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Dresdner Nachrichten : 22.03.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-03-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192303225
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19230322
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19230322
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1923
- Monat1923-03
- Tag1923-03-22
- Monat1923-03
- Jahr1923
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- Dresdner Nachrichten : 22.03.1923
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tätige» Mitarbeit ««» »»«trolle »er «r»elte«de« Mallen auß er halb de» Parlament» Pattgesundei». Gtva! recht».) Dieser Umstand erleichtert der K. P. D. die Zu stimmung zur LLalil de» sozialdemokratischen Mtntfter- präsidrnten. Die Mitarbeit der proletarischen Massen an den Grundsätzen der neuen Negierung verpflichtet dieselbe, die erste Voraussetzung ihres Bestände» und Erfolges ohne Nück- sicht aus daS Bürgertum zu erfüllen: Unmittelbare Zusammenarbeit mit der Arbeiterklasse ansterhald de» Parlament». Der Kampf gegen die fortschreitende und täglich brücken der werdende Osieniive de» Kapital», die Niederwerfung de» Faschismus, sowie der Kampf gegen Wucher und Teuerung verlangen gebieterischer denn je die Bildung der proletarisch:n Si»l,eikosrvul. Die sozialdemokratische Negierung must sich auf diese Kampsfront innerhalb de» Proletariats stützen oder vor der Bourgeoisie kapitulieren. Die proletarische EinheitS- sront im Kampse gegen die besitzend.- »lasse must in Lachs"! endlich geschlossen worden durch die Aufstellung eine» prole- tarilchcu Programme« sitr eine Arbciicrregicrniig durch einen Be < r i e b S rä t e k o n g r o ki. Die K. P. D., die imiucr an der Seite der unterdrückten Proletarier als Todfeind der bürgerlichen Gesellschaft den Kampf um die LcbcnSeristenz der audgebeuleten Massen der Arbeiter. Angestellte» und Beamten «nürt, wird auch in Sachsen zielbewnstt und rücksichtslos sür die Srrichtuug der Arbeikerrchierung weiter kämpscn. tlln. rüde und Widerspruch recht».> Nach dem Wahlakt erklärt der Präsident, dop Dr. Zeigaer ml, absoluter Mehrheit gewählt worden sei. Kr sragt ihn. ,ö er die Wahl anuchme. Dr. Zcigner : Ich danke für daS Vertrauen, das mir die Mehr,al,t de» Hauses ausgesprochen bat. lLcbhaste Zurnse sou rechtS: Vertrauen?! Die folgenden Worte bleiben bei der großen Unruhe im Hanse unverständlich. Die Ab, geordneten beider Rechtsparteien verlassen den Saal.) Es folgt die Bcrcidignng des Ministerpräsidenten. Dr. Zelgncr leistet de» Eid. indem er die Worte spricht: Ich schwöre Treue der Bersassuug. Damit ist die Tagesordnung erledigt. Der Präsident schlicht die Sitzung. Nächste Sitzung: Donnerstag, 10 Uhr. Tages ordnung: Kapitel deS Nackt! agöetats. «5> P», L »-« o FrauzöflfcherSchtvirrdel über dieRuhrausbeutung Angeblich «berrnfcheab günstige ResuUalr. — Reue Verlbgenheiien »er franzüfischen Pr»pag««»a. «rmiillnng »«» S«eel»»Aileniäler». — Besetzung »er Brüche« über den Rhein»Lerne-«tznai. Meliere »assenverhaslun-en. Phanrasttsche Zahlen Le Lroequers. tLigner Drahtbertchr der »Dresdner NachriLte»*1 SD 6 S Bucks Abschied — Dr. Zelgriers Amtsantritt. Der bisherige Ministerpräsident Buck hat sich Mittwoch nachmittag von den Beamten und 'Angestellten der ihm un mittelbar nnierstchenden Behörden der S i a a t S k a n z l c i und Sem Ministerium der auswärtigen An gelegenheiten verabschiedet. Er stattete alten Damen und Herren seinen Dank für die treue Mitarbeit ab und gab der Hoffnung Ausdruck, daß sie daS ihm gegenüber bewiesene große Bertranen auch seinem Amtsnachfolger gegenüber fernerhin betätigen möchten. Namen» der Angestellten und Beamten sprach Ministerialdirektor Dr. Schulze dem schei denden Ehef den ansrichtigen Dank für daS Vertraue» und Wohlwollen aus, das er jederzeit allen seine» Mitarbeitern bewiesen habe und bat den neuen Ministerpräsidenten, tni Sinne seines AmtSvorgängcrS, ebenfalls allen ein gerechter Vorgesetzter zu sein. Der neue Ministerpräsident Dr. Zeigner sprach in seiner Antwort seinen Dank für die Begrüstinig und im An schluß daran die Hoffnung ans. das, daS bisherige vertrauens volle Mlteinanderarbciten auch weiterhin zum Wohlc der ge meinsamen Arbeit niidancrn und dast ihm beim Abschied der einst der Dank mit derselben Wärme cntgegenklingen möge, die beute seinem scheidenden Amtsvorgänger gewidmet wor den sei. Wettere neue W«c im Posten Wcmner in der Negierung. deS Ministeriums des Innern ein « r-: tzechiel eintritt, indem, wie schon gemeldet, an Stelle Lieb mann treten soll, neu besetzt, und zwar mit LtiüiisttS der b'aii-tagSak>geordnete wird auch das ArbritSminislcrium dem wzialdemokraiischen HanStagSabgeordnctcn Graupe, GeschästSsiilner in Zwickau, dem der jetzige Arbcilöministcr Riskau weichen muß. Als 'Nachfolger Dr. ZcignerS im Justizministerium wird der von Dr. Zeigner vor noch nicht zu langer Zeit ernannte Leipziger AnuSgerichtSpräsident Genosse Neu genannt. In ihren Aemtern bleiben, wie die „Dresdner VolkSztg." meldet, die Minister Fellisch (Wirtschaft), Fletßner (Kultus) und Held! (Finanzen). . Die ZukuiislHmelodie -er sächsischen Aommuniüen. Aus wie tönernen Fußen die neue sozialistisch-kommu nistische Einheitsfront und die von ihr gestüttte Ncaiernng steht oder neben wird, zeigen Ausführungen des„KämvscrS". die eine fatale Aelmlichkeil mit Drohungen gn die V. S. P. D. aus- weisen. Lassen Sie Sozialdemokraten sich tatsächlich in der vom Leitorann der Kommunisten nngedeutcten Weile gängeln, so werden sie in kürzester Frist in schwere Disserenzen mit ihren eigenen Wählern kommen. Daraus dürste schon ietzt die überaus vielsagende Tatsache blndenten, daß bei dein Wahlgange um Zeigner ein Sozialdemokrat trotz strengsten FraktionSzwanaS es sich nicht hat nehmen lassen, keine Stimme für die bürgerlichen Kgudidglen nbzugeben, die über eine Stimme mehr verfügten, als bürgerliche Abgeordnete an wesend waren. Tie AuSführiinaen deS „Kämpfers" besagen p. a. folgen des: „Eines kann schon heule gesagt werden: Die Kommu nistische Partei wird bei der praktischen Durchsetzung der >lon- trollansschüsse. der Abwehrorggniiationen sowie der anderen Punkte des Abkommens auch nicht den geringsten Ab strich z n l a s s e n. Viag die Bourgeoisie »och i'o heulen und die Knvitalistenregicrung Enno anrnsen. Jeder Versuch, die Dnrchsiihrnng der vereinbarten Nichtlinien zn bintertreiben. müßie sofort die Eristsnz der sozialdemokratischen Negierung in Frage stellen. Den Kampf um die Arbeiterreaiernng darf die jetzige Lösung der NegierungSkriie keineSiallS verhindern. Die neue sozialdemokratische Negierung muß erst den N n ch w e i S e r b r i n g e n, daß sie die Bewegung der Masten sür die Erhaltung ihrer Eristenz fördern und bedingungslos kür alle proletarischen Lebensiorderunacn eintretcn will. Wir erwarten, daß dies bereits in der NeaicrnnaScrklärung klar zum Ausdruck kommen wird. Tie neue Negierviia must klar und unzweideutig sagen, wie sie zu den brennendst"» Fr"»'» des proletarischen Kampscs steht. Bor allem: Zum Acht stundentag. zur Arbeitölvsenfrage. zu der Politik der Kapita- llstcnregierung. zu den Kontrollausschüsten und Abwehr- organisationen. Die sozialdemokratische Negierung hat eS selbst in der Hand, daS Verhalten der kommunistischen Frak tion zu bestimmen. Wir warne» die VZPT. bereits heute vor dein Glauben, daß die Kommunistische Partei sich durch ihre Richtlinien an sie gebunden suhlt oder nar. daß sie niif Grund der Vereinbarungen einen Freibrief sür «ine Politik L l» Buct-Livinstt erhalten hat. Die Kommunisten endgkilllg entlarvt. Dresden, 21. März. Dem Telunion-Sachsendiciist wird ge schrieben: Drei Führer der Nuhrarbciter erstatteten in einer Versammlung sozialdemokratischer Funktionäre in Berlin Be richt über die Situation ES erregte ungeheures Aussehen, dast einer dieser Führer folgendes über die Kommunisten als Kumpane der Franzosen mittetlte: «In Bochum gehen die Kommunisten beim dortigen Kommandierenden General aus und ein. Tie führende» K. - P. - D. - Mitglieder Falku». Ktef- haber und Bronzlo sind sogar mit dem französischen General im Auto gesehen worden. Nur Lariam mluuae» Kleide« Paris, 2«. März. Der Gcrkehrsminister LeTroeguer. der beute von einer Inspektionsreise durch da» Ruhraebtet zurückgekommen ist. versichert, dast die in die Wege geleitete Abfuhr von Kohlen und Koka von den Halden über raschend all listige Nesiiltate lieferte, daß man spätestens btü Ende der Woche in der Lage sei» werde, täglich :!OtiO Domieii abzufabren i!> und-dast diese Menge mit jeder weiteren Woche um lM> Tonnelt gesteigert werden könne. Selbst tn hiesigen industriellen Kreisen beurteilt man jedoch nach den mit solchen Zusicherungen gemachten Erfahrungen den Optimismus des Ministers mit Skepsis, zumal keine Berech nungen auf der Annahme ausgrbaut sind, dast es gelingen werde, mit einer Reihe privater Zechen z« Vief.rungS, abkommen zn gelangen. Da» EomitS de svrgeS lästt erst heule wieder durch dir Preise die Negierung in der schärfsten Weise angreifcn, die Infolge ihrer Schwäche und des Mangels a» Energie trotz eines OkkiipatlonSkorpS von l»»l)t)i) Mann unsähig sei. auch nur einen Bruchteil der gcwalligcn Kohlen- mengen de» Nuhrgebieteö nach Frankreich abznsühren, obwohl sic wilic. dast dir Schwerindustrie des Landes sich tnfolae KokSmangelS in kritischer Lage befindet. Da eS Le Trvcguer in seiner Erklärung weiterhin so dar- stcllt. als sei e» ein Erfolg der französischen Politik, daß im Nuhrgcbiet eine Million Tonnen Kohle und LZ«>i«>I> Tonnen KvkS nusgestapelt seien, dle nun abtranSportiert würden, er klärt W. T. V. folgendes: Wenn zurzeit IllSlicritl Tonnen Kohlen und SüOlltlO Tonnen Koka ini Nnhrgebiete auf d^n Halden liegen, so ist daS nicht ein Ergebnis, das von b.n Franzosen erzielt wurde: sondern diese Kohlen- und KokS- tnengen sind bisher von den Bergarbeitern freiwillig ge fordert worden. Diese Förderung hört auf jeder Grube auf, sobald die zwangsweise Abbeförde rung erfolgt. Fm übrigen ist die Abbeförderung «it Hilfe sranzösiicher Arbeiter unter bewaffneter Bedeckung bisher nicht über 160 Tonnen täglich HInauSgcgangen. DaS lst »och nicht l Prozent der deutschen freiwillige« Lieferung vor dem ll). Januar IVS8. Dle französische Vllan; de» Ruhrftrelchs. Paris, 2l. Marz. Die Liga fsir Menschenrechte veranstaltete gestern abend eine Protestversammlung gegen die Ruhr, besetz»»-,. ES sprachen Professor Anlard »nd der Chef- rcdaktenr dcü „Oeuvre" N o b c r t de Ioovenel, der die wirtschaftliche Bilanz der Besetzung dahin zog. dast nach der Ansicht VouchcnrS man in drei Jahren und nenn Monaten die selbe Menge Kohlen und Koks aus dem Nuhrgcbiet erhalten werde, welche die Deutschen vor d m l. Januar 1VL) aelicsert hätten. Ferner sprachen der sozialistische Abgeordnete Noutet und der clsassische Abgeordnete G r u m d a ch. ES wngdc eine Tagesordnung aiigcnummeii, welche die Politik der Negierung im Nnhrgebiete verurteilt und verlangt, daß, dle Lösung der Neparatioiissrage >'»d der Frage der interalliierten Schulden dem Völkerbünde übertrage» werden soll. tW. T. B.) Französische Vüqenvropaqan-a. Berlin, 2l. März. Die französische Propaganda im Ruhr- gebiet treibt neue Blüten. So wird in Essen durch Aushang unter anderem die Lüge zu verbreite» gesucht, dle Firma Krupp beabsichtige, ans einen Monat die Arbeit cinzustellcn. Dieser Schwindel Ist von der Firma Krupp sofort deinen- ttert worden. Wetter verbreitet die französische Propaganda, Graf W cstarp habe die Einführung der zweijährige» Tienst- zcit beantragt, die Amerikaner würden Deutschland keine Lebensmittel mehr liefern, und ähnliches. I» der gleichen Nichtnng bemüht sich die HavaS-Agcntnr. Lügenmcldunge» zu verbreiten, wie zum Beispiel die. dast die Beziehungen zwischen Bevölkerung, Behörden und BesatznngStruppen sich beträchtlich gebessert hätten. Tic französische Propaganda erstreckt sich auch ans das Innere Deutschlands. Hier arbeitet sie i» anderer Weise. So find in Dresden Arbeitslose von sranzSsischen Agenten unter der Vorspiegelung angeworben worden, sie würden im Rnhrgebiet Arbeit erhalten. ES ist bringend er forderlich, dast alle Arbeitslosen gewarnt werden, sich auf die Angebote Unbekannter bezüglich Arbeit im Nuhrgcbiet etn- znlassen. lieber den angeführten Dresdner Fall sind nähere Einzel- beiten bisher nicht zn ermitteln gewesen. lD. Red.) Der in Paris verhaftete Kommunist hölleia tm Hungerstreik. Berlin. 21. März. Der in Paris verhaltet« kom. mnnlstiiche NcichStaaSabgcorhnetk H ö l l e i n hat nach einer Meldnna de, „Bosi. Ztg" vor dem Untersuchungsrichter dagegen protestiert, daß er nicht als politischer, sondern alSgemcinerVcrbrecher behandelt werde. Er erklärte, daß er von heute an den Hungerstreik beginnen werde, wenn er nicht ln die politische Abtetluna deS Gefängnisses übergesuhrt würde. Der Anschlag aus Smeeks ausqeklörl. adln. ri. ««rz. «le da» rs. r. v. hör«, ist «» dar Kßlner Polizei nelunaen, den Aaktdlaa neecn Smerts auszu» klär«» nnd dt« Persdnltchkeit de» Täter» feltz», stellc«. Rädere Annaben können, n« de« Gang der Unter» such««» nicht z« aesährbe«. znrzett nicht acmacht werden. — Nach de« tn der Wodnuna de» Täter» voraetnndenen Papiere« scheint «» sich nm einen fnnendlichen Phantasten z« Handel«. Der «nIAäruntzdarbelt der amtliche« Gteäen sta«. den um so gröber« Pchmteriaketten entgegen, al» jeder Anhalt für die Vcrlönlichkcit de» Täter» kehlte. Welchen Apparat die Nhrlnlandtommission zur Unter suchung des SmeciS-AiieittaiS auszubicten gedachte oder viel leicht auch »ach Auiklärung der Tat »och gedenkt, zeigt folgende Meldung: Paris, 2l. März. Der Vertreter der Agentur Hava» tn Koblenz meldet, die Interalliiert« Sthctiilandkommissio» hgbe bcschlvsseu. ihren Vertreter in Köln und den Oberbefehlshaber der englischen BcsatznngSarme zur energische» Be- tretbung -er Untersuchung des Anschlag» gegenSmeetv anfzufordern. Dabei hätte» sie den von der Familie und dem Sekretär deo LmcclS gemachte» Angabe» zu folgen und sämtliche ersorderliche» Haussuchungen und Verhaftungen vorzunchmen, namentlich «nter den Mitgltrber» der ANdentlchen Vereinigung und den Rcdaktenren der natio, nalsozialistische» Blätter. Wen» nötig, sollte» auch bet de» P v l t - c i b e a m t c » Untersuchungen aiigcstcllt werden. Diese müstte» unter Umständen als Mitschuldige in den Ankiogezustand versetzt werden, da durch thr absichtliche» ver, sagen da» verbrechen und die Flucht des Täter» begünstigt worden seien. Ferner muhten, wen» elwaS Anlaß da,» geben sollte, die Direktion und dir Beamten der Telcplionzentrale einem Verhör unterzogen und auch sie unter Umstände» in de» Anklagrziistand versetzt werden, da seit mehreren Tagen Smeet» sämtlich« Fernsprechverbindungen abgeschnitten worden seien, so daß er austerstande war, Hilfe hcrbriznrufen. Ans Vorschlag deS belgische» und französische» Oberkvmmtsiar» habe die Interalliierte Nheliilaiidkominilsivn ferner beschlossen, die deulsche Polizei tn dieser Aiiaelegenhett ak» unzu ständig zu erklären. Die Rhclnlnndkvmmlssion habe sich im Anschlnh daran mit dem Plane besaht, ähnlich wie dies tn Oberschlcsic» im Mat !l)22 einstimmig von der englischen, fran zösischen nnd italienischen Oberkominlssivn beschlossen wurde, ri» militärisches Sondergcricht rinzurichtcn. tW.T.v.) Eine neue Dlockadelinle. Ellen. Ll. März. Im Nuhrgcbiet haben dle Franzose« mit der Besetz >i n» der Brücke» über den Nhela — Herne-Kanal eine neue Blockadelinie errichtet. Die jraoiöfisckw Untcrkommission Esten deS FcldriseiibahnchesS gibt bckauut. dast an den Kanalbrllckcn Sprrrposlcn eingerichtet sind. Diese Sperrposten halten alle Kohlcntrausportc aus »nd lasten sie nicht durch. Vorläufig werden auch sür Italien und Holland bestimmte Kohlcutranoporte nicht durchgelaste». Induslriespronage -er Ingenieurkommission. Bochum. LI. März. An» Esten wird berichtet: Gelegent, llch der schon vor einigen Tagen gemeldeten Besetzung der A n g n st-T h >, sse n »H it t t e durch die von einem starke« belgischen Truppenanfgebot begleitete sranziisilche Ingenieur, Mission wurden aus mehreren Lagerplätzen phoioara« phische Ausnahmen der Bestände an Kohle, der Halb- nnd Fcrtlgfabrlkate gemacht, obwohl die Werkleltung ent schieden dagegen protestierte. Ganz besonder« Anlmerks*«- kelt widmeten die Mitglieder der Mission den Neu» anlage». die die August-Thnsteu-Hütte zurzeit al» Ersatz sür die verlorcngcgangencu Hagendinger Anlagen errichtet hatte. Die Mission machte in grcstcr Zahl photographisch« Ausnahmen der Bestände, die bet der Kürze der Zeit natur» gemäß nur tn oberflächlicher Weise ersolgrn konnten. Der Hauptzweck dieser Eingriffe war zweifellos, einen Sin, blick in die Produktion» Möglichkeiten nnd die technischen Neuerungen des Betriebes zu gewinnen. lW. T. B.j Neue umfangreiche Berhasknnqen. LubwIgShasen. 21. März. Die Verhaftung de» Aba. Körner, des Vorsitzenden der sozialdemokratischen Partei tn der Pfalz, wurde nackt einer bel ihm vvn den Fran/oir» vorgcnommenen Haussuchung auSgekührt. Auch bei dem Vor sitzenden der Pfälzischen Grnvve der Deutschen BolkSvartet. dem in München weilenden Abgeordneten Burger, ist eine HanSsnchnna durchgcsührt worden. Verschiedene Schriftstücke wurde beschlagnahmt Ank-erdcm wurden lll lunar Leute unter dem Vrdacht, einer OsfizlcrSvcrclnIgiina anzngehören. fest genommen, desgleichen mehrere Polizei- und Feuer- wehrosilzlere- Schließlich wurde auch der Staatsanwalt am Landgericht F-rankenthal Innae und der dortiae Gefängnt»- verwalter von den Franzosen verhaltet. Beide wurden nach Mainz abtranSportiert. lW. T. B.) Frankreichs Borstellmgen über die Lösung des Ruhrkonflitts. dir kommunlsttschen unbehelligt.* Hssurschlan- hak als ErskerAngeboke zu machen. Aus einem Leitartikel der „Libertö*. lE lgner Drahtberlchl der „Dresdner Nachricht« «".) Paris, 21. Mürz. Der Leitartikel der „Ltbertö" beschäftigt sich heute abend mit einer Mission, die der deutsche Kanzler C n n v dein Schweizer Bankier Leopold DuboiS angeb lich zur Einleitung vv» Verhandlungen in der RcparationS- srage anvcrtrani haben svü. Leopold DuboiS, schreibt die „Liberi«", der oft nach Berlin nnd Paris komme, schien ans diesem Grunde als diskreter Vermittler dienen zu können. Dian wisse nicht, was DuboiS sage, wenn er mit Herrn Enno oder mit Herrn Bergmann spricht. Im allgemeinen klinge jedoch daü. waö er hier in Paris äußerte, korrekt, bedacht und genügend objektiv. Indessen könne sich weder Herr DuboiS. noch ein anderer Finanzmann mit Erfolg damit beschäftigen, einen Konflikt, wie den im Nuhrgcbiet, zn lösen. Falls der Kanzler Herrn DuboiS oder einen andere» Schweizer Bankier mit einer solchen Mission betraut haben sollte, vermisse man die nötige Klarheit und Offenheit. Die Berliner Regierung komme zn der Einsicht, dast der Widerstand zu nichts führ». Aber sie wisse nicht, was sie anbiete« soll, an» Furcht, zu viel oder zn wenig anzubieten. Im übrigen «er suche sic nach so vielen provoz crcnden Worten ihr Ansehen zn bewahren. Sic bemühe sich tnfolgcdesscn aus Umwegen, durch die Vermittlung von Finanzlruten, daS zu erreichen, wa« die Verminst und daS Interesse Frankreichs aus politische w. Boden zn tun versuchen, nämlich die Rollen z» tauschen und zuerst z» sprechen. Deutschland habe alk Sr st er Angebote zn machen. Deutschland verlange lrdoch vvn uns, daß wir zuerst unsere Wünsche ändern und dle Summen und Garantien nennen, die eS selbst anbietcn müstte. Warum dieses Geheimnis? ES gebe einen französischen Plan, den Pvincarü in London tm August vertreten habe und den er auch im Januar wieder tn Paris vorgelegt habe. Warum solle Frankreich einen anderen Plan anfstellen, und vor allen Dingen, aus welcher Basis? Wir wissen nicht einmal, so schretbt die „Liberia", was aus den früher bereit» kranke» bentsche« Finanzen seit dem Wahnsinn de» pa lsine« Wider, standeS «nd der Markossensive gewordcn ist. DaS Loch l« deutschen Budget ist gigantisch. Wer »eist, ob der deutsche Kanzler nicht versucht, unser« Forderungen herauSzubekom. »» Hinterher darzulegeu. daß sie tuhaltlo» sind. Wir wüsten uns also hüten, uns die Hände zu binden, um Deutsche lau- gegenüber Lösungen anznrcgcn, die sehr schnell nicht mehl anwendbar oder umgangen werden würden, weil sic den Tat« fachen nicht mehr entsprächen. Die ganze Sachlage drängt un» dazu, eine Unterhaltung bet Tageslicht »nd nach einer klaren Unterweisung Deutschland» auf« zunchmen. Eine Vermittlung in Frankreich „nicht genehm". M London, 21. März. Wie hier verkantet, sind die französi schen diplomatischen Bcrtrrler in mehreren Hauptstädten an gewiesen worden, die Negierungen, bei denen sie aggregiert sind, zu tnsormicrcn, dast eine Vermittlung tn der Ruhrfrage nicht genehm sei. Man nimmt in Londoper politischen Kreise» an, daß die intransigente Haltung der französischen Negierung immer mehr hervortrete, da man in Paris noch immer mit der Möglichkeit einer Kapitulation Deutschlands rechne. Dle letzten Eindrücke britischer Beobachter In Deutschland hätte» aber ergeben, dast daS Reich znm mindesten noch monatelang den srauzösilch-bclgilchen Druck im Ruhrgebiete auöhalten könne. Pari».«. März. Nack einer Meldung de» „New Rork vcrald" an» Washington widerspricht die französische Bot« schalt der Nachricht, der Botschafter Fullerand habe In struktionen erhalten, dem StaatS'ekretär HuabeS zu bedeuten» dast jeder Vermittlungsversuch der Vereinigten Staaten in Paris alS unwillkommen betrachtet werde. lWTB.i Die schwerwiegenden Folgen des Ruhreinbruches sür sie Rrukralen. Rom. 21. März. Nach einer vom „Mondo" in seinem heutigen Leitartikel ausgesprochenen Ansicht wäre di« Stunde für eine nützliche Intervention in der NevarationSsrage setzt gekommen. — „Giornale d'Italla" hält einen allzu engen An schluß Italien» an Frankreich in der Angeleaenstcit der Repa rationen sür vnanaebracht nnd alaubt. Enaland werbe nickt länger der vssentlichen Meinung widerstehen können, sondern etngretsrn müssen. Die wtrischastllche» Folgen de» französisch-belgischen Einmärsche» lnö Nubrgebtet seien für dir Neutralen und für die Verbündeten Frankreich» so schwerwiegend, daß Abhtlse geschaffen werbeU müsse.
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