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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.11.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-11-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188111245
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18811124
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18811124
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1881
- Monat1881-11
- Tag1881-11-24
- Monat1881-11
- Jahr1881
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.11.1881
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5174 lmrdett >md D> tttttorfittptt, bamst sie ketue> tvetteren Rückgang «- leidet. Mr müsse» tuSoesoadere die Hebung der deutsche» Dampf- fahrt im Auge habe», deuu nur damit Kinnen wir unsere über- Beziehungen verbessern und mehr auSbreiten; die Segel- fahrt wird mehr und mehr ein überwundener Staudpauct. wir ein Broßgeschäft iu da- Ausland beabsichtige», dann müsse» unsere Fabrikanten auch wirklich lieserungSsähig sei», denn uuvollstäubige und verzögerte Lieferungen machen das Vertrauen der Käufer im A«-lande bald schwankend. Da- Wichtigste aber ist die Schutzmarke, die in Deutschland bei Weitem nicht ausreichend ge würdigt wird. Dir Schutzmarke bildet im Auslände die Firma und man fragt nicht »ach dem Namen der Firma, sonder» uur nach der Marke. E» besteht im Suslaude eine gewisse Liebhaberei für complicirt«, dabet aber doch sehr leicht der Erinnerung sich einprägeud« Handels- marken und es mag bisweilen die Erfindung einer solche» Marke schwierig sei», tndesse» der deutsch« Fabrikant, der in da« Ausland exportiren will, soll vor dieser Schwierigkeit uicht »urückscheuen. Auch ohne Rerlame geht es im Ausland nicht und die Ausgabe» dafür dürfen nicht gescheut werden. Man pflegt nun von Seiten der deutschen Fabrikanten einznhalten, daß, wenn sie ibren Waare» die deutsche Firma hinzusetzeu, dieselben nicht «kaust werde»; doch Das ist ein bereits vielfach überwunden« Sta»dp»»ct. tzente, nachdem die Ausstellungen in Australien vorüber find, besteht »och lebhafte Nachfrage »ach de» Flügeln von Blüthner, Kaps. Bechsteio, Rönisch, währeud die englischen, fran- zösische» re. Instrumente weniger begehrt sind. Wir sind den gedachten deutschen Ausstellern zu Dank verpflichtet, daß sie in Sydney und Melbourne mit ihren Namen her ausgetreten sind. Ueber schlechte Verpackung, Qualitätsdifferenzen rc. seiten- deutscher Expor teure ist ohne Zweifel zu viel geichriebeu worden und die Deutschen sind in ihrem Bange zum Selbsttadel wieder za weit gegangen; deu Nutzen hiervon hat d e Loncurrenz gehabt, die ihre Schäden nicht so a» die große Blocke zu hängen pflegt. Zu empfehlen ist, daß die in das Ausland gesendeten Preislisten in der Sprache de« Lande-, für welche mau sie bestimmt hat, abgesaßt sind. WaS uns noch kehlt, das ist eine Presse, iu der von Fachleuten die ous den Bedielen der Industrie und Technik im In- und Ausland« austauchenden neue« Erscheinungen sachgemäß und allgemein informatorisch be- sprachen werde». wem, wir n«u unsere deursche Schifffahrt unterstützen und heben wollen, so entsteht die Frage: Was nehmen wir mit unseren Schiffen zurück? WaS Australien anlaugt, so wird die Schafwolle zunächst eiue» Frachtartikel nach Deutschland bilden; es werden weiter in Fratz« kommen Weizen, der sich zur Nudel- und Maccaroni- sabrikatiou eignet, Talg, Häute, Felle, Gerbcrrinde, Schassdärme, «in für die deutsche Jnstrumentensabrikation sehr wichtiger Artikel, der letzt in Australien säst gar keine» Werth hat, Nutzhölzer zur Parauetfabrtkation. Vielleicht wird sich auch der Import frischen Fleisches einrichten lassen und sodann dürste auch der aus deu australische» Boldmiuen beschaffte Waschsaud, au- dem man in Frei« bera ei» ungleich höheres Quantum Bold herstellt, als es in Australieu möglich ist, einen Importartikel nach Deutschland abgeben. Zur Frage der Auswanderung nach Australien übergehend, warnte der Vortragende die jungen deutschen Kaufleute, ohne Kennt- »iß der englische» Sprache und ohne genügende finanzielle Mittel dahin ausjuwaoderu. Wer Beide- vereinige, für deu gebe es aller- dtua s i» Australieu ein Stück Beld zu verdienen. El« Schluffe sriues Vortrages wendete der Redner sich den Südseeiuseln zu «ud betonte, in der seiner Zeit dem deutschen Reichs- tage vorgelegtea Denkschrift über den Freundschaft-.Vertrag mit de» Samoatusel» fei dere« Import- und Lxportziffer zu niedrig gewesen. Die Engländer hätten unter wesentlich un- gere» Haudelsverhältnissen die Fidschi-Jnseln aonectirt und zwischen Australien und diesen Inseln eine regelmäßig« Verbindung, wodurch ihr Werth für England sich immer mehr' steigere. Allerdings wäre es richtiger gewesen, wenn man in der Samoavorlage nicht einseitig das Interesse der einen großen Firma Bodefrou betont hätte: es gebe in Samoa noch andere «oste deutsche Firme», wie Rüge Sc Lo. und Hernsbeim L Lo. Was »»« iu der Eüdsee fehle, sei etne Mission, wie sie seit Langem fiho» voa England geübt werde. Hinter dem englischen Missionair ziehe der eugusch« Handeltreibende einher, und der Erstere mach« die Eingeborenen mit neuen Bedürfnisse» bekannt. MU der Brün- dang einer deutschen Mission aus den Samoainseln sei es auch halte «ch »icht zu spät. Redner betonte, er wünschte, wir hätten die vamoaiusela, deuu wir könnten daselbst werthvolle Handelscolonien aulege»; es »erd« sich als schwerer Fehler rächen, wenn wir uns um me Samoaiuselu nicht weiter kümmern würden. Diese- Jnsel- gebtet sei bedeutruder Entwickelung fähig und sie eigneten sich für de» Auba» vo» Kaffee, Zucker, Gewürz, Baumwolle rc. Der Nrduer schloß uuter rauschendem Beisall seinen Lortrag, i»dem er sich nochmals bereit erklärte, allen Interessenten aus deren Wunsch specielle Auskunft über die Verhältnisse in Australien und tu der Süds« zu geben. Ihm zu Ehren sand nach Beeudigung des Vortrages ein gemeinschaftliches Abendessen statt. j Vermischte». Leipzig, 23. November. *— De» Handelsverkehr mit Australien betr. Herr M. F. Bahse wird iu der Zeit vom 23. bi- 26. d. M. jeden vormittag vo» 9 bis 12 Uhr auf dem Bureau der hiesigen HaudelSkammer zu sprechen sein, um auf Fragen, welche den Ha»d«lsverlehr mit Australien betreffe», Auskunft zu ertheileu. *— vo» der B Srse. Oelhetmer bliebe» gestern zu 105 lebhaft sowohl -er Eaffa wie auch per Ultimo gesucht; Sbaeber fehlten; ferner entwickelte sich für Heauinger (Nürnberg) zu 106.25 gute Frage vo» Kürbisdorf, für welche 164 zu machen geweseu wäre, kam Material uicht an Markt. Sächsische Webstuhl bliebe» 110.75 Selb. *— Kohlenverkehr auf den Sächsischen Staatseisen, bahueu. In der Woche vom 6. bis mit 12. November wurden an 26,223 Wagenladungen Kohlen 4 5000 Kilogramm oder durchschnitt- lich 3746 Wagenladungen pro Tag befördert (gegen 24,450 Wagen- laduugea im Ganzen und 3493 pro Tag in der eniiprechcnden Woche des Vorjahre-). Bon deu beförderten Kohlen waren 14,027 Wagen- ladungen Steinkohle aus Sachsen (gegen 12,210 Wagenladungen im Vorjahre) und zwar 9496 aus dem Zwickau«. 2865 aus dem Lugau- Oelsnitzer and 1666 aus dem Dresdner Bezirke; ferner waren 437 Wagen- laduuae» Steinkohlen ans Schlesien, 10,151wagenladu»gen Braunkohlen an- Böhmen und 1608 Wagenladungen Braunkohlen au- Sachsen-Alten- bura. Iu der folgende» Woche, vom 13. bi» mit 19. November d. I. wurde« zusammen 23,493 Wagenladungen Kohle» oder durchschnitt lich per Tag 3356 (gegen 22,298 bezw. 3185 Wagenladungen in der gleiche» Woche des Vorjahre») befördert. Bon diesen Kohlen stammten 11F75 Wagenladungen Steinkohlen au» Sachsen (im vor- lahre 10H8? Wagenladungen) und zwar 7799 aus dem Zwickau«, 2614 aus dem Lugaw-Oelsmtzer und 1162 aus dem Dresdner Be- zücke» 435 Wagenladungen Steinkohle» kamen aus Schlesien, 10,251 Wagenladungen Braunkohlen aus Böhmen und 1232 Wagenladungen Braunkohlen aus Sachsen-Altenburg. * Atzsrf» 22. November. Die hi« fest mehreren Jahrzehnte» eingebürgert« Perlmutterwaareafabrikation hat mit der Zeit eiue solche Susd«h»ung gewonnen, daß nicht nur i» der Stadt, sondern auch auf deu benachbarten Dörfern viele Arbeitskräfte dabei Beschäftigung fsndeu; durch die gesteigert- Nachfrage hat sich auch die Zahl der Geschäfte, welche aus den Muschelschalen allerlei Schmuckgegenstände und Nippessache» Herstellen, vermehrt, und eS bestehen letzt hi« 5 größere und mehrere klein«- Stablisfe- ment» für diese Branche. Der Artikel, welcher die meisten Süß- wassermuscheln (auS der Elster, Moldau, Naab rc.) «fordert, sind die iu vielen tausend Groß alljährlich nach allen Theilen der Erd« ge sandte» Portemonnaies; ob« auch Brachen, Stulpenknöpfe, Haarpfeile, Zopstämme, EtuiS und andere ähnliche Dinge werden hi« gefertigt. Die meisten Waaren gehe» nach Frankreich und Amerika; viele derselben werdeu auch in den böhmischen Bädern verkauft; doch ist da» Ge- schüft mit Rußland infolge der erhöhte» Zölle und der niedrigen Valuta fast ganz zum Stillstand gekommen. Neuerdings tritt auch der Orient als Bestell« der Perlmutterartikel auf. Durch die Eoucurrenz Ware» mehr«« gangbare Artikel, z. B. die kleinen Portemonnaies, so im Preise und i» der Qualität gesunken, daß nur wenig dabei zu »«dienen war; jetzt ab« werden die feinen Waare» Wied« mehr gesucht, und daher »«diene» auch «lte Arbeit« immerhin 12—16 ^l wöchentlich. — Im vorigen Jahre versuchten zwei der größten Fabrikanten hier die Einführung der Perlmutterknvpssabrikation, weil die Knuden fortwährend danach verlangte». Die Wien« und BraSlitzer Fabriken haben solche zwar sehr billig gefertigt: ab« die deutsche Kundschaft war genöitngt, «wen wett höheren Zoll (statt 24 ^l 200 ^l pro 100 Kilogr.) zu zahlen uud sachte daher ihren Bedarf im Inland« zu decken. Die versuch« mit der Knopffabrikatio» habe» de» Unternehmern große Lvf« auferlegt, führten jedoch »icht dazu, diese Brauch« so anS- zudehne», daß dadurch für das obere Vogtland ei»e gut lohuende Hausindustrie geschaffen werden konnte. Die Preise der weißen Perlmutter, welch« hauptsächlich zur Herstellung der Knöpft geeignet ist, waren fortwährend sehr hoch; denn 2 Eeutner kostete» i» London bis vor Kurzem noch 225 ^l. Bei Boldfiscknuuschel, die iu de» Regenbogenfarben schillert, kostet da» gleiche Quantum jetzt nur noch 195 -öl. Auch die BurgoSmuschel, vo» welch« früher das Stück mit 78—80 bezahlt wurde, ist jetzt für 65 4 ju haben, uud es gewinnt also den Anschein, als sollte das Rohmaterial etwas billig« ««den. Diejenigen Geschäfte, welch« ihre Knöpfe von hier beziehen, erkenne» an, daß dieselben Vorzug- lich gearbeitet sind, uur wünschen sie, daß da- Groß um 20—25 ^ billig« sein sollte. Weuu aber die Fabrikanten selbst nur 6. höchstens 8 -C dara» verdienen, so können sie den Preis nicht niedriger stellen. Dresden, 22. November. (Dr. Jour».) Bei der königlichen Altersrenten bank iu Dresden find in den Jahren 1879 und 1880 durch 1301 Einlagen 760,709 -öl, und zwar 685,624 -öl mit Verzicht und 75,085 -öl mit Vorbehalt des Capital» cingezahlt, so wie Reutenauwartschasten im Jahresbetrage von 95,321 erworben wordea. Darunter befinden sich 186 Einlagen über 192,226 ^l, welche vom Leatralhilsscomitö für die Hinterlassenen der am 1. December 1879 im zweiten Brückenbcrgschachte zu Zwickau ver- »»glückte» Bergleute, und 8 Einlagen über 9698 -öl, welch« vo» demselben Centralcomits au« dem vom Leipziger Specialcomitä ge- sammelten Fond« für die Hinterlassenen von 3 kurz vor oder nach je»« Latastroph« in demselben Schachte verunglückten Bergleuten eingezahlt uud wodurch im Banzen 57 Wittweu lebenslängliche Renten zu 120 2 Wittwen ebensolche zu 240 -öl, einer blinden Waise eine dergleichen zu 75 >l, fern« 130 Waisen Zeitrenten bis zum vollendeten 15. Lebensjahre zu 60 ^l und endlich 4 Waisen Renten der letzt«» Art im Iahresbetrage von 120 ^l erworben worden sind. Nach Abzug der in den 22 Jahren, seitdem die Altersreutrnbank besteht, vorzunehmen gewesenen Abschreibungen verblieben am Schlüsse d«S vorigen Jahre- 5363 Einlagen mit 1,439,228 ^l eingezadltem Capital und 210,851 ^4 Renten und Reatenauwartschastea für lebende Versicherte im Bestände der Bank. Die kleinste» Einlagen betrugen 1 -öl, die bi- lHtde 1860 vor- gekommene größte, einmalige Einlage aber 27,174 -öl Letztere dient« zur Erwerbung des gesetzlichen Höchstbetrag» einer Jahre-- rente von 2000 >l, welcher bis jetzt überhaupt von 13 ver sicherte» erreicht worden ist. Agenturen d« Altersrentenbank befinden sich in 99 Orten de» Landes, nämlich im krei«- hauptmannschaftlichen Bezirke Dresden: in Alten berg, Dippoldiswalde, DreSdeu - Neustadt, Frauenstein, Frei- berg, Großenhain, Hohnsteia, Königstetn, Liebstadt, Lommatzsch, Meißen, Neustadt bei Stolpe», Nossen, Pirna, Radeberg, Radeburg, Riesa, Sayda, Schandau, Tharandt, Wilsdruff; fern« im kreishauptmannschaftlichen Be- zirke Leipzig: in Borna, Burgstädt, Colditz, Dahlen, Döbeln, Frohburg, Geithain, BeringSwalde, Grimma, Hainichen, Leipzig, LeiSnig, Markranstädt, Mügeln, Mutzschen, Ofchatz, Pegau, Pcnig, Rochlitz, Strehla, Taucha, Waldheim, Wurzen; sodann im kreiS- hauptmannschastlichen Bezirke Zwickau: in Adorf, Anna- berg, Auerbach, Augustusburg, Callnberg bei Lichtenstein. Chemnitz, Crimmitschau, EhrensriederSdors, Eibenstock, Elsterberg, Frankenberg, Glauchau, Hohenstein bei Lrnstthal, Jöhstadt, Iohanngeorgcnstadt, Kilchberg, Klingenthal, Lengeseld i. Beb., Lößnig, Marienberg, Meerane, Oberwiesenthal, Oederan, Olbernhau, Oel-nitz i. Bogtl., Pausa, Plauen, Reichenbach, RöhrSdorf bei Limbach, Scheibenbcrg, Schneeberg, Schöncck, Schwarzenberg, Stollberg, Waldenburg, Werdau, Zschopau, Zwickau, Zwönitz; endlich im kreiSbaupt- mannschaftlichen Bezirke Bautzen: in Bautzen, Bischofs- werda. Ebersbach, Großschönau, Kamenz, SönigSbrück, Lübau, Neusalza, Ostritz, Ostto, Pulßnitz, Reichenau bei Zittau, Schirgis- Wald«, SeishennerSdorf, Weißenberg und Zittau. Die Agenturen sind entweder einer königliche» Rent- oder Steuerbehörde oder einem Collecteur der Landeslotterie übertragen; in de» Städten Leipzig, Chemnitz, Zwickau, Plauen und Kamenz sind je 2 Agenturen er richtet. Die AltrrSrentenbank selbst hat ihr Geschäst-zimmcr in DreSden-Altstodt, Landh'u-straße 16. G An» Thüringen, 22. November. Für die Personen, besörderung auf der Thüringischen Bahn bestehen gegen die angrenzenden preußischen Staat»- und unter Staatsverwaltung stehenden Bahne» mehrfache abweichende Bestimmungen, welche sich als iudirecte Tariferhöhungen darstellen. Die schwerwiegendste der- selben ist der gänzliche Anschluß der Retourbillett bei den Schnell züge», und «ft in neuester Zeit ist es nachgegeben worden, daß aus d« Rückfahrt die Retourbillett 2. Classe — nicht auch die jenigen 3. Classe — gegen Zulösung eine» BilletS 4. Classe zu den Schnellzügen Giltigkeit erhalten. Die starke Benutzung der Schnell züge gerade auf der Thüringischen Bahn lieft eine derartige Beschränkung allerdings recht wohl erklärlich erscheinen. Sobald nun ab« d« Ucbcrgang der Bahn auf den preußischen Staat perfect geworden sein wird, dürfte sich diese Abweichung von der für die übrigen Staatsbahnlinien nach und nach gleichmäßig ein- geführten Norm, wonach die Retourbillett zu »ämmtlichen Zügen mit entsprechend« Wagenclasft ohne Nachzahlung benutzt werben könne«, kaum noch ausrecht erhalten lassen, und in der That hören wir jetzt au- fachmännischen Kreisen, daß alsbald »ach der förmlichen Verstaatlichung der Thüringischen Bahn in oies« Richtung eine Consormität hergestellt werden wird. Mit dies« für da- reifende Publicum an sich durchaus vortheilhaften Benderung wird ab« auch die verbunden sein, daß die Retourbillett — so weit e» sich nicht um zwei größere Stationen in einer Ent- sernung von mehr als 200 Kilometer oder um solche Retourbillett handelt, welche am Tag« vor einem Sonn- oder gesetzlichen Festtage gelöst sind — statt einer dreitägigen nur noch eine zweitägige Gil tigkeit erhalten uud eine «heilweise Preiserhöhung erfahren. Weiter dürste mit der Uebernahme des Betriebs durch den Staat die Be schränkung in Wegfall kommen, welcher z. Zt. noch die Einstellung der 4. Wagenclasft in die Personenziige an einzelnen Tagen unter worfen ist. Ob der jetzige günstige Fahrplan der Hauptbahn auch nach eingetretcner Verstaatlichung beibehalten werden wird, ist eine Frage, die noch offen ist, aber schwerlich eine bejahend« Antwort «hält. Verkitt, 22. November. Die vor einiger geil ««breiteten Mitiheilungen, nach welchen im ReichSjustizamt die Vorarbeiten zjur Re Vision deSGenossenschaftSgesetzeS bereit» im Gange seien, bestätigt sich neuerem Vernehmen nach nicht. Zum min- besten ist nicht zu erwarten, daß schon in der FrühiahrSftssion de- Reichstags eine bezügliche Vorlage gemacht werden könnte. Abae- sehen von den inneren Schwierigkeiten der Materie scheint für die eingetretene Stockung d« Ilmstand maßgebend zu sei», daß inner halb der Regierung noch immer nach einem Compromiß zwischen den diametral entgegengesetzten Anträgen Schulze - Delitzsch und Mirbach gesucht wird, welche beide in der verflossenen Session an genommen resp. zur Berücksichtigung empfohlen wurden. Während der erstere dies« Anträge an da« vorhanden« GcnoflenschastSgesetz anknüpfte, wollte derjenige de- Abg. v. Mirbach ein ganz neues Princip, die Einführung der Theilhast statt der jetzt bestehenden Solidarhaft, zur Beitung bringen. Hoffentlich ist mit dem auS dein Reichstag verschwundenen Urheber de» gesährlichen Planes, welcher die ganz« Basis nufer« genossenschaftlichen Entwickelung schwer erschüttert hätte, auch da» geringe Interesse gewichen, welches die Conservativen und die ihnen befreundeten Elemente in der Regie- rung an der Durchführung der Theilhast bisher genommen hatten. DM" Nach ein« Entscheidung de- preußischen FiuanzministcrS vom 16. d. M. findet sich nichts dagegen zu erinnern, daß Brief bogen, welch« nur die Worte „Kieler Bank" und „Kiel, den ..., 18.tragen, aus Antrag, gemäß Nr. 9 der Aussührunaövorschris- ten de» Bundesratkt zum ReichSstempelgesctze vom 1. Juli d. I., gegen Entrichtung de- AbgabenbetrageS von 20 oder 1 -öl ab gestempelt werden. UM" Nach ein« Lircularverfüauna des preußischen Finanz Ministers vom 17. d. M. unterliegen Rechnungen über Waaren- geschäste der Abgabe nach Tarifnunimer 4b des ReichsgesetzeS vom 1. Juli d. I. nicht. Der Wortlaut des Gesetzes giebt in dieser Beziehung zu Zweifeln keinen Anlaß, da nur „Wechsel, ausländische Banknoten, ausländisches Papiergeld, Actien, Staats- und andere für den Handelsverkehr bestimmte Werthpapiere", nicht auch Waaren irgend welcher Art in der Tarisnummer 4 b genannt sind. — Conto- corrente sind, wie bereits veröffentlicht, nur dann nach Tarif nummer 4d a. a. O. zu versteuern, wenn in Debet oder Credit eia oder mehrere Posten enthalten sind, welche das Guthaben oder die Verpflichtung aus einem Kauf- oder anderweitigen Anschaffung-- oder LiescrungSgeschäftc über die in der gedachten Tarisnummer bezeich- nett» Begenstände betreffen. — Die Annahme an Zahlung-- statt od« als Zahlung ist ein Anschaffungsgeschäft im Sinne der Tarisnummer 4K und de- Artikel- 271 de- Handelsgesetzbuchs; die darauf bezüglichen Berechnungen unterliegen, sofern nicht die Befreiungen Nr. 1 oder Nr. 3 zur Tarisnummer 4 Platz greisen, der Versteuerung, gleichviel ob der Anspruch, besten Ausgleichung «folgt, auS einem Waarenaeschäft oder aus irgend einem andern RechtSgruude entsprungen ist. Sofern also aus Entfernungen von weniger als 15 Kilom. beförderte Briese, womit Wechsel oder auSläudische Banknoten oder ausländische» Papiergeld über fand» werden, eine Berechnung über ein Anfchaffnngsgeschäft (im vorgedachten Sinne) bezüglich der übersandten Wechsel ,c. enthalten oder darstellen, solle» sie unter di« Tarifnummer 4d. — DiS- contuoten über Wechsel find gleichfalls stempelpslichtige Rech- nungen im Sinne der Tarifnummer 4 b. Die Befreiung Nummer 2 zur Tarisnummer 4 bezieht sich nicht aus Rechnungen, sondern nur ous die zur Tarifnummer 4» gehörigen Schriftstücke. — Dabei macht der betr. Finanz-Miuister die Handelskammer darauf auf merksam, daß alle auf Anfragen d« Betheiligten über das Reich« gcsetz vom 1. Juli d. I. von ihm ertheilten Antworten, welch« voa allgemeinerem Jntrreste sind, unverzüglich durch den „Reichs- Anzeiger" veröffentlicht werden und daß es wesentlich zur Be srltignng der bei deu Steuerpflichtige« etwa »och bestehenden Zweifel beitragen würde, wenn die Handelskammer diese Ber- üffentlichungen selbst verfolgen und die Gewerbetreibenden ihre» Bezirks auf dieselben Hinweise» wollte. *— Der preußische Finauzminist« hat sich dafür eutfchieden, daß Spritzen au« Äeichgummt, welche ihrer Lonftruction nach lediglich chirurgischen Zwecken zu dienen bestimmt sind, von der zollfreien Behandlung nach Nr. 1b» 2 des Tarifs dadurch nicht ausgeschlossen werden, daß die Möglichkeit, sie auch zu anderen Zwecken zu benutzen, vorhanden ist. Al- Merkmal für die Unter- scheiduag derartig« chirurgischer Spritzen von äboliche» anderen wird angeführt, daß die Füllung der elfteren duny Ausfaugen der betreffenden Flüssigkeit erfolgt, während einzelne der letzteren mittelst Trichter gefüllt werden rc. *— Vermehrung der preußischen Lotterteloose. ES scheint, daß die in der letzten Zeit mehrfach ventilirt« Frage der Erhöhung der Zahl der Loose in der preußischen Clastenlotterie ihrer Erledigung wirklich, woran bisher noch immer gezweiselt wurde, entgegengeht. Wenigstens heißt e« neuerding-, daß mit dem nächstjährigen Etat für den Staatshaushalt zugleich ein neuer Or- ganifationsplan für die Clastenlotterie vorgeleg» werden solle. Da nach würde die Zahl der Loose verdoppelt und der Hauptgewinn der letzten Elaste aus 600,OM -öl gebracht werden. Bekanntlich tritt mit dem «sie» August auch durch die neue bproc. Steuer aus Lotterieloose, welche dann zum ersten Male zur Erhebung gelangt, eine nicht unerheblich« Erhöhung d« Preise d« Loose ein. *— Die Deutsche LandeSbank-Actiengesellschaft ist nunmehr in da- Handelsregister von Berlin eingetragen worden. Grundcapital: 5 Millionen Mark, eingetheilt in 10,OM Actien zu 500 Mark. *— Landwtrthschaftliche Bank. Der AussichtSrath der Landwirthschaftlühen Bank hat der wiederholten Aufforderung, eine Aufklärung über die Situation d« Bank zu geben, bisher nicht Folge geleistet. Da- Actten-Capital der Bank muß nach der provi- orischen Bilanz von Ende October e. — vorausgesetzt, daß dieselbe richtig ist —, welche eine Dividende von 6'/, Proc. nach reichlicher Dotirung de- Reservefonds aufwieS, auch heute noch intakt und flüssig fern, selbst wenn die ganze Forderung d« Bank an den zurückgetretenen Direktor Schweb« abgeschrieben werden mußte. Herr Jean Fränkel empfiehlt daher, eine außerordentliche General- Versammlung, zu der mindesten» die Hälfte de- ActiencapitalS er- forderlich ist, einznberufen mit der Tagesordnung, cvent. die Liqui- dation der Bank zu beschließen. (Recht so! erst wird gegründet und dann abgegründet — eS fällt ja bei Beiden etwa- Erkleckliche- ab.) *— Die Läger von Petroleum betrugen am 17. November a» deu sieben Haupt-Jmporthäsen Europa»: koc^vorr-l- vorr-»b locs, »awimmcnd und in Lbladona ISM !t-, I»» 153,727 IRl !f.ß 418,269 I«o y.» Antwerpen 265,572 237,541 Bremen 314,264 704.220 537,396 792,722 Hamburg 68,225 45,134 182,951 103,891 Amsterdam 63,OM 37.221 87,Ml 76,378 Rotterdam 24.529 37,997 55,010 50,670 Stettin 65.010 36,OM 76,154 70,238 Danzig 57.043 17,695 63,391 40,670 Total 887,642 1,032,062 1L66.472 1,372,108 Die Ablieferungen in der Woche vom 11.—17. November betrugen 128,392 Faß gegen 93,594 Faß in gleich« Woche 1880: in 1881 bi» 17. November betrugen die Ablieferungen 2,977,640 Faß gegen 2,476,646 Faß gleichzeitig 1880. *— Beuchet L To. Die „Magd. Ztg." schreibt: „Die über aus bedauerlichen, häßlichen Borkommniste bei dieser Gesellschaft werden noch in mehrfacher Beziehung die Gerichte beschäftigen. Daß die beiden persönlich hastenden Gesellschafter in Hast genommen sind, haben wir bereit- gemcloet. Jetzt hören wir, daß eia sehr stark (mit 750,OM -ö!) betheiligter Gläubiger eine Regreßklage gegen den Aussichtsralh anzustrengen beabsichtigt. Am nächsten Freitag findet übrigens eine von der RevisionScommissiou berufene oeue Gläubigewersammlung statt." *— In seiner Sitzung vom 19. November hat der mittel- rheinische Fabrikantenvcrein das IlnfallversicherungS- gesetz in Berathung gezogen und ist zn dem Beschluß gekommen, sich mit der obligatorischen Unfallversicherung einverstanden zu erklären und Errichtung ein« UnsallversicherungScasse durch da» Reich anstatt der vom Reichstag beschlossenen LandeSvcrsicherungs anstaltcn zu fordern: der Verein »«langte fern«, daß die Industrie die erwachsenden Kosten als einen Theil der Productionskosten allein trage, und zwar so, daß der Unternehmer der Arbeit« V, der Prämie zahle; die Unfallversicherung könne ihren Zweck nur erreichen, wenn ihr der Charakter der Selbsthilfe nicht abgestreift werde. *— Bcrqisch-Märkische Eisen bahn. Der „Reichs-Anzeiger" enthält die Eoncessionsnrkunde, betreffend den Ban und Betrieb einer normalspurigen Eisenbahn untergeordneter Bedeutung von Homberg nach MoerS und ein« solchen von Remscheid nach Feld durch die „Bergisch-Märkische Eisenbahn". * Aus dcui Kreise Siegen, 19. November. Die „Eff. Zti schreibt: Der günstige Anlauf, welchen unsere Ei'senindustrie seit einem Vierteljahre und länger genommen, hält nicht nur an, sondern scheint sich erst recht befestigen und heben zu wollen. Alle Gruben und Eisenwerke rühmen viele Aufträge zu großentheils recht lohnenden Preisen; Producenten suchen Abschlüße aus längere Zeitdauer in Erwartung ferneren PreiSsteigens zu vermeiden und verkaufen thunlichst nur von Hand zu Mund. Puddelroheisen wird bneitS mit 67 -öl, Spiegeleisen mit 76 ^l und höher pro 1000 Kilogr. loco Hütte, gern und willig bezahlt. Bleche sind ebenfalls hoch im Preis«, wenig« jedoch Stabeisen. Roh« Spateisenstein kostet, je nach Güte, 130 und 134 -öl, Rostspath 165 und 170 ^l und mehr, Brauneisenstein bi» zu 137 -öl p« 10,000 Kilogr. loco Halde. — Kohlen sind jetzt um so begehrruswerlher, ol» dieselben angesichts des so auffällig frühe und stark eiugetrctenen Wagenmangels in viel zu beschränkten Partien eintresftn, so zwar, daß Hochösen ihren Betrieb nach Möglichkeit schwächen. PuddlingSwcrke aber bereits solchen zeitweise zu sichren, also stille zu halten, gezwungen waren. W. von der rnsstsche« Grenze, 22. November. Eisenbahn- bau. Die russische Regierung beabsichtigt, im kommenden Frühjahr, sobald die Witterung es gestattet, mit dem Bau der Grcnzbahn, fo rme mit demjenigen einer Bahn von der Station Pilwischkcn ivoasck ?il«^rki) der Eisenbahn Eydtkuhnen-Insterburg nach Polnisch-Ncustadt (WladiSlawowo) vorzngchen. ES ist nicht zu bezweifeln, daß für diesen Fall seiten- der preußischen Regierung die Bahn vou Neustadt über da» unmittelbar an der Grenze gelegene Städtchen Schinvindt nach Ptllkallen, Ragait und Tilsit fort gesetzt werden wird. Tr-litz, 2l. November. Die für den 25. einberusene See hafen-Commission zur Feststellung der Frachtdifferenzen zwischen den Ost- und Nordsechäscn im Verkehr mit Oesierreich - Ungarn findet nicht in Leipzig, sondern in Dresden statt. *— Mährisch-Schlesische Centralbahn. Verwaltung und Lurator der Mährisch-Schlesischen Lentralbahn liegen fortwährend im Zwist. Jetzt hat die Verwaltung BerkaufS-Unterhandlungen mit der österreichischen Regierung eingeleitet, welch letztere bereit sein soll, auch den Actionairen irgend eine, wenn auch bescheidene Entschädigung zu bieten. DaS duldet jedoch der Curator nicht; er will gegen Alles und Jedes protestirea; sein Grundsatz ist, daß die Nctionaire der Mährisch - Schlesischen Centralbahn sich mit dem Bewußtsein bescheiden müffen, einmal Actionaire eines Eisenbahn- Unternehmen» gewesen zu sein. Wenn wir auch nicht alle Schritte gutheißen können, die d« Lurator bisher unternommen hat, so müssen wir doch demselben in dem Puncte beipflichten, daß der Erlös au» der Bahn nur den Priorität-obligaiioiis-Besitzein zu Gute kommen kann, da sich dieselben mit einer verhältnißmäßtg geringen Quote begnügen müffen. * Wie«, 21. November. Der Handelsvertrag mit Deutschland und die Eisenbahntarise. Ja dem Handels- vertrage, welcher zwischen Oesterreich - Ungarn und dem deutschen Reiche besteht, haben sich die beiden Staaten bekanntlich da» Recht der Meistbegünstigung bezüglich der Verfrachtung ihr« Produkte aus den beiderseitigen Bahnlinien zugestanden. Die au» dem andern contrahirenden Staate herrührendcn Provenienzen sollen hinsichtlich der Lieferfrist, Tarisirung u. s. s. nicht ungünstig« behandelt werden als die Prodncte des eigene» Landes. Diese allgemein formulirte Begünstigung hat sich in der Praxis als so ziemlich illusorisch herausgestell«, schreibt di« „N. Fr. Pr. . So ist es vorge kommen. daß dir österreichisch-unaariscden Bahne», um den Transit verkehr nach Frankreich zu ermöglichen, nachdem sie mit ihren Anträgen, aus der kürzesten Route durch Deutschland billigere Tarife aus Grund gleich« Einheitssätze herzustellen, von de» deutscheu Bahnen obge wiese» wurdeu, folch« Tarife ri» Schweiz ins Leben riese». Eine süddeutsche Bahn verlaugte uu» uuter Hiuweis aus den Haudrls- vertrag, daß deu deutschen Vahur» dieselben Einhntssätze zur ver- sügnng gestellt werde«. Würden die «sterreichischeii Bahnen diesem verlange» entspreche», so wäre damit den deutschen Bahnen, welch«, mit alleiutg« Ausnahme der bairischen, für de» Transitverkehr ihrerseits gar kein visier briuae» wollen ob« können, eine freie Prämie geboten, mit Hilft welch« thueu die «nsnahme der Con currenz gegen jene Route, deren Eutgegeukauunrn erst die billi geren Sätze und den Transitverkehr «msglichte, hiuttudrcr» med« erleichtert würde. Andererseits <ft «S evustatirt, daß di« dautiche» Bahnen russische« and rumänisches Betteid« voa den rnlsisch-galizischca Grenzstationen zu billigeren Einheitssätzen befördern als öfierreschiich- ungarischeS, wodurch das im Haadel-vertrage statuirte Princip d« Meistbegünstigung doch gleichsalls verletzt ist. Und eudlich ist auch btt Frage ausgcworfcn worden, ob in jenen häufige» Fällen, wo eiue Tariftrmüßiaung für bestimmte Artikel im Localverkebre ae- wäbrt wird, nicht auf Grund des Handelsvertrages dieselbe lkr- mäftiguug sofort auch deu Producten de« anderu Staate« gewährt werden niüsse, eine Frage, welch« insbesondere vou der prvtectioni. stischen Eisenbahntarif-Pol'tik der preuftischen Regierung natürlich aus- Entschiedenste verneint wird. Man sieht aus alledem, daß di« Bestimmungen des Handelsvertrages üb« die Eisenbahntarise ver möge ihrer Allgemeinheit nur sehr geringen praktischen Werth be sitzen, und eS wäre Pflicht der beiden Regierungen, in dies« Frage >urch präcisere Abmachungen zum Mindeste» Klarheit zu schafft». *— Converttrung der Wiener Lommuual-Auleibe. Bekanntlich hat die Anglobank im Bereiu mit der Nattonalbaak für Deutschland dem Wiener Genieinderarhe eine Offerte gestellt bezüglich Lonvertirung de- bproc. Fünfundzwanzig Milltoneu-Aalehen- der Stadt Wien, von welchem gegfnwärtig noch 22 Millionen zu amor- tifirea uud zu verzinsen sind, in 4proc. Obligatio»«». Dem Ber- uehmcn nach wird die Ablehnung der Offert« im Sinne einer zwangsweisen Convertirung erfolge». Es ist jedoch nicht aus- geschloffen, daß Modalitäten gesunden werdeu, um dft Litresbesitz« zu ein« freiwilligen Loavertirung durch Erthriluug einer gewisse» Prämie zu vermögen. *— Iu Oesterreich läßt der PetitiouSsturm »icht »ach. Kaum sind die Petitionen der Eiseninteresftute» in Betreff des von der Zollcoascrenz gefaßten Beschlüsse» voa der Tagesordnung ver» schwunde», so kommen jetzt die Lederinteressent«» daran. Dft Producenten voa Leder haben eine Eingabe an das Ministerium wcgen Erhöhung brr Zölle gerichtet und flugs antworte» alle Leder bedürfenden Gewerbetreibenden mit einer Gegearingabe. Man sieht auch hi«, wie verschiedenartig die Interessen liegen uud wie sehr sich die Mitglieder der Zollconferenz eS sich hätten überlegen solle», ehe sie die allerdings, wie man anaimmt, nicht namhafte Zollnhöhuag aus Leder beschlossen. *— Elbthalactien. Die „Wiener Presse" schreibt anläßlich des durch die Zeitungen lausenden Gerücht- einer Aettenvermehrnng: Wir wissen nicht, inwieweit diese Nachricht den Rahme» ein« durch die iu den letzten Tagen eingelretenen Lourtsteigeruug hinlänglich erklärten frommen Wunsches überschreitet. ES wäre ja immerhin möglich, daß man in Berwalttingskreisen deu Moment für günstig hält, mit der Emission neuer Actien vorzugeben. Allein, wenn die vom Berwaliungsrath« vor einig« Zeit gefaßte» Beschlüsse heute noch ausrecht stehen, dann ist die Emission neu« Actien resp. die Beschaffung von 2ft, Millionen Gulden, welch« der BerwaltungSrath für Investitionen bestimmt hat, noch ziemlich wett im Felde, weil eben kein Bedarf vorliegt. D« vom Berwalwng-rachc für di« Erweiterung de» Umschlagsplatzes bei Laube votirte Bettag voa 900,000 st. kann aus den Cassebestände» bestritten werden und ge- schteht dies auch lhatsächlich gegen Vorbehalt rin« späteren Resundirnng; die übrigen Investitionen stehen ab« vorläufig noch im Hintergründe. Man wird also gut thuu, jeneu Brrüchteu vorerst mit einiger Reserve zu begegnen. *— D« bedeutend ausblüheude Lerkebr des ungarische» Hafens Fiume läßt nun auch die österrejchische Regierung au» ihrer Passivität heran-lreten. Die Nothwendigkeit der Regelung der Verkehrswege mit Triest zeigt die Verstaatlichung der Kronprinz Rudolsbahn wieder nützlicher, insofern die letztere jetzt durch ihre Rout« mehr für Venedigs Handel günstig wirft und fern« durch eine Einigung mit der Südbahn od« eine neue Anlage für Triest nützlich« gestaltet werden muß. Diese- Verlangen wird noch zwin gender werden, wenn die Gottbardbahn eröffnet worden ist und dadurch ein großer Verkehr Südwestdeutschlands sich naturgemäß nach Venedig hinziehen wird. Auch beabsichtigt man, wie von Fiume, regelmäßige Fahrten von Triest nach den westeuropäischen Häsen zu onteruehmen. *—Zur Nachahmung empfohlen. Die Norsholmer-Eiftn- bahn-Gesellschaft in Schweden hat daS Leben ihrer sänimtlichen Angestellten bei der „Svea" mit je 1000 Kr. versichert, welche Summe beim Ableben der versicherten ob« wenn dieselben da- Alter von 60 Jahren erreicht haben, auSbezahlt wird. Die Prämie für sämmtliche Personen unter 24 Jahren oder bei älteren den hierfür geltenden Prämiensatz bezahlt die Gesellschaft, ältere Leute haben deshalb nur die Differenz, um welche ihre Prämien diejenige der unter 24 Jahren alten Versicherte» übersteigt, zuzulege». *— Dir Versuchsarbeiten für den nntcrseeische» Canal zwi schen Dover und Calais nehmen an dem Schacht des Shakc- speare-Cilff ihren befriedigenden Verlaus. Bi» jetzt hat sich keine Veränderung in der Beschaffenheit des Bodens gezeigt, auch sind nur wenige Quellen oder Wasserlinse zum Vorschein gekommen. Tie Teufung rückt durchschnittlich per Tag von 20 Stunden um etwa 28 Fuß vorwärts. *— Ueber ein interessante» Gründung-Projekt schreibt man d« „N. Fr. Pr." aus Konstantinopel: „Außer den Verband- luugen mit den Vertretern d« Bondholdcrs biwct eine bevorstehende Bankgründung den Gegenstand der lebhafteste» Diskussion in den hiesigen Finanzkreisen. Khaireddin Pascha und Karatheodory Pascha, zwei Männer, die sich bish« ausschließlich der Politik widmeten, sind unter die Financiers gegangen, und sie haben bereit- einen kaiserliche» Fcrman in Händen, durch welchen ihnen die Conccssio» zur Gründung eines großen Hypothekar-Credit-InstituttS (Oröckit wneiar «t kztpotköoaire) ertheilt wird. Die beiden Paschas, welchen natürlich bereit- mehrfache FüiancirungS-Anbote seitens europäisch« Fiuanzgruppen gemacht worden sind, sollen auch die Zusage der Regierung erhalten haben, daß die türkische Gesetzgebung über das unbewegliche Eigenthnm einer Reform werde unterzogen werden." Königliches Amtsgericht Leipzig. CoiicurSversuhrcu. * Leipzig» 23. November. Ueber da- Nachlaßvermögcn des verstorbenen Kaufmanns August Hcino Endermann, InbaberS des Commissions- und Exportgeschäftes unt« der Firma H. E n d e r- mann hier, wurde gestern Nachmittag 5',, Uhr ConcurS eröffnet. Verwalter Rechtsanwalt Conrad Hoffman» hier. Anmeldefrist bis »um 14. Januar 1882 einschl.; Wahltermin den 19. December 1881 Vormittags 11 Uhr; allgemeiner PrüfungStermia den 25. Jauuar 1882 Nachmittags 3'/, Uhr. Handelsregister. Am 21. November ringetrage«: Der Uebergang der hiesigen Firma Julius N. Fränkel auf Frau Adele vcrw. Fränkel geb. PinelcS hier. Verloosungen. Stadt Brüssel 10v-Ar.-Loosc vom Jahre 1874. Ziehung am 20. November 1881. Hauptprcise: Nr. 271696 4 30,OM Fr. Nr. 146114 4 5000 Fr. Nr. 96145 610182 621762 4 1000 Fr. Sk. 50593 63575 330439 467069 526069 545117 4 500 Fr. Nr. 45628 196550 211175 215045 242296 278641 548728 563579 595131 63-1573 701319 748586 4 250 Fr. Freiburger IL-Fr.-Loose vom Jahre 186V. Ziehung am 15. November 1881. Auszahlung am 15. Februar 1882. Haupt- preise: Serie 2525 Nr. 13 4 40,000 Fr. Serie 110 Nr. 38 4 4000 Fr. Serie 1415 Sk. 40 4 1000 Fr. Serie 98 Nr. 2. Serie 2653 Nr. 37. Serie 2917 Nr. 24, Serie 5181 Sk. 25. Serie 6121 Nr. 32, Serie 7769 Nr. 48 4 250 Fr. Serie 325 Sir. 15. Serie 1415 Nr. 16, Serie 1449 Sk. 31», Serie 1571 Nr. 28 37, Serie 2525 Nr. 14, Serie 3643 Nr. 47, Serie 3965 Nr. 15, Serie 4546 Nr. 6. Serie 5358 Nr. 2 4 12 26, Serie 6159 Nr. 40 4 125 Fr. — Serie 99 Nr. 34 50, Serie IM Nr. 5. Serie 7M Sk. 14. Serie 1454 Nr. 18 45, Serie 1531 Nr. 30, Serie 1977 Nr. 14, Serie 2004 Nr. 28. Serie 2917 Nr. 7, Serie 2927 Nr. 13. Serie 3583 Nr. 19. Serie 4088 Nr. 48. Serie 4546 Sk. 27. Serie 4E Nr. 27, Serie 5181 Nr. :!5. Serie 5959 Nr. 11. Serie 6159 Nr. 24 35. Serie 6849 Nr. 28 31. Serie 6937 Nr. 45. Serie 7228 Nr. 49, Serie 7273 Nr 5. Serie 7718 Nr. 32 44. Serie 7769 Nr. 18, Serie 7803 Nr. 22 46 4 75 Fr. Serie 99 Sk. 30, Serie IM Nr. 17. Serie 7M Nr. 22 23 37 43, Serie 746 Nr. 43. Serie 1046 Nr. 18 50, Serie 1134 Nr. 39. Serie 1415 Nr. 44. Serie 1454 Nr. 11 14, Serie 1526 Nr. 8 24 45, Serie 1531 «r. 24. Serie 1571 Nr. 39 47. Serie 1977 Sk. 4 5. Serie 2188 Nr. 19. Serie 2525 Nr. 31. Serie 2614 Sk. 12. Serie 2653 Nr. 29, Serie 2876 Nr. 21 38. Serie 2917 Nr. 6 17. Serie 3583 Nr. 35, Serie 3643 Nr. 22 33. Serie 396-', Nr. 25 40, Serie 4088 Nr. S?. Serie 4609 Nr. 35. Serie 5181 Nr. 26 39. Serie 6519 Nr. 3, Serie 7013 Nr. 50. Serie 7273 Nr. 6 25, Serie 7678 Nr. 28, Serie 7769 Nr. 21. Serie 7803 Sk. 49 4 50 Fr. Zahlung-»Einstellungen. verstorben« Haudschuhsabrikaat Anton Ferdinand Pest« zu Hart- mannSdors bei Burgstädt. — Friseur Robert Friedrich Ernst Schnabel in Chemnitz. — Ofensetzer Friedrich August Schaarschmibt in Reichrnbrand. — Kausmann Moses Roienbaum in Köln, han delnd daselbst »ud Firma „M. Rosenbaum junior". — Peivatver»
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