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Dresdner Nachrichten : 20.12.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-12-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192312207
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19231220
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19231220
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1923
- Monat1923-12
- Tag1923-12-20
- Monat1923-12
- Jahr1923
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 20.12.1923
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88. Vahrgang. ZL LSI Donnerstag. 20. Dezember 1S2Ll Gegründet 1858 «^chlxiIchrM: »«ch^chl«, «-»»»»». I»ni,»r»ch«l-S«mm»>n> mmei: 2VS.1 v» >Ur v«cht,»>»rLltz«: 20 011. lXakao. Le^okolaSe. I(onfltünen. Luckel'v/al'en. kirm, g,y. 1838. » 1k m,I pfhmiivrk.^ GchrlM^iim, m>» ».rlmillr«»« SS'.S. Dmlai o.n Ut»»,ch «, >»> »i^»«. V««ch«».»«U, 10«» «„»mu .. .-. >. .717 1 17 „ n.» «vldmord d,r»chn»I: dt» Ilpcltta» » mm dr»tl, g«Il» » j. für „i.wLrls 3S z. v»mili»n»iu»t-»r v,m IL.>ir.d,»ri.,,2.^1 »,m°n ^ eigen-Preise. «.da0>uz.-,uk'dald 20 4 L. , uo ,nm br.j>. isoz. .ud-'h-I» roo z. VS„t»NL»dkdi d L Uu.«»r>.», «uNrLyl ' ^ - U«»»n.»„» e»r^»t»«» »m.». mchl «'»»».»»,. Bezugs-Gebühr N^,«i^oLMiu.«»»^. . , -I-chdru. nur m« »«N».»r v,»»».,»,,», ».»r »n und k>»ll»n»»Iuch« vdn« » »»«»» v»rau,d«ta»lun-. ^cc//r/ ,,/?Ü/E/5<7//" «Ä «/, Lee^bad« /«k/nmen^ ckai me,>re i-o//ri> Su/e/ecke»/»'»/ /mckek. Le/wa/««/ u^ck X^o///L/^, «io /o,«o «/«i ,/«x«n/e L/»e/«vt r«c/,aer «t«o- an» M/r/^c/r-/^^e/ /^'a/ro§ 2^ U^r/5e/r/ratt55//-Q/6 Reichskonserenz der Ernährungsmmister. Graf Kaniy forderk Förderung -er Erzeugung aus heimischer Schotte. — Die Induskrieprodultte müssen billiger werden. — Die Droiversorgung für längere Fett gesichert. — Koatttlonskrise in Bayern. — Die Wahl -es sächsische» Ministerpräsidenten aus sozialistischen Antrag vertagt. Lie beginnende wirtschaftliche Entspannung. Berlin. 1V. Dez. Im Nctchöministerium für Ernährung und Landwirtschaft traten am Dienstag nnt.r dem Vorsitze bet NetchSmtnistcrS Grasen Kanitz die Ernähruiigs- und Lindwirtschaftsminister zu einer Beratung zusammen. Der Minister gab einen lleberbllck über die Entwicklung in den letzten Wochen und Monaten, die znnSchst zu ganz besonders schwierigen Verhält nissen und dann zu einer Entspannung geführt haben. Sr verwies aus den Verfall der Währung und der üauskrast der Bevölkerung, die bei dem stehle» eines auch nur einiger» Matze» bestärrdigru Zahlungsmittels und geordneten Zah- lnngSverkehrS um so mehr zu unhaltbaren Zustand:» führ te«. als die Einrcchnnng eines Goldrisikobctrageü bei den Zwischevstelleu di« Preise auherordeuillch stei gerte«, obwohl die Produkte beim Erzeuger selbst, beim Landwirt, diese Preissteigerungen nicht mitmnchtcn. Der Minister verwies weiter aus die Schwierigkeiten, dci sich dar aus ergaben, das, die Markenbrotversorgiing zu einem anhci- ordentlich ungünstigen Zeitpunkt ihr Ende fand, und auf die Verdienste, die die RelchsgetrcidcstcNc und ihr Leiter, der Präsident Merz, sich bei der Vewülllgung dieser Schwierig keiten erworben habe». Die jetzt etngctrctene Entspannung ' dürfte aber nicht dazu führen, den Umstand zu vergessen, das, Lie Ernährung der Bevölkerung nnr durch die Zuschüsse aus dem Auslände sichergcstcllt werde», die bei der Finanzlage des Meiches »nr aus dem Wege des Kredits b:- Ichasst werden konnten. Sie dürfe weiter nicht dazu führen, die Grundlagen unserer Ernährung, die Erzeugung aus hei mischer Scholle zu vernachlässigen. Es müsse alles getan werden, «m die Produktion z» erhalten und zu erhöhe». Dazu gehöre auch, dah die eingctretene Preissenkung in stärkerem Matze bei den I n i>» st r i c p r o d u k t e n Platz griffe, weil sonst di« Landwirischast in eine unerträgliche und für die Allgemeinheit schädliche Situation komme. Die Verhandlungen der Konferenz betrafen znnächst die allgemeine, sowie die Lage der Broiversorgnng. Hinsichtlich der Brotvcrsorgnng wurde in Len einleitenden Referaten dargelcgt, welche Mengen die Reichs-Gckrcidestclle in den letzten Monaten abgegeben hat. Die Meng.» waren beträchtlich und gingen zeitweise über die Anforderungen während der Markenbrotversorgiing hinaus. Gegenwärtig verfügt die Ncichö-Getrcidcstelle über einen Bestand, der für längere .'seit eine Gesährdnng ausschlies, t. In der eingehenden Aussprache schlossen sich die Ver treter der Länder der Anerkennung sür die Tätigkeit der Neichs-Getrcidestclle an. Von verschiedenen Seiten wnrde nnterstrichen, datz zwischen den Preisen sür landwirtschastllche und Jn- dnstrieprodnkten ein ungesundes Verhältnis besiehe, das ausgeglichen werden müsse. Deshalb wnrde gefordert, datz die Preiskontrolle sortgcsührt werde, um einem neuen Anziehen der Preise entgegcnzuwirkeu. Der Vertreter Bayerns machte dir Mitteilung, datz die A u S f n h r b es ch r ä n k n n g in Bayern in den nächsicn Tagen beseitigt würde. Im weiteren Verlaus wurde die Fett- und Milchversorgung. sowie die stlcischoersorgung und der Viehbestand behandelt. Tic Lösung der sür die Milchversorgung , bestehenden Schwierigkeiten wird nach Auffassung der Kon- sercnz nicht durch Verschärsniig rcichsgesetzltcher Bestimmun gen horbeigesührt werden können. Vielmehr mutz durch an- gcmehcne stestietiung von Milcherzengerpreiscu die Hebung der Milchprodukts»» ans die Friedens höhe angestrcbt werden. Hingegen sei auf eine Verminderung der Spanne zwischen Erzeuger- und Kleinhandelspreis sür Milch und Butters hinzuwirlen, der vorwiegend de» Landesregierungen und den örtlichen Behörden zut.llt. Hinsichtlich der Fett- und Margarine Versor gung ist zurzeit eine Entspannung eingetretcn. Bei der Abhängigkeit der stcttversorgnng Deutschlands vom Aus lände lei zur Sicherstellung der Versorgung die Inanspruch nahme aneländisä^r Kredite unbedingt notwendig. Ein Referat über die Veisorguirg der Landwirlschast mit Dünge mitteln bildete den Schluss der Verhandlungen. iW. T. B.) Kabinettskrise in Bayern. Das bayrische Ermächligungsgesey abgelehnk. An -er fehlenden Zweidrittelmehrheit aescheirert. München, IN. Dez. Im bayrischen Landtage erfolgte hente abend nach kurzen Erklärungen des BaucrnbundsührerS Gtaedele nnd des Kommunisten Acnderl, die sich gegen hie Vorlage auSsprachen, die A b st i m m n n g über das Ermächtigungsgesetz. Abgegeben wurden Ifz Stim me«. davon Si sür das Ermächtigungsgesetz und dagegen Da die notwendige Iwerdrittelmehrheit nicht erreicht ist. gili daS Gesetz als abgelehut. >W. T. V.) * In der der Abstimmung vorangegangenen Verhandlung legte Ftnanzminister Dr. Kranöneck nochmals in kurzen ein dringlichen Worten unter Hinweis auf die trostlose Finanzlage beS Landes die Rvtwcndlgkcit rücksichts loser Einzahlungen und grötzter Opscrbcrcilschast dar. klm schleunigst die notwendigen Matznahmen durchzusühren, sei das Ermächtigungsgesetz ringcbracht worden. Es handele sich in dieser Stunde um Sein oder Nichtsein dcS Staates. Wehe denen, die das nicht erkennen, sie werden znr Verantwortung Sezvgeu werden, linier allgemeiner Spannung wurden die Erklärungen der Parteiführer entgegengenommcn. — Abg. Graf Pestalozzi erklärte für die Bayrische VolkSpartet, datz sic dem Gesetze im ganzen Umsange zu st im me. Auch vor der äutzersten Koiiicguenz, der LandtagSauslösung und Anrufung der Entscheidung des Volkes, werde sie nicht zurückichreckc». Für die Sozial demokraten erklärte Abg, Timm, das, ein solches Er mächtigungsgesetz nur einer Negierung bewilligt werden könne, zu der seine Partei das uneingeschränkte Vertrauen bade. Der Regierung Knllltng könnten die Sozialdemo kraten daS Vertrauen nicht cnlgegenbringen. Auch sie schreckten vor der LandtagSauslösung nicht zurück. — Abg. Hilpert stimmte in einer Erklärung für die bäurische Mittel- und die Deutsche VolkSparlci der Nebertragung Her »vt»e»dig«« Vollmachten an die StaatSregierung zu. Wenn das Gesetz falle, so werde scharfe Abrechnung mit denen gclsalten werden, die ans parteipolitischen Rücksichten daS Interesse des Volkes in den Vvdc» getreten hätten. — Abg. Dr. Dürr tTcm.j erklärte sür seine Fraktion, datz diese, trotz dem sie mit der Politik der bayrischen Regierung, insbeson dere dem Reiche gegenüber, nicht in allen Dingen einver standen sei, dem Ermächtigungsgesetze »»stimme. — Nach kurzen Erklärungen deö BaucrnbundsührerS Stacdeic und des Kommunisten AenderS, die sich gegen di: Vorlage uiSsprachen, erfolgte die bereits gemeldete Abstimmung Uber >aS Ermächtigungsgesetz. Di« sozialistisch Fraktion und der Bauernbund hatten geschlossen gegen das Gesetz gestimmt. Nur der Wirtschastsministcr Mutzt Hofer, der der Frak tion des Bancrnbundes a«»,ehört. gab sei« Sktum sür die Regierungsvorlage ab. Nach der Abstimmung erklärte Abg. Dr. Held sür die Fraktion der Bayrischen VolkSpartet. diese bedauere aus das tiefste, datz cs nicht gelungen sei, die versasiungSniätzige Mehr heit sür das Gesetz aufznbriiigrn. Die Bayrische VoikSpartei werde alles inn, was geeignet erscheine, nm den Staat vor dem völligen finanziellen nnd ivirlsil»asttichen Verfall zn be wahre« und behalte sich vor. einen Appell an die Wählcrzu richten dnrch einen AnsrusznrAnslösung des Landtages. Nach der Ablehnung des Gesetzes dnrch den Bancrnbnnd gelte sür seine Partei der Bauernbund als ausgcschiede» ans der Koalition. Der Präsident schlug hierauf vor. die nächste Sitzung am Donnerstag nachmittag abzuhnlten. <W. T. B.» Die Stellung Wuhlhofer» gllk als erschüttert. München, lü. Dez. Nach der Erklärung des straktlonS- vorsitzcndcn der Aayrischcn VolkSpartet Abg. Held, datz der Bauernbund als aus der Koalitien auSgcschie'ben zu beirachten sei, dürfte die Stellung deö bayrischen WirtsclmstsministrrS Wutzl Hofer im Kabinett erschüttert sein. <W. T. B.s Die MMSrlnmirolle als Druckmillel PoinearSs. Was bet dem jetzt eingeleitetcn deutsch-französischen Meinungsaustausch, den man sehr mit Unrecht bereits zu Verhandlungen zu stempeln bemüht ist. eigentlich herauö- kvmmen kann, ist nach den fast aus der ganzen Linie ab weisenden Antworten Frankreichs und Belgiens kaum noch fraglich. Klar ist nur, das, die Herstellung eines mo.Iu, vivenäi an Rhein und Ruhr die brennendste Frage des Augen blicks für Deutschland ist. aber ebenso klar ist eS auch, das; Poincarö trotz grundsätzlicher Bereitschaft zu weiteren Be sprechungen künftige Verhandlungen mit allen Mitteln er schwert. Dafür spricht nicht nur dir Tatsache, das, Potncar« znr schriftlichen Methode, die notwendigerweise die Meinungs- Verschiedenheiten viel klarer herausarbeitet als sie üb.rbrü kt. zurückgckchrt ist, sondern das bezeugen noch viel einwand freier die vielen Vorbehalte und Hindernisse, dir er aus türmt und die kaum noch einen Punkt übrig lassen, über den er eigentlich verhandeln will. Und wenn er nicht jede Ver handlung von vornherein ablchnt. so will er einmal den Schein vermeiden, das, Frankreich nicht den guten Willen und die friedlichen Absichten hege, die seine Wortführer immer im Munde führen, anderseits hofft er, mit Hilfe derjenigen deutschen Kreise, die bei jeder gnädigen Geste Poincar^S so fort die Lehren der ganzen bisherigen Entwicklung vcra.jscn, und dort Ansätze zur Vernunft erblicken, wo cs sich um tal- tische Manöver handelt, seine Viele um so leichter zu er reichen. Er hat sich in dieser Rechnung kaum getäuscht. Den» obgleich das deutsche Auswärtige Amt mit seinem Sk/ptizis- iiills nicht hinterm Berge hält, bemüht sich die demolrarlschc Presse, die skeptische Rede Ctrcscmanns am Sonntag als eine Entgleisung hinznstcllcn, stellt daS „Berliner Tageblatt" trotz aller „Aber" PoincarSs als Grundnote seiner Antwort das „Ja" in den Vordergrund, während die „Voss. Zig." kogar infolge des „Fortschritts in den deutsch - französischen Be ziehungen den politischen Horizont am Jahresschlus, etwas .lichter" sicht. Die französische Presse aber iaht keinen Zweifel darüber, das, wir von den Verhandlungen nichts zu erwarten haben. So betont der offiziöse „Tcmps", bah die BesatznugS- mächte gute Gründe hätten, „die Neichtümer dcS Rheinlands und des Nuhrgebietö nicht einzig und aHcin für die Wieder- erhcbung Deutschlands hcranziehen 'zu lassen". Das „Oeuvre" aber zeichnet den Gang der Verhandlungen in fol gender charakteristischer Weise: „Wird man vom Rheinland sprechen, so wird Poincarö erklären: Es gibt eine Nhcinland- kommission. Wird man vom Nuhrgebict sprechen, so wird er erklären: Die französisch-belgischen Besatzuiigsbehördci, sind da, man braucht sich nur an sie zu wenden. Pvinearü wird sich daraus beschränken, die Vorschläge der deutschen N e g i e r u n g zu b c s c l t I g e n, die auf die Errichtung eines mocku» vivencii in den besetzten Gebieten abzielen nnd sich nur mit der deutschen Negierung verständigen, um die AnS- bcutung deS Nuhrgebicts zu erleichtern." Man braucht dieser Kennzeichnung der Taktik Pvincarc-s nichts hinzuzusügcn. Er verschanzt sich hiytcr seinen Vorbehalten, die ihm jederzeit die Möglichkeit bieten, die Richtung der Verhandlungen zu be stimmen. Darüber hinaus aber ha» er sich in der Frage der Mt lttärkon trolle ein Sicherheitsventil geschaffen, das Ihm zum mindesten die Handhabe gibt, bte Verhandlungen so fort abznbrrrhen. wenn sie eine unerwünschte Wendung nehmen. Sollten die Verhandlungen aber irgendwie AnS- An unsere Postbezieher! Bestellen Sie sofort für Monat Januar 1924 2hre Zeitung, damit keine Störung in der Liefe- rung eintritt. Zür Bestellungen, die nach Sem 25. Dezember aufgegeben werden, wir- von -er Post eine besondere Gebühr von 20 Goldpfennkg
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