte ihr der Atem. Grober Gott! Was hatte die Unglückliche vor? Weshalb huschte sie mitte» in der Nacht wie ein Gespenst durchs Hans? Und was wvüte sie mit dem Revolver — —? Schon wollte Mirra ihr nach, ihr die Waffe eutreihe». Da sah sie, wie Teresita d. n Hahn spannte und abdrückte. Ein Knacks . Mirra a.mete auf. Der Revolver war nicht geladen. Teresita jedoch schien zu glauben, dah ein Schuh ge fallen und jemand getroffen war. „Tot? . . . Tvtgeschvssen?" entrang eS sich ciujeht ihren Lippe». „Wer? . . . Wer?" Sie bückte sich zur Erde »ud lauschte. Tann stich sie einen SchreckenSruf aus. „Allmächtiger Gott!" Scheu blickte sie sich um, ohne Mirra zu bemerken, die noch immer auf der selben Stelle verharrte, die Schwester wie ein Gespenst an starrend. Und jetzt lachte Teresita leise aus. „Hahatiaba, nie mand hat'S gesehen! . .. Niemand weih, dah ich den Schuh —! Die Diebe wareu'S . . . die Diebe! Hahahaha!" Und. das weile Nachtgewand mit beiden Händen zusaiiiiiieiirasf.-nd, huschte sie in fliegender Hast den Gang zurück, in ihr Zimmer. Allmächtiger Gott! WaS mar daS? . . . Mirra sahte sich an den.Kops, ui» sich zu vergewissern, dah sie nicht träumte... Diese furchtbaren Worte . . . daü ganze Gebühren der Schwester, was bedeutete cs? . . . War eS Wahnsinn, voll zum Ausbruch gekommener Wahnsinn? Oder — —? Mirra wagic kaum weiter zu denken. ES siel ihr schwer, sich das Entschliche auch nur auszumalen. Sie horchte an T ereil las Tür. Drinnen alles ruhig. Auch das Licht war verlöscht. DaS Herz voll banger Zweifel ging Mirra in ihr Schlasgemach Doch schlafen? Unmöglich! Ihr Her» po»te zum en Me zurück Zerspringen. Bvll Ungeduld erwartete sie den Morgen. Als sie zu früher Stunde Teresita- Zimmer betrat, fand sie dir Schwester noch im Bett liegend. Beim Anblick de» bleichen, starren Gesichts krauipste sich ihr Her» zusammen „Hast Du gut geschlafen, Teresita?" fragte sie, sich geivaltsam beherrschend. — „Ich schlase immer gui." lautete die .nonotone Antwort. — „Bist Du während der Nacht nicht etnmal aus- gewesen?" — „Nein." Mirra zögerte, sie wuhte nicht recht, ob sie weiter sprechen oder die ganze grausige Sache ignorie ren sollte. Doch nein. Gewihheit war daS beste. «Mir war s, als sah Ich Dich in der Nacht nach der 2>eppe gehe», »>lt einem Revolver in der Hand —" sagte sic saust. Mit einem Ruck richtete Teresita sich im Bett auf. Ihre weit ausgeri,scncn Augen starUen Mirra wie irre on. Dann lackte sie leise, ähnlich wie tu der Nacht, nnd wandte de» Kops »ach der Wand. Sltll, wie sie gekommen, verlieh Mirra wieder das Zimmer der Schwester. Die Erkenntnis dämmerte in ihr auf, -ah es nicht nur NcuphS vermeintlicher Tod war. der die Sinne der bedanernSiverten Frau verwirrt hatte. Nein, etwas noch weit Schrecklicheres hatte sie in die Nacht deS Irr sinns getrieben. Das Gewissen lieh ihr keine Ruhe. Und wessen klagte dieses nagende Gewissen sie an? Eines — Mordes? . . . Und gar deö Mordes an — Barmherzigkeit! IS. Kapitel. Tag um Tag verging . . . nnd Woche um Woche . . . Die Ruhe, die über der Billa Fortuna schwebte, tat Teresitaü ge- störtem Geist wohl. ES war. als wäre seit jener Nacht, die Mtrra in solchen Schrecken verseht »alte, eine Besserung in de». Befinden der .Kranken eingetreten, als begann der Schleier, der ihre Sinne znm Teil noch verhüllte, nach »nd »ach zu schwinden. Miera selbst hatte sich in den letzten Wochen sehr verändert. Taö harmlose .Kind, das nichts vvn dem Leid, von den Schmerzen und der Schlechtigkeit dieser Welt ge muht balle, eö war zum Weibe gereift, zum duldende», alles begreifenden und alles verzeihenden Weibe. lHortlcvuna lolat.t 0f.Uk0l.IIESOKS. I VVeZen der gesetzlich vor?u- nestmenden Inventur-z^rbsilsn werden unsere Vsrkaufnrüums NM IVlonlEg erst um 3 Ulir nselimillsgs gsvflnol. Alsberg Dameil-Beklei-rmg in groster Auswahl. Täglich Eingang von Frühjahrs-Mänteln in Covercoat, Tuch, Lvmespun «no imprägnierte Staubmtmtel. Blusen °°n ^ 25VÜ Röcke Kleider MIN-NSlllel i IN Itztaulch s ,°n ^ 2475 an ,°n . 85VV an oroo. »,oo. i L «00 «eoo vs tvoin. Ferner: Elegante Eovereoat-MLniel von „6 24500 an. Echeffelstrabe 17,1. Etage Don 1-» Uhr geschlossen. Slur 1. Elage Kein Laden , " 7-'., kolMueii, öiülsnten, 8i!dsfdruLk, Sedisre, PIslin, rSlins, lldren, 8ctrmuck8acken, Le8tecke, vsrren, vouvlS n»ur» iLgiion L. Dmmerins, kmÄ« sjsliSe A »tr. NldNrdlion. e.u»u»»Iou»r I»»» wog, Vsrtvk äbsalr für »lsnliler, venlibien uiuj pkivste. Ileuk KeiSnec porrelltm inni Ilrirtrllnsren. käsecoass-Lutomodil« vslmlsr-VBotvrvn-VsrettreksN Stuttgnrl-UnlsrtllrkNeim Verkaulsstslle: Orescken, Lbristianrlrske 39. StNl«»ieii kiitiinmii llll»« »ml will«« liNi« cV/'/Z/a/rke/?, ! ; 6o/e/-kk. §//Le/^eFe^LtS/re/e ! /cccu/t i Lc-u.-ikf. Fc/k//r/c/Z, k7b/a„ck.»kr. s.k. ,/ ? für 1 Hg ss»> ? rein« prZrben. rnli'v icti cion keslvn proiri von 8 - «V». LSOO,- s m «r e» « o , Uuncnetzbancklunx, : w»«a^u»»«r »te. »a. Vas eilvtg-elckste Heilmittel Illf Nt»r«n-, N»rn- unci Ni»»«notii»na«. ILftilNtllcti In ^po- tN«tc«n u. vrogalren octvc Nom Usuptaepol: ss. kicinus !Vv,e. IlNnNscn- -rpoNidict, s«»n»un»s»«r»a» a». 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