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Dresdner Nachrichten : 31.01.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-01-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192301310
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19230131
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19230131
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1923
- Monat1923-01
- Tag1923-01-31
- Monat1923-01
- Jahr1923
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- Dresdner Nachrichten : 31.01.1923
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Dresdner Rochrlchten. 31. Jan. 1923 Sette 2 gewevrr. D<;S rönne man ihr nicht verdenken. Die Polizei« beamien seien mit Bleistückeu verletzt, mit ätzenden Flüssig. leiten begossen u»d geschlagen worden. «Während der Minister weilerspiicht. hagelt eS lortivälirend Zuruse von de» «ommu- nnteii. Es tvnunt aber auch zu Zusammenstößen zwilchen den Sozialdcmotratcn und Kommunisten. die sich graenleitlg »Ber- togenl:eit" r-oiwersen > Ter Minister sagt zum Schluffe: Eie haben min die Ent scheidung. ob Sie 'Anarchie oder Rechtogrunblag« de- Staate- habe» wolle». Bitte, entscheiden Siel Die Srt,1«run>«n der diirgerttchen P«r1elen. -ldg. Dr. KaiserlD. Bp.I: Die Ort der Begründung deS Antrags durch den Ada. Böttcher erschwere dir Stellungnahme, aber eine Abiehnuaa des Antrags würde immerhin eine villi» auna der RegiernugSpolitik bedeuten, deren Träger seit Fahren der Minister Llplnski geweien lei. eine Politik, die dcmaanzenBolkeabträalich sei und die die Dentsche Boikopartei anss entschiedenste bekämpst habe. DiBe Stellnng- naliine Hab« sich seit Beginn dev neuen Landtags nicht geändert, in.besondere lei srstznstelle», das, die Regie - - ng sich nicht aus die Mehrheit im Bolke stütze, »»ah «hre politisch« Einstcüuna also nicht den tatsächlichen Bcrhältniffen riitipreäte und innerlich unwahr sei. Die Stellung der Regierung lei. wenn auch aus anderen Gründen, als von den Kommunisten darnetan. unhaltbar. Allerdings bedauere er. das, dieser Antrag in einer Heit gestellt werde, wo in Rück sicht ans die außenpolitische Lage der Burgfriedeu zur Wahrung der Ttaatoantorität dringend erlordcrlich lei. Aber der Minister Lipiuski habe nichts getan, den Burgfriedeu her- beizusiihren und zu fördern. Leine Fraktion werb« als, s ü r den Antrag stimmen. Abg Dr. Senler« iDem.i: Der Borstob der Kvmmn» nlstiickxn Partei gegen die Regierung beweise, das, diese Partei auch durch »oeitgehendeS Entgegenkommen, wie eS ihr die Regierung bisher bewiesen habe, nicht befriedigt worden sei, das, sie vielmehr die restlose Erfüllung ihrer Wiinlckx fordere. Der Mißtrauensantrag beioeile aber zugleich, das, die Negie rung nutz«, wie es der Artikel k7 der Verfassung sordere, daS Vertrauen des Landtags geniebe. Deshalb dürfe eS aus daS Vorgehen der Kommunistischen Partei nnr eine Antwort gclxg. das sei freiwilliger Rücktritt der Regie rung mit dem .'fiele, sie im Sinne einer Verständigung ,wi'ä«en den versassungotrenen republikanischen Parteien nm- znbilden. Erfolge diese Antwort nicht, so werde kein« Fraktion bei der Abstimmung gezwungen lei», daraus die Folgerung zu ziehen. ? dg. Dr. Kretschmar lD.-N.s: Der Minister Lipialkl habe niemals das Siertranen seiner Partei gehabt «Lärm linkSi und werdeeS niemals erlangen. DaS sei begründe« in keiner Haltung in inner- politischen fragen, ebenko wie leine Einstellung gegenüber den grohen oatcrtäudischen fragen der Ankenpolitik. Seine Frak tion lebe die Möglichkeit der Rettung Deutschlands auS seiner schwersten Rot nur in einer wirklich unbedingten feste» und zuverlä'sigen vaterländischen Einheitsfront sZurus von linkS: Hurra!?. einer Einheitsfront, für die drr Feind anbrrhalb des de»»sck>cn Volkes stehe. Die Persönlichkeit des Ministers Lipiniki biete seiner Fraktion für solche Einsicllnng keine Ge währ. linker Frsthaltung des eingangs dargelegten Stand punktes würden daher leine Parteifreunde sür den Miß- tranenöantraggege n Herrn MInisterLipinlki s« i m m e n. Dies geickxbe ans entgegengesetzten Anschauungen heraus, als die der Antragsteller leien. Die Stellung -er S»ztal-em»lir«len. Abg. Müller. Ehrmnitz iSozl: Seine Fraktion stelle sich restlos hinter den Standpunkt der Regierung, der in dein von dem Munster Llpinski deknniiigegebeurn Slandpunlke gipfle, dag die Politik aus dein Grundsätze der Rechtsgrundlage ge führt werde. Anarchie lehne leine Partei ab. ES siehe fest, da» die äußerste Linke und die äußerste Rechte gegen die Re gierung und gegen den Minister ankämpfe, der in den Vordergrund seiner Politik die Rechtsgrundlage gestellt habe. Wenn der Abgeordnete Böttcher daraus htngewiesen habe, das; Sie saschlstischc Gefahr in Deutschland iinmcr grosser werde, so möchte er daran erinnern, das, an der Züchtung dieser Gefahr die Kommunisten nicht geringen Anteil halten. Nach dem Schlußwort des Abgeordneten Böttcher, in dem er sich abermals schar? gegen die Negierung wendet, erfolgt unter grober Svannung die namentliche Abstimmung. 'Rach der NiicktritlScrklärung der Regierung vertagt sich daS HanS ans eine Viertelstunde. Rach Wiedereröffnung der Sitzung wird beschlossen, die Verhandlungen zu schließen. Nächste Sitzung: DonucrStag nachmitlag l Uhr. Tages ordnung: Aenderung dcS 8 66 der Rcichsgcive: bevrdnung,' Erhöhung der Gnini stener: Aufhebung gesetzlicher Fericn- Vorschriften: Eingabe dcS Sächsischen Philölogenve-einS gegen A? die Versetzung deS Bezirksschulrats für Dresden l Oberschns. ^ rat» Dr Michel an daS Lchrerinncnscminar Dresden- Fvhannstadt. Der drohende Zusammenbruch des deutschen Obst- und Gemüsebaues. sDrahtmeldung unserer Berliner L L r i l t l e I t u n g 1 Berlin. M, Jan. Hier fand beute eine vom Neich » bnnd für Obst- und Gemüsebau veranstaltete Be- sv r e chn n g über die zusaminenbrechende Versorgung der Bevölkerung mit Obst und Gemüse und die Lage deS deutschen Obst- und Gemüsebaues statt. ReichSernährnngsministcr Tr. Lntüer »nd zahlreiche Dezernenten waren anwesend. Der gc- schästSsührcnde Vorsitzende des Reichsbundes besprach in ein gehenden Anskührnngen die Rot der Obstzüchter. Die Obstversorgnng stehe vor bem Zusammenbruch, wenn nicht sofort Gcgenmabnahmcn ergriffen würden. Bon, dem 110 Millionen tragende Bäume nmsassendrn Obstbanm-i bestand seien bereits erhebliche Teile abgeholz« und ! ausgerodet worden, weil der > «teil der Züchter an den sür ihre Erzengnine erzielten Preisen so gering sei, das, die Ans- rechterhaltnng der Kulturen mit ihren hohen Ausgaben nn- möalich sei. Den Löwenanteil an den Grcs,Handelspreisen beanlprnchtcn die hohen Frachlsprscn, sowie die Kosten der Au- nnd Absnhr Dazu kamen »och die hemmenden Verordnungen der Reichsstclle sür Gemüse n»d Obst. Der deutsche Obstbau, der heute wlrlschaltlich am Ende sei, müsse von sedem behörd lichen Zwange frelgcmacht werden, wenn er wieder gesunden solle. Unter allen Umständen müsse der Obstbau auch von der Getreiden m läge befreit werden. Ein weiterer Redner unterstrich diese Ausführungen für den Elcuriisebau. Tie Gemüsezüchler seien im Hinblick aus die leichte Verderblichkeit ihrer Erzeugnisse noch schlimmer daran, als die Obstzüchter, Ans Ulli Kilometer Entsernnng entfielen ans einen Zentner Spinat 8000 Mk. Frachtspesen. .'km vorigen Sommer seien allein in der Gegend von Gnben »«UM Schock Salat verdorben, weil die Bersandspeseu zu hoch! waren- Die neue Pvslqebührenordnung. Berlin, 8» Fan. Die neue Postgebührenvorlaae, die zum l. März in Kraft tritt, bestimmt auch, das, der Brief im OrtS- verkehr bis zu 2',0 Gramm ab l. März UX! Mk. und im Fern- verkehr l',0 Mk. betragen soll, der Brief bi» zu l>»» Gramm >20 Mk und im Fernverkehr 18i> Mk. Bei den Drucksachen ist die Verdoppelung drr bisherigen Gebühren vor. geicben bis zu 21» Gramm. Bis zu k>» Gramm beträgt die neue Gebühr 12» Mk. und bis zu 1 Kilogramm l->» Mk. DaS Paketvorlo ist durchweg nicht um 1»u Prozent erhöht. Tie Erhöhung beträgt in den niedrigeren Gewickitsstnsen ein Drittel deS bisherigen PortosatzrS und steigert sich bei den höheren Gcwichtsstuscn biS zu zwei Triitrl deS bisherigen SatzeS, Fm Gegensatz zu den übrigen PoNarb ihren lü >m Pollscheckverkehr, abgesehen von den niedrigeren Stufen bis zu 5»»»» Mk.. wo eine gering« Erhöhung vorgesehen ist. e ne Ermäßigung der bisherigen Sätze voraeichiage» Ne» zuge lassen sind Zahlkart-n im Betrage von über > Mtll. Mk. Tic Gebühr dafür beträgt 5V» Mt Fm Fernsprechverkehr bleibt die Grundgebühr unverändert, dagegen wird die Sprich, gebühr aberuial» verdoppelt. Frankreich enlhüllk seine Ziele! Ruhrbesehung bl» zur ReparaNonrersüllung — Mindester»» S Jahre — Keine deutschen Verhandlungen. PvincarS ohne Maske. Pari», 80. Ja«. Po>«c«r- emvsing a« M»nt«g die Pariser Korrespondenten der -«rrikinischea Prrffe. Er erklärte ihnen, entgegen den dentche« Behauptungen, habe Frankreich niemals die Adsich« gehabt, das Ruhr, gedie« zn aanektierra, um die notwendigen Kahlen sür di« Eisenindustrie Lothringen- tzeranSzuhvlea. Er hetante ledvch, doh die franzSsische Armee so lang« das deutsch« Gebiet beseht halten werde, bi» da» Reich seine Reparation»oerpsiichlungen gemäiz den Klau- s-«n de» Versailler Vertrage» erfüllt habe. Frankreich ist, so erklärte Poinrar-, sest entschlossen, daS Psaud «ichtauszugeden, da- seine truppen I» Händen haben d'oor die Zahlungen erfolg« sind Aus diele Welse ver hindern wir im voraus, sedeS srem de Manöver, in daS Pioblem Bnzngrcisrn. Die Ruhr >1« et» weiteres Pfand von der gleich»« Art. wie da- Rheinland. Wen, Dentschlaud zeig«, das, e» dir Absicht hat. seine Berpstichiungcn durchzniühren. wenn e- ml« den Zahlungen beginn« und die Lieferungen anSsühr«, wie sie ausgemacht worden sind, so werden die sraniösische» und belgischen Truppen sich an- dem Ruhrgebleke zu- rückzichea. und in tö Jahren, naäitzr« mit der Ans» sührnng der Vertrag»brstim>n»nnen be. gönnen worden ist, wird auch da- linke Rhein» User geräumt werden. Nach dem Kriege von 1870 haben die Prcnsien Ihre Garni sonen in Frankreich gelassen, b>Sderlctz,eEen«imrbe» zahl« war. Die Psauduahme wird ats» solange dauern, bis Deutschland bezahlt Hai. ES könne» süns Fahre vergehe», bevor genügend Bewege der Ausrlchtigkeit. die Reparationen n bezahlen, seitens deS Deutschen Reiches gegeben worden sind. Aber Deutschland kann da- Nnhk gebiet dr» freien, wenn »S sein Fiimnzlnftrm reorganisier, und eine solide Basis schass«, nm eine internationale Anleihe sichern, deren Ertrag sür den Wiederaufbau bestimmt ist. Frank, reich ist einmütig darin, die Garanti-, die das Ruhr» gedie« darstellt, vor diesem Augenblick nicht anszugebcv. PsiucarS fühlte sich auch bernsen, die Korrespondenten vor der deutschen Propaganda zn warnen, die bcbanpte. Frankreich vergeude nngchrnre Summen sür die militärische Besetzung deS RnhrgebielcS. DaS sei vollkommen falsch. Frankreich habe nicht einen Soldaten mobilisiert, sondern nur über die Soldaten verfügt, die schon nntcr d » Waffen sländcn. Ihre NnlerhaltSkostcn an drr Ruhr seien kanm höher, als w.e in Frankreich. Denn der Transport der Lebeismittel nnd sonstigen GrbrauchSgcgcnslände sei nicht sehr beträchtlich. tW. T.B.) Frankreich verwirr! Englands ösfenlliche Meinung. Piri'er FriedrnSsühler? London. SO. Fan. Drr Pariser Berichterstatter des »Dail» Ellrrnicle" schreibt: Die iranzösilche Regierung würde gern 'Verhandlungen mit 21 erlin ein- leiten, um von neuem das gesamte NeparalionSprobkem zn erörtern unter der VoranSletinng. das; Deutschland nvzwei- dentig leine Absicht bekunde, die im Ver'ailler Vertrag nled'n, «.'legten Berpslichtiingen zn gchten nnd zn erfüllen, »nd das, Deutschland jcrucr die ersten Schritte tue. um einen wirtschaktliche« Friede» »»s«a»h, z, dringe». Fr«»<» reich sei. wir der Berichterftatier weiter «»ssithrt, irtzt drrett. zu «»re», wa» Deutschiand »» lagen d«d«. Es wünsche «» er» fahre», »h D«ut!chia»d di, Gaboiag« »«d »»der» Methode« passive» Widerstande» ausgede» »nd einer Konseren» in der RevarationSsrage-«stimmen werd«. >W T 211 Pari». »0. Jan. Der rngltlchr Bollchaster t» Part» ist heute uach Londoo adgrretst. «W. T. B.» Ein deutscher Aommenkar. Berlin. 8». Jan Drr Meldung dr» .Dativ Dhrvnieie* vvn dem angeblichen Vrrhandlungswiüen der französischen Regierung stellt eine Auslassung de- amtltchen W.T.B. die Sliuinir» der französischen Prelle gegenüber, die dt» fran zösische Regierung aussordern, ans dem betretenen Wege weilerzuschrctten. AlS <1eilptrl führ« da» W.T.B. svlgrnde klensierung de- «Ech^ de Part»" an: »Die Isollerung de» Ruhrgebtcl» ist rlne klrbett aus lange Sicht, die wir methodisch zu Ende führen mllssen. Wir bauen nicht sür Monate, sondern für Jahre." Zu dielen Meldungen, die sich gcgcnleltta ergänzen und keinen Zweisel über btr Absichten der französischen Negierung lassen, sühn da- W. T B. au»: Wie stellt mau sich Verhandlungen »or. die von der Bor» an-setznng der Fortdauer der Ruhrbcsctzung anSgehenV Ganz tm Einklang mit der Haltung der sranzösischrn Prelle hat Herr Potncarü leibst da- Wort ergrissen. um sedea Gedanken an Verhandlungen zu Boden zu schlagen. Unter vdll'.aer Preis» gab« seiner Rote über die Fngeuieurmissiou lästl er letzt wissen, das, di, sranzösischrn Truppen im Nnhrgrbie« bleiben werden, «Ich, nm die Fehlmenge« an Holz und Kohl« ans» znbriugen. sondern nm die Durchs tznng deS ganze» fran zösischen NeparatlonSplaarS sicherznstellen. Im Sinne seiner vertragswidrigen Psändervvlttik will er ictzt daS Ruhrgebict genan so wie da» b.srtzlc Rheinland al» Pfand fllr die Er füllung der französischen Ansprüche behandelt willen. Er will mit drr Räumung de» Niihrgrbiet» erst beginnen, wenn Deutschland durch die Regelung leine» FinanzinstemS die Basis für die Erfüllung der ReparnlionSschuld geschassen, wenn eS mit den zjalilungen begonnen nnd dle vereinbarten Liefe rungen bewirk! habe. Diese Voraussetzungen sind so zwei deutig formnliert. dak Poinearü sie Interpretieren könnte, wie c» tl»n beliebte. Er nimmt schon hente lilr die Psandnohme eine Dauer von süns Fahren in Aussicht. Zugleich b'tont er wieder die vertragswidrige These, das, die 1.1 sährige Be» setzungSperiode sür daS Rheinland noch gar nicht zu lause» begonnen habe. Die» ist der Kern der Pvincarölchen Erklärungen; sie zeigen dentllch. wie eS gemelnt ist. wenn man in Frank reich die Bereitschaft versichert. Deutschland anznnörrn Will sich daS denische Volk damit abslnden, das, der acgenwartige Zustand verewig« wird, das, nnser Arü.itS» »ad Fndustrie» zentrnm -vier der sranzötzschen Militärgewat« bleib», daß die sranzSsische Fndnstrir Herrin der denische» Bodenschätze nnd der deutschen Werte werde, so mag ca den ersten Schritt zn Vrrlmndlnngen «nn. den Paris nach drr Darstellung des „Dallv Ehronlcle" angeblich erwartet Fn diesem Sinne »ins; verstanden werden, ivaS man in Part» Bei handlungS- bereitlchast zu nennen beliebt. Die Ausgabe dcS deutschen Volke» wird eS sei», die Rechnung deS Herrn PolnrarS sest aü ndrnrcknio zn führen. Erst wenn man tatsächlich in Frankreich zur Einsicht gckcmmcn ist, das, PolncarSS Nnhraltion nicht nur ein Unrecht, sondern auch ein Fehler gen-csen ist. der gntgemacht werden mnb. erst lann wird der Weg zu Verhaudluugcn frei sein. Li? Zerrüttung des Eiseubahuverlehrr unter der Gewaltherrschaft. De? Abschluh des Abfchriiinlngsristges. G r l s c n k i r ch e n, 80. Fan. DaS Post» nnd Tele» graphcnam« in Esien verharrt noch im Streik. Drr direkte Rachrichtenoerkehr von und nach Esten ist nnterbnnd.n. Die gestern in Essen verhafteten Gewerks chastSsührer des Post- »nd TelrgraphenpersonalS sind in daS unbesetzte Gebiet' abgcichoben und ans sreier Landstras, e auogesrj; t morden. Bürgern, ei st er Strinweper ans Lütgendortmund ist verhalte« worden. Fm Laus« de» gestrigen Tages sind weiter folgende BahahSie besetzt worden: Blankensteinbnrg, kllankenstein. Herbede. Bommernthal, Zlommern nnd Vorhalle. Damit ist die Linie, dle nm daa Fndustriegebiet von Lünen nach Westen über Düsseldorf nnd dann im Süden dcS Gebiet» bis nach Vordalle nm daS ganze Fndustriegebiet gezogen Ist. geschlossen worden. Fu Betrieb sind nnr noch die Linien Hagen-Heugstri über Dortmund nach Lünen und die Bahnhöfe innerhalb de» obigen Ringes. Aibcrdcm ist noch frei dle Strecke nach Dorsten, die die Verbindung über Reset nach Holland aufrecht« erhält. Bei der Besetzung deS BahuhrscS Bommrrn haben > die Franzosen die dortige» Beamten an» ihren Wohnungen gewiesen, die geräumt werden mutzten. lW T B.» Ellen. S» Fan. Hente mittag wurden der Reichs»; bahndirrktionSvräsident Fahn und sein erster Vertreter, Oberbaurat Pusch, von den Franzosen i ver!»aftc« und unter militärischer Bedeckung im Anto abge,! führt. Sie wurden vor Lüdinghausen wieder abgeietzl »nd befinden sich ans der Reise nach Münster, ilm 'S Uhr wurde von der Besatzung die Reichsbahndirektion gesperrt. Die Beamten dursten zunächst wohl in das Haus hinein, sedoch wurden sie nicht mehr herauogclaste«. Seit 7 Uhr abends werden auch leine Personen mehr in da» Gebäude hinein» reinsten. Innerhalb des GebändrS sucht man mit mehreren Patrouillen zn je sechs Mann mit ausgeps.anztrm Leiten» gemein: die übrigen Oberbramicu. Verhallet sind bis setz« Oberregicrungerat Sicht steig, der die Vertretung des Präsi denten iibcrncmmen hatte, weiter Oberbau rat BerghanS nnd Baurat Grcwcl. Vor dem Amtszimmer des Ober» rrgierungsratS Breuer, des ObrrbanratS Bscrath und deS RegicrnngsraiS Mcner sind Doppelposten ansgezogen, nm anch diese Herren zu verhaften. Sie mären aber nicht anwesend. ,W. T. B.s Eisenbahnerslreik im DireklirnskeziirkMaiiz Mainz, 80. Fan. Heute mittag kurz uach 1 Uhr wnr.«! der Mainzer Hauptbahnhos nnd die Belr.ebestelle« eruen«, militärisch besetzt. Als Antwort daraus erfolgte nn» gesäumt die Einstellung jeglichen Betriebes. Der Eisenbahnverkehr rnht seit etwa 8 Uhr nachmittag» voll» ständig. Vor dem Bahnhof saminelle sich eine nach Tnnlendcn! zählende Menge. Wie es scheint, entwickelt sich ein Autovcr« kehr mit der Umgebung. Fnzwischcn mühen sich aus dem" Hauptbahnhos sranzSsische Mititäreisenbahncr ab. den Betrieb wenigstens z»m Teil in Gang zu bringen. Bisher sind aber diese Versnckx vergeblich gewesen. Fn der Stadl sind dle tollsten und einander widersprechendsten Gerlichte verbreitet, ein Umstand, der durch das Verbot der meisten Zeitungen verschärft wird. iW. T. B.s Frautsur« a. M.« 80 Fan. Sämtliche Bezirksleitungen der Organ salioneu der Beamte» »nd i rbcltcr im Eisenbahn» dirrktionsbezirk Mainz habe» die sosortige Rieder» lrgiiag des gesamte» EisenbahndienftrS im be, setzten Gebiet der Eilenbahndirektlon Mainz an» geordnet. Sich rem Bcrnrhmen nach wird die gleiche An ordnung sür den 'Bezirk LodwigShase« gctrossea werden. Wie von der Eiscnbahndirekllvn Frankfurt mit» geieili wird, wird der Verkehr Frankfurt—Darmstadt von dieser Maßnahme nicht belrossen. <W. T. B.i Lahmlegung des Eifeibahnverkehrs in Düren. Düren. 8». Jan. -US am 27. Januar bekannt wurde, datz der Regiernngdpräsidenl von Aachen. Tr. Rombach, früher Landrat in Düren, anSgciviese» sei nnd den Bih.ihof Düren passieren würde, sannnrlte sich eine nach Tausenden zählende Menschenmenge an. Die französische Be» satznngsbehörde bot Koloniaiirnppcn aus, dir mit aus- gepflanztem Seitengewehr die Menge zerstreuen sollte. Als drei Personen vcrhastet wurden. beOiächtigte sich der BolkS- menge grotze Erregung und die drei Verhafteten wurden schließlich wieder srcigelasten. 2iertrctcr der Sisen- bahne' hatten unterdessen dem französischen BahahofS- kommandanien folgende Forderungen gestellt: l. Sofortige Zurückziehung sämtlicher Wachen aus den Bahnhöscn. 2. Sofortige Räumung de» WartesaalcS dritter und vierter Klasse von kricgSmäsitg auSgerllstctrn Kolonialtruppen 8. Genugtuung sür einen im Dienst mißhandelten nicht uniformierten Eilenbahnbcainten. der von einem sran- zösischen Gendarmen einen Schlag i n S Gesicht erhalten hatte. Außerdem wurde die Erklärung abgegeben, daß dir zum Abntarich bcreilgehaltenc» Truppen durch französische Eisenbahner unter keinen Umständen nach dem Ruhrgebict befördert werden dürsten. Der Bahnhosskommandant lehnte nach w'cderholten Verhandlungen die Forderung.« ab, woraus sämtliche Eisenbahner brschloffen. den Dienst uieder- zoicgrn. Daraus wurde von den Franzosen der Bahnhof und die Stellwerke militärisch besetzt «nd die Eisenbahner ans ihren Dicnsträumen vertrieben. Die Franzosen versuchten alsbald mit ihrem eigenen Personal den Dienst einznrichten, wobei sie die W ichen, mit der.n Handhabung sie nicht ver trau« sind, abbandrn und verkeilten. Der in Richtung Köln verkehrende Personen,,ug l1L>1, der bei Ausdruck» deS Streiks aus dem Bahnhof Dlire» von dem deulsckxn Personal »er» las en werden war. wurde nach dreistündigem Bemühe» von den Franzosen weitcrgrsührt. Er endete jedoch aus einem Rcb.'ngleiS im Rordbahnhos Dsircn. wo er liegen blieb. Köln. 8». Jan. Vvn Koblenz wird gcnieldei, datz der Bahnhof militärisch abgelpcrr« ist nnd datz die Franzosen rangiert Hallen. «W. T. B.s Die französischen Pläne. Paris. SN. Ja», lieber die Beiatnnq der französischen Machthaber im Düsseldorfer „StckRho," verlaulci hier, daß ln erster Linie die Frage dcS E i k e n b a » n r r st r e i t - Im besrvlcn Gebiete besprochen worden ist. Trotz der schlechten Erfahrungen, die man in diele» Tagen gemacht Hai, glaubt man ans sranzösischcr Leite, ml« «000 Eisenbahnern und Zollbeamten die Riesenarbeit bewältige« zu können. Ter französische Plan geht dahin, mit Hilfe der französischen Eisenbahner zunächst die Hauptstrecken in Gang zu bringen. Alle drntscheu Beamten, die sich weigern. Dienst zu tun. lallen auögewicseu werden. Ganz ähnlich will «au mit den Zollämtern und ihren Braunen verfahre«. In die Produktion soll nicht mehr cingcgrissen werden, da man hvsst» durch die Kontrolle deS Bahnverkehrs «nd der Zölle Kok- und Geld zu erlangen. Mn »tt-ß«W»r-ener B«hnh»s»Fomman»>nI. Esten. 20. Fan Die Hauplsorge drr Eisenbahner ist seht dir. daS roll-ndr Material noch vor der Schlirßv.na der Zoll grenze vor dem Zugriss der Franzosen zu retten. 18 der neuen schweren Zuamalchlncn kennten von den Koblenzer Eisenbahnern Ober EwS »nd Limbnra in» unbcsetlr Gebiet gerettet werden. Aul dem Vabnhos Diez versuchte drr fran zösische Kommandant, den Transport anszuhaltrn. war aber gegen die ml« EilzugSgeschwindigkelt beranbraulenden Loko motiven machtlos. Fn sinnloser W»l befahl der französische Kommandant darauf seinen Soldaten, die Schiene« auf- zn reißen. Drr Bahnhos Diez Ist seit Sonnabend nach» mluaa für durchfahrende Züge tnsotgcücsscn unvalsierdar» .
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