01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 23.03.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-03-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260323013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926032301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926032301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1926
- Monat1926-03
- Tag1926-03-23
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- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 23.03.1926
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», >7». Jahrgang. Al» 138 Dienakag, 28. März 1IA ».71 Gkld, mb» la b,, i S.L7 I-I». l-'N«.» i->. I ecb. uni» eine» dilnck zm» d t», chlnb- elnci blqcr- kur»» iltani 1 de, »de», innn» Llter- » nd a de» cliliiß- inqe» bare« e Cr- n dl« > den sdcn, innni i und Iliau» riiiic« i. zur r bei liluß- isiliile dem INI mt gnus- e 4S: ^-lcs rrcn- ttncr, i'crl« iranj 7 ranz i zur aus .^dcn, ann» iiigcn nann 'osten kurS- iltcr» cricht nden- al» Sdcn, oben, am,» r di« t der de» 10. Z. i>r.o 46 r« bS.O Zs r» ss.76 Ilb.9 66.» »««»«». v«»t»e«ch»k. Sammelnionm« SV «n» Mr va«d>an»ra«d.i 20 011. Gegründet 18S8 Bezugs - G-bühl «t».,»>»»»««» >« Di, vnzeiaen wer»»n noch Soibmor» »«rechnet du »mlvaMa» ZV au» Anzeigenpreise: Ä war». an Kern a>d 700 V>a SchrtMetstmq und vauptaetchdtlagev« wartealtrast« SS <»L Druck u. Berta-, oon Utrplck ck 7t«tch»r»l in Dr»«d»»> Poftlchrch-ZVontv 10SS De«»»«». Nachdrue» nur inst eeulltcher vurvenanaade .Dr»»i>n»r Nnchr- mtttMa. Unvrrtnna > Schri'tsttlch» werden nick »itbewadrt. I Os1«r-8pleireus ^lüZel uns Pianos I ZpoktgskSts liWk-Ignms HuFusl kursier I S. prsyor Strsks 3L Ws>8snlisu5sl5s6s s . ^vknspkveUvr 14072 Z7.r» irs.6 ss.« eg.rs 4.S7S .9.6 4.87» iz».o 7 si» vo.r, 1Z6.» 66.9 19.79 ss.o 69.7» ZS.» !6.87 «7.» 46.6 «6.7» 1.876 60.0 86.» 66.0 «S.S 7»a 118.0 >4.-6 !60.0 >1,!S «9.0 «4.» SS o I. 976 Sb.» >7.7» II. 0 S7.0 66.» 7.7» «1.0 «S.9 90.0 ZS.9 67.0 .irs 17.0 «4.0 64 6 Z0» .8!» ZS 6 s.rs Sie Alltzendebatte im Reichstag. Scharfe Kritik -es Grafen Westarp an -er Lattung -er -rutschen Delegation in Genf. Die Festtage in Bonn und Ereseld. — Jmrerpolittsche Zuspitzung insolge -er Revision -es Sleuersenkungsprogramms. Dle lnnerpottttsche Auswirkung -es Genfer Fiaskos. Nachdem eine politische Angelegenheit in der Presse und In amtliche« und halbamtlichen Kundgebungen nach allen Dichtungen derartig mit mehr oder weniger geistreichen Nönlgenstrahlen durchleuchtet worden ist. wie die verkrachte Gens« Völkerbundsaffäre. soll der Mann erst noch gefunden werden, der e» fertig brächte, dem dutzendsach Wiederholten noch irgendwelche neuen Gesichtspunkte abzugewinnen. Diese unmögliche Aufgabe vermochte auch ein solcher Meister der Rede, wie es Dr. Streiemairn ist. nicht zu lösen. So mussten seine Ausführungen sich im wesentlichen ans eine nochmalige zusammensassende Darlegung deS bekannten geschichtlichen verlaufe» der Genfer Verhandlungen und aus da» Bestreben beschränken, da» Verhalten der deutschen Delegation und die Grunbzüge der deutschen Politik non Locarno bis Genf mit Gründen zu rechtfertigen, die ebenfalls bereits austerhalb deS Parlaments verschiedentlich vorgebracht worden sind. SS kann sich daher für dle kritische Beurteilung der Rede Dr. SirclemannS nicht darum handeln, ihr in den Einzel» heilen zu folgen, sondern den allgemeinen Eindruck sestzu- sicsien. Da wird man sagen müssen, dast der NcichSausscn- ministcr sich etwas zu sehr auf die Verteidigung verlegt hat. statt dem Verbände gewisse notwendige Wahrheiten zu Gc- miilc zu führen. In Genf selbst war eine bestimmtere Note in der Haltung der deutschen Politik deutlich herauözuhörcn. und wenn auch die deutsche Delegation den psnchologisch richtigen Augenblick zur Abreise verpasste, was in betont nationalen Kreisen bitter empfunden wurde, so lässt sich dafür eine Entschuldigung insofern finden, als anerkannt werden muss, dass Dr. Luther und Dr. Strcscman» sich als verant wortliche Staatsmänner verpflichtet fühlen konnten, die letzte Chance auSzunutzen. die etwa noch gegeben war. um ein völliges Zcrretsscn der in Locarno geknüpften Jaden zu ver» hindern. Nachdem aber einmal allen tonalen deutschen Be mühungen zum Trotz der Krach tn Genf cingclreten war. hätte die nationale Oeffcntlichkrit erwarten dürfen, dass von seiic» der Negierung im Reichstage auch eine offene Antwort aus die Frage gegeben märe: „Wo soll tn den Kreisen, die in nationalen Dingen schärfer urteilen und kein« io leichte L>aiidlii»gSsähigkett aufzubringen vermögen, wie gewisse demvkratisch-sozialisttsch« Pazifisten, setzt noch irgendwelche» Vertrauen zu Staatsmännern vom Schlage Chamber- lains und Vrtand» Herkommen, die in Locarno so illoyal handelten, dast sie dem ehrlichen deutschen Partner die da- mats schon bestehende Bindung Polen gegenüber verschwiegen und dadurch später tn Genf daS Ganze verpfuschten?" Dr. Strescmann hat dieses Gebiet nur ganz flüchtig ge streift durch die Erklärung, viele würden enttäuscht sein von einer Tagung, tn der sich deutlich zeigte, wie stark und brutal sich das Eigcnintercsse geltend machte. Diese Worte riesen lebhafte Bewegung auf der Rechten hervor. Schade, dass Dr. Strescmann im Anschluss daran nicht noch etwas deutlicher geworden ist. ES wäre entschieden besser gewesen, wenn die Regierung die illoyale Gchcimdiplomatie. die zwischen Locarno und Genf getrieben worden ist, mit voller Lssen- hcti blossgcstellt hätte. Ihre Stellung märe dadurch erheb lich gefestigt worden, sowohl nach innen wie nach aussen. Tculschland hat sich selbst nicht da» Geringste vorzuwerscn. wohl aber dem Verbände ein ganzes Bündel, und wenn darüber im Reichstage ein amtliches offenes Wort gefallen wäre, so hätte das nach aussen hin als ein WarnnngSsignal gewirkt, dass der Verband nicht ein zweites Mat ein ähnliches hinterhältiges Spiel wagen könnte, während im Innern ein günstiger Verbindungsweg ngch rcchis hin ossengcbltcben wäre. Das hätte ein wirksames Relief zu den Grundsätzen gegeben, an denen, wie Dr. Strescmann sich auSdrücktc. die deutsche Delegation tn Genf „bis zur äusscrsteu Starr heit" sestgehalten hat. Die Fortsetzung dieser Starrheit hätte ausserdem crsorderl, ein etwas andersgeartetes Ver fahren. als cs setzt geübt werden soll, bei der Wcliervcr- solgling der Angelegenheit einzuschlagcn Man must dabei von der unleugbaren Tatsache aiiSgchcn, dass auch unter un zweifelhaften Freunden des Völkerbundes schwere Bedenken bestehen, ob sich am Ende die verflossenen Kniffe und Pfiffe im September wiederholen könnten. Gegen diese Gefahr gab es aber nur eine zuverlässige Sicherheit: Deu.schland musst? seinen Nusnahmcantrgg vorläufig zurückztchcn. demnächst unter Beteiligung an dem über eine Natserwctterung etnzu- fehenden Prüfungsausschuss dir Lage gründlich klären, um »egen sedwebe neue Ueberrumprlung geschützt zu sein, und erst dann den Antra» auf» neue einreich«». wen« über den glatten Verlauf der nächsten Aktion nicht der Schatten eine» Zweifels mehr bestehen konnte. Die unveränderte Ausrecht- erhaltung des deutschen EintrtttSgesucheS unter so unbefriedi genden Umstände» ist nur zu sehr geeignet, den Eindruck einer Beflissenheit zu erwecken, die Deutschland nach den letzten Er fahrungen in Genf den Verbandömächten gegenüber sorgfältig vermeiden müsste. ES mar denn auch nicht zu verwundern, dass der deutsch- nationale Redner Gras Westarp seine Siede in daS Verlangen der Zurückziehung des deutschen Einlrittsgcsuchcs ausklingcn lieh. Der sehr scharf gegen Dr. Luther und Dr. Strescmann zugespitzte Ton seiner Ausführungen macht aber die sorgen volle Frage unvermeidlich, wie es zu verhindern ist. dass die tnncrpvlttischc Lage infolge der Genfer Vorgänge eine neuer- lichc Verschiebung nach links erfährt. Von diesem Stand punkte aus ist auch der heftige Ziisammcnstvss des Nctchs- austenmintstcrs mit einem völkischen Abgeordneten, der sich -einer schweren Herausforderung bc» Ministers schuldig ge- macht hatte, tief bedauerlich. Schon glaubt man auf der Linken triumphieren zu dürfen, schon glaubt dt« Sozialdemokratie, den Hespcridenapfcl der Grossen Koalition pflücken zu können, weil sie damit rechnet, dass die Dculschnationalcn nunmehr endgültig i» eine erbitterte Oppositionsstellung rinschwrnkcn würden. Demgegenüber ist es von besonderem aktuellen Interesse, zu lesen, was der deutschnationale ReichstagS- abgcordncte Dr. Strathmann über den Eintritt Deutschlands tn den Völkerbund und über seine Anschauuna von der Weg- richtiing seiner politischen Freunde schreibt: „Vom nationalen Standort aus gesehen, konnte cs nicht als Ziel betrachtet werden, überhaupt lebe Abmachung und leben Eintritt in den Völkerbund zu verhindern, sondern nur den richtigen Zeit punkt zu wählen und sich so teuer wie irgend möglich zu ver kaufen. Denn Deutschland muss danach streben, sich tn das politische Spiel der Mächte aktiv einzuschaltcn. Wie sollen wir sonst z. B. die Frage deS Schutzes der Minderheiten und der Kolonien in Fluss bringen? Auf dem Weg« der Waffe« und der Gemalt können wir nichts erreichen. Also bleibt nur der Weg einer klugen, zähen und vor sichtigen Bertragspolttik übrig. Also muss eine nationale Bewegung tn Deutschland dahin wirken, da- mir nicht unter dem Einfluss international-pazifistischer Stim mung in unangebrachtem Optimismus vorhandene Möglich keiten ungenügend ausniitzcn und unsere Trümpfe vorzeitig aus der Hand geben. Zu diesem Zwecke müsse» die Deutsch nationalen mit im Spiele stehe« wollen. Tie Bereitwilligkeit dazu darf nicht davon ab hängig gemacht werden, dass von vornherein alle Wünsche sichcrgcstcllt sind." Auch die „Kölnische Zeitung" gibt den Deutschnational«« den Rat, sich in der auswärtigen Politik nicht von neuem »« einer unversöhnlichen Opposition gegen die Regierung treibe» zu lassen, da aus diesem Wege nicht» andere» erreicht würbe als eine weitere Stärkung des sozialdemokratischen Einflusses Darüber kam, dvch kein Zweifel herrschen, da- die Neu schaffung der Grossen Koalttion in scder Hinsicht da» ««er freulichste Ergebnis de» Genfer Fehlschlages darftellen würde. Insbesondere ist nicht einzusehen, wie denn die Forderung einer kräftigeren Vertretung der deutschen Belange gegen über dem Verbände anders auf Erfüllung hoffen soll als durch Fernhaltung der Sozialisten aus der Regierung nnb Beteiligung der Teutschnationalen an ihr. Da» national« Interesse verlangt daher, die Gefahr einer wetteren Link», orientierung mit allen Kräften zu beschwören, und da» kann nur geschehen, wenn die Rechte das ihrige tut, um die Mög lichkeit ihrer Wicdcranteilnahme an der Führung der Ge schäfte nicht von vornherein zu unterbinden, natürlich mit der Massgabe, dast die Negierung ebenfalls diesen Gesichtspunkt im Auge behält und nicht durch zu starke Zugeständnisse a« dcmokratisch.sozialistische Jdeengänge den Weg nach recht» ihrerseits verbaut. Der -eulschnalivnale Dorslotz im Reichstage. Berlin, 22. März. An die Rede Dr. SirclemannS über die deutsche Politik tn Genf schloss sich im Reichstag sogleich die Aussprache an. Der als nächster Redner gemeldete Abg. Dr. Breitschcid <Soz.» hat sich im letzten Augenblick oon der Rednerliste streiche» lassen. Abg. Gras Westarp sD.-N.s fragt, wie man den Verzicht Breitschcids ausfasscn solle. Vielleicht meine er. dass die Rede des Ausscnministcrs so gewesen sei, dass sich eine Antwort darauf nicht verlohne, oder sei etwa die Rede deS Ministers so im sozialdemokratischen Fahrwasser gewesen, dass kein Anlass sei, parteipolitische Angriffe zu eröffnen? lHeitcrk.s Der Redner nimmt dann bezug auf die Bcfreiungsscier in Köln und dankt den rheinischen Bürgern für die Tapfer keit, mit der ss« die Fremdherrschaft erduldet haben. Die Räumung Kölns war ei» klarer Rechtsanspruch, den man uns über Jahr und Tag trotz Locarno und Völkerbund rechtswidrig vorcnthaltcn hat. Deshalb können ivir diese Räumung nicht auf da» Konto Locarno buchen. Wir haben trotz der Kölner Feier dt« Pflicht, ernste Worte zu der Krisis von Gens zu sagen. Wir lehnen ml« Schärfe bcn Optimismus ab, der den Versuch macht, daS. was in Gens ge schehen ist, zu beschönigen. lZustimmung rechts » Uns fehl« für die Auffassung deS AnsscnministcrS jedes Verständnis. Mit Empörung erfüllt uns, was Dcntschlanb in Gens -«gefügt worden ist. Als eine Demütigung empfinde» wir cs, dass die dcntschcn Unterhändler zehn Tage lang in Gens warten und dann unverrichteter Sach« wieder abziehcn musste«. <Zu- stimmung rechts.» Der Völkerbund ist kein« Stätte, an der Dcntschlanb feine berechtigten Forderungen vertreten und seine Würde wahren kann. Sr ist ein Instrument scindfeligcr NIcdcrhaltnng des Deutschen Reiches «nd der deutsche« Ratio«. iBeisall rechts.» Man braucht nur an Obcrschlesien, da» Goargebiet. Danzig, Memel und die deutsche Minderheit in Polen zu denken. DaS Ergebnis der Genfer Verhandlungen ist die Folge der ureigen- sten Politik Dr. StrcsemaiinS und Dr. Luthers. Jeden Ver- such, daS Schicksal und die Verantwortung dieser beiden deut schen Vertreter zu trennen, lehnen wir ab. Gemeinsam war die Arbeit der beiden Herren, gemeinsam tstderErfolg oder der Misserfolg, gemeinsam dt« Kritik und die Ver antwortung. Wir sehe« in Gens einen völlige« Zusammenbruch, einen Dcntschlanb schwer schädigende« Misserfolg der Völkcrbundöpolltik Luther—Strcfcman». Wir missbilligen das Verhalten der beiden deutschen Delegier ten, die daS deutsche Ansehen in der Welt geschädigt haben. Der letzte Grund ist in Locarno gelegt. Damals wurde bereits hinter dem Rücken der Deutschen Polen eine Zusage gemacht. In der Locarno-Begeisterung habe« dle deutschen Ber- treter davon nicht» gemerkt. Die warnenden Stimmen der Deutschnattonaleu wuvde« sicht gehört. Der Redner behandelt dann eingehend die Vorgänge l« Genf »nd hält -er deutschen Delegation vor, dass Ne sich einer Illusionspolitik hingcgcben habe. Er bespricht da» Vorgehen Polens und Brasiliens und erklärt, dass e» z« Polens gcschichllichcr Ucbcrltcferung gehör«, masslose Selbstüberhebung und Deutschenkeindschast gegen deutsches Wesen zu treiben. Rene Feindlchalte» sind acacn Dcntschlanb entstanden. Bon der RcichSrcaiernna böre» wir aber unr Worte. Worte. Worte. Bon den Rückwirknnae» von Locarno hat man nichts bemerkt. Trost der Erklär««« der Locarno-Mächte in Gens hat Dcntschland vollkommen« Handlungsfreiheit. Der Reichskanzler «nd der ReichSansse», minister sind bei ihren Misserfolgen nicht mebr die aceiauete« Unterhändler für die kommenden Verhandln»««« de» SommcrS. lZustimmung rechts.) Sie habe» auch nicht «ehr die nötige Handlungsfreiheit. Ihr eigenes Gewissen sollte ihnen das sagen. Die Auffassung der Dcutschnationale« iA durch die Ereignisse von Gens nur noch bestätigt worbe«. Der von Luther nnd Strescmann empfohlene Wen in de« Völkerbund hat sich er n c u t a l S falsch erwiele«. Rot» wendig ist daher die Zurückzichuna deS deutsche« E i n t r i t t Sa c sn ch c S. «Lebhafter Beifall rcchtS.i Abg. KaaS lZ.s gibt zu, dass der VölkcrbundSgebanke in Gens einen Rückschlag erlitten hat. Vielleicht hätte die Regie rung vor der Abreise nach Genf erst volle Klarheit darüber schassen müssen, ob Polen, wie im polnischen Sejm mitgeteilt worden war, ein RatSsitz zugcsagt worden war. sMinister Stresemann: Im Seim hat der polnische Aussen- minister niemals von der Zusage eine» RatSsitzcS gesvrochen.f Die berechtigte Kritik im einzelnen ändere aber nicht» dara«, dass die Haltnng der deutschen Delegation in Genf de« deutschen Interessen nnd der deutschen Würde dienlich war. Abg. Freiherr v. Nheinbabcn lD. Vp.» billigt ebenfalls bi« Haltnng der deutschen Delegation in Gens. ES lei auch zweck mässig gewesen, dass die Kundgebung über die Fortsetzung der Locarno-Politik »»mittelbar nach dem Scheitern der Genfer Konferenz hcranSgcgebcn wurde. Wir hätten auch ein Inter esse daran, dass die Locarno-Verträge bald rechtlich bin de n d e K r a f t erlangen. Diese Vertrüge seien ein Stück deS Befreiungskampfes, den Deutschland führt. Die Unehrlichkeit nnd die Illoyalität unserer Gegner in Genf waren vorhanden und konnten von »nS nicht mit gleichen Mitteln überwunden werden. Die Aussenpolltik sollte endlich dem Parteigezänk entzogen werden. Wenn DentschsandS Eintritt in den Völker bund überhaupt noch einmal in Frage komme, dann nur «ach festen Sichrrnngrn gegen eine Wiederholung solcher Dinge, «i« sic in Gens verkamen. Auch wir halte« de« völkerbrsd l« seiner festigen Form für einen Hort der Tcheinhctligkeit «ub der Intrigen. Die jetzige Völkerbundsmethode ist Immer noch die Folge der alten Kriegspropaganda gegen Deutschland. Um diesen Zustand zu ändern, müssen wir gerade hinein i« »e« Völkerbund, denn wir dürfen den Kampf um unser« Geltung nicht schwächen und feige auKweiche«.
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